Forum: Fahrzeugelektronik Anfahrverhalten Automatikgetriebe bei KFZ


von Elektronik-Experte (Gast)


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Eine wichtige Frage in die Runde an die Besitzer von Automatikgetrieben, 
die ich kurzfrisitig wissen müsste:

Soweit mir bekannt, ist das Anfahrverhalten bei Fahrzeugen mit Automatik 
nach wie vor so, daß man auf die Bremse geht, den "Gang" einlegt und 
dann von der Bremse geht und dann (ohne "Gas") das Auto beginnt zu 
rollen.

1. Gibt es Fahrzeuge, die das nicht tun und man Gas geben muss?

2. Ist das Anfahrverhalten unterschiedlich? Wie stark beschleunigt das 
Fahrzeug und wie hoch ist bei euch die Rollgeschwindigkeit?

von Christian M. (likeme)


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Elektronik-Experte schrieb:
> Eine wichtige Frage in die Runde an die Besitzer von
> Automatikgetrieben,
> die ich kurzfrisitig wissen müsste:
>
> Soweit mir bekannt, ist das Anfahrverhalten bei Fahrzeugen mit Automatik
> nach wie vor so, daß man auf die Bremse geht, den "Gang" einlegt und
> dann von der Bremse geht und dann (ohne "Gas") das Auto beginnt zu
> rollen.
>
> 1. Gibt es Fahrzeuge, die das nicht tun und man Gas geben muss?
>
> 2. Ist das Anfahrverhalten unterschiedlich? Wie stark beschleunigt das
> Fahrzeug und wie hoch ist bei euch die Rollgeschwindigkeit?

Unser Auto mit DSG von VW steht. Das Wandlergetriebe vom Benz fährt 
langsam los mit Schrittgeschwindigkeit, man muss aktiv bremsen.

von Bernd S. (bernds1)


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Elektronik-Experte schrieb:
> Soweit mir bekannt, ist das Anfahrverhalten bei Fahrzeugen mit Automatik
> nach wie vor so, daß man auf die Bremse geht, den "Gang" einlegt und
> dann von der Bremse geht und dann (ohne "Gas") das Auto beginnt zu
> rollen.

Der passende Suchbegriff dafür ist "Kriechneigung". Dazu sind tausende 
Beiträge geschrieben worden.

von Klaus W. (mfgkw)


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Christian M. schrieb:
> Unser Auto mit DSG von VW steht.

Lustig, ich habe einen Skoda Octavia mit DSG, also auch VW. Und der 
kriecht eindeutig los.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Hat da einer etwa den Wagen nach dem Aussteigen rollen lassen?

:-]

von Gerhard (Gast)


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> 1. Gibt es Fahrzeuge, die das nicht tun und man Gas geben muss?

Weiß ich nicht. Ist mir bisher aber noch nicht begegnet. Sogar Exoten 
wie der Smart oder Audi A2 1.2 TDI mit automatisierten Schaltgetrieben 
kriechen los, wenn man in "D" von der Bremse geht.

> 2. Ist das Anfahrverhalten unterschiedlich?

Ja, sehr unterschiedlich

> Wie stark beschleunigt das
> Fahrzeug und wie hoch ist bei euch die Rollgeschwindigkeit?

Man landet bei der Geschwindigkeit, die sich aus Leerlaufdrehzahl des 
Motors und der Übersetzung des 1. Ganges ergibt.

von Jens R. (tmaniac)


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Die Antwort passt so wundervoll in dieses Forum:

Es ist immer eine Frage wie die Software ausgelegt ist. 😁

Wobei es ja schon damit änfängt, dass ein "Automtikgetriebe" eben auch 
je nach bauweise unterschiedliche Automatismen haben kann.
Der klassische Wandler-Planetenautomat kommt fast nur noch in Fahrzeugen 
mit guten Komfortanforderungen vor.
Ein automatisiertes Schaltgetriebe mit ein oder zwei Kupplungen ist zur 
Zeit ganz hipp und wird häufig eingesetzt.
Die stufenlosen Automaten findet man inzwischen in den Fahrzeugen welche 
mit möglichst konstanter Motordrehzahl sparsam arbeiten sollen.

