Forum: Haus & Smart Home Solarpanels auf dem Carport - aber leider lange im Schatten. Passivlicht nutzbar?


von Pete (Gast)


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Ich überlege, ob ich nicht auf unseren flachen Carport ein paar 
Solarpanel setze und ohne Aufwand ein sog. Balkonkraftwerk realisiere. 
Die erlaubten 600W(*) eines Balkonkraftwerks reichen aus, um unsere 
Grundlast im Haus (2 Personen im Homeoffice, Belüftungsanlage, Heizung 
etc.) abzudecken. Da ich den ganzen Kram selber auf den Carport setzen 
könnte, würde sich das Ding nach geschätzten 3-4 Jahren selbst bezahlt 
machen.

Problem: Der Carport zeigt zwar nach Südwesten, ist aber (bis auf max. 
6-8 Wochen im Jahr) bis ca. Mittags durch das hohe Nachbarhaus 
verschattet. Meist bekommt er erst ab Mittags Sonne und ab 
Spätnachmittags wird er dann durch unser eigenes Haus verschattet. 
Teilverschattung ist ja auch schon problematisch.

Siehe Bild Google Maps anbei. Der gelb markierte Bereich ist der 
Carport, 3x5m groß.

Was ich mich nun frage: Wie nutzbar ist das Passivlicht? Also: wie groß 
ist der Unterschied zwischen einem Panel in voller Sonneneinstrahlung 
und einem Panel, welches 'nur' in den Himmel schaut (15° Richtung SW), 
aber eben keine Sonne abbekommt? Und zudem natürlich durch die Lage 
zwischen den Häusern auch keine 180° Sicht auf den Himmel hat, denn 
diese wird ja rechts und links durch die Häuser behindert.

Einzelne Panels sind ja nicht so teuer - ich habe kein Problem damit, 
drei oder notfalls vier Panel à 400W aufzustellen um dadurch in Summe 
zumindest durchgängig 500W zu erreichen. Wenn dann zu Spitzenzeiten (ab 
Mittags bis Nachmittags) die Nennleistung erreicht wird freue ich mich, 
wichtig ist mir aber eher die Zeit Vormittags.

Habt ihr da ein Gefühl, womit ich in etwa rechnen kann?
Danke im Voraus!

(*)den 1,5KW Wechselrichter würde ich natürlich auf legale 600W drosseln 
:-)

von kenny (Gast)


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Pete schrieb:
> (*)den 1,5KW Wechselrichter würde ich natürlich auf legale 600W drosseln
> :-)

Meinen Informationen nach ist dies nicht erlaubt.
Du müsstest schon einen 600W Wechselrichter verwenden.

von Michael B. (laberkopp)


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Pete schrieb:
> nutzbar ist das Passivlich

Gar nicht, bringt höchstens 1%.

Ernte deinen Strom in der Stunde des direkten Sonnenscheins.

Das bringt aber selbst mit 10kWp Modulen nicht die Grundlast ein.
Also doch auf's Dach wo die Sonne immer scheint, mit einem ordentlichen 
600W Wechselrichter oder eben als angemeldete Anlage

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Pete schrieb:

> Problem: Der Carport zeigt zwar nach Südwesten, ist aber (bis auf max.
> 6-8 Wochen im Jahr) bis ca. Mittags durch das hohe Nachbarhaus
> verschattet. Meist bekommt er erst ab Mittags Sonne und ab
> Spätnachmittags wird er dann durch unser eigenes Haus verschattet.

Wäre da das Hausdach nicht besser geeignet?

von Pete (Gast)


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>Gar nicht, bringt höchstens 1%.
Ohh ... doch soo wenig :-(

>Wäre da das Hausdach nicht besser geeignet?
Natürlich ist das Dach besser geeignet. Kommt auch, aber nicht aktuell 
bei den Preisen und ich kann es eben nicht selber machen.
Da habe ich dann viel Leistung, bekomme aber nur wenig vergütet - das 
dauert dann eben 15 Jahre bis es sich armortisiert.
Carport böte sich an - da kann ich auch selber draufklettern. 3-4 Panels 
kosten dann 550-700 Euro; plus kl. Wechselrichter und ein paar 
Aluprofile etc. = max. 1200 Euro und nach 3 Jahren ist das Geld durch 
den eingesparten Strom à 0,40€/kwh wieder drin.
Aber natürlich nur, wenn ich die bestehende Grundlast für die meiste 
Zeit des Tages abdecken kann.

