Moin, ich lese mich derzeit intensiv viel zum Thema technische Berufe ein, nachdem wir in der Familie und im Umfeld einige Jugendliche haben, welche es gilt auf die Berufswelt vorzubereiten. Die Ausbildung zum Mechatroniker und zur Mechatronikerin sticht insofern hervor, als es meines Wissens nach erst nach dem zweiten Ausbildungsjahr zu Spezialisierungen kommt. Das wäre ein pädagogisch wertvoller Aspekt mMn, zumal man sich in diesem zarten Alter noch nicht zu 100% festlegen kann oder will. So kommt es zumindest rüber, denn von Robotik bis Flugzeugtechnik sind da die Interessen weit gespannt. Habt ihr Tipps, wie am besten mit Informationen versorgen? Freue mich über einen Austausch; euren Berufsweg bw. wie ihr eure Kinder durch diese wichtige Phase bringt!
Frank schrieb: > Die Ausbildung zum Mechatroniker und zur Mechatronikerin sticht insofern > hervor, als es meines Wissens nach erst nach dem zweiten Ausbildungsjahr > zu Spezialisierungen kommt. Bist Du sicher, dass die Breite der Auswahl nicht durch den Ausbildungsbetrieb determiniert wird?
Ich finde es schön, dass du dir darüber Gedanken machst. Viele überlassen diese Entscheidung den Jugendlichen (und einige andere entscheiden für sie, was natürlich auch nicht toll ist). Die Ausbildung zum Mechatroniker soll spannend sein, nach dem was ich gehört habe. Und in der Tat ist das Anwendungsfeld auch sehr weit. Optional würde mir noch die Ausbildung zum Elektroniker einfallen, die auch sehr(!) zukunftsträchtig ist und zu den interessanteren, aber auch schwereren Handwerksausbildungen gehört. Dennoch muss ich dringend empfehlen: Falls es möglich ist, wäre eine akademische Laufbahn immer die bessere Wahl, gerade in diesem Bereich. Man kann Mechatronik studieren und mit so einem Studium muss man unangenehmere Handwerkertätigkeiten nicht machen, hat mehr ansehen und man wird für die paar Jahre Studium das Leben lang besser bezahlt. Sollte dies nicht möglich sein, dann ist natürlich eine Ausbildung zum Mechatroniker (oder auch Elektriker) eine solide Wahl. Ansonsten hier noch ein paar Videos, falls du die nicht gesehen hast. Zur Not, falls die Ausbildung dann doch nicht zusagt, kann man ja immer noch die Ausbildung wechseln, zum Elektroniker, Kältetechniker oder sonstiges (oder auch komplett aus dem Handwerk raus). Wenn die Entscheidung sehr schwer fällt, dann spricht auch nichts gegen ein Praktikum. https://studyflix.de/ausbildung/berufe-ausbildung/mechatroniker-mechatronikerin-3348 https://www.ausbildung-me.de/mechatroniker-in https://www.aubi-plus.de/berufe/mechatroniker-mechatronikerin-138/ https://www.handwerk.de/infos-zur-ausbildung/ausbildungsberufe/berufsprofile/elektronikerin
Tischkante schrieb: > Wenn die > Entscheidung sehr schwer fällt, dann spricht auch nichts gegen ein > Praktikum. Ich würde zur Ferienarbeit neigen.
Frank schrieb: > zumal man sich in diesem zarten Alter noch nicht zu 100% festlegen kann > oder will. Mir war mit 12 Jahren zu >99% klar, was ich werde. Ich habe dann vom Sägewerk über das Elektrohandwerk und einige Maschinenbauer (Lager, Fertigung, Prüffeld, E-Werkstatt) mehrere (Ferien-)Jobs hinter mich gebracht und die Welt gesehen. Andere tun sich da mit der Findung schwerer. Ich kenne einen, der studierte erst Theologie, machte dann eine Zimmererlehre, fiel dann vom Dach auf eine Gartenmauer und überlebte den Spass nur knapp. Jetzt ist er Berufsschullehrer und recht glücklich damit. > Habt ihr Tipps, wie am besten mit Informationen versorgen? Ferienjobs in möglichst vielen untersxchiedlichen Betrieben. Dringendst empfehlen, dabei die Augen offen zu halten. > wie ihr eure Kinder durch diese wichtige Phase bringt! Du hast da nicht viel mehr zu tun, als deren eigene Ideen zu unterstützen(*). Und immmer wieder zu betonen, dass es nach der nächsten Prüfung weitergeht und man sich schon mal darüber Gedanken machen kann, was man dann tut, wenn man sie besteht. Und ggfs. auch, was man tut, wenn man sie nicht besteht.
Morgen! Von eigenen Kindern kann ich jetzt nicht berichten- aber habe einen sehr engen Kontakt zu den Kindern meiner Schwester. Da wars die Tochter, die eine Lehre im technischen Bereich machen wollte. Schule hat sie einfach nicht mehr so interessiert. Finde meine Schwester und ihr Mann haben da super gehandelt- haben versucht alle wichtigen Informationen gemeinsam einzuholen, mit Bekannten zu reden und die Tochter dazu motiviert, in relevante Unternehmen zu schnuppern. Das Mädchen hat sich dann schlussendlich zu einer Mechatronik Lehre entschieden. Hat das zweijährige Grundmodul nun schon abgeschlossen und wie du sagst konnte sie sich dann für eine Spezialisierung entscheiden. Wo wohnt ihr denn? Glaube die Ausbildungen unterscheiden sich dan in D und Ö schon bisschen. Meine Erfahrungen sind jetzt mal aus Österreich. Bei ihr kam halt noch die Unsicherheit dazu, dass Frauen in technischen Berufen doch noch selten sind. Aber war ziemlich unbegründet. Hat dort jetzt ihre besten Freundinnen gefunden.
