Ich würde gerne mein entwickeltes Gerät in einem Labor prüfen, muss aber zunächst wissen welche Grenzwerte für mich gültig sind und welche Norm ich denn anzuwenden habe. Gibt es irgendwo eine schöne übersicht welche Grenzwerte denn für welche Norm für die Abstrahlung gültig sind mit Diagrammen? Ich will jetzt erstmal nicht den verlagen tausende Euro geben um mich durch Seitenweise belanglosen Text lesen zu müssen. Auf der Seite der EU finde ich auch sehr wenig konkretes. Viel Text aber für einen Techniker wenig aussagekräftiges.
Frag' das Labor, die wissen das in der Regel schon selbst welche Grenzwerte die für welches Gerät einpinseln müssen.
Was tut das Gerät?, Hat es funk?, wo wird es betrieben?, welchen länder sollen zukünftig noch sein?,... Das wären Mal die groben Fragen. Wenn's nicht offensichtlich ist, verrechne ich schnell mal einen halben bis ganzen Tag nur um die Optionen zu erklären. Meistes gibt es nämlich nicht "die" Norm die anzuwenden ist, sondern es gibt meistens eine Norm und 2 mögliche Ausgaben aus denen man wählen kann.... Oder du hast mehrere Funktionen integriert und musst dann aus mehreren Normen Anforderungen Zusammenstellen. Aja, und nicht auf die Immunität vergessen... Das steht oft in einer anderen Norm. 73
@Ingo W. (Gast) Schau zunächst einmal ob Du Dich mit einem Gerät in eine der nachfolgend genannten Normen einordnen kannst: (DIN) EN 55011 bis (DIN) EN 55015. Weiterhin wäre interessant ob es für Dein Gerät eine C-(Prudukt-)Norm gibt welche EMV-relevante Aspekte enthält. Mein Vorchlag: Guck doch mal bei den diversen Normenverlagen (beuth.de, vde-verlag.de etc.) mit entsprechenden Stichworten nach relevanten Normen und gehe dann in eine gut sortierte Bibliothek der nächstgelegenen höheren Bildungseinrichtung (Uni, Hochschule [mit vorzugsweise technischer Ausrichtung]) und nimm Einsicht in die meist recht umfangreiche Normensammlung. Für 'nen Fünfer am Thresen ist auch die eine oder andere Kopie drin ;).
Pruefer schrieb: > (DIN) EN 55011 bis (DIN) EN 55015. Da fehlt schonmal 55025 und 55032 für die Emission. Zusätzlich hast du da das Problem, dass diese Normen (Produktfamiliennormen) nur anwendbar sind, wenn es keine spezifischere Produktnorm gibt. Dann gibt's noch die Generics/Fachgrundnormen aus der 61000er Reihe... wie gesagt, das klärt man nur im Ausnahmefall in 5min. Wenn du unter https://single-market-economy.ec.europa.eu/single-market/european-standards/harmonised-standards/electromagnetic-compatibility-emc_en ganz unten, das Dokument "Summary list as pdf document" herunterlädst (ich bin mir nicht sicher, ob das PDF aktualisiert wird, oder ob der Link dann auf ein neues PDF umgestellt wird... daher kein direkt link), dann hast du 27 Seiten möglicher harmonisierter Normen. Davon sind viele schon zurückgezogen oder haben bereits einen Nachfolger und ein Übergangsdatum. Ich glaube aber, das zeigt die Komplexität ganz gut. Es gibt übrigens noch haufenweise harmonisierte, aber nicht gelistete Normen und natürlich die nicht harmonisierten Normen... auch die können ganz interessant sein. Das ist übrigens nur die EMV-Richtlinie. Wenn du Funk verbaut hast, dann wird's noch unübersichtlicher, wenn das nicht dein Job ist. Außerdem hast du dann noch länderspezifische Normen, die dir in die Quere kommen können. Z.B. müssen PV-Inverter die Anforderungen des Versorgers einhalten, bei dem er angeschlossen wird.... ganz super, wenn du dann z.B. in Italien testen musst, weil du quasi nur dort (ok, es gibt in Europa noch 2 Labs die das dürfen) testen darfst... Ganz ehrlich, geh' zu irgend einem Ing-Büro, Prüflabor,... und lass dir das ausarbeiten. Du zahlst wahrscheinlich einen halben bis ganzen Tag und du hast ein belastbares Dokument für deine CE-Dokumentation. Die Anforderungen schickst du dann an 5 Labore und suchst dir den billigsten aus. Wenn du selbst suchst, kostet dich min. eine Arbeitswoche und du hast am Schluss keine Ahnung, ob deine Recherche korrekt war. Nur um es gesagt zu haben: EMV Emission ist nicht wirklich das Problem. EMV Immunität schon öfter. In letzter Zeit habe ich aber haufenweise Kunden die mit der Produktsicherheit kämpfen (nicht notwendigerweise mit den technischen Anforderungen, sondern mit dem Papierkrieg). 73
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Eine kleine Übersicht gibt es z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Vertr%C3%A4glichkeit#Normen Ansonsten kann ich dem ersten Post zustimmen: Das Labor bekommt einige k€ dafür - die können dich dafür auch vorab ordentlich beraten und tun das in der Regel auch ohne Probleme.
Du musst dem labor Class A, B oder C sagen. A .. Wohngebiete B .. Büro C .. Industriegebiet o.ä. Je nach Aufstellort gelten unterschiedliche Grenzwerte, siehe auch https://e2e.ti.com/blogs_/b/powerhouse/posts/a-review-of-emi-standards-part-1-conducted-emissions
Der Vorgang iste eigentlich umgekehrt. 1) Einsatzbereiches des Geraetes - > Gehaeuse, Dichtigkeit, Stabilitaet 2) Einsatz in Consumer -> ueblicherweise Plastikgehause Einsatz in Industrie - > ueblicherweise Metallgehaeuse Einsatz in Medizin .. Automotive .. Space 3) Dazu die Normen heraussuchen fuer radiative Einstrahlung, Empfindlichkeit fuer radiative Ausstrahlung, Stoerung fuer kabelgebundene Einstrahlung, Empfindlichkeit fuer kabelgebundene Ausstrahlung, Stoerung Produktesicherheit RoHS, Giftstoffe in gewissen Anwendungsgebieten, Maerkten : UL, Brandschutz plus Verpackung Recycling 4) Mit der Entwicklung beginnen Denn sonst macht man's einfach einmal mehr.
Ich empfehle eine Beratung in einem EMV Testcenter fuer ein paar Stunden. Das kostet zwar ein paar Hundert, ist aber das Geld wert. Den Aufbau der Normen, wie die Probleme auftreten, wie man die Probleme behebt, usw. Und beim ersten Test natuerlich dabei sein. Und die Spezialisten befragen. Und die Normen sollte man sich auch goennen. Auch wenn schnell mal ein paar Hundert rausgehen.
such einfach mal danach "emv test report filetype:pdf" sowas willst du am Ende ja auch bekommen
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