Forum: Haus & Smart Home Wärmepumpe über MODBUS steuern


von Rainer (pingufan_61)


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Hallo,
Ich bin zwar noch nicht so weit (zuerst kommt die PV Anlage dran, die 
wirkt sich direkter auf die Energiekosten aus als eine WP), aber man 
denkt und plant ja voraus ...
Bezüglich der WP selbst schwanke ich zwischen DAIKIN und KNV, auf jeden 
Fall kommt aber ein kältemittelgeführtes Splitgerät (also kein Wasser im 
Freien).

Wie ich leider feststellen musste, packen die Hersteller eine komplette 
Regelung (außentemperaturgeführt ist Standard) in die WP, was natürlich 
bei drei Heizkreisen und Radiatoren (auf 90/70 dimensioniert), und ohne 
Pufferspeicher, kaum zu bändigen ist - ich möchte die Temperatur, die 
die WP generieren soll, aus meiner Regelung vorgeben, weil ich so, bevor 
die WP elektrisch zuzuheizen beginnt, oder sie wegen zu geringer Last in 
den Start/Stop Betrieb geht (das mag der Kompressor nicht so gern), 
abstellen und auf den Gas-Brennwertkessel wechseln kann.

Eine analoge Vorgabe der Soll-Temperatur kann man knicken, das 
unterstützt so gut wie kein Hersteller (mehr), und einen digital 
gesteuerten 4k7 NTC (Außentemperatur-Fühler) Ersatz, möglichst 
potenzialfrei, will ich auch nicht wirklich bauen, das wird eine 
Baustelle für sich...
Es bleibt also der MODBUS, über den es eigentlich möglich sein sollte.
Natürlich machen die WP-Hersteller, ganz vorne DAIKIN, aus der 
Schnittstelle ein Staatsgeheimnis.

Hat jemand damit schon erfolgreich herum gespielt?

Meine Regelung wählt die höchste benötigte Vorlauftemperatur (natürlich 
begrenzt nach Außentemperatur), und gibt diese der Wärmequelle (derzeit 
nur Buderus GB112-24 über W002, später alternativ auch der Wärmepumpe 
über MODBUS) vor. Im idealen Bereich läuft dann die WP (also dann, wenn 
diese kontinuierlich und ohne Zuheizung laufen kann), außerhalb davon 
der Gas-Kessel.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Rainer schrieb:
> Hallo,
> Ich bin zwar noch nicht so weit (zuerst kommt die PV Anlage dran, die
> wirkt sich direkter auf die Energiekosten aus als eine WP), aber man
> denkt und plant ja voraus ...
> Bezüglich der WP selbst schwanke ich zwischen DAIKIN und KNV, auf jeden
> Fall kommt aber ein kältemittelgeführtes Splitgerät (also kein Wasser im
> Freien).
>
Warum willst du das Kältemittel unbedingt im Haus haben? Selbst R32 ist 
nicht ohne. Die umweltfreundlichsten WP arbeiten draußen mit R290 und 
einem gut gedämmten Wasserkreislauf ins Haus.

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Bei einer großen KNV Wärmepumpe habe ich das vor Jahren mal gemacht.
Ging problemlos und vom Hersteller bekam man alle benötigten Unterlagen.

von Flo (deflo)


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Hallo Rainer,

mein Aufbau wird zwar etwas anders, aber grundlegend möchte ich in 
Zukunft auch eine WP per Modbus ansprechen. Ich bin schon etwas weiter 
wie du und stehe kurz vor der IBN der PV. (erstmal 22kWp und nächstes 
Jahr dann nochmal ca. 8kWp). Den überschüssigen Strom, möchte ich 
Sinnvoll mit einer WP in Wärme wandeln. Die WP schließe ich an den 1000l 
Pufferspeicher an und je nachdem wie viel Strom vom Dach kommt, soll das 
Wasser aufgewärmt werden (über die Sollwertvorgabe).

Ich habe auch erst die Tage angefangen mich zu informieren. Heute habe 
ich mit der Firma Michl aus Öhringen telefoniert. Über die Geräte findet 
man nicht viel Informationen und wenn dann eher negativ. Dafür ist der 
Preis unschlagbar. Der Telefonkontakt war sehr nett und 2min nach dem 
Gespräch hatte ich eine Schnittstellenbeschreibung der Modbus 
Schnittstelle im Postfach. Über den "WOT" water-out temperature sollte 
die Wassertemperatur vorgegeben werden können.

Ich bin wie gesagt auch noch am Anfang was das Thema WP angeht aber ich 
denke die Modbus Schnittstelle wird bei den meisten Geräten die gleiche 
sein.

https://www.dropbox.com/s/ke1sqxjtt5nx6h8/Modbus%20Anleitung.pdf?dl=0


Gruß Flo

von Weingut P. (weinbauer)


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puh ... sorry, das Konzept ist nicht so ganz ideal ...

zunächst mal 70/90 mit ner Wärmepume bedienen ist so ziemlich das 
mieseste was man vom Wirkungsgrad her machen kann ... max. 40°, besser 
30° sind anzupeilen, darüber hinaus werden WP gern zu Stromfressern.

Split-WP kann man machen, da brauchst aber auch immer eine entsprechende 
Fachfirma für Installation oder irgendwann Austausch, Monoblöcke kannst 
im Prinzip selbst aufstellen, wenn die Leitungen ordentlich isoliert 
werden sind die Verluste relativ überschaubar (natürlich nur wenn der 
Weg nicht all zu lang ist).

Überleg Dir mal ob es nicht sinnvoller wäre per Split-Klima als 
Luft-Luft-Wärmepumpe zuzuheizen für die PV-Nutzung. Das erspart Dir den 
Eingriff in die Hydraulik des Gebäudes und hast den Nebennutzen in den 
sonnenstarken Monaten eben mit Deiner PV auch die Hütte zu kühlen und im 
Heizbetrieb ist deren COP deutlich besser als WP auf 70°.

Die Split-Klimas kommen üblicherweise mit einer IR-Fernbedienung, die 
man recht einfach z.B. mit nem Arduino zur Ansteuerung nachbilden kann.

: Bearbeitet durch User
von Rainer (pingufan_61)


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Lieber "weinbauer":

Wenn Du aufmerksam gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich 
nicht beabsichtige, mit einer Wärmepumpe 90/70 zu fahren, sondern diese 
nur in dem Temperaturbereich verwenden möchte, der gut für sie ist, und 
wo noch keine elektrische Zuheizung erfolgt.
Das heißt, bei einer Vorlauf-Temperatur im Bereich von 35-50°C 
(allerhöchstens 55°C), nicht höher.