Alle Typen können Kriechen wie auch meschanisch festgehalten werden. Und 
dank "Auto hold" kann das aAkriechen oder gar das Anrollen auch zeitlich 
versetzt passieren.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich hatte so vor 30 Jahren mal einen Golf Automatik
Da musste man schon so einiges an Gas geben, bis der los lief.
War wohl ziemlich ausgelutscht - oder doch normal?

der hatte auch die "Öl kommt in den Luftfilter-Krankheit"

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Elektronik-Experte schrieb:
> Wie stark beschleunigt das Fahrzeug und wie hoch ist bei euch die
> Rollgeschwindigkeit?

Die Beschleunigung beträgt aus dem Stand zwischen 25cm bis 50cm pro 
Sekunde zum Quadrat und kommt bei einer Geschwindigkeit von 15km/h bis 
20km/h zum Stillstand.

von Udo S. (urschmitt)


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Hängt auch davon ab ob man eben, bergab oder bergan steht.
Hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie die Rückfahrsperre in dem 
Fahrzeug funktioniert.

Fakt ist, man kann sich nicht darauf verlassen dass das Fahrzeug nicht 
eine Kriechneigung entwickelt, also lernt man bei Automatikfahrzeugen 
immer auf der Bremse zu stehen, wenn man nicht rollen will.
Das ist auch für Schaltfahrzeuge eine gute Angewohnheit, sonst kann es 
passieren dass das Fahrzeug bei einem leichten Gefälle irgendwann 
losrollt.

Meine beiden rel. neuen Fahrzeuge haben Schaltgetriebe aber ich meine 
ich hätte schon Fahrzeuge gefahren, da konnte man von N nur dann in D 
schalten wenn man die Fußbremse betätigt hat.

Insofern stellt sich die Frage warum du meinst dass du das wissen 
"musst".

Elektronik-Experte schrieb:
> Eine wichtige Frage in die Runde an die Besitzer von Automatikgetrieben,
> die ich kurzfrisitig wissen müsste:

von Christian M. (likeme)


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Bei VW kanns auch an der El. Parkbremse liegen das er erst mal steht.

von Roland P. (pram)


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Es hängt bei meinem Audi auch von der Temperatur ab. Wenn es kalt ist, 
dann "kriecht" er deutlich weniger bis gar nicht. Obwohl die 
Leerlaufdrehzahl etwas höher ist.

von NichtWichtig (Gast)


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Udo S. schrieb:

> Meine beiden rel. neuen Fahrzeuge haben Schaltgetriebe aber ich meine
> ich hätte schon Fahrzeuge gefahren, da konnte man von N nur dann in D
> schalten wenn man die Fußbremse betätigt hat.
>
>
Von N nach D macht keinen Sinn, von P nach N ist das so.

von Udo S. (urschmitt)


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NichtWichtig schrieb:
> Von N nach D macht keinen Sinn, von P nach N ist das so.

Ich meine es ging ohne Bremsen weder von P noch von N in eine Fahrstufe.
Bin mir allerdings nicht mehr ganz sicher.

von Automat (Gast)


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Ich fahre seit ca 30 Jahren Automatikfahrzeuge.  Mercedes, VW, Volvo, 
Iveco. Wandlergetriebe, DSG-Getriebe oder variable Geometrie (ich weiss 
nicht mehr wie das richtig heisst.  Erfunden hat es glaube ich DAF, aber 
Mercedes B hatte es auch.

Alle diese Fahrzeuge hatten ein Kriechverhalten, und man konnte mit 
dosierter Bremse sicher losrollen.
Neulich hatte ich einen Audi Mietwagen ohne Kriechverhalten. Ich habe 
noch nie sowas entsetzliches gefahren:  Wieviel Gas man geben muß, um 
mit dem Fahrzeug langsam anzurollen erschliesst sich dann, wenn man auf 
den Vordermann aufgefahren ist.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Automat schrieb:
> Neulich hatte ich einen Audi Mietwagen ohne Kriechverhalten. Ich habe
> noch nie sowas entsetzliches gefahren:  Wieviel Gas man geben muß, um
> mit dem Fahrzeug langsam anzurollen erschliesst sich dann, wenn man auf
> den Vordermann aufgefahren ist.

