Forum: Platinen PCB Kupferdicke


von pcb (Gast)


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Hey,

Wieso werden die metalisierten Dicken in einer PCB indirekt als Masse 
statt als Länge angegeben?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Es ist deutlich einfacher, nach dem Aufkupfern eine Leiterplatte zu 
wägen statt die Schichtdicke zu messen.

von Wolfgang (Gast)


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pcb schrieb:
> Wieso werden die metalisierten Dicken in einer PCB indirekt als Masse
> statt als Länge angegeben?

Weil sich die Masse direkt aus der zum Aufkupfern geflossenen Ladung 
ergibt. Bei Konstantstrom muss man also nur auf die Uhr gucken, um die 
Schichtdicke zu erfahren.

von LDR (Gast)


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pcb schrieb:
> Wieso werden die metalisierten Dicken in einer PCB indirekt als Masse
> statt als Länge angegeben?

Sie werden eigentlich als Masse pro Fläche angegeben, z.B. 1 Unze pro 
Quadratzoll. Die wichtigsten Länder der Welt nutzen gerne diese 
hochmodernen Einheiten: Myanmar, Liberia, und die USA...

Im Rest der Welt sagt man einfach 35µm Kupferauflage.

von LDR (Gast)


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LDR schrieb:
> 1 Unze pro Quadratzoll

Sorry, hätte pro Quadratfuß heißen müssen.

von pcb (Gast)


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>> Es ist deutlich einfacher, nach dem Aufkupfern eine Leiterplatte zu
wägen statt die Schichtdicke zu messen.
Ok aber für mich als Mensch der eine Platine bestellen möchte, hätte ich 
gern einfach nur 15µm an kupfer und 15µm chemishc gold drauf (nur ein 
beispiel) also wie das der Hersteller macht ist mir eigentlich egal 
hauptsache die schichtdicken sind nicht abhängig von meiner 
Platinenfläche bei kosntant eigestellten gewichtsangaben :D

von Falk B. (falk)


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pcb schrieb:
> Wieso werden die metalisierten Dicken in einer PCB indirekt als Masse
> statt als Länge angegeben?

Weil die Amis bzw. die Engländer spinnen, denn von dort kommt der 
Unsinn. Genau so wie der AWG.

https://de.wikipedia.org/wiki/American_Wire_Gauge

Kein Schwein will wissen, wie oft der Draht durch eine Maschine gelaufen 
ist! Man will dein Querschnitt wissen, nur das interessiert für die 
elektrische Anwendung!

von Wolfgang (Gast)


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LDR schrieb:
> Im Rest der Welt sagt man einfach 35µm Kupferauflage.

Es ist schon erstaunlich, dass der Rest der Welt als Quantisierungsmaß 
für die Dicke der Kupferauflage einen Wert von 35µm verwendet und darauf 
aufbauen Leiterplattenmaterial mit krummen Schichtdicken von 18, 35, 70 
oder 105µm im Handel sind, ganz abgesehen von der Praxisferne dieser 
Angaben, die schon deutlichen Aufwand bei der direkten Überprüfung 
erfordern.

Dieses schamvolle Tarnung als SI-konforme Dickenangabe kann über die 
eigentliche Definition per einfacher Zahlen basierend auf Kupfermengen 
von 1oz/ft² (½, 1, 2 oder 3 oz/ft²) nicht hinwegtäuschen. In der Praxis 
lässt sich die Spezifikation nach Kupfermenge pro Fläche viel einfacher 
nachprüfen. Es reicht, das Basismaterial zu wiegen, das Kupfer abzuätzen 
und nach Trocknung erneut zu wiegen.

Wenn der Rest der Welt wirklich metrisch und SI-Konform arbeite würde, 
hätte sie technisch praktisch gleichwertige Standardschichtdicken 
basierend auf runden µm-Angaben definiert.
Mit den Materialien im weltweiten Austausch gäbe es dann allerdings das 
gleiche Chaos wie bei irgendwelchen metrischen Steckverbindern: 2.5mm an 
Stelle von 100mil (2.54mm, 1/10 inch) oder 5.0mm statt 5.08mm (200mil) - 
technisch absolut unbegründbare Abweichungen von unter 2%, die bei 
kleinen Steckern nur anhand einer hoffentlich vorhandenen Beschriftung 
unterscheidbar sind und erst bei 10-poligen Steckern richtig störend 
auftragen - eindeutig verschieden ist etwas anderes.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Wenn der Rest der Welt wirklich metrisch und SI-Konform arbeite würde,
> hätte sie technisch praktisch gleichwertige Standardschichtdicken
> basierend auf runden µm-Angaben definiert.

Du meinst, so wie die 25 µm, die in der DDR nicht ganz unüblich waren?

(Dort sparte man halt auch da am Kupfer, war zu großen Teilen teurer 
Import.)

Ansonsten kannst du bei deinem eigenen Panel sicher auch 50 µm Endkupfer 
beim Hersteller deiner Wahl bekommen, nur eben nicht im Pool.

von Georg (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> hätte sie technisch praktisch gleichwertige Standardschichtdicken
> basierend auf runden µm-Angaben definiert.

Und was soll dabei der Vorteil sein? Fährst du mit deinem Auto auch 
genau 100 km/h und nicht 95 oder 105, weil du glatte Zahlen liebst? Im 
Übrigen kann dir niemand genau 35 µ Cu liefern, das werden auch mal 
37,49 µ sein, ist aber völlig egal.

Krumme Leiterplatten gibt es, krumme Schichtdicken nicht.

Georg

von Falk B. (falk)


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Wolfgang schrieb:
> LDR schrieb:
>> Im Rest der Welt sagt man einfach 35µm Kupferauflage.
>
> Es ist schon erstaunlich, dass der Rest der Welt als Quantisierungsmaß
> für die Dicke der Kupferauflage einen Wert von 35µm verwendet und darauf
> aufbauen Leiterplattenmaterial mit krummen Schichtdicken von 18, 35, 70
> oder 105µm im Handel sind, ganz abgesehen von der Praxisferne dieser
> Angaben, die schon deutlichen Aufwand bei der direkten Überprüfung
> erfordern.

Jaja, mal wieder schön gelabert. Daran ist rein GAR NICHTS praxisfern 
oder erstaunlich, nur für neunmalkluge Nasen wie dich!
Die 18/35/70um sind die direkten Maße der bis dato verwendeten Dicken. 
Fertig. Das müssen nicht 10 oder 100um sein, damit "Experten" wie du die 
als "nicht krumm" akzeptieren. Und messen muss man da in den wenigsten 
Fällen. Man kauft das und gut.