Nachträglich eine Luft-Luft WP und/oder Fußbodenheizung zu installieren, 
ist eine Schnapsidee: Das amortisiert sich nie, und das ganze Haus ist 
eine Baustelle. Um die Umbaukosten kann ich das Haus mit GAS für 
Jahrzehnte weiter heizen. -> Also NO-GO.

Weiters sollte wohl klar sein, dass Monoblock-Geräte einen gravierenden 
Nachteil haben:
1. Wenn kein Strom, frieren die Dinger ein, weil sie i.d.R. 
wassergeführt sind.  -> Das ideale Gerät in Zeiten wo die Stromnetze 
ohnehin schon am Zahnfleisch gehen.
2. Fahre ich die WP nicht bei sehr niedriger Außentemperatur (weil 
dann bin ich mit dem Vorlauf über 50-55°C), wird sie deaktiviert, weil 
ja der GAS-Kessel übernimmt, der das ganz entspannt kann. Somit keine 
Zirkulation durch die WP, und sie friert ebenfalls ein.
Mono-Block und wassergeführtes Split-Gerät ist also aus obigen Gründen 
eigentlich grundsätzlich ein NO-GO.

Die Idee mit der IR-Schnittstelle ist vom Ansatz her nicht schlecht, 
aber vermutlich nicht in der Lage, eine Vorlauf-Vorgabe zu erlauben. Es 
wird sich darauf reduzieren, dass ich eine Raumtemperatur mit +/- 
vorgeben kann, die dann der "supertolle Regler" zu erreichen versucht, 
der in der WP integriert ist. -> Das ist genau das, was ich nicht will.
Es gibt nichts dümmeres, als zwei Regelungen "streiten" zu lassen, das 
führt zu wildesten Schwingungen im Regelverhalten. Da ich aber drei 
Heizkreise habe, ist das ohnedies mit der "Spielzeugregelung" einer WP, 
die i.d.R. nur eine Temperatur regeln kann, kaum umsetzbar.

: Bearbeitet durch User
von Rainer (pingufan_61)


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Flo schrieb:
> Ich habe auch erst die Tage angefangen mich zu informieren. Heute habe
> ich mit der Firma Michl aus Öhringen telefoniert. Über die Geräte findet
> man nicht viel Informationen und wenn dann eher negativ. Dafür ist der
> Preis unschlagbar. Der Telefonkontakt war sehr nett und 2min nach dem
> Gespräch hatte ich eine Schnittstellenbeschreibung der Modbus
> Schnittstelle im Postfach. Über den "WOT" water-out temperature sollte
> die Wassertemperatur vorgegeben werden können.
>
> Ich bin wie gesagt auch noch am Anfang was das Thema WP angeht aber ich
> denke die Modbus Schnittstelle wird bei den meisten Geräten die gleiche
> sein.

Hallo, Flo.
Danke für die Datei, ich werde sie mal durch sehen. Vielleicht steht 
etwas nützliches drin.
Für mich ist wichtig, dass das Gerät eine lange Lebenserwartung hat, 
sonst kann man das Teil gleich abhaken. Für mich steht Kosteneffizienz 
im Vordergrund, nicht ob Gas oder WP. Da meine Heizungsanlage groß 
genug ist, werde ich auch keinen Pufferspeicher vorsehen, sondern die WP 
wird, wie auch der Gas-Kessel, modulierend betrieben und speist direkt 
in den Verteiler ein.  Da meine Heizung auf 90/70 (bei -14°C) ausgelegt 
ist, komme ich mit 50° Vorlauf entspannt bis ca. -5°C, somit kann ich 
auch bis dort hin mit WP fahren. Wird es kälter, was hier nur kurze Zeit 
des Winters der Fall ist, fahre ich mit dem GAS-Brennwertkessel.
Somit komme ich mit einer 8kW WP locker aus, die hat einen Regelbereich 
von ca. 2.5-3kW bis 8kW (ohne el. Zuheizung).

Gleichzeitig beobachte ich das Start-/Stopp Verhalten der WP, weil 
häufige Starts sehr auf die Lebensdauer des Kompressors gehen. In der 
Übergangszeit, wo ich also unter der Mindestleistung der Modulation bin, 
werde ich ebenfalls GAS verwenden, um den Kompressor zu schonen.

Für den Anfang ist aber die WP ohnedies auf Eis gelegt.
Heuer kommt eine PV auf das Dach, die wirkt sich viel direkter auf die 
Kostensenkung aus. Leider wird aufgrund der flachen Montage nur maximal 
70% der Modulleistung zu erwarten sein (wegen schräger 
Sonneneinstrahlung cos(45°)=0.7 ), aber das sind dennoch ca. 6.5 kW 
Peak. Somit erspare ich mir voraussichtlich 7-8 Monate den Strom zu 
kaufen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer (pingufan_61)


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Christian K. schrieb:
> Bei einer großen KNV Wärmepumpe habe ich das vor Jahren mal gemacht.
> Ging problemlos und vom Hersteller bekam man alle benötigten Unterlagen.

Hallo, Christian.
Hast Du vielleicht Unterlagen zu der KNV WP (Modbus-Kommunikation, wie 
ich dem Teil die Vorlauftemperatur mitteilen kann und ein paar 
Status-Infos auslesen)?
Ich möchte, wie gesagt, den integrierten Regler möglichst auf die 
Regelung der interna der WP reduzieren, ohne Außenfühler und dgl., 
stattdessen die gewünschte Vorlauf-Temperatur über Modbus vorgeben.

von Weingut P. (weinbauer)


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Luft-Luft-Wärmepumpen sind einfach schnöde billige Split-Klima-Geräte, 
zur Installation braucht es einfach n Loch in der Wand ca. 80mm 
Durchmesser. Da gehts nicht in den Wasserkreis sondern direkt in die 
Raumluft.

z.B. sowas: 
https://www.kaeltebringer.de/collections/split-klimaanlagen-quick-connect

Eben NICHTS mit viel Dreck und Du hast das Thema des beschissenen 
Betriebspunnktes bei VL 50° vom Hals sowie des Einfrierens.
Zudem sind solche Anwendungen auch wieselflink, da eben NICHT erst n 
Puffer und die ganze Hydraulik erwärmt werden muss, man kann eben 
niedrigere Raumtemperaturen anpeilen und mal eben schnell für die 
Behaglichkeit bei Bedarf hoch ziehen.