Und wenn dann noch der Kollisionsverhinderungsassistent meint, man 
duerfe nicht noch 30 cm vorfahren, damit der hinter mir in die 
Rechtsabbiegerspur kommt, wird es ganz seltsam.

von Walta S. (walta)


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Bei meinem 1 Gang Automatik bleibt das Ding einfach stehen. Wenn ich 
bergauf stehe dann bleibt er zuerst stehen und fährt nach ein paar 
Sekunden rückwärts. Wenn ich Vollgas gebe fährt er, je nach Untergrund 
schnell oder langsam vorwärts. Auf ebener trockener Strecke mit hoher 
Beschleunigung, bergauf auf nassem Eis im Kriechgang - jedenfalls immer 
ohne durchdrehen der Räder.

Walta

von Thomas R. (thomasr)


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Automat schrieb:
> Ich fahre seit ca 30 Jahren Automatikfahrzeuge.  Mercedes, VW, Volvo,
> Iveco. Wandlergetriebe, DSG-Getriebe oder variable Geometrie (ich weiss
> nicht mehr wie das richtig heisst.  Erfunden hat es glaube ich DAF, aber
> Mercedes B hatte es auch.
>
Das Getriebe mit variabler Geometrie hieß auch "CTX" (Continuously 
Variable Transmission/Transaxle). Erfindung von van Doorne Transmissions 
und in der Ausführung mit Keilriemen im DAF30 eingebaut (Variomatic oder 
"Strumpfbandgetriebe"). Später von Ford für Fiesta und Escort mit 
Metallkette in Großserie gebaut. Dann erst bei Mercedes.

Das Kriechen der Wandlergetriebe entsteht durch das ständig gepumpte ATF 
(vulgo "Öl") dem das Turbinenrad natürlich zu folgen versucht.

Bei automatisierten Schaltern (sequentiell oder Doppelkupplung) und CTX 
ist das letztlich eine Einstellungs bzw. Programmiersache.

Wer einmal einen Halbautomatik VW Käfer erlebt hat weiß was ich meine 
:-))

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Gerhard schrieb:
>> 1. Gibt es Fahrzeuge, die das nicht tun und man Gas geben muss?
>
> Weiß ich nicht. Ist mir bisher aber noch nicht begegnet. Sogar Exoten
> wie der Smart

Ja, gibt es. Wenn wir schon beim Smart sind: Der 452 bleibt mit seinem 
automatisierten Schaltgetriebe auf jeden Fall stehen. Würde mich 
wundern, wenn der 451 sich anders verhalten würde. Der forFour war 
dagegen kein echter Smart und kann sich deshalb anders verhalten.

Tatsächlich ist das Stehenbleiben aber ein eher unangenehmes Verhalten 
beim einparken.

von NichtWichtig (Gast)


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CTX kennt weder die deutsche noch englische Vicki

CVT schon eher.

von Michael O. (michael_o)


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Nach vielen Jahren fahren mit Schaltgetriebe - Autonatik war für 
Rentner, langsamr, durstiger und mit schlechterer Beschleunigung 
indiskutabel. Viele Jahre später hatte ich eher zufällig mehrere 
Automatikfahreuge  die schneller beschleunigten, als es normale Fahrer 
können.
Heute habe ich nur noch Automatikfahrzeuge alle 5 Unterschiedlich.
Der einzig der noch so einen altmodischen Hubkolbenmotor hat, sortiert 
seine 9 Gänge mit einem klassischen Drehmomentwandler. Gang geht nur 
rein mit Fuß auf der Bremse. Krabbelt los, bis gut 7km/h ab 20km/h geht 
der Tempomat. Autohold gibt es bei den Dingern mit dem Zielkreutz auf 
der Haube auch. Zwei Kangoo ZE haben einen E-Motor der über ein 
Reduktìonsgetriebe fest mit den Rädern verbunden ist. Man kann die Gänge 
nach den Starten eingelegt werden  tritt man nicht auf die Bremse 
passiert einfach gar nichts. Loskrabbeln tun die nich. Dafür kan man 
Stundenlang mit 0,5km/h fahren oder mit etwas Geschick durch die Stadt 
fahren ohne die Bremse zu benutzen. Der E-UP und der E-expert lassen das 
einlegen von Gängen ohne Betätigung der Bremse nicht zu, krabbeln beide 
los, nur der E-UP bleibt nach einem Ampelstopp bis zum Gasgeben stehen. 
Man sieht das Leben ist bunt.


