Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Glasfaser in vorhandenes Leerrohr


von Horst-Rüdiger (Gast)


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Hi,

ich bekomme bald FTTH. Die Telekom scheint die Leerrohre nicht benutzen 
zu wollen. Ich möchte aber den Anschluss sauber am Verwendungspunkt 
haben.

Deshalb habe ich mehrere Fragen:
1. Kann jemand bestätigen, dass ich OM2-Kabel brauche?
2. Kann jemand bestätigen, dass diese nach G.652D oder G.657A1 oder 
G.657A2 oder G.657B3 spezifiziert sein können?
3. Kann man z.B. so ein Kabel durch ein Leerrohr ziehen:
https://www.batna24.com/de/p/optix-universelles-glasfaserkabel-zxotktcdd-12f-rmlon
4. Wenn ja, wo bekomme ich solche Kabel als Meterware her? Denn mein 
Leerrohr ist nicht 4km lang?
5. Nehmen wir an, mein Leerrohr hat einen Innendurchmesser von 8mm. Kann 
man ein Mikrorohr in das Leerrohr ziehen, in dem wiederum Glasfaserkabel 
eingeblasen werden?

Ich hoffe, mir kann jemand weiterhelfen.

von Horst-Rüdiger (Gast)


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Ich meinte in Punkt 1: OS2 statt "OM2".

von Max M. (jens2001)


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Und was willst du damit???

von Horst-Rüdiger (Gast)


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Ich möchte das Kabel durch das Leerrohr ziehen, damit die Telekom es nur 
anschließen muss. Dann braucht die Telekom keinen Kabelschacht aufputz 
montieren.

Ich brauche jetzt also entweder ein zugfestes Kabel oder eine andere 
technische Lösung um mindestens 2 Glasfasern - besser 4, durch das 
Leerrohr zu bekommen.

von Michael B. (laberkopp)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Ich brauche jetzt also entweder ein zugfestes Kabel oder eine andere
> technische Lösung um mindestens 2 Glasfasern - besser 4, durch das
> Leerrohr zu bekommen.

Glasfasern werden eingeblasen, nicht durchgezogen.

Wenn du das Leerrohr im Haus verlängerst, kommt es eben an deren Ende 
raus, zum Anschluss an den ONT.

von Horst-Rüdiger (Gast)


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Hey,

das Leerrohr kann ich leider nicht verlängern! Das ist ein 
Mehrparteienhaus und in jede Wohnung gehen mehrere Leerrohre ab. Ich 
muss also von meiner Wohnung zum Hausverteiler und möchte dazu das 
Leerrohr nutzen.

Ich sehe keinen Grund, warum ich kein Kabel mit mehreren Glasfasern 
durch das Leerrohr ziehen können soll, denn der Zug würde ja am 
Kabelmantel ansetzen und nicht an der Glasfaser selbst. Ist die 
Glasfaser im Kabel, würde sie nur mitgezogen werden.

Wenn sie eingeblasen werden müssten: Wo bekomme ich dann ein Einblasrohr 
her, dass ich durch mein bestehendes Leerrohr stecken kann? Kann das 
Einblasrohr auch in kleinen Radien gebogen werden?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Die Telekom scheint die Leerrohre nicht benutzen zu wollen.

Wie kommst du da drauf? Hier hätten sie sogar ein belegtes Rohr benutzen 
wollen, nur dass sich das existierende (Cat3 oder so) Kabel nicht ziehen 
ließ. Am Ende haben sie's durch einen toten Schornsteinschacht gezogen.

von Michael B. (laberkopp)


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Jörg W. schrieb:
> Horst-Rüdiger schrieb:
>> Die Telekom scheint die Leerrohre nicht benutzen zu wollen.
>
> Wie kommst du da drauf

Ich befürchte, er hat ein altes Telefon-Well-Leerrohr und wundert sich 
warum die Telekom nicht da durch ihre Glasfaser legen will.

von Horst-Rüdiger (Gast)


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Ich weiß das bisher nur von Nachbarn und wollte mich nochmal selbst mit 
der Telekom in Verbindung setzen. Aber die Nachbarn meinten, dass die TK 
das alles im Treppenhaus aufputz verlegen will und die Leerrohre nicht 
nutzen will.