Was den Monoblock und Einfrieren angeht, viele der Dinger haben 1. einen 
Einfrierschutz, der bei Minusgraden zyklisch die Umwälzpumpe anwirft, 2. 
sollte man Rohre im Außenbereich eh ordentlich isolieren, 3. kann man 
wenn man dennoch Schiss hat ne Rohrbegleitheizung mit rein packen,
4. kann man einen separaten Außenkreis mit Systemtrenner verbauen der 
mit Frostschutzmittel befüllt wird (hab ich beim KOllegen gerade so 
gemacht)

... aber schon klar, Du mich auch.

: Bearbeitet durch User
von Musik og F. (musikog_f)


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Wärmepumpen haben integrierte Regler und deren Funktionen sind Teil der 
CE Kennzeichnung nach Maschinenrichtlinie. Im EFH stirbst du nur selbst, 
und niemand verhindert dich dran rumschrauben.

Mit den eingebauten Reglern von solchen Geräten kann man oft über Modbus 
kommunizieren, typisch modbus/RTU.
Manche Hersteller nennen das dann MagicBus (TM) und verraten dir keine 
Adressen und Parameter. viel Spass beim Reverse Engineering was da über 
den RS485 läuft. Andere dokumentieren alles.

Mitlesen kann bei fast allen. Bei manchen kann man Sollwerte und 
Parameter setzen. So kannst du dann dann eigene Heizkurve basteln.
Die Erfahrung zeigt, es zielführend eine einfach gestrickte Heizkurve 
(Sockelwert, SteigungProportionalverstärkung und Integrationszeit) gut 
zu optimieren.
Wenn du dir eine gekrümmte Heizkurve mit Sokkelpunktverschiebung und 
zusätzlichen dynamischen Einflüssen auszudenkst und dann mit dem loop 
tuning anfängst, wirst du in einer Heizsaison vielleicht nicht fertig.

> Hat jemand damit schon erfolgreich herum gespielt?
Nicht gespielt. Gebaut. modbus ist ja kein Staatsgeheimnis.
Bei kleinen Splitanlagen lese ich SumAlarm, ein paar Betriebszustände 
und mache Freigabe.

Wenn du dann eine Multivalente Heizung bauen willst, brauchst du erstmal 
eine Heizlastberechnung, dann ein Anlagenschema und erst dann strickst 
du die MSR.

von Musik og F. (musikog_f)


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Rainer schrieb:

> Gleichzeitig beobachte ich das Start-/Stopp Verhalten der WP, weil
> häufige Starts sehr auf die Lebensdauer des Kompressors gehen.
Schlimmer noch, bei Taktungen geht dein COP / EER gegen 1.
Wieviele Start-Stops dein Kompresser hält kommt sehr auf die Bauform und 
Grösse an. Bei Kleinstanlagen geht Taktung sehr auf die Lebensdauer.

von Flo (deflo)


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Also grundsätzlich würde ich auch nicht in die Regelung der WP 
eingreifen. Und auch auf keinen Fall Stromlos machen.

@Rainer: Ich weiss nicht wie groß deine PV Anlage wird, aber grundlegend 
wird da im Winter nicht viel kommen. Wenn dann könnte man die 
Übergangszeit noch nutzen, aber da willst du ja wegen dem Takten die Gas 
Therme benutzen. Ich würde mir gut überlegen, ob sich der Aufwand für 
die Wintermonate lohnt. Ich bin selbst mit meiner 30kWp Anlage am 
zweifeln (ob ich den Überschuss zum Heizen nutzen soll).


Aber wenn hier so viele WP experten sind, nutze ich den Thread hier 
einfach mal :-)

Mein Aktueller Plan ist folgender. Ich würde eine kleine Monoblock WP 
mit Überschussstrom nutzen. Anhand der aktuellen Puffertemperatur, 
HK-Vorlauftemperatur und dem vorhandenen Stromüberschuss würde ich den 
Sollwert der WP errechnen (wenn viel Strom vorhanden, dann darf der 
Puffer gerne voll aufgeladen werden, wenn es eng wird, dann soll gerade 
so die Soll Temperatur gemacht werden). Ich habe aber noch keine 
Erfahrungen mit WP und kann den Strombedarf einer WP nicht einschätzen. 
Wie wirkt sich der Stromverbrauch einer WP aus, wenn diese z.b. nur ein 
delta T von 2°-3° erwärmen muss. Also kann ich mit dem Sollwert den 
Strombedarf der WP beeinflussen?

Aktuell wird der Puffer zu 95% mit dem Wasserführenden Kamin aufgeheizt. 
Das bedeutet, unten im Puffer ist es max. HK RL kalt. Die WP würde also 
max. HK RL temp. bekommen. In der Übergangszeit ist der Kamin aus und 
der Puffer kühlt im unteren Bereich weiter ab. Da rechne ich aber auch 
mit mehr Sonne und kann die WP den Puffer auch ein paar C° mehr 
aufheizen lassen.

Grundsätzlich ist mir bewusst, das meine Anlage mit dem Puffer ziemlich 
viel Energie frisst und es weitaus Energiesparender geht. Die Anlage ist 
aber relativ neu und das Haus noch nicht isoliert. Ich möchte den 
Überschuss Strom einfach Sinnvoll nutzen. Eine BWWP kann ich im Winter 
nicht nutzen und kostet nur minimal weniger wie eine WP.


Eine Split Klima finde ich auch sehr Sinnvoll und soll auch noch kommen. 
Die macht aber leider kein Warmwasser im Sommer...

Der WR, die WP und die Heizungssteuerung kommunizieren alle über Modbus. 
Der WP würde ich nur den Sollwert vorgeben, ansonsten soll die WP alles 
selbst regeln. Eingespeist wird direkt in den Puffer auf höhe vom HK. 
Ausgelesen wird das ganze dann noch mit KNX und angezeigt auf einer 
Visu.

: Bearbeitet durch User
von Weingut P. (weinbauer)


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Naja, wieviel Überschussstrom gibts denn? Und wann? Und wie groß ist 
denn der Puffer? Und wie schaut die Heizung aus, Fußbodenheizung 
Radiatoren?