MfG
Michael

von Thomas R. (thomasr)


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NichtWichtig schrieb:
> CTX kennt weder die deutsche noch englische Vicki
>
> CVT schon eher.

Ford ist eine US amerikanische Firma, die kürzen so manches eher 
merkwürdig ab 😎🥸🤓

von Willi (Gast)


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1. Gab es gerüchteweise bei irgendwelchen alten größeren Fiat.
2. Hängt davon ab, ob gerade gestartet oder betriebswarm. Im letzteren 
Falle ist die Motordrehzahl etwas geringer. Ohne Gas geben werden nach 
vielleicht 3-5s etwa 5mph erreicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael O. schrieb:
> oder mit etwas Geschick durch die Stadt
> fahren ohne die Bremse zu benutzen.

Aber kaum mit 50kmh
Denn Ampeln sind ja bekanntlich dafür da,
um auch auf den Hauptausfallstrecken
alle paar 100m für Stillstand zu sorgen.
Und die letzte Ampel bevor man endlich die Stadt verlässt,
ist auch IMMER rot :-]

Und für den Rest wie Linksabbieger ohne Abbiegespur:
Man muss nur nicht immer so dicht auffahren.
das ist schon eigentlich das gesamte Geheimnis dabei.
Besonders auf dem Land

von Walta S. (walta)


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Doch, auch bei 50kmh. Zumindest ich brauch den Bremsfuß nur noch sehr 
selten.

Walta

von Crazy Harry (crazy_h)


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Echte Wandlerautomatik
1. nein, aber man kann die Automatik-Bremse aktivieren, die das Fahrzeug 
weiter bremst, auch wenn man vom Bremspedal geht, bis man Gas gibt. Die 
Bremsleuchten werden von der Automatik auch angesteuert, d.h. sie 
bleiben eingeschaltet.

2. Meine Frau fährt ein DSG und ich meine die Verzögerung 
von-der-Bremse-aufs-Gas-bis-dann-mal-was-passiert ist etwas länger als 
bei meinem. Geschwindigkeit nur Standgas ca. 6km/h. Kann aber manuell in 
den 2. schalten, dann gehts bis 11km/h. Beschleunigung naja ;-)

von Axel R. (axlr)


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Super ist, wenn man als Lehrling in so ein Kundenfahrzeug gesetzt wird 
und man soll das Kfz "umme Ecke hinter der Firma parken". 
Selbstverständlich hatte ich 1991 bereits einen Führerschein. Seit 
3Monaten ;)
Also rein in den E300 ( mit Zieleinrichtung auf der Haube ) Kuppeln, 
Gang einlegen, Gas geben und langsam die Kupplung kommen lassen. Wie 
eben gelernt.
Bin doch im Leben nicht darauf gekommen, dass der Wagen garkeine 
Kupplung hatte sondern das die Bremse war. Ging jedenfalls "Gut bis sehr 
Gut" mit durchdrehenden Rädern vorwärts. Bin dann reflexartig wieder auf 
die Bremse uns stand ebenso aprupt, wie ich losfuhr. Gut, das da niemand 
im Weg war.
Dann eben nochmals probiert; etwas vorsichtiger. Bremse, von "N" nach 
"D", alles loslassen. Wagen rollt gemächlich los. Dann vorsichtig(!) Gas 
geben. Der hatte, glaube ich, 174KW Systemleistung. Wird wohl heute auch 
noch so sein, nur von der Firware des Steuergeräts überwacht und nicht 
allein vom linken Fuß des Fahranfängers.

von Michael O. (michael_o)


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Meine erste Begegnung mit der Mercedes Automatik fand in einem 200D mit 
80PS in einem Parkhaus mit der Anweisung fahr mal zu Kunden an.
10 Minuten die "Handbremse" gesucht, dann auf D und losgerollert. Auf 
der Ausfahrt wurde der bedenklich langsamer also mehr Gas. Muss ein Bild 
für die Götter gewesen sein einen schwitzenden Jüngling mit Dickem 
schwarzem Qualm aus dem Auspuff im Schrittempo die Auffahrt raufhumpeln 
zu sehen. Das die Kiste im zweiten seiner drei Gänge losfährt und nur 
mit Pedal to Metall in den ersten Schaltet habe ich erst später gelernt.
So zu fahren, das man bei Rot an der Haltelinie steht ohne die Bremse zu 
brauchen funktioniert nur mit sehr vorausschauende Fahrweise.

