Das kingt jetzt vielleicht etwas blöd, aber ich frage mich wie man eine ca. 12m lange Leiste von der Decke (höhendifferenz bis zur Leiste ca. 4m) mit mehreren Stahlseilen so abhängen kann das sich das Gewicht der an der Leiste montierten Scheinwerfer auch wirklich gleichmäßig auf allen Ankern verteilen? Kein Anker sollte unbelastet in der Luft hängen während sein Vorgänger/Nachfolger unter Last fast rausreißt.
Olli Z. schrieb: > ca. 12m lange Leiste von der Decke (höhendifferenz bis zur Leiste ca. > 4m) mit mehreren Stahlseilen schon alleine in dem ausschnitt sind zu viele unbestimmte angaben enthalten um eine halbwegs konkrete aussage treffen zu können. skizze machen, freischneiden, rechnen und so nebenbei überlegen wie man (minimale) längenunterschiede der abhängung ausgleichen kann/könnte
Eine simple maßstabsgerechte Zeichnung. Dann noch ein wenig Grundschulwissen, fertig. Grüße Bernd
oder gleich die Leiste so weich bauen, dass die Last an den Seilen hängt (eines über jedem Scheinwerfer) und die Leiste nur für den Abstand zuständig ist.
Olli Z. schrieb: > Kein Anker sollte unbelastet in der Luft hängen während sein > Vorgänger/Nachfolger unter Last fast rausreißt. a: n=2 und Schwerpunkt in der Mitte b: je ein Seil pro Scheinwerfer und leiste weglassen. Für n>2 und leiste sollten die Seile gleichmäßig auf beiden Seiten des Schwerpunkts verteilt werden. Und die Elastizität groß im Verhältnis zur Genauigkeit der Länge. Also wenn Du nur auf 1cm genau auslängen kannst, sollte die Federkonstante des Seils bzw der leiste >> 1cm pro Lastanteil liegen.
Olli Z. schrieb: > 12m lange Leiste In kleinere Teile schneiden und mit Gelenken verbinden, dann sind die Biegemomente weg.
Seil über Rollen umlenken? Oder können dann einige der Rollen an der Decke trotzdem unterschiedlich belastet sein? Wie machen es die professionellen Bühnenbeleuchter?
Matthias B. schrieb: > Seil über Rollen umlenken? ganz genau so ein einziges Seil, das von Abhängepunkt 1 hoch zur Decke geht, dort eine Umlenkrolle, dann wieder runter, über Rolle rüber zu Punkt 2, wieder hoch usw... Matthias B. schrieb: > Wie machen es die professionellen Bühnenbeleuchter? Dort ist die Last nicht überall gleich, da wird für jeden Punkt gerechnet ob es passt Wenn es grenzwertig wird werden Lastmesszellen eingebaut, die einzelnen Punkte entsprechend justiert
Olli Z. schrieb: > wie man Nicht: rechnen. Denn die Biegung der Leiste wirst du nicht kennen, deren Kenntnis ist aber zur Lastverteilung nötig. Vereinfacht: glaube die Leiste kann an den Aufhängenpunkten knicken, hat ein Gelenk. Dann brauchst du nur zu betrachten, was von links und von rechts auf dieses Seil wirkt. Praktisch: ist eh egal, wenn ein Seil rausreisst, muss es repariert werden
Ich sehe oft solche Konstruktionen und frage mich immer: Folgen die einem schlauen Plan, oder haut einfach irgendjemand jeden Meter einen Anker in die Decke, hängt die Stange auf und schneidet die Seile auf Länge und denkt sich "wird schon passen". Das hat ja erstmal nix mit Grundschulmathematik zu tun, sondern mit einem ausgeklügelten System oder Know-How. Daher meine Neugier.
:
Bearbeitet durch User
Olli Z. schrieb: > Ich sehe oft solche Konstruktionen und frage mich immer: Folgen die > einem schlauen Plan, oder haut einfach irgendjemand jeden Meter einen > Anker in die Decke, hängt die Stange auf und schneidet die Seile auf > Länge und denkt sich "wird schon passen". Es wird rein aus praktischer Erfahrung passen, weil die 12m nicht absolut starr sind.
Die grossen alten Dampflokomotiven hatten oft Vor- und Nachlaufachsen vor bzw. hinter den mit Kuppelstangen angetriebenen Achsen, um das Gewicht der Dampflok besser zu verteilen. Die Achsen wurden mit Federn auf die Schiene gedrueckt und ausgemessen, bzw. auf die gewuenschte Achslast eingestellt. Also eine aehnliche Problemstellung nur stehend statt haengend.
2 Punkte bestimmen eine Linie. So eine Aufhängung ist also ein überbestimmtes System. Nur ist der Balken nicht steif, Allein das Eigengewicht macht eine Durchbiegung in Form eines sinH. Kann man alles Rechnen nach Finite Elemente Metode. Macht man auch wenn du eine Konstruktion hast die mehr als ein Gittertross für ein paar Scheinwerfer ist, z.B. eine Hängebrücke mit 6 spuriger Fahrbahn und Doppelgleis, die Stürmen ausgesetzt is. Der Beleuchtungstechnicker krabbelt auf das Rollgerüst setzt die Anker auf eine Linie, An jedem Ende das Stahlseil längen und die dazwischen dann auf "handstramm" - passt. Schau dir mal die Auszugskräfte von modernen Befestigungssystemen (geklebte) z.B. Fischer HB an.
