Hallo, was mir mein DRM-Empfänger anzeigt: SNR: Signal Rauschabstand in dB ok. Ab wann wirds's kritisch? Habe gelesen, mindestens 30 dB sollen schon recht gut sein. Dann: Feldstärke: in dBµV. OK. Je mehr desto besser. Aber so bis ca. 10dBµV klappts noch. Dann, und das verstehe ich nicht ganz so leicht: BER: Bit Error Rate mit Zahl und Potenz z.B. 95e^-5 Ich interpretiere das so, dass auf 100000 empfangenen Bits dann 95 fehlerhaft waren und nicht dekodiert werden konnten. Also wäre der Wert schon recht gut. Ganz selten wird bei BER auch 0 angezeigt. Das hieße dann, die Übertragung war vollkommen störungsfrei. Jedes gesendete Bit wurde auch korrekt decodiert. Oder? Wer kennt sich da bei Digital Radio Mondiale aus, und kann mir ein paar Hausnummern für guten Empfang sagen? Danke schon mal. ciao gustav
Karl B. schrieb: > BER: Bit Error Rate Steht doch da im Klartext. Bitfehlerrate Nur, wie berechnet man diese, oder was besagt diese? Das war die Frage. ciao gustav
Hallo Gustav, das für störungsfreien Empfang nötige SNR ist abhängig von der eingesetzten Modulation auf den Sub-Trägern der OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex). Die von Dir erwähnten 30dB erlauben eine geringe Bitfehlerrate (BER) selbst bei hoher Modulationsordnung, wie der oft genutzten QAM-64. die 64 Phasen- und Amplitudenzustände der Sub-Trägerfrequenz erlauben dabei, 6 Bit pro Symbol (Modulationspuls) zu übertragen. Die Datenrate profitiert also von der Hochstufigkeit, die Robustheit nicht. Es gibt im Standard mehrere 'Modulation and Coding Schemes' (MCS), die auch niederstufigere Modulationen erlauben, damit robuster sind und auch bei geringerem SNR eine geringe BER bieten. DRM-Sender mit QAM-16 kannst Du also auch bei geringerem SNR störungsfrei empfangen (z.B. "nur" 20dB). > Feldstärke: in dBµV. OK. Je mehr desto besser. > Aber so bis ca. 10dBµV klappts noch. 10dBuV an 50Ohm entsprechen einer Leistung von -97dBm. Das dürfte auch den 30dB SNR entsprechen, bei sinnvollen Empfängerempfindlichkeiten im KW-Bereich. > Dann, und das verstehe ich nicht ganz so leicht: > BER: Bit Error Rate mit Zahl und Potenz > z.B. 95e^-5 > Ich interpretiere das so, dass auf 100000 empfangenen Bits dann 95 > fehlerhaft waren und nicht dekodiert werden konnten. > Also wäre der Wert schon recht gut. Ich denke auch, dass es sich um 95 * 10⁻⁵ handelt. Damit passt Deine Interpretation und Bewertung (auch wenn die Formulierung "...nicht dekodiert werden konnten" nicht ganz zutreffend ist). > Ganz selten wird bei BER auch 0 angezeigt. > Das hieße dann, die Übertragung war vollkommen störungsfrei. > Jedes gesendete Bit wurde auch korrekt decodiert. Oder? Die gute BER oben weist darauf hin, dass es sich um die Fehlerrate nach der Kanal(de)kodierung handelt. Es konnten also alle Bits korrekt empfangen oder ggf. repariert werden. Der Bitstrom wird auf Sendeseite mathematisch verwoben, um auf Empfangsseite Fehler zu erkennen und ggf. sogar reparieren zu können. Der Überbegriff heißt Forward Error Correction - FEC). Grüße, Gerrit, DL9GFA
Karl B. schrieb: > z.B. 95e^-5 > Ich interpretiere das so, dass auf 100000 empfangenen Bits dann 95 > fehlerhaft waren und nicht dekodiert werden konnten. > Also wäre der Wert schon recht gut. > Ganz selten wird bei BER auch 0 angezeigt. > Das hieße dann, die Übertragung war vollkommen störungsfrei. > Jedes gesendete Bit wurde auch korrekt decodiert. Oder? Würd ich auch so sehen.
Hi, super! Danke an @gerrit. Bei der Testsendung des Tschechischen Rundfunks kamen im Display folgende Daten. Die Decodierung war sporadisch. Es liegt auf der Frequenz abends noch der spanische 50kW-AM-SenderOnda Cero drauf. Dann hat man es noch mit einer langperiodischen Fadingcharakteristik zu tun. Man muss den Moment abpassen, wo Gleichkanal"störung" gerade fade out hat. Dann "spielt" das Radio. Zum Teil kam da auch "23 kbps stereo." Bin schon gespannt, ob der Test noch verlängert wird. ciao gustav
Hallo Gustav, ich finde toll, dass DRM überhaupt noch verwendet wird. Als es vor ca. 20 Jahren aufkam, war ich sehr begeistert von den Möglichkeiten und habe regelmäßig mit einem KW-Eigenbauempfänger über den 12kHz-ZF-Ausgang mit dem PC DRM-Radio gehört (DReaM-Software). Im Laufe der Jahre wurden die DRM-Sendungen immer weniger zugunsten des Internet-Streamings. Ich habe durch Deinen Beitrag Lust bekommen, mal wieder die Bänder "abzugrasen". Danke! ;o) Welchen DRM-Empfänger verwendest Du? Grüße, Gerrit, DL9GFA
Gerrit B. schrieb: > Welchen DRM-Empfänger verwendest Du? Hi, der Gospell228 scheint recht gut zu sein. Trotz der Macke, dass mit Netzteil DRM SNR 0 anzeigt. Im Akkubetrieb läufts. Akku 3,7V 2200 mA/h ist IMHO schnell alle. Das Gerät hat Updatemöglichkeit über USB. Das war mir wichtig, falls wieder ein anderer Audiocodec kommt. Momentan der xHE-AAC drauf. Auch DRM+ ready, sprich nachflashbar. (UKW/FM Frequenzbereich 87,5 -108 MHz in DRM+) Die ETSI-Bestimmungen verlangen neuerdings sogar, dass diese Geräte updatebar sein müssen. Damit nicht jeder Codecwechsel ein neues Gerät nötig macht. Braucht keinen Extra-HF-Vorverstärker/Aktivantenne. Angeblich ist die bessere Preselection schon drin. Allerdings muss man über den Preis schon pokern. Normalerweise werden die Geräte nicht nach Europa geliefert, nur mit Mindestbestellmenge und Preisverhandlung. Diese Seite ist ganz brauchbar. Ohne Gewähr. Made-in-China.com https://gospellf518.en.made-in-china.com/product/QwqmBnPxJGkZ/China-Gospell-Gr-228bp-Stylish-and-Elegant-Portable-Digital-Radio-Combination-of-Full-Band-DRM-Receiver.html Gerrit B. schrieb: > Ich habe > durch Deinen Beitrag Lust bekommen, mal wieder die Bänder "abzugrasen". auf 3955, 5955, 7235, 7350, 9720, 11620 [kHz] ist was los. Tiganesti hat wieder einen DRM-Sender havariert, sendet mit Ersatzsender. BBC-Worldservice ist sehr stabil. ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.