Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Interessantes Thema für eine Masterarbeit am DLR


von DLR (Gast)


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Guten Abend zusammen,

über einen guten Kollegen beim Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt 
wurde mir dort eine Stelle für meine Masterarbeit angeboten.
Das Thema ist grob gesagt das erstellen einer Modellbasierten Reglungen 
bei AFP Prozessen.
Fand das Thema schon immer sau spannend und würde es auch gerne machen, 
habe allerdings Zweifel wie es in der Industrie ankommt dort meine 
Masterarbeit gemacht zu haben und nicht in einem normalen Unternehmen?

Kann man das als Nachteil auffassen? Am DLR möchte ich nach der 
Masterarbeit eher weniger bleiben, promovieren ist eine Option, wird 
aber aufgrund meines Schnittes im Master von ca 1,7 eher weniger etwas. 
Stehe dem aber offen gegenüber falls die Möglichkeit besteht.

Wie sehr ihr das? Arbeit am DLR oder besser in der Industrie?

von Wühlhase (Gast)


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Hast du Angst vor Standesdünkel, oder was ist deine Motivation?

von DLR (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Hast du Angst vor Standesdünkel, oder was ist deine Motivation?

Meine Motivation wofür? Für die Masterarbeit?
Nun ich hab seit fast 5 Jahre häufig Carbon zu tun und hab selten eine 
Arbeit gesehen die Carbon mit Regelungstechnik verbindet was für mich 
quasi ein Traum ist.

Falls die Frage ist warum ich die Promotion nicht ausschließe, lässt 
sich das auch leicht beantworten.
Sobald ich ein Thema habe was mich wirklich brennend interessiert habe 
ich kein Problem dieses auch intensiv länger zu bearbeiten.

von meckerziege (Gast)


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DLR schrieb:
> Kann man das als Nachteil auffassen?
kommt drauf an. Wenn du in die Forschung willst kann das positiv sein. 
Wenn du in die Industrie willst, ist das auch nicht unbedingt negativ, 
du solltest aber andere Industrieerfahrung eventuell haben, macht das 
Bewerben einfacher.

> Am DLR möchte ich nach der
> Masterarbeit eher weniger bleiben, promovieren ist eine Option, wird
> aber aufgrund meines Schnittes im Master von ca 1,7 eher weniger etwas.

Kommt drauf an, grundsätzlich ist 1,7 erstmal kein Problem, wenn du 
nicht an eine ganz spezielle Uni willst.

von DLR (Gast)


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meckerziege schrieb:
> DLR schrieb:
>> Kann man das als Nachteil auffassen?
> kommt drauf an. Wenn du in die Forschung willst kann das positiv sein.
> Wenn du in die Industrie willst, ist das auch nicht unbedingt negativ,
> du solltest aber andere Industrieerfahrung eventuell haben, macht das
> Bewerben einfacher.
>
>> Am DLR möchte ich nach der
>> Masterarbeit eher weniger bleiben, promovieren ist eine Option, wird
>> aber aufgrund meines Schnittes im Master von ca 1,7 eher weniger etwas.
>
> Kommt drauf an, grundsätzlich ist 1,7 erstmal kein Problem, wenn du
> nicht an eine ganz spezielle Uni willst.

Uni ist und war mir immer egal. War zum Master an der TU Berlin da mich 
die Stadt gereizt hat, zum Master ging ich dann zur Uni Stuttgart wegen 
dem Master den ich unbedingt dort machen wollte. Sind jetzt beides keine 
schlechten Unis aber wäre mir auch ehrlich gesagt egal gewesen, mir 
waren andere Sachen wichtiger als der Ruf der Uni.

von eDr (Gast)


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Wenn du promovieren willst, suche dir eine vernünftige Uni / Lehrstuhl 
und schreib dort deine Masterarbeit. Wenn die merken, dass du was 
kannst, wirst du dort promovieren können, die Note ist egal. Aber: Damit 
nicht zu viel Zeit verbringen.

Wenn nicht, dann würde ich dir die Masterarbeit in der Industrie 
empfehlen, idealerweise im Konzern der Wahl bei dem man dann gleich 
eingestellt wird.

Alles andere ist idealistische Zeitverschwendung..

von rbx (Gast)


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DLR schrieb:
> Das Thema ist grob gesagt das erstellen einer Modellbasierten Reglungen
> bei AFP Prozessen.

Interessant, genaueres weiß man noch nicht, oder?

Wenn die lokalen Zukunftsentwicklungen auch so Holzschnittig angegangen 
werden, schiele ich schon wieder auf eine Hindernisanalyse.

