Hallo zusammen, ich bastle in letzter Zeit ein wenig an einem batteriebetriebenen Verstärker. Topologie ist recht einfach: Batterie - Schaltregler - Einschaltverzögerung - Verstärkerschaltung Ich habe das ganze erstmal ohne Batterie aufgebaut und betrieben, dass hat recht gut funktioniert. Problem war aber, dass der (HW-432) mit Last nicht immer startet. Also gut, mit einem LMC 555 noch eine Einschaltverzögerung gebastelt, und das ganze mit einem kleinen Batteriewächter versehen. (Beide Schaltungen sind im Anhang) Dann passierte folgendes: das Netzeil zeigte dauerhaft Überlast, also okay Schaltung durchgemessen, Kontakte überprüft aber keinen Fehler gefunden. Irgendwann habe ich dann meinen Verstärker (LM4950) ausgebaut und überprüft. 4Ohm zwischen Vdd und Masse -> ab in die Tonne damit. Neuen eingebaut, alles funktioniert wie es soll, bisschen rumprobiert und plötzlich wieder Überlast. Also erneut durchgemessen und wieder nur wenige Ohm zwischen Vdd und Masse. 2 Montagshalbleiter erwischt zu haben, würde ich ausschließen. Also liegt der Fehler ja scheinbar an meiner Schaltung. Aber wo genau ist mir ein wenig schleierhaft. Ich vermute, dass irgendwo beim ein oder abschalten eine Überspannung entsteht, die den Verstärker in die ewigen Jagdgründe befördert. Leider habe ich nur noch einen bei der Hand und den möchte ich ungern für opfern. Also nochmal zur Zusammenfassung: sobald der Batteriewächter in Verbindung mit Einschaltverzögerung und Schaltregler zum Einsatz kommt, habe ich eine tolle IC-Zerstörungsschaltung. Ich stehe aber gerade ziemlich auf dem Schlauch und weiß nicht woher dieser Zerstörungseffekt kommt, und wie ich ihn verhindere. Meine Vermutung liegt bei transienten Überspannungen, es ist mir aber ein Rätsel weshalb die plötzlich auftauchen. Denn der billig China Schaltregler hat ohne Spannungswächter und Einschaltverzögerung seinen Job (bis auf weiteres) gut erledigt. Ich bin über jeden konstruktiven Rat und Vorschlag sehr dankbar. Viele Grüße und einen guten Start in den Feierabend Sebastian
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Sebastian schrieb: > Problem war aber, dass der (HW-432) mit Last nicht immer startet. Konzentriere dich auf diesen Punkt, diesen Bug würde ich zuerst beheben. Schaltregler brauchen in der Regel eine gewissen Mindestlast, um zu funktionieren. Ich hab einige 5V Steckernetzteile, die im Leerlauf mehr als 6 Volt ausgeben.
Hallo, und danke für deine Antwort. Dafür habe ich mir eigentlich die Einschaltverzögerung gebastelt. Unter Last (auch schon wenige mA) blieb die Ausgangsspannung des Schaltreglers bei ~4V. Wie würdest du eine solche Mindestlast umsetzten? Gruß Sebastian
Sebastian schrieb: > Wie würdest du eine solche Mindestlast umsetzten? Bei meinen kleinen Steckernetzteile reicht eine LED mit 220Ω Vorwiderstand (oder nur der Widerstand ohne LED). Für dein Netzteil kann ich dir nichts konkretes empfehlen, weil ich dessen technische Daten nicht kenne.
Das "Netzteil" ist ein HW-432 Wandler den man für wenig Geld in der Bucht bekommt. Darauf verbaut ist ein XL6009 Boost Converter aus China. Ich habe dir das Datenblatt mal angehangen, zu Mindest oder Höchstbelastungen beim Start habe ich darin nichts gefunden. Generell sind die Informationen dort eher dürftig.
Sebastian schrieb: > HW-432 Damit hatte ich auch schon Ärger. Bei einer Charge waren die Potis so lumpig, dass der Schleifer durch Flohhüpfen abhob. Hab dann einen festen Widerstand eingelötet.
LDR schrieb: > Sebastian schrieb: >> HW-432 > > Damit hatte ich auch schon Ärger. Bei einer Charge waren die Potis so > lumpig, dass der Schleifer durch Flohhüpfen abhob. Hab dann einen festen > Widerstand eingelötet. Hallo, danke für deine schnelle Antwort! Verstehe ich das so richtig: Schleifer hüpft -> Falscher Widerstand -> zu hohe Ausgangsspannung -> Verstärker hinüber? Dann würde ja mit Festwiderständen das Problem nicht mehr auftreten? Und die Schaltung sollte funktionieren? Gruß
Sebastian schrieb: > Verstehe ich das so richtig: Schleifer hüpft -> Falscher Widerstand -> > zu hohe Ausgangsspannung -> Verstärker hinüber? Ja.
Hallo, du schaltest den GND des Verstärkers ab - das könnte ein Problem sein - wo sind Signalquelle und Lautsprecher genau angeschlossen? Gruß Otto
Otto schrieb: > du schaltest den GND des Verstärkers ab - das könnte ein Problem sein Das ist eine schlechte Idee, denn dann hängen alle Potentiale des Verstärkers auf 13V. Und alles, was noch am Verstärker irgendeinen externen Bezug zur Masse hat, erzeugt auf einmal eine negative Spannung. > wo sind Signalquelle und Lautsprecher genau angeschlossen? Und welche Signalqulle ist das? Nicht, dass da über den Signaleingang und das E-Werk ein undefinierter Strom fließen kann, der zum Latchup führt... Also nochmal: Masse abschalten ist ungeschickt, weil dann der Massepegel des Verstärker-ICs undefiniert ist, sich aber blöderweise alle Datenblattangaben auf diesen undefinierten Massepegel beziehen. Sebastian schrieb: > Verstehe ich das so richtig: Schleifer hüpft -> Falscher Widerstand -> > zu hohe Ausgangsspannung -> Verstärker hinüber? Kann passieren, müsste man mal mindestens mit Multimeter messen. Oder besser noch mit einem Oszilloskop.