>Meinen Informationen nach ist dies nicht erlaubt.
>Du müsstest schon einen 600W Wechselrichter verwenden
Soweit ins Detail bin ich noch nicht, ist mir aktuell auch erstmal egal.

von PV-NDS (Gast)


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einzig vernünftige Nutzung in meinen Augen:
Bau es so im Garten auf, das dort möglichst lange die Sonne ohne 
Schatten auf die Module scheint.
Streulicht bringt nix. Wie schon jemand schrieb vielleicht 1%.
Teilverschattung ist auch Mist.
Wenn es unbedingt sein muss, dann nur mit parallel Schaltung aller 
Module aber keines Falls Module in Reihe.  Da würde ich dann auch eher 
zu vielen kleinen Modulen neigen, um möglichst viel Parallel klemmen zu 
können. Ein bischen Schatten auf einem Teil einer Zelle in einem großen 
Modul beeinträchtigt schon erheblich die Gesamtleistung des Moduls trotz 
Bypassdioden.
Viel Erfolg

von nop (Gast)


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Pete schrieb:
>>Gar nicht, bringt höchstens 1%.
> Ohh ... doch soo wenig :-(

Glaub nicht alles was ein Laberkopp so labert. So 10-20% dürften es 
schon sein so lange es da nicht wirklich dunkel wird.

von Franko P. (sgssn)


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Nach meinen Messungen liegt das schon eher im Bereich 1-10%, 20% ist ist 
schon sehr optimistisch.

Gruß

von Thomas U. (charley10)


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nop schrieb:
> Pete schrieb:
>>>Gar nicht, bringt höchstens 1%.
>> Ohh ... doch soo wenig :-(
>
> Glaub nicht alles was ein Laberkopp so labert. So 10-20% dürften es
> schon sein so lange es da nicht wirklich dunkel wird.

Du hast eigene Erfahrung zu diesem Wert?
Von den mittags erreichten 2,6kW waren es nach 16:00Uhr bei klarem 
Himmel aber abgeschattet, noch genau weniger als 30W! Soviel zu deiner 
Einschätzung...
Vielleicht findet Jemand noch einen Fördertopf zum Anzapfen von 
Sternenlicht?
Oder von Blitzen! Wenn damit so ein ominöser, hipper MAGNETMOTOR 
angeschubst würde, könnte damit ewig Energie abgezweigt werden....
Das käme manchen 'Rechenweisen' sehr entgegen!

von Pete (Gast)


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>Von den mittags erreichten 2,6kW waren es nach 16:00Uhr bei klarem
>Himmel aber abgeschattet, noch genau weniger als 30W!
Das ist schon desillusionierend....
Danke schonmal!

Mir ist eben eingefallen, dass ich im Keller noch irgendwo ein kleines 
quadratisches Solarmodul mit 150mm oder 200mm Seitenlänge habe (hoffe 
ich zumindest). Ist von irgendeinem Bastelprojekt übriggeblieben. 
Vielleicht 2-3W.
Ich probiere das glaube ich einfach mal aus. Ich platziere das mal auf 
dem Carport und schaue was ich ohne direktem Sonnenlicht an Leistung 
bekomme und was bei voller Sonneneinstrahlung. Dann bekomme ich eher ein 
Gefühl dafür.

Wenn dem so ist wie oben beschrieben, kann ich das Projekt vermutlich 
knicken. Wenn Ertrag nur bei direkter Einstrahlung und möglichst ohne 
Teilverschattung möglich ist, dann lohnt das den Aufwand kaum.

von Gerald B. (gerald_b)


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Nicht jede Zellentechnologie verhält sich bei diffusem Licht gleich. Die 
amorphen Solarzellen, die sich auf Grund des eher bescheidnenen 
Wirkungsgrades von 9% nie so richtig durchsetzen konnten, waren meines 
Wissens gutmütiger, was Streulicht und Halbschatten betraf.
Diesbezügliche Recherche könnte sich hier also lohnen.

von Thomas U. (charley10)


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Michael B. schrieb:
> Pete schrieb:
>> nutzbar ist das Passivlich
>
> Gar nicht, bringt höchstens 1%.
>
> Ernte deinen Strom in der Stunde des direkten Sonnenscheins.