> Dieses schamvolle Tarnung als SI-konforme Dickenangabe kann über die
> eigentliche Definition per einfacher Zahlen basierend auf Kupfermengen
> von 1oz/ft² (½, 1, 2 oder 3 oz/ft²) nicht hinwegtäuschen.

Sollen sie doch gar nicht!

>In der Praxis
>> lässt sich die Spezifikation nach Kupfermenge pro Fläche viel einfacher
> nachprüfen.

Das braucht man in den wenigsten Fällen! Wohl abwer die Dicke, wenn 
größere Ströme fließen.

[Beleidigung gelöscht - Mod.]

: Bearbeitet durch Moderator
von pcb (Gast)


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Sehr Interessant eure Beiträge (bis auf die Beleidigungen :)

Ja nun ich bin kein PCB Fertiger sondern Entwickler. Mich interessiert 
beim Bestellen von PCB´s in hinsicht auch Schichtdicken eigentlich nur 
ob die üblichen 35µm (+-10µm) eingehalten werden. (darauf Basieren ja 
auch meine Berechnungen der impedanzen, wobei die Dicke eher einen 
untergeordneten Einfluss auf die Impedanz hat).

Wenn ich da jetzt beim Bestellen lese, das ich die Wahl habe zwischen 1 
OZ, 2 OZ .. n OZ und ich weis, das ist ne Gewichtsangabe, dann müsste 
ich als Entwickler ja erstmal umrechnen wieviel OZ überhaupt zu 
verwenden sind um auf etwa 35µm zu kommen.

Sie dürfte bei gleicher Gwichtsangabe ganz andere Dicken herauskommen 
bei BCP´s mit der Fläche von 10x10mm oder nem Mainboard mit 250x400mm :D

Ich verstehe es immernoch nicht weshalb ich als Kunde, weshalb ich die 
Dicke so indirekt und umständlich angeben muss.. Und so schwierigig kann 
das für den Hersteller nun auch nicht sein, die Richtige Schichtdicke 
auf galvanisieren. Das dürfte doch auch nur von den Faktoren Zeit, 
Strom, Wärme und zustand des Dielektrikums abhängen .. ist doch nix 
neues macht man doch sicher seit mehr als 100 Jahren.

von Harald W. (wilhelms)


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pcb schrieb:

> Wieso werden die metalisierten Dicken in einer PCB indirekt als Masse
> statt als Länge angegeben?

Wieso werden die Längen in "anglikanischen" Ländern in
Daumenbreiten ubd nicht in cm angegeben?

von Cylbord -. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Es ist deutlich einfacher, nach dem Aufkupfern eine Leiterplatte
> zu wägen statt die Schichtdicke zu messen.

Ich weiß ja nicht bei welchen frickelbuden du Leiterplatten fertigen 
lässt aber das können die meisten auch optisch für ihren Prozess 
bestimmen. Wiegen gibt dir keine info über Homogenität der Schicht.

von Georg (Gast)


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Cylbord -. schrieb:
> Wiegen gibt dir keine info über Homogenität der Schicht.

Deswegen erfolgt die Qualitätskontrolle in der Fertigung mit 
Schliffbildern. Für Kunden, die wirklich daran interessiert sind und 
keine "Runde Zahlen Fanatiker" werden die auch in der Dokumentation zur 
Verfügung gestellt (bei Pool-Kunden chinesischer Fertiger eher nicht).

Georg

von Falk B. (falk)


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pcb schrieb:
> Ich verstehe es immernoch nicht weshalb ich als Kunde, weshalb ich die
> Dicke so indirekt und umständlich angeben muss..

Weil die Leute unfähig sind, den ollen Schwachsinn loszulassen und 
sinnvolle Maße zu nutzen.

von Cylbord -. (Gast)


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Georg schrieb:
> Cylbord -. schrieb:
>> Wiegen gibt dir keine info über Homogenität der Schicht.
>
> Deswegen erfolgt die Qualitätskontrolle in der Fertigung mit
> Schliffbildern. Für Kunden, die wirklich daran interessiert sind und
> keine "Runde Zahlen Fanatiker" werden die auch in der Dokumentation zur
> Verfügung gestellt (bei Pool-Kunden chinesischer Fertiger eher nicht).
> Georg

Bei Chinesen wird mittlerweile einiges besser gefertigt wie in Europa. 
Hochmut kommt vor dem Fall.

von Falk B. (falk)


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Cylbord -. schrieb:
> Bei Chinesen wird mittlerweile einiges besser gefertigt wie in Europa.
> Hochmut kommt vor dem Fall.

Und Rechtschreibung vor dem Klugscheißen.

"besser gefertigt als in Europa"

von Julian F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Cylbord -. schrieb:
>> Bei Chinesen wird mittlerweile einiges besser gefertigt wie in Europa.
>> Hochmut kommt vor dem Fall.
>
> Und Rechtschreibung vor dem Klugscheißen.
>
> "besser gefertigt als in Europa"

Ändert das was an seiner Aussage? Du fällst oft genug unangenehm auf.

von Wolfgang (Gast)


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pcb schrieb:
> Wenn ich da jetzt beim Bestellen lese, das ich die Wahl habe zwischen 1
> OZ, 2 OZ .. n OZ und ich weis, das ist ne Gewichtsangabe, dann müsste
> ich als Entwickler ja erstmal umrechnen wieviel OZ überhaupt zu
> verwenden sind um auf etwa 35µm zu kommen.
>
> Sie dürfte bei gleicher Gwichtsangabe ganz andere Dicken herauskommen
> bei BCP´s mit der Fläche von 10x10mm oder nem Mainboard mit 250x400mm :D

Die Schreibfaulheit oder das Unverständnis mancher Menschen sollte dir 
nicht so viel Kopfzerbrechen bereiten.
In diesem unserem Land war es über mehrere Jahrzehnte vorgeschrieben, 
auf Verkehrsschildern zur Geschwindigkeitsbegrenzung die Zahl mit dem 
Zusatz "km" zu versehen und trotzdem war den meisten klar, dass es sich 
nicht um eine Beschränkung der zulässigen Fahrstrecke handelte ;-)

> ... (darauf Basieren ja auch meine Berechnungen der impedanzen, wobei die
> Dicke eher einen untergeordneten Einfluss auf die Impedanz hat).

