Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Universal-Eingang für ESP ?


von Johann K. (Firma: privat) (johnboyk)


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Hallo liebe Community!
Vorab: Ich bin KEIN Elektroniker – meine Kenntnisse stufe ich als 
„Bausatz-Löter mit viel Software-Erfahrung“ ein.

Es kommen auf mich (für eine 92-jährige schwerhörige Nachbarin) einige 
Bastelprojekte zu, welche ich mittels ESPxx lösen möchte. Dabei habe ich 
die Herausforderung, dass ich aus verschiedensten 
Niederspannungs-Quellen Stati beziehen möchte, ohne jedesmal 
wissenschaftliche Nachforschungen zu machen, wie ich das Signal auf 
meine 3,3V Input hinbekomme, um in der Software weiterzumachen. Mein 
Multimeter kann ich auch fast überall anschließen und sehe in groben 
Zügen, welches Signal anliegt…

Daher dachte ich mir, dass es doch möglich sein müsste, einen 
„Universal-Eingang“ zu gestalten, der zwar vielleicht ein paar Teile 
(und Euro) mehr benötigt, aber dafür IMMER GLEICH aufgebaut ist.
In der Beilage eine Zeichnung, wie ich mir das ungefähr vorstelle – aber 
je länger ich daran herumdenke desto stärker wächst meine 
Unsicherheit…..

Als Rahmenbedingungen des „Universal-Eingangs“ stelle ich mir vor: 1,5V 
bis max 16V  - wobei das Signal Gleichstrom, gepulster Gleichstrom (z.B. 
Gleichstrom-Pieper) oder auch Wechselstrom (z.B. alter Klingeltrafo der 
50 Jahre alten Hausklingel oder ein Lautsprecherausgang) sein kann.
Die Idee ist, dass diese immer gleiche Schaltung angeschlossen wird, 
mittels Trim-Poti die Sensibilität einmal angepasst wird und auf dem 
ESPxx das Signal ankommt.
Natürlich soll der Eingang möglichst hochohmig sein um das 
Original-Signal möglichst gar nicht (bis wenig) zu beeinflussen und 
gleichzeitig soll auch verhindert werden, dass ich den ESPxx zerstöre.

Ich hoffe, jetzt nicht gleich als „Troll“ oder sonstiger Depp 
abgestempelt zu werden, würde aber gerne um kompetente Meinung bitten, 
in welche Richtung ich diese Gedanken weiter verfolgen kann, oder, ob 
ich den ganzen Ansatz vergessen soll. Nach viel Forums-Recherche bin ich 
immer wieder auf Einträge mit Empfehlungen zu einem Komparator LM393 
gestoßen. Daher denke ich, dass dies vielleicht der richtige Weg ist und 
habe beiliegenden Ansatz gezeichnet…


Die Schaltung braucht NICHT extrem schnell sein – wenn ein 50Hz-Signal 
kommt, dann will ich nicht 50 Mal High/Low am Input haben, sondern 
einfach auf High (oder low) bleiben. Es reicht wenn ich pro Sekunde zwei 
bis 4 Zustandswechsel erkennen könnte. (Natürlich könnte ich ungewollte 
höhere Anzahl Zustandswechsel in der Software abfangen, aber muss ja 
nicht sein.)
Zusätzlich möchte ich noch über einen Schalter optional eine LED 
aktivieren können, um das ankommende Signal für Diagnose-Zwecke auch 
sichtbar machen zu können.