Und versuche den direkt zu nutzen oder zu speichern!
Meine Frau bekommt für die WaMa immer 'grünes Licht', wenn genug erzeugt 
wird, das direkt zu nutzen. Bevor der Überschuss erst durch den Akku 
muss...

>
> Das bringt aber selbst mit 10kWp Modulen nicht die Grundlast ein.
> Also doch auf's Dach wo die Sonne immer scheint, mit einem ordentlichen
> 600W Wechselrichter oder eben als angemeldete Anlage

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas U. schrieb:

> Meine Frau bekommt für die WaMa immer 'grünes Licht',

Nennt man das nicht "greenwashing"? :-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Harald W. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>
>> Meine Frau bekommt für die WaMa immer 'grünes Licht',
>
> Nennt man das nicht "greenwashing"?

Als 'Neusprech' vielleicht? 😇

von Roland E. (roland0815)


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Es gibt Zellen, die gut mit Streulicht auskommen. Die ganzen 
Gartenbeleuchtungsspielereien haben die.
Nur wüsste ich nicht, wer die in groß produziert. 14,4V und 100W wäre 
nicht schlecht...

von Thomas U. (charley10)


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Roland E. schrieb:
> Es gibt Zellen, die gut mit Streulicht auskommen. Die ganzen
> Gartenbeleuchtungsspielereien haben die.

Dann ab zum IKEA-Wühltisch und die Bestände weggeschleppt! ;-))
IKEA = I dioten K aufen E infach A lles

> Nur wüsste ich nicht, wer die in groß produziert. 14,4V und 100W wäre
> nicht schlecht...

Du, als Puzzle!

von Niemand (Gast)


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@ TO , du hast doch sogar 4 Dachflächen 1x SW + 1x NO u. 2x fast genau 
Süd, es macht schon etwas Arbeit aber bei Eigentum wirst du ja wohl mal 
ein Wochenende Zeit haben das aufzubauen? Dann würde ich aber nicht mit 
nur 600 W projektieren, da lohnt sich der Aufwand wirklich nicht.
Bei Modul-Preisen von ca. 150 € pro 400 W sind das bei ca. 5 kW 1,8 k€ 
für die PV-Module, das Montagezeugs extra, u. der WR für 5 kW kostet 
vllt. 1,5 k€
In Summe vllt. 4 k€ ohne Akkus, u. mit vllt. 5 k€, dass 600 W als 
Grundlast täglich ausreichen glaube ich eher nicht, Kochen elektrisch 
WaMa elektrisch, Heizen u. WarmWasser? Muß aber jeder selber wissen wie 
seine Strom-RE so im Jahr aussieht. Mit einem E-Kfz als Auto wird es 
noch interessanter.
Und den zu viel Strom zum Teil an den Nachbarn verkaufen?

von Dieter (Gast)


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Pete schrieb:
> bis ca. Mittags durch das hohe Nachbarhaus
> verschattet.

Da hilft nur den Nachbarn abreißen. Wenn ich mich täusche, gibt es in 
München einen Herren von einer nicht genannten Partei, der propagiert 
Umweltschutz und medienwirksam eine dichtere höhere Bauweise für Städte, 
aber die Bauabsicht eines solchen Hauses, das seine Solaranlage 
beeinträchtigen würde, wurde durch diesen verhindert. Ein Schelm, wer 
dabei böses denkt.

von tnzs (Gast)


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kenny schrieb:
> Pete schrieb:
>> (*)den 1,5KW Wechselrichter würde ich natürlich auf legale 600W drosseln
>> :-)
>
> Meinen Informationen nach ist dies nicht erlaubt.
> Du müsstest schon einen 600W Wechselrichter verwenden.

