Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Geräuscherkennung mit Referenzaudiofile


von Dieter R. (diem07)


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Hi,
ich "spiele" gerade mit dem Gedanken, eine Art von Geräuscherkennung zu 
realisieren.

Hintergrund ist im Wesentlichen, da es mit unserer neuen Palletsheizung 
mit dir Reinigung des Brennraums Probleme gibt. Dort werden in 
unregelmäßigen Abständen durch Spannen und Loslassen von mehreren 
Metallfedern die Brandrückstände abgeklopft. Das macht ein recht 
deutliches "metallische Knallen". Zeitweise fehlt nun aber dieses 
abklopfen oder es klingt hörbar anders (nicht so „metallisch“, irgendwie 
dumpfer). Das deutet auf eine Fehleinstellung der Funktion hin. Dann 
geht das Teil irgendwann auf Störung, wenn der Brennraum zu verrußt ist. 
Was wieder einen Einsatz des Herstellers bedingt.
So weit, so bekannt. Lt. Hersteller soll ich nun aufzeichnen, wann das 
Klopfen in welchen Intervallen anders klingt, denn lt. Software wird die 
Reinigung ja durchgeführt. D.h. ich darf dazu nach Vorstellung des 
Herstellers in den Keller ziehen und dort die nächsten Tage/Wochen 
wohnen und alle paar Stunden auf das Klopfen warten – damit war die Idee 
mit dieser Geräuscherkennung geboren ;)

Die Idee ist nun, ein Referenzaudiofile zu haben (aufgenommen wird solch 
ein „normales“ Klopfen, Dauer ist etwa 10 Sekunden). An einem µC mit 
Mikro wird diese Referenzaufnahme mit den erkannten Tönen verglichen. 
Klingt es „halbwegs“ gleich, ist es ok. Klingt es „anders“ oder bleibt 
es zB ein paar Stunden aus, wird ein Trigger ausgelöst (Email, logfile, 
Ausgang getriggert oder was auch immer). Grundsätzlich ist es recht 
ruhig im Raum, nur ab und an (auch unregelmäßig) werden die Pallets 
angesaugt, was wieder ein Geräusch erzeugt, das aber völlig anders 
klingt.
D.h. ich brauche eine Art Vergleich, eine gewisse Ähnlichkeit ist in 
Ordnung, ab einem gewissen Wert der Unähnlichkeit sollte ein Trigger 
ausgelöst werden. Ab Besten sollte die Geräuscherkennung "nur" und diese 
Art des Klopfens reagieren und die anderen Geräusche "ignorieren".

Ich komme zwar aus der SW-Entwicklung, das Thema am µC übersteigt 
allerdings meine Fähigkeiten :(
Was meint ihr dazu? Wie kann man sowas angehen? Welchen Controller 
sollte man dafür verwenden?

Ihr würdet mir sehr mit eurem Input helfen, danke euch vielmals

Dieter

von Wolfgang (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Die Idee ist nun, ein Referenzaudiofile zu haben (aufgenommen wird solch
> ein „normales“ Klopfen, Dauer ist etwa 10 Sekunden).

Ich fürchte, du unterschätzt den Aufwand für einen solchen direkten 
Vergleich.

Wie wäre es mit einer Spektralanalyse. Das kann heutzutage selbst ein 
Smart-Phone als Wasserfalldarstellung. Dort siehst du, wenn die hohen 
Frequenzanteile auf Grund des metallischen Klopfens fehlen.

von HildeK (Gast)


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Nettes Vorhaben :-). Dürfte aber mit einem 'normalen' µC schwer zu 
realisieren sein; ich fürchte, da ist eher ein DSP gefragt.

Warum nicht ein anderer Ansatz? Ich habe z.B. einen MP3-Player, der auch 
aufzeichnen kann - oder sowas wie der Zoom-H1 (keine 100€), der MP3s 
über viele Stunden mitschneiden könnte.
Dann anschließend am PC die relevanten Stellen extrahieren, z.B. mit 
Audacity.
Alternativ kann man sich auch was einfaches basteln, dass die Aufnahme 
nur bei einem Geräusch startet und nach ca. 15s wieder stoppt. Selber 
muss man noch immer auswählen, was richtiges und falsches Geräusch ist.
Das geht dann schon mit einem µC, erfordert allerdings einen Eingriff in 
die genannten Recorder.

von Rolf M. (rmagnus)


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Dieter R. schrieb:
> Lt. Hersteller soll ich nun aufzeichnen, wann das
> Klopfen in welchen Intervallen anders klingt, denn lt. Software wird die
> Reinigung ja durchgeführt. D.h. ich darf dazu nach Vorstellung des
> Herstellers in den Keller ziehen und dort die nächsten Tage/Wochen
> wohnen und alle paar Stunden auf das Klopfen warten – damit war die Idee
> mit dieser Geräuscherkennung geboren ;)

Da macht sich's der Hersteller aber sehr einfach.