Die Zeiten mit manueller Impedanzberechnung sind bei mir schon länger 
vorbei. Dazu gibt es Tools, denen es egal ist, ob sie noch irgendwo die 
Dicht vom Kupfer berücksichtigen müssen.

von Hp M. (nachtmix)


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pcb schrieb:
> für mich als Mensch der eine Platine bestellen möchte, hätte ich
> gern einfach nur 15µm an kupfer und 15µm chemishc gold drauf

Das wird aber richtig teuer!

von Cylbord -. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> pcb schrieb:
>> für mich als Mensch der eine Platine bestellen möchte, hätte ich
>> gern einfach nur 15µm an kupfer und 15µm chemishc gold drauf
>
> Das wird aber richtig teuer!

Das ist auch völlig unnötig. Selbst bei RF Anwendungen ist das Quatsch.

von Falk B. (falk)


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Cylbord -. schrieb:
>>> für mich als Mensch der eine Platine bestellen möchte, hätte ich
>>> gern einfach nur 15µm an kupfer und 15µm chemishc gold drauf
>>
>> Das wird aber richtig teuer!
>
> Das ist auch völlig unnötig. Selbst bei RF Anwendungen ist das Quatsch.

Man sollte halt vollständig zitieren.

"Ok aber für mich als Mensch der eine Platine bestellen möchte, hätte 
ich
gern einfach nur 15µm an kupfer und 15µm chemishc gold drauf (nur ein
beispiel) also wie das der Hersteller macht ist mir eigentlich egal "

Ist zwar ein praxisfernes Beispiel, aber was soll's. Gold gibt es im 
wesentlichen in 2 Formen. Hauchdünn (flash gold) mit ca. 100nm Dicke, 
das ist reiner Korrosionsschutz für Platinen. Oder als mechanisch 
belastbares Hartgold (Legierung) auf Steckverbindern, auch galvanisch 
auf Platinen auftragbar. Aber auch dort hat man keine 15um, eher 5um.

Mal als Orientierung. Eine Fläche von 1cm^2 hat bei 100nm Dicke 
1e-5cm^3, macht bei Gold 0,19mg. Die kosten bei einem Goldpreis von ca. 
1500 $/Unze (~31g) ca. 50$/g bzw. hier 9,5e-3 Euro, knapp 0,1 cent. Eine 
Europlatine mit 10x16cm und voller Kupferfläche kostet dann 0,152 Euro 
pro Seite.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Oder als mechanisch belastbares Hartgold (Legierung) auf
> Steckverbindern, auch galvanisch auf Platinen auftragbar.

Und wenn man auf die Idee kommt, das zu löten, ist auch die 5 µm dicke 
wertvolle Goldschicht binnen kürzester Zeit komplett im Zinn gelöst. :-}

von HildeK (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Die 18/35/70um sind die direkten Maße der bis dato verwendeten Dicken.
> Fertig. Das müssen nicht 10 oder 100um sein, damit "Experten" wie du die
> als "nicht krumm" akzeptieren.

Diese 'krummen' Werte sind die übersetzten 0.5, 1 oder 2 oz/ft². 
Eigentlich 17.5 statt 18μm. An die Angaben konnte ich mich leicht 
gewöhnen, and die Unzen je Quadratfuß eher nicht :-).

Genauso wie viele Längenangaben (Pinabstände z.B.) sich aus 1 Zoll 
ableiten und mit einem rationalen Bruch multipliziert sind. Immerhin ist 
die Einheit auch auf den ersten Blick noch als Längenmaß erkennbar, was 
bei oz/ft² nicht so offensichtlich ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Genauso wie viele Längenangaben (Pinabstände z.B.) sich aus 1 Zoll
> ableiten und mit einem rationalen Bruch multipliziert sind.

War mal, bis 0,635 mm. Aber parallel gab's dann schon 0,8 und 0,65 mm, 
dann 0,5  und mittlerweile 0,4 mm. Das Hühnerfutter wird zwar oft noch 
mit irgendwelchen ganz schrägen zollbasierten Maßen bezeichnet, real 
sind das aber mittlerweile nur auf das Zollmaß gerundete (oder müsste 
man "geeckigte" sagen? :) metrische Werte.

Beim Durchmesser von Siliziumscheiben hatte dieser Trend schon viel eher 
eingesetzt: bis 3 Zoll waren sie noch imperial, seit 100 mm dann 
metrisch.

von HildeK (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> War mal, bis 0,635 mm.

Ok. Ich hätte mich vielleicht nicht so 'global' ausdrücken sollen. Es 
gibt auch schon lange Steckverbinder mit 2mm Raster.
Vielleicht ist es auch ein Trend und die Amis verabschieden sich (sehr) 
langsam aber sicher von ihren imperialen Einheiten.
Ich werde es aber wohl nicht mehr erleben ...😀

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die Ingenieure bei den Amis hassen den imperialen Mist genauso wie wir. 
:) Die finden das völlig unlogisch, und würden viel lieber mit allem 
metrisch arbeiten – zumal "echt" imperial ja sowas wie "2 3/8 Zoll" ist.

Das Einzige, wo sie sich überhaupt nicht vorstellen können ist, wie das 
im täglichen Leben funktioniert: für eine Person, die "5 Fuß 3 Zoll" 
lang ist, haben sie eine Vorstellung, für eine mit "160 cm" Länge gar 
nicht.

(Habe einen FreeBSD-Kumpel, mit dem ich vor einiger Zeit mal drüber 
geredet habe.)

von pcb (Gast)


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>>Diese 'krummen' Werte sind die übersetzten 0.5, 1 oder 2 oz/ft².
>>Eigentlich 17.5 statt 18μm. An die Angaben konnte ich mich leicht
>>gewöhnen, and die Unzen je Quadratfuß eher nicht :-).

>>Genauso wie viele Längenangaben (Pinabstände z.B.) sich aus 1 Zoll
>>ableiten und mit einem rationalen Bruch multipliziert sind. Immerhin ist
>>die Einheit auch auf den ersten Blick noch als Längenmaß erkennbar, was
>>bei oz/ft² nicht so offensichtlich ist.

Ich verstehe immernoch nicht wie du auf 18µm / 36µm etc kommst.
oz/ft^2 Ist immernoch eine Masse bezogen auf eine Fläche.. erst wenn ich 
es mit einer Fläche Multipliziert, dürfte eine Länge rauskommen.