Dann melde die 1,5kW doch beim Netzbetreiber an. Ist kein Hexenwerk und 
kostet nichts.

von Jörg S. (joerg-s)


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Der Elektriker der das unterschreibt kostet nichts? Der will auch keine 
Änderungen an der Elektrik für die PV Anlage?

von Christian M. (likeme)


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zum T0, ich habe so eine verschattete Anlage mit 2kW Solarpanels 
"Westen". Wenn der Tag klar und sonnig ist, habe ich so 100W vom 
Refelxionslicht, streift die Sonne drüber ganz schnell 1000W. Wenn es 
leicht bewölkt ist eigentlich immer 200-300W. Rentieren tut sichs nicht, 
aber es ist eine Fläche von fünf und ich habe die Platten günstig 
abgestaubt. Kleinvieh macht auch viel Mist!

Dann habe ich noch so eine eingekesselte Fläche mit 800W "Süden" wie du, 
im Sommer fährt sie gut, da die Sonne praktisch senkrecht über einem 
steht, Schatten gibts da nicht viel. Im Winter, sonnig, beim extremen 
Schattenwurf etwas lau mit 100-150W. Weiße Wolken am Himmel dann 
200...300W.

Zum Thema rentieren, das berechnet jeder für sich selbst am besten. Für 
mich rentiert sich z.B. kein Urlaub für 5000 Euro! Elektrisches 
Bastelzeug hingegen schon ;-)

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Pete schrieb:
> Habt ihr da ein Gefühl, womit ich in etwa rechnen kann?
> Danke im Voraus!

Wenn Du daran Freude hast, dann mache das.

Übrigens hier gibt es einen guten Online-Ertragsrecher. Da kannst Du 
Monateweise auch einen Verschattungsgrad in bis zu 100% eingeben und 
auch die Uhrzeiten, wann dies der Fall ist.

https://www.pv-berechnung.de/rechner

Da kommen recht brauchbare Ergebnisse im Vergleich zur Realität heraus. 
Alles andere ist zusehr lesen in der Glaskugel.

Interessenshalber wäre es schön, wenn Du einmal ohne Verschattung und 
einmal mit Verschattung das probierst und diese beiden Ertragszahlen 
kWh/a posten könntest um zu sehen, um welchen Faktor Du durch die 
Verschattung weniger Ertrag hast.

Bei mir kommt zum Beispiel heraus, der halbe Ertrag gegenüber einer 
flachen nichtausgerichteten Fläche:
1
Unverschattet 2000kWh/a für 10qm
2
Vollverschattet 1000kWh/a für 10qm

von Pete (Gast)


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@ Christian M.: Danke für die Werte; das hilft weiter
@ Dieter: Super Link! Danke.
Habe da meine Werte gerade mal eingegeben. Für 3 Panels auf dem Carport 
ergibt das Tool folgende Werte:
Ohne jegliche Verschattung: 918kwh/a
Mit realistisch eingetragener Verschattung: 707 kwh/a
Mit Vollverschattung übers ganze Jahr wären es: 602 kwh/a
In Wirklich dann vermutlich noch weniger, weil ja nicht nur Schatten 
aufs Modul fällt, sondern es wg. der Häuserwände rechts und links keinen 
180° Blick auf den Himmel hat.
Aber jetzt habe ich mal Anhaltspunkte, mit denen ich weiter arbeiten 
kann. Ich werde trotzdem mal den Test mit dem Mini-Solarpanel 
durchführen.

von Michael B. (laberkopp)


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Jörg S. schrieb:
> Der Elektriker der das unterschreibt kostet nichts? Der will auch
> keine Änderungen an der Elektrik für die PV Anlage?

Der wird die Änderungen machen, die für 1.5kW zusätzlich auf den 
Leitungen nötig sind.

Willst du auf diese nötigen Änderungen verzichten ?

von Michael B. (laberkopp)


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Pete schrieb:
> Mit Vollverschattung übers ganze Jahr wären es: 602 kwh/a

Da ist offensichtlich was falsch.

von Dieter (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Pete schrieb:
>> Mit Vollverschattung übers ganze Jahr wären es: 602 kwh/a
>
> Da ist offensichtlich was falsch.