MfG
Michael

von Horst S. (h3aau)


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moin,
ich hätte da auch mal eine frage an die automatikprofis.
vor c.a. 40 jahren hatte ich einen audi 80 mit automatik.
der hatte folgende macke.
wenn er kalt war und man den rückwärtsgang eingelegt hat und den fuss 
nicht fest auf der bremse hatte sprang er wie ein bock nach c.a. 1 sec 
rückwärts. aber nur einmal. mit fuss auf der bremse wurde er abgewürgt. 
es war also ein neustart fällig aber von da an war die welt wieder in 
ordnung.
das problem hat die werkstatt nie lösen können.
irgendwer einen tip dazu?
lg horst

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Na wenn die Werkstatt das schon nicht lösen konnte...

Ich habe einen alten Benz mit Wandler-Automatik gefahren. Da war nach 
dem Starten durchaus zu merken, dass er erst kurz danach loskriechen 
wollte. Es musste sich zunächst der Öldruck aufbauen. Wie ein wilder 
Gaul wollte er allerdings nicht wegspringen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Horst S. schrieb:
> mit fuss auf der bremse wurde er abgewürgt.

Das ist ebenso merkwürdig. Eigentlich sollte der (Drehmoment-)Wandler 
dies gerade vermeiden.

von Ralf H. (ralf_h939)


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Hans schrieb:
> Gerhard schrieb:
>>> 1. Gibt es Fahrzeuge, die das nicht tun und man Gas geben muss?
>>
>> Weiß ich nicht. Ist mir bisher aber noch nicht begegnet. Sogar Exoten
>> wie der Smart
>
> Ja, gibt es. Wenn wir schon beim Smart sind: Der 452 bleibt mit seinem
> automatisierten Schaltgetriebe auf jeden Fall stehen. Würde mich
> wundern, wenn der 451 sich anders verhalten würde. Der forFour war
> dagegen kein echter Smart und kann sich deshalb anders verhalten.
>
> Tatsächlich ist das Stehenbleiben aber ein eher unangenehmes Verhalten
> beim einparken.

Fast ;) Beim Smart 451 ist es abhängig vom Ziel-Land. US-Smarts haben 
eine Kriechneigung, die haben aber auch einen anderen Schalthebel 
(P-R-N-D, ich glaube die hatten tatsächlich auch P), trotz 
automatisiertem Schaltgetriebe.
Die Europäischen hatten das, soweit ich weiß, nie.

von A. N. (bastelmaniac)


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Ein Auto komplett ohne Kriechneigung zu fahren finde ich als sehr 
unangenehm. Das dosierte Anfahren mittels Bremse bei der Automatik, ist 
für mich der Kupplungsersatz.

Bin auch schon Autos mit automatisiertem Getriebe gefahren, die null 
Kriechneigung haben. Das ist gerade beim Anfahren bei stärkeren 
Steigungen, insb. vor Ampeln, Stau, dichtem Verkehr extrem 
nervenaufreibend, weil man dann dazu neigt mehr Gas zu geben um vom 
Fleck zu kommen, aber so manches automatisiertes Getriebe dann völlig 
bescheuert schlagartig einkuppelt und so das Auto nach vorne 
springt/sprintet. Das betrifft vor allem Modelle, die keinen 
automatischen Berganfahr-Assistent haben und nur die klassische 
Handbremse. Da kann man eigentlich fast nix gegen machen, bei so einem 
Verhalten.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Dadurch dass das Pumpenrad ständig in Bewegung ist, versucht das 
Turbinenrad zu folgen. Ein Kriechen lässt sich dann nicht vermeiden, was 
im Stau sogar hilfreich ist beim Anfahren.

Im Bild die Flüssigkeitskupplung, die gleichzeitig durch das Leitrad 
auch als Drehmomentwandler funktioniert und im zweiten Bild das 
komplette Getriebe mit Drehmomentwandler.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich mag die Kriechneigung bei meinem Sternenkreuzer auch. Gerade im Stau 
oder wenn eine Ampel zu kurze Grünphasen für das Verkehrsaufkommen hat, 
fährt es sich allein mit der Bremse sehr entspannt, man braucht keine 
Kupplung mit stundenlangem Schleifen zu quälen.