Was den Strom angeht, rechne mal überschlägig bei Monoblock mit Faktor 
3,5, also 1kW Strom zu 3,5kW Wärme (ja, es gibt Anlagen die deutlich 
bessere Werte erreichen), wenn Du nun noch weißt was Du über den Winter 
an Gas / Holz verheizt hast rechne mal aus wieviele kWh thermisch das 
sind.

von Flo (deflo)


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Weingut P. schrieb:
> Naja, wieviel Überschussstrom gibts denn?

über den Winter gesehen nicht viel

Weingut P. schrieb:
> Und wann?

Hauptsächlich in der Übergangszeit oder an Sonnenreichen Tagen. Und 
genau an den Tagen haben wir das Problem, den Puffer mit Holz zu Heizen. 
Durch eine große Fensterfront im Wohnzimmer (Fenster sind 30Jahre alt), 
"heizt" sich das Wohnzimmer durch die Sonne auf, weswegen wir den Kamin 
nicht an machen. Der rest vom Haus bekommt von der Sonne nicht viel ab 
und benötigt die Heizkörper.

Weingut P. schrieb:
> Und wie groß ist denn der Puffer?

Puffer sind 1000L. Wobei die Heizung in der mitte angeschlossen ist. Es 
ist ein Schichtspeicher von Rathiotherm. Wenn er abends gut geladen ist, 
reicht er ohne Probleme bis morgens.



Weingut P. schrieb:
> Und wie schaut die Heizung aus, Fußbodenheizung Radiatoren?

ein bunter Mix. Im Wohnzimmer + 1 Nebenzimmer ist eine Fussbodenheizung 
mit eigenem Heizkreisregler verlegt (fest eingestellte VL Temp. und 
elektrichen Termostaten). Der Rest sind Radiatoren. Die Abluft vom Kamin 
zieht in den Flur und verteilt sich recht gut. Im Bad ist eine Fubo 
Heizung am Rücklauf vom Heizkörper drin.


Weingut P. schrieb:

> Was den Strom angeht, rechne mal überschlägig bei Monoblock mit Faktor
> 3,5, also 1kW Strom zu 3,5kW Wärme (ja, es gibt Anlagen die deutlich
> bessere Werte erreichen), wenn Du nun noch weißt was Du über den Winter
> an Gas / Holz verheizt hast rechne mal aus wieviele kWh thermisch das
> sind.

Ich denke das ist schwer zu rechnen. Es geht mir auch nicht primär darum 
Holz zu sparen, sonder eher in der Übergangszeit auf GAS zu verzichten.

Geplant war eigentlich eine BWWP zu verbauen. Die kann ich aber nur im 
Sommer für WW nutzen. Wenn ich jetzt den Mehrpreis zu einem Monoblock 
rechne und mir den Gasverbrauch in der Übergangszeit nehme, dann rechnet 
sich das meiner Meinung nach schon.

von Rainer (pingufan_61)


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Vielleicht ist das nicht klar genug raus gekommen, aber ich habe nicht 
den Gedanken, meine WP mit PV zu betreiben. Im Winter ist das ein 
frommer Wunsch aber zum Scheitern verurteilt (weil die PV kaum etwas 
liefert), und wenn sie Sonne scheint, muss man oft nur wenig heizen.
-> Also kein Sinn dahinter (zumindest in meiner Situation), ich habe 
nirgendwo Fußbodenheizung, und ich habe nicht vor, das ganze 
Zweifamilienhaus in eine Baustelle zu verwandeln.

Aus diesem Grund ist mein Plan, die Wärmepumpe, falls überhaupt eine 
kommt, nur aus dem Stromnetz, und auch regelungstechnisch nur "wie einen 
Gaskessel", ohne Pufferspeicher, zu betreiben. Ich sage dem Teil, wie 
viel Grad es produzieren soll, und dann soll es tun... Wenn die interne 
Regelung der WP das nicht erlaubt, dann tschüss, nächster Hersteller.

_Ohne Puffertank gibt es zwei zu vermeidende Situationen:_
"Unterlast": Meine Regelung beobachtet deshalb gleichzeitig die 
Einschalthäufigkeit. Wenn es zum Start/Stopp kommt (= Unterlast), und 
somit wie richtig vermerkt zu einem miesen COP/EER und erhöhtem 
Kompressor-Verschleiss, wechsle ich einfach zu GAS-Brennwert.
"Überlast": Kommt die WP in einen Temperaturbereich wo sie ebenfalls 
schlecht arbeitet (oder gar elektrisch zuheizen müsste), wo also die 
Energiekosten an die des GAS-Kessels kommen, wechsle ich ebenfalls zu 
GAS.

Der Unterschied in meiner Regelung ist dann lediglich, dass ich die 
Temperaturvorgabe an Adresse "K1" (Kessel) statt an "K2" (Wärmepumpe) 
richte. Den letzten "Dolmetsch" macht der kleine PIC am jeweiligen Gerät 
(Gaskessel bzw. WP).

Das ist eine sehr überschaubare Methode und bringt dennoch gute 
Effizienz.


Gut, ich sehe, die WP wird noch länger nicht kommen, sondern erst dann, 
wenn ich diese unter Kontrolle habe.

: Bearbeitet durch User
von Rainer (pingufan_61)


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Musik og F. schrieb:
> Wenn du dann eine Multivalente Heizung bauen willst, brauchst du erstmal
> eine Heizlastberechnung, dann ein Anlagenschema und erst dann strickst
> du die MSR.

Ich habe das lange genug gelernt und praktiziert, keine Bange. Und meine 
Heizlastberechnung stimmt.

von Bert (brt)


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Rainer schrieb:

Hallo Rainer,

> Wenn die interne
> Regelung der WP das nicht erlaubt, dann tschüss, nächster Hersteller.

Prinzipiell gute Idee, funktioniert aber bei der aktuellen 
Marktsituation nicht.


Ich habe eine Daikin-Altherma-3-M-EBLA14D3W1 in Betrieb, zunächst mit 
der normalen eingebauten Regelung für Flachheizkörper. Grundsätzlich 
halbwegs ok, aber nicht 100%ig.

Externe Steuerung ist etwas schwierig:

- Schnittstelle zum Bedienteil ist komplett undokumentiert, es gibt im 
Netz einen Hack das anzuzapfen, ist aber recht viel Arbeit beim 
Reverse-Engineering. Außerdem sollte man nicht automatisiert dauernd 
eine neue Vorlauftemperatur über die Schnittstelle schreiben, da 
angeblich dann das EPROM irgendwann verreckt.