Mein Problem weshalb es diesen Thread überhaupt gibt ist.. wieso gibt 
ein PCB hersteller Schichticken in oz (ist doch eine Masse) an?  .. 
oz/ft^2 würde ich noch einigermaßen nachvollziehen können.. ok dann muss 
ich eben selbst ausrechnen wieviel oz auf meine Platine drauf sollen?

von Arno (Gast)


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pcb schrieb:
> Ich verstehe immernoch nicht wie du auf 18µm / 36µm etc kommst.
> oz/ft^2 Ist immernoch eine Masse bezogen auf eine Fläche.. erst wenn ich
> es mit einer Fläche Multipliziert, dürfte eine Länge rauskommen.

Wenn du eine Masse pro Fläche mit einer Fläche multiplizierst, kommt 
wieder eine Masse raus. Du musst durch die Dichte (von Kupfer) teilen, 
dann kommt eine Länge raus. Kannst du auch wolframalpha.com überlassen.

pcb schrieb:
> Mein Problem weshalb es diesen Thread überhaupt gibt ist.. wieso gibt
> ein PCB hersteller Schichticken in oz (ist doch eine Masse) an?  ..
> oz/ft^2 würde ich noch einigermaßen nachvollziehen können.. ok dann muss
> ich eben selbst ausrechnen wieviel oz auf meine Platine drauf sollen?

Das /ft^2 wird einfach stillschweigend weggelassen, ist aber immer 
mitgemeint. Muss man wissen, genauso wie man bei einem runden Schild mit 
rotem Rand und schwarzer Zahl auf weißem Grund in Deutschland wissen 
muss, dass das km/h meint.

MfG, Arno

von Georg (Gast)


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HildeK schrieb:
> Vielleicht ist es auch ein Trend und die Amis verabschieden sich (sehr)
> langsam aber sicher von ihren imperialen Einheiten.

Vieleicht, aber dafür streben die Brexiteers die Wiedereinführung 
mittelalterlicher Masseinheiten in GB an.

Georg

von Falk B. (falk)


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pcb schrieb:
> Mein Problem weshalb es diesen Thread überhaupt gibt ist.. wieso gibt
> ein PCB hersteller Schichticken in oz (ist doch eine Masse) an?  ..

Weil das eine alte, schlechte Angewohnheit ist! Vor allem im englischen 
Sprachrraum bzw. weil das die lingua franca ist, auf vielen Websites. Es 
gibt durchaus Hersteller, die das in um angeben!

von pcb (Gast)


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>> Ich verstehe immernoch nicht wie du auf 18µm / 36µm etc kommst.
>> oz/ft^2 Ist immernoch eine Masse bezogen auf eine Fläche.. erst wenn ich
>> es mit einer Fläche Multipliziert, dürfte eine Länge rauskommen.

> Wenn du eine Masse pro Fläche mit einer Fläche multiplizierst, kommt
> wieder eine Masse raus. Du musst durch die Dichte (von Kupfer) teilen,
> dann kommt eine Länge raus. Kannst du auch wolframalpha.com überlassen.
Ja da hast du recht, hab schneller geschrieben als ich nachgedacht habe 
:D




>>Vieleicht, aber dafür streben die Brexiteers die Wiedereinführung
>>mittelalterlicher Masseinheiten in GB an.
Ich habe kontakt mit einigen Briten, tatsächlich gibt es dort Kräfte 
welche das Pfund, Inch, Elle, Foot und zu ein Bullshit wieder zurück 
haben wollen.
Willkommen in den Jahren vor 1970 :D


Auch heute war ich wieder erstaunt, im Datenblatt vom 2N5457
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/2n5457-d.pdf
Gibt es für Leitwerte anscheinen die Einheit 'µmhos' statt 'S' .. Ich 
dachte solche Dinge werden durch das SI festgelegt.

'mhos' und 'S' ist das gleiche gemeint, Zahlenmäßig gibts kein 
unterschied .. dennoch unnötig solche sachen wie ich finde.

von pcb (Gast)


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Ehm Zusatz:


Ich meine 'mho' == 'S' == '1/ohm'
Es drückt das gleiche aus.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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pcb schrieb:
> 'mhos' und 'S' ist das gleiche gemeint, Zahlenmäßig gibts kein
> unterschied .. dennoch unnötig solche sachen wie ich finde.

Mir sind leider auch schon deutsche Elektronikentwickler begegnet, denen 
die Einheit Siemens überhaupt nichts sagte und die ausschließlich das 
Mho als Einheit für den Leitwert kannten. :-/

von Max M. (Gast)


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pcb schrieb:
> Wieso
Bei allem was Maßangaben betrifft und aus der historisch USA dominierten 
Abteilung kommt, darf man sich das nicht fragen.

Diese Maßangaben sind einfach so entstanden weil es jeder so gemacht hat 
wie er meinte und dann war das gesetzt und wurde auch von anderen 
verwendet.
Und da 1oz eben 1,378mil sind bzw. 35µm und man das metrische System 
nicht kannte bzw. wollte, war 1oz doch griffig und mit der Stoppuhr als 
durchschnittliche Abscheidung zu messen ohne sich auf eine Dicke mit min 
/ max festlegen zu müssen.

Für den Galvanikfritzen war das oz Maß natürlich gut.
Damit konnte er was anfangen.
Für den Elektrofritzen natürlich totaler schrott, denn er braucht den 
Querschnitt.
Und zwischen oz und Querschnitt gibt es auch tatsächlich einen 
Zusammenhang, nur ist der eben komplex, führt über 3 Ecken und 
verursacht Rundungsfehler.
So wie fast alle Maßeinheiten der USA.

Z.B. 1L Flüssigkeit sind 0,0333... Flüssigkeitsunzen.
Man kann Flüssigkeiten aber auch in Galonen angeben wobei wichtig wäre 
ob die englische oder die amerikanische. Pint, Cup (us, gb oder 
metrisch), Suppenlöffel (tbs) oder Teelöffel (tsp) geht auch.
Was man verwendet, hängt auch von der Größenordnung ab.
Für größere Mengen würde man z.B. Bushel (us oder gb), Ölfass (bbl) bzw 
ft³ oder in³ verwenden.
Und alles ist irgendwie ineinander umrechenbar.
Nur eben nicht ohne Rest durch einfache Kommaverschiebung wie bei uns. 
Ein heilloses Chaos.
Im PCB Markt ist immer noch sehr viel mehr von dem ollen Schrott übrig, 
wird aber mehr und mehr durch metrische Maße ersetzt.
Die Sinnfrage führt nur in die Frühgeschichte der Amerikanischen 
Industriellen Revolution deren Wildwuchs nie beseitigt wurde.

