Hallo an die Runde In der letzten Zeit habe ich zunehmende Probleme beim einlöten von Steckerleisten und Wannenstecker. Wenn ich sie neu kaufe sehen sie richtig schön blank und glänzend aus. Beim einlöten auf einer Platine gibt es starke Probleme weil diese Stifte keinen Zinn annehmen. Hinterher sehen sieh richtig schwarz aus. Auch das reinigen oder sauber kratzen hat wenig Erfolg. Dadurch habe ich immer wieder Probleme mit dem Kontakt Stecker-Platine. Verwende das Bleifreie Lötzin und eine Temp von 420°C. Hat jemand eine Lösung dafür?
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Um welchen "Mikrocontroller und Digitale Elektronik" geht es dabei denn genau..?
Fragender schrieb: > Verwende das Bleifreie Lötzin und eine Temp von 420°C. > Hat jemand eine Lösung dafür? Lerne Löten. Wie soll das Flußmittel im Lötzinn die 420°C überstehen.
Fragender schrieb: > In der letzten Zeit habe ich zunehmende Probleme beim einlöten von > Steckerleisten und Wannenstecker. Wenn ich sie neu kaufe sehen sie > richtig schön blank und glänzend aus. Beim einlöten auf einer Platine Schon mal getestet ob die Stifte magnetisch sind? Falls ja, kaufe dir welche, die unter der glänzenden dünnen Schicht Ni/Sn nicht aus einer Eisenlegierung bestehen. Bei diesen hier (bitte nur als Beispiel verstehen) ist im Datenblatt angegeben aus welchem Material sie bestehen: https://www.voelkner.de/products/144921/BKL-Electronic-Stiftleiste-Standard-Anzahl-Reihen-1-Polzahl-je-Reihe-36-10120182.html
Fragender schrieb: > Verwende das Bleifreie Lötzin und eine Temp von 420°C. Ich verwende Lötzinn mit Blei und löte mit 280° und alles passt.
Fragender schrieb: > Wie hoch darf/kann/muss die Löttemp bei Bleifrei sein? Bleifreie Lötlegierungen werden meist bei 217°C flüssig. Jetzt kommt es auf den Lötkolben und die Lötspitze an. Im Ofen sind 240°C ganz ok
Horst S. schrieb: > Fragender schrieb: >> Verwende das Bleifreie Lötzin und eine Temp von 420°C. > > Ich verwende Lötzinn mit Blei und löte mit 280° und alles passt. Du lötest also nur im Reflow Ofen?
Horst S. schrieb: > Ich verwende Lötzinn mit Blei und löte mit 280° und alles passt. :-) und wir nehmen immer Butter statt Margarine wenn wir einen Kuchen backen.
Ich kenne das Problem auch. 1. Lösung Beim Löten zuerst den überstehenden Stift heiß werden lassen (5 Sekunden), dann erst Lötzinn zurführen. 2. Lösung Ich habe auf das nochvorhandene Lötfett zurück gegriffen. 3. Lösung Bei CSD Lötzinn mit Blei gekauft.
Als das bleifreie Lot gerade auf kam hatten viele zu erheblich höheren Temperaturen weit über 300 °C geraten. Doch damit haben ich meine Lochraster-Platinen eher kaputt gemacht, als sauber gelötet. Deswegen bin ich ganz schnell wieder auf relativ niedrige 280 °C gekommen. Wenn das mal nicht reicht, dann hilft eine dickere Spitze und ein stärkerer Lötkolben viel mehr, als die Temperatur hoch zu drehen. Der Unterschied zwischen 30 und 70 Watt ist enorm.
Fragender schrieb: > und eine Temp von 420°C Aua! Willst Du das Loetzinn schmelzen oder verdampfen? Bei bleifrei sind 320 Grad angemessen. Wolfgang schrieb: > Wie soll das Flußmittel im Lötzinn die 420°C überstehen. Deswegen!
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Fragender schrieb: > Wie hoch darf/kann/muss die Löttemp bei Bleifrei sein? Die JBCs (mit Drehknopf) stehen so zwischen 350 - 370°C bei Bleifrei. Korrektur nach Gefühl. (Felder Typ?) Zu heiß verbrennt das Flußmittel in der Seele, funktioniert dann nicht mehr. Die Funktion des Flußmittels ist es die Oberflächen der zu verlötenden Metalle von der allgegenwärtigen Oxidschicht zu befreien. Mit Oxidschicht keine Benetzung mit Lot, das ist dein Problem die von Mitforisten angegebenen Werte unter 300 Grad gelten für SMD-Reflow oder Lötwelle. Uwe
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Fragender schrieb: > Verwende das Bleifreie Lötzin und eine Temp von 420°C. Kann Deine Lötstation keine 450°C? :-) Das ist viel zu heiß, da verdampft das ganze Flußmittel bevor es richtig zur Wirkung kommt. Für bleifreies Lot sollten 320°C bis maximal 350°C völlig ausreichend sein. Allerdings ist das Lötergebnis stark vom Equipment abhängig. Wenn man einen Kolben benutzt der nicht genug Wärme nachliefert, dann dreht man halt die Temperatur hoch um dieses Mango zu kompensieren. Wenn das bei Deinem Kolben so sein sollte (was ich mal ganz stark vermute), dann muß man halt seine LÖttechnologie anpassen, also erst mal alle Standardlötstellen mit einer Temperatur löten so niedrig wie's geht und dannach alle Lötstellen die großen Kupferflächen verbunden sind mit höherer Temperatur. Wie hoch man die Temperatur wählen muß, ist vom Equipment abhängig und da hilft in aller Regel nur probieren. Eine zweite Sache ist, Du lötest mit "Nadeln". Derartige Lötspitzen können konstruktionsbedingt nicht (schnell) genug die erforderliche Wärme nachliefern. Benutze meißelförmige Lötspitzen. Meißelbreite ca. 0,8 bis 1,2mm. Ich benutze eine Meißelspitze mit 1,2mm Breite (JBC 245-906). Damit kann man auch SMD gut löten.