Bzw. was will man in so einem Forum hier als Antwort erwarten? Das kann 
ja im Optimalfall auch nur etwas ziemlich grobmotorisches sein -  das 
wäre dann wohl, die Promovier-Optionen nochmal genauer (oder eben 
weniger genau) zu überprüfen. Vortackern würde ich nicht unbedingt. 
Falls doch kann man sich fragen, wieso das.

von Chris (Gast)


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Solange Du jung bist sehe ich keine Schwierigkeiten vom DLR in einen 
Industriebetrieb zu wechseln. Wenn Du schon z.B. > 5 Jahre dort 
gearbeitet hast, dürfte es eher schwieriger werden.

Wenn Dich das Thema brennend interessiert, solltest Du es m.M.n. machen. 
Die Erfahrungen daraus kann man immer brauchen, z.B. wie es sich 
anfühlt, genau das zu machen, was man gerne möchte. Oder auch: zu 
merken, dass das anfänglich so spannend scheinende Thema irgendwie in 
der Praxis dann doch nicht so dolle ist. Oder Zusammenarbeit mit 
Kollegen, oder oder oder. ;)

Klar, mit Masterarbeit in der Industrie hättest Du da schon einen Fuß in 
der Tür. Aber erstens machen das auch nicht alle Unternehmen, und 
zweitens nehmen die anschließend auch nur die guten Leute. Die 
Masterarbeit ist ja der abschließende Teil der Ausbildung, da kann und 
darf noch was schiefgehen, woraus man dann für den Beruf lernt.

von Tja (Gast)


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DLR schrieb:
> Sind jetzt beides keine
> schlechten Unis aber wäre mir auch ehrlich gesagt egal gewesen, mir
> waren andere Sachen wichtiger als der Ruf der Uni.

Dann hättest du Berlin links liegen lassen, aber jetzt steht das schon 
im Lebenslauf.

https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/warum-findet-in-der-tu-antifa-kongress-statt

Wobei die TU noch den am wenigsten schlechten Ruf der Berliner Unis 
habt.

DLR schrieb:
> Kann man das als Nachteil auffassen?

Das hingegen würde ich nicht als nachteilig werten.

von Werner (Gast)


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DLR schrieb:
> Modellbasierten Reglungen bei AFP Prozessen

Also Augsburg, Stuttgart oder Stade.

DLR schrieb:
> wie es in der Industrie ankommt dort meine Masterarbeit gemacht zu haben
> und nicht in einem normalen Unternehmen?

DLR schrieb:
> Wie sehr ihr das? Arbeit am DLR oder besser in der Industrie?

Völlig egal. Für den Einstieg in die Industrie bietet sich eine 
Masterarbeit an, aber eine Übernahmegarantie gibt dir dort niemand (im 
Gegensatz zu Auszubildenen).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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DLR schrieb:
> Arbeit am DLR oder besser in der Industrie?
Was willst du hinterher machen? In welchem Teil "der Industrie" willst 
du arbeiten?

> Modellbasierten Reglungen bei AFP Prozessen.
> Fand das Thema schon immer sau spannend und würde es auch gerne machen,
> habe allerdings Zweifel wie es in der Industrie ankommt
An dieser Stelle kannst du einfach schon mal mal ein Fragezeichen 
machen. Und dann suchst du ein Unternehmen, das mit einem etwas anfangen 
kann, der schon 7-8 Jahre vorrangig mit Carbon und AFP rummacht. Wenn es 
gut verteilt viele solche Unternehmen gibt, dann bist du auf dem 
richtigen Weg. Wenn nicht, dann bist du in einer Nische und immer 300km 
vom Nächsten weg, der solches Wissen braucht.

DLR schrieb:
> Nun ich hab seit fast 5 Jahre häufig Carbon zu tun und hab selten eine
> Arbeit gesehen die Carbon mit Regelungstechnik verbindet was für mich
> quasi ein Traum ist.
Was ist denn dein "langfristiger" Traum? Wo willst du hin? Oder planst 
du gar nicht, sondern hurgelst wie schon in der Schulzeit immer nur "auf 
Sichtweite" von Prüfung zu Prüfung?

> Falls die Frage ist warum ich die Promotion nicht ausschließe, lässt
> sich das auch leicht beantworten.
> Sobald ich ein Thema habe was mich wirklich brennend interessiert habe
> ich kein Problem dieses auch intensiv länger zu bearbeiten.
Schon wieder so ein passives, fremdgesteuertes Vorgehen.

Du solltest sinnvollerweise schon von Anfang an (oder zumindest sehr 
früh) wissen, dass du promovieren wirst und worin du promivieren wirst. 
Und dann die Fächer und die Noten entsprechend ausrichten.

von Bloß kein Fachidiot (Gast)


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Das da  ??:
https://www.dlr.de/dlr/jobs/desktopdefault.aspx/tabid-10596/1003_read-49981/

Also einen Robotor programmieren das der den Heissplasteschleim auf eine 
Fläche nach den Sicherheitsanforderungen in der Luftfahrt verteilt?