Wolfgang schrieb:
> Wie wäre es mit einer Spektralanalyse. Das kann heutzutage selbst ein
> Smart-Phone als Wasserfalldarstellung. Dort siehst du, wenn die hohen
> Frequenzanteile auf Grund des metallischen Klopfens fehlen.

Mein Handy hat so eine Geräusch-Erkenn-Funktion gleich eingebaut. Das 
kann ich auf ein bestimmtes Geräusch trainieren, und dann meldet es 
sich, wenn dieses Geräusch auftritt.

von HildeK (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Mein Handy hat so eine Geräusch-Erkenn-Funktion gleich eingebaut. Das
> kann ich auf ein bestimmtes Geräusch trainieren, und dann meldet es
> sich, wenn dieses Geräusch auftritt.

Ob das hier hilft? Das Geräusch im Störfall unterscheidet sich ja vom 
normalen Fall. Wie viel Toleranz kann man da einstellen?
Und dann müsste man den veränderten Klang zusammen mit einem Zeitstempel 
aufzeichnen, um den Hersteller zufrieden zu stellen ...

von Dieter R. (diem07)


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HildeK schrieb:
> Warum nicht ein anderer Ansatz? Ich habe z.B. einen MP3-Player, der auch
> aufzeichnen kann

ja, in die Richtung geht Plan B ;) nur mit einem alten Mobiltelefon mit 
Speicherkarte.

Das wäre halt viel zu einfach, daher Plan A ;) Vorallem weil mich die 
Idee mittlerweile interessiert.


Wolfgang schrieb:
> Wie wäre es mit einer Spektralanalyse.

Dort habe ich aber "nur" die Pegel die ich mir ansehen kann, eine 
Frequenzanalyse wird so nicht klappen, schon gar keine Ähnlichkeiten, 
oder?


Mit einem DSP hier zu arbeiten, sollte wohl klappen, was würdet ihr 
empfehlen? Und gäbe es Scripts die sowas können? Zumindest im Ansatz?

von HildeK (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> ja, in die Richtung geht Plan B ;)

Ok, wenn es dir Spaß macht, natürlich gerne die geplante Variante. Du 
darfst auch nach Fertigstellung darüber berichten - in Projekte & Code!

Ich ging allerdings davon aus, dass du für dein Problem eine schnelle 
Lösung benötigst, schließlich ist noch Winter. Das jedenfalls ist mit 
Plan B möglich.

von Wolfgang (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Wie wäre es mit einer Spektralanalyse.
>
> Dort habe ich aber "nur" die Pegel die ich mir ansehen kann, eine
> Frequenzanalyse wird so nicht klappen, schon gar keine Ähnlichkeiten,
> oder?

Verstehe deinen Einwand nicht - Frequenzanalyse und Spektralanalyse sind 
dasselbe.

von EAF (Gast)


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Tipp:
Ein Modell aus der "sipeed maix" Serie.

Meist:
Mikrofon on Board

Immer:
FFT und Neuronales Netz in Hardware
2 Kerne 64Bit 400 - 600 MHz

Manche:
WLAN

Lieferbar:
Manche

von mIstA (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> in die Richtung geht Plan B ;) nur mit einem alten
> Mobiltelefon

Also ich würde mal mit Plan B beginnen; Mobiltelefon hat den 
zusätzlichen Vorteil, daß Du Dir da eine App aussuchen kannst, die 
jedesmal eine neue Aufnahme startet, wenns was zu hören gibt; das 
liefert Dir dann ggf. auch gleich 'nen Zeitstempel.