Was mir an meinem Wagen auffällt, die Kriechneigung ist stärker wenn das 
Getriebe betriebswarm ist, wenn man bei -20°C losfährt, findet er das 
wahrscheinlich nicht so besonders toll.

Für die normale Fahrt hat das Getriebe eine Wandlerüberbrückung, heißt 
die Motorwelle wird fest mit der Kardanwelle gekuppelt wie beim 
Schaltgetriebe, dadurch entfallen bei normaler Fahrt die Wandlerverluste 
und der Schlupf.

von Michael O. (michael_o)


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Ich werde nie verstehen, was an schleifenden Bremsen besser ist als an 
einem Fahrzeug, das sich bei Betätigung des Gaspedals so sanft in 
Bewegung setzt wie ich es will, und genau so sanft auch wieder zum 
Stehen kommt. Ohne Padal driving ist für mich der Hit. Meinen Diesel 
muss ich immer mit der Bremse zwingen stehen zu bleiben. Nun ist Hamburg 
eher nicht so Bergig, und in anderen Städten könnte es netter sein da 
man das Auto an Steigungen und Gefälle eh Bremsen muss, aber so ein frei 
rollenden E-Antrieb mit konstant 270Nm Drehmoment auch im Stand braucht 
halt nicht so viele Hilfskrücken wie Kupplung, Drehmomentwandler oder 
DSG um vernünftig und dosiert los zu fahren. Nur digital fahren geht 
nicht gut, da sonst viel Gummie auf der Fahrbahn bleibt.

MfG
Michael

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ohne Padal driving ist für mich der Hit.
Naja, dafür ist das mit dem Englisch wohl so eine Sache.

Und ohne jetzt einen Krieg Diesel vs. Elektro vom Zaun zu brechen - 
alles hat Vor- und Nachteile. Mit meinem Diesel, übrigens mit bis zu 
730Nm am Motor in Serie gebaut wurde, kann ich 1000..1200km ohne Pause 
fahren und wenns sein muss gehts nach 5 Minuten noch weiter. Ich glaube 
das wird noch lustig wenn im Ferienreiseverkehr 50 Elektrobomber an 5..6 
Ladesäulen aufladen wollen. Alle 200..300km. Da gibt es leider noch jede 
Menge Probleme und fehlende Akku-Technologie.

Was den Verschleiß von Kupplung oder Bremse angeht, ist das ja wohl zu 
großem Teil eine Frage des Fahrverhaltens. Wenn man an jeder Ampel der 
erste sein möchte und seinem Vordermann dichter als auf dem Parkplatz an 
der Stoßstange klebt, dann ist man natürlich auch an der Werkstattkasse 
ganz vorne mit dabei. Einfach mal bißchen mehr Ruhe und etwas mehr 
Abstand, dann schafft man es mit einer leer 2,1 Tonnen schweren S-Tonne 
durchaus, daß die Bremsscheiben über 10 Jahre gefahren werden können und 
die Klötze auch nur alle 2..3 Jahre fällig sind. Okay, wenn man viel 
mehr Stadtverkehr fährt, geht's vielleicht nicht ganz so gut - aber ein 
früherer Kumpel von mir hat's geschafft, dreimal pro Jahr neue 
Bremsklötze und einmal neue Scheiben zu brauchen - mit einem Lupo. Der 
kennt aber auch nur drei Zustände, entweder steht er auf dem Gas, auf 
der Bremse oder an der roten Ampel.

von Michael O. (michael_o)


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Mein Diesel hat zwar nur 300Nm aber dafür kann ich 2000km im Stück und 
dank 9Gang Automatik ganz ohne Kupplung. Und nein Leute die nach 1000km 
nur 5 Minuten Pause machen sind leider nicht nur in einen Suizid Mission 
unterwegs sondern gefährden massiv das Leben anderer. Ich fand die 
letzte Fernreise auch Spannend mit 25Minuten Ladepaus nach knapp 300km. 
War nur zu kurz um in Ruhe zu Essen.
Dafür klappt es im deutschen mit lesbaren Sätzen meist besser, wenn die 
Autokorrektur nicht sinnfrei dazwischen funkt.
Was muss denn an der Akkutechnik noch besser werden? Zwei meiner Autos 
haben jetzt 99.500 und 126.000km mit der ersten Batterie nach 11Jahren 
auf dem Tacho und werden noch fastTäglich genutzt.
Mein letzter großer Schaltwagen hatte nach 330.000km noch die erste 
Kupplung als ich ihn verkauft habe. Mein größtes E-Auto bringt es auf 
3200kg beladen und wird sich dank Rekuperation nur einen Bruchteil an 
Bremsverschleiss habe, was aber nach 30.000km noch nicht Festzustellen 
ist. Die Bremsbeläge habe ich im Stadtverkehr in Hamburg auch nach 8 
Jahren nicht runter gehabt, lediglich die Schwinnsattel wollten nicht 
mehr recht gleiten weil das Schmiermittel alt war.