Vielen Dank im Voraus für Euer Feedback und bitte gegebenenfalls 
Lösungshinweise für „Einfachdenker“ zu formulieren. Ihr müsst bedenken 
ich bin Nicht-Elektroniker und Österreicher… :-D

Liebe Grüße aus Wien
Johann

PS.: Ich lese nun schon recht lange in diesem (und anderen) Forum mit 
und versuche dabei möglichst viel notwendiges Wissen aufzuschnappen um 
für meine Zielplattformen ESP8266, ESP32 und RasPI die notwendige 
Connectivity zu haben. Aber ich gebe zu, die analoge Elektronik ist für 
mich noch „im Nebel“. Das Ohmsche Gesetz und bis zum Wechselblinker ging 
es ja noch ganz gut, aber ab dem Thema „Kapazitäten“, „frequenzabhängige 
Abweichungen“ und „rauschen“ bin ich ausgestiegen…

von Achim M. (minifloat)


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Johann K. schrieb:
> Komparator LM393

Pullup an dessen Ausgang nach 3.3V genügt. Den vermisse ich in deiner 
Schaltung übrigens. Eine Hysterese wäre nett, aber wenn der ESP 
Schmitt-Trigger an den Eingängen besitzt, nicht unbedingt nötig.

Ich hoffe, dass die Quelle vor dem Gleichrichter da jeweils galvanisch 
von deiner ESP-Masse getrennt ist.

Ein wenig Glättung nach dem Gleichrichter ist vielleicht auch eine gute 
Idee, um das Ding nicht vom eigenen Funkbetrieb oder sonst Störungen zu 
triggern.

mfg mf

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du das mit mehreren Eingängen machst, fliegt dir wahrscheinlich 
alles um die Ohren. Du kannst deine Quellen hinter dem Gleichtrichter 
nicht einfach so auf GND zusammen führen.

Versuche das mal ganz anders anzugehen, und zwar mit Optokopplern. Es 
gibt sogar welche mit zwei anti-parallel geschalteten Dioden im Eingang, 
die wären für deinen Fall ideal, weil du dann keinen Gleichrichter 
brauchst.

Hier eine Anregung für höhere Wechselspannungen:
http://stefanfrings.de/optokoppler_230v/index.html

von Peter D. (peda)


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Stefan F. schrieb:
> Es
> gibt sogar welche mit zwei anti-parallel geschalteten Dioden im Eingang,
> die wären für deinen Fall ideal, weil du dann keinen Gleichrichter
> brauchst.

Z.B. LTV814

https://www.reichelt.de/1-fach-optokoppler-ac-5kv-35v-50ma-20-300-dip-4-ltv-814-p96806.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du kannst die ganze Nummer entschärfen, indem du vor den (evtl. ganz 
unnötigen) Gleichrichter einen kleinen Übertrager einbaust:
https://www.reichelt.de/de/de/nf-bertraeger-1-10-rm-10-x-12-5-mm-nfu-1-10-p73042.html
Die gibts mit verschiedenen Windungsverhältnissen. Damit ist Masse kein 
Problem mehr.
Die Ausgänge der beiden Komparatoren kannst du übrigens parallel 
schalten und auf einen gemeinsamen Pullup führen, wenn die 
Unterscheidung von 2 Quellen nicht nötig ist.
Du möchtest sicher keinen bipolaren 10mF(!) Kondensator am Ausgang des 
Komparators benutzen, sondern höchstens ein paar nF.  Das Ding hätte die 
Grösse einer Filmdose und siebt alles weg.

: Bearbeitet durch User
von CBFunker (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Versuche das mal ganz anders anzugehen, und zwar mit Optokopplern.

Genau - und das "möglichst hochohmig" ...

von CBFunker (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Du kannst die ganze Nummer entschärfen, indem du vor den (evtl.
> ganz unnötigen) Gleichrichter einen kleinen Übertrager einbaust.

Genau - und möglichst einen Gleichstrom-Übertrager einbauen - damit der 
"Universal-Eingang" auch "das Signal Gleichstrom" frisst ...

von CBFunker (Gast)


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Und wo wir schon mal dabei sind, eine Bitte an unseren Herrgott: "Bitte 
lass Hirn regnen - oder wenigstens für 5 Pfennig Lesekompetenz" ...

von Wolfgang (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Wenn du das mit mehreren Eingängen machst, fliegt dir wahrscheinlich
> alles um die Ohren. Du kannst deine Quellen hinter dem Gleichtrichter
> nicht einfach so auf GND zusammen führen.