Ich sehe das auch so, das Schalten des GND des LM4950 wird ihn in die ewigen Jagdgründe schicken. Der XL6009 und der LM4950 haben beide einen Enable-Pin. Darüber kann man sie bequem nacheinander einschalten. Statt einer windigen 555-Schaltung würde ich aber einen MC empfehlen, z.B. ATtiny13, der ein definiertes Anlaufen garantiert. Der kann auch bei Bedarf die Ausgangsspannung des XL6009 überwachen und einen weiteren Einschaltversuch starten. Geht die Batterie nicht über 5,5V, kann man den ATtiny13 direkt versorgen. Ich würde aber noch einen Schutzwiderstand 100R in Reihe zu VCC empfehlen.
Hallo zusammen, und vielen Dank für eure Antworten! >du schaltest den GND des Verstärkers ab - das könnte ein Problem sein - >wo sind Signalquelle und Lautsprecher genau angeschlossen? Signalquelle ist derzeit ein Handy, dazwischen hängt noch ein Preamplifier (SR-560) um ein bisschen mit den Filtern zu spielen. Ich betreibe den Verstärker Single Ended, die Lautsprecher sind über einen Kondensator an Verstärkerausgang gekoppelt. >Also nochmal: Masse abschalten ist ungeschickt, weil dann der Massepegel >des Verstärker-ICs undefiniert ist, sich aber blöderweise alle >Datenblattangaben auf diesen undefinierten Massepegel beziehen. Danke für den Hinweis, ich dachte mir schon, dass ein Abschaltung der Masse nicht die eleganteste Lösung ist. Um high-side zu schalten, müsste ich doch eine Hilfsspannung für das Gate bereitstellen oder? >Der XL6009 und der LM4950 haben beide einen Enable-Pin. Darüber kann man >sie bequem nacheinander einschalten. Meine erste Idee war auch, den LM über EN einzuschalten, hat aber nicht funktioniert, denke der Grund war das oben beschriebene Phänomen beim "Laststart" des Schaltregler.
Sebastian schrieb: > Ich habe dir das Datenblatt mal angehangen, zu Mindest oder > Höchstbelastungen beim Start habe ich darin nichts gefunden. Weil das sehr stark von den Bauteilen abhängt, die drumherum verwendet wurden. Und dazu haben wir (wie bei China Modulen üblich) keinerlei Infos vorliegen.
Sebastian schrieb: > Um high-side zu schalten, müsste ich doch eine Hilfsspannung für das > Gate bereitstellen oder? Nimm einen P-Kanal-FET und steuer den mit GND an. Du brauchst dann eben einen invertierten Ausgang oder einen zusätzlichen Transistor zur Invertierung. Aber vor vielen Transistoren hast du ja eher keine Angst... Sebastian schrieb: > dazwischen hängt noch ein Preamplifier (SR-560) Und wo ist dessen GND angeschlossen? Am "geschalteten GND" der Endstufe oder am "globane GND"?
>Weil das sehr stark von den Bauteilen abhängt, die drumherum verwendet >wurden. Und dazu haben wir (wie bei China Modulen üblich) keinerlei >Infos vorliegen. Also am besten doch einen TI Schaltkreis verwenden? oder glaubst du mit dem umlöten sollte das Problem soweit behoben sein? >Nimm einen P-Kanal-FET und steuer den mit GND an. Du brauchst dann eben >einen invertierten Ausgang oder einen zusätzlichen Transistor zur >Invertierung. Aber vor vielen Transistoren hast du ja eher keine >Angst... Das scheint mir eine sehr elegante Lösung zu sein, vielen Dank. Da hast du recht, vor Transistoren fürchte ich mich (noch) nicht :D >Und wo ist dessen GND angeschlossen? Am "geschalteten GND" der Endstufe >oder am "globane GND"? der Hängt an der geschalteten Masse genau wie auch der Lautsprecher.
Sebastian schrieb: > oder glaubst du mit dem umlöten sollte das Problem soweit behoben sein? Das kann ich nicht einschätzen.
Sebastian schrieb: > denke der Grund war das oben beschriebene Phänomen beim > "Laststart" des Schaltregler Ich hatte auch mal einen ungeeigneten Schaltregler genommen, der hat bei Überlast dauerhaft abgeschaltet und verlangte eine neuen Impuls am Enableanschluß. Ich hab dann auf einen anderen Regler mit Hiccup Mode gewechselt, die starten selbsttätig bei Wegfall der Überlast.
>Das kann ich nicht einschätzen. Ich habe in einigen englischsprachigen Foren nachgelesen. Dort herrschte große Einigkeit, dass diese HW-432 Schaltregler Platinen wirklich nichts als Müll sind. Spule, Elko, Poti, XL6009 alles nur Nachbauten und minderer Qualität. Ich hoffe, dass ein LM2577 mit entsprechender Beschaltung hier bessere Arbeit leistet. Ich werde jetzt high side schalten. Leider liegen nur ein paar IRF-4905 rum. Die sind für diese Aufgabe zwar etwas üppig, sollten aber das gestellte Ziel erreichen. >Statt einer windigen 555-Schaltung würde ich aber einen MC empfehlen Ich wollte darauf eigentlich verzichten. Gibt es eine andere saubere Möglichkeit? Gruß Sebastian
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