Forum: Fahrzeugelektronik Unterschiedliche Selbstentladung bei LiIon


von Otto F. (Gast)


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Hallo,

habe hier ausgebaute 18650er Markenzellen (3s2p) aus einem 
Thinkpad-Notebook. Sind ca. 6 Jahre alt und hatten ca. 450 Zyklen 
runter. Die Zelletagen habe ich vor 1 Jahr manuell angeglichen und mit 
gemessenen 3x 3.88V weggelegt.

Eben messe ich 3.69V, 3.76V und 3.72V. Wie erklärt sich erstens die hohe 
Selbstentladung und zweitens das auseinander laufen der Zelletagen?

Man liest immer wieder, dass man ausgenudelte E-Auto Akkus noch für 
Energiespeicher nutzen möchte. Mit der Selbstentladung könnte man ja 
noch leben, aber wie will man bei einem fetten Energiespeicher das 
auseinander laufen der Zelletagen in den Griff bekommen?

Otto

von Jens G. (jensig)


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Otto F. schrieb:
> Eben messe ich 3.69V, 3.76V und 3.72V. Wie erklärt sich erstens die hohe

Was willst Du da erklären? Keine Zelle entspricht exakt der anderen. Die 
laufen daher nun mal mit der Zeit auseinander, und werden, wenn's gut 
geht, nur durch den Balancer in Schach gehalten. Erst recht, wenn die 
schon recht alt und ausgenuddelt sind ...

von Jörg R. (solar77)


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Otto F. schrieb:
> habe hier ausgebaute 18650er Markenzellen (3s2p) aus einem
> Thinkpad-Notebook. Sind ca. 6 Jahre alt und hatten ca. 450 Zyklen
> runter. Die Zelletagen habe ich vor 1 Jahr manuell angeglichen und mit
> gemessenen 3x 3.88V weggelegt.
>
> Eben messe ich 3.69V, 3.76V und 3.72V. Wie erklärt sich erstens die hohe
> Selbstentladung und zweitens das auseinander laufen der Zelletagen?

Wie kommst Du auf eine hohe Selbstentladung? Hast Du die Kapazität 
gemessen? 3,7V ist die Nennspannung dieses Akku-Typs. Die Akkus sind mit 
70mV Differenz auch nicht auseinander gelaufen. Und wofür gibt es wohl 
ein BMS in so einem Akkuverbund?

: Bearbeitet durch User
von Otto F. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Keine Zelle entspricht exakt der anderen. Die
> laufen daher nun mal mit der Zeit auseinander, und werden, wenn's gut
> geht, nur durch den Balancer in Schach gehalten.

In allen meinen bisher geöffneten Notebook-Akkus fand sich kein 
Balancer. Selbst in meinen beiden Pedelec-Akkus (48V) gibt es sowas 
nicht. Seit neu laufen die Zelletagen um 0.01V/Jahr auseinander. Nach 
nun 3 Jahren Nutzung und ca. 50 Ladezyklen/Jahr bin ich nun bei 0.03V 
angelangt.

> Erst recht, wenn die schon recht alt und ausgenuddelt sind ...

Alt bedeutete hier immer Kapazitätsverlust und erhöhter Innenwiderstand. 
Dass eine unterschiedliche Selbstentladung zum Problem wird, ist mir 
neu. Wobei alle meine sachgerecht genutzten LiIon-Zellen eigentlich 
keine Selbstentladung kennen.

von Otto F. (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Und wofür gibt es wohl ein BMS in so einem Akkuverbund?

Damit die Hütte nicht runter brennt.
Das war aber nicht die Fragestellung.

von Jörg R. (solar77)


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Otto F. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Und wofür gibt es wohl ein BMS in so einem Akkuverbund?
>
> Damit die Hütte nicht runter brennt.
> Das war aber nicht die Fragestellung.

Doch, war es..

Otto F. schrieb:
> ..aber wie will man bei einem fetten Energiespeicher das
> auseinander laufen der Zelletagen in den Griff bekommen?

von Teo D. (teoderix)


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Otto F. schrieb:
> Wie erklärt sich erstens die hohe
> Selbstentladung

Dumm gelaufen, würde ich sagen: :D
https://www.scinexx.de/news/energie/akkus-raetsel-der-selbstentladung-geloest/

von Walta S. (walta)


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Zitat: Sobald die Batterie sich ein wenig erwärmt, setzen chemische 
Reaktionen ein,

Was heißt das? Wie warm? Halten die Dinger im Kühlschrank dann ewig?

Walta

von Tobo M. (chipi)


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Interessanter Artikel, öffentlich setzen die Hersteller dies rasch um.

von Thomas R. (thomasr)


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An der Rate der Selbstentladung kann man die Güte der Akkus beurteilen. 
Wenn die noch neu sind, hält die Ladung (bei 4,2 Volt Ladenendspannung) 
seeehr lange. Je älter die Zellen werden, desdo schneller die 
Selbstentladung.

Das ist auch für eine weitere Nutzung nicht dramatisch solange die 
Ladezyklen in passend kurzen Abständen erfolgen (und man mit dem Verlust 
leben kann). Mein Rasenroboter läuft mit Uraltakkus aus Laptops (25 
Zellen mit zusammen 12Ah/21Volt), entlädt sich aber im Laufe von Wochen 
ganz gut selber. Da er aber in der Saison jeden Tag geladen wird ist mir 
das völlig wurscht.

Schlimm sind die "Heaterzellen": wenn sich eine Zelle beim normalen 
Laden schon sehr erwärmt, wird sie

erstens ihre Ladung schnell wieder verlieren und

zweitens zur Gefahr für die Umwelt, weil sie chemisch instabil ist

von Gerd U. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Das ist auch für eine weitere Nutzung nicht dramatisch solange die
> Ladezyklen in passend kurzen Abständen erfolgen

Kann ich absolut nicht bestätigen. Habe mal einen Notebook Akku solange 
genudelt (täglich geladen), bis die angezeigte Kapazität noch 5% betrug, 
was knapp 10 Minuten Laufzeit entsprach. Dann den Akku geöffnet, die 
extrem debalancierten Zellen angeglichen und schwuppdiwupp hatte der 
Akku wieder 70%.

von michael_o (Gast)


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Es gab gerade eine interessant Untersuchung, die ein Klebeband in den 
Zeĺlen als schuldig für die Selbstentladung entlarvt haben will, bzw. 
Den verwendeten Klebstoff darauf.

MfG
Michael

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