Wir haben das bereits 1872 erledigt.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/zeitzeichen-einfuehrung-metrisches-system-deutschland-100.html

von International (Gast)


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Max M. schrieb:
> Z.B. 1L Flüssigkeit sind 0,0333... Flüssigkeitsunzen.

Sicher? Soweit ich weiss:

1L = 33,814 Freedom Units fluid ounces
1L = 35,1951 Imperial Units fluid ounces

Desshalb sollte man "Freedom Units" (USA) und Imperial Units (UK) gar 
nicht erst anfassen.

> Wir haben das bereits 1872 erledigt.
> 
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/zeitzeichen-einfuehrung-metrisches-system-deutschland-100.html

Etwa zur selben Zeit, 1875, haben die USA die Meterkonvention 
unterschrieben. Leider haben sie sie in den folgenden 148 Jahren nicht 
umgesetzt.

von H. H. (Gast)


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International schrieb:
> Etwa zur selben Zeit, 1875, haben die USA die Meterkonvention
> unterschrieben. Leider haben sie sie in den folgenden 148 Jahren nicht
> umgesetzt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Metric_Conversion_Act

von Wolfgang (Gast)


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Max M. schrieb:
> Und zwischen oz und Querschnitt gibt es auch tatsächlich einen
> Zusammenhang, nur ist der eben komplex, führt über 3 Ecken und
> verursacht Rundungsfehler.

Die Rundungsfehler für irgendeine Umrechnung verschwinden bei der 
Galvanik nun wirklich in den Prozessunsicherheiten.

von Na Und? (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Weil die Amis bzw. die Engländer spinnen, denn von dort kommt der
> Unsinn. Genau so wie der AWG.
> ....

> ....
> Kein Schwein will wissen, wie oft der Draht durch eine Maschine gelaufen
> ist! Man will dein Querschnitt wissen, nur das interessiert für die
> elektrische Anwendung!


Abgesehen von technischen Aspekt:

Eine arg Arrogante Grundeinstellung.

Die "normalen" Alltags Engländer (Wo bei GB mittlerweile deutlich ins 
Metrische System angekommen ist bzw. nur bei Längenangaben noch 
teilweise  in ihren System stecken) und US Amerikaner sind halt damit 
aufgewachsen, sie haben das für uns "komische" System verinnerlicht und 
Leben im Alltasg außerhalb des Ingenieurswesens sehr gut damit damit.

Immer daran Denken:
Die USA sind deutlich größer als jedes einzelne Europäische Land und ein 
eigener Kontinent, haben viel weniger Nachbarn (Trotz Globaler 
Wirtschaft ist das im Alltag und den "einfachen Bürger" von sehr hoher 
Bedeutung.)

Nur weil wir und große Teile der Welt  anders aufgewachsen sind bedeutet 
das nicht das wir das recht haben andere Denkweisen und Logiken (wie oft 
ein Draht gezogen wurde, 12er Systeme, Bezugsgrößen von 
Temeratursystemen) hochnäsig zu kritisieren und unsere System 
(letztendlich uns indirekt als Menschen) als besser und schlauer 
darzustellen.
Schon allein die Nutzung des Worts "Ami" sagt aber eigentlich alles über 
dein Denken aus...
Weil es wird in solchen zusammenhängen nicht als nette Abkürzung sondern 
als Schmähbegriff (siehe zB. "Spagetti") und ein "Ich bin besser und 
überlegen" genutzt.

pcb schrieb:
> Ich habe kontakt mit einigen Briten, tatsächlich gibt es dort Kräfte
> welche das Pfund, Inch, Elle, Foot und zu ein Bullshit wieder zurück
> haben wollen.
> Willkommen in den Jahren vor 1970 :D

Genau das ist das Denken von solchen Zeitgenossen wie es auch Falk B. 
ist

Geistig Zurückgewand - zurück ins Emipre  (ins Groß deutsche Reich) am 
besten mit Kolonien und billige "Sklaven" die die Herrenrasse bedienen.

Viele der größten Brexetiers und Antieuropäischen Wähler sind seid 2 
Jahren groß am Jammern und haben trotzdem nicht gelernt:
Billige Osteuropäische LKW Fahrer sollen den Karren teilweise aus den 
Dreck ziehen, dann aber wieder verschwinden, Lebensmittelpreise wie zu 
EU Zeiten sollen wieder zurückkommen, aber Verpflichtungen und  Teilhabe 
an Lasten und offene Grenzen? - Nein wir ("Die alles bezahlen müssen") 
doch nicht.
Und dieses "Denken" ist keine britische Spezialität sondern auch bei uns 
(zum Glück nicht ganz so weit) verbreitet - Falk B. ist da ein typisches 
Beispiel...

Ja langsam geht es ins OT aber manches darf man einfach nicht so stehen 
lassen bzw. muss ganz klar Meinung und Offenheit (nicht 1939 sondern 
2023...) bekennen

von Falk B. (falk)


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Na Und? schrieb:

> Abgesehen von technischen Aspekt:
>
> Eine arg Arrogante Grundeinstellung.

Nö. Ein hohes Niveau sieht nur von unten wie Arroganz aus. ;-)

> Die "normalen" Alltags Engländer (Wo bei GB mittlerweile deutlich ins
> Metrische System angekommen ist bzw. nur bei Längenangaben noch
> teilweise  in ihren System stecken) und US Amerikaner sind halt damit
> aufgewachsen, sie haben das für uns "komische" System verinnerlicht und
> Leben im Alltasg außerhalb des Ingenieurswesens sehr gut damit damit.

Stimmt.

