Forum: Offtopic Grundsteuererklärung


von Holger R. (holgerr)


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Moin
Hab Ihr Eure Grundsteuererklärung schon abgegeben.
HolgerR

: Verschoben durch Moderator
von Holger ohne R. (Gast)


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Holger R. schrieb:
> Hab Ihr Eure Grundsteuererklärung schon abgegeben.

Trollst Du etwa wieder rum?🤔

von Nigel (Gast)


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Jepp, Geld ist sogar schon auf dem Konto.

von dfIas (Gast)


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Nigel schrieb:
> Jepp, Geld ist sogar schon auf dem Konto.
Ja, die ziehen das immer sehr schnell ein! ;)

von Grundsätzlicher Steuerbetrüger (Gast)


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Das wird lustig, wenn die anfangen, das Kataster zu screenen und die 
Häuser nachzuberechnen.

Das Problem ist derzeit nur, dass nicht alles perfekt gecanned ist. 
Ansonsten könnten sie es machen wie in Schweden, nämlich den Grund auf 
dem 1/10qm genau zu berechnen und die Häuser abzuschätzen.

Wenn Du nämlich ein 14x9m Haus hast, werden das ohne Innenwände 
mindestens 13x8 = 100 qm sein und dann machen Angaben wie 80qm je Etage 
wenig Sinn.

Berücksichtigt man die Dachschrägen in einem Einfamilienhaus mit 45° und 
die typische Bauhöhe, fallen mindestens 1,0 maximal aber 1,5m unter die 
2m-Grenze. Damit kann man von der oberen Etage die 14 ... 21 qm 
abziehen.

Ich habe das bei mir so gerechnet und komme auf 104 + 104 - 18 = 190qm 
als Abschätzung und das entspricht sehr genau den Wert, den ich bei 
Einzelraumbetrachtung heraus bekomme.

Angegeben wurden 182qm, ausgerechnet 188.

Vergessen habe ich den oberen Dachstuhl für die Kinder mit 2m x 14 * 50% 
= 14qm und die beiden ausgebauten Kellerräume mit 32qm. Auch die 
36qm-Terasse ist leider unter den Tisch gefallen, da in keiner Zeichnung 
vorhanden. Auch das Kataster kennt die nicht.

Real müsste ich wahrscheinlich 188+32 + 39/4 + 14  = 243!

So ein Pech, dass ich nicht genau rechnen kann und DE in Sachen 
Digitalisierung so sehr hinterher ist.

von dfIas (Gast)


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Ist das immer so kompliziert? Ich hatte einfach den alten qm-Wert 
unverändert übernommen. Hab ja keine Wände rausgerissen oder 
aufgestockt. Was soll sich da ändern? Dann noch von so einem 
Online-Server den Bodenrichtwert abgelesen und fertig.
Ach ja, einen PKW-Einstellplatz oder so ähnlich haben sie mir noch 
aufgebrummt. Den gab's zuvor wohl nicht.

von Grundsätzlicher Steuerbetrüger (Gast)


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dfIas schrieb:
> Dann noch von so einem Online-Server den Bodenrichtwert
> abgelesen und fertig.
Den braucht man nicht, kann man auch nirgends eintragen.
Uns haben sie 210,- verpasst, dem Nachbarn auf der Strasse gegenüber 
200,- und noch 3 Häuser weiter fängt einer 190er Zone an.

> einen PKW-Einstellplatz oder so ähnlich haben sie mir noch
> aufgebrummt. Den gab's zuvor wohl nicht.
Der gilt nur, wenn gewerbliche Nutzungsfläche!

Wir haben 3 Garagen, nicht baulich mit dem Haus verbunden, aber den 
Wohnungen zugehörig -> Null!

Dazu gibt es ein Gartenhaus, offiziell unter 30qm -> Null!

Eine alte Halle, ehemaliger Stall vom Bauenrhof ist noch über geblieben. 
Gehört aber taktisch geschickt nicht uns. Dafür haben wir noch 
Wohnbesitz auf dem Grund der Schwester.

Die wiederum hat einen online-Handel, offiziell in einem Gewerberaum 
einer Gemeinschaft, praktisch im Keller und der eigenen Wohnung. Ist 
weder als Gewerbe erfasst, noch gewerbversteuert, wird also auch nicht 
grundversteuert.

von Grundsätzlicher Steuerbetrüger (Gast)


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Ach ja, die Riesensauerei bei dem System ist, dass die großen 
Wohnungsverwaltungsgesellschaften für ihre vermieteten flächen keine 
Abgaben zahlen müssen, obwohl das "Nutzungsflächen" sind, da gewerblich 
vermietet (und nicht etwa privat, wie die Oma, die ein Zimmer geräumt 
hat, um es an einen Studenten zu vermieten, weil die Rente nicht mehr 
reicht).

Nein, diese WBG zahlen keinen Cent wegen Nutzung, sondern nur wegen 
"Wohnraum" und diese wohnraumgebundene Abgabe legen sie auch noch auf 
die Miete um, mindern also noch Gewinne, während die Oma für ihren Raum 
, den sie weggegeben hat, nach wie vor Grundsteuer zahlen muss, obwohl 
sie ihn nicht nutzt. Sie aber kann das nicht beliebig weitergeben.

Das ganz Schlimme ist, dass die WBG mit dem Vollstopfen der Häuser und 
Umgestaltung der ehemaligen Gewerbeflächen, die Einnahmen für die Städte 
mindern und gleichzeitig durch das massive Errichten von Massenwohnungen 
den Wert der Wohnsiedlung senken! Schaut man sich in der benachbarten 
Großstadt die geringen Bodenwerte an, dann muss man sich wundern, dass 
dort nur 170,- eingetragen sind, während wir deutlich mehr zahlen.

Je mehr die zubauen und massenvermieten, desto günstiger wird es für 
die.

Wir zahlen auch teuer für den Garten mit, der von Insekten und Vögeln 
genutzt wird, während die alles zuknallen.

von dfIas (Gast)


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Der Bodenrichtwert ist ein durchschnittlicher Lagewert unbebauter 
Grundstücke der von den Gutachterausschüssen u. a. für die Grundsteuer 
ermittelt wird. Wird in NS benötigt, ebenfalls die Anzahl Stellplätze 
für PKW!
Darf aber von Bundesland zu Bundesland oder Städte und Kommunen 
unterschiedlich bewertet werden!

von (prx) A. K. (prx)


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Grundsätzlicher Steuerbetrüger schrieb:
> Berücksichtigt man die Dachschrägen in einem Einfamilienhaus

Inwiefern beeinflusst eine Dachschräge die Grundstücksfläche?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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(prx) A. K. schrieb:
> Inwiefern beeinflusst eine Dachschräge die Grundstücksfläche?

Gar nicht, aber die Berechnung der Grundsteuer.

In einigen (allen?) Bundesländern geht die Wohnfläche in die 
Grundsteuerberechnung mit ein. Bei einer Deckenhöhe von unter zwei 
Metern, wie z.B. bei Dachschrägen, wird die Wohnfläche drunter nur zur 
Hälfte angerechnet. Bei unter einem Meter gar nicht.

Details zur Berechnung stehen in der Wohnflächenverordnung 
https://www.gesetze-im-internet.de/woflv/BJNR234610003.html

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Ihr habt alle noch nicht kapiert, dass die Berechnung der Grundsteuer 
hochgradig vom Bundesland abhängig ist.
Warum sollte man so etwas auch einheitlich handeln?
Hier in BW spielt zB nur der Bodenrichtwert eine Rolle, nicht aber die 
Wohnfläche - die wird noch nicht einmal abgefragt...

von Keine A. (karabennemsi)


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Schicke ich h eute Nacht um 23:59 ab. Und es wird natürlich sofort 
Widerspruch eingelegt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Grundsätzlicher Steuerbetrüger schrieb:
> Wir haben 3 Garagen, nicht baulich mit dem Haus verbunden, aber den
> Wohnungen zugehörig -> Null!

ist völliger Unsinn!

Wer eine Garage hat, die nicht mit dem Hausgrundstück verbunden ist, 
besitzt 2 Grundstücke. Das muss dann eben als zweites Grundstück 
angegeben werden und ist auch als solches im Kataster angegeben. Bei 3 
Garagen entsprechend.

Nochmal völliger Unsinn:
Klaus schrieb:
> Hier in BW spielt zB nur der Bodenrichtwert eine Rolle, nicht aber die
> Wohnfläche - die wird noch nicht einmal abgefragt...

Die Neuberechnung der Grundsteuer ist bundesweit jetzt eben nichtmehr 
auf den Bodenrichtwert bezogen, der hat ausgedient, sie ist auf den 
Wert einer Immobilie bezogen und selbiger ist sowohl von der Lage, 
alsauch von der Wohnfläche abhängig.

von Cyblord -. (cyblord)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Hier in BW spielt zB nur der Bodenrichtwert eine Rolle, nicht aber die
>> Wohnfläche - die wird noch nicht einmal abgefragt...
>
> Die Neuberechnung der Grundsteuer ist bundesweit jetzt eben nichtmehr
> auf den Bodenrichtwert bezogen, der hat ausgedient, sie ist auf den
> Wert einer Immobilie bezogen und selbiger ist sowohl von der Lage,
> alsauch von der Wohnfläche abhängig.

Nö Klaus hat recht. BW nutzt das verkürzte Verfahren. Hier trägt man 
quasi nur Größe und Bodenrichtwert ein. Keine Wohnfläche z.B.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Lest doch ganz einfach mal das durch:

Zitat: "Dieses Gesetz enthält u. a. die *neuen Bewertungsregeln für 
Zwecke der Grundsteuer auf Bundesebene*. Es sieht vor, dass der gesamte 
Grundbesitz in Deutschland auf den Stichtag 1. Januar 2022 neu bewertet 
wird, d. h. mit den am 1. Januar 2022 bestehenden Verhältnissen. Hierfür 
sollen die Eigentümerinnen und Eigentümer eine Erklärung zur 
Feststellung des Grundsteuerwerts elektronisch an das Finanzamt 
übermitteln".