Sind die Personalpronomina tatsächlich unerschwinglich geworden?
Um aus einer Mechatroniker Lehre wirklich das Maximum herauszuholen braucht man leider mehr Mathematik und Physik als in der Berufsschule gelehrt wird. Wir sind dazu übergegangen nach der Matura eine verkürzte Lehre mit Facharbeiter Gehalt anzubieten. Zahlt sich für beide Seiten aus und wir haben zu 100% motivierte Maturanten die erkannt haben dass sie nicht studieren möchten. Kann ich nur empfehlen. Sg
Tischkante schrieb: > Dennoch muss ich dringend empfehlen: Falls es möglich ist, wäre eine > akademische Laufbahn immer die bessere Wahl, gerade in diesem Bereich. > Man kann Mechatronik studieren und mit so einem Studium muss man > unangenehmere Handwerkertätigkeiten nicht machen, hat mehr ansehen und > man wird für die paar Jahre Studium das Leben lang besser bezahlt. Junge junge junge. Echt jetzt? Mehr Ansehen, unangenehme Handwerkertätigkeiten? Wahrscheinlich hast du noch nie handwerklich gearbeitet. Und etwas vom 2. Bildungsweg auch noch nie gehört. Solche Leute haben wir hier auch. Studiert mit zwei linken Händen. Warum nicht erst eine Ausbildung machen und dann studieren?
Jan schrieb: > Warum nicht erst eine Ausbildung machen und dann studieren? Zu manchen Erkenntnissen gelangt man erst später und Lebenswege ändern sich, aber grundsätzlich finde ich es schrecklich, wenn vor einem Studium eine Ausbildung absolviert wird. Wozu soll das gut sein? Einen fachlichen Vorteil zwischen Studenten mit und ohne Ausbildung konnte ich jedenfalls im Elektrotechnik-Studium nicht erkennen. Abiturienten, die eine Ausbildung beginnen unterstelle ich schlichtweg Feigheit vor dem Feind. Außerdem nehmen sie Haupt- und Realschülern die Ausbildungsplätze weg.
Markus schrieb: > Jan schrieb: >> Warum nicht erst eine Ausbildung machen und dann studieren? > > Zu manchen Erkenntnissen gelangt man erst später und Lebenswege ändern > sich, aber grundsätzlich finde ich es schrecklich, wenn vor einem > Studium eine Ausbildung absolviert wird. > Wozu soll das gut sein? Einen fachlichen Vorteil zwischen Studenten mit > und ohne Ausbildung konnte ich jedenfalls im Elektrotechnik-Studium > nicht erkennen. Abiturienten, die eine Ausbildung beginnen unterstelle > ich schlichtweg Feigheit vor dem Feind. Außerdem nehmen sie Haupt- und > Realschülern die Ausbildungsplätze weg. Was ein haltloses Geschwafel. Es wäre schön wenn wir in DE die Situation hätten, dass sich die Jugend gegenseitig die Ausbildungsplätze wegnimmt. Aber wer eine Ausbildung machen will hat eher die freie Auswahl, so wenig Nachwuchs wie es da gibt. Deine Einstellung ist übrigens Teil des Problems. Es ist eine Schande wie viele Leute ihr Studium durchgammeln, nur weil sie mal Abi gemacht haben. Obwohl sie mit einer Ausbildung besser dran wären. Vor allem in der Automobilindustrie sind die Absolventen mit Ausbildung bevorzugt. Nicht nur weil sie einen praktischen Bezug zur Materie haben, sondern weil auch die Reife meistens höher ist im Vergleich zu leuten die bis dato nur die Schulbank gedrückt haben. Für alle Ausbildungsberufe im Büro mag das vielleicht stimmen. Aber im E-Technik-Studium hatten die meisten mit Ausbildung + Abi die Nase vorn.
Bestes Beispiel dazu: ich hatte letztens einen Masteranden von einem namenhaften deutschen Sportwagen OEM, welcher in seinem Platinenlayout einen 5V Sensor über einen Spannungsteiler aus knapp 900V versorgen wollte. Sowas kreiert man nur wenn man keine Ahnung von der Praxis hat.
Bei allen technischen Studienrichtungen ist ein vorheriger Berufsabschluss in vergleichbarer Technik immer von Vorteil. Auch so ist es ein Vorteil für viele Jugendliche erstmal eine technische Berufsausbildung zu absolvieren, auch wenn man eigentlich ein entsprechendes Studium anstrebt. Entweder merken dann die Jugendlichen, dass sie gar kein teures Studium mehr wollen/brauchen um selbständig zu werden. Oder sie merken, dass sie ein wirkliches Interesse für ein anschließendes Studium haben, was sie dann auch meist problemlos und schnell abschließen. Hat beides volkswirtschaftliche Vorteile, entweder mehr mit abgeschlossener Berufsausbildung oder weniger Studienabbrecher bzw. Studiengangwechsler mit „unendlich“ langer Studienzeit. Hatten beides bei unseren Kindern. Der Sohn hat erstmal Tischler/Zimmermann gelernt und dann ein Dtudium für Holzbau- und Umwelttechnik abgeschlossen. Eine Tochter hat angefangen zu studieren, was sie meinte ihrem Interesse zu entsprechen. Dann den Studiengang gewechselt, weil der erste doch nicht so ihr gefallen hat. Danach nochmal das Studienfach gewechselt, um dann das mit dem Studieren ganz abzubrechen und dann mit Ende 30 eine Ausbildung als Kita-Erzieherin erfolgreich zu absolvieren. War für sie ein langer Weg ins Selbstständige Leben.