Das lässt sich vermeiden, indem man von der Idee "Brückengleichrichter" 
Abstand nimmt und eine simple Diode verwendet. Der einzige Nachteil 
wäre, dass man sich beim Anschluss von Gleichspannung um die Polarität 
kümmern muss.
Ob man die Gnd aller anzuschließenden Eingänge verbinden darf, hängt 
davon ab, was da kommt. Man muss also wissen, was man tut.

Sonst kann man natürlich auch das Konzept Brückengleichrichter 
verfolgen, allerdings dann mit Komparator und Optokoppler auf der 
Eingangsseite und Versorgung über jeweils einen kleinen galvanisch 
trennenden DC/DC-Wandler.

von Johann K. (Firma: privat) (johnboyk)


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Hallo!
Vielen Dank für die Rückmeldungen und ich versuche einmal mit meinem 
begrenzten Elektronik-Verständnis zusammenzufassen:


+) Zusammenschalten der Ground-Anschlüsse des detektierten Signals und 
der ESPxx-Elektronik benötigt eine „galvanische Trennung“. Das könnte 
ich bei einer Wechselstrom-Signalquelle mittels eines 1:1 Übertragers 
(Trenn-Trafo) erreichen.
?) Wie ich bei einer Gleichstrom-Signalquelle eine „galvanische 
Trennung“ erreiche und trotzdem hochohmig bleibe, habe ich noch nicht 
ganz verstanden. Optokoppler dürften da wohl nicht als hochohmig 
anzusehen sein. Gleichstrom wird durch einen Übertrager (Trenntrafo) 
nicht durchgelassen. Da sehe ich noch kein Licht und hoffe auf 
verständliche Aufklärung.

+) Pro Signal, das ich abgreife, einen eigenen ESP verwenden, vermindert 
das Risiko, dass ich über mehrere zusammengeschaltete Grounds noch mehr 
Probleme einfange.

+) Beim ESP soll ich einen Pullup vorsehen. Das muss ich nochmals 
nachlesen, ich dachte an einen PullDown, weil ich erwartet hatte, dass 
ich aus dem LM393 ein High-Signal (also +3.3V) bekomme und daher mit 
einem PullDown gegen Ground stabilisieren muss. Aber vielleicht schaltet 
Vout des LM393 gegen Masse durch – dann muss ich Alles anders rum 
anlegen…

+)Mit dieser Aussage bin ich überfordert:
> Sonst kann man natürlich auch das Konzept
> Brückengleichrichter verfolgen, allerdings dann
> mit Komparator und Optokoppler auf der Eingangsseite
> und Versorgung über jeweils einen kleinen galvanisch
> trennenden DC/DC-Wandler.
Wird dann das eventuelle Gleichstrom-Signal nicht aufgefressen? Oder ist 
es so gemeint, dass man auf jeden Fall zwischen Gleichstrom-Signalquelle 
und Wechselstrom-Signalquelle unterscheiden muss?

+) Bisher sehe ich noch kein Licht, dass ich damit zu einem hochohmigen 
„Universal-Eingang“ für Gleich- oder Wechselstrom-Signale komme… Aber 
die Hoffnung lebt noch....

Könnt Ihr mir bitte nochmals auf die Sprünge helfen?
Vielen Dank im Voraus
Johann

: Bearbeitet durch User
von Noch ein Kommentar (Gast)


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Der Grund warum es so viele verschiedene Eingangsschaltungen gibt - für 
die Unmassen an verschiedenen Problemen gibt es keine einheitliche 
Lösung.

Mal darfst du GND nicht verbinden. Mal bekommst du EMV Störungen. Mal 
musst du alle hochfrequenten Störungen raus filtern, dann brauchst du 
mal das gesamte Frequenzspektrum. Mal brauchst du eine Trennung gegen 
lebensgefährliche Spannungen, dann hast du nur Millivolt...

