Kann jemand Wärmeleitkleber für Temperatursensoren empfehlen, mindestens bis 150°C einsetzbar, mit hoher Wärmeleitfähigkeit (gefüllt mit Aluminium-Oxid o.ä.)? Er sollte auf Spritzen in Portionen von 0,5g aufteilbar sein, damit eine Portion nicht mehr als 5€ kostet. - Früher habe ich das 2K-Expoxy "Arctic Silver Alumina" genommen, aber das ist vom Markt genommen worden. Angeblich >4.5 W/mK (glaube ich zwar nicht, aber war ok). - Dann MG Chemicals 8329TCM 50ML, auch ein 2K-Epoxy. 1.4 W/(m·K). Der einzige mir bekannte EU-Distributor hat mir aber zuletzt extrem überalterten Kleber geliefert und ich kenne keinen anderen Lieferanten. Mouser liefert beispielsweise nicht nach Germany (Gefahrgut). Woher nehmen? - Auf aliexpress finde ich Thermal Conductive Heatsink (1K). Wird auch gerne mal als "heatsink plaster" bezeichnet. Aber nur 0.67W/m*K.
Max schrieb: > Kann jemand Wärmeleitkleber für Temperatursensoren empfehlen, mindestens > bis 150°C einsetzbar, mit hoher Wärmeleitfähigkeit (gefüllt mit > Aluminium-Oxid o.ä.)? Er sollte auf Spritzen in Portionen von 0,5g > aufteilbar sein, damit eine Portion nicht mehr als 5€ kostet. > > - Früher habe ich das 2K-Expoxy "Arctic Silver Alumina" genommen, aber > das ist vom Markt genommen worden. Angeblich >4.5 W/mK (glaube ich zwar > nicht, aber war ok). > > - Dann MG Chemicals 8329TCM 50ML, auch ein 2K-Epoxy. 1.4 W/(m·K). Der > einzige mir bekannte EU-Distributor hat mir aber zuletzt extrem > überalterten Kleber geliefert und ich kenne keinen anderen Lieferanten. > Mouser liefert beispielsweise nicht nach Germany (Gefahrgut). Woher > nehmen? > > - Auf aliexpress finde ich Thermal Conductive Heatsink (1K). Wird auch > gerne mal als "heatsink plaster" bezeichnet. Aber nur 0.67W/m*K. Max, bitte rechne mal nach, wieviel der Unterschied 0,67W/m*K zu 4,5W/m*K bei 0,1mm Spalt ausmachen soll. Bei Temperatursensoren wird doch keine LEISTUNG übertragen. Eine bessere thermische Kopplung verbessert allenfalls die Ansprechgeschwindigkeit. Hast du schon einmal ein "schlechteres" Produkt versucht? In neuen und reparierten Akkublöcken bringe ich den/die NTC mit schnödem Acryl an, funktioniert seit vielen Jahren ohne Probleme.
Besorg dir doch Aluminiumoxidpulver und misch dir damit je nach Anwendung selbst einen Kleber mit guter thermoleitfahigkeit.
JB-Weld? Gibt zwar vom Hersteller keine Spezifikation zur Wärmeleitfähigkeit aber hier hat jemand 7.47 W/(m*K) gemessen, sollte also definitiv ausreichen: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2214157X17301156 Temperaturbeständig ist das Zeug auch. Gibt es allerdings nur in Tuben und ist relativ zähflüssig, Aufteilen in Spritzen könnte also schwierig werden. Aber pro Packung zahlt man bei Reichelt 5.99€, ist also auch nicht so weit von der 5€ Zielmarke entfernt. Ansonsten schadet es auch nicht, einfach mal zu testen ob man wirklich einen signifikanten Unterschied merkt zu einem Standard-Kleber ohne besondere Wärmeleitfähigkeit. Rechnen ist auch eine Option, also einfach den Sensor wiegen und die spezifische Wärmekapazität schätzen, dann kann man die Wärmekapazität des Sensors in J/K ausrechnen. Dann anhand von Wärmeleitfähigkeit, Fläche und Schichtdicke des Klebers den thermischen Widerstand (in K/W) berechnen und die beiden Werte multiplizieren, das ergibt dann die Zeitkonstante. Wenn das deutlich schneller ist als die zu messenden Temperaturänderung dann ist der Kleber gut genug.
Thomas R. schrieb: > Max, bitte rechne mal nach, wieviel der Unterschied 0,67W/mK zu 4,5W/mK > bei 0,1mm Spalt ausmachen soll. Bei Temperatursensoren wird doch keine > LEISTUNG übertragen. Wenn der geklebte Sensor in Luft ist, mißt er die Hälfte der Temperaturdifferenz von innen nach außen. Da wird dann schon Leistung übertragen. Wenn die Messtelle gut isoliert wird, bin ich bei dir. Zur Frage des TO: Wir verwenden hier Fischer WLK DK 10. Ist aber teuer...
Gunnar F. schrieb: > Wenn der geklebte Sensor in Luft ist, mißt er die Hälfte der > Temperaturdifferenz von innen nach außen. Da wird dann schon Leistung > übertragen. Also sieht man zu dass man den Sensor nach aussen isoliert. Ansonsten schätzt man und misst nicht.