Old schrieb: > Bei allen technischen Studienrichtungen ist ein vorheriger > Berufsabschluss in vergleichbarer Technik immer von Vorteil. Blödsinn. Die 3 Jahre verdienst du weniger Gehalt absolut gesehen. Und nur bei einer guten Ausbildung kann man danach wirklich Messgeräte und Lötkolben bedienen. In vielen Betrieben ist der Azubi leider immer noch eine billige Arbeitskraft. Ob man studieren sollte (hatte zuerst eine sehr sehr gute Ausbildung, ausschließlich Projektarbeiten wie sie manche aus dem Studium kennen) ist natürlich eine andere Frage, ich hab es getan und ich muss sagen: totaler Rotz, man sitzt den ganzen Tag vor dem Computer.
ölllööööl schrieb: > Bestes Beispiel dazu: ich hatte letztens einen Masteranden von > einem > namenhaften deutschen Sportwagen OEM, welcher in seinem Platinenlayout > einen 5V Sensor über einen Spannungsteiler aus knapp 900V versorgen > wollte. > > Sowas kreiert man nur wenn man keine Ahnung von der Praxis hat. Definiere Ahnung von Praxis. Ich bin seit 7 Jahren im Job und habe seit 2 Jahren einen Kollegen, der 13 Jahre "Berufserfahrung" hat. Vorher hat er ne Ausbildung als Elektriker gemacht. Was dieser Kerl an sch... produziert ist kaum zu glauben. Wenn man sich die Schaltpläne anguckt fangen die Augen an zu bluten... Sensoren bei denen die Abtastraten viel zu niedrig gewählt sind oder batteriebetriebene Anwendungen, bei denen 80% des Stroms über einen Spannungsteiler zu GND fließt. Bei manchen ist es fehlende Praxis. Manche sind aber als Ing vollkommen ungeeignet und sind nur als solcher tätig, weil sie an irgendeiner FH/Uni ihren Abschluss hinterhergeworfen bekommen haben. Der oben beschriebene Typ ist seit 13 Jahren unbrauchbar und wird auch nie brauchbar werden...
Old schrieb: > Tischler/Zimmermann gelernt und dann ein Dtudium für Holzbau- und > Umwelttechnik abgeschlossen. Studium in Holzbau und Umwelttechnik :D:D:D:D:D
ölllööööl schrieb: > Sowas kreiert man nur wenn man keine Ahnung von der Praxis hat. Das habe ich schon in 5.000€ FUs und 400V Netzteilen zur Abnahme des Zwischenkreises gesehen. also nicht allzuweit hergeholt... Aber zum Thema, ich finde es schrecklich wie manche ihre Kinder "in die Welt züchten".. Also z.B. der E-Ing mit nem Jugendlichen Sohn der schon "komischerweise" Maschinen mit Ing. Wissen baut oder selbständig auf Nobelpreis verdächtige Ideen kommt. Ja entweder kommt der nach seinem Vater oder sitzt in einer Zwangsjacke. Okay, ich habe vor 30 Jahren mit 10 Jahren Selbständig am C64 Programme nach Heftanleitung geschrieben.. aber irgendwie selbst draufgekommen, selbst angefangen.. den Rechner wollte ich eigentlich nur zum Zocken.
Ich arbeite Als Dr.-Ing. bei einem OEM und wenn ich mich so umsehe muss ich jungen Leuten ein duales Studium empfehlen! Wenn man da einen Fuß in die Tür bekommt geht es kaum besser. Super Ausbildung und top Bezahlung von Anfang garniert mit einer Übernahmegarantie. Gegenüber den gleichaltrigen "klassischen" Akademikern hat man mehr Erfahrung im Betrieb und ein besseres Netzwerk was auch bei der Karriere enorm hilft! P.S. Ich möchte mein Studium an einer TU9 und die Dissertation trotzdem nicht missen. War eine sehr schöne Zeit. Mehr Kohle holt man aber über den oben beschriebenen Weg rein.
Old schrieb: > Bei allen technischen Studienrichtungen ist ein vorheriger > Berufsabschluss in vergleichbarer Technik immer von Vorteil. Ich seh das ein bisschen anders. Aus meiner Sicht ist eine Ausbildung immer von Vorteil, auch wenn sie komplett Fachfremd im Vergleich zum Studium ist. Klar, vom fachlichen her nützt es einem im Studium nichts. Aber die Leute, die nach einer Ausbildung ein Studium anstreben, machen das nahezu immer freiwillig. Sie haben gemerkt, dass der bisherige Job vielleicht doch nichts für sie ist oder streben nach mehr. Sie haben dann bereits eine Art Berufserfahrung durch die Ausbildung gesammelt, und das merkt man nach dem Studium einfach. Meistens sind die Leute reifer und kennen einfach schon paar Aspekte vom Berufsleben. Und auch Fachfremdes Wissen kann manchmal nützlich sein. Wenn ich die Wahl habe zwischen jemanden der nur studiert hat und jemanden der davor eine Ausbildung gemacht hat, würde ich fast immer die Person mit Ausbildung bevorzugen.