Warum das angeblich so ist, verstehe ich nicht! Angeblich soll die alte 
Telefonleitung in ihrem Leerrohr bleiben - Aber mir geht es um ein 
anderes Leerrohr, das ich problemlos freimachen könnte. Es ist nur 
natürlich kein Rohr zum Einblasen, sondern ein normales Leerrohr.

Ich möchte mich jetzt eben selbst informieren, und evtl. eben selbst 
machen, weil mir das alles ein wenig lächerlich vorkommt.

von Hmmm (Gast)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Ich weiß das bisher nur von Nachbarn und wollte mich nochmal selbst mit
> der Telekom in Verbindung setzen.

Am besten rufst Du mal bei der Bauherren-Hotline (0800-3301903) an, die 
sind nach meiner Erfahrung kompetent.

Mit denen kann und sollte man solche Sonderfälle vorab klären, denn bei 
der Ausführung hört die Flexibilität spätestens dann auf, wenn 
Subunternehmer ins Spiel kommen.

von oszi40 (Gast)


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Eine Glasfaser anstückeln ist eigentlich Mist. Das verschlechtert die 
optische Qualität. Spleißen macht Mühe. Löten ist einfacher.

von Michael B. (laberkopp)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Es ist nur natürlich kein Rohr zum Einblasen, sondern ein normales
> Leerrohr.

Aha, wie befürchtet.

Klar geht da keine Glasfaser durch.

Aber vielleicht das Glasfaser-Einblasrohr, so 8mm Durchmesser aber nicht 
sehr biegewillig.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich habe das gerade hinter mir.

Das Kunstoffrohr des Anbieters habe ich durch meine Werkstatt
verlegt, bis zum Technikpunkt.

Das Zeug ist sehr zäh, Radien unter 100 mm nicht machbar.
Durch vorhandene Wellrohre ziehen, halte ich für unmöglich.

Die 10 Meter Glasfaser extra hat der Anbieter dann für mich
kostenlos durchgeblasen.

Grüße Bernd

von Horst-Rüdiger (Gast)


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Danke für den Hinweis. Ich habe gerade weiter geschaut.

Mit der Speedpipe Indoor 4x1,5mm sollten Mindestbiegeradien von 4cm 
möglich sein, außerdem ist das Ding klein genug, um durch das ~8mm 
Leerrohr zu passen.

Jetzt bräuchte ich also nur noch ein sehr kleines Kabel, das da durch 
passen würde (ca. 1mm Kabeldurchmesser mit 2 Fasern - falls das 
überhaupt geht...)

Eine andere möglichkeit wäre natürlich, eine größere Speedtube zu 
nehmen, die aber dann wieder steifer ist...

von Reinhard S. (rezz)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Hi,
>
> ich bekomme bald FTTH. Die Telekom scheint die Leerrohre nicht benutzen
> zu wollen. Ich möchte aber den Anschluss sauber am Verwendungspunkt
> haben.

Verwendungspunkt = Platz vom Router?

> 2. Kann jemand bestätigen, dass diese nach G.652D oder G.657A1 oder
> G.657A2 oder G.657B3 spezifiziert sein können?

G.657A2 ist üblich, G.652D die nicht biegeoptimierte Variante. G.657B 
kann man verwenden, aber nicht ohne Stecker, da nicht spleißkompatibel.

> 3. Kann man z.B. so ein Kabel durch ein Leerrohr ziehen:
> 
https://www.batna24.com/de/p/optix-universelles-glasfaserkabel-zxotktcdd-12f-rmlon

Kannst du. Macht in deinem Kontext aber keinen Sinn, das verlinkte Kabel 
ist für die Aufhängung auf Masten gedacht.

Du willst in die Richtung:
https://gt-netstore.de/lichtwellenleiter/lwl-kabel/lwl-mini-breakoutkabel/1344/lwl-innen-ftth-dropkabel-4-fasern-g.657a2?c=20

Das Ding ist aber nicht steif, du brauchst also bereits irgendeinen 
Zugdraht zum einziehen.