- Es gibt dafür von Zennio Adapter auf KNX, ist aber noch ungetestet. 
Ein Kollege von mir wird das ausprobieren, dauert aber noch etwas.

- Man könnte das externe Außenthermometer mit einen programmierbaren 
Poti faken, das ist aber wahrscheinlich nicht so toll, da die Maschine 
unter Umständen die korrekte Außentemperatur für das Abtauen benötigt.

- Wenn ich mit dem Zennio-Adapter nicht zurechtkomme dann würde ich das 
Gerät nicht auf Heizungs-, sondern permanent auf Warmwasserbetrieb 
stellen und dann den Temperaturfühler fürs Warmwasser faken/simulieren. 
Damit könnte man wahrscheinlich die Vorlauftemperatur bestimmen.

ABER: Die Geräte wollen immer gerne 8-10 Kelvin Temperaturunterschied 
VL/RL. Daher reduziert die Maschine die Pumpenleistung bis der Rücklauf 
kalt genug ist um effizient die VL-Temperatur zu erreichen.

Wenn es draußen unter -5 ° ist tut sich das Gerät ohne Zuheizer schwer. 
Aber bei allem über 0° bin ich mit dem COP echt zufrieden. Das ist schon 
nicht schlecht, da steckt sicherlich eine Menge Know-How beim Hersteller 
dahinter.

Grüße, Bert

von Rainer (pingufan_61)


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Hallo, Bert.

Danke für die sehr informative Nachricht.

Ich hätte nicht gedacht, dass Wärmepumpen einen Vorlauf-Temperaturwert 
ins EEPROM schreiben. Wenn das tatsächlich so ist, darf man die 
Vorlauftemperatur natürlich nur gelegentlich ändern, und in ausreichend 
großen Intervallen, um das EEPROM nicht tot zu schreiben, aber wenn ich 
das so grob überschlage, sollte das eigentlich kein Problem sein:
Das EEPROM wird vermutlich ein internes in der MCU sein, oder zumindest 
ebenso viele Schreibzyklen erlauben, also ca. 1 Mio Writes (bei einem 
PIC), wenn ich das umrechne 20 Jahre (zur Sicherheit), wäre das eine 
Schreiboperation pro 10 Minuten. Ich würde kaum häufiger als alle 30 
Minuten aktualisieren, wenn es also wirklich nur daran läge, wäre das 
kein Problem.

Das Vorgaukeln der Aussentemperatur oder Boiler-Temperatur habe ich auch 
schon überlegt. Buderus verwendet z.B. einen 4,7k NTC im Aussenfühler 
(ist ja der Wert bei 20°C), also kurven wir bei Winter-Temperaturen 
irgendwo im Bereich 10-15k herum. Der NTC hat zudem eine furchtbar 
krumme Kennlinie, und - als Sahnehäubchen - ist die Anbindung an die 
interne Regelung unbekannt.  Ist es Konstant-Strom und Spannungsmessung? 
Oder ein einfacher Gegen-Widerstand?  Oder ...   Alles ergibt 
unterschiedliche Spannungs-Temperatur-Kennlinien. Das zu bändigen wird 
wohl eine ziemliche Baustelle, speziell, wenn das vielleicht auch noch 
potenzialfrei sein muss.
Warum Buderus nicht einfach einen DS18B20 nimmt und die Temperatur 
ausliest, verstehe ich nicht. Keine Ahnung, wie das bei anderen 
Herstellern geschieht.

Dein Tipp, die WP immer auf WW-Bereitung zu fahren, hat mich auf 
folgenden Gedanken gebracht:
WENN die WP die Boilertemperatur misst, und nicht nur WW-Bereitung 
Ja/nein spielt, könnte man kann einen Heizwiderstand, den Boiler-Fühler 
und einen DS-18B20 zusammen packen und thermisch gut isolieren. Dann 
steuert man den Heizwiderstand mit PWM an und nimmt den DS18B20, der ja 
doch eine Auflösung von 0.0625°C/Bit hat, in der Feedback-Schleife. 
(Microcontroller heizt also den Widerstand und anderen 
Temperaturfühler.) Habe mich aber noch nicht damit befasst, was eine WP 
nun genau "zaubert".
Bei näherer Betrachtung könnte man dasselbe Spielchen natürlich auch mit 
einem kleinen Peltier-Element und dem Außenfühler machen, und mit dem 
Peltier-Element den Außenfühler runter kühlen. Ein Styropor-Block, aus 
dem man einen Aluklotz zur Kühlung des heißen Endes des 
Peltier-Elementes ragen lässt (oder das Peltier gleich an einen 
CPU-Kühlkörper kleben, der aus dem Styropor ragt), kann man sehr weit 
runter kommen. Eventuell 2-3 Peltier-Elemente stapeln, dann kommt man 
sicher auf -15°C runter.

Wegen der Zuheizung (elektrisch) - ich sehe das pragmatisch:  Ich 
verwende die WP im AT-Temperaturbereich von schätzungsweise -3°C bis 
+10-15°C, sonst den Gas-Brennwertkessel. Somit heize ich über den 
Großteil des Winters mit WP und nur in der Übergangszeit mit Gas.


Aber der Punkt, dass die Pumpe gedrosselt wird, macht mich mehr nervös. 
Die WP würde nämlich in einen Verteiler mit Überstömung am Ende fürdern, 
und die Heizkreise bedienen sich mit Mischventilen. Ist ja der einzige 
Weg, wie man drei Heizkreise an einer Wärmequelle unabhängig regeln 
kann. Das könnte mit der WP und geregelter Pumpe spannend werden.

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thomas_b426)


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Hallo Rainer,

deine Anfrage ist zwar schon etwas älter und ich weiss nicht wie weit Du 
bist aber ich habe ein ähnliches Problem so schon gelöst.