Man muss schon berücksichtigen, dass sich Jugendliche unterschiedlich schnell entwickeln. Mein Junior hatte nach der mittleren Reife keine Lust mehr auf Schule und begann nach einigen Praktika eine Ausbildung bei Daimler AG als Mechantroniker (nicht Kfz). Die Ausbildung war ganz hervorragend, einmal quer durch Mechanik, Hydraulik, Steuerungen, Elektronik u.v.m., eigentlich hätte er dafür Geld bringen müssen. Dann hatte er die Motivation sich weiter fortzubilden und studiert mittlerweise Wirtschaftsingenieurwesen im Master. So oder so ist es bestimmt kein Fehler, wenn man auch als Studierter einen Nagel in die Wand hauen kann. Und viele Wege führen zum Ziel.
Lothar M. schrieb: > Ich kenne einen, der > studierte erst Theologie, machte dann eine Zimmererlehre, fiel dann vom > Dach auf eine Gartenmauer und überlebte den Spass nur knapp. Jetzt ist > er Berufsschullehrer und recht glücklich damit. Es bewarheitet sich wieder einmal: Wer nicht arbeiten kann, soll leiten, wer nicht leiten kann, soll lehren duck und weg
Erfahrungen mit der Ausbildung zum Mechatroniker habe ich nicht, habe aber eine Facharbeiterausbildung zum Starkstromelektriker gemacht. Das erste Jahr war Schlosserausbildung, wir machten das gleiche wie die Maschinenschlosser, Feilen, Bohren, Drehen, Fräsen, Schmieden, Schweißen genau wie die Schlosser nur nicht so intensiv. Dann zweieinhalb Jahre Elektriker. Ich habe das ganze nie bereut, hat mir einige Vorteile während meiner aktiven Zeit im internationalen Anlagenbau gebracht, wusste von was ich rede, mir konnte man auch auf der Baustelle keine Knöpfe an die Backe nähen die so groß waren wie Toilettendeckel.
Frank schrieb: > Die Ausbildung zum Mechatroniker und zur Mechatronikerin sticht insofern > hervor, als es meines Wissens nach erst nach dem zweiten Ausbildungsjahr > zu Spezialisierungen kommt. Wenn du den Industrieberuf "Mechatroniker" meinst: da gibt es überhaupt keine Spezialisierungen in dem Sinn, dass du den Abschluss in verschiedenen Fachrichtungen machen kannst. Was man in der Ausbildung genau macht, hängt aber natürlich bissl davon ab, ob man den Beruf bei einem Roboterhersteller lernt oder in einer Molkerei. Wenn du den Handwerksberuf "Kfz-Mechatroniker" meinst: da gibt es zwar ab dem 19. Monat verschiedene Schwerpunkte wie Personenkraftwagentechnik, Nutzfahrzeugtechnik oder Motorradtechnik, es hängt aber vom Ausbildungsbetrieb ab, welche Spezialisierung du dort erlernen kannst. Wenn du einen Ausbildungsplatz in einer Lkw-Werkstatt hast, wirst du kaum in den Schwerpunkt Motorradtechnik wechseln können, außer du kündigst und findest einen neuen Betrieb, der die Ausbildung entsprechend weiterführt. Dann gibts noch ein paar exotischere Handwerksberufe mit Mechatroniker in Namen: "Mechatroniker Kältetechnik", "Land- und Baumaschinenmechatroniker", "Zweiradmechatroniker", "Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker": das sind aber keine Spezialisierungen, sondern komplett eigenständige Berufe.
Ich habe 2004 meine Ausbildung zum Mechatroniker bei einem großen südbayrischen Chemiekonzern abgeschlossen und würde es jederzeit weiterempfehlen. Dort hat man sich wirklich darum gekümmert, einem etwas beizubringen. Die ersten 1,5Jahre wurden nur im Ausbildungswerk verbracht. Da waren etwa 400 Azubis aller Berufe untergebracht und erlernten die jeweiligen Basics. Beim Mechatroniker eben Grundlagen Elektrotechnik, Grundlagen Elektronik, Grundlagen Mechanik, schweißen, drehen, fräsen … Gegen Mitte des zweiten Lehrjahres kommt man dann in den Werkseinsatz. Man wird einem Gesellen an die Hand gereicht und arbeitet an echten Maschinen. Ab da kommt man nur noch zu Vertiefungskursen ins Lehrwerk. Das ist dann z.B. Pneumatik, Hydraulik, CNC Bearbeitung - oder eben zur Prüfungsvorbereitung. Fazit: Industrie-Mechatroniker (in großem Betrieb/Konzern): Absolut empfehlenswert! Für mich stand jedoch früh fest, dass es dabei nicht bleibt. Hab ET studiert und arbeite heute in der Entwicklung von Audio-Leistungselektronik.