> Nur weil wir und große Teile der Welt  anders aufgewachsen sind

Der Rest der Welt! Und auch "Spätkonvertierte" haben es geschafft, wenn 
gleich die natürlich DEUTLICH kleiner waren, wie z.B, Australien, die 
erst Anfang der 1970er metrisch wurden.

http://www.metricationmatters.com/

Der Typ, der die Website betrieben hat (RIP), hat da mit gemacht und 
auch VIELE JahrZEHNTE mit dem Thema zu tun gehabt. Er hat viele Artikel 
verfaßt. Hab ich vor vielen Jahren mal gelesen. Wenn man ihm Glauben 
schenkt, kostet die Amis ihr imperales Kuddelmuddel VIEL Geld. Jedes 
Jahr. Und hinter den Kulissen, in der Industrie, ist dort mittlerweise 
mehr metrisch als alle glauben. Selbst Harley Davidson baut seit über 10 
Jahren metrisch! Shoking!

> bedeutet
> das nicht das wir das recht haben

Warum nicht? Bis du konfliktscheu? Klar kann man bestimmte Einheiten so 
oder so sehen. "Wir" geben den Kraftstoffverbrauch in l/100km an, die 
Amis im Meilen/Gallone. Wir wollen kleine Zahlen, die Amis große, 
LOGISCH! THINK BIG! Das ist aber gar nicht der Streitpunkt. Sondern das 
imperiale Kuddelmuddel, das auch im ALLTAG viel Stress macht.

Hier der Klassiker! ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=EUpwa0je6_Y

Ich hab mal vor VIELEN Monden ein paar Amis in hellstes Erstaunen 
versetzt, als ich ohne Taschenrechner und Blinzeln eine Strecke von 
Meter in km "umgerechnet" habe. Mach das mal mit Meilen, Füßen und Inch.

> andere Denkweisen und Logiken (wie oft
> ein Draht gezogen wurde, 12er Systeme, Bezugsgrößen von
> Temeratursystemen) hochnäsig zu kritisieren und unsere System
> (letztendlich uns indirekt als Menschen) als besser und schlauer
> darzustellen.

Das SIND wir auch. Denn das können wir jeden Tag ganz objektiv beweisen!
Man muss bzw. sollte (darf?) nicht immer so passiv sein und alle 
Alternativen als gleicht toll und gut betrachten. Wenn ich in einem 
Wettbewerb antrete, dann versuche ich schon, vorn zu landen. Ich will 
beweisen, daß ich besser als andere bin. Ebenso bei 
Projektausschreibungen etc.

> Schon allein die Nutzung des Worts "Ami" sagt aber eigentlich alles über
> dein Denken aus...

Ist einfach ne Abkürzung für "Amerikaner", ganz ohne Abwertung. So wie 
Ösis für Östereicher. Und selbst Polaken für Polen ist an sich kein 
Schimpfwort, denn das ist nur das eingedeutschte Wort für Polaku, was 
Pole auf Polnisch heißt! Hab ich vor ein paar Jahren auf ner 
Tauchkreuzfahrt gelernt. Und das Schimpfwort Kurva, wie auch immer man 
das schreibt ;-)

> Weil es wird in solchen zusammenhängen nicht als nette Abkürzung sondern
> als Schmähbegriff (siehe zB. "Spagetti") und ein "Ich bin besser und
> überlegen" genutzt.

Jaja. Piep, piep, Piep, wir ham uns alle lieb und sind alle gleich 
schön, schlau und erfolgreich. Nein, das sind wir nicht.

>> Ich habe kontakt mit einigen Briten, tatsächlich gibt es dort Kräfte
>> welche das Pfund, Inch, Elle, Foot und zu ein Bullshit wieder zurück
>> haben wollen.
>> Willkommen in den Jahren vor 1970 :D
>
> Genau das ist das Denken von solchen Zeitgenossen wie es auch Falk B.
> ist

Quark.

> Geistig Zurückgewand - zurück ins Emipre  (ins Groß deutsche Reich) am
> besten mit Kolonien und billige "Sklaven" die die Herrenrasse bedienen.

Du bist mir ja ein schöner Spinner. Meine Kritik am imperialen System 
und die Lobpreisung des metrischen Systems als rückwärtsgewandt und am 
besten noch RECHTS zu deklarieren. Herzlich Glückwunsch, du bist ein 
Opfer des linksdrehenden Zeitgeistes.

> Viele der größten Brexetiers und Antieuropäischen Wähler sind seid 2
> Jahren groß am Jammern und haben trotzdem nicht gelernt:
> Billige Osteuropäische LKW Fahrer sollen den Karren teilweise aus den
> Dreck ziehen, dann aber wieder verschwinden, Lebensmittelpreise wie zu
> EU Zeiten sollen wieder zurückkommen, aber Verpflichtungen und  Teilhabe
> an Lasten und offene Grenzen? - Nein wir ("Die alles bezahlen müssen")
> doch nicht.

Auch? Auf einmal sind die Briten, die ihre Selbstbestimmung zurück 
wollten doof? Weil sie nicht die Segnungen der EU in Anspruch nehmen 
wollen. Freiheit hat ihren Preis, und der ist NIE klein. Warte mal ab, 
wie die Reise der EU und von GB in den nächsten 10-20 Jahren aussieht.

> Und dieses "Denken" ist keine britische Spezialität sondern auch bei uns
> (zum Glück nicht ganz so weit) verbreitet - Falk B. ist da ein typisches
> Beispiel...

Du erzählt einen geqirllten Quark.

> Ja langsam geht es ins OT aber manches darf man einfach nicht so stehen
> lassen bzw. muss ganz klar Meinung und Offenheit (nicht 1939 sondern
> 2023...) bekennen

Was für ein Gesülze. Du bist emotional überfordert. Spukst nur 
vollkommen leer Worthülsen.

von Falk B. (falk)


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https://www.youtube.com/watch?v=JoDQOqB5cZg#t=3m40s

Der Ersteller des Videos meint, das imperial System wäre besser und 
"makes more sense", weil es an Objekten des Alltags orientiert ist. 
"Tassen", Tee- und Eßlöffel. Soso, weil die ja auch immer gleich sind 
:-)

Naja, meinen kann man viel.

von Falk B. (falk)


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https://www.youtube.com/watch?v=1cPeZLCVWTw

Ohje, die Anti-Metrischen! Weiter so! Überhaupt nicht rückwärts gewandt! 
FREEDOM! Naja, man braucht kein metrisches System umd Weltmacht zu 
werden. Also alles OK. Oder ist das Satire? Weiß man heute ja nicht 
immer so genau.

"Fighting against the global tyranny of the metric system"

LMAO!!!!

FREEDOOOOOMMM!!! No brain, no pain.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Na Und? schrieb:
> Schmähbegriff (siehe zB. "Spagetti")

Meinst du damit Spaghetti-Code?