Horst S. schrieb: > Ich verwende Lötzinn mit Blei und löte mit 280° und alles passt. Ja klar mit Blei kann man mit der Temperatur schon runter gehen. Ich habe meine JBC auf 275° eingestellt und das reicht für 95% aller Lötungen. Allerdings hat die JBC direkt beheizte Spitzen und damit eine sehr gute Wärmenachlieferung. Vorher hatte ich eine andere Lötstation, die nicht direkt beheizt war, da habe ich die Temperatur ca. 50°C höher eingestellt, aber eben keine 420°C. Vernünftige Equipment vorausgesetzt, muß man aber auch bei bleifreiem Lot keine 420°C einstellen - sollte man aus verschiedenen Gründen auch nicht. Vielleicht liest sich der TO mal das hier https://epp.industrie.de/allgemein/bleifrei-von-hand-loeten/ durch. Da ist auch beschrieben was passiert, wenn man die Temperatur zu hoch wählt. Die in dem Beitrag empfohlenen Temperaturen von 340°C für bleihaltiges Zinn halte ich für zu hoch. Mit einem direkt beheizten Lötkolben und einer passenden Spitze sind 300°C bei weitem ausreichend.
Wolfgang S. schrieb: > 1. Lösung > Beim Löten zuerst den überstehenden Stift heiß werden lassen (5 > Sekunden), dann erst Lötzinn zurführen. Nein mußman nicht in 3-3sec ist alles erledigt. Wolfgang S. schrieb: > 2. Lösung > Ich habe auf das nochvorhandene Lötfett zurück gegriffen. Das ist eine ganz schlechte Wahl. Löttfett ist im Elektronikbereich ein Nogo, auch dann wenn auf dem Fett "säurefrei" drauf steht. Hast Du etwa auch noch alte Socken zu Reinigen, wie mal in einem Thread empfohlen?
Es schadet auch nicht, sich ein gutes Flussmittel zusätzlich zuzulegen und damit zuerst mal die Stifte einzupinseln. Falls das immer noch nicht reicht, es gibt spezielle Lötspitzen mit einer Kerbe, damit man bei solchen speziellen Fällen statt nem Punkt nen Flächenkontakt zu den zu erwärmenden Teilen hat. Das dürfte aber hier gar nicht nötig sein.
Fragender, reinige und verzinne auch mal deine lötspitze. Vielleicht reichen 320C bei dir nicht, solange die lötspitze verzundert ist und darum nicht richtig zinn annimmt. Alles über 350C ist auch für schwerste masseflächen zu viel.
Zeno schrieb: > Nein mußman nicht in 3-3sec ist alles erledigt. Bis auf die "5 Sekunden" ist das sehr wohl der richtige Weg. Pins und Leiterbahn erhitzen und dann das Lötzinn zugeben. Damit die Lötkolbenspitze überhaupt Energie auf Stift und Leiterbahn überträgt, muss die Spitze mit Zinn benetzt sein, so dass die Kontaktfläche eine gewisse Größe hat. Mit einer "trockenen" Lötspitze funktioniert der Wärmeübergang nicht gut genug (und die Lötspitze oxidiert, sobald sie ein bisschen steht).
Beitrag #7337851 wurde von einem Moderator gelöscht.
Uwe B. schrieb: > Die JBCs (mit Drehknopf) stehen so zwischen 350 - 370°C bei Bleifrei. Muß mich selber korrigieren, zwischen 320 bis 340°C. Hatte ich falsch auf dem virtuellen Schirm. > Korrektur nach Gefühl. (Felder Typ?) Bei THT und durchkontaktierten Pads bekommt man da schön ein Gefühl für, nach ca. einer Sekunde muß das Zinn schön "schlupfig" durch das Loch steigen. Man kann die Viskosität des Lotes testen indem man bei verschiedenen Temperaturen etas Lot auf die Spitze gibt. Bei 280° ist es noch recht teigig, 320° ist fluffig. Dann tut sich gefühlt nicht mehr so viel, das Flußmittel fängt über 350° übel an zu rauchen und zu stinken. 280° und per Pin 5 Sekunden lang herumschmurgeln ist aber sicherlich nicht gut zu Bauteilen und Platine. Wurde ja schon erwähnt, bei einfacheren bzw. älteren Brateisen muß man evtl. etwas heißer zur Sache gehen weil die Wärmenachfuhr nicht so gut klappt. So hat man dereinst bei den Magnastaten oft sogar bei Verbleitlot die eigentlich viel zu heiße 7er Spitze bevorzugt. Uwe
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