Percy N. schrieb: > Bist Du sicher, dass die Breite der Auswahl nicht durch den > Ausbildungsbetrieb determiniert wird? Hallo erstmal, Danke für eure zahlreichen Antworten, ich weiß es zu schätzen! Und ja, es kommt mit Sicherheit stark darauf an, wie die junge Person tickt. Betreffend des Ausbildungsbetriebes weiß ich eben nicht wie die Auflagen sind. denke aber die Inhalte in der Berufsschule unterliegen einer Norm. Fabian H. schrieb: > Die ersten 1,5Jahre wurden nur im Ausbildungswerk verbracht. Da waren > etwa 400 Azubis aller Berufe untergebracht und erlernten die jeweiligen > Basics. Beim Mechatroniker eben Grundlagen Elektrotechnik, Grundlagen > Elektronik, Grundlagen Mechanik, schweißen, drehen, fräsen … > Gegen Mitte des zweiten Lehrjahres kommt man dann in den Werkseinsatz. > Man wird einem Gesellen an die Hand gereicht und arbeitet an echten > Maschinen. Ab da kommt man nur noch zu Vertiefungskursen ins Lehrwerk. > Das ist dann z.B. Pneumatik, Hydraulik, CNC Bearbeitung - oder eben zur > Prüfungsvorbereitung. Danke, das ist ungemein gut zusammengefasst. Es wird dabei wohl ein Betrieb mit Lehrwerksatt zu suchen sein. Deshalb Danke auch für die Video Links, das Veranschaulichen bringt einen guten Eindruck für die Abläufe und was zu erwarten ist.Ich denke eine Lehre ist eine gute Basis und daran kann man mit Weiterbildung ansetzen. Die Jugendlichen sind in beiden Ländern vertreten, weshalb ich eher allgemein frage. Ich dachte mir aber, dass es regionale Unterschiede gibt. Denke selbst von innerhalb der Länder. Inwieweit es qualitativ schwankt muss man wohl individuell herausfinden. Wichtig aber finde ich, die Bandbreite der Meinungen und Erfahrungen. Sehr wertvoll für eine Entscheidungsfindung und um das Info Material zu bündeln. Gut zu wissen, dass es mehrere Wege gibt. Natürlich kann man gewisse Dinge wie einen Unfall nicht vorhersagen. Aber das will ich bezüglich eines ersten Schrittes in eine berufliche Richtung nicht annehmen. Ich werde auf alle Fälle eine Zusammenfassung der Optionen machen und weiterleiten. Der praktische Zugang sagt mir persönlich mehr zu, denn selbst wenn man beispielsweise das Fräsen beruflich nicht mehr benötigt, ist es sicher nicht fehlgeleitet, mal die Abläufe zu kennen.
Unterschiede bezüglich des Wohnortes gibt es auf jeden Fall. Haben die Kids in der Schule berufspraktische Tage oder etwas Ähnliches? Vielleicht kann man ja auch dem Lehrpersonal nahe legen, sich gemeinsam mit den Kindern mal in diese Richtung zu informieren. Den Kids unterschiedliche Möglichkeiten aufzuzeigen kann ja nicht verkehrt sein. Und wahrscheinlich als besten Ratschlag immer weitergeben - Praktikum und Arbeitserfahrung sammeln! Einfach mal reinschnuppern. Auch wenns nur paar Tage sind- was selbst auszuprobieren hilft tausend mal mehr als Erfahrungen und Ratschläge von anderen.
Ich kenne zwei in der Automobilzuliefer- und Medizinbranche, die gern um die Welt fliegen und den Anlagenaufbau für die Kunden Ihrer Chefs überwachen. Die haben aber auch genau die richtigen Arbeitgeber, die ihnen die Flüge zahlen. Lothar M. schrieb: > machte dann eine Zimmererlehre, fiel dann vom > Dach auf eine Gartenmauer Aua, einer hier kündigte sofort nachdem sein Meister vom Dach fiel und wechselte sofort den Beruf. Besser war das für ihn.
bot93420 schrieb: > Ich seh das ein bisschen anders. Aus meiner Sicht ist eine Ausbildung > immer von Vorteil, auch wenn sie komplett Fachfremd im Vergleich zum > Studium ist. Klar, vom fachlichen her nützt es einem im Studium nichts. > Aber die Leute, die nach einer Ausbildung ein Studium anstreben, machen > das nahezu immer freiwillig. Sie haben gemerkt, dass der bisherige Job > vielleicht doch nichts für sie ist oder streben nach mehr. Sie haben > dann bereits eine Art Berufserfahrung durch die Ausbildung gesammelt, > und das merkt man nach dem Studium einfach. Meistens sind die Leute > reifer und kennen einfach schon paar Aspekte vom Berufsleben. Und auch > Fachfremdes Wissen kann manchmal nützlich sein. > Wenn ich die Wahl habe zwischen jemanden der nur studiert hat und > jemanden der davor eine Ausbildung gemacht hat, würde ich fast immer die > Person mit Ausbildung bevorzugen. sehe ich auch so; praktisches Können verbunden mit Grips ist einfach eine gute Basis Voraussetzung, weiterbilden kann man sich ja immer. mittlerweile geht was Theorie betrifft viel online. lese mich ein über bootcamps, war mir eine neue Variante der Bildung. Karl schrieb: > Die haben aber auch genau die richtigen Arbeitgeber Ich denke, darum geht es schließlich. entweder selbstständig arbeiten, einen Betrieb gründen oder ein Arbeitgeber der wertschätzt und fördert.
Hallo Frank! Hast du denn mit den Kids inzwischen nochmal geredet? Haben sie Interesse an der Mechatroniker Ausbildung bzw. überhaupt einer technischen Ausbildung? Würde mich interessieren, ob der Diskurs hier eher theoretisch war, oder ob du auch was davon praktisch für deine Familie nutzen konntest?
