Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Spulenwickelmaschine mit Drehzahlregelung und Wicklungszähler


von M. K. (iceget)


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Hallo liebe Community,

ich möchte mir eine Spulenwickelvorrichtung bauen.
Nun hätte ich die folgende Idee, leider happert es an der Umsetzung:

Ich würde gerne einen Schrittmotor oder ähnliches verwenden der auch die 
exakten Umdrehungen zählen kann.

Dann würde ich gerne ein Fuß Pedal verwenden wo ich die Geschwindigkeit 
regeln  und auch stoppen kann. Wenn ich dann beim wickeln einen Fehler 
gemacht habe und in die Umgekehrte Richtung den Motor manuell drehe, 
sollte auch der Zähle in die andere Richtung gehen.

Deswegen die Frage:
Welche Komponenten könnte ich hier verwenden? Am besten einen Motor der 
ggf. gleich einen integrierten Sensor hat + eine Ansteuerung eines Fuß 
Pedals.

Welche Idee hättet ihr hier? Ich dachte schon an Arduino mit einem 
Motortreiber H-Brücke IBT-2 + einen Hallsensor an der Achse. Jedoch hab 
ich hier das Problem das ich nicht Rückwärts zählen kann.

Vielen Dank schonmal im Vorfeld,

lg Iceget

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (Gast)


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Wieso kannst Du nicht rückwärts zählen? Nimm zwei Hallsensoren und werte 
diese wie ein Drehgeber aus. Dann kannst Du in jede Richtung zählen. 
Steppermotor ist keine optimale Wahl. Ein DC Motor lässt sich per PWM 
besser regeln. Gut ist auch ein AC Nähmaschinenmotörchen mit 50W. Da 
hast Du die Steuerung gleich als Fußpedal dabei. Gibt es für kleines 
Geld vom freundlichen Chinesen.

von Michael B. (laberkopp)


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M. K. schrieb:
> Welche Komponenten könnte ich hier verwenden?

Keinen Schrittmotor.

Nimm einen normalen (permanenterregten) Gleichstrommotor.

Der lasst sich über die Spannung in der Drehzahl und über den Strom in 
der Zugkraft regeln.
Schliesse den an dein Labornetzteil an, dann kannst du beides 
einstellen.

Zum Zählen nutzt du einen Hallsensor und elektronischen Ereigniszahler 
oder sogar einen mechanischen Zähler, man muss eigentlich nicht 
rückwärts zählen können.

Denn das Wichtigste beim Spulen-wickeln ist die anstandige Mechanik:

Man muss den Spulenkörper, ob rund oder eckig, gross oder klein, gut 
klemmen können.

Man muss den Draht, bevor er sich am Spulenkörper festzieht, gut klemmen 
können, an einer Klemme die sich mitdreht.

Man muss den abwickelnden Draht bremsen, damit er sich nicht selbst 
abwickelt,

und man muss den aufwickelnden Draht führen, damit er nebeneinander auf 
dem Spulenkörper landet.

Zudem muss sich das alles festhalten, wenn man per Hand eine 
Lagenisolation oder Randabstandshalter aufbringen muss.

Das rotieren lassen zum Wickeln ist bei einer Wickelmaschine die 
kleinste Übung.

https://youtu.be/cRrBVDodD3I

https://youtu.be/1bLnscppQVw

von Georg (Gast)


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M. K. schrieb:
> Ich würde gerne einen Schrittmotor oder ähnliches verwenden der auch die
> exakten Umdrehungen zählen kann.

Ein Schrittmotor macht einen Schritt oder nicht, die Zugkraft lässt sich 
so gut wie garnicht regeln - das hast du aber völlig übersehen, für 
dünnen Draht wäre deine Konstruktion ungeeignet.

Georg

von Georg (Gast)


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M. K. schrieb:
> Ich würde gerne einen Schrittmotor oder ähnliches verwenden der auch die
> exakten Umdrehungen zählen kann.

Ein Schrittmotor macht einen Schritt oder nicht, die Zugkraft lässt sich 
so gut wie garnicht regeln - das hast du aber völlig übersehen, für 
dünnen Draht wäre deine Konstruktion ungeeignet. Für dicken 
wahrscheinlich auch, mangels Drehmoment. Für eine Maschine die nur für 
eine bestimmte Drahtdicke funktioniert wäre Geld und Arbeit zu schade.

Übrigens, wenn du rückwärts drehst, wo soll der wieder abgewickelte 
Draht hin?

Georg

von Rainer D. (rainer4x4)


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Hatte mir aus dem Motor einer Ruf- und Signalmaschine gebaut. Der hat 
das Getriebe gleich mit angebaut. Max Drehzahl lag irgendwo bei 300 bis 
500 Umdr/min. Die Kraft reichte auch für 2mm CuL.
Als Anlasser hatte ich das Fusspedal einer alten elektrischen 
Nähmaschine verwendet. Das passte recht gut.
Einen Dosenboden hatte ich exentrisch gebohrt und auf die Welle 
geschraubt, auf dem Rand lief die Tastrolle eines Mikroschalters. Der 
hat einen voreinstellbaren Rückwärtszähler angesteuert.
Den Wellenstumpf des Motor hatte ich schraubendreherähnlich angespitzt. 
Als Spulenkörperaufnahme hatte ich eine Gewindestange eingeschnitten, 
die konnte ich auf den Wellenstump stecken. Damits nicht abrutscht war 
ein kurzes Rohrstückchen übergestülpt. Das Gegenlager der Gewindestange 
hatte ich von einm Reitstock einer Drehbank abgeschaut.
Nicht vergessen sollte man einen Bremsmagneten der vom Zähler bei Null 
geschaltet wird. Und auch Halter für die Lackdrahtrollen zum Abwickeln.
50 Jahre her - alles im Schrott gelandet.

von Ralf S. (cmyk61)


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In dem Buch "Elektrotechnik selbst erlebt" von Backe/König Urania-Verlag 
S. 12 ff. wird der Selbstbau incl. mechanischem Zählwerk beschrieben.
Ist natürlich nur etwas für Menschen die wissen wie man feilt, bohrt und 
sägt. Aber die Konstruktion würde ich als "klasse" bezeichnen.
Ach ja, das verwendete Material ist Pertinax.

Gruß
Ralf

von Volker S. (sjv)


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Was kostet denn die billigste Wickelmaschine aus China?

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