MfG
Michael

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Mein letzter großer Schaltwagen hatte nach 330.000km noch
> die erste Kupplung als ich ihn verkauft habe.
War sicherlich ein Grund für den Verkauf. :)

von Michael O. (michael_o)


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Nö waren die 1000 DM Steuern Für Euro 0 die mich zum Verkauf animiert 
haben.

MfG
Michael

von He. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Enfach mal bißchen mehr Ruhe und etwas mehr Abstand,
Dann schlüpft dir einer rein und du hast schlagartig erhöhten 
Bremsbedarf. Wenn du das aber machst, knallt dir der Hintermann drauf, 
der von deinem entspannten Fahren und Abstandhalten schon genervt ist 
und kaum Abstand hat.

Das Beste in Sachen sparen ist schon schon ein Elektroantrieb. 
Idealerweise mit Energie aus einer Brennstoffzelle.

von He. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Ford ist eine US amerikanische Firma, die kürzen so manches eher
> merkwürdig ab 😎🥸🤓

Möglicherweise um ein Patent zu umgehen. Auf das CVT / eCVT hat 
angeblich Toyota das Patent (gehabt ?). Das ist in deren Hybriden 
verbaut und fährt sich sehr angenehm. Anfahren ist immer rein Elektro - 
nur bei Vollgas springt auch direkt der Motor an und schiebt. Dann 
springt die Karre wie eine Katze aus der Haltebucht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> knallt dir der Hintermann drauf
Wenn's hinten knallt, gibt's vorne Geld.
Da fährt man gleich nochmal viel entspannter.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
>> knallt dir der Hintermann drauf
> Wenn's hinten knallt, gibt's vorne Geld.
> Da fährt man gleich nochmal viel entspannter.

In der heutigen Situation fährt es sich dann monatelang völlig 
unentspannt, weil die alte Karre im Schrott ist und die neue ein Jahr 
Lieferzeit hat.

Denn der Anspruch auf einen fahrbaren Untersatz garantiert dir auch bei 
so einem Fall vmtl keinen Stromer. Du zockelst in dieser Zeit mit einem 
lütten Benziner mit Gangschaltung durch die Lande, der dich täglich 
daran erinnert, weshalb du die Art Auto nicht mehr magst.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nunja das sehe ich leider etwas anders. Meine Karre ist zwar alt, aber 
eine Mercedes S-Klasse. Wenn sie ein Jahr brauchen, um mir einen 
gleichwertigen Ersatz zu beschaffen, dann wird das für die gegenseitige 
Versicherung ein sehr teurer Spaß.

von Oliver S. (oliverso)


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Ben B. schrieb:
> Wenn sie ein Jahr brauchen, um mir einen
> gleichwertigen Ersatz zu beschaffen

Die beschaffen dir gar nichts. Du bekommst die Vier Euro fuffzich 
überwiesen, die die Karre noch wert war, und um den Rest musst du dich 
selber kümmern.

Oliver

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Harald E. schrieb:
> Dann springt die Karre wie eine Katze aus der Haltebucht.

Harald E. schrieb:
> Auf das CVT / eCVT hat angeblich Toyota das Patent (gehabt ?).

Das CVT Getriebe ist nix anderes als das frühere PIV Getriebe (mit 
Schubgliederband) und das gab es schon in den 80ern. Die reine 
Keilriemenvariante gab's sogar schon in den 60ern bei DAF.

Spätestens ab 2003 hatte der Toyota Prius II ein Planetengetriebe für 
die Kraftübertragung, was noch wirkungsgradstärker ist (97%), als das 
CVT Getriebe (>90%).

von Percy N. (vox_bovi)


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Oliver S. schrieb:
> Du bekommst die Vier Euro fuffzich überwiesen, die die Karre noch wert
> war, und um den Rest musst du dich selber kümmern.

