Forum: Haus & Smart Home Messsteckdose ohne App-/Cloud-Zwang


von Laurenz M. (Gast)


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Guten Tag

welche Möglichkeiten habe ich auf dem aktuellen Geräte-Markt, wenn ich 
mit so einer Zwischensteckdose den Strom von Verbrauchern messen will, 
aber direkt auf die Daten zugreifen möchte und in eine eigene DB 
schreiben, nicht über eine App oder Cloudanbindung? Irgendwas mit 
offenen Protokollen? Zur Not würde ich auch an dem Gerät 
rumschrauben/löten, falls das was bringt.

Grüße LM

von Heinz R. (heijz)


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Tasmota oder ESPEasy drauf flashen?

von Laurenz M. (Gast)


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Tasmota klingt gut. Danke. Wenn ich richtig sehe, kann ich das fertig 
kaufen (z.B. bei reichelt) und muss nicht mal was flashen. Oder irre ich 
mich da?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Stichworte "MediaRath" und "Gosund SP1" und "Tasmota template 
blakadder"->Mediarath Rabattcode.
Kann ich nur empfehlen.

von Joachim S. (oyo)


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Laurenz M. schrieb:
> Tasmota klingt gut. Danke. Wenn ich richtig sehe, kann ich das fertig
> kaufen (z.B. bei reichelt) und muss nicht mal was flashen. Oder irre ich
> mich da?

Ja, ist aber vglw. teuer. Reichelt hat nur eine Steckdose mit 
Verbrauchsmessung und Tasmota-Firmware, die "Delock 11827" für 22 Euro.

Falls Du an der interessiert bist: Ich habe noch drei baugleiche Modelle 
(SD-WL-02), ebenfalls mit Verbrauchsmessung und bereits mit Tasmota 
geflasht. Gebraucht, aber nur ein paar Wochen in Betrieb gewesen, weil 
ich dann auf ZigBee umgestellt habe.
Davon hätte ich bis zu drei Exemplare abzugeben, für 8 Euro pro Stück.

von Wolfgang (Gast)


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Laurenz M. schrieb:
> ... und muss nicht mal was flashen

Nur bezahlen musst du es. Ob es lohnt, selber zu flashen, hängt davon 
ab, wie viele du brauchst. Die Gosund SP1 bekommst du für knapp 
10€/Stück.

von Michael G. (mjgraf)


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Ich habe diese hier: 
https://de.aliexpress.com/item/1005004426533189.html

Die Messdaten werden seriell über Bluetooth übertragen, das Protokoll 
findest im Internet reverse engineered. Du kannst entweder ein Tool wie 
testController verwenden, um eine csv zu schreiben, oder die Daten mit 
ein paar Zeilen Python parsen und selbst in eine DB schreiben. Einziger 
Haken: Der Rechner, der das tut, muss immer in BT-Reichweite der 
Steckdose sein.

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Fritzdect 200 an einer Fritzbox kann das auch. (ist aber z.Zt. praktisch 
nicht erhaeltlich)

von Heinz R. (heijz)


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Joachim S. schrieb:
> Falls Du an der interessiert bist: Ich habe noch drei baugleiche Modelle
> (SD-WL-02), ebenfalls mit Verbrauchsmessung und bereits mit Tasmota
> geflasht. Gebraucht, aber nur ein paar Wochen in Betrieb gewesen, weil
> ich dann auf ZigBee umgestellt habe.

Falls sie Laurenz nicht will, ich kaufe Dir alle 3 ab?

Schick mir ne PN?

von Ich (Gast)


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4er Pack, fertig mit Tasmota:
https://www.amazon.de/gp/aw/d/B0054PSI46

von Powermeter (Gast)


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Erinnern mich an die Shelly. Die kann man mit oder ohne Cloud betreiben, 
oder in Home Assist oder ähnliches integrieren.

von Häuslebauer (Gast)


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Powermeter schrieb:
> Erinnern mich an die Shelly. Die kann man mit oder ohne Cloud betreiben,
> oder in Home Assist oder ähnliches integrieren.