Nachzulesen hier: 
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/faq-die-neue-grundsteuer.html

von Cyblord -. (cyblord)


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Welche Aussage wird nun durch das Zitat widerlegt oder gestützt?

Hier ein Auszug aus dem BW Webportal:

"Da Baden-Württemberg bei der Grundsteuer B dabei ein eigenes Modell 
entwickelt hat, müssen die Bürgerinnen und Bürger im Vergleich zu den 
anderen Bundesländern die wenigsten Angaben machen."

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Mein Grundsteuermessbetrag hat übrigens um 43% zugelegt - von 150€ auf 
215€.
In Anbetracht der Verdreifachung des Bodenrichtwertes in den letzten 10 
Jahren ist das ja fast noch als Schnäppchen zu werten.
Ob das dann auch voll auf die Grundsteuer durchschlägt wird natürlich 
erst ersichtlich, wenn die Städte und Gemeinden 2024 ihre Hebesätze 
festgelegt haben.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Welchen Wert hätte dann ein Verfassungsgerichtsurteil?

...und Sinn und Zweck der Reform ist ja, die bisherige unterschiedliche 
Bewertung durch Länder und Kommunen zu beseitigen, das ist ja der Grund 
zur Reform.

von (prx) A. K. (prx)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Die Neuberechnung der Grundsteuer ist bundesweit jetzt eben nichtmehr
> auf den Bodenrichtwert bezogen, der hat ausgedient,

"Schritt: Berechnung des Grundsteuerwerts – wesentliche Faktoren sind 
der jeweilige Wert des Bodens (Bodenrichtwert)"

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/faq-die-neue-grundsteuer.html#doc76948e0c-522b-4df4-9b7e-e445585635a6bodyText7

von (prx) A. K. (prx)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ...und Sinn und Zweck der Reform ist ja, die bisherige unterschiedliche
> Bewertung durch Länder und Kommunen zu beseitigen, das ist ja der Grund
> zur Reform.

=> Nach der Grundsteuerreform ist vor der Grundsteuerreform?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Streitet euch weiter, meine Erklärung habe ich schon Anfang Dez. 
abgegeben.

gone fishing

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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dfIas schrieb:
> Ist das immer so kompliziert? Ich hatte einfach den alten qm-Wert
> unverändert übernommen. Hab ja keine Wände rausgerissen oder
> aufgestockt. Was soll sich da ändern?

nichts.
Aber wenn früher evtl auch schon falsch gemessen wurde,
könnte man heute den Wert anpassen, wenns DOCH weniger ist.

sollte das grösser sein bleibt der Wert natürlich so
:-]

von (prx) A. K. (prx)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Streitet euch weiter, meine Erklärung habe ich schon Anfang Dez.
> abgegeben.

Aber vielleicht nicht die letzte. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus schrieb:
> Ob das dann auch voll auf die Grundsteuer durchschlägt wird natürlich
> erst ersichtlich, wenn die Städte und Gemeinden 2024 ihre Hebesätze
> festgelegt haben.

Vielleich tröstet es euch, dass das aufkommensneutral sein soll. Für 
alles, was ihr mehr zahlt, zahlt also jemand anders weniger. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Streitet euch weiter, meine Erklärung habe ich schon Anfang Dez.
> abgegeben.

Man musste dich Schreihals halt noch kurz belehren. Grundsteuer habe ich 
schon seit Monaten gemacht. Ging in BW ja auch schnell.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Die Neuberechnung der Grundsteuer ist bundesweit jetzt eben nichtmehr
> auf den Bodenrichtwert bezogen, der hat ausgedient

Kann es sein, dass du den Bodenrichtwert mit den Einheitswert 
verwechselst? Der Einheitswert hat ausgedient.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> das ist ja der Grund
> zur Reform.

Der Grund zur Reform ist letzlich das die Komunen pleite sind und neue 
Geldzugänge brauchen.
Und das wird eben verkauft als 'die bisherige Berechnung war unfair', 
denn 'wir wollen an Euer Sparschwein ihr Opfer' klingt einfach nicht 
gut.
Und da man sein Grundstück nicht einpacken und das Land verlassen kann, 
wie es mit Kapital und Produktionsmitteln möglich ist, zahlt eben der 
Häuslebauer.
Der Bodenwert für Gewerbe wird hier mit 30€ angenommen.
Für mein Grundstück liegt der bei 160€.
Bei Schwiegermutter im Speckgürtel von HH liegt der bei 500€.

Grundsätzlicher Steuerbetrüger schrieb:
> die beiden ausgebauten Kellerräume mit 32qm. Auch die
> 36qm-Terasse ist leider unter den Tisch gefallen, da in keiner Zeichnung
> vorhanden. Auch das Kataster kennt die nicht.

Kellerräume werden nicht berechnet, egal ob ausgebaut oder nicht.
Terassen zählen nicht, nur Wintergärten zur Hälfte.
Zumindest in SH.
Und egal ob im Kataster oder nicht, die Kommunen nutzen längst 
Vermessungen aus der Luft um Schwarzbauten und Falschangaben zu finden.
Und da es da keine sinnvolle Verjährung gibt,m haben die jede Menge Zeit 
und die volle Staatsgewalt hinter sich wenn sie Geld nachfordern.

Alles in allem war die Erklärung nicht halb so schlimm wie ich dachte.
Einfache Besitzverhältnisse vorrausgesetzt.

von (prx) A. K. (prx)


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Laut BMF ist das Verfahren übrigens "unbürokratisch, fair und 
verfassungsfest". Auf Letzteres würde ich aus langjähriger Erfahrung mit 
Versionierung von Gesetzen nicht wetten und als fair werden es vmtl 
nicht alle empfinden. Aber die Methode, Bürokratie vom Amt auf die 
Bürger zu verlagern, ist sicherlich noch weiter aufbaufähig.

von (prx) A. K. (prx)


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Max M. schrieb:
> Der Grund zur Reform ist letzlich

... dass das BVerfG die bisherige Regelung über Bord warf.

> die Komunen pleite sind und neue Geldzugänge brauchen.

"Der Hebesatz soll durch die Städte und Gemeinden so angepasst werden, 
dass die Grundsteuerreform für die jeweilige Stadt oder Gemeinde 
möglichst aufkommensneutral ist." (BMF)

von J. S. (jojos)


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Holger R. schrieb:
> Moin
> Hab Ihr Eure Grundsteuererklärung schon abgegeben.
> HolgerR

Frag mal den Bund, der will erst im September fertig sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Ging in BW ja auch schnell.

Der Teufel kann im Detail stecken, wenn sich das zum Gebäude gehörende 
Grundstück auf Anteile verschiedener Parzellen verteilt und Teile des 
Nachbargrundstückes eigentlich zu diesem gehören, oder umgekehrt. Und 
wenn man feststellt, dass die 50 Jahre alte Teilungserklärung 
offensichtlich fehlerhaft ist, weil in einem Anteil der verkehrte 
Eigentümer drinsteht.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Streitet euch weiter, meine Erklärung habe ich schon Anfang Dez.
> abgegeben.
>
> gone fishing

Jawoll, Herr Diederich Heßling!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich warte noch auf die Schneckenpost (wo es keinen Kreuzer kost), für 
meine 2-Faktor Anmeldung bei Elster. Da kann noch dauern. Hier in BW 
fragt man einfach BORIS:
https://www.gutachterausschuesse-bw.de/borisbw/?product=gstb&search=open&lang=de
da bekommt man den Bodenrichtwert (der ist also den Behörden schon 
bekannt), mehr braucht man nicht.

Der Census letztes Jahr war komplizierter, dazu musste ich die 
Quadratmeter jedes Raums aus den Bauplänen ablesen, alles was <6m² ist 
wird weggelassen, Treppe, Keller und Speicher ebenfalls. Am Schluß fiel 
so das halbe Haus weg.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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(prx) A. K. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Der Grund zur Reform ist letzlich
>
> ... dass das BVerfG die bisherige Regelung über Bord warf.
>
>> die Komunen pleite sind und neue Geldzugänge brauchen.
>
> "Der Hebesatz soll durch die Städte und Gemeinden so angepasst werden,
> dass die Grundsteuerreform für die jeweilige Stadt oder Gemeinde
> möglichst aufkommensneutral ist." (BMF)

Genau so wird das derzeit auch 'propagiert', damit nicht schon zum 
Anfang erhebliche Gegenwehr zu erwarten ist!
Letztendlich wir aber bei nahezu 100% aus Gründen der 'Fairniss' eine 
mehr oder wenige Erhöhung zu erwarten sein. =Erfahrung!

von Jens G. (jensig)


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Phasenschieber S. schrieb:
>> Wir haben 3 Garagen, nicht baulich mit dem Haus verbunden, aber den
>> Wohnungen zugehörig -> Null!
>
> ist völliger Unsinn!
>
> Wer eine Garage hat, die nicht mit dem Hausgrundstück verbunden ist,
> besitzt 2 Grundstücke. Das muss dann eben als zweites Grundstück
> angegeben werden und ist auch als solches im Kataster angegeben. Bei 3
> Garagen entsprechend.