Eine Schaltung, die alle 1000 möglichen Anforderungen gleichzeitig 
erfüllt, wird zu aufwendig. Besser einen Universaladapter, auf den du 
Module für die verschiedene Anforderungen aufstecken kannst.

von CBFunker (Gast)


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Johann K. schrieb:
> Es kommen auf mich [...] einige
> Bastelprojekte zu, welche ich mittels ESPxx lösen möchte. Dabei habe ich
> die Herausforderung, dass ich aus verschiedensten
> Niederspannungs-Quellen Stati beziehen möchte, ohne jedesmal
> wissenschaftliche Nachforschungen zu machen [...]

Noch ein Kommentar schrieb:
> Eine Schaltung, die alle 1000 möglichen Anforderungen gleichzeitig
> erfüllt, wird zu aufwendig.

Johann könnte die Anforderungen bestimmt reduzieren, indem er grob 
zwischen "Stati" (Status-Signale, digital) und "Messwerten" 
(Spannungwerte, analog) unterscheidet - sowie sich realistische 
Szenarien ausdenkt.

Für Statussignale, also alles was grob in Richtung "Schalterabfrage" 
geht, würde ich empfangsseitig einen relativ niederohmigen "Pull-up 
Widerstand" auf eine relativ hohe Spannung vorsehen (z.B. 2k2/4k7 @ 5V, 
4k7/10k @ 12V, ...) und als "Signal aktiv" diesen Eingang auf GND/0V 
ziehen.

Oft WILL man niederohmig sein, z.B. weil mechanische Schalter oder auch 
die Verdrahtung einen Mindest-Frittstrom / Mindest-Frittspannung 
verlangen (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Frittspannung) und/oder 
eine niederohmige Auslegung den Einfluss hochohmiger Einstreuungen 
reduziert.

In vielen Fällen lässt sich mit ausreichend Schleifenstrom auch eine 
einfache Sende-Schaltung betreiben. Und/Oder man sieht gleich eine 
seperate Fernspeissung aus z.B. 12V vor.

Analogeingänge sind noch mal eine andere Hausnummer...

Zum Schutz solcher Eingänge sieht man einen Serienwiderstand (oft auch 
einen Teiler und/oder Sicherung/Sicherungswiderstand) vor, dazu 
Schutzdioden (u.U. auch TVS) sowie einem kleinen Kondensator gegen 
"hochfrequentere" Einstreuungen oder auch Brumm.

Extrem wichtig bei Schutzmaßnamen ist die Masseführung!

Hier darf man sich ruhig auch mal industrielle Steuerungen ansehen und 
dazu-lernen ...

von Wolfgang (Gast)


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Johann K. schrieb:
> ... weil ich erwartet hatte, dass ich aus dem LM393 ein High-Signal
> (also +3.3V) bekomme

Nein, aus einem LM393 bekommst du kein High-Signal.

Das kann der nicht (s. "7.2 Functional Block Diagram" im Datenblatt auf 
S.18). Der LM393 besitzt eine Open-Kollektor Ausgang.

von Johann K. (Firma: privat) (johnboyk)


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Hallo!
> Johann könnte die Anforderungen bestimmt reduzieren, indem
> er grob zwischen "Stati" (Status-Signale, digital) und
> "Messwerten" (Spannungwerte, analog) unterscheidet

Hier war ich vielleicht etwas unklar in meiner Darstellung der 
Vorstellung: Verarbeitung von analogen Messwerten ist in diesem Fall 
NICHT gemeint.
Wenn ich Wechselstrom-Eingang schreibe, meine ich: Ich will wissen ob 
der Beeper/Lautsprecher/Klingeltrafo jetzt piept/läutet oder nicht. Ich 
brauche weder eine Anzahl von Schwingungen noch eine Höhe der Amplitude. 
Nur "es hat jemand an der Tür geläutet", "das Telefon läutet", "bei der 
Heizungssteuerung leuchtet die Störungslampe" usw.
Auch bei Gleichstrom-Eingang meine ich nur, ob ein Signal anliegt oder 
nicht.
Daher hatte ich auch angeführt, dass die Erkennung von 2 bis 4 
Statusänderungen pro Sekunde voll ausreicht....