Auf dem Weg kommst Du erstens zu Musteraufnahmen der drei Geräusche 
(Reinigung OK/fehlerhaft und Pellets saugen) um deren Frequenzspektren 
vergleichen zu können; außerdem hast Du so auf jeden Fall zeitnah 
passende Daten für den Hersteller und kannst ihm zusätzlich auch eine 
Hörprobe des Fehlklangs liefern.

Plan A kannst Du ja trotzdem unabhängig davon verfolgen, aber eben ohne 
Zeitdruck, dann hast Du auch nach einer Reparatur gleich eine 
Erfolgskontrolle.

von Jim M. (turboj)


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Dieter R. schrieb:
> So weit, so bekannt. Lt. Hersteller soll ich nun aufzeichnen, wann das
> Klopfen in welchen Intervallen anders klingt, denn lt. Software wird die
> Reinigung ja durchgeführt. D.h. ich darf dazu nach Vorstellung des
> Herstellers in den Keller ziehen und dort die nächsten Tage/Wochen
> wohnen und alle paar Stunden auf das Klopfen warten – damit war die Idee
> mit dieser Geräuscherkennung geboren ;)

Ich hätte da nicht Technik drauf geworfen sondern einen Anwalt 
eingeschaltet.

Der Ofen funktioniert offensichtlich nicht vernünftig und der Hersteller 
stellt sich dumm um vermutlich die Garantiezeit auszusitzen.

von Dieter R. (diem07)


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Wolfgang schrieb:
> Verstehe deinen Einwand nicht - Frequenzanalyse und Spektralanalyse sind
> dasselbe.

gleich ja, der erste Gedanke ging bei mir in die falsche Richtung, lese 
mich da gerade ein, aber danke für den Hinweis

EAF schrieb:
> Tipp:
> Ein Modell aus der "sipeed maix" Serie.

sieht auf den ersten Blick interessant aus, danke

mIstA schrieb:
> Plan A kannst Du ja trotzdem unabhängig davon verfolgen, aber eben ohne
> Zeitdruck, dann hast Du auch nach einer Reparatur gleich eine
> Erfolgskontrolle.

Jim M. schrieb:
> Ich hätte da nicht Technik drauf geworfen sondern einen Anwalt
> eingeschaltet.

so den Druck habe ich gar nicht und der Anwalt ist derzeit nicht nötig. 
Der Hersteller sieht selbst das Problem hat nach mehreren Versuchen des 
Teiletausches nur keine Idee mehr als die Anlage wieder auf seine Kosten 
abzubauen. Das will ich aber nicht wirklich. Seine Einsätze kosten mir 
nichts, das ganze ist halt lästig, für beide Seiten.


Mal sehen, gehe momentan etwas in die Richtung ppt&phyton&raspberry. mal 
sehen ob und was das wird. danke euch jedenfalls!

von c-hater (Gast)


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Dieter R. schrieb:

> Die Idee ist nun, ein Referenzaudiofile zu haben (aufgenommen wird solch
> ein „normales“ Klopfen, Dauer ist etwa 10 Sekunden)

Wie kann ein Klopfen 10s dauern? Nach meiner Vorstellung ist Klopfen ein 
ein eher kurzes Geräusch also was im Bereich einiger ms bis maximal 
weniger 10 ms.

Also sowas als Beispiel:
https://www.freesoundslibrary.com/door-knock-sound-effect/

Interessant ist hier nicht die gesamte Folge, sondern nur ein 
einzelner "Knock". Das wäre die eigentliche Referenz, nach der gesucht 
werden müßte.

> D.h. ich brauche eine Art Vergleich, eine gewisse Ähnlichkeit ist in
> Ordnung, ab einem gewissen Wert der Unähnlichkeit sollte ein Trigger
> ausgelöst werden.

Das macht man andersum. Erst mal erkennt man das Vorhandensein einer 
Ähnlichkeit. Erkennt man nix, ist's unähnlich genug.

> Was meint ihr dazu? Wie kann man sowas angehen?

Ich würde eine Abwandlung des Korrelationskoeffizienten verwenden. 
Abwandlung in Richtung: braucht weniger Rechenleistung, liefert aber 
auch einen Kennwert, der was über die Ähnlichkeit aussagt, bloß halt 
nicht hübsch sauber akademisch im Bereich von -1.0 bis +1.0. Sprich: weg 
mit den Wurzeln, Zähler und Nenner tauschen. Dann kann man das 
einigermaßen schnell mit Integer-Rechnungen abfackeln.