Noch mehr Unsinn. Erstens redet er über die Verbundenheit mit dem Haus, 
nicht mit dem Grundstück. Und tatsächlich kann man mehrere Grundstücke 
als ein Grundstück betrachten, wenn diese praktisch eine Einheit 
darstellen (weil z.B. im Grundbuch zusammengefaßt).

von U. B. (Gast)


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> "Der Hebesatz soll durch die Städte und Gemeinden so angepasst
> werden, dass die Grundsteuerreform für die jeweilige Stadt oder
> Gemeinde möglichst aufkommensneutral ist." (BMF)

Frei übersetzt:
Die wirklichen 'Leistungserbringer/iNNen'
(früher hiessen die z.B. Gerling)
dürfen nicht NOCH MEHR geschröpft werden.
Das daraus 'mögliche' bzw. zwangsläufig resultierende Defizit wird
gerne von den verbliebenen Kleinbürgern ausgeglichen, die noch
über irgendeine Hundehütte oder gar ein noch grösseres Grundstück
verfügen...

von Thomas U. (charley10)


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U. B. schrieb:
>> "Der Hebesatz soll durch die Städte und Gemeinden so angepasst
>> werden, dass die Grundsteuerreform für die jeweilige Stadt oder
>> Gemeinde möglichst aufkommensneutral ist." (BMF)
>
> Frei übersetzt:
> Die wirklichen 'Leistungserbringer/iNNen'
> (früher hiessen die z.B. Gerling)
> dürfen nicht NOCH MEHR geschröpft werden.
> Das daraus 'mögliche' bzw. zwangsläufig resultierende Defizit wird
> gerne von den verbliebenen Kleinbürgern ausgeglichen, die noch
> über irgendeine Hundehütte oder gar ein noch grösseres Grundstück
> verfügen...

Hattest du Anderes erwartet?

von (prx) A. K. (prx)


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U. B. schrieb:
> Das daraus 'mögliche' bzw. zwangsläufig resultierende Defizit wird
> gerne von den verbliebenen Kleinbürgern ausgeglichen, die noch
> über irgendeine Hundehütte oder gar ein noch grösseres Grundstück
> verfügen...

M.a.W: Es erwischt deiner These zufolge die Besitzenden, nicht die 
Besitzlosen. Ja, das kann man natürlich als unfair anprangern. ;-)

Die Besitzlosen zahlen nämlich weniger Grundsteuer, wenn den 
Grossbesitzern die Grundsteuer ihrer vermieteten Immobilien reduziert 
wird. Die wird i.d.R. durchgereicht.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Hier in BW
> fragt man einfach BORIS:

Ein Spass :-)
Hier in Berlin hat mir BORIS 3 verschiedene Richtwerte für mein kleines 
Grundstück ausgespuckt. Ich habe dann mit dem netten Herren vom 
Finanzamt telefoniert (Begrüssung: "Sie rufen sicher wegen der 
Grundsteuerberechnung an, oder?") und der hat mir dann nochmal einen 
völlig anderen Wert gesagt.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Hier in Berlin

Das hätte schon gereicht. ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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(prx) A. K. schrieb:
> Es erwischt deiner These zufolge die Besitzenden, nicht die
> Besitzlosen.

Die Besitzenden werden Stück für Stück zu Besitzlosen geschröpft. Ganz 
im Sinne der WEF Agenda 2030, "du wirst nichts besitzen und glücklich 
sein". Ich wette, daß in den Schubladen schon eine KFZ-Steuerreform für 
mehr Klimagerechtigkeit liegt.

von Max M. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> möglichst aufkommensneutral

Soll...
möglichst...

Letztlich steht drin das die Gemeinden den Satz selber festlegen.
Was 'möglichst soll' ist eben angesichts der wirtschaftlichen Lage nicht 
möglich und 'soll' heißt nicht 'muß ' und rechtliche Kosequenzen hat es 
auch nicht. Beweise mal das nicht nur Du deutlich mehr bezahlst, sonder 
alle anderen auch und erwirke eine Neuregelung.
Viel Spaß, große Fürsprecher und tiefe Taschen wünsche ich Dir.
Auf kommunaler Ebene sind solche Vorgaben eher eine unverbindliche 
Handlungsempfehlung.
Letztlich ist das auch genau so gemeint, denn wenn die Kommunen ihre 
Finanzlöcher selber stopfen hat keiner auf Bundesebene was dagegen.

Außerdem ist es in DE eine langbewährte Tradition zu Anfang schöne Dinge 
zu sagen, die sich im Laufe der Ereignisse mehr und mehr in etwas ganz 
anderes entwickeln.

Wie mit der Maut.
NIEMAND hatte ein PKW Maut vor, nur das es eben sehr merkwürdig war mit 
welchem Technischen Aufwand das Mautsystem gebaut wurde.
Kaum war es eingerichtet, kam auch gleich die PKW Maut, aber erstmal 
'Aufkommensneutral' für die deutschen Autofahrer.
Hätte die EU das nicht als diskriminierend einkassiert, hätte wir schon 
längt die PKW Maut.
Aber die kommt bestimmt bald für Verbrenner wieder zurück in den 
Politzirkus.

von Udo S. (urschmitt)


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Jens G. schrieb:
> Noch mehr Unsinn. Erstens redet er über die Verbundenheit mit dem Haus,
> nicht mit dem Grundstück. Und tatsächlich kann man mehrere Grundstücke
> als ein Grundstück betrachten, wenn diese praktisch eine Einheit
> darstellen (weil z.B. im Grundbuch zusammengefaßt).

So ist es. Lustig wird es wenn das Grundstück in zwei unterschiedlichen 
Bodenrichtwertzonen liegt.
Bzw. wenn eine komplizierte Teilungserklärung vorliegt mit vielen 
einzelnen Grundbucheinträgen.
Unser Mehrfamilienhaus ist z.B. in knapp 20 Einträge aufgeteilt und hat 
6 abgeschlossene Wohneinheiten.
Das bedeutete dass ich 6 Erklärungen mit fast 20 einzelnen Teilen 
abgeben musste.
Übrigens konnte ich für Baden Würtemberg gar keinen Bodenrichtwert 
eintragen, den scheint sich das Programm tatsächlich direkt vom 
Bodenrichtwert-Portal zu holen. Für Hessen und Rheinland Pfalz musste 
man sie angeben, incl. deutlich mehr Infos zur Bebauung.

Wenn bei der Grundsteuer A ein Grundstück auch noch in verschiedenen 
Bundesländern liegt wird es noch mal lustiger.

Das übliche Schimpfen auf den bösen Staat ist ja klar, dass die eigene 
Immobilie bzw Grundstück seinen Wert in den letzten 10 Jahren fast 
verdoppelt hat wird dabei gerne unterschlagen.

von Udo S. (urschmitt)


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Max M. schrieb:
> Kaum war es eingerichtet, kam auch gleich die PKW Maut

Du bezahlst PKW Maut? In Deutschland?

von Max M. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Du bezahlst PKW Maut? In Deutschland?

Max M. schrieb:
> Hätte die EU das nicht als diskriminierend einkassiert,

Ganz lesen hilft.

von (prx) A. K. (prx)


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Max M. schrieb:
> Beweise mal das nicht nur Du deutlich mehr bezahlst, sonder
> alle anderen auch und erwirke eine Neuregelung.

Da alles in einem Topf landet, nämlich den Gemeindeeinnahmen durch 
Grundsteuer, dürfte das einsehbar sein. Das sind keine geheimen oder dem 
Datenschutz unterliegenden Daten. Topf vorher, Topf nachher, fertig.

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias S. schrieb:
> Ein Spass :-)
> Hier in Berlin hat mir BORIS 3 verschiedene Richtwerte für mein kleines
> Grundstück ausgespuckt. Ich habe dann mit dem netten Herren vom
> Finanzamt telefoniert (Begrüssung: "Sie rufen sicher wegen der
> Grundsteuerberechnung an, oder?") und der hat mir dann nochmal einen
> völlig anderen Wert gesagt.

In BW hat man ein eigenes Portal aufgebaut, bzw man hat die 
Bodenrichtwerte für 2022 nochmal "angepasst".
Es gab in jeder Anleitung einen extra Hinweis dass man nicht die Werte 
von Boris-BW nehmen soll.
Inzwischen scheint alles soweit eingepflegt zu sein.
Man muss darauf achten, dass das Geoportal auch die historischen 
Bodenrichtwerte anzeigen kann. Das könnte die unterschiedlichen Werte 
erklären.

von Udo S. (urschmitt)


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Max M. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Hätte die EU das nicht als diskriminierend einkassiert,
>
> Ganz lesen hilft.

Richtig formulieren hilft auch. Sie kam nicht, sie sollte kommen. Und 
zwar nicht von den "lg-versifften", sondern den "es darf nichts rechts 
von uns geben".

von Le X. (lex_91)


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Max M. schrieb:
> Außerdem ist es in DE eine langbewährte Tradition zu Anfang schöne Dinge
> zu sagen, die sich im Laufe der Ereignisse mehr und mehr in etwas ganz
> anderes entwickeln.

Ich dachte Schwarzsehen wär unser Volkssport?

von Oliver S. (oliverso)


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Udo S. schrieb:
> Übrigens konnte ich für Baden Würtemberg gar keinen Bodenrichtwert
> eintragen, den scheint sich das Programm tatsächlich direkt vom
> Bodenrichtwert-Portal zu holen.

Nein, tut es (unverständlicherweise) nicht.

Oliver

von Thomas U. (charley10)


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Le X. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Außerdem ist es in DE eine langbewährte Tradition zu Anfang schöne Dinge
>> zu sagen, die sich im Laufe der Ereignisse mehr und mehr in etwas ganz
>> anderes entwickeln.
>
> Ich dachte Schwarzsehen wär unser Volkssport?

Ein 'gerüttelt Maß' an Erfahrung scheint dabei auch beteiligt zu sein...

von (prx) A. K. (prx)


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Le X. schrieb:
> Ich dachte Schwarzsehen wär unser Volkssport?

Nicht von Amts wegen, sondern von Max wegen. Aber skeptisch sein darf 
man schon. Nur muss man halt abwarten, was real rauskommt, denn "weiter 
so" war keine Option. Freiwillig haben sich unserer vielfarbenen 
Regierungen das nicht angetan, dabei kann man nur verlieren.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Max M. schrieb:
> Aber die kommt bestimmt bald für Verbrenner wieder zurück in den
> Politzirkus.

Verbrenner sind einfachst über die Spritsteuer für ihre 
Strassenbenutzung abzukassieren, CO2 proportional, 
fahrstreckenproportional, strassenverschleissangepasst, und wetden fas 
schon so lange ich denken kann.

