Hallo liebe Leute, im Rahmen des "smart home" - Wahns versuche ich eine Schiebetüre zu motorisieren. Der anfängliche Erfolg wurde jedoch durch unerwartetes und bislang unerklärliches Verhalten des Aktuators getrübt. Der Antrieb ist ein Drive System DSAK4-24-200-300-IP54. Sein festes Ende ist am Türrahmen und die Schubstange an der Türe montiert. Die Ausrichtung ist horizontal schwebend, d. h. der Zylinder selbst hängt einige cm über dem Boden. Der nominale Hub von 30cm wird nicht voll genutzt: Bei geschlossener Türe ist die Schubstange ca. 25cm ausgefahren und in Stellung "offen" in etwa einen cm. Die internen Endschalter des Antriebs sollten also niemals schalten können. Das ist Teil des Konzepts, schliesslich wird der Motor von einem AVR angesteuert und überwacht. Nach Montage und Justierung öffnete und schloss die Türe zunächst wie geplant. Nach kurzer Zeit lief der Motor jedoch nicht mehr an. Die SW sah keinen Stromfluss nach Durchschalten der Endstufe. Tatsächlich betrug der Rdc des Motors einige 100 Ohm, gemessen am Kabelende. Nach Demontage des Motors und Rütteln und Klopfen lief er auf der Werkbank wieder an, zeigte aber nach wiederholtem Anlegen der Betriebsspannung (Laut Plan 15V statt 24V zur Reduzierung der Geschwindigkeit) die gleichen Symptome wie im eingebauten Zustand - Ich mass Rdc bis in den Kiloohm - Bereich. Abschliessend erklärte ich dies als Folge meiner Sünden, schliesslich flossen einmal im eingebauten Zustand für mindestens 20 Minuten 3 Ampere über eine (stehende) Wicklung. Mein Versuch, den Antrieb zu zerlegen und die Innereien zu begutachten blieb erfolglos. Ich bestellte letztendlich ein neues Exemplar, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Doch leider zeigt jetzt auch der neue Antrieb das gleiche Verhalten. Und das mit noch gravierenderen Folgen: aktuell ist der Motor in Position "Türe zu" gefangen, was die Demontage ungleich aufwändiger macht. Ich verwarf deswegen die These der durchgebrannten / angezählten Wicklung und hatte jetzt die Endschalter im Verdacht. Ich wollte beim alten, bereits zur Verschrottung bereitgelegten Antrieb das Fehlverhalten reproduzieren - und scheiterte! Der Motor lief jetzt bei jedem meiner vielleicht 100 Versuche an. Meine These der Spontanheilung: Ich hob das Gerät am Anschlusskabel an. Dabei löste sich die zuvor nur leicht eingedrehte Kabelverschraubung und ich zog einige cm Anschlussdrähte heraus. Diese enden u.a. an den Endschaltern. Durch die recht hohe Krafteinwirkung wurde mindestens einer dieser "hängenden" Kollegen aus seiner Zwangslage befreit. Ich traue dem Frieden jedoch noch nicht. Der alte Motor funktioniert jetzt wieder so wie zu Beginn. Ich wäre kaum Überrascht falls er beim Einbau an die Türe wieder streikt. Trotzdem unterstelle ich mal dass der Hersteller ein funktionierendes Produkt auf den Markt bringt. Meine Frage an Euch ist also: was mache ich falsch? Ist vielleicht der schwebende Einbau schädlich? Das Datenblatt verbietet das nicht explizit. Schönen Gruss, Hasan
Hasan schrieb: > Ich hob das Gerät am Anschlusskabel an. Dabei löste sich die zuvor nur > leicht eingedrehte Kabelverschraubung und ich zog einige cm > Anschlussdrähte heraus. Diese enden u.a. an den Endschaltern. Durch die > recht hohe Krafteinwirkung wurde mindestens einer dieser "hängenden" > Kollegen aus seiner Zwangslage befreit. Leicht möglich! Wenn das Kabel zu weit innen einen Endschalter blockiert hat, dann wird das jetzt wieder ordnungsgemäß funktionieren...
