Moin Wie gehen eigentlich Labornetzteile am Markt mit kapazitiven Lasten um? Die Specs, die ich bisher so finden konnten, haben üblicherweise Angaben wir "Bei Laständerung von x auf y Ampere stabilisiert sich die Spannung binnen z Millisekunden". Was kapazitive oder induktive Lasten angeht, wird sich ausgeschwiegen. Üblicherweise hat's da ja am Ausgang einen überschaubaren Kondensator und einen hochohmigen Spannungsteiler (lass es 100k sein), einen Zener-Diode, Referenz, was auch immer, fürs Feedback. Nichts, wo man rgroß Strom loswerden könnte. Jetzt stelle ich mir vor, ich schließe 10 mF an, lade die auf 36 Volt, und regle dann auf 3.3 Volt herunter. Sinnvoll oder nicht... Dann muss sich erstmal der Kondensator entladen - über die 100 k. Das dauert dann nicht mehr Millisekunden. Sind die Netzteile dafür überhaupt "zuständig"? Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Gruß Holger
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Warum willst du da noch so einen großen Kondi hinhängen? Die Netzteile sind doch auch ohne stabil genug.
Normalerweise schaltet man ohne triftigen Grund keinen dicken Elko hinter ein Labornetzteil, weil er durch seine Speicherkapazität die Einstellung der Strombegrenzung im NT fast wirkungslos ist. Auf diese Weise ist bestimmt schon mancher kleine Transistor in der angeschlossenen Test-Schaltung gestorben.
Gossen Konstanter SSP > 50A saugen dir bis zu einem gewissen Strom den Kondensator leer. Viele Netzteile können das nicht, wenn das nicht geht musst du einen Grundlastwiderstand an dein Supply legen. Bipolare Netzteile (Leistungs OP am Ausgang) saugen soviel wie sie liefern können. Nachteil, oft sehr teuere Geräte. Sind im Grunde Leistungsverstärker die DC können.
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> Normalerweise schaltet man ohne triftigen Grund keinen dicken Elko > hinter ein Labornetzteil, weil er durch seine Speicherkapazität die > Einstellung der Strombegrenzung im NT fast wirkungslos ist. Kleines Missverständnis. Das Netzteil hat einen Kleinen Elko. Jetzt komme ich als Bastler, und schließe da einen großen Elko an. Erstmal saugt der ohne Ende. Und was mich mehr interessiert. Was passiert, wenn ich jetzt am Netzteil die Spannung runter regele. Der geladene große Elko muss jetzt ja die Ladung irgendwohin loswerden.
Die Ladung bleibt im Elko solange bis die rausgesaugt wird. Wenn dein Netzteil nicht saugt oder belastet, aktiv runterzieht, dann eben 10V am Kondensator für lange Zeit. 90% der Netzteile können nicht belasten, also Strom aufnehmen.
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Holger L. schrieb: > Erstmal saugt der ohne Ende. Und was mich mehr interessiert. Was > passiert, wenn ich jetzt am Netzteil die Spannung runter regele. Der > geladene große Elko muss jetzt ja die Ladung irgendwohin loswerden. A:Manche Netzteile können keinen Strom senken. Kapazität bleibt so lange geladen biss es sich selber entlädt oder durch andere Widerstände. B:Andere Netzteile können Strom senken. Da wird das Kapazität dann entladen. Vermutlich gibt es hier auch eine Stromgrenze was man einstellen kann. Diese Netzteile kosten viel Geld. Wenn du kein Geld hast dann nimmst du Option A plus einen externen Widerstand. Das wird dein Kapazität leer saugen.
Christian M. schrieb: > wenn das nicht geht > musst du einen Grundlastwiderstand an dein Supply legen. Holger L. schrieb: > Der > geladene große Elko muss jetzt ja die Ladung irgendwohin loswerden. Deswegen die Aussage des vor-Schreibers. mfg
Möglichkeit C: Netzteil geht kaputt. Ist mir mal passiert als ich einen Akku angeschlossen hatte. Ein Akku ist mit einem sehr großen Kondensator vergleichbar. Gute Netzteile gehen aber nicht kaputt.
Volker schrieb: > Netzteil geht kaputt. Ist mir mal passiert als ich einen Akku > angeschlossen hatte. Ein Akku ist mit einem sehr großen Kondensator > vergleichbar. > > Gute Netzteile gehen aber nicht kaputt. Kann verhindert werden, indem eine Diode vom Ausgang auf den Eingang gelegt wird analog zu dieser Schaltung: Beitrag "Freilaufdiode über Spannungsregler notwendig ?"
Holger L. schrieb: > Dann muss sich erstmal der Kondensator entladen - über die 100 k. Das > dauert dann nicht mehr Millisekunden Ja. Wobei es meist weniger als 100k sind. > Sind die Netzteile dafür überhaupt "zuständig"? Nein.