Aber die Elektroautos zahlen bisher nichts, fahren subventioniert auf 
durch die Spritschleudern finanzierten Strassen. Da braucht es eine 
Besteuerung also Maut, denn dem Strom aus der Steckdose siehst du die 
Verwendung nicht an, dem aus der privaten PV hat niemand erfasst.

von Le X. (lex_91)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber skeptisch sein darf
> man schon.

Klar darf man das.
Die Grenze zwischen gesunder Skepsis und Stammtisch-Geblöke ist dabei 
höchst individuell.

(prx) A. K. schrieb:
> Freiwillig haben sich unserer vielfarbenen
> Regierungen das nicht angetan

Das ist der Knackpunkt.
Freilich kann so eine Reform handwerklich verkackt werden, die Chancen 
dafür stehen vermutlich recht hoch. Und das Verkacken anzusprechen ist 
gut und richtig.
Aber jemandem der praktisch zum Reformieren gezwungen werden musste 
irgendwelche Vorsätze (WEF, das geht schließlich immer ;-)) zu 
unterstellen ist schon etwas sehr...kreatives Storytelling.

von Jens G. (jensig)


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Thomas U. schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Max M. schrieb:
>>> Außerdem ist es in DE eine langbewährte Tradition zu Anfang schöne Dinge
>>> zu sagen, die sich im Laufe der Ereignisse mehr und mehr in etwas ganz
>>> anderes entwickeln.
>>
>> Ich dachte Schwarzsehen wär unser Volkssport?
>
> Ein 'gerüttelt Maß' an Erfahrung scheint dabei auch beteiligt zu sein...

... verbunden mit selektiver Wahrnehmung (schon lange nicht mehr hier 
gelesen, diesen Begriff ...)

von Christian M. (likeme)


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"Drifting Away", wer hats gesungen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael B. schrieb:
> Aber die Elektroautos zahlen bisher nichts, fahren subventioniert auf
> durch die Spritschleudern finanzierten Strassen.

Hat überhaupt nix mit dem Thema zu tun - aber selbstverständlich zahle 
ich für mein fast 30 Jahre altes E-Auto Kfz-Steuer. Das sind zwar nur 28 
Euro, aber es ist eben auch nur ein kleines Auto. Subventioniert werde 
ich höchstens durch die THG Quote.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Ich dachte Schwarzsehen wär unser Volkssport?
Ein Pessimist ist nur ein Optimist mit Erfahrung.

von Max M. (Gast)


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Treffen wir uns doch 2025 wieder hier und vergleichen wie sich unsere 
Grundsteuern verändert haben.
Es mag ja sein das ich das erste Mal erlebe das mir der Staat sagt 'Ach 
mein Lieber, wir haben uns zu deinen Gunsten die Bezüge 
zusammengestrichen, damit es dir besser geht.'

von (prx) A. K. (prx)


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Max M. schrieb:
> Treffen wir uns doch 2025 wieder hier und vergleichen wie sich unsere
> Grundsteuern verändert haben.

Du meinst, das Forum sei ein repräsentativer Querschnitt der 
Bevölkerung?

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Prinzipiell finde ich es richtig, dass Grundsteuer nach Grundfläche 
eingetrieben wird. Der Wert eines Grundstücks ergibt sich nämlich in 
erster Linie nicht aus der Nutzung des Grundstücks selbst, sondern aus 
seiner Umgebung. Es ist die Gesellschaft, die ein Grundstück wertvoll 
macht. Man kann das leicht am Quadratmeterrpreis sehen, wenn man bspw. 
die Innenstadtlage in München mit einem Dorf in Oberfranken vergleicht. 
Und wer ein solches Grundstück hat, soll der Gesellschaft eben in Form 
von Grundsteuern etwas zurückgeben. Es wird dann oft argumentiert, dass 
das Grundstück ja teuer gekauft wurde. Aber gekauft wurde es halt nicht 
von der Gesellschaft, sondern ist typischerweise seit Jahrhunderten in 
privater Hand.

Natürlich sind die ganzen erhobenen Steuern in D viel zu hoch, 
insbesondere Einkommen- und Ausgabensteuern. Aber gerade im Fall der 
Grundsteuer eigentlich viel zu niedrig.

von (prx) A. K. (prx)


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Thorsten M. schrieb:
> Aber gerade im Fall der Grundsteuer eigentlich viel zu niedrig.

Zur Erinnerung: Die zahlt i.d.R. letztlich der Mieter, über die 
Nebenkosten.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten M. (pappkamerad)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thorsten M. schrieb:
>> Aber gerade im Fall der Grundsteuer eigentlich viel zu niedrig.
>
> Zur Erinnerung: Die zahlt i.d.R. letztlich der Mieter, über die
> Nebenkosten.

Ändert ja nichts am Flächenverbrauch, der halt besteuert gehört. Wenn 
einer eine Villa mietet, warum soll er grundsteuerlich besser gestellt 
sein wie ein Eigentümer? Mehrfamilienhäuser haben ja in der Regel 
weniger Flächenverbrauch. Ich wäre auch für eine Progression bei der 
Grundsteuer, das wird dann aber wieder recht kompliziert und 
bürokratisch.

von Johann S. (johann_s285)


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Soeben wurde im Radio auf BR24 berichtet, dass in Bayern die Abgabefrist 
nochmal um 3 Monate verlängert wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Thorsten M. schrieb:
> Mehrfamilienhäuser haben ja in der Regel weniger Flächenverbrauch.

Da können bei einem ganz normalen Wohnblock trotzdem 400€ im Jahr für 
eine kleine 3-Zimmer-Wohnung rauskommen. Keine besondere Wohnlage in 
einer mittleren Stadt.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Johann S. schrieb:
> Soeben wurde im Radio auf BR24 berichtet, dass in Bayern die
> Abgabefrist
> nochmal um 3 Monate verlängert wird.

Pragmatische Lösung. Sonst müssten die ja jetzt Millionen an 
Erinnerungsbriefen verschicken.

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus schrieb:
> Pragmatische Lösung. Sonst müssten die ja jetzt Millionen an
> Erinnerungsbriefen verschicken.

Ausserdem müssen die erst einmal tausende Drucker anschaffen, und das 
erforderliche Bedienpersonal, um die digitalisierte Erfassung korrekt 
umsetzen zu können.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Thorsten M. schrieb:
> Und wer ein solches Grundstück hat, soll der Gesellschaft eben in Form
> von Grundsteuern etwas zurückgeben.

Er hat das Grundstück von Geld gekauft, das er mit seinem persönlichen 
Steuersatz versteuert hatte.
Beim Kauf hat er dann nochmal Grunderwerbssteuer darauf bezahlt.
Und da ein Haus höhere Kosten verursacht als eine Wohnung, zahlt er 
permanent über die Umsatzsteuer auch mehr.
Ist wie mit einem Hund.
Ich zahle den Hund, das Tierfutter, die Verkäuferin, den Arzt, die 
Sprechstundenhilfe + die 100 Dinge die dazugehören und dazu noch eine 
recht unverschämt hohe Hundesteuer. Dafür bekomme ich: Nichts!
Aber wenigstens bin ich statistisch gesehen weniger Krank und weit 
selteren von psychischen Erkrankungen betroffen, was der Gemeinschaft 
zugute kommt.
Besitze ich aber eine Katze, kann die Singvogelmordend durch die Gärten, 
überall hinkacken und markieren und das steuerfrei.
Der Hund ist ein zu besteuerndes Luxusgut.
Nachbars Katzen dürfen aber unter meinem Vogelhaus lauern und mir in die 
beete Kacken. Zumindest bis mir der Gedultsfaden reisst..
Ein Pferd, das weit, weit mehr finanzielle Leistungskraft braucht, ist 
das aber nicht. Zumindest in den meisten Bundesländern.

Wer also besteuert wird, was der steuersenkend absetzen kann und was er 
von anderen bezahlen lassen kann, hat mit Gerechtigkeit nicht so viel zu 
tun.
Eher z.B. damit das politische Entscheidungsträger oft mehr Geld und 
wohlhabende Freunde haben, die Töchter ein Pferd und Papa bei der 
Abstimmung eher nicht für die Pferdesteuer plädiert. Und wenn Papa dann 
jagen geht, mit seinem Jagthund, zahlt er nicht oft mal Hundesteuer, 
weil der Hund gewerblich genutzt wird und er eine öffentliche Aufgabe 
erfüllt.
Ist doch schön, oder?

Ich finde es aber irgendwie lustig, das die Besitzlosen die laut nach 
höherer Besteuerung von Besitz rufen, am Ende die sind die das alles 
bezahlen, weil es der Besitzende komplett umlegt auf Waren und 
Dienstleistungen.
Man darf eben nur nicht selber in seinem Eigentum wohnen.
Dann kann man nichts absetzen und nichts umlegen.

von Dieter W. (dds5)


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Das mit dem "aufkommensneutral" ist auch so eine übliche Floskel.
Als hier für die Abwassergebühren auch der auf bebaute Flächen 
niedergehende Regen einbezogen wurde, stiegen meine Kosten von ca. 100€ 
im Jahr auf 1600€.
Da muss bei vielen anderen Leuten die Rechnung um einiges günstiger 
geworden sein.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thorsten M. schrieb:
>> Mehrfamilienhäuser haben ja in der Regel weniger Flächenverbrauch.
>
> Da können bei einem ganz normalen Wohnblock trotzdem 400€ im Jahr für
> eine kleine 3-Zimmer-Wohnung rauskommen. Keine besondere Wohnlage in
> einer mittleren Stadt.

Und in der gleichen Zeit zahlt der angestellte Bewohner über 20000 Euro 
an sonstigen Steuern. Das ist das Missverhältnis, das ich angesprochen 
habe.
Aber die genauen Zahlen der neuen Grundsteuer müssen sich erst zeigen, 
mir fehlt da ehrlich gesagt noch der Überblick.