Der heißt deshalb so, weil man an einem Ende ziehen kann und ziehen und 
ziehen … und der ganze Inhalt kommt allmählich hinterher. Wie ein Teller 
Spaghetti eben.

Das hat nichts damit zu tun, irgendeine Nationalität abzuwerten.

von Falk B. (falk)


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Jörg W. schrieb:
>> Schmähbegriff (siehe zB. "Spagetti")
>
> Meinst du damit Spaghetti-Code?

Er meint wohl eher Italiener. Die Deutschen werden bisweilen auch als 
"Krauts" tituliert. Damit kann man leben, ist halt ein Klischee.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> "Tassen", Tee- und Eßlöffel. Soso, weil die ja auch immer gleich sind
> :-)

In der Tat sind im Handel durchaus sehr sinnvolle Maßverkörperungen für 
Cups, Teaspoons und Tablespoons erhältlich und erlauben es, wesentlich 
präziser die Mengen abzumessen als mit Alltagslöffeln und -tassen. Die 
Teilung erfolgt hierbei meist binär, d.h. in solch einen Löffelsatz sind 
dann z.B. 2 tsp, 1 tsp, 1/2 tsp, 1/4 tsp, 1/8 tsp enthalten. Dadurch 
kann man noch einfacher als im metrischen System z.B. doppelte oder 
vierfache Portionen zubereiten, indem man einfach alle Maße um eine oder 
zwei Stufen nach oben verschiebt.

Für das reproduzierbare(!) Abmessen von z.B. Gewürzmischungen verwenden 
wir zuhause fast ausschließlich solch einen Löffelsatz.

In vielen deutschen Rezepten findet man hingegen äußerst schwammige 
Angaben wie z.B. "1 gestrichenen Esslöffel". Normale Esslöffel oder 
Teelöffel sind doch viel zu flach, um damit reproduzierbar zu arbeiten. 
Und bei gehäuften Löffeln kommt es sehr auf die Feuchtigkeit, den 
Mahlgrad, usw. an. Die amerikanischen Messlöffel werden hingegen immer 
gestrichen.

Exemplarisch solch ein Satz von Messlöffeln:
https://www.amazon.de/dp/B072JDW847/

von Max M. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> In der Tat sind im Handel durchaus sehr sinnvolle Maßverkörperungen für
> Cups, Teaspoons und Tablespoons erhältlich und erlauben es, wesentlich
> präziser die Mengen abzumessen als mit Alltagslöffeln und -tassen.
Ich habe also einen kleinen Löffen, einen großen und eine Tasse.
Das nur für die kleinen Mengen.

Das Problem sind doch Größenkonvertierungen.
Bei kleinen Mengen nehme ich also Löffel und Tassen, für die Großküche 
muss ich dann in Galonen o.ä. umrechnen und wenn ich den Jahresbedarf 
beim Großhändler einkaufe rechne ich in irgendwelche Fass- oder 
Volumenangaben um.
Das geht nicht im Kopf und das geht auch nicht ohne Umrechnungsverluste.

Im Metrischen System verschiebe ich das Komma.
Im Maschinenbau ist sich aufaddierende Ungenauigkeit ein Problem.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
> Ich habe also einen kleinen Löffen, einen großen und eine Tasse.

Hast Du Dir überhaupt mal das verlinkte, durchaus repräsentative 
Sortiment angeschaut? Nein? Spoiler: Es sind nicht nur drei Maße 
enthalten.

> Das Problem sind doch Größenkonvertierungen.
> Bei kleinen Mengen nehme ich also Löffel und Tassen,

Genau, so wie wir es ja auch mit "unseren" unbestimmten Löffeln und 
Tassen in fast jedem Haushalt tun. Ich möchte nicht ausschließen, dass 
man auch irgendwo metrische Messlöffel und Tassen bekommt, aber sie sind 
in deutschen Privathaushalten ausgesprochen ungebräuchlich. In den USA 
sind wiederum die beschriebenen Messlöffelsätze extrem gebräuchlich.

> für die Großküche
> muss ich dann in Galonen o.ä. umrechnen und wenn ich den Jahresbedarf
> beim Großhändler einkaufe rechne ich in irgendwelche Fass- oder
> Volumenangaben um.

Das ist eine komplett andere Baustelle. In Großküchen wird man - außer 
vielleicht für sehr wenige Substanzen wie z.B. Farbstoffe oder reines 
Capsaicin - eher nicht mit Teelöffeln abmessen.

> Das geht nicht im Kopf und das geht auch nicht ohne Umrechnungsverluste.

Hast Du überhaupt schon einmal internationale Koch- und Backrezepte in 
haushaltsüblichen Mengen zubereitet? Wohl eher nicht, denn dann wäre Dir 
aufgefallen, dass dort die imperialen Spoons und Cups extrem verbreitet 
sind. Für Wasser usw. findet man dann aber wiederum auch metrische 
Angaben.

> Im Metrischen System verschiebe ich das Komma.

Ach, wirklich? Damit kannst Du dann Essen für eine, zehn oder hundert 
Personen zubereiten. Bei den erwähnten imperialen Maßverkörperungen kann 
man sehr einfach für ein, zwei, vier, acht Portionen skalieren, was in 
Privathaushalten doch wesentlich häufiger vorkommt.

> Im Maschinenbau ist sich aufaddierende Ungenauigkeit ein Problem.

Super, weil Hr. Diplomingenieur seine Hydraulik lieber in Meter, Liter, 
Bar, usw. dimensioniert, muss Tante Helga ihre Messlöffel wegschmeißen?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7350378 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Falk B. (falk)


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Andreas S. schrieb:
> Hast Du überhaupt schon einmal internationale Koch- und Backrezepte in
> haushaltsüblichen Mengen zubereitet? Wohl eher nicht, denn dann wäre Dir
> aufgefallen, dass dort die imperialen Spoons und Cups extrem verbreitet
> sind.

Mag sein, ist aber trotzdem historisch gewachsener Murks.

> Für Wasser usw. findet man dann aber wiederum auch metrische
> Angaben.

Noch mehr Murks. Oder Diversität?

Auch in Deutschland musste man noch bis in die 1980er Jahre hinein 
diverse gebräuchliche Einheiten wie Kilopond, Zentner etc. mit einem 
gewissen Nachdruck abschaffen. Klar, auch heute reden ältere Leute noch 
von Pfund, Dreipfundbrot, Pfund Hack etc. Oder Bauern von Zentnern und 
Doppelzentnern. Wirklich brauchen tut die aber keiner und Vorteile haben 
sie auch nicht.