JB-Weld: Danke für den Tip, probiere ich mal aus. Selber anrühren kann ich nicht (Sicherheitsdatenblatt erforderlich).
Max schrieb: > (Sicherheitsdatenblatt erforderlich) Das ist dann das des Klebers. Al2O3 ist kein Gefahrstoff im Sinne der GefStoffV. Die Verarbeitung eines Klebers mit inertem Füllstoff ändert dessen Einstufung nicht.
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In solchen Fällen hab ich Silikon (Omnivisc 1050) mit Alupulver (<65 Mikrometer Korngröße) gemischt und damit verklebt. Das Silikon geht bis 200°C. Epoxy bis max. 90 (das das ich sonst dafür verwende).
Max schrieb: > JB-Weld: Danke für den Tip, probiere ich mal aus. Selber anrühren kann > ich nicht (Sicherheitsdatenblatt erforderlich). Wenn Du dann noch eine daraus abgeleitete Gefährdungsbeurteilung und Umgangserlaubnis, wie es bei uns im Betrieb erforderlich wäre, benötigst, wirst Du mit dem Kleben die nächsten Wochen noch nicht fertig wenn Du nicht einfach einen vorhandenen Kleber nimmst und, falls unbedingt erforderlich, einen Schaumstoffstreifen darauf anbringst. Bedenke: der Kleber, wenn der Sensor im Kleber eingebracht ist isoliert auch nach außen gegen die umgebende Luft. Ich habe mal mit Pattex Stabilit kleine PT100 Sensoren aus Keramik auf Kühlkörpern aufgeklebt und gleich auch noch die Anschlussdrähte damit fixiert. Da war zwischen Sensor und Alu nur ein minimalster Kleberspalt während auf dem Sensor noch 1mm Klebstoff drauf war. Wer Mag darf den Energieverlust bei 3x2mm Sensorfläche und 70° Temperaturunterschied zur Luft ausrechnen... Achja, das Sensormaterial war auf der dem Alu abgewanten Seite aufgebracht. Hier im Forum verkaufte mal einer PT100 Sensoren die auf einem Alusubstrat aufgebracht waren. Vielleicht lassen sich diese auch noch irgendwo auftreiben.
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> der Kleber, wenn der Sensor im Kleber eingebracht ist isoliert auch nach außen
gegen die umgebende Luft
Ich denke das wird bei meinem Anwendungsfeld nicht nötig sein. Es geht
um Klebungen an Metall. Die Wärmeleitfähigkeit des Metalls ist mehere
tausend mal höher als die von Luft. Die Temperatur sollte dann doch auch
bei einem nicht eingepackten Semsor praktisch ausschliesslich von der
Klebestelle bestimmt sein? Es geht um zu messende Temperaturen ab etwa
80 Grad.
Ich verwende den hier: https://de.rs-online.com/web/p/klebstoff/1558320 Meist in Kombi mit einen PT1000 Fühler. Diesen klebe ich vorher mit Superkleber an, damit er nicht verrutscht, danach gebe ich den TBS20S drauf. Temperaturen von 150°C waren kein Problem.
Ja, der hält max. 90°C mit ein paar Sekunden aus. Aber der Wärmeleitkleber braucht bei Raumtemperatur mindestens zwei Stunden bis er fest ist, dass die Sensoren nicht verrutschen. Wenn ich einen Aufbau mit 10 Sensoren mache, ist das eine ziemlich zeitsparende "Zwei Klebermethode".
> Temperaturen von 150°C waren kein Problem.
Leider steht im Datenblatt was anderes.
Max schrieb: > Kann jemand Wärmeleitkleber für Temperatursensoren empfehlen, mindestens > bis 150°C einsetzbar, mit hoher Wärmeleitfähigkeit (gefüllt mit > Aluminium-Oxid o.ä.)? Wieviel Luftspalt musst du dabei überbrücken oder anders gefragt, warum ist die Wärmeleitfähigkeit ein Thema?
Eher ist doch die Wärmeträgheit des Sensors bzw. des zu messenden Teiles wichtig. Was für eine Anwendung und was für ein Sensor ist es?
Ich verwende 1.6mm NTC sensoren, bohre ein 1.8er Loch ins Metall, und stecke den Sensor mit Silikon Fett rein. Nichts mit Kleben, allenfalls moechte man den Sensor wechseln. Die Draetchen werden so befestigt, dass der Sensor nicht rausfaellt.
Gunnar F. schrieb: > Wenn der geklebte Sensor in Luft ist, mißt er die Hälfte der > Temperaturdifferenz von innen nach außen. Was ist ein "geklebte Sensor in Luft". Ein bisschen Isolation kann da bestimmt nicht schaden. Bei Rohren, die von heißem Medium durchströmt werden, gibt es auch innerhalb des Rohres schon ein deutliches Temperaturprofil. Auf welchem Temperaturpotential liegen die Anschlüsse? Über die kann relativ viel Wärme fließen.
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