1. Wenn Du einen Monoblock mit einer weiteren Energieerzeuger in die 
Hydraulik einbinden möchtest stehst Du sehr wahrscheinlich schon einmal 
vor dem Problem das die Hydraulik auf einander abgestimmt werden muss, 
das wird sehr gerne dann mit einer hydraulischen Weiche zwischen Vorlauf 
und Rücklauf generiert. Der Nachteil ist das Du dabei dein eigentliches 
erhitztes Wasser abkühlen wirst.
Abhilfe kann hierbei sein indem Du Deinen Puffer als hydraulische Weiche 
verwendest. Gelingen wird Dir das indem Du einen Heizbalken Montierst 
auf dem Du die Heizkreise mit Mischer+Pumpengruppe montierst und die 
Energieerzeuger auch oben drauf montierst, allerdings als Einspeise 
Montage. Hierzu kannst Du quasi die gleiche Mischer+Pumpengruppe 
verwenden und diese umbauen, also Pumpe in den Rücklauf und der Mischer 
muss hierzu auch umgebaut werden, da ist meistens eine Schraube drin die 
dann von der einen Seite auf die andere Seite des Mischers umgeschraubt 
wird.
Es empfiehlt sich die Pumpen immer mit PWM zu verwenden und auch 
anzusteuern, nur so hast Du eine optimale Möglichkeit die Heizlast zu 
speisen, die automatischen Programme der Pumpenhersteller sind ganz nett 
helfen Dir aber nicht wirklich das optimale einzustellen bzw. zu regeln.
Hast Du mehrere Energieerzeuger planst Du für jeden eine eigene 
Pumpengruppe die halt umgebaut ist. Der Vorteil ist dabei schon mal das 
Du nun auch automatisch in der Lage bist bei Montage weiterer Sensoren 
auch gleich eine Rücklaufanhebenung zu realisieren für den 
Energieeinspeiser, dazu aber weiter unten dann mehr. Jeder 
Energieerzeuger benötigt übrigens dann eine eigene Sicherheitsgruppe.
Der untere Abgang des Heizbalkens wird dann zum Puffer geführt. Dabei 
solltest Du im Idealfall einen Microblasnabscheider und 
Schlammabscheider montieren bevor Du auf den Puffer gehst. Der VL oben 
rein der KL unten.
Ich habe meinen Puffer mit einen speziellen Schichtrohr Marke Eigenbau 
ausgestattet, schau dir mal die WEBSEITE VON efg.de speedpower an. Das 
Schichtrohr deren Speicher habe ich als 3D Teile konstruiert für 
Verschraubungen 1 1/4" und 1 1/2". Mit solch einen Schichtrohr baust Du 
jeden beliebigen Speicher zum Schichtspeicher um sofern er oben im Kopf 
die Verschraubungen vorweist. Der Vorteil ist das Du den oberen Bereich 
dem Brauchwasser temperaturmässig vorhälst und den unteren Bereich der 
immer kälter als der obere sein wird für das Heizungswasser vorgehalten 
wird. Wenn Deine Energieerzeuger mehr Energie in das System einspeisen 
wird der Schichtspeicher aufgewärmt und wenn DU mehr Energie entnimmst 
dann wird die Energie am Ende des Schichtrohrs erst aus dem Speicher 
entnommen, der Pufferbereich des Brauchwassers beliebt dabei unberührt. 
Die Entnahme der Energie für das Brauchwasser wird über einen zweiten 
Kreis mittels Wärmetauscher dann aus dem oberen Speicherbereich dann 
geerntet, entweder mittels Hygienewendel wenn das der Speicher hat oder 
mittels Frischwasserstation. Auf diese Weise hast Du quasi eine 
Hydraulik erschaffen die ohne Umschaltventil und hydraulische Weiche 
arbeitet. Der hydraulische Ausgleichgeht dabei immer über den Speicher 
ohne das Du kaltes mit warmen Wasser mischen musst.

2. ich empfehle für die optimale Einstellung der Anlage für jeden 
Heizungskreis als auch Einspeiserkreis einen digitalen Wärmemengenzähler 
zu montieren, der Vorteil ist das Du dann alle Werte sehen kannst, wenn 
sie dir Digital vorliegen helfen sie Dir auch die Anlage automatisch 
einstellen zu können mit einen frei programmierbaren Regler -> hier 
verweise ich gerne auf die Regler von Technischer Alternative, die 
können übrigens dann auch Modbus und mit dem CMI ist auch das Smartmeter 
der PV-Anlage ganz einfach einzubinden :-).

3. Ein Heizstab sollte niemals im Puffer verbaut werden, das ist der 
allergrößte Blödsinn wenn man die Temperatur sinvoll nutzen möchte auch 
bei kleinen PV-Erträgen an Überschuss, denn was hilft mir der Heizstab 
wenn trotzdem ein weiterer Energieeinspeiser anspringt und den Puffer 
voll nagelt und sich dann den Überschuss nicht mehr sinnvoll ablegen 
kann :-)
Ein Heizstab wird sinnvollerweise ebenfalls in einen Heizstabboiler 
mittels Einspeisekreis auf den Heizbalken montiert, am besten ebenfalls 
mit Wärmemengenzähler, auch hier kann ich auf Technische Alternative 
verweisen, die Teile haben zudem noch einen Anschluss für einen 
Drucksensor :-). Absperrventile mit Sensoreingang gibt es allerdings im 
Zählershop deutlich günstiger, dazu auch die Dichtungssätze für die 
Sensoren.

4. Je mehr Sensoren desto besser, verwendet PT1000 Sensoren, die sind 
ein paar Euro teuerer aber wesentlich besser, verwendet möglichst immer 
gleiche Sensoren. Bei Wärmemengenzählern ist hinter dem FTS ebenfalls 
noch ein Absperrventil mit Sensoreingang zu setzen damit ihr die 
Sensoren kalibrieren könnt. Je mehr Sensoren ihr habt, auch am Speicher 
desto schneller könnt ihr steurungstechnisch reagieren oder halt auch 
warten, wenn teure Energieerzeuger hinzugeschaltet werden sollen.

5. Solltet ihr einen wassergeführten Pelletofen, Scheitholzofen oder 
Pelletheizung als Verbraucher als Einspeiser setzen ist zwingend 
Schaltungstechnisch sicherzustellen das der Mischer der Einspeisung bei 
Überdruck oder Überhitzung aufgefahren wird -> Vorschrift!!!!