> 5. Nehmen wir an, mein Leerrohr hat einen Innendurchmesser von 8mm. Kann
> man ein Mikrorohr in das Leerrohr ziehen, in dem wiederum Glasfaserkabel
> eingeblasen werden?

Ja, kannst du. Wenn bei dir die Telekom ausbaut und du maximal 20m Kabel 
von der Hauseinführung aus brauchst macht die das sogar im Rahmen der 
Bereitstellung umsonst.

Horst-Rüdiger schrieb:
> Mit der Speedpipe Indoor 4x1,5mm sollten Mindestbiegeradien von 4cm
> möglich sein, außerdem ist das Ding klein genug, um durch das ~8mm
> Leerrohr zu passen.
>
> Jetzt bräuchte ich also nur noch ein sehr kleines Kabel, das da durch
> passen würde (ca. 1mm Kabeldurchmesser mit 2 Fasern - falls das
> überhaupt geht...)

Spar dir die Mühe. 7x1,5mm wäre marktüblich. Ansonsten würd ich dir zu 
Diamond DiaLink raten. Vorkonfektioniertes LWL-Kabel, Biegeradius 
unterhalb knapp 2cm. Halt teuer. Wenn du unbedingt willst kannst du 
natürlich auch ein "normales" LWL-Kabel einziehen. Vergiss nicht an den 
Enden 2-4m Überlänge zu lassen, sonst kann man damit nix anfangen.

> Eine andere möglichkeit wäre natürlich, eine größere Speedtube zu
> nehmen, die aber dann wieder steifer ist...

Das ist, gerade beim Einziehen/Einschieben, von Vorteil.

: Bearbeitet durch User
von Horst-Rüdiger (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten!

Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass es 1,2mm dicke Kabel mit 4 
Fasern gibt:
http://cable77.com/wp-content/uploads/2018/11/Cable77_BM_23_10_2018_S.pdf

Die würden dann tatsächlich durch eine 4mm Speedpipe gehen.

Ich habe mich jetzt dazu entschieden, dass ich mit der Telekom sprechen 
werde.
Mittlerweile bin ich mir sehr sicher, dass sich eine Lösung finden lässt 
- egal, ob es durch das Einziehen des Dropkabels passiert, oder durch 
das Einziehen einer Speedpipe. Ich bin zuversichtlich, dass beides bei 
der Dicke von nur 4mm durch mein Leerrohr passt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Mittlerweile bin ich mir sehr sicher, dass sich eine Lösung finden lässt

Würde man hoffen.

Der erste Telekommunist, der hier war, hatte sich strikt geweigert, 
irgendwas anderes zu versuchen als das Ziehen am existierenden Kabel. 
Sein Kollege hatte das "Leerrohr" (welches nicht leer war) halt so zuvor 
durch bloße Inaugenscheinnahme für tauglich befunden.

Etwas später kam ein deutlich kompromissbereiterer Kollege für die 
Installation, der dann die Idee mit dem Schornstein aufgegriffen hat, 
nachdem ich ihm versichert habe, dass der wirklich unbenutzt ist. Im 
Treppenhaus hätte er irgendein Metall-Ungetüm verlegen müssen aus 
Brandschutzgründen, das wollte er durchaus nicht freiwillig tun.

von Reinhard S. (rezz)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Vielen Dank für die Antworten!
>
> Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass es 1,2mm dicke Kabel mit 4
> Fasern gibt:
> http://cable77.com/wp-content/uploads/2018/11/Cable77_BM_23_10_2018_S.pdf
>
> Die würden dann tatsächlich durch eine 4mm Speedpipe gehen.