> Welchen Controller
> sollte man dafür verwenden?

Einen, der genug Rechenpower hat. Die nötige Rechenpower hängt im 
wesentlichen von der Länge der Referenz ab, deswegen auch gleich meine 
Frage von oben bezüglich der Länge...
Für jedes einzelne Sample des Eingangssignals muss nämlich die komplette 
Analyse über die gesamte Länge der Referenz laufen. Schließlich weiß man 
ja nicht, wo im Eingangssignal das gesuchte Signal steckt.

von Dieter R. (diem07)


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c-hater schrieb:
> Wie kann ein Klopfen 10s dauern? Nach meiner Vorstellung ist Klopfen ein
> ein eher kurzes Geräusch also was im Bereich einiger ms bis maximal
> weniger 10 ms.
>
> Also sowas als Beispiel:
> https://www.freesoundslibrary.com/door-knock-sound-effect/
>
> Interessant ist hier nicht die gesamte Folge, sondern nur ein
> einzelner "Knock". Das wäre die eigentliche Referenz, nach der gesucht
> werden müßte.

ja und nein, ein "Klopfer" dauert gemessen etwa 570ms mitsamt den 
Nachwellen. Nachdem aber auch die Nachwellen ein Thema sind (schwingt 
was mit, gibt es einen Nachhall oder Ähnliches), war die Idee da mehrere 
"Klopfer" aufzunehmen.
Aber du hast schon recht, einer sollte auch reichen, wenn dann müssen eh 
alle ähnlich klingen.

c-hater schrieb:
> Ich würde eine Abwandlung des Korrelationskoeffizienten verwenden.

ich denke ich grabe meine alten Mathebücher wieder aus ;) Danke dir aber 
vielmals für deine Ideen

von Wendels B. (wendelsberg)


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Mein Ansatz:
Der Techniker soll Dir zwei Draehte herausfuehren, die das Klopfen 
starten. Damit (Relais, Optokoppler...) startest Du jeweils eine 
Aufzeichnung passender Laenge.(Zeitstempel nicht vergessen)
Notieren, welche Abweichung Dein Zeitstempel zur internen Zeit der 
Anlage hat.
Die hoert man dann zusammen mit dem Techniker an.

von Altersgrenzzieher (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Hi,
> ich "spiele" gerade mit dem Gedanken, eine Art von Geräuscherkennung zu
> realisieren.

zum spielen geh auf den spielplatz, hier gehts um ernsthafte Elektronik.


Schau dir mal Spektrumsanalyse an, obwohl manche meinen mit 
Amplitudenstatistik über die envelope würde man ähnliche rgebnisse 
erzielen:
http://pub.dega-akustik.de/DAGA_1999-2008/data/articles/000098.pdf

von Wendels B. (wendelsberg)


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Vor dem Technikerbesuch kann man ja noch Audacity oder was Aehnliches 
auf die Aufzeichnungen loslassen.

von Ich A. (alopecosa)


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DSP, AI, neuronales Netz.. Ja man kann auch mit einem 16in Geschütz auf 
Schmetterlinge ballern ...


Wenn eh ein altes Smartphone da ist, das Ding einfach daueraufzeichnen 
lassen von 12:00 bis 12:00 von mir aus.

Das entstandene Audiofile in Audacity (bzw einen der nicht ganz so 
Datenhungrigen Forks) laden.
Wenn der Keller ruhig ist kann man immer dann wenn es ein Geräusch gibt 
am Peak in der Darstellung sehen wo was ist, hin skippen und hinhorchen.

In der Beziehung würde ich meinen Ohren definitiv mehr Vertrauen als 
einem DSP...

Ist ja nun kein Hochleistungssonar das ganze...

Ja, man muss selbst seinen Hintern bewegen, hat aber definitiv keine 
Probleme von "übergangenen Events", "false positive Events" etc.

Mir wärs das wert...

von Mirko (Gast)


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>> Lt. Hersteller soll ich nun aufzeichnen, wann das Klopfen in welchen
>> Intervallen anders klingt, denn lt. Software wird die Reinigung ja
>> durchgeführt.

Nenn doch einfach den Hersteller dieses grottenschlechten Produkts!

