Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik XLR Balanced Pegel


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von Ralf S. (ralf_s572)


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Eine Frage für die Studio-Freak. Wenn bei einer Balanced-Verbindung z.B. 
+24dBu angegeben wird, bezieht sich diese Spannungsangabe von plus zu 
GND bzw. minus zu GND oder von plus zu minus?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
die Spannung, die an der Spannungsquelle entsteht.
https://www.shure.com/de-DE/performance-production/louder/unterschied-line-mic-level
Wenn die Mikros symmetrisch sind, muss auch der nächstfolgende 
Verstärker symmetrische Eingänge haben. Was danach folgt, macht der 
Verstärker.
Und das ist dann erst der Pegel gegenüber GND.

ciao
gustav

von LDR (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Was danach folgt, macht der
> Verstärker.
> Und das ist dann erst der Pegel gegenüber GND.

Und bei einem BTL-Ausgang auch wieder nicht gegen GND.

von Ralph B. (rberres)


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der balanced Pegel bezieht sich zwischen plus und Minus.
Gegen Masse ist der Pegel halb so hoch.

+24dbu ist aber auch schon wohl der maximale Pegel.

Normpegel für Vollaussteuerung ist in Deutschland für die öffentlich 
rechtlichen Rundfunkanstalten +6dbu entspricht 1,55 Veff.
Amerika sind es +4dbu entspricht 1,228Veff.

Alles was darüber liegt ist Headroom oder Übersteuerungsreserve.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Ralf S. (ralf_s572)


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Ralph B. schrieb:
> der balanced Pegel bezieht sich zwischen plus und Minus.
> Gegen Masse ist der Pegel halb so hoch.
>
> +24dbu ist aber auch schon wohl der maximale Pegel.

> Ralph Berres
Alles klar! Danke!

von Karl B. (gustav)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugspegel_(Tontechnik)
 Wie kommst Du auf +24dBu
Hat das einen besonderen Grund?

von Ralf S. (ralf_s572)


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Karl B. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugspegel_(Tontechnik)
>  Wie kommst Du auf +24dBu
> Hat das einen besonderen Grund?
+24dBu ist der maximale Pegel, bei dem die meisten OPs clippen. Der 
NE5532 kann mit +-22V betrieben werden und der schafft das.

von LDR (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Wie kommst Du auf +24dBu

Das ist die Clippinggrenze in Profistudios.

von Tom (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Gegen Masse ist der Pegel halb so hoch.
Der Vollständigkeit halber:
Kann, muss aber nicht.
Bei Überträger-Ausgängen ist der Pegel gegen Masse nur von irgendwelchen 
parasitären Kapazitäten abhängig; bei impedance balanced Ausgängen ist 
nur auf einer Ader Signal, die andere ist Masse mit gleicher 
Quell-Impedanz wie das Signal (bei 24dBu-Quellen eher unwahrscheinlich) 
usw.. Die Störunterdrückung ist weitgehend unabhängig davon.

von Ralph B. (rberres)


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Tom schrieb:
> Bei Überträger-Ausgängen ist der Pegel gegen Masse nur von irgendwelchen
> parasitären Kapazitäten abhängig;

Übertragerausgänge wären zwar weiterhin wünschenswert, weil nur sie eine 
wirkliche galvanische Trennung zwischen den Masseleitungen 
gewährleisten,
sind aber aus Kostengründen ziemlich aus der Mode gekommen.

Hier ist überhaupt keine Verbindung zur Masse vorhanden, es sei denn man 
legt eine Mittelanzapfung des Übertragers gegen Masse ( was ich für 
ziemlich unsinnig halte, da ich dann genau die Vorteile des Übertragers 
gegenüber elektronisch symetrierte Ausgänge nicht mehr habe.

Also gilt bei einen Übertragerausgang die Spannung zwichen plus und 
Minus.

Tom schrieb:
> bei impedance balanced Ausgängen ist
> nur auf einer Ader Signal, die andere ist Masse mit gleicher
> Quell-Impedanz wie das Signal

Das must du mal näher erklären. Der Witz eine symetrischen Ausganges ist 
ja gerade das an den Plus und Minus-Ausgängen zwei gleich große 
Spannungen liegen, nur das der Minus Ausgang um 180° Phasenverschoben 
ist. Also gilz auch hier. Die Spannung gilt zwischen Plus und Minus.
Da bei dieser Schaltung aber eine Masse vorhanden ist. ist bezogen auf 
die Masse jeder Zweig ( Plus und Minus ) mit der halben Spannung 
beaufschlagt.

Die andere Ader ist eben nicht Masse mit gleicher Quellimpedanz sondern 
auch Signal nur Phasengedreht.

Ansonsten wäre es kein symetrischer Ausgang.

Ralph Berres

von Karl B. (gustav)


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Ralph B. schrieb:
> Hier ist überhaupt keine Verbindung zur Masse vorhanden, es sei denn man
> legt eine Mittelanzapfung des Übertragers gegen Masse ( was ich für
> ziemlich unsinnig halte, da ich dann genau die Vorteile des Übertragers
> gegenüber elektronisch symetrierte Ausgänge nicht mehr habe.

Hi,
die sogenannten "Entbrummer" mit galvanischer Trennung von Ausgang und 
Eingang lassen die Ein- bzw. Ausgänge nicht völlig in der Luft hängen.
Und der "Snubber" am Ausgang soll wohl verhindern, dass eine evtl. 
entstehende Induktionsspitze bei An- bzw. Abklemmen den 
Verstärkereingang beschädigen könnte.
Andere Mikrofonübertrager (für dynamische Mikros), die ich kenne, haben 
auch irgendwo eine gemeinsame Zusammenführung der äußeren Abschirmung.
Ich hatte die einmal anzuklemmen vergessen.
Da sagte mir der Kunde, er würde immer einen englischen Sender bei 
Mikro-Aufnahmen mit hören.
Eine äußere Abschirmung zur Verhinderung einer HF-Einstrahlung ist auch 
nicht zu vernachlässigen.

ciao
gustav

von Thomas F. (tf1973)


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Ralf S. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugspegel_(Tontechnik)
>>  Wie kommst Du auf +24dBu
>> Hat das einen besonderen Grund?
> +24dBu ist der maximale Pegel, bei dem die meisten OPs clippen. Der
> NE5532 kann mit +-22V betrieben werden und der schafft das.

+24dBu sind knapp 35Vs-s, das schafft man (theoretisch) auch mit 
normaler +/-18V Versorgungsspannung. Allerdings ist der NE5532 
natürlich kein perfekter Rail-to-Rail Opamp, so dass man dann doch etwas 
mehr Versorgungsspannung benötigt um wirklich 35Vs-s sauber 
durchzulassen. Die angegebenen +/-22V stehen im Übrigen bei den "Absolut 
Maximum Ratings" :)
Ein weiterer Grund warum +24dBu sind digitale Mischpulte. Hier hat sich 
im Laufe der Jahre ein Standard von 0dBFs = +18dBu etabliert bei der 
Wandlung zurück in analog. Das heißt, wenn ich an meinem digitalen 
Mischpult die "0dB" im Master sehe, weiß ich das +18dBu analog am 
Ausgang anliegen. Dazu nochmal 6dB Headroom für irgendwelche Sachen die 
nach der Wandlung passieren könnten, aber dann ist wirklich Ende der 
Fahnenstange.

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