Max M. schrieb:
> Er hat das Grundstück von Geld gekauft, das er mit seinem persönlichen
> Steuersatz versteuert hatte.

Wenn er das Grundstück verkauft, bekommt er das Geld wieder, und oft 
sogar noch mehr. Private Grundstücksverkäufe sind ja nicht 
einkommensteuerpflichtig.

> Beim Kauf hat er dann nochmal Grunderwerbssteuer darauf bezahlt.

Das stimmt. Wenn nur die MWSt so niedrig wäre...

> Und da ein Haus höhere Kosten verursacht als eine Wohnung, zahlt er
> permanent über die Umsatzsteuer auch mehr.

Ja, die Höhe der Umsatzsteuer bemängele ich ja. Man kann das aber nicht 
miteinander verrechnen.

> Wer also besteuert wird, was der steuersenkend absetzen kann und was er
> von anderen bezahlen lassen kann, hat mit Gerechtigkeit nicht so viel zu
> tun.

Also gibts du mir Recht?

von Michael L. (nanu)


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Klaus schrieb:
> Johann S. schrieb:
>> Soeben wurde im Radio auf BR24 berichtet, dass in Bayern die
>> Abgabefrist
>> nochmal um 3 Monate verlängert wird.
>
> Pragmatische Lösung. Sonst müssten die ja jetzt Millionen an
> Erinnerungsbriefen verschicken.

Nö, das ist überhaupt keine Lösung. Wer das Ding bis jetzt immer noch 
nicht ausgefüllt hat, rührt sich sowieso erst, wenn eine Erinnerung 
kommt oder versteht die Formulare schlicht nicht. Der Anteil derer, 
deren Verhältnisse so komplex sind, das noch ne Verlängerung nötig ist, 
dürfte gering sein. Ich erwarte nicht, daß da in weiteren 3 Monaten noch 
viel kommt.

Der Anteil derer, die mit den Formularen nicht zurecht kommen, dürfte 
hoch sein. Zumindest, wenn das zutriftt, was ich aus dem Bekanntenkreis 
so höre. Und es kommen erstaunlich viele Leute mit Fragen nicht zurecht, 
die wir und vermutlich auch das FA als trivial bezeichnen würden. Z.B. 
im Formular zu Miteigentümern in Bayern: Da wird nach dem "Anteil an der 
wirtschaftlichen Einheit" gefragt, anzugeben als "Zähler" und "Nenner". 
An der Frage, die in ähnlicher Form ja auch in der Teilungserklärungen 
(Eheleute
/Solaranlage) vorkommt, habe ich schon einige Akademiker scheitern 
gesehen. Es scheint auch zu verlockend, da 50:50 hinschreiben zu wollen.

von Phasenschieber S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jens G. schrieb:
> Noch mehr Unsinn. Erstens redet er über die Verbundenheit mit dem Haus,
> nicht mit dem Grundstück. Und tatsächlich kann man mehrere Grundstücke
> als ein Grundstück betrachten, wenn diese praktisch eine Einheit
> darstellen (weil z.B. im Grundbuch zusammengefaßt).

Noch mehr Unsinn!

Ich sehe, du hast mit dem Thema noch nichts zu tun gehabt, machst hier 
aber auf dicke Lippe.

Die Grundstücke sind im Grundbuch getrennt aufgeführt.
Nutzungsmäßig sind sie zwar verbunden, was hier aber garkeine Rolle 
spielt; das Garagengrunstück wir nur als einfache Nutzfläche bei der 
Steuer der Gesamtfläche zugeordnet, angeben muß man sie aber getrennt.

Bei der Ausfüllung der entspr. Dokumente wird darauf ausdrücklich 
hingewiesen, daß es zwei Grunstücke sind und oben im Bild kannst du 
ganz klar erkennen, wie die Daten aussehen die zu übermitteln sind.

von Klaus (feelfree)


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Michael L. schrieb:
> Es scheint auch zu verlockend, da 50:50 hinschreiben zu wollen.

Und ist im Ergebnis - traraa - dasselbe wie 1/1.

von Michael L. (nanu)


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Klaus schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Es scheint auch zu verlockend, da 50:50 hinschreiben zu wollen.
>
> Und ist im Ergebnis - traraa - dasselbe wie 1/1.

Traraa, reingefallen. Macht nix, Bruchrechnung ist nicht Jedermanns 
Sache.

Bei 1/1 gehört Dir das zu besteuernde Objekt allein und folglich 
brauchst Du die Anlage "Miteigentümer" gar nicht auszufüllen und 
bekommst damit gar nicht in die Gelegenheit, da Fehler zu machen.

von Klaus (feelfree)


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Michael L. schrieb:
> Bei 1/1 gehört Dir das zu besteuernde Objekt allein

Und wenn mir 50 von 50 Anteilen gehören, wieviele Miteigentümer gibt es 
dann?

von Max M. (Gast)


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Thorsten M. schrieb:
> Wenn er das Grundstück verkauft, bekommt er das Geld wieder, und oft
> sogar noch mehr. Private Grundstücksverkäufe sind ja nicht
> einkommensteuerpflichtig.
Was übrigens für alle Privatverkäufe gilt.
Oder zahlst Du Steuern wenn Du Dein Auto verkaufst?
Beim Haus gilt das eben auch nur wenn ich es es selbst bewohnt und nicht 
vermietet habe.

>> Beim Kauf hat er dann nochmal Grunderwerbssteuer darauf bezahlt.
> Das stimmt. Wenn nur die MWSt so niedrig wäre...
Der Witz ist nun aber folgender:
Erstkäufer zahlt Grunderwerbssteuer.
Zweiter Käufer zahlt Grunderwerbssteuer.
Dritter Käufer zahlt Grunderwerbssteuer.
Vierter ...

Und nun betrachten wir nochmal Punkt 1:
Sind denn nun Hausverkäufe, so wie alle Privatverkäufe, steuerfrei?
Nein, es ist sogar schlechter als beim regulären Handel, wo einzig der 
Letzte im Bunde, der Endverbraucher, die Steuern zahlt.
Beim Hauskauf zahlt JEDER und das IMMER WIEDER.

>> Und da ein Haus höhere Kosten verursacht als eine Wohnung, zahlt er
>> permanent über die Umsatzsteuer auch mehr.
> Ja, die Höhe der Umsatzsteuer bemängele ich ja. Man kann das aber nicht
> miteinander verrechnen.
Warum nicht?
Es heißt immer wer mehr hat, soll auch mehr bezahlen.
Das tue ich doch wenn ich mehr konsumiere.
Ein H4 Empfänger bekommt Geld vom Staat, also von mir.
Über seine geringen Ausgaben kommt weit weniger an MwSt und Löhnen 
(Verkäufer und Ladenbesitzer zahen auch Steuern) wieder rein, als er die 
Gemeinschaft kostet.
Der Typ mit Rolex und AMG vor der Tür, der zwei Pferde und eine Jacht 
hat, zahlt über seinen persönlichen Steuersatz und seinen Konsum so viel 
Steuern das man damit 20 H4 Empfänger durchbringen kann.
Wer tut jetzt mehr für die Gesellschaft?

Es sind doch eher die Konzerne und die extrem Wohlhabenden die sich um 
Steuern drücken. Der mittelmäßig Wohlhabende der hier Eigentum hat und 
es sich gutgehen lässt, zahlt scho recht kräftig.
Microsoft, Apple, Google, Facebook, Whatsapp etc. pp. tun das nicht.
Aber wen neidet man es?
Dem erfolgreichen Nachbarn, der sich was leisten kann.

Ich kenne Leute die mehr für ihren AMG ausgegeben haben als ich für mein 
Haus. Nur das deren AMG beim vom Hof fahren bereits 20% Wertverlust hat.
Nach 10J hat der noch Kg Preis beim Schrotti.
Mein Haus ist im Wert gestiegen, weil ich es ja auch all die Jahre 
gepflegt habe. Wir beide verkaufen unseren Besitz Steuerfrei, aber 
Deiner Ansicht nach ist es falsch das ich dann dabei Gewinn mache und 
den nicht versteuern muss. Er muss aber die 1000€ Schrottwert auch nicht 
versteuern.

Jahrzehnte waren Häuser sehr schlecht verzinste Anlagen.
Erst seit die Märkte im Eimer sind, die Kredite spottbillig und alle 
Panik vor dem Crash haben und in Betongold gehen, sind die Preise völlig 
abgehoben.
Aber wenn man Hausbesitz zu unattraktiv macht, baut niemand mehr.
Wo wohnen dann alle die selber nichts auf Tasche haben?
Der Staat baut keine Wohnungen.
Der schafft nur Anreize.
Oder er setzt einen Mietpreisdeckel drauf, treibt die Inflation durch 
dumme Entscheidungen in die Höhe, zerstört Lieferketten, erhöht Löhne 
und baller den Häuslebauer mit Auflagen voll.
Kann er machen, er ist der Staat.
Baut eben nur keiner mehr.
Und wenn dann das Ziel 400.000 Zuwanderungen pro Jahr sind und aufgrund 
von Kriegshandlungen innerhalb eines Jahres bereits 1Million Ukrainer 
einwandern, dann wird es eben verdammt eng im Wohnungsmarkt.
Und hohe Nachfrage bei geringem Angebot bedeutet eben hohe Preise.
Und genau das sehen wir jetzt.
Das ist aber nicht die Schuld der gierigen Vermieter, das ist die Schuld 
einer kurzsichtigen Politik.

Italien hat fast sein komplettes Wirtschaftswachstum nur über den 
Bausektor erreicht. In DE schrammen wir mit schöngerechneten 0,1% 
Wachstum an der Rezession vorbei und die Mieten steigen wegen fehender 
neubauten ins Unermessliche.

Beitrag #7334135 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Max M. schrieb:
> Was übrigens für alle Privatverkäufe gilt.
> Oder zahlst Du Steuern wenn Du Dein Auto verkaufst?
> Beim Haus gilt das eben auch nur wenn ich es es selbst bewohnt und nicht
> vermietet habe.