Jetzt könnte man über die echte Wissenschaft Astronomie lästern, die mit 
Lichtjahren(!), Parsec, AE und anderen nicht-SI Einheiten hantiert!
Ein Lichtjahr sind ~9,4e15m. Ist das besser oder schlechter vorstellbar?

von Falk B. (falk)


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Andreas S. schrieb:
>> Im Metrischen System verschiebe ich das Komma.
>
> Ach, wirklich? Damit kannst Du dann Essen für eine, zehn oder hundert
> Personen zubereiten. Bei den erwähnten imperialen Maßverkörperungen kann
> man sehr einfach für ein, zwei, vier, acht Portionen skalieren, was in
> Privathaushalten doch wesentlich häufiger vorkommt.

Kann man das im metrischen System nicht? Ist Multiplikation mit 2, 3, 4 
so schwer?

>> Im Maschinenbau ist sich aufaddierende Ungenauigkeit ein Problem.

>Super, weil Hr. Diplomingenieur seine Hydraulik lieber in Meter, Liter,
>Bar, usw. dimensioniert, muss Tante Helga ihre Messlöffel wegschmeißen?

Die meisten älteren Leute wollen so oder so nicht wechseln, denn der 
Mensch ist ein Gewohnheitstier, egal wie schlecht oder nachteilig die 
Gewohnheit ist. Bei der Frage der Ablehnung des metrischen System geht 
es rein um Psychologie, nicht Logik oder Praxistauglichkeit. Laß den 
Briten ihre Pfund, Steine, Unzen und Pints im Alltag, dort kollidiert 
nix mit dem metrischen System bei uns. Und wenn doch (Handel, 
Kooperation), ist es DEREN Problem. Dito bei den Amis. DIE plagen sich 
mit dem Quark ab, DIE bezahlen für die Extrakosten bzw. Verluste.

Man könnte auch alle Länder auf Rechtverkehr umstellen. Oder 
Linksverkehr! Wer hat Recht? Was ist besser?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Auch in Deutschland musste man noch bis in die 1980er Jahre hinein
> diverse gebräuchliche Einheiten wie Kilopond, Zentner etc. mit einem
> gewissen Nachdruck abschaffen.

Naja, die blöden Kilokalorien und Pferdestärken halten sich bis heute 
noch mit Vorliebe – sieht halt marketingmäßig geiler aus, ein 
100-PS-Auto zu verkaufen statt eines mit "nur" 73 kW, und wenn der 
Müsliriegel 200 kcal hat, klingt das wohl für manche auch viel netter 
als 830 kJ. Schließlich noch das Bar an der Tankstelle, ist Otto 
Normalautofahrer wohl nicht zumutbar, dass er 260 kPa auf den Reifen 
pumpt statt 2,6 Bar. (DDR-Bürger durften damals damit zurecht kommen …) 
Dafür kann er sich den Reifendruck auch gleich noch in Pfund pro 
Quadratdaumen ansehen. :-/

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #7350403 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Falk B. (falk)


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Jörg W. schrieb:
>> Auch in Deutschland musste man noch bis in die 1980er Jahre hinein
>> diverse gebräuchliche Einheiten wie Kilopond, Zentner etc. mit einem
>> gewissen Nachdruck abschaffen.
>
> Naja, die blöden Kilokalorien und Pferdestärken halten sich bis heute
> noch mit Vorliebe – sieht halt marketingmäßig geiler aus, ein
> 100-PS-Auto zu verkaufen statt eines mit "nur" 73 kW,

Vor allem bei E-Autos! ;-)))))

> und wenn der
> Müsliriegel 200 kcal hat, klingt das wohl für manche auch viel netter
> als 830 kJ. Schließlich noch das Bar an der Tankstelle, ist Otto
> Normalautofahrer wohl nicht zumutbar, dass er 260 kPa auf den Reifen
> pumpt statt 2,6 Bar.

Nur Bares ist Wahres! ;-)

von Falk B. (falk)


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Hier noch ein paar witzige Videos zum Thema USA und metrisches System 
;-)

https://www.youtube.com/watch?v=5q4FjKU3tFw
https://www.youtube.com/watch?v=f1FBYgk3svU#t=3m10s

"we americans won't change, no matter how good it would be for us."
;-)

https://www.youtube.com/watch?v=N0U-XEmKPKg

https://www.youtube.com/watch?v=s95cxZkC_es#t=4m20s

Kanada adaptierte die britische Gallone mit ~4,5l und nicht die 
amerikanische mit 3,8l und die Leute, die über die Grenze zum tanken 
fahren, wunderten sich ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=s95cxZkC_es#t=6m20s

Hehe, Kanada ist äußerlich metrisch, im wahren Inneren aber eher 
imperial. Großbritanien ist umgekehrt.

https://www.youtube.com/watch?v=z5-s-4KPtD8

https://www.youtube.com/watch?v=nRnuY1Vao0o#t=19m30s

"this why i never will uses the metric system. I can't".

Stimmt. Wenn man als "älterer" Mensch das umlernen muss, tut man sich 
damit meisten SEHR schwer. Gewohnheitstier.

von H. H. (Gast)


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Den Gilmi Glider nicht vergessen!

https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143

von Falk B. (falk)


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H. H. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143

"Die aus dem Tankinhalt am Ende falsch errechnete Zahl von (12.589 l * 
1,77 lb/l = 22.283 kg) 20.400 kg wurde wie vorgegeben ohne 
Einheitsangabe in den Bordcomputer eingegeben. "

Tja, für einheitenlose Zahlen gab's in Physik in der Schule immer eins 
auf den Deckel!

"In der plötzlichen Stille des Cockpits zeichnete der 
(batteriebetriebene) Cockpit Voice Recorder den Kraftausdruck „Oh fuck“ 
sehr deutlich auf. "

LOL^2!!! Auch wenn es Ernst war.

"Mechaniker, die vom Flughafen Winnipeg nach Gimli geschickt wurden, 
blieben bei der Anfahrt ironischerweise ebenfalls wegen Treibstoffmangel 
liegen und mussten von einem anderen Fahrzeug der Gesellschaft abgeholt 
werden.[3]"

Zu geil! :-)

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