Hi, die Shellies hätte ich Dir aus eigener Erfahrung auch empfohlen. 
Laufen super (nach dem Auspacken unbedingt Firmware-Update laufen 
lassen!) und das API ist hervorragend dokumentiert!

von Laurenz M. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Joachim S. schrieb:
>> Falls Du an der interessiert bist: Ich habe noch drei baugleiche Modelle
>> (SD-WL-02), ebenfalls mit Verbrauchsmessung und bereits mit Tasmota
>> geflasht. Gebraucht, aber nur ein paar Wochen in Betrieb gewesen, weil
>> ich dann auf ZigBee umgestellt habe.
>
> Falls sie Laurenz nicht will, ich kaufe Dir alle 3 ab?
>
> Schick mir ne PN?

danke fürs Angebot. Ich war schon einkaufen :)

von Der nette Onkel (Gast)


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Beachte bitte, dass die mit Tasmota vorgeflashten Steckdosen nicht 
kalibiert sind. Da kann es sein, dass man dann "300 V" Netzspannung 
misst.

Kalibierung ist aber kein Problem und geht über das Terminal in der 
Weboberfläche.
Man braucht nur ein zuverlässiges  Leistungsmessgerät zum 
zwischenstecken und eine definierte Last.
Sonst ein Multimeter mit Strom- und Spannungsmessung und eine ohmsche 
Last, z.B. Halogen-Lampe.

Kalibrierbefehle sind hier beschreiben:
* https://tasmota.github.io/docs/Power-Monitoring-Calibration/
* https://tasmota.github.io/docs/Commands/#power-monitoring

Ggf. muss du auch die Zeitzone auf "99" umbiegen, wenn du es als 
Zeitschaltuhr benutzen willst: 
https://tasmota.github.io/docs/Commands/#management -> "Timezone"

Man kann auch die Netzspannung bei ausgeschaltetem Relais messen mit 
"SetOption21": https://tasmota.github.io/docs/Commands/#setoption21

von Der nette Onkel (Gast)


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Update:

Auch wenn man z.b. eine "GoSund"-Steckdose auf Tasmota umflasht, gehen 
die Kalibrierdaten verloren.
Da muss man also auch noch mal ran. BTDT

von Olga (Gast)


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ich habe eine fertig geflashte Steckdose von Delock (11827) gekauft und 
stelle fest, dass die mir nur eine ungesicherte HTTP-Verbindung 
anbietet. Gibt es Tasmota auch mit HTTPS, das ich drauf flashen könnte? 
Selbstsignierte Zertifikate wären dabei völlig ok.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Nein.
Warum?

von Mampf (Gast)


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Weil man dann den unverschlüsselten login mit den Zugangsdaten 
mitschneiden kann?

von Alphamarvin (Gast)


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Ist dein WLAN unverschlüsselt?

von Heinz R. (heijz)


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Mampf schrieb:
> Weil man dann den unverschlüsselten login mit den Zugangsdaten
> mitschneiden kann?

wer sollte so was tun?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Mampf schrieb:
> Weil man dann den unverschlüsselten login mit den Zugangsdaten
> mitschneiden kann?

Den man mit einem MQTT-Befehl löschen kann, und der auch in deiner 
Browser-History steht?
Den Login?

von Le X. (lex_91)


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Wie von Jens M. erwähnt, das fehlende s beim http ist dein kleinstes 
Problem.

Einfach das IoT-Zeugs nicht im Gäste-WLan sondern in einem dedizierten, 
abgetrennten Netz betreiben und nicht die gleichen Zugangsdaten wie beim 
Bankaccount verwenden und gut ists.

von Mampf (Gast)


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Alphamarvin schrieb:
> Ist dein WLAN unverschlüsselt?

Mein WLAN zwischen PC und Router schon. Aber zur Steckdose muß der 
Router ja Klartext schicken.

von Klaus (feelfree)


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Mampf schrieb:
> Aber zur Steckdose muß der
> Router ja Klartext schicken.

Nein.

von Mampf (Gast)


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Das gehashte Paßwort ist besser?

von Klaus (feelfree)


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Niemand kann ein mittels http im Klartext übertragenes Passwort 
mitlesen, wenn das Übertragungsmedium (dein WLAN) verschlüsselt ist.
Jetzt verstanden?

von Lutz (Gast)


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Da er es vermutlich (noch) nicht hat, sind obige Aussagen natürlich sehr 
hilf-/leerreich.

Also:
- Dein PC ist per WPA2 mit dem Router verbunden; also verschlüsselte 
Verbindung.
- Deine Steckdose ist auch per WPA2 mit dem Router verbunden; also auch 
verschlüsselte Verbindung.
Ergo: Die Verbindung PC <-> Router <-> Steckdose ist komplett 
verschlüsselt.