Das ist ein Trugschluß!
Kein Vergleich mit Auto oder anderem privatem Eigentum!

Beim Immobilienverkauf muß die Haltefrist beachtet werden, selbige 
beträgt 10 Jahre.
Wer vorher verkauft, zahlt Steuern.

Zitat: "Veräußern Sie ein privates Grundstück innerhalb von 10 Jahren, 
nachdem Sie es gekauft haben, liegt ein Spekulationsgeschäft vor. Die 
Einnahmen müssen Sie versteuern".

Mahlzeit.

Das hier sollte auch kommentiert werden:

Max M. schrieb:
> Sind denn nun Hausverkäufe, so wie alle Privatverkäufe, steuerfrei?
> Nein, es ist sogar schlechter als beim regulären Handel, wo einzig der
> Letzte im Bunde, der Endverbraucher, die Steuern zahlt.
> Beim Hauskauf zahlt JEDER und das IMMER WIEDER.

Das gilt nur für das "Fußvolk" und "Radfahrer".

Große Immobilienkonzerne zahlen keinen einzigen Cent beim Erwerb und 
Verkauf ganzer Immobilienblöcke.

Wie das geht?

Ganz einfach: Ein großer Immobilienbestand wird durch eine 
Immo-Verwaltungs GmbH erworben und selbige ist Tochter eines 
Großkonzerns.
Will jetzt der Konzern den Immo-Block verkaufen, so verkauft er einfach 
die Verwaltungs-GmbH und mit ihr die Immobilien.
Da der Verkaufsgegenstand die GmbH ist und die Immobilien weiterhin in 
deren Besitz bleiben, findet kein Verkauf der Immos statt.
Ergo fällt auch keine Grunderwerbssteuer an.

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> aber selbstverständlich zahle ich für mein fast 30 Jahre altes E-Auto
> Kfz-Steuer. Das sind zwar nur 28 Euro, aber es ist eben auch nur ein
> kleines Auto. Sub

KFZ Steuer ist nicht für's fahren, sondern für's stehen, die kostet ja 
auch immer gleich, egal wie viele km du im Jahr fährst.

Also die Gebühr um soundsoviel Kubikmeter Raum mit der Blechdose belegen 
zu dürfen.

Führt dazu, fass man sich nicht eben mal 4 Autos kauft, um immer mit der 
bestpassenden unterwegs zu sein
- zum Einkaufen mit dem Handtäschchen Smart
- zum Kinderindieschulebringen mit der Familienkutsche
- Bretter aus dem Baumarkt im Van
- und Baumstämme aus dem Wald holen mit Geländewagen mit AhK
sondern man ein universelles Auto braucht, dass zwar immer etwas zu 
gross, zu schwer, zu spritfressend, zu Platzwegnehmend ist, dem SUV.

Deutschland ist auf Grund idiotischer Gesetzgebung selbst schuld an 
seiner Idiotie.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Michael B. schrieb:
> Deutschland ist auf Grund idiotischer Gesetzgebung selbst schuld an
> seiner Idiotie.

Kennt den jemand ein Land dessen Einwohner dies nicht über ihr Land 
sagen?

von Thomas U. (charley10)


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Le X. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Deutschland ist auf Grund idiotischer Gesetzgebung selbst schuld an
>> seiner Idiotie.
>
> Kennt den jemand ein Land dessen Einwohner dies nicht über ihr Land
> sagen?

Ja - Island!
Die sind außerdem ziemlich clever. Beispiel gefällig?
In Reykjavik wurde um 2008 (Finanzkrise!) die Oper mit Kredit der 
Deutschen Bank gebaut. Dieser Kredit konnte damals nicht mehr bedient 
werden mit der Folge, dass die fast fertige Oper in das Eigentum der DB 
ging.
Diese wollte das Gebäude, der laufenden Kosten wegen, wieder veräußern, 
was mangels bietender Käufer nicht gelang. Endeffekt: Island kaufte das 
Ding für EINEN € zurück und hat es zu einem Schmuckstück ausgebaut.
Außerdem waren die Isländer nicht soo dumm, damals ihre Banken als 
systemrelevant mit öffentlichen Mitteln zu retten. Und welch Wunder, die 
haben sich irgendwie selbst gerettet.
Eine herrliche Natur! Mit dem Nachteil, dass das Bier dort 7€ kostet und 
das Walsteak 'eine Erfahrung' war...

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Klaus schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Bei 1/1 gehört Dir das zu besteuernde Objekt allein
>
> Und wenn mir 50 von 50 Anteilen gehören, wieviele Miteigentümer gibt es
> dann?

Kann es sein, daß Du die Intention von..

Michael L. schrieb:
> Z.B.im Formular zu Miteigentümern in Bayern: Da wird nach dem "Anteil an der
> wirtschaftlichen Einheit" gefragt, anzugeben als "Zähler" und "Nenner".
> An der Frage, die in ähnlicher Form ja auch in der Teilungserklärungen
> (Eheleute/Solaranlage) vorkommt, habe ich schon einige Akademiker scheitern
> gesehen. Es scheint auch zu verlockend, da 50:50 hinschreiben zu wollen.

..überhaupt nicht verstanden hast? Die Leute schreiben da 50:50 hin, 
wollen  aber fifty-fifty, also "zu gleichen Teilen" ausdrücken. Dann 
gehört da aber als Anteil eben 1/2 (oder von mir aus 50/100) hin.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Max M. schrieb:
> Thorsten M. schrieb:
>> Wenn er das Grundstück verkauft, bekommt er das Geld wieder, und oft
>> sogar noch mehr. Private Grundstücksverkäufe sind ja nicht
>> einkommensteuerpflichtig.
> Was übrigens für alle Privatverkäufe gilt.
> Oder zahlst Du Steuern wenn Du Dein Auto verkaufst?
> Beim Haus gilt das eben auch nur wenn ich es es selbst bewohnt und nicht
> vermietet habe.

Steuern zahlst du (wenn überhaupt) sowieso nur aus den Mehreinnahmen, 
falls du das Haus teurer verkaufen kannst. Dein Argument, dass du das 
Grundstück/Haus mit versteuertem Einkommen gekauft hast, geht damit ins 
Leere. Du oder deine Erben können den Wert ja durch Verkauf jederzeit 
wieder auslösen.

>>> Beim Kauf hat er dann nochmal Grunderwerbssteuer darauf bezahlt.
>> Das stimmt. Wenn nur die MWSt so niedrig wäre...
> Der Witz ist nun aber folgender:
> [...]
> Und nun betrachten wir nochmal Punkt 1:
> Sind denn nun Hausverkäufe, so wie alle Privatverkäufe, steuerfrei?
> Nein, es ist sogar schlechter als beim regulären Handel, wo einzig der
> Letzte im Bunde, der Endverbraucher, die Steuern zahlt.
> Beim Hauskauf zahlt JEDER und das IMMER WIEDER.
Kann man halt nicht vergleichen, eine Banane kann man nicht beliebig oft 
weiterverkaufen. Dinge, bei denen das geht, wie Schmuck, sind aber 
teilweise zu versteuern. Natürlich wieder nur für den Anteil des 
Verkaufspreises, der über dem Einkaufspreis liegt.

> Der Typ mit Rolex und AMG vor der Tür, der zwei Pferde und eine Jacht
> hat, zahlt über seinen persönlichen Steuersatz und seinen Konsum so viel
> Steuern das man damit 20 H4 Empfänger durchbringen kann.
> Wer tut jetzt mehr für die Gesellschaft?

In einem Sozialstaat gibt es Nettoempfänger und Nettozahler, gratulation 
für die Erkenntnis.

> Wir beide verkaufen unseren Besitz Steuerfrei, aber
> Deiner Ansicht nach ist es falsch das ich dann dabei Gewinn mache und
> den nicht versteuern muss.

Nein! Hab ich nie gesagt, nicht angedeutet und auch nicht gemeint. Aber 
Baugrund ist knapp, natürlich soll dafür an die Allgemeinheit eine 
Steuer entrichtet werden. Der AMG-Fahrer vom Mehrfamilienhaus nutzt halt 
diese kostbare Ressource "Baugrundstück" weniger wie ein Brauereierbe 
mit 2ha Ruinen, die er sich für später aufbewart. Und das ist auch dann 
gleich ein Gegenargument gegen die Grundsteuer, es verhindert Leerstände 
und sorgt für Abriss von alten, vielleicht mal denkmalwürdigen Gebäuden.

von Holger R. (holgerr)


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so eine dicke Diskusion wollte ich eigentlich nicht anzetteln.
Ich nehme jetzt meine Schieberits-Tabletten und trinke ein Bier.
https://www.amazon.de/Anti-Aufschieberitis-Scherztabletten-Packungen-22g/dp/B07D4JPPBX
HolgerR

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Heute ist bei mir die Berechnunggrundlage der neuen Grundsteuer 
eingetroffen, aber nicht deren Höhe.

von Thomas U. (charley10)


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Matthias S. schrieb:
> Heute ist bei mir die Berechnunggrundlage der neuen Grundsteuer
> eingetroffen, aber nicht deren Höhe.

"Lass dich überraschen..."

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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muss das eigentlich auch für gewerbliche Gebäude gemacht werden?

von Phasenschieber S. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> muss das eigentlich auch für gewerbliche Gebäude gemacht werden?

Ja! für jedes Grundstück incl. Landwirtschaft.

...und da kommen so manche bisher verborgenen Altlasten hoch, z.B. in 
meiner Gegend hier: 
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-pfalz-kreis/homburg/kurioser-streit-in-homburg-warum-diese-strasse-jetzt-versteigert-wird_aid-84111975

von U. B. (Gast)


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> In einem Sozialstaat gibt es Nettoempfänger und Nettozahler,
> gratulation für die Erkenntnis.

Erstere bekommen günstige Kredite und heiraten dann gerne
standesgemäss z.B. auf Sylt (kirchlich, ohne Mitgliedsnr.).
Mit steuerfinanziertem Polizeischutz gegen letztere.