> Nein, aus einem LM393 bekommst du kein High-Signal.
> .... Open-Kollektor-Ausgang
Danke! Da wäre ich ja in die falsche Richtung gelaufen....

Fazit: Ich werde mich der Realität beugen und zumindest für 
Wechselstrom-Signalquellen und Gleichstrom-Signalquellen 
unterschiedliche Eingangs-Schaltungen andenken....

Vielen Dank Euch Allen!

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Moin, ich hab kurz einen Schaltvorschlag gezeichnet. So etwas ähnliches 
hab ich schon mal erfolgreich gebaut. Die 1,5V am Eingang werden jedoch 
nicht reichen, dafür kann er viel höhere Spannungen ab. Ein 
Eingangsstrom von ca. 1 bis 2 mA würde ich wählen. Die kannst Du mit R2 
einstellen. Eine Eingangsspannung von ca. 1V am OK + ca.1V am R2 + ca. 
1,5V am DN2540 + 2* 0,6V am Gleichrichter wirst Du brauchen. Wenn Dir 5V 
Eingangsspannung reichen, ist das vielleicht was für Dich. Du kannst 
mehrere Ausgänge Parallel schalten. Zwischen Pin 4 vom OK und +5V kannst 
Du einfach eine LED setzen. Schau Dir die Datenblätter an.
Gruß Carsten

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> "bei der Heizungssteuerung leuchtet die Störungslampe"

Falls diene Nachbarin eine moderne Heizung hat. Das ist nicht mehr so 
einfach. Die haben keine Glimmlampe mehr. Das ist jetzt ein Segment auf 
dem LCD Display.

Da würde ich doch zuerst mal eine Liste aller abzufragenden Signale 
zusammenstellen. Mal schauen, ob man alles mit Optokoppler machen kann.

P.S. Bau einen Watchdog mit ein. Die ESPs müssen sich alle 10 Minuten 
auf deinem Smartphone melden. Dauert ein halbes Jahr, bis du alles im 
Griff hast und die Anlage zuverlässig läuft.

von Johann K. (Firma: privat) (johnboyk)


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> Moin, ich hab kurz einen Schaltvorschlag gezeichnet.

VIELEN DANK!! Damit werde mal starten.....

> ...Nachbarin eine moderne Heizung hat. Das ist nicht mehr so einfach.
Das war mehr als Beispiel gemeint. Denn in dem Fall ist die Heizanlage 
zirka 30-40 Jahre alt. Ich meine wirklich eine "LAMPE" :-D
Um nicht in den Verdacht zu kommen, dass ich irgendetwas "zerbessert" 
hätte, werde ich in diesem einen speziellen Fall aber keinesfalls dort 
irgendwie direkt abnehmen, sondern wahrscheinlich mit einem einfachen 
LDR oder einem FotoTransistor das Lämpchen kontaktlos abfragen.

Vielen Dank an Alle, welche mir hier bei meinem Thema konstruktiven 
Input gegeben haben!

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> sondern wahrscheinlich mit einem einfachen LDR oder einem FotoTransistor

Du stufst dich als Software-Entwicker ein? Scrum oder traditionell?

Ein Ingenieur überlegt vorher, wie er den Fototransistor anschließen 
wird.

Ein objektorientierter Programmierer definiert ein Interface, das sich 
später für verschiedene Klassen von Eingangssignalen implementieren 
lässt.

Ein Scrum-Entwicklungsteam packt ein Dutzend Layer und Wrapper über den 
Universal-Eingang und schiebt so lange Updates nach, bis irgendwann 
zufällig auch der LDR funktioniert.

von Johann K. (Firma: privat) (johnboyk)


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> Du stufst dich als Software-Entwicker ein? Scrum oder traditionell?

Aber so etwas von traditionell.... Ich stamme aus einer Zeit in der ich 
Assembler-Programme in Lochkarten gehämmert habe, das manuelle Sortieren 
von Lochkarten mit der Sortiernadel schneller war, als der Großrechner; 
Im Hobby-Bereich ich mit einem 1200Baud-modem "der King" war und man 
Nachrichten und kleine Bilder mittels "Fido-Net" ausgetauscht hat und 
von Internet noch keine Rede war....