Desto weiter nördlicher Ort eingegeben wird, desto kleiner wird der 
Unterschied zwischen waagrechten Zellen unverschattet und 
vollverschattet.

von Jörg S. (joerg-s)


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Michael B. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Der Elektriker der das unterschreibt kostet nichts? Der will auch
>> keine Änderungen an der Elektrik für die PV Anlage?
> Der wird die Änderungen machen, die für 1.5kW zusätzlich auf den
> Leitungen nötig sind.
> Willst du auf diese nötigen Änderungen verzichten ?
Der wird bzw muss die Anlage an die aktuelle TAB anpassen, was allein 
vom Material hunderte bis tausende Euro kostet. Da sind wir also schon 
weit weg von kostenlos. Pro kWp wird das also extrem teuer.
Und dann muss man auch erst mal einen Elektriker finden der die DIY 
Ablage abnimmt.

von Michael B. (laberkopp)


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Jörg S. schrieb:
> Der wird bzw muss die Anlage an die aktuelle TAB anpassen

Natürlich nicht, nur seine Erweiterungen müssen nach den neuen Regeln 
sein.

> was allein
> vom Material hunderte bis tausende Euro kostet. Da sind wir also schon
> weit weg von kostenlos. Pro kWp wird das also extrem teuer.

Bla bla. Vielleicht MÖCHTE er gerne Kasse machen. Müssen muss er nicht.

> Und dann muss man auch erst mal einen Elektriker finden der die DIY
> Ablage abnimmt.

Er muss sie nicht abnehmen, sondern nur anschliessen, und wenn die Kiste 
die nötigen CE Vorgaben und AR4105 einhält, hat er keinen Grund, sie 
nicht anzuschliessen.

Alles, was dahinter ist, ist nicht mehr am Netz und somit nicht sein 
Bier.

Er checkt doch auch nicht deine Modelleisenbahn

von Jörg S. (joerg-s)


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Die meisten Elektriker und die VNBs sowieso, sehen eine PV Anlage größer 
600W als Erweiterung/Änderung der Anlage an, was dazu führt das die 
Anlage auf aktuellen Stand angepasst werden muss. Wenn du das nicht 
glaubst, frag doch mal einen Elektriker.
Und natürlich muss er sie abnehmen, sonst wird er wohl kaum die 
Anmeldung unterschreiben. Und ohne Anmeldung kein Betrieb zulässig!

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Jörg S. schrieb:
> Die meisten Elektriker und die VNBs sowieso, sehen eine PV Anlage größer
> 600W als Erweiterung/Änderung der Anlage an, was dazu führt das die
> Anlage auf aktuellen Stand angepasst werden muss

Das ist FALSCH.

Nur die Erweiterung muss dem aktuellen Stand entsprechen.

Ja, Elektriker machen gerne Kasse, aber andererseits reissen sie auch 
nicht gerne alle Kabel aus einer alten Wohnung, die sind also gar nicht 
an einer Komplettsanierung interessiert.

Neuer Sicherungskasten nach aktueller TAB passt nicht dort hin wo der 
alte ist also alle Kabel zum neuen Standort ziehen ist nicht so begehrt, 
da wird man kreativ was Erweiterungen angeht.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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PV-NDS schrieb:
> Bau es so im Garten auf, das dort möglichst lange die Sonne ohne
> Schatten auf die Module scheint.

Dein Nachbar (auf dem Bild vom Garten aus gesehen rechts) hat doch so 
ein hübsches Gartenhäuschen. Vielleicht darfst du dein Balkonkratfwerk 
dadrauf platzieren? Aber dann will er bestimmt was von dem Stromertrag 
haben.

Teilt euch das doch: eine Gartenhaus-Dachhälfte elektrifiziert er, die 
andere du, und ihr macht da ein tolles Gemeinschafts-Projekt draus ....

von Jörg S. (joerg-s)


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Michael B. schrieb:
> Das ist FALSCH.
Warum machen das dann quasi alle? Schau doch mal im Photovoltaik Forum 
und such mir da einen Fall wo der Elektriker den alten Zählerschrank so 
gelassen hat wie er ist.
Und selbst wenn es bei einem modernen Zählerschrank nur der 
Überspannungsschutz ist, liegst du vom Material schon bei Minimum 200€.