Wäre machbar, aber warum willst du für deinen Innenverkabelung den Umweg 
eines weiteren Leerrohres im Leerrohr um dann mit sehr spezieller 
(teurer) Technik ein sehr spezielles Kabel durchzuführen?

von Horst-Rüdiger (Gast)


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Ich habe vor, zuerst zu versuchen, das durchzuziehen. Somit habe ich 
eigentlich nicht vor, die Röhrenvariante umzusetzen.
Sollten die Fasern beim Durchziehen wider erwarten brechen, halte ich 
die Röhre für eine sehr sichere Variante. Zumindest, wenn sie mal 
verlegt ist. Die Bruchgefahr für die Glasfaser ist da vermutlich gegen 
0%.

von Reinhard S. (rezz)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Sollten die Fasern beim Durchziehen wider erwarten brechen, halte ich
> die Röhre für eine sehr sichere Variante. Zumindest, wenn sie mal
> verlegt ist. Die Bruchgefahr für die Glasfaser ist da vermutlich gegen
> 0%.

Das 1,2mm-"Kabel" bricht deutlich leichter als so ein 4-7mm-Kabel. Beim 
Einblasen bekommt man das mit der Technik noch halbwegs ausgeglichen, 
Einschieben per Handbetrieb würd ich damit nicht probieren wollen.

Die Problemstelle dabei sind die 10-20cm vorm Rohr, wenn man das mit der 
Hand einschiebt und es plötzlich schwer(er) geht drückt sich hier das 
Kabel zur Seite -> Knick.

von Max M. (jens2001)


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Horst-Rüdiger schrieb:
> Ich möchte das Kabel durch das Leerrohr ziehen, damit die Telekom es nur
> anschließen muss

LOL!

Die Tkom macht das nicht sondern eine beauftragte Firma.
Und die muss dafür grade stehen. Die werden sicher keine fremde 
Glasfaser anschließen.

: Bearbeitet durch User
von Horst-Rüdiger (Gast)


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Das ergibt keinen Sinn. Die Firma wird die Anbindung der bestehenden 
Infrastruktur als einfacher empfinden und folglich die Methode 
vorziehen.

Falls ein einzelner Repräsentant auf reiner Sturheit darauf besteht, die 
für seine Firma teurere Methode zu wählen, ist das schlicht ein 
professioneller Fehler. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand 
es ablehnt, ein bereits vorhandenes Kabel anzubinden, extrem gering. Er 
würde sich dadurch angreifbar machen. Zumal er ja einfach die Schuld auf 
mich schieben kann, wenn irgendetwas nicht geht.

von Reinhard S. (rezz)


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Max M. schrieb:
> Die Tkom macht das nicht sondern eine beauftragte Firma.
> Und die muss dafür grade stehen. Die werden sicher keine fremde
> Glasfaser anschließen.

Telekom verwendet in MFH sogar komplette, vom Hauseigentümer gestellte 
Gf-Innenverkabelungen.

Der einfachste & günstigste Weg wäre natürlich, durchs Leerrohr einen 
Ziehdraht zu bekommen, damit der T-Techniker sein Gf-Kabel dranhängen 
und einfach einziehen kann.

von Ich A. (alopecosa)


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Ich versteh irgendwie das grundlegende Problem nicht.

Man hat ein Wellrohr, also zieht man da halt ein Verlegekabel rein.

https://www.elektroversand-schmidt.de/Kabel-Leitungen/Lichtwellenleiter/Verlegekabel/Singlemode/Draka-LWL-Kabel-U-DQ-ZN-BH-ZB-4E9-OS2-1-5kN-innen-aussen-Meterware.html

(Nur als Beispiel für meterweise kaufbares OS2 Kabel)...


Man kann alles zerreden.

Am einfachsten wäre es wohl gewesen die Telekom zu befragen... Aber das 
ist für den Durchschnittsbürger wohl mittlerweile entweder zu einfach 
oder zu viel verlangt.


Reinhard S. schrieb:
> Der einfachste & günstigste Weg wäre natürlich, durchs Leerrohr einen
> Ziehdraht zu bekommen, damit der T-Techniker sein Gf-Kabel dranhängen
> und einfach einziehen kann.


KatiBLITZ oder Konsorten der Mitbewerber... Funktoniert einwandfrei.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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Ich A. schrieb:
> Am einfachsten wäre es wohl gewesen die Telekom zu befragen...

Hast du mal versucht bei der Tkom irgend jemand zu finden der dir eine 
verlässliche Auskunft  gibt?
Viel Spaß!!!

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