Wie viele Ankerpunkte willst du denn machen? Bei z.B. drei würde ich einfach zumindest das mittlere Seil verstellbar machen und z.B. mit Seilspannern (oder Spannschloß, wie immer die auch heißen mögen) die Belastung ausgleichen. Bei mehr Ankerpunkten kann man das ähnlich machen, es wird nur etwas aufwändiger mit dem Abgleichen. Ganz perfekt wird das zwar nicht, aber die Verbiegung deiner Leiste hilft dir dabei.
Seilzug wurde schon genannt, auch eine Waage verteilt die Kraft gleichmäßig: https://de.wikipedia.org/wiki/Anspannung#Spielwaage https://de.wikipedia.org/wiki/Drachen#Waage Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Mobile_(Kunst)
> grossen alten Dampflokomotiven
Einfach eine solide Eisenbahnschiene nehmen und an zwei Punkten
aufhaengen.
Da spielt das Gewicht der paar Scheinwerfen dann wirklich keine Rolle.
Leichte Sprache fuer Alle schrieb: > Einfach eine solide Eisenbahnschiene nehmen und an zwei Punkten > aufhaengen. eine Eisenbahnschiene ist alles andere als solide. wenn du eine 12m lange Schiene an nur zwei Punkten aufhängst, dann wird das Ding ganz gewaltig durchhängen (>> 1 cm). durch eine Punktlast (senkrecht) von ca. 12kN mit einem Lagerabstand von ca. 0,6m biegt sich das Ding (in einem stark überbestimmten System durch weitere Lasten, Lagerkräfte und dynamische Kräfte) schon deutlich sichtbar (im Bereich von cm) durch. Beobachte mal am Bahnsteig die Schiene zwischen zwei Schwellen wenn ein Zug drüber fährt. Das passiert nicht immer, aber es gibt immer wieder Stellen an denen das gut sichtbar ist.
Aepfel: > wenn ein Zug drüber fährt (Glueh-)Birnen: > Scheinwerfer > dann wird das Ding ganz gewaltig durchhängen (>> 1 cm). Man koennte sie vorher ja noch "haerten", um ihr die Elastizitaet auszutreiben.
quotendepp schrieb: > ca. 12kN mit einem Lagerabstand von ca. 0,6m tschuldigung, da ist eine 0 verloren gegangen, es sind 120 kN
quotendepp schrieb: > dann wird das Ding ganz > gewaltig durchhängen (>> 1 cm). Eine ideal steife Leiste zu betrachten macht auch physikalisch keinen Sinn: Hängt man sie an beiden Enden auf, so müsste man eine weitere Aufhängung unendlich genau auf die richtige Länge bringen - da die Leiste ja voraussetzungsgemäss nicht nachgibt, wäre sie, wenn sie nur ein wenig zu lang wäre vollkommen entlastet, und wenn etwas zu kurz würde eine der äusseren Aufhängungen nicht mehr belastet. Fazit: ohne das elastische Verhalten berechnen zu können ist die Fragestellung des TO nicht zu beantworten. Geometrie: eine Gerade ist durch 2 Punkte festgelegt, ein dritter Punkt kann auf der Verbindungslinie liegen, muss aber nicht und tut es auch meistens nicht. Folglich kann man eine gerade Leiste i.A. nicht mit 3 oder mehr Seilen aufhängen. Georg
Georg schrieb: > Folglich kann man eine gerade Leiste i.A. nicht mit 3 > oder mehr Seilen aufhängen. Hab ich jedoch schon 1000x gesehen?! Das Thema Elastizität wurde hier ja bereits erwähnt. Das Thema theoretisch zu betrachten nützt wohl nix, da wir ja eine reale, existierende Stange haben. Und die biegt sich bei Belastung durch. zum TO: ich glaube nicht, dass die Roadies ein Studium der technischen Mechanik hinter sich haben (auch wenns interessant ist und sich tatsächlich öfter im Alltag verwenden lässt). Ja ja, ich weiß, es gibt kein Studienfach "technische Mechanik", da dies Lehrfach im Physikstudium ist. Gruß Marcus
Georg schrieb: > Folglich kann man eine gerade Leiste i.A. nicht mit 3 oder mehr Seilen > aufhängen. Doch: * Umlenkrollen * Elastisches Seil * Aktives längenelement dazwischen * Seile in der Mitte "zusammenbinden" oder durch eine Stange trennen (je 2) Das erste und 4te geht ohne Elastizität in Längsrichtung, aber natürlich nur bei Seilen/Ketten
Georg schrieb: > Hängt man sie an beiden Enden auf, so müsste man eine weitere Aufhängung > unendlich genau auf die richtige Länge bringen - da die Leiste ja > voraussetzungsgemäss nicht nachgibt, wäre sie, wenn sie nur ein wenig zu > lang wäre vollkommen entlastet, und wenn etwas zu kurz würde eine der > äusseren Aufhängungen nicht mehr belastet. genau das Problem haben wir beim Aufhängen von Videowänden Ich musste auch schon manchem Experten erklären das es ein Unterschied ist ob man 5 Lautsprecher zu je 100 Kg an eine Traverse hängt oder eine Scheibe - also Videowand - mit 500 Kg Gesamtgewicht und 5 Hängepunkten In der Praxis ist es dann so das die Traverse nachgibt, nicht die Videowand
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.