Die einzige Lücke wäre der Zeitpunkt, wo eine unkonfigurierte Steckdose 
(z.B. erstmals frisch geflashtes Tasmota) als AP aktiv ist. Da ist 
wirklich nichts verschlüsselt (konnte Tasmota zumindest vor 2-3 Jahren 
nicht). Wenn Du dann da z.B. die Anmeldedaten eingibst...
Also im Zweifelsfall einmal konfigurieren und dann, nachdem die 
Steckdose als Client am AP angemeldet ist, die Anmeldedaten nochmal 
ändern.

von polano (Gast)


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Lutz schrieb:

> Die einzige Lücke wäre der Zeitpunkt, wo eine unkonfigurierte Steckdose
> (z.B. erstmals frisch geflashtes Tasmota) als AP aktiv ist. Da ist
> wirklich nichts verschlüsselt (konnte Tasmota zumindest vor 2-3 Jahren
> nicht). Wenn Du dann da z.B. die Anmeldedaten eingibst...
> Also im Zweifelsfall einmal konfigurieren und dann, nachdem die
> Steckdose als Client am AP angemeldet ist, die Anmeldedaten nochmal
> ändern.

mal eben kurz das WLAN-Passwort unverschlüsselt übertragen, weil man es 
ja danach ändert und an allen anderen Endgeräten nachziehen muss oder 
ein temporäres Passwort verwendet, was dann alle aktiven Verbindungen 
terminiert, ist alles andere als "smooth" und erfüllt nicht wirklich 
hohe Sicherheitskriterien.

Unverschlüsselte Kommunikation innerhalb eines lokalen Netzes will man 
ggf. nicht haben. Vielleicht besteht zero trust policy. Vielleicht will 
man Lateral Movement erschweren, falls sich ein Angreifer bereits im 
Netzwerk befindet. Spielt für die Heimanwenderin i.d.R. keine Rolle, 
z.B. weil diese sich keine Angriffsvektoren vorstellen kann (Olga hat 
nichts explizit über die Sicherheitsanforderungen ihres WLAN geschrieben 
oder ob es sich um ein Heim- oder Firmennetzwerk handelt).

von Klötenspieler von Hameln (Gast)


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WPS nutzen. Weiß nicht, ob Tasmota WPS kann. Elecpow macht es so.

von Heinz (Gast)


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Klötenspieler von Hameln schrieb:
> WPS nutzen. Weiß nicht, ob Tasmota WPS kann. Elecpow macht es so.

Läuft auf den Tasmotageräten nicht sowieso in der Regel ein ESP32? Die 
(meisten davon) können WPS.

von Le X. (lex_91)


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Heinz schrieb:
> Läuft auf den Tasmotageräten nicht sowieso in der Regel ein ESP32? Die
> (meisten davon) können WPS.

Nein, auf den ESP32-Geräten läuft (oft) ein Tasmota.

von Lutz (Gast)


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Heinz schrieb:
> Läuft auf den Tasmotageräten nicht sowieso in der Regel ein ESP32?

Meistens ein ESP8266.

von Heinz (Gast)


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Lutz schrieb:
> Heinz schrieb:
>> Läuft auf den Tasmotageräten nicht sowieso in der Regel ein ESP32?
>
> Meistens ein ESP8266.

ich meine, mich zu erinnern, dass ich da auch schon WPS mit gemacht 
habe. Ist aber was her.

von (prx) A. K. (prx)


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Laurenz M. schrieb:
> wenn ich
> mit so einer Zwischensteckdose den Strom von Verbrauchern messen will

Will vorsichtshalber mal in den Raum werfen, dass es um die Genauigkeit 
verschiedener solcher Geräte nicht gleich bestellt sein muss. Sowohl was 
Effektivwertmessung angeht, als auch im Bereich geringer Leistung. Also 
bevor man sich in die Details von Protokollen und Verschlüsselungen 
vertieft, könnte auch interessant sein, wie genau man es in welchem 
Lestungsbereich haben will.

Was ein Shelly Plug S als 21W anzeigt, zeigt ein im c't Test vor 10 
Jahren sehr gut abgeschnittenes Energiekostenmessgerät KD-302 als 19W 
an.

: Bearbeitet durch User
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