Zitat: "Eine vielversprechende Technologie ist die Ablage von 
kohlenstofffaserverstärkten Thermoplasten mittels Automated Fiber 
Placement (AFP). Während der Ablage gibt es viele Faktoren die die 
Wärmeeinbringung beeinflussen können. Durch die Offline-Programmierung 
der Bauteile sind dabei viele Störfaktoren im Vorhinein vorhersagbar. 
Ziel der Arbeit ist es, eine modellbasierte Regelung weiterzuentwickeln, 
die auf Basis einer FEM-Simulation Störfaktoren vorhersagen kann."


Also das klingt doch zu speziell, da sollte man lieber die Masterarbeit 
benuzen, um sich in landläufig verbreitete Tätigkeiten wie "Code für 
Steuergeräte zusammenklatschen und in RCS stopfen" einzuarbeiten.

Ist natürlich ne Frage, was man studiert, als 
Maschinenbau-Verfahrenstehnick mags passen, als Infotmatikabsolvent eher 
nicht.

von Bloß kein Fachidiot (Gast)


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von Werner (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und dann suchst du ein Unternehmen, das mit einem etwas anfangen kann,
> der schon 7-8 Jahre vorrangig mit Carbon und AFP rummacht. Wenn es gut
> verteilt viele solche Unternehmen gibt, dann bist du auf dem richtigen
> Weg. Wenn nicht, dann bist du in einer Nische und immer 300km vom
> Nächsten weg, der solches Wissen braucht.

Bloß kein Fachidiot schrieb:
> da sollte man lieber die Masterarbeit benuzen, um sich in landläufig
> verbreitete Tätigkeiten wie "Code für Steuergeräte zusammenklatschen und
> in RCS stopfen" einzuarbeiten.

Bloß kein Fachidiot schrieb:
> IMHO ein ziemlicher "Sackgassenjob".

Miesepeter-Deutschland 2023: Alles schlecht und kaputt reden. Kommt, 
postet mal eure aktuellen Jobbeschreibungen, dann zerrede ich die mal 
für euch nach allen Regeln der Kunst. Da bleibt nichts brauchbares 
übrig. Nichts ist gut genug um es nicht durch den Dreck zu ziehen. 
Hauptsache ihr zieht mit gesenktem Kopf und voller Zweifel in die Woche. 
So sehen Sieger aus, scha lala lala!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Im im Hinblick auf einen zukünftigen Job in der Industrie kann man 
durchaus ein hochspezialisiertes Thema machen, WENN es sich "verkaufen" 
lässt.

Z.B. wenn das Thema in einem Bereich liegt der für die Industrie 
interessant ist und man bei Bewerbungen diesen Bereich betont, statt die 
sehr spezielle Nische. Wenn man klar machen kann, dass man für die 
Industrie heute interessantes Wissen, interessante Verfahren und 
Vorgehensweisen gelernt/angewendet hat, nur eben in einem sehr 
speziellen Bereich.

Je weniger das aufgrund des Themas offensichtlich ist desto kräftiger 
muss man rudern.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Werner schrieb:
> Miesepeter-Deutschland 2023: Alles schlecht und kaputt reden. Kommt,
> postet mal eure aktuellen Jobbeschreibungen, dann zerrede ich die mal
> für euch nach allen Regeln der Kunst. Da bleibt nichts brauchbares
> übrig. Nichts ist gut genug um es nicht durch den Dreck zu ziehen.
> Hauptsache ihr zieht mit gesenktem Kopf und voller Zweifel in die Woche.
> So sehen Sieger aus, scha lala lala!

Was hast du denn geraucht?
Was hat das mit besoffenen Fusballfans zu tun?

von ecmspy (Gast)


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DLR schrieb:

> Fand das Thema schon immer sau spannend und würde es auch gerne machen,
> habe allerdings Zweifel wie es in der Industrie ankommt dort meine
> Masterarbeit gemacht zu haben und nicht in einem normalen Unternehmen?

Dann mach's. Zum einen: was man gerne macht, macht man meistens auch 
gut. Zum anderen: es interessiert hinterher keine Sau, was das Thema der 
Abschlussarbeit war, erst recht nicht bei entsprechenden Noten - siehe 
1.

von Zocker_62 (Gast)


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> von DLR (Gast)
> 18.02.2023 22:32

> Wie sehr ihr das? Arbeit am DLR oder besser in der Industrie?

Bischen abgehoben. Leidest auch am Nopoleon-Syndrom.

Komm mal auf den Boden zurück.

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