6. Das Thema Rücklaufanhebung der Einspeiser, egal ob WP, Öl, 
Ölbrennwert, Gas, Gasbrennwert, Pelletheizung, etc ist essentiell 
wichtig damit ihr die Heizung die normalerweise für Euch eine Blackbox 
ist indirekt regeln könnt ohne dabei in den Regeler der Anlage 
eingreifen zu müssen, dabei mal Solltemperatur nicht betrachtet. Die 
Rücklaufanhebung schützt z.B auch die Pelletheizung oder Pelletofen, 
über die Rücklaufanhebeung kann auch ein Brennwertgerät optimal in den 
Arbeitspunkt gefahren werden. Wir haben das zum Beispiel mit einer 
Gasbrennwerttherme gemacht, die in Brauchwasserbetrieb geschaltet wurde 
und dann über die Rücklaufanhebung über einen Wärmetauscher inkl. 
weiterer zwei Sensoren optimal über die Pumpendrehzahl der 
Rücklaufanhebung die benötigte Temperaturdifferenz für den 
Brennwerteffekt herstellt :-) Die Anforderung wurde dabei über den 
Puffersensoreingang, zwei sinnvoll ausgewählten Widerständen (kalt (Tip 
wählst einen nicht all zukalten Pufferpunkt, je näher er an der 
Endtemperatur dran ist desto weniger Leistung wird der Therme abverlangt 
und warm -> größer Endtemperatur des Brauchwassers) und einen 
Wechselrelais hergestellt -> also kein externer Eingriff an der 
Gastherme und sie lässt sich hervorragend steuern und auch regeln ;-)

7. Wenn die WP in die tiefen Temperaturen kommt ist sie einfach nicht 
mehr effektiv, also hat einen COP je nach Typ der da so bei 1,2 ...1,3 
liegen kann, da sollte man sich wirklich überlegen ob die WP tatsächlich 
laufen soll. Eine WP am Tag Arbeitet im Winter im Schnitt Tagsüber 
gegenüber der Nachttemperatur je nach örtlicher Lage mit bis zu 10°C 
höheren Umgebungstemperaturen und dann lohnt sich auch oft im Winter 
dann halt doch ein Pufferspeicher für die Wärmepumpe. Ist die WP nachts 
aus, rate ich dringend ab die WP in die Taktung zu bringen um diese dann 
vor dem einfrieren zu schützen. Hier empfehle ich ohne wenn und aber auf 
ein Trennsystem zur Wärempumpe zu wechseln, und auf der Aussenseite dann 
mit einen Glykohlgemisch zu betreiben (-25°C ggf. höher je nach 
Standort). Das ist auch kein Problem denn die WP hat ihre eigene Pumpe 
beim Monoblock, es bedarf somit nur den Wärmetauscher, Befülleinheit, 
Ausdehnungsgefäß und zweier Sensoren um sie indrirekt optimal zu steuern 
:-) -> siehe Gasbrennwerttherme.

8. Ein Heizstab ist Schwachsinn wenn ihr eine WP habt, macht euch den 
Heizstab der WP zu nutzen, denn da habt ihr auch einen COP von 1,2...1,3 
auch wenn es scheiss kalt ist, also 20-30% mehr ausbeute.

9. Bei Top Temperaturverhältnissen habt ihr bei einer WP bestenfalls 
irgendwas je nach Wärmepumpe zwischen 4,9....7,2 an COP. Eine 
Solarthermie hat einen COP von 230-400, somit stellt Euch die Frage ob 
ihr im Sommer die WP laufen lassen wollt? Wenn nicht schafft Euch ca. 
5-6m2 CPC Röhren an, die liefern auch bei defussen Wetter noch 
Vorlauftemperaturen bis 50°C, also helfen so ab Mitte Januar bis 
Mitte/Ende Oktober. Solltet Ihr über eine Fussbodenheizung verfügen 
macht die Fläche und Puffer größer, je kälter der Vorlauf desto besser 
wird der Wirkungsgrad :-). Ich habe Zeus 2x20 auf das Dach gepackt bei 
einer Ausrichtung 219° (Südwest) meine Pelettheizung rennt seit Anfang 
April nicht mehr, mein VL war zu dieser zeit bei ca. 41°C am Abend, 
nachts wurde Nachtabsenkung gefahren (-5°C im Vorlauf ca.).

10. Denkt bei Euren PV-Anlagen darüber nach die so zu positionieren das 
ihr lieber viel kleine Leistung über den Tag erzeugt, die Solarteure 
denken da leider immer nur an Ihr eigenes Gewerk. Ihr wollt Energie 
möglichst lang umsonst haben. Speicher kosten Geld und wenn der jeden 
Tag bis auf Eure min SOC entladen wird ist das nicht gut. 
EEG-Einspeisevergütung ist nicht die beste Lösung auch wenn man Euch das 
so verkaufen möchte. Denkt über die Direktvermakrtung nach und macht 
Euch eine Stromcommunity zum nutzen. Mit Speicher lässt sich da auch 
Nachts günstig Strom einkaufen, auch im Winter :-) und im Sommer bekommt 
ihr sogar Geld dafür wenn ihr Energie aufnimmt.
Wenn ihr Euch für die Direktvermarktung entscheidet könnt ihr über das 
Solarjahr im mittel aktuell mit so 14Cent rechnen, jedes Jahr erhöht 
sich da so um ca 7,1% -> alle 10Jahre verdoppelt sich der Strompreis im 
mittel, d.h ihr könnt nach 10 Jahren dann von ca. 28Cent ausggehen, die 
EEG bleibt da konstant. Die Direktvermarktung hat einen weiteren 
Vorteil, ihr könnt a) gebrauchte Solarpanels in der Anlage betreiben und 
b) dann auch einen Solarzaun oder Gartenmontage realisieren. Nachteilig 
wäre zu erwähnen das ihr die Zähleinrichtung beim Messtellenbetreiber 
auf intelligent umstellen müsst -> ca. 300-400€ einmalkosten, der 
vorteil ist aber dann das Ihr dann schlagartig in eine Stromcommunity 
beitreten könnt (immer zum 1. eines Monats) oder einen Flexstromtarif 
wählen könnt.

11. Nutzt das BAFA Programm, ggf. auch KFW-Programm. Die Kosten bei der 
BAFA für eine Energieberatung sind vorgeschrieben, 1300,-€ Brutto, Ihr 
bekommt aber 80% erstattet, es kostet Euch somit nur 230,-€. Achtet 
darauf das der Energieberater gelistet ist. Sollte er mehr oder weniger 
verlangen lasst die Finger von dem Energieberater, es wird am Ende 
deutlich teurer. In der Regel bekommt ihr am Ende für ca. 400,-€ eine 
Heizlastberechnung inkl. Aufheizleistung als Addon hinzu, für das 
Gebäude und für jeden Raum, das ist die Grundlage für die Auslegung der 
Heizungsanlage. Lasst die Finger von Heizlastberechnungen ohne 
Transmissionsverlustberechnung, die wenigsten Heizungsbauer können das 
leisten.