Auch wenn das von der Fragestellung abweicht: mein Weg zur automatischen Türöffnung/Schließung führte über Pneumatik in der Schwelle, siehe Bild (Neubau, gleich von Anfang an eingeplant). Die Pneumatik kann doch erhebliche Kräfte entwickeln und das einmal beschleunigte Türblatt hat auch einen heftigen Impuls. Daher habe ich eine "Sicherheitskupplung" vorgesehen. Der Kopf des Kolbens trägt dabei einen kräftigen Magneten der wiederum an einem Metallscharnier am Türblatt andockt (Scharnier, damit das für den Einbau in der Wand vorher hochgeklappt werden kann; nach dem Einbau des Blattes wird das mit einem Haken heruntergeklappt). Sowohl beim Aufschieben (Kolben fährt aus) als auch Zuziehen (Kolben fährt ein) kann damit die Kraft nicht höher sein als die Haftung des Magneten. Hat gut funktioniert, war aber leider zu laut in den Endstellungen. Die liegende Einbaulage des Zylinders führte im Laufe der Jahre zu Undichtigkeiten zwischen Kolbenstange und Dichtring (Luft pfiff vorbei -> ständiges Nachjustieren erforderlich). Ist jetzt elektrisch gelöst, allerdings mit Zahnriemenantrieb oben auf dem Türblatt.
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Hasan schrieb: > Ich verwarf deswegen die These der durchgebrannten / angezählten > Wicklung und hatte jetzt die Endschalter im Verdacht. Ich wollte beim aus seiner Zwangslage befreit. > > Ich traue dem Frieden jedoch noch nicht. Der alte Motor funktioniert > jetzt wieder so wie zu Beginn. Ich wäre kaum Überrascht falls er beim > Einbau an die Türe wieder streikt. Trotzdem unterstelle ich mal dass der > Hersteller ein funktionierendes Produkt auf den Markt bringt. > > Meine Frage an Euch ist also: was mache ich falsch? Ist vielleicht der > schwebende Einbau schädlich? Das Datenblatt verbietet das nicht > explizit. Yo, Mann! Also, ich denke dass dein Antrieb-Problem auf den Endschaltern liegt. Sie sind nicht mehr richtig eingestellt und können die Funktion des Motors stören. Probiere mal, die Endschalter neu zu justieren und hoffentlich läuft der Antrieb dann wieder sauber. Viel Glück, Alter! 🤞
Defekt der Endschalter ist durchaus realistisch: Mit 5V gespeist lief Antrieb #1 leise genug um das Klicken der Endschalter zu hören. Offensichtlich sind sie in der Nähe des Abtriebs verbaut. Tatsächlich konnte ich die Blockade des eingebauten #2 durch Anlegen von 15V und leichtes Klopfen auf den Hubkolben lösen. Lange hielt das Glück jedoch nicht und nach einigen Zyklen begann das Spiel von vorne. Justage oder spätestens Überbrücken der Schalter wäre die Lösung. Doch leider sehe ich keinen Weg das Ding verlustfrei zu zerlegen: Auf der Seite des Abtriebs ist ein Kunststoff - Deckel bombenfest in den Aluzylinder gepresst. Dieser dient wohl auch als Lager für den Kolben. Aufsägen etc. ist also destruktiv.
Bisher haben wir noch kein Foto vom Endschalter gesehen. Wenn ich es gebaut hätte, wären allerdings 2 Endschalter vorhanden. Einer für den normalen Betrieb und einer etwas später zur Notabschaltung bevor es knallt.
Beitrag #7333339 wurde vom Autor gelöscht.
Habe jetzt mal eine Beschreibung vom "C" gefunden: https://www.google.com/aclk?sa=l&ai=DChcSEwjomPPRlPD8AhUa03cKHfrcDtcYABADGgJlZg&sig=AOD64_3eReD6SLceASrG9EoTHoSkEcz2MA&adurl&ctype=5&ved=2ahUKEwjjhefRlPD8AhXb5LsIHTAdA2wQvhd6BAgBEFM Vielleicht lässt sich eine Seite öffnen (Feingewinde)? Nahaufnahmen der Endplatten wären hilfreich... Es sieht so aus, als ob auf der Schubstangenseite ein 6-Kant auf dem Kunststoff wäre...