Das flappsige "LDR oder Fototransistor" kommt daher, weil ich beides zu 
Hause habe und diese Bauteile für mich kein unbekanntes Land.
Im Gegensatz dazu ist der von Carsten-P angeführte DMOS-FET DN2540 schon 
ein für mich spannenderes Bauteil und mit Optokoppler muss ich mich 
jetzt auch mal intensiver befassen. Optokoppler hatte ich bisher eher 
ausgelassen, weil ich befürchtete, dass man die Primär-Seite (welche ja 
eine LED ist) zu leicht zerstört.... aber da gibt es offensichtlich auch 
Optokoppler mit weit größerem Spannungsbereich als ich dachte....

von Stefan F. (Gast)


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Johann K. schrieb:
> aber da gibt es offensichtlich auch
> Optokoppler mit weit größerem Spannungsbereich als ich dachte

Strom, nicht Spannung. Die LED in allen Optokopplern haben eine 
ziemlich konstante Flusspannung um 1,2 Volt. Aber die Stromstärke kannst 
du in einem weiten Bereich variieren und auch begrenzen. Dazu gibt es 
super praktische zweipolige Bauteile namens "Current Limiter Diode". Als 
es sie noch nicht gab, baute man "Konstanststromquellen" mit 
Transistoren auf.

von Johann K. (Firma: privat) (johnboyk)


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> .... "Current Limiter Diode"...

CLD / CRD
Schon wieder eine für mich neue Bauteil-Klasse :-O

Mit der Elektronik ist es so wie mit jedem anderen Wissensbereich:
Je mehr Verständnis man sich aneignet umso mehr sieht man, was man noch 
nicht kennt/weiß.....

Derzeit kämpfe ich noch mit dem Thema Optokoppler:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Optokoppler
Der Artikel "Optokoppler" auf dieser Webseite erklärt zwar (wie viele 
Andere auch) die CTR (Current Transfer Ratio) aber dann folgt eine 
Tabelle mit vielen Überschriften, welche nicht erklärt werden: Vce, 
Vsupply, Iout.
Dazu suche ich noch eine verständliche Erklärung, damit man auch 
Datenblätter vernünftig interpretieren kann. Selbst in Datenblättern 
finden sich verschiedene Abkürzungen für vermutlich die gleiche 
Größe....

Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass viele Datenblätter nur für 
"Wissende" gemacht sind, damit die Elite unter sich bleiben kann ....
Sorry für den Frust-Ausbruch.....

Andererseits findet man wieder in Foren, wie Diesem, echt großartige 
Leute, welche auch Dummies wie mir mit Geduld die richtige Richtung 
zeigen und ich wieder ein Stück meinen Horizont in eine Richtung 
erweitern kann, welche ich auch praktisch verwenden kann.

Zwischenzeitlich habe ich ein Datenblatt von ct-micro (für 4N25, 
4N26...) gefunden. https://www.ct-micro.com/uploads_zip/4N35.pdf Hier 
werden wenigstens die Ratings für "Emitter" und "Detector" getrennt 
angeführt, damit es ein Einfachdenker wie ich verstehe. Aber auch hier 
wird zwar der If (Forward-Strom) aber nicht die Vf (Forward-Spannung) 
angeführt.
Habe aber auch ein Datenblatt von Avago für den 4N35 gefunden, mit dem 
ich gar nicht zu Rande komme: https://docs.broadcom.com/doc/AV02-0773EN 
Da gibt es zwar eine Vf aber die If wird nur unter Testconditions 
angegeben (keine min/max).

Wo liegt der Sinn, dass manche Optokoppler 5 Anschlüsse und somit einen 
Anschluss für "Base" haben. Nach meinem bisherigen Verständnis übernimmt 
doch die Base-Funktion das Licht des Optokopplers??