Michael B. schrieb:
> Neuer Sicherungskasten nach aktueller TAB passt nicht dort hin wo der
> alte ist also alle Kabel zum neuen Standort ziehen ist nicht so begehrt,
> da wird man kreativ was Erweiterungen angeht.
Das ist aber nicht allein die Entscheidung des Elektrikers. Bei der 
Inbetriebnahme der PV Anlage ist sehr oft ein Mitarbeiter des VNB dabei. 
Und wenn der sagt: Zählerschrank geht so nicht, sieht es schlecht aus.

von Heinz R. (heijz)


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Jörg S. schrieb:
> Bei der
> Inbetriebnahme der PV Anlage ist sehr oft ein Mitarbeiter des VNB dabei.

ganz sicher nicht bei einer 10-30kWp Anlage

Die schicken ja schon zum Zählerwechsel einen Subunternehmer

von Dieter (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Die schicken ja schon zum Zählerwechsel einen Subunternehmer

Zaehlerwechsel ist fuer den Energieversorger eine viel kleinere 
Baustelle. Das kannst Du nicht vergleichen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Heinz R. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Bei der
>> Inbetriebnahme der PV Anlage ist sehr oft ein Mitarbeiter des VNB dabei.
> ganz sicher nicht bei einer 10-30kWp Anlage
> Die schicken ja schon zum Zählerwechsel einen Subunternehmer
Auch hier wieder: Bitte die Praxis anschauen. Gerade weil das so ist 
gibt es viel Ärger weil die VNBs diese Inbetriebnahme auch berechnen 
wollen, was nicht rechtens ist.

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich dieses Garagendach so sehe, wird im Winter, wo die Sonne viel 
tiefer steht, noch weniger Ertrag zu erhoffen sein!
Als Pilotprojekt ist die Anlage jedoch gut aufzustellen. Bevor man das 
ganze Haus mit Solarflächen vollpflastert, sollte man einen Dachdecker 
fragen, ob das Dach noch in Ordnung ist, da es spätere Reparaturen 
mühsamer sind.

von Kolja (Gast)


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Geh auf Facebook in eine Gruppe mit Balkonsolar PV etc und frag dort.
Die haben selbst Erfahrung gesammelt und können dir Tips geben. Hier 
sind nur Möchtegerne, Wichtigtuer und Selbstdarsteller unterwegs.

von oszi40 (Gast)


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1. Wer mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, zeigt automatisch mit 3 
Fingern auf sich selbst.
2. Flache Aufstellung sammelt auch Schnee und Schmutz

von Max M. (ulfkotte_17)


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Das restlicht bringt bestenfalls 10% der kwp. Das nur bei nebel / 
wolken, bei klarem himmel ist das viel weniger.
Also kauf die panels palettenweise und beleg die ganze fläche. Und 
parallelschaltung der panels, ist besser bei teilabschattung. Also einen 
20V - 50V WR, rechne mit 10A per panel für kabel.

Besser wäre du montierst das zeugs auf's dach.

von Dieter (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 2. Flache Aufstellung sammelt auch Schnee und Schmutz

Oder im Klartext, der Nutzer ist zu faul zum Putzen und Schneeräumen.

Kolja schrieb:
> Hier sind nur ...

Darum ist er auch hier manchmal unterwegs.

Unterschied ist, das im einigen Solarforen sich so ungefähr 70% tummeln, 
die eine Solaranlage haben, 20% die dabei sind so etwas anzugehen und 
10% sonstige. In diesem Forum haben etwas mehr als der Durchschitt der 
Bevölkerung eine Solaranlage auf dem Dach.

von Thomas U. (charley10)


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Dieter schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> 2. Flache Aufstellung sammelt auch Schnee und Schmutz
>
> Oder im Klartext, der Nutzer ist zu faul zum Putzen und Schneeräumen.

Oder das ist durch die baulichen Gegebenheiten oder unbedachte Planung 
nicht möglich.
>
> Kolja schrieb:
>> Hier sind nur ...
>
> Darum ist er auch hier manchmal unterwegs.
>
> Unterschied ist, das im einigen Solarforen sich so ungefähr 70% tummeln,
> die eine Solaranlage haben,

Und dadurch entsprechend praktische Erfahrung aufweisen.

> 20% die dabei sind so etwas anzugehen und
> 10% sonstige. In diesem Forum haben etwas mehr als der Durchschitt der
> Bevölkerung eine Solaranlage auf dem Dach.