Frank schrieb: > ich lese mich derzeit intensiv viel zum Thema technische Berufe ein, > nachdem wir in der Familie und im Umfeld einige Jugendliche haben, > welche es gilt auf die Berufswelt vorzubereiten. Die Ausbildung zum > Mechatroniker und zur Mechatronikerin sticht insofern hervor, als es > meines Wissens nach erst nach dem zweiten Ausbildungsjahr zu > Spezialisierungen kommt. So ehrbar das Handwerk auch sein mag, wer wünscht sich das für die eigenen Kinder? Als angestellter Handwerker lebt man einfach immer schlechter als angestellte in akademischen Berufen. Zum selbständigen Meister bringen es die meisten nicht. Und selbst dann wird man vom IGM Teamleiter Gehaltsmäßig locker ausgestochen. Bei 80h Wochen, da selbst und ständig. Selbst wenn man in der Industrie unter kommt, ist man EG mäßig immer unter den studierten eingeordnet. Also wenn sich sowas ergibt, warum nicht? Aktiv drauf hin arbeiten für die eigenen Kinder? Sicher nicht! Ich würde erst mal schauen dass die Studieren können.
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Prinzipiell full ack aber was ist wenn die Kids zum Ing nicht taugen? Nicht jeder kann Ing werden. Es muss auch minderbemittelte geben, die einfache arbeiten ausführen sonst würde das System nicht mehr funktionieren.
Paul L. schrieb: > Prinzipiell full ack aber was ist wenn die Kids zum Ing nicht taugen? Es gibt ja nicht nur Ing oder Handwerk. > Nicht jeder kann Ing werden. > Es muss auch minderbemittelte geben, die > einfache arbeiten ausführen sonst würde das System nicht mehr > funktionieren. Muss es und gibt es auch. Nur würde ICH meine Kinder nicht aktiv in diese Richtung lenken.
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Paul L. schrieb: > Prinzipiell full ack aber was ist wenn die Kids zum Ing nicht taugen? > Nicht jeder kann Ing werden. Es muss auch minderbemittelte geben, die > einfache arbeiten ausführen sonst würde das System nicht mehr > funktionieren. Für wen genau funktioniert das System? Sicher nicht für den ausgebeuteten Handwerker, der dreckig und mit Rückenschmerzen nach Hause kommt und sich dennoch nichts leisten kann. Daher ist dein Kommentar einfach nur dreist. Niemand sollte eine Tätigkeit als Handwerker anstreben und auch wenn dann am Ende alles zusammenbricht und nichts mehr in dieser Gesellschaft läuft. Es ist nicht die Verantwortung des Einzelnen sich aufzuopfern, damit es dir besser geht. Ob man als Ing taugt, ist nicht Frage der Begabung, sondern eine Frage der Zeit, wohlhabenden Eltern und der Menge an privaten Problemen. Wer wenig Stress hat, mehr Geld und mehr Zeit, der schafft das Studium und das Studium ist das Härteste am Ingenieursein.
Aron schrieb: > Ob man als Ing taugt, ist nicht Frage der Begabung, sondern eine Frage > der Zeit, wohlhabenden Eltern und der Menge an privaten Problemen. Wer > wenig Stress hat, mehr Geld und mehr Zeit, der schafft das Studium und > das Studium ist das Härteste am Ingenieursein. Das ist natürlich Unsinn. Würdest du das auch über Herzchirurgen sagen?
Paul L. schrieb: > Nicht jeder kann Ing werden. Es muss auch minderbemittelte geben, die > einfache arbeiten ausführen sonst würde das System nicht mehr > funktionieren. Vorteilhaft wäre es sicherlich, wenn auch noch eine Intelligenzschicht existierte, die den Ings Zielvorgaben machte ... Wir wollen doch nicht allzu überheblich werden, gell?
Cyblord -. schrieb: > Aron schrieb: >> Ob man als Ing taugt, ist nicht Frage der Begabung, sondern eine Frage >> der Zeit, wohlhabenden Eltern und der Menge an privaten Problemen. Wer >> wenig Stress hat, mehr Geld und mehr Zeit, der schafft das Studium und >> das Studium ist das Härteste am Ingenieursein. > > Das ist natürlich Unsinn. Würdest du das auch über Herzchirurgen sagen? Das Medizinstudium selbst erfordert kein bombastisches Talent, sondern Zeit und man muss zielstrebig sein, um bei der Menge an Stoff mithalten zu können. Also beim Medizinstudium würde ich das genauso sagen. Hierbei könnte man zugegebenermaßen aber argumentieren, dass die Fähigkeit sich auf etwas zu fokussieren und dafür regelmäßig Zeit zu investieren auch gewissermaßen eine Begabung ist. Aber so etwas kann man sich antrainieren und wird auch von der Erziehung bestimmt. Ingenieurwissenschaften hingegen sind schwerer pro Semester, aber sind dafür auch nur 3 Jahre lang und man kann danach direkt im Beruf einsteigen. Die Tätigkeit eines Herzchirurgen wiederum erfordert deutlich mehr Geschick als jemals irgendein Ingenieur es brauchen wird. Man braucht als Herzchirurg ein Fingerspitzengefühl und ausgeprägte Feinmotorik, wobei der Ingenieur ja genau derjenige ist, der sich für eine Karriere entschieden hat, bei der er eher entfernt von Geschick am PC sitzt und mit Software-Tools arbeitet. Außerdem hat der Herzchirurg Zeitdrang beim Operieren und muss bestens trainiert werden, um überhaupt einmal eine Operation führen zu dürfen. Der Herzchirurg befindet sich auch in einer deutlich stressigeren Umgebung und hat meist extreme Arbeitsstunden, die sich ein Ingenieur gar nicht vorstellen kann, besonders bei der Verantwortung, die ein Herzchirurg hat. Ich bleibe bei meiner Aussage. Jeder der sich hinsetzt, Zeit, Geld und wenig privaten Stress hat, wird das Studium einer Ingenieurwissenschaft schaffen. Und im Vergleich zum Studium wird für 99% der Ingenieure (zumindest in der Elektrotechnik) die Arbeit am Ende sehr banal.