Wenn dann den Mist keiner mehr kaufen will, kommen die ganz schnell auf 
kundenfreundlichere Gedanken (z.B. Ausbildung der Wartungsfirmen).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter R. schrieb:
> Ab Besten sollte die Geräuscherkennung "nur" und diese Art des Klopfens
> reagieren und die anderen Geräusche "ignorieren".
Vergiss es. Du brauchst einen Trigger, der angibt, wann geklopft wird 
(denn wenn zwar geklopft werden soll aber nichts klopft, dann gibt es 
auch nichts zu hören). Dann zeichnet du jeweils eine halbe Minute um 
diesen Trigger herum auf. Mit diesem Ansatz machst du aus einem Tag eine 
Minute, die du mit Brain 1.0 dann recht schnell nach der nächsten 
Störung auswerten kannst.

> Ich komme zwar aus der SW-Entwicklung, das Thema am µC übersteigt
> allerdings meine Fähigkeiten :(
Was hat das mit uC zu tun? Oder andersrum gefragt: du hättest aber eine 
Idee, wie du das mit einem üblichen PC machen würdest?

> Welchen Controller sollte man dafür verwenden?
Für ein Einzelstück: einen i7 mit 32GB Arbeitsspeicher und Internet.

> Was meint ihr dazu?
Es ginge mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller, wenn du eine oder 2 
Wochen mit einem Rekorder neben den Ofen sitzt...

: Bearbeitet durch Moderator
von Oliver S. (phetty)


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Einen Coral auf gute und schlechte Geräusche trainieren:
https://coral.ai/

Aber im Ernst, das veränderte Klopfen ist doch nicht das Problem sondern 
nur das Resultat eines Problems.
Da klemmt doch dann Russ oder Spänezeug in der Feder oder wo auch immer. 
Also, entweder öfter klopfen oder vorher bürsten oder oder oder.

von Eine Anmerkung (Gast)


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Wenn du deine Heizung diesen Winter noch reparieren willst...

Deine stundenlangen mp3 Aufnahmen in einem Soundeditor öffnen. Dort 
siehst du die Kopfzeiten. Reinzoomen und anhören, ob es normal klingt.

Selbst wenn du 2 Wochen so anschaust, geht es schneller als jede 
Automatisierung.

von römischer tierpfleger (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Die Idee ist nun, ein Referenzaudiofile zu haben (aufgenommen wird solch
> ein „normales“ Klopfen, Dauer ist etwa 10 Sekunden). An einem µC mit
> Mikro wird diese Referenzaufnahme mit den erkannten Tönen verglichen.
> Klingt es „halbwegs“ gleich, ist es ok. Klingt es „anders“ oder bleibt
> es zB ein paar Stunden aus, wird ein Trigger ausgelöst (Email, logfile,
> Ausgang getriggert oder was auch immer). Grundsätzlich ist es recht
> ruhig im Raum, nur ab und an (auch unregelmäßig) werden die Pallets
> angesaugt, was wieder ein Geräusch erzeugt, das aber völlig anders
> klingt.
> D.h. ich brauche eine Art Vergleich

Aussichtslos für Forendackel hier und die damit Geld verdienen wollen 
das auch weiterhin. Stell doch eine KI ein.

Angeblich werden mit KI bereits automatische Einkommen generiert. Mit 
einer nur leicht besseren Idee als die da oben kaufst Dir eine neue 
Heizung von der Konkurrenz.

https://www.businessinsider.de/karriere/nebenjob-mit-chatgpt-so-hilft-ki-tausende-euro-nebenbei-zu-machen/

von Wf88 (wf88)


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Dieter R. schrieb:
> Welchen Controller sollte man dafür verwenden?

Einen Laptop. Oder willst du fürneine einmal-Aufgabe extra Hardware 
aufziehen?

Beitrag #7354264 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Grummler (Gast)


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Dieter R. schrieb:

> Was meint ihr dazu? Wie kann man sowas angehen?