Hier sind es oft nur 'Weiße Marabus'...

von c-hater (Gast)


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Franko P. schrieb:

> Nach meinen Messungen liegt das schon eher im Bereich 1-10%, 20% ist ist
> schon sehr optimistisch.

Ja. 20% ist definitiv völlig unrealistisch. Real sind es bestenfalls 
10%. Und auch dafür müssen bestimmte zusätzliche günstige Umstände 
sorgen, z.B. Reflektionen durch umliegende Gebäude mit weisser Außenhaut 
und/oder Metall- oder Glasfronten.

Ohne solche Effekte sind im Schatten wirklich nur 1% realistisch.

von Michael B. (laberkopp)


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Jörg S. schrieb:
> Warum machen das dann quasi alle? Schau doch mal im Photovoltaik Forum
> und such mir da einen Fall wo der Elektriker den alten Zählerschrank so
> gelassen hat wie er ist.
> Und selbst wenn es bei einem modernen Zählerschrank nur der
> Überspannungsschutz ist, liegst du vom Material schon bei Minimum 200€.

Ja, Überspannungsschutz kostet mit Montage ca. 200.

> Das ist aber nicht allein die Entscheidung des Elektrikers. Bei der
> Inbetriebnahme der PV Anlage ist sehr oft ein Mitarbeiter des VNB dabei.
> Und wenn der sagt: Zählerschrank geht so nicht, sieht es schlecht aus.

Unsinn.

Es gibt hier einige Solaranlagen, auch grosse, auf Bauernhöfen mit 
uralten Wohnhäusern oder auch auch recht modernen Einfamilienhausern.

Üblich ist ein neuer Kasten mit Einspeisezähler für die neue Anlage im 
Stall etc. und das Haus bleibt wie es war. Bei moderneren 
Einfamilienhäusern war manchmal Platz für den zweiten Zahler, da ging 
alles in den existierenden Kasten ohne dass man die alte Anlage 
verändert hätte. Und wenn im Kasten kein Platz mehr war, kam ein Kasten 
daneben und gut is.

von Jörg S. (joerg-s)


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Auch eine Anlage im Stall ist nicht kostenlos.

Halten wir noch mal fest:
Anlagen über 600W müssen von Elektrikern angemeldet werden.
Elektriker sind derzeit Mangelware und welche die DIY Anlagen anmelden 
noch mal seltener.
Die Klemmen auch nicht einfach an sondern schauen sich die Anlage an und 
werden durchaus Sachen ändern wollen.

Das alles ist also weder kostenlos noch super einfach.

von Michael B. (laberkopp)


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Jörg S. schrieb:
> Das alles ist also weder kostenlos noch super einfach.

Natürlich.

Daher ja die Grundidee des Balkonkraftwerks, das so klein ist, dass es 
eigentlich in jeder Onstallation einfach eingestöpselt werden kann.

Die durch den deutschen Alleingang der korruptionsgeforderten 
Wieland-Steckdose die vom Elektriker montiert werden muss konterkariert 
wurde.
Offenbar fällt das inzwischen aber auch Entscheidungsträgern auf.

Nur bei WEEE (Stiftung EAR) sieht noch keiner den korruptionsgesteuerten 
Sonderweg. Die meisten europäischen Staaten haben ein einfacheres System 
ohne diese Zugangshürde.

von Stefan K. (stefan_k936)


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Einspeisung von Balkonkraftwerken soll ja jetzt von 600W auf 800W 
heraufgesetzt werden....

von Max M. (ulfkotte_17)


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Stefan K. schrieb:
> Einspeisung von Balkonkraftwerken soll ja jetzt von 600W auf 800W
> heraufgesetzt werden....

Dann muss ich meinen limiter auf 800W einstellen?
Lol. Hab schon lange keinen limiter mehr dran.
Die machen keine momentabfragen des zählers. Nie.

von Jörg S. (joerg-s)


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Stefan K. schrieb:
> Einspeisung von Balkonkraftwerken soll ja jetzt von 600W auf 800W
> heraufgesetzt werden....
Bis das in den Gesetzen offiziell drin ist (wenn überhaupt, ist ja nur 
ein Vorschlag), dauert das sicherlich 1 Jahr.

von Solar (Gast)


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Nimm halt einen Wechselrichter der den Einspeisestrom messen kann. Stell 
ihn auf 500w einspeisen ein, und kein Hahn kräht danach. Sowas z.B.:
https://www.alma-solarshop.de/solax-power-wechselrichter/1024-solax-wechselrichter-x1-mini-15.html

von Onkel Hotte (Gast)


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Ich habe nur wenige Beiträge hier gelesen, also sorry wenn der Gedanke 
schon kam.