Diese letzteren sammeln
-in ihrer Freizeit versteht sich-
Pfandflaschen...---

Oder ist es eine Irrtum ("Fake"), dass nicht mal 100 (i.W. "hundert")
Leute auf der Welt ca. die Hälfte des Vermögens der Welt besitzen?

https://www.focus.de/finanzen/news/drastische-ungleichheit-die-reichsten-85-menschen-der-welt_id_3556445.html

von Le X. (lex_91)


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U. B. schrieb:
> Erstere bekommen günstige Kredite und heiraten dann gerne
> standesgemäss z.B. auf Sylt (kirchlich, ohne Mitgliedsnr.).
> Mit steuerfinanziertem Polizeischutz gegen letztere.
>
> Diese letzteren sammeln
> -in ihrer Freizeit versteht sich-
> Pfandflaschen...---
>
> Oder ist es eine Irrtum ("Fake"), dass nicht mal 100 (i.W. "hundert")
> Leute auf der Welt ca. die Hälfte des Vermögens der Welt besitzen?

Diese Vereinfachung leugnet auf polemische Art die Tatsache, dass es 
zwischen beiden Extremen einen sehr breiten Mittelstand gibt, vor allem 
in Deutschland und gerade dieser starke Mittelstand definiert wie 
"reich" eine Gesellschaft ist.

Ob jetzt der Mittelstand schrumpft (gefühlt oder wirklich) und ob dieser 
Mittelstand momentan auch stark leidet ist ein anderes Thema, aber ihn 
auszublenden ist Stammtischgeblöke par excellence.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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U. B. schrieb:
> Oder ist es eine Irrtum ("Fake"), dass nicht mal 100 (i.W. "hundert")
> Leute auf der Welt ca. die Hälfte des Vermögens der Welt besitzen?

Und das funktioniert durch alle Wirtschaftsideologien hindurch.

von U. B. (Gast)


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> ...und gerade dieser starke Mittelstand definiert wie
> ..."reich" eine Gesellschaft ist.

Der "bescheidene" Reichtum der paar wirklich "besser
Verdienenden" versaut wenigstens nicht die Gesamtstatistik des
'Wohlstandes' eben dieser Gesellschaft, der sie angehören...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Endlich geschafft!

Der
>Schneckenpost
in ihrem unerforschlichen Ratschluß hatte es gefallen, gerade jetzt zu 
streiken. Am Samstag (11.2., nach 12 Tagen) kamen gleich zwei Briefe vom 
Finanzamt (dort ausgefüllt am 2.2.) mit zwei Codenummern, zusätzlich zu 
der einen die schon per e-mail ankam.
Dazu muss man noch einen Wust von Codes in einer passwortgeschützten 
".pfx"-Datei herunterladen, die darf man jedesmal zur Elster-Anmeldung 
wieder hochladen.

Hätte mir jemand gleich gesagt, dass "Hauptvordruck" GW1 nicht 
ausreicht, sondern erst noch "Anlage Grundstück" GW2 ausgefüllt sein 
muss, dann hätte es bei GW1 beim "Prüfen" nicht so viele Fehlermeldungen 
gehagelt.

Eine angeblich auf Finanzamtschreiben befindliche weitere Nummer konnte 
ich nirgends finden. Irgendwo fand ich nach längerer Suche in den 
hilfreichen PDFs, dass man die auch einfach weglassen darf.

Ich hatte auch übersehen, dass "Zähler" und "Nenner" für Einzelpersonen 
genau als "1" und "1" eingetragen werden muss. Zweimal "100" für 100 
Prozent gilt nicht.

Die Grundstücksbezeichnungen müssen nicht alle ausgefüllt werden, auch 
das steht nur irgendwo in den Hilfetexten.
Welche der vier Felder nebeneinander welche Zahl enthalten soll ist 
nicht unmittelbar ersichtlich. Das erste "Gemarkungsnummer" kennt BORIS. 
Das zweite von links "Flur" ist meistens nicht nötig. Die dritte und 
vierte Zahl bekommt man von BORIS unter "Flurstückszähler" und 
Flurstücksnenner".

Auf einen Nenner gebracht, ich verstehe jetzt, wieso die 
Grundsteuererklärung immer wieder Fristverlängerungen braucht. Die 
"Digitalisierung" der Behörden braucht noch ein paar Jahrhunderte, bis 
sie nutzerfreundlich genug ist, dass alle dran teilnehmen können.

Und dazu noch überflüssig wie ein Kropf. Sämtliche geforderten Angaben 
sind bereits bei BORIS und anderen Behörden bekannt. Statt das per 
Computer zu erledigen lässt man die Bürger arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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Keine A. schrieb:
> Schicke ich heute Nacht um 23:59 Uhr ab. Und es wird natürlich sofort
> Widerspruch eingelegt.

Es müssen zwei Widersprüche eingelegt werden. Einer für den 
Grundsteuerwert und einer für den Grundsteuermessbetrag. Am besten noch 
mit Einlieferungsbeleg, als Nachweis.

von Mathias H. (mathias)


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Das große Ärgernis der Grundsteuerform besteht jedoch nicht allein in 
dem Bedürfnis des Staates, die Daten zu erheben und neu zu bewerten. 
Skandalös ist vielmehr, dass er bereits über die Daten verfügt, diese 
aber nicht sinnvoll und verlässlich zusammenführen kann. Die 
Immobilienbesitzer sind gewissermaßen die Angeketteten einer 
Strafexpedition, die ausgezogen sind, die Digitalisierung des Landes auf 
den Weg zu bringen.
Quelle: Cicero

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Cicero sprach schon von Digitalisierung?

O_°

von Le X. (lex_91)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Auf einen Nenner gebracht, ich verstehe jetzt, wieso die
> Grundsteuererklärung immer wieder Fristverlängerungen braucht. Die
> "Digitalisierung" der Behörden braucht noch ein paar Jahrhunderte, bis
> sie nutzerfreundlich genug ist, dass alle dran teilnehmen können.

Hast du sonderlich  komplizierte Besitzverhältnisse?
Ich hab das Ende letzten Jahres irgendwann zwischen Mittagessen und 
Kaffee gemacht, bequem per Elster Online.

von Joachim B. (jar)


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Le X. schrieb:
> Diese Vereinfachung leugnet auf polemische Art die Tatsache, dass es
> zwischen beiden Extremen einen sehr breiten Mittelstand gibt, vor allem
> in Deutschland und gerade dieser starke Mittelstand definiert wie
> "reich" eine Gesellschaft ist.

verleugnest du etwa die Eigentumsquote bei Wohneigentum?

D vorletzter Platz, selbst viele arme Länder sind noch weit über uns.

von Le X. (lex_91)


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Joachim B. schrieb:
> verleugnest du etwa die Eigentumsquote bei Wohneigentum?

Wenn du jemanden brauchst wo du dich über irgendwelche Quoten ausheulen 
kannst, geh zum Stammtisch.

Ich habe geschrieben dass es gerade hierzulande einen breiten 
Mittelstand gibt.
Nicht mehr, nicht weniger.

Leg mir nicht irgendwelchen Blödsinn in den Mund, das hab ich nicht so 
gern.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Elster Online
Genau die hatte ich bisher noch nicht, daher hat es so lange gedauert. 
Statt 2 Faktor-Authentifizierung sind es insgesamt vier und die Codes 
laufen auch irgendwann wieder ab.

1. Aktivierungs-ID: 18-stellige Zahl, per e-mail
2. Aktivierungs-Code: drei durch Minuszeichen getrennte vierstellige 
Buchstaben/Zahlencodes. Die Minuszeichen werden automatisch eingetragen 
- per Brief
3. Abrufcode: 2* fünf Zahlen/Buchstaben auch durch Minus getrennt  - per 
weiteren Brief
4. die .pfx-Datei, muss man bei Elster während der Anmeldung runterladen


Dass ich beim Ausfüllen von GW1 auf keinen Fall vorzeitig "Prüfen" darf, 
weil ich sonst in eine Endlosschleife gerate, die mir das Ausfüllen von 
GW2 nicht mehr anbietet - und dass die Existenz eines bereits 
ausgefüllten GW2 in irgendeiner Rubrik von GW1 (natürlich nicht unter 
diesem Namen) eingetragen werden muss - und dass die Fehlermeldungen von 
GW1 natürlich nirgends diesen einfachen Grund erklären, das macht die 
Sache etwas langwierig. Gut für die Steuerberater.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Le X. schrieb:
> Diese Vereinfachung leugnet auf polemische Art die Tatsache, dass es
> zwischen beiden Extremen einen sehr breiten Mittelstand gibt, vor allem
> in Deutschland und gerade dieser starke Mittelstand definiert wie
> "reich" eine Gesellschaft ist.

Nein, nicht zwischen diesen Extremen, sondern oberhalb des oberen. Merz 
mag manchen zwar reich vorkommrn, aber verglichen mit zB Guttenberg ist 
er ein besserer Bausparer.

Das ist jetzt zwar schade für alle,  die sich gern selbst als zum 
Mittelstand gehörig ansehen würden (oh heilige Mediokrität!), ändert 
aber nichts an den realen Verhältnissen.

von Udo S. (urschmitt)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>>Elster Online
> Genau die hatte ich bisher noch nicht, daher hat es so lange gedauert.
> Statt 2 Faktor-Authentifizierung sind es insgesamt vier und die Codes
> laufen auch irgendwann wieder ab.
>
> 1. Aktivierungs-ID: 18-stellige Zahl, per e-mail
> 2. Aktivierungs-Code: drei durch Minuszeichen getrennte vierstellige
> Buchstaben/Zahlencodes. Die Minuszeichen werden automatisch eingetragen
> - per Brief
> 3. Abrufcode: 2* fünf Zahlen/Buchstaben auch durch Minus getrennt  - per
> weiteren Brief
> 4. die .pfx-Datei, muss man bei Elster während der Anmeldung runterladen

Das alles hat doch jetzt nichts mit der Grundsteuererklärung zu tun. Das 
halt Elsterspezifisch. Wenn du deine normale Steuererklärung papierlos 
abgibst (z.B. mit Wiso Steuer) hast du das auch.

von (prx) A. K. (prx)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Cicero sprach schon von Digitalisierung?