Auch wenn es schon geschrieben wurde: Das geht man
offline auf einem PC an.
Die Tonaufzeichnung macht man mit einem Audiorecorder;
ich verwende -- allerdings für musikalische Zwecke --
einen Tascam DR-07X. Der kann deutlich mehr, als für
Deine Anwendung erforderlich ist.

von Purzel H. (hacky)


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Auf'm Handy gibt es so eine App, wie zB Easy Voice Recorder. die erlaubt 
den Speicher zu fuellen. Ich wuerd die App also einschalten und das 
Handy eine Stunde oder so aufnehmen zu lassen. Dann auf den PC rueber 
ziehen und mit Audacity visualisieren. Beide kosten nichts.

von Wolfgang (Gast)


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Grummler schrieb:
> Die Tonaufzeichnung macht man mit einem Audiorecorder;

Es soll PC-Software geben, die genau das tut ;-)

von Grummler (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Grummler schrieb:
>> Die Tonaufzeichnung macht man mit einem Audiorecorder;
>
> Es soll PC-Software geben, die genau das tut ;-)

Mag sein.

Ich beehre allerdings meine Orthopäden möglichst nicht
öfter als unbedingt notwendig...

von c-hater (Gast)


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Grummler schrieb:

> Ich beehre allerdings meine Orthopäden möglichst nicht
> öfter als unbedingt notwendig...

Nunja, es gibt Subnotebooks, die nur so viel wiegen wie eine Flasche 
Bier.

Und, Hand auf's Herz: eine Flasche Bier kann man immer tragen (zumindest 
bis sie alle ist).

von HildeK (Gast)


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Egal wie, ob mit Laptop, Notebook, Handy oder Audiorecorder - der Weg 
ist für das Ziel der Einfachste.
Mein Vorschlag mit z.B. Zoom-H1 lag daran, dass so ein Ding hier 
rumliegt. Und rechnerisch kann es mit 48kbit/s MP3s für 370h 
aufzeichnen, auf einer 8Gbyte-SD. Wahrscheinlich ist diese Datenrate für 
das Geräusch hoch genug.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Grundsätzlich ist das schon machbar, es braucht aber etwas 
Rechenleistung und eine gute Typisierung des Differenzgeräusches, also 
ein Herausarbeiten der Spektralanteile, um die sich das eine vom anderen 
Spektrum unterscheidet. Wenn man das hören kann, ist es in aller Regel 
auch in Mathematik zu formulieren und zu rechnerisch machen. Braucht 
aber Rechenleistung und eine Fallanalyse.

Bevor jetzt wieder einer laut "KI" schreit: Nein, braucht es nicht. Man 
analysiert stringent die Positiv- und die Negativfälle und bildet ein 
Intervall für einen Matcher, der eines der beiden Signale oder keins 
erkennt und eine eindeutige Meldung absetzt.

Der Rest geht über klassische Korrelationsrechnung.

von Grummler (Gast)


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c-hater schrieb:

> Grummler schrieb:
>
>> Ich beehre allerdings meine Orthopäden möglichst nicht
>> öfter als unbedingt notwendig...
>
> Nunja, es gibt Subnotebooks, die nur so viel wiegen wie
> eine Flasche Bier.
>
> Und, Hand auf's Herz: eine Flasche Bier kann man immer
> tragen (zumindest bis sie alle ist).

Okay... stattgegeben. Mein Fehler.

Ich hatte unter "PC" tatsächlich einen stationären PC
verstanden, weil das hier bei mir halt so ist -- aber
das ist ja keineswegs allgemeingültig.

von Wendels B. (wendelsberg)


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c-hater schrieb:
> eine Flasche Bier kann man immer tragen (zumindest bis sie alle ist).

Genaugenommen:
Dann ist es keine Flasche Bier mehr, sondern nur noch eine Bierflasche.
Das Positive: ist dann leichter(ca. 500 g)

von Rolf M. (rmagnus)


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Wendels B. schrieb:
> c-hater schrieb:
>> eine Flasche Bier kann man immer tragen (zumindest bis sie alle ist).
>
> Genaugenommen:
> Dann ist es keine Flasche Bier mehr, sondern nur noch eine Bierflasche.

Eine Frage philosophischer Natur: Bis zu welchem Füllgrad ist es noch 
eine Flasche Bier?

von Christian B. (cb1969)


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Rolf M. schrieb:
> Eine Frage philosophischer Natur: Bis zu welchem Füllgrad ist es noch
> eine Flasche Bier?

