Das angehängte Bild zeigt einen Oszilloskoptastkopf, den ich dauernd am Oszi hängen habe, um mal schnell etwas zu messen. Letztens habe ich allerdings beim Messen eines Signales festgestellt, daß dieses beim messen mit dem Oszi zusammenbricht. Durch etwas herummessen musste ich dann feststellen, daß der Eingangswiderstand des Gesamtsystems aus Oszi und Tastkopf einen Innenwiderstand von nur noch ca. 2 Kiloohm hat, was mir mein zu messendes Signal heruntergezogen hat. Beim weiteren Messen hat sich herausgestellt, daß es zum Glück nicht das Oszi, sondern der Tastkopf ist, der defekt ist. Diesen habe ich soweit es geht, zerlegt, also Kabel abgezogen, Messspitze Abgeschraubt, Masseklemme demontiert, um den Fehler einzugrenzen. tatsächlich ist es der Tastkopf, der zwischen Masse und Signalpin einen Widerstand von 2 Kiloohm hatte. Nach etwas abliegen lassen habe ich heute noch mal gemessen uns gesehen, daß der Widerstand jetzt fast 8 Kiloohm beträgt. (siehe Bild) Den Tastkopf werde ich entsorgen, da ich ihm so nicht mehr traue und ich ihn zerstörungsfrei sowieso nicht weiter öffnen kann. Was mich einfach interessiert ist, wie kann so etwas überhaupt passieren und wieso ändert der Wert sich gerade jetzt, wo ich den Tastkopf auseinander genommen habe? Feuchtigkeit kann ich ausschließen, da ich außer Kaffee und Isopropanol keine Flüssigkeiten an meinem Schreibtisch habe und hohe Luftfeuchtigkeit denke ich, ist hier auch kein Problem.
Peter K. schrieb: > ist das ein 1:10 Tastkopf ? Er ist umschaltbar 1:1 / 1:10. Aber das sollte eigentlich keine Rolle spielen, da beim 1:10 ja, zumindest laut dem, was ich so im Netz gefunden habe, nur ein Widerstand in Serie geschaltet ist, der zusammen mit dem Eingangswiderstand des Oszis einen Spannungsteiler bildet. Somit ist im Tastkopf keine elektrische Verbindung zwischen Signal und Masse.
Bei einem normalen 1:10 müssten ja 2 Kondensatoren oder Widerstände defekt sein. Vielleicht findet sich auf elektrotanya.com ein Servicemanual zu diesen Oszilloskop.
Servicemanual suchen? schrieb: > ein Servicemanual zu diesen > Oszilloskop. Wieso zum Oszi? Das funktioniert einwandfrei. genauso wie die beiden anderen Tastköpfe, welche ich noch hier habe. Mich interessiert lediglich, wie sowas überhaupt passieren kann. ich werden den Tastkopf morgen mal öffnen. Vielleicht finde ich ja einen offensichtlichen Fehler.
Vermutung wären sehr kurze HV-Pulse, die welches interne Bauteil auch immer nicht gleich thermisch zerstörten, aber für kleine Überschläge sorgten, woraufhin sich ein kleiner verkohlter Pfad bildete. Dieser neue "Kohlewiderstand" ist ggf. ja nicht gerade zuverlässig, sein Wert kann sich bei Bewegung oder Luftfeuchteänderungen durchaus stark ändern.
das Andere schrieb: > Das angehängte Bild zeigt einen Oszilloskoptastkopf, den ich dauernd am > Oszi hängen habe, um mal schnell etwas zu messen. > > Letztens habe ich allerdings beim Messen eines Signales festgestellt, > daß dieses beim messen mit dem Oszi zusammenbricht. Wäre interessant zu wissen woher der TK kommt. Ich hab hier seinerzeit ein Rigol 1054 gehabt, da wurden irgendwelche Billig-TKs mit einem 1:1/1:10 Umschalter mitgeliefert. Diese TKs wurden defakto kaum verwendet, zu steif, keine Federn und anderes nötiges Zubhör dabei, ich arbeite normalerweise mit anderen TKs. Daher war ich sehr erstaunt als ich vor einiger Zeit diese damals mitelieferten TKs für eine 0815-Langzeit-Messung verwenden wollte... Von den damals 4 TKs haben nur noch 2 funktioniert - Fehlerursache: Unterbrechung zw. TK und BNC, einmal am BNC, einmal am TK.... Wenn es also nicht gerade ein Qualitätsdings war das Du da hast würd ich von einem Spontandefekt ausgehen, warum auch immer.
Anbei mal zwei Bilder des zerlegten Tastkopfes. Leider ist mir die obere Plastikhülse verloren gegangen, bevor ich die Bilder machen konnte. Mit beiden Plastikhülsen ist das Innenleben komplett von der Schirmhülse isoliert. Lediglich die Öffnungen für den Trimmkondensator und den Schalter sind ausgespart, besitzen aber (zumindest meiner Meinung nach) ausreichend Kriechstrecke. Anhand der Bilder kann man die doch recht einfache Innenbeschaltung eines umschaltbaren Tastkopfes erkennen. Es hat sich rund um die Betätigungen von Schalter und Trimmkondensator ein leichter Schmierfilm befunden. Ich vermute mal, es handelt sich hier doch um eingedrungene Flüssigkeit oder vielleicht auch Fett von den Händen, der mit der Zeit eine leitende Verbindung zwischen Metallhülse und Platine geschaffen hat. Uwe S. schrieb: > Vermutung wären sehr kurze HV-Pulse, die welches interne Bauteil auch > immer nicht gleich thermisch zerstörten, aber für kleine Überschläge > sorgten, woraufhin sich ein kleiner verkohlter Pfad bildete. Einen Überschlag möchte ich zwar nicht ausschließen, aber daran glaube ich eher nicht. Einerseits anhand des doch ziemlich gut isolierten Aufbaus und andererseits, weil ich nicht an Spannungen > 24VDC messe. MiWi schrieb: > Wäre interessant zu wissen woher der TK kommt. Es handelt sich um einen Testec LF316 Tastkopf. Also nicht gerade ein absolutes Billigteil. Der hat damals, ich glaube etwa 25€ gekostet. Ich werde das Ganze einfach als zufälligen Fehler verbuchen und mir mal einen neuen bestellen, damit ich wieder Ersatz im Schank liegen habe. Zumindest weiß ich jetzt, woran es wahrscheinlich gelegen hat und weiß, daß man bei solchen Messfehlern auch mal an unvermuteter Stelle suchen muss. Zudem habe ich nun mal den Aufbau eines Tastkopfes gesehen und habe eine Ahnung, womit man bei denen rechnen muss. Daher danke an alle Antworten.
das Andere schrieb: > MiWi schrieb: >> Wäre interessant zu wissen woher der TK kommt. > Es handelt sich um einen Testec LF316 Tastkopf. Also nicht gerade ein > absolutes Billigteil. Der hat damals, ich glaube etwa 25€ gekostet. > Mach mal einen Realitycheck was normale 100MHz oder vergleichbare TKs kosten. 25€ für einen neuen Tastkopf von Testec ist - aus deren Hand - ein absolutes Billigteil. Vor einigen Jahren war deren OEM was die Diffprobes betrifft Pintech oder Pintek, kA. ob das heute auch noch so ist. Egal. Danke für die Fotos.
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