12. Wenn ihr die BAFA in Anspruch nehmen wollt benötigt ihr immer einen 
hydraulischen Abgleich (nicht weiche), wenn der richtig gemacht wird, 
und das funktioniert nicht nach Schema F, auch wenn Heizungsbauer und 
dessen Lieferanten das versprechen. Ein optimaler hydraulischer Abgleich 
benötigt in keinem Heizkreis ein Thermostat wenn ihr das richtig macht. 
Wenn ihr die oben genannten Mittel einsetzt wird Euch dieser optimal 
gelingen, und ihr werdet Euch wundern das ihr alleine darüber bis zu 60% 
Eurer Energie einsparen könnt je nach Hydraulik. Seit dem 1.1.2023 wird 
das Verfahren B verlangt, das geht ohne Energieberater nicht mehr, nur 
mal so als Hinweis.

So Rainer, ich bin irgendwie von Du auf Ihr in meinen Schreibwahnsinn 
gewechselt, sorry :-)

Wir haben nun einige Anlagen geplant für die Eigenmontage mit 
anschliessender Meisterendmonatge und Abnahme, die haben alle zu Anfangs 
gesagt das funktioniert niemals, aber alle haben sich nun auf unser 
Konzept gestürzt da es wirklich tadellos funktioniert und extrem günstig 
und wirtschaftlich ist. Wir können nur empfehlen sich die Anlage selber 
zu kaufen und durch einen Fachpartner montieren zu lassen der die 
Konzession hierzu hat. Wir planen und bauen Hybridsysteme genau so auf 
und kommen vor Förderung bei WP mit 9kW plus 7KWp Photovoltaik inkl. 
7,5KWh Akku inkl Montage und allen zusammen in der Regel auf so ca. 
25T€, wenn dann noch die Förderung(50% Projektierung BAFA ca. 2500€, 
Energieberatung mit 80% BAFA 1070,- und 30% für die Materialen + 
Baukosten Heizung ca. 4000,-€) zusammen ca. 8T€ abgezogen werden, kostet 
die Anlage unsere Kunden so ca. 17T€.

Durch die Direktvermartung rentiert sich die Anlage in der kompletten 
Wirtschaftlichkeit nach ca. 4-6 Jahren wenn zuvor mit 1200Liter Öl 
geheizt wurde bei 1Liter Heizöl für ca. 1€/Liter angenommen wird.
Wer eine reine WP ohne PV-Anlge einbaut und dafür mehr wie 12T€ bezahlt 
wird definitiv über den Tisch gezogen, da will der Heizungsbauer nur die 
Förderung abgreifen, und die steht dem Kunden zu nicht dem Installateur.

Und bevor mich hier gleich alle Hydrauliker angreifen, in 40Stunden 
bekommt selbst der langsamste Hydrauliker im EFH eine Ölheizung gegen 
eine WP mit Hygienespeicher getauscht. Wenn ich 45,-€ netto ansetze 
komme ich inkl. Steuer auf maximal 2T€ für die Montage. Und die 45,-€ 
sind auf den Innungslohn hochgerechnet, ich glaube die wenigsten von 
Euch bekommen 25,65€ je Stunde ;-)

Während der Gewährleistungszeit zahlt der Hersteller alle Kosten, bei 
Garantie werden nur die Teile bezahlt, aber auch dann rechnet der Chef 
die Montage und Fahrt ab.

Wir können hier jedenfalls immer nur den Kopf schütteln wenn Kunden mit 
Angeboten 30..40T€ von Heizungsleuten aufschlagen.

Lieben Gruß
Thomas

von Thomas B. (thomas_b426)


Lesenswert?

Hi Rainer,

noch einen Nachtrag, wir verwenden zu fast 100% die UVR16x2 immer mit 
CMI, Programmierung ist einfach und die Tools kostenlos. Als Addon hast 
Du auch gleich noch die Möglichkeit einer Visualisierung, ist auch 
extrem simple.
Wenn Du in der Wohnung eine zweite Visualisierung haben möchtest kostet 
ein weiteres Panel mit Display so ca. 300,-€.

Da du von PIC und anderen elektronischen Raffinessen geschrieben hast 
traue ich Dir das locker zu ;-)

Solltest Du weitere Hilfestellung haben wollen meld dich einfach bei 
mir.

Aus meinem Heizungsprojekt ist derzeit eine extrem wirtschaftliche Firma 
am entstehen. Und ich muss sagen das macht mir neben meiner 
hauptberuflichen Tätigkeit als Hard- und Software Ing. extrem Spass :-).

Ich wollte auch erst was basteln und habe eine ganze Menge Ideen 
gesammelt, aber irgendwie bin ich dan auf TA gestossen und dann wurde es 
schlagartig schnell extrem schnell und einfach.

MSR ist kein Hexenwerk, und die meisten Insperationen habe ich mir von 
efg.de geholt. Eigentlich wollte ich da auch bestellen, aber die haben 
extreme Wartezeiten und so habe ich mir das dann selbst 
zusammenkonstruiert.
Und ich kann bestätigen das es zu extremen Einsparungen kommt, bei mir 
wandern pro Jahr ca. 1,5t Pellets durch den Kessel, bei 224m2 beheizte 
Fläche, ok ich habe einen 32er Bimbsstein mit 80mm Isolierung drauf und 
im Dach eine 160mm Vollsparendämmung, Fenster wurden vor 13 Jahren 
irgendwann mal getauscht.

Achso: schau dir mal ganz24.com  und .de an, da findest Du Top 
Materialen :-)
Luft und Schlammabscheider kann ich nur raten einen Spirovent zu 
verwenden bei diesen Aufbau wie von mir oben beschrieben, da der Puffer 
über die gleichen Leitungen be- und entladen wird, da muss das Zeug in 
beide Richtungen arbeiten das tun zumindest die anderen Hersteller 
nicht.
Das ist übrigens der Zulieferant (also Spirotech) von Buderus, die 
Einheit kostet nur dort ein virtel :-) und hat halt dort eine gelbe 
Isolierung.
Bezugsquelle ist z.B. OEG.

Lieben Gruß
Thomas

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