Aron schrieb: > Die Tätigkeit eines Herzchirurgen wiederum erfordert deutlich mehr > Geschick als jemals irgendein Ingenieur es brauchen wird. Man braucht > als Herzchirurg ein Fingerspitzengefühl und ausgeprägte Feinmotorik, > wobei der Ingenieur ja genau derjenige ist, der sich für eine Karriere > entschieden hat, bei der er eher entfernt von Geschick am PC sitzt und > mit Software-Tools arbeitet. Ja und SW oder HW zu entwickeln welche später Flugzeuge in der Luft hält, erfordert kein Geschick und könnte natürlich mit ein wenig Einsatz von jedem dahergelaufenen Depp erledigt werden.
Aron schrieb: > Und im Vergleich zum Studium wird für 99% der Ingenieure (zumindest in > der Elektrotechnik) die Arbeit am Ende sehr banal. Wer sollte das für erstrebenswert halten?
Percy N. schrieb: > Aron schrieb: >> Und im Vergleich zum Studium wird für 99% der Ingenieure (zumindest in >> der Elektrotechnik) die Arbeit am Ende sehr banal. > > Wer sollte das für erstrebenswert halten? Jeder der für wenig und leichte Arbeit gutes Geld verdienen will und mehr Ansehen als ein Elektroniker genießen will. Die meisten Menschen wollen ein erfülltes Leben in ihrer Privatsphäre und nicht auf der Arbeit verkümmern.
Cyblord -. schrieb: > Aron schrieb: >> Die Tätigkeit eines Herzchirurgen wiederum erfordert deutlich mehr >> Geschick als jemals irgendein Ingenieur es brauchen wird. Man braucht >> als Herzchirurg ein Fingerspitzengefühl und ausgeprägte Feinmotorik, >> wobei der Ingenieur ja genau derjenige ist, der sich für eine Karriere >> entschieden hat, bei der er eher entfernt von Geschick am PC sitzt und >> mit Software-Tools arbeitet. > > Ja und SW oder HW zu entwickeln welche später Flugzeuge in der Luft > hält, erfordert kein Geschick und könnte natürlich mit ein wenig Einsatz > von jedem dahergelaufenen Depp erledigt werden. Jemand der ewig Zeit hat um am Rechner SW/HW für Avionik zu entwickeln, braucht nunmal nicht viel Geschick. Derjenige braucht definitiv Erfahrung, aber ich würde das weder mit Geschick noch mit Intellekt gleichsetzen und somit kann es auch nicht „jeder dahergelaufene Depp“ erledigen. Derjenige muss ja darin Erfahrung haben und muss auch ein Studium absolviert haben. Mir ging es ursprünglich darum, dass der Kommentator auf den ich geantwortet hatte, dachte, dass wir als Ingenieure hochintelligent seien und der Rest praktisch minderbemittelt ist. Seine Behauptung war, dass unser System funktioniert, wobei er das aus einem selbstzentrischen Bild betrachtet hat, bei dem Handwerker als „niedere Schicht“ sich gefälligst mit ihrer Misere abzufinden hat, damit wir ein besseres Leben haben. Und daher kommt diese Gatekeeping-Einstellung: Andere aus dem Ingenieurwesen fern halten zu wollen, um dieses verfälschte Bild der Überlegenheit aufrecht zu erhalten.
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Aron schrieb: > Mir ging es ursprünglich darum, dass der Kommentator auf den ich > geantwortet hatte, dachte, dass wir als Ingenieure hochintelligent seien > und der Rest praktisch minderbemittelt ist. Das ist sowieso Unsinn, weil man Intelligenz nicht gut bewerten kann. Ich halte auch z.B. gar nichts von IQ Tests. Ich halte das für gleichwertig mit Astrologie. Es gibt aber Menschen mit bestimmten Fähigkeiten und Neigungen. Und die sind nicht austauschbar. Auch nicht immer mit viel Fleiß und Einsatz. Es kann super Ings geben die aber in anderen Bereichen die größten Deppen sind.
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Aron schrieb: > Die meisten Menschen wollen ein erfülltes Leben in ihrer Privatsphäre > und nicht auf der Arbeit verkümmern. Letzteres passiert aber, wenn man sein Erwerbsleben mit Banaltätigkeiten verbringt. Welchem Akademiker soll es Erfüllung geben, Öl zu wechseln, Bremsklötze zu tauschen, Sicherungen auszuwechseln, Briefe zu frankieren, einen Mahnbescheidsantrag auszufüllen oder einen Rollstuhl zu verordnen?