Cicero ist längst Teil der Digitalisierung.
https://www.cicero-software.com/ueber-uns-de/

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich hatte auch bisher noch keine ELSTER benutzt. Zu den genannten 
Nummern kommen natürlich noch die persönliche 11-stellige "Steuernummer" 
und das 16-stellige "Aktenzeichen" des Grundstücks, zur besseren 
Lesbarkeit durch fünf Schrägstriche unterbrochen, die nicht eingegeben 
werden dürfen.
Von der Wiege bis zur Bahre Formulare.

Wenigstens besteht laut BORIS das Grundstück nur noch aus einer 
Flurnummer. Da anfangs seitlich ein öffentlicher Weg geplant war, gab es 
für ein Grundstück soweit ich mich erinnere insgesamt vier Flurnummern. 
Das hätte das ganze noch verkompliziert.

Eigentlich ein gaanz einfacher Fall. Mein Mitleid gilt allen, deren 
Grundbesitz komplizierter ist.

P.S. Merksatz für die Aussprache des lateinischen "c":
Der Kaesar und der Kikero die gingen ins Konkil, der eine im Kylinder, 
der andere im Kivil.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Eigentlich ein gaanz einfacher Fall. Mein Mitleid gilt allen, deren
> Grundbesitz komplizierter ist.

Unser Mehrfamilienhaus besteht aus 5 unabhängigen Einheiten mit 
insgesamt 22 Grundbuchnummern. Der Notar wollte es damals schön 
universell halten.
Also musste ich 5 Erklärungen abgeben.
Nach der 2. hat man Routine. Ist halt irgendwo gaga. weil doch alles 
meiner Frau und mir gehört.
Und vor allem, eine Einheit wurde inzwischen abgerissen.

Jetzt bin ich an der Grundsteuer A weil meine Frau noch einige kleinere 
Acker und Waldgrundstücke geerbt hat.
Die muss aber hier erst Ende März fertig sein.

Ja der Staat hätte die Informationen eigentlich alle gehabt, aber dann 
hätte man ja doch sich selbst durchwursteln müssen damit man prüfen kann 
dass beim Zusammenführen der Daten keine Fehler passiert sind.

Die Grundsteuer in Rheinland Pfalz für meine Tochter war komplizierter 
als hier in BaWü.

von (prx) A. K. (prx)


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Eine wahrhaft Mitleid verdienende Familie. ;-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja hier in BaWü ist es noch relativ einfach. Das Haus interessiert hier 
nicht (im Gegensatz zum "Census" letztes Jahr).
Egal, ich habs geschafft, und hoffe, mit meinem Beitrag hier anderen 
etwas geholfen zu haben, die es noch länger vor sich herschieben.

Jedesmal wenn Politiker was von Digitalisierung der Verwaltung erzählen 
sehe ich so eben die Realität. Das dauert noch sehr lange.
In der vorletzten c't (Heft 5/2023 S.116-121) gab es eine Hitparade für 
32 Städte, mit Punkten für die "Digitalisierung". Mannheim war Platz 5 
nach Nürnberg, München, Bonn und Düsseldorf mit 11 von 14 Punkten.

von (prx) A. K. (prx)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Jedesmal wenn Politiker was von Digitalisierung der Verwaltung erzählen
> sehe ich so eben die Realität.

Wie schon geschrieben geht es dabei nicht um Digitalisierung, sondern um 
Abbau von Amts-Bürokratie. Die Daten liegen ja bereits digital vor.

Zudem spart man so die Kosten für das andernfalls nur einmal 
erforderliche Personal (Outsourcing an Dich). Ebenso die hohen 
Rechtskosten als Folge der unweigerlich auftretenden Fehler (weil die 
nicht das Amt macht, sondern Du selbst). Ebenso die Milliarden für das 
Programm zur Automatisierung. Kurzum: Der Wunsch nach einem sparsamen 
und schlanken Staat wird erfüllt.

Geh davon aus, dass das nur der Probelauf ist. Wenn das einigermassen 
funktioniert, kommt bald noch mehr Outsourcing von Amtsgeschäften an den 
Bürger. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Udo S. schrieb:
> Das
> halt Elsterspezifisch. Wenn du deine normale Steuererklärung papierlos
> abgibst (z.B. mit Wiso Steuer) hast du das auch.

Daher gibt es viele, die sich das nicht antun.

von (prx) A. K. (prx)


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Irgendwo las ich mal eine weitere charmante Begründung: Eine 
automatische Zusammenführung sei nicht mit dem Datenschutz zu 
vereinbaren. Aber wenn du selbst die Daten spendest, sei das natürlich 
kein Problem.

von Udo S. (urschmitt)


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(prx) A. K. schrieb:
> Eine wahrhaft Mitleid verdienende Familie. ;-)

???

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Geh davon aus, dass das nur der Probelauf ist. Wenn das einigermassen
> funktioniert, kommt bald noch mehr Outsourcing von Amtsgeschäften an den
> Bürger. ;-)

Und kurz vor def vollständigen Selbstverwaltung wird dann die Notbremse 
gezogen.

von (prx) A. K. (prx)


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Udo S. schrieb:
> Wenn du deine normale Steuererklärung papierlos
> abgibst (z.B. mit Wiso Steuer) hast du das auch.

Auf Papier ist das doch ohnehin nur noch in begründeten Ausnahmefällen 
möglich. Und dann versuch mal, dem Amt weiszumachen, dass du in einem 
IT-affinen Beruf weder über Gerät noch erforderliche Fähigkeiten 
verfügst. Tipp: Nicht per E-Mail. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Udo S. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Eine wahrhaft Mitleid verdienende Familie. ;-)
>
> ???

Stand in Zusammenhang hiermit:

Christoph db1uq K. schrieb:
> Mein Mitleid gilt allen, deren Grundbesitz komplizierter ist.

Ich habe dabei nur das Mitleid auf einen leicht anderen Kontext 
projiziert. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Ach so. Nein Mitleid brauche ich nicht.
Ich wollte damit eigentlich nur ausdrücken, dass die 
Grundsteuererklärung zwar nervig ist und bei solchen "speziellen" 
Gegebenheiten auch ein bisschen aufwändiger, aber kein Hexenwerk.

Man muss nur die manchmal etwas seltsame Logik der Formulare verstanden 
haben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>etwas seltsame Logik
Wir als "computeraffine" Bevölkerungsgruppe sollten das noch schaffen, 
aber   es gibt auch Leute, die damit wesentlich mehr überfordert sind. 
Wie gesagt, das ganze ist ein Segen für die Steuerberaterbranche.

von Max M. (Gast)


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www.grundsteuererklaerung-fuer-privateigentum.de
Eine Seite erstellt im Auftrage des Bundes, die einen Schritt für 
Schritt da durchführt.
Ich hatte meinen Elster Zugang parat und einfache Besitzverhältnisse, 
war nach 30min fertig und fand das alles nicht tragisch.

Der größte Skandal an der Sache war eigentlich das es diese Seite gibt, 
fast niemand die kennt und der Bund die zwar für teuer Geld hat bauen 
lassen, es dann aber für sich behält und die Bürger sich weiter durch 
Formulare durchquälen lässt die von debilen Sadisten geschrieben wurden.

Jedes Mal wenn ich mir die schreiende Unfähigkeit so ziemlich sämtlicher 
Ämter und Behörden ansehe die einfachsten Verwaltungsvorgänge auf die 
Kette zu bekommen ohne 12 Fehler zu machen, 3 Unterlagen zu verbummeln 
und dafür 9Monate und 400 Sachbearbeiterstunden zu brauchen, frage ich 
mich wie man diese mentale Störung nennt aus der Position heraus der 
Welt erzählen zu wollen wie die Dinge zu laufen haben.

Die sollten erstmal vor der eigenen Tür, in ihren eigenen angestammten 
Behörden für ein Minimum an Funktionsfähigkeit sorgen.
Denn wenn ich mit nur ein Ding erlaube wie falsche Daten, verlorene 
Unterlagen, verspätete Zahlung, dann machen die mir sofort die Hölle 
heiß, Mahnen, pfänden, verweigern Leistungen.

Ich möchte auch mal sagen:
'Lieben Finanzamt, ich habe ihr Schreiben zu Kenntnis genommen. Die 
Bearbeitung kann bis zu 6Monate dauern. Bitte sehen sie in dieser Zeit 
von Nachfragen ab.'
Und wenn die dann nach 9Monaten anrufen scheiße ich die sofort zusammen 
was die sich eigentlich einbilden und es würden ja Unterlagen fehlen 
(die ich dann einfach schredder und behaupte die nie bekommen zu haben), 
daher hätte die Bearbeitung nicht mal angefangen.
Mein Telefon stelle ich auf Calltrough zu zufälligen Nummern, bei denen 
Leute rangehen die keine Ahnung haben was los ist und weder helfen 
können noch wollen.
Dann wissen die mal wie das ist.

Wieso haben die eigentlich ein Zahlungsziel von 'mal sehen wann uns das 
passt' wenn die mir was schulden und ich habe nur 7Tage?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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fein bemerkt... Wie sagt man: "aus dem Herzen keine Mördergrube machen".
Immer raus damit.

Wenn vor dem Link noch ein www. stünde, könnte man ihn direkt anklicken. 
Interessant, für zwei Konkurrenzentwicklungen war beim Staat Geld 
vorhanden. Also 2029 werden wir damit wieder beschäftigt, dann angeblich 
voll digital. Ich fürchte, das sind wieder leere Versprechungen.

von Arno H. (arno_h)


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Leider nehmern die Achsenmächte an diesem Bundesmodell nicht teil.

Arno

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