Dieter schrieb: > Kann verhindert werden, indem eine Diode vom Ausgang auf den Eingang > gelegt wird Wie willst du die in einem Labornetzteil verlegen?
Holger L. schrieb: >> Normalerweise schaltet man ohne triftigen Grund keinen dicken Elko >> hinter ein Labornetzteil, weil er durch seine Speicherkapazität die >> Einstellung der Strombegrenzung im NT fast wirkungslos ist. > > Kleines Missverständnis. Das Netzteil hat einen Kleinen Elko. > Jetzt komme ich als Bastler, und schließe da einen großen Elko an. > > Erstmal saugt der ohne Ende. Das ist dem Netzteil im Normalfall egal. Die Stromregelung begrenzt den Ausgangsstrom. > Und was mich mehr interessiert. Was > passiert, wenn ich jetzt am Netzteil die Spannung runter regele. Der > geladene große Elko muss jetzt ja die Ladung irgendwohin loswerden. Wurde doch schon gesagt: der Elko hält die Spannung, bis er durch die Last und den Feedback-Spannungsteiler (der hat nicht 100K, wie von dir angenommen) entladen ist. Das gilt für die meisten, sogenannten Einquadranten-Netzteile. Wenn du Ausgangsspannung und Ausgangsstrom in einem Diagramm darstellst, dann hat das 4 Quadranten [1]. Diese Sorte Netzteil arbeitet nur in einem Quadranten: I (bzw. III). Spannung von 0..Maximalwert und Strom von 0..Maximalwert. Wobei die beiden Maximalwerte das gleiche Vorzeichen haben. Wobei du ja nach Wahl, welche Klemme du als 0 betrachtest, im Quadranten I oder III landest. Es gibt auch Zweiquadranten-Netzteile (Kombination von Quelle und Senke). Und für Leute mit viel Geld sogar Vierquadranten-Netzteile. Beide würden deinen Kondensator mit dem eingestellten Stromlimit entladen. Also auch nicht instantan, aber zumindest überhaupt. [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Quadrant
Helmut -. schrieb: > Dieter schrieb: >> Kann verhindert werden, indem eine Diode vom Ausgang auf den Eingang >> gelegt wird > Wie willst du die in einem Labornetzteil verlegen? Auch wenn Offtopic: Diese Allerweltsangstdiode nur benötigt, wenn 1. die Ausgangsspannung des Linearreglers über 8V ist UND 2. am Ausgang des Linearreglers größere Elkos eingesetzt wurden UND 3. am Eingang des Linearreglers eine Last ist, die diese Elkos entlädt UND 4. deshalb die Eingangsspannung schneller abfällt als die Ausgangsspannung. Fazit: ausgerechnet in der verlinken Schaltung (Beitrag "Freilaufdiode über Spannungsregler notwendig ?") wird diese von Laien gern verwendete "Angstrückwärtsentladediode" mit absoluter Sicher nicht benötigt, weil die dortige D1 sowohl die Voraussetzungen 3 wie auch 4 sicher verhindert.
Lothar M. schrieb: > (Beitrag "Freilaufdiode über Spannungsregler notwendig ?") > die von Laien ... verwendete "Angstrückwärtsentladediode" ... ist übrigens keinesfalls eine FREILAUFDIODE ... (@Lothar: Daß Du das bestens weißt, ist natürlich klar.) Eine solche wird nur beim (Ab-)Schalten von Induktivitäten benutzt, nur deren "weiterfließen wollender" Strom hat ein Bedürfnis nach "Freilauf" . [Die Thematik FREILAUF zu verstehen wäre unverzichtbar zum Verständnis geschalteter (1...4-Quadranten-) Steller - ob für Motoren, oder als Spannungswandler. Zwar ging es hier speziell um Linearregler/Analogverstärker - wobei die Ausgangsparameter kontinuierlich variabel, außer falls ein Schalter nachgeschaltet - aber mir geht es gerade um "Quadranten" im Allgemeinen. @Holger: Auf Nachfrage liefere ich gerne die Erklärung für die Notwendigkeit von "Freilauf" - kennt man sie, verwechselt (bzw. benutzt ...) man diesen Begriff NIEMALS (...falsch).] Axel S. schrieb: > [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Quadrant Leider wird aber dort auf die Nutzung des Koordinatensystems samt Quadranten in der ET bzw. LE gar nicht eingegangen. (Und nicht mal auf deren Seiten "2-/4-Quadrantensteller"...) Dazu also die Bilder im Anhang, Quellenverweise... Allg. Erklärung Quadranten (x = U, y = I), oberes Bild: https://www.analog-praxis.de/spannungswandlung-in-vier-quadranten-a-950986/ Sog. Leistungsflußrichtung (Quelle? Last?), unteres Bild: https://slideplayer.org/slide/1331362/
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