Percy N. schrieb: > Aron schrieb: >> Die meisten Menschen wollen ein erfülltes Leben in ihrer Privatsphäre >> und nicht auf der Arbeit verkümmern. > > Letzteres passiert aber, wenn man sein Erwerbsleben mit Banaltätigkeiten > verbringt. Welchem Akademiker soll es Erfüllung geben, Öl zu wechseln, > Bremsklötze zu tauschen, Sicherungen auszuwechseln, Briefe zu > frankieren, einen Mahnbescheidsantrag auszufüllen oder einen Rollstuhl > zu verordnen? Denkst du, dass das Erwerbsleben nicht so oder so irgendwann langweilig wird, weil man irgendwann immer wiederholt dieselben/ähnliche Probleme lösen wird? Natürlich hat jeder andere Stimulanzien, die ihn unterhalten, aber die meisten Menschen, die ich kenne, hätten lieber eine anspruchslose, langweilige Arbeit als eine stressige. Seine Hobbys leben und Zeit mit der Familie/Freunden verbringen, kann man dann ja nach der Arbeit mit dem Geld, was man verdient hat - und darin kann man auch seine Erfüllung suchen.
Cyblord -. schrieb: > Aron schrieb: >> Mir ging es ursprünglich darum, dass der Kommentator auf den ich >> geantwortet hatte, dachte, dass wir als Ingenieure hochintelligent seien >> und der Rest praktisch minderbemittelt ist. > > Das ist sowieso Unsinn, weil man Intelligenz nicht gut bewerten kann. > Ich halte auch z.B. gar nichts von IQ Tests. Ich halte das für > gleichwertig mit Astrologie. Das sehe ich auch so. IQ-Tests sind generell auch sehr umstritten, weil Intelligenz systematisch kaum messbar ist, geschweige denn richtig definiert werden kann. > Es gibt aber Menschen mit bestimmten Fähigkeiten und Neigungen. Und die > sind nicht austauschbar. Auch nicht immer mit viel Fleiß und Einsatz. Das sehe ich bedingt so. Vor meinem Studium war ich absolut desorientiert, was Elektrotechnik bzw. das „Ingenieursdenken“ angeht. Ich war tatsächlich mehr an Psychologie interessiert. Durch mein Studium hab ich erst gelernt, wie viel Spaß es machen kann, strukturiert mit Wissen an schwerere Probleme ranzugehen und Dinge logisch in Teilprobleme zu kategorisieren. Man kann gewisse Vorlieben und Neigungen durchaus erlernen und das passiert meiner Erfahrung nach eher öfter als nicht so oft. Zusatz: In einer Utopie würde der Handwerker, der sich für‘s Handwerk interessiert und täglich hart arbeitet, dafür auch mit gutem Geld belohnt werden. Das ist aber leider nicht so, denn Leistung wird prinzipiell immer zugunsten des Akademikers definiert. Deshalb ist es in unserer Gesellschaft meiner Meinung nach nicht sinnvoll immer den (jetzigen) Interessen/Fähigkeiten nachzugehen.
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Aron schrieb: > Natürlich hat jeder andere Stimulanzien, die ihn unterhalten, aber die > meisten Menschen, die ich kenne, hätten lieber eine anspruchslose, > langweilige Arbeit als eine stressige. Lieben auch die meisten Menschen, die Du kennst, eine derartig dichotome Sichtweise? Das wäre immerhin eine interessante Korrelation.
Aron schrieb: > Das ist aber leider nicht so, denn Leistung wird prinzipiell immer > zugunsten des Akademikers definiert. Magst Du noch die Tarife für Kunsthistoriker, Altbyzantinisten und Historiker mitteilen?
Percy N. schrieb: > Aron schrieb: >> Das ist aber leider nicht so, denn Leistung wird prinzipiell immer >> zugunsten des Akademikers definiert. > > Magst Du noch die Tarife für Kunsthistoriker, Altbyzantinisten und > Historiker mitteilen? Du bekommst das gezahlt was der Markt bereit ist für dich hinzulegen. Nennt sich Marktwirtschaft.
Paul L. schrieb: > Percy N. schrieb: >> Aron schrieb: >>> Das ist aber leider nicht so, denn Leistung wird prinzipiell immer >>> zugunsten des Akademikers definiert. >> >> Magst Du noch die Tarife für Kunsthistoriker, Altbyzantinisten und >> Historiker mitteilen? > > Du bekommst das gezahlt was der Markt bereit ist für dich hinzulegen. > Nennt sich Marktwirtschaft. Ja, das entspricht meinem bisherigen Kenntnisstand. Aron schien insoweit über neue Erkenntnisse zu verfügen.
Erst mal na klar, selbstverständlich sind wir laufend in einem Diskurs. Ist ja nicht so, dass man nur ein einziges Mal über Ausbildungen spricht und dann nicht mehr ;) Und uff, ein System das "minderbemittelte" Arbeitssklaven benötigt, damit den "Überlegenen" in die Tasche gewirtschaftet wird ... wann verstehen wir es eigentlich, in einem Team zu arbeiten? Ich selbst hatte genug Lebenszeit um zu sehen, dass es genau deshalb in einer gefühlt flach absteigenden Entwicklung zwar, dennoch stetig bergab ging in den vergangenen Jahrzehnten. Der allgemeine Raubbau wäre so nicht möglich gewesen, hätten wir mit Fairness an einem Strang gezogen. Nachdem echte Innovationen zugunsten des Profits verhindert wurde. Darüber kann man sich endlos herumstreiten, bleibt dennoch Fakt.
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