ALLERhöchstens bis sie nur mehr eine halbe Flasche Bier ist ...

von wosnet (Gast)


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Kann hierzu auch den Raspberry + USB-Mikrofon empfehlen. Dann das 
pyaudio-Paket benutzen, um die Samples vom Mikrofon zu bekommen (am 
besten immer als Chunks einer bestimmten Länge).
Wenn man dann eine Aufnahme des zu identifizierenden Geräuschs als 
WAV-Datei hat, kann man die Samples daraus in ein numpy-Array lesen (am 
besten die WAV mit einem Audio-Programm der Wahl z.B. als 16bit-Integer 
abspeichern).
Danach kann man aus numpy die correlate-Funktion benutzen. Dann überlegt 
man sich einen Schwellwert für die Korrelation und kann so entscheiden, 
ob das aufgenommene Geräusch dem gerade mikrofonierten entspricht.
Das funktioniert bei mir sehr gut, ich habe im Haus eine Klingel mit 
zwei Klängen und wollte spaßenshalber mal per Software erkennen, welcher 
Klang gerade abgespielt wurde.
Eventuell muss man das aufgenommene/abgetastete Material noch filtern, 
um bessere Ergebnisse zu bekommen. Die relevanten Frequenzen für Dein 
Klopfen befinden sich bestimmt in einem recht definierten 
Frequenzbereich.

von Wolfgang (Gast)


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Jürgen S. schrieb:
> Grundsätzlich ist das schon machbar, es braucht aber etwas
> Rechenleistung und eine gute Typisierung des Differenzgeräusches, also
> ein Herausarbeiten der Spektralanteile, um die sich das eine vom anderen
> Spektrum unterscheidet.

Das graue Zeugs zwischen den Ohren ist nicht so schlecht. Einfach einmal 
ein "gutes" und ein "schlechtes" Freiklopfevent aufzeichnen, die 
Spektren als Wasserfalldiagramm darstellen und angucken.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter R. schrieb:
> So weit, so bekannt. Lt. Hersteller soll ich nun aufzeichnen, wann das
> Klopfen in welchen Intervallen anders klingt, denn lt. Software wird die
> Reinigung ja durchgeführt. D.h. ich darf dazu nach Vorstellung des
> Herstellers in den Keller ziehen und dort die nächsten Tage/Wochen
> wohnen und alle paar Stunden auf das Klopfen warten – damit war die Idee
> mit dieser Geräuscherkennung geboren ;)

> neuen(!) Palletsheizung

Manche Kunden lassen auch alles mit sich machen. Dem Hersteller würde 
ich was husten. Das Ding könnte der a.) sofort wieder mitnehmen, oder 
b.) ich lasse es ihm direkt auf den Hof kippen, mit Rechnung. Er hätte 
immerhin die Wahl.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Das einzig sinnvolle wäre es, das Steuersignal direkt am Klemmkasten 
abzugreifen, wo der Motor oder Magnet zu Abklopfen angeschlossen ist. 
Aber das ist nicht Deine Sache, sondern die der Herstellers und ebenso 
das Aufzeichnungsgerät.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Mit PC oder Raspberry Pi machst du sicher nichts falsch. Wenn der Keller 
ansonsten ruhig ist, genügt es ja, nur dann aufzuzeichnen, wenn es 
Geräusche gibt - das Auseinanderklamüsern kannst du dann manuell 
erledigen.

Ansonsten: mit Python in einem Loop immer 10s oder so aufzeichnen und 
bei Überschreiten eines Mindestpegels diese zwischengespeicherten 10s 
und das, was an Geräusch hinterherkommt, samt Zeitstempel speichern.
Sollte, da du ja Erfahrung hast, eine Fingerübung für 2h sein, wobei 90 
Minuten dafür draufgehen, die Hardware ans Laufen zu bekommen.

Wenn du dann noch weitergehende Ambitionen hast, kannst du die 
entstandenen Audiodateien dann offline per Spektralanalyse automatisch 
klassifizieren. Vermutlich genügt als Kriterium aber schon die reine 
Aufnahmedauer.


Viel Erfolg!

von Jens M. (schuchkleisser)


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In der aktuellen c't ist ein Bericht über die Android-Geräuscherkennung, 
die Menschen mit Höreinschränkungen über eine Vibrations- und 
Textnachricht z.B. Klopfen, Rauchmelder und Klingeln mitteilt.
Kann man angeblich auch an beliebige andere Geräusche anlernen.

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