Rechtes Haus: Panele auf den Schuppen.
Linkes Haus: Baue eine Schuppen ;)

von Dieter (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Die meisten europäischen Staaten haben ein einfacheres System
> ohne diese Zugangshürde.

Einige der Länder haben bereits Steckdosen, bei denen der Stecker kein 
Vertauschen von L und N erlaubt. Wenn nicht, dann sollen die 
Einspeisewechselrichter dies selbst feststellen und die 
Überwachungsschaltung intern phasenrichtig umswitchen.

Zusätzlich ist dort die Vereinshaftung anders geregelt.
https://www.ehrenamt24.de/wissen-fuer-vereine/vereinswiki/haftung-im-verein/
Dort kann ein Verein, wie VDE, VDI usw. nicht so einfach verklagt 
werden, wenn diese einer Regelung fahrlässig zustimmen oder sich nicht 
dagegen aussprechen und dadurch Schäden entstehen. Es gibt mittlerweile 
Urteile in Nachbarländern, auf die sich die äqivalente Vereine in 
Deutschland nun auch abstützen können.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:

> 2. Flache Aufstellung sammelt auch Schnee und Schmutz

kann man auf senkrechten Flächen auch haben:
z.B. Verkehrsschilder...

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Die meisten europäischen Staaten haben ein einfacheres System
>> ohne diese Zugangshürde.
>
> Einige der Länder haben bereits Steckdosen, bei denen der Stecker kein
> Vertauschen von L und N erlaubt. Wenn nicht, dann sollen die
> Einspeisewechselrichter dies selbst feststellen und die
> Überwachungsschaltung intern phasenrichtig umswitchen.
> Zusätzlich ist dort die Vereinshaftung anders geregelt.
> https://www.ehrenamt24.de/wissen-fuer-vereine/vereinswiki/haftung-im-verein/
> Dort kann ein Verein, wie VDE, VDI usw. nicht so einfach verklagt
> werden, wenn diese einer Regelung fahrlässig zustimmen oder sich nicht
> dagegen aussprechen und dadurch Schäden entstehen. Es gibt mittlerweile
> Urteile in Nachbarländern, auf die sich die äqivalente Vereine in
> Deutschland nun auch abstützen können.

Wozu soll das beides dienen ?

Ein galvanisch isolierter Wechselrichter muss nicht wissen, welche 
Leitung N führt.

Wer glaubt, anderen Vorgaben zu machen ohne irgendeine Haftung 
übernehmen zu wollen, soll lieber seinen Mund halten. Politikergesocks 
haben wir genug.

von Dieter (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ein galvanisch isolierter Wechselrichter muss nicht wissen, welche
> Leitung N führt.

Der Wechselrichter muss es wissen für die permanente Überwachung des 
Vorhandenseins der Erdungsverbindung und um bei Wegfall des 
Isolierungswiderstandes eines Pols abzuschalten.

von miros (Gast)


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Dieter schrieb:
> für die permanente Überwachung des
> Vorhandenseins der Erdungsverbindung und um bei Wegfall des
> Isolierungswiderstandes eines Pols abzuschalten.

Das klingt ja spannend! Kann man das auch physikalisch / technisch 
erklären? Was testet der Wechselrichter wann und warum?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Wenn der Wechselrichter intern über den Übertrager galvanisch getrennt 
arbeiten sollte, prüft dieser zum Beispiel, ob es einen Isolationsfehler 
gegenüber der Erdung gibt und die Erdung vorhanden ist. Erkennen soll 
der Wechselrichter dies unter einer Sekunde und ist nicht zeitkritisch.

Bei einem einfachen Isolationsfehler speist sonst der Wechselrichter den 
Löwenanteil an Strom in einen Fehlerfall oder Berührungsfall ein und der 
Haus-FI löst nicht aus.

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