Da liegst Du ein ganz klein wenig daneben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Die beschaffen dir gar nichts. Du bekommst die Vier Euro fuffzich
> überwiesen, die die Karre noch wert war, und um den Rest musst
> du dich selber kümmern.
Das kommt drauf an. Wenn man das abklären will, muss man erstmal sehen 
ob der Wagen repariert werden kann, dann Gutachten und wahrscheinlich 
Gegengutachten, ggf. noch Anwalt wenn's nicht ohne geht und für die Zeit 
steht mir ein angemessener Ersatzwagen zu. Ich muss keinen VW Golf 
akzeptieren wenn mir jemand meine S-Tonne zerschreddert hat, ist ja 
schließlich nicht meine Schuld. Also da sollte die gegnerische 
Versicherung etwas Initiative zeigen, sonst zahlen sie unter'm Strich 
ganz schnell das doppelte oder dreifache von dem, was meine Karre noch 
wert ist, wenn sie schlau sind, machen sie gleich ein entsprechend hohes 
Angebot um den Zeitaufwand zu minimieren und die Suche nach einem Ersatz 
auf mich abzuwälzen. Ich glaube dabei kann ich nur gewinnen.

von Thomas F. (igel)


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Ben B. schrieb:
> Meine Karre ist zwar alt, aber
> eine Mercedes S-Klasse. Wenn sie ein Jahr brauchen, um mir einen
> gleichwertigen Ersatz zu beschaffen,

Niemand beschafft dir etwas.

Der Gutachter legt den Zeitraum für die Wiederbeschaffung fest, in der 
Regel 9-16 Tage. Eine S-Klasse ist kein seltenes Auto, also wird es 
dabei bleiben. Beschaffen musst du dir das Auto selber. Länger als der 
Zeitraum zahlt die Versicherung in der Regel nicht.

Die Wiederbeschaffung darf nicht künstlich in die Länge gezogen werden.

https://www.sdrive-gutachter.de/kfz-gutachter-informiert/wiederbeschaffungsdauer/

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das sind genau die Fragen, für welche die Versicherung dann auch noch 
einen Anwalt bezahlen darf. Wenn es mir innerhalb der Fristen, die ein 
von der Versicherung beauftragter Gutachter für angemessen hält, nicht 
möglich ist, einen gleichwertigen Ersatz zu bekommen, dann ist das kein 
künstliches in die Länge ziehen. Oder wenn man zu einem Gegengutachten 
gezwungen ist, weil jenes seitens der Versicherung absolut inakzeptabel 
ist. Wenn's nicht so wäre, dann könnten die sich alles erlauben und so 
geht's ja nun mal auch nicht.

Ich spreche da auch aus Erfahrung, VW T3 mit TDI-Umbau. Auch wenn sie 
die reine Karosse schrottschreiben können, Umbau von Motor und Getriebe 
(Verlängerung 5. Gang) kosten etwa 12k Euro und so einen T3 findet man 
auch nicht gleich an der nächsten Straßenecke.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Thomas F. schrieb:
> Länger als der
> Zeitraum zahlt die Versicherung in der Regel nicht.

Eben: "In der Regel". Ansonsten aber durchaus; und da kann es schon eine 
ungewöhnliche Kombination von Extras sein (die nebenbei auch noch die 
Nutzungsausfallentschädigung hochtreibt), die die Angelegenheit 
verzögert.

Bei Vintage-Fahrzeugen kann schon die Ersatzteilbeschaffung reichlich in 
die Zeit gehen.

von He. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Spätestens ab 2003 hatte der Toyota Prius II ein Planetengetriebe für
> die Kraftübertragung, was noch wirkungsgradstärker ist (97%), als das
> CVT Getriebe (>90%).

Beim Hybrid dreht aber noch der E-Motor mit und das sehr effektiv.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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H. E. schrieb:
> Beim Hybrid dreht aber noch der E-Motor mit und das sehr effektiv.

Dafür bietet sich das Planetengetriebe mit seinen 3 Wellenzapfen ja 
geradezu an. Je einen Antriebszapfen für den thermischen Motor und den 
E-Motor und einen Abtriebszapfen für die Drehmomentübertragung auf den 
Asphalt.

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