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Hier Bilder von beiden Enden. Sechskant ist das schon, aber aus einem Guss. Das abgeschraubte Blech dient wohl zum Zurückhalten des Fetts. Außer den drei Schraubenlöchern sind keine weiteren Durchbrüche oder so. Drehen des Hubzylinders ist nicht möglich. Ich schätze das lässt der Spindeltrieb nicht zu (?)
Hasan schrieb: > Drehen des Hubzylinders ist nicht möglich. Ich schätze das lässt der > Spindeltrieb nicht zu (?) Es gibt ein Trapezgewinde, das die Hubstange über eine Art Mutter nach innen oder außen schiebt, daher müsste sich über den 6-Kant das Ende rausdrehen lassen... Ich würde das mal am Plastikteil mit einem Ringschlüssel probieren. https://www.msw-motion.de/wp-content/uploads/elekrozylinder/dsak4/dokumente/elektrozylinder_dsak4.pdf
Vermutlich auf der Anschlußseite zuerst geschraubt mit innen frei rotierender Motoreinheit und dann in der jeweiligen Stellung des Abtriebsechskantes die Kunststoffkappe eingepresst. Der Sechskant würde nur benutzt um das Kunststoffteil zum Pressen passend zur Achse zu positionieren. Darüber würde ich kein Drehmoment einleiten wollen.
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Thomas R. schrieb: > Vermutlich auf der Anschlußseite zuerst geschraubt mit innen frei > rotierender Motoreinheit und dann in der jeweiligen Stellung des > Abtriebsechskantes die Kunststoffkappe eingepresst. Da hast du leider Recht. Ich habe den Zylinder angebohrt. Ein Gewinde ist nicht sichtbar. Die Kappe ist wohl eingepresst.
Wenn der Antrieb sowieso defekt ist, kannst du auch die Leitungen kurz abschneiden, die Verschraubung rausdrehen und dann über dieses Loch Druckluft einblasen. Dann müsste der Stopfen rausfliegen ohne etwas zu beschädigen.
Du hast wohl eine Schwäche für Druckluft -:) Die Idee ist brillant! Leider fehlen mir die Gerätschaften dazu, zudem ist das Gehäuse nach meiner Probebohrung nicht mehr luftdicht. Ich habe Antrieb #1 wieder zusammengesetzt, d. h. ein paar cm Kabel reingestopft und die Kabelverschraubung zugedreht. Auf dem Tisch funktionierte er wie gewünscht: Die Schalter schalten an korrekten Positionen und mit angemessener Hysterese. Sind sie offen, zeigt das MM 0.45V Dioden - Flussspannung. Und sie sind auch nicht gleichzeitig offen, anders als im Störungsfalle. Aktuell ist er wieder an der Türe montiert. Bislang noch keine Störung aufgetreten. Gesicherte Erkenntnisse gibt es also nicht. Im Gegenteil, zwei neue Fragen treten auf: 1. Kann man etwa viel schlechter Laune diese Warnung des Datenblatts "Die Last sollte immer in der Bewegungsrichtung zentriert sein. Querkräfte müssen vermieden werden. Sie verkürzen immer die Lebensdauer und können im Extremfall die Funktion behindern oder sogar das Gerät zerstören" bereits als angebracht sehen? Durch die schwebende Montage ist ja bereits durch das Eigengewicht eine Querkraft gegeben. 2. Den Hinweis "Wichtig: Wird der Endschalter ausgelöst, muss die Spannung zeitnah getrennt werden." Das verstehe ich nicht. Ein paar ma Rückstrom durch die Schottkys können problematisch sein?
Hasan schrieb: > Du hast wohl eine Schwäche für Druckluft -:) Ja, definitiv! > > Die Idee ist brillant! Leider fehlen mir die Gerätschaften dazu, zudem > ist das Gehäuse nach meiner Probebohrung nicht mehr luftdicht. Kann man aber vermutlich mit einem Stück Gummi und einer Schlauchschelle wieder dicht bekommen? > > Durch die schwebende Montage ist ja > bereits durch das Eigengewicht eine Querkraft gegeben. Das wäre ein (weniger) lustiges Analogon zu meinem Problem mit den undichten Simmeringen an den Kolbenstangen :-) > > "Wichtig: Wird der Endschalter ausgelöst, muss die Spannung zeitnah > getrennt werden." > Gemäß der Innenschaltung dürfte da eigentlich nichts passieren, verstehe ich auch nicht.
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