Gibt es ein umfassende und verständliche Liste von Optokopplern, aus der 
man einfach auslesen kann: "Welche Spannung und Strom (min/max) am 
Eingang, wie viel Spannung und Strom (min/max) kann man damit schalten?
Aber das stelle ich mir wahrscheinlich wieder zu einfach vor....

von Stefan F. (Gast)


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Johann K. schrieb:
> Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass viele Datenblätter nur für
> "Wissende" gemacht sind, damit die Elite unter sich bleiben kann ....


So ist es, die Datenblätter sind für Fachleute geschrieben worden. Für 
Anfänger gibt es andere Literatur und Experimente.

von Stefan F. (Gast)


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Johann K. schrieb:
> Gibt es ein umfassende und verständliche Liste von Optokopplern

Bitteschön: 
https://www.mouser.de/c/semiconductors/integrated-circuits-ics/optocouplers-photocouplers/transistor-output-optocouplers/

Da kann man nach rechts scrollen! Verständlich wird sie dir aber schon 
wegen der Vielfalt des Angebotes nicht sein können.

Alle normalen Optokoppler haben eine IR-LED im Eingang, die mit ungefähr 
1,2 Volt betrieben wird. Wie gesagt kannst du nur den Strom variieren, 
in der Regel bis 60 mA. Aber dann verschleißen sie schnell. Sie lieber 
zu, dass du im Bereich zwischen 1 und 20 mA bleibst, dann bekommst du 
keine Probleme.

Der CTR sagt dir, wie viel Strom am Ausgang fließen kann, und zwar 
relativ zum Eingangsstrom. Ein Optokoppler mit CTR 120% lässt bei 1 mA 
Eingangsstrom bis zu 1,2 mA Ausgangsstrom fließen. Bedenke aber, dass 
die Bauteile verschleißen. Plane großzügig Reserve ein, mindestens 50%.

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Hallo, vielen Dank für das Interesse an meiner Schaltung. Vielleicht 
findest Du hier noch Anregungen:
Beitrag "4-fach Dimmer 2Stromstoßschalter Schaltuhr"
Schauen wir uns das Datenblatt vom LTV816 einmal an. Findest Du u. A. 
bei Reichelt. Ich schaue immer gerne auf die Kennlinien. Fig.4 zeigt, 
welche Eingangsspannung welchen Strom zieht. Interessant ist auch Fig.6, 
wo zu erkennen ist, das ein Eingangsstrom von 5mA einen fast konstanten 
Ausgangsstrom von 5-7 mA erzeugt. Bei 1-2 mA ist die Kurve noch flacher. 
Gerne nutze ich auch den CNY74 oder mit Treibern den TLP250.
Gruß Carsten

von Peter D. (peda)


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Optokoppler gibt es selektiert. Niemand zwingt Dich, die 50..600% Klasse 
zu benutzen. Ich bevorzuge 200..400%. An LED-Strom nehme ich 0,5..2mA, 
wenn es nicht auf maximale Frequenz ankommt. Dann reicht ein Pullup von 
10k an 3,3V.

von Klaus S. (kseege)


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Aus meiner Sicht werden Optokoppler stinkeinfach, wenn mann nur den 
Strom betrachtet und auf Spannungen pfeift. Der Optokoppler ist dann wie 
ein Transistor, nur mit ziemlich kleiner Stromverstärkung, dafür 
galvanischer Trennung.

Und das 5.Beinchen kann man z.B. dazu benutzen, einen Widerstand zum 
Emitter anzusbringen, damit er trotz eines kleinen Leckstroms in der 
Fotodiode nicht anfängt, im Ausgangskreis zu leiten. Nicht anders als 
bei jeder Transistorschaltung auch.

Grundsätzlich anders ist nur die Alterung der Photodiode, die muß man 
einkalkulieren, wenn eine Schaltung längere Zeit funktionieren soll, wie 
ja schon ausgeführt wurde. Daumenregel bei mir: nur noch halbe 
Lichtleistung  nach 10 Jahren, deshalb Diodenbetriebsstrom = 3 x 
Schaltschwellenstrom.

Gruß Klaus (der soundsovielte)

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