Hallo zusammen Als Hobbyprojekt würde gerne ein relativ kompaktes digitales Mischpult für Synthesizer und andere Instrumente bauen. Von der Idee her wie eine vereinfachte Version von https://1010music.com/product/bluebox aber mit mehr Eingängen/Ausgängen. So grob sehe ich folgende Anforderungen: Muss: - 24 Symmetrische Line Eingänge - 16 Symmetrische Line Ausgänge - 12 interne Bus Spuren - Speicherbare Lautstärke inklusive Mute pro Channel und Bus - Speicherbares Routing - Wandlung = 24Bit/48Hz oder besser - Midi-Anbindung für Steuerung Gerät - Brauche keine Mikrofon-Verstärkung - alle Eingänge sollen auf alle Bus Spuren geroutet werden können - alle Eingänge sollen auf alle Ausgänge geroutet werden können - alle Busspuren sollen auf alle Ausgänge geroutet werden können Soll: - Aufnahme von 8xEinzel-Spuren entweder über USB oder auf SD-Karte - Einfache Effekte (z.B Filter) Zukunftsmusik: - bestehende Open-Source Audio-Projekte auf C/C++-Basis auf das Gerät portieren Im Moment frage ich mich gerade wie ich alle AD/DA Wandler vernünftig angebunden und berechnet kriege. Nach aktuellem Verständnis brauche ich mindestens 4 Audio-Codecs für alle Wandler (z.b 4x CS42438 mit je 6ADC/8DAC). Wenn ich das Datensheet richtig verstehe, kann ich diese Chips via 8-fach TDM mit je einer Datenline pro IN und Out an einen Mikrokontroller/DSP anbinden. Damit bräuchte ich total 4 Serial In und 4 Serial Out Ports im 8-fach TDM Modus. Damit sollten alle Mikrokontroller/SBC aus dem Hobby-Bereich wegfallen. (Teensy, Raspberry Pi und so) Aktuell sehe ich noch folgende Lösungen: - Sigma-DSP (z.B ADAU1452) von Analog Device: Realistische Lösung aber ich frage mich ob damit eine Aufnahme Funktionalität überhaupt möglich ist. Hier fehlt mir auch etwas die Flexibilität für künftige Erweiterungen - SHARC-DSP von Analog Device: Vermutlich beste Lösung aber Einstieg ist mir zu teuer/komplex - Blackfin-DSP/TI-DSP: Sehe keine Modell mit genügend Ein/Ausgängen. - High-End ARM MCU z.B i.MX8 Serie: Relativ teuer und bin mir nicht sicher ob ich damit wirklich 40 Audio-Wandler angebunden kriege. Meine Fragen: - Was gibt es sonst noch für Alternativen um die Wandler angebunden zu kriegen? - Gibt es noch einen cleveren Trick um die Anzahl Serieller Eingänge/Ausgänge zu reduzieren? - Schaffen die gelisteten Geräte überhaupt die gewünschte Funktionalität von der Leistung her?
Am besten ist, du schaust einfach mal rein wie kommerzielle Lösungen das in der Regel implementiert haben (z.B. ein X32) Da findet man dann z.B. - 8-Fach AD/DA Wandler -> kriegt man von zB Cirrus Logic. Interface ist dann in der Regel eine 8-fach TDM. - FPGA wird in der Regel verwendet um Signalrouting (zwischen DSP, ADC, DAC, USB, etc..) zu regeln und kümmert sich um das korrekte clocking aller ICs - DSPs... ADI Sharcs sind aktuell immer noch recht präsent würde ich sagen. - USB Audio Interface -> XMOS hat da quasi eine "Fertiglösung" die man einfach so integriert und dann per TDM an den FPGA zum Signalrouting anbindet. - Linux - Prozessor um das User-Interface mit LCD, Netzwerkinterface & co zu regeln. Grad die größeren Pulte (ich würde so sagen ab 24CH aufwärts) haben teilweise auch zwei oder mehr DSPs dann drinnen. Dann werden die Kanäle einfach auf mehrere DSPs aufgeteilt und dann einfach nur im FPGA oder so die Busse zusammengeführt. Manchmal sind auch noch extra DSPs nur für die FX-Engine am Start. Gibt jetzt aber auch schon Lösungen von z.B. Waves oder auch bei Yamaha wo die Stagebox einfach nur ein dummer Umsetzer zwischen Analog- und Ethernet macht. Das ganze Processing wird bei einem Waves-Server dann einfach auf einer standard Intel Platform gemacht mit Linux und RT-Patch. Wenn ich mit sowas anfangen müsste, würde ich glaube ich auch diesen Ansatz nehmen: Am besten ein FPGA-Board mit GBit Ethernet nehmen und was bauen, was die 40 Audio-Ströme IN/OUT irgendwie auf ein UDP-Interface umsetzen und dann schauen dass man das mit möglichst niedriger Latenz irgendwie in einen PC zum processing kriegt und dann ein Linux mit Realtime-Kernel. Diesen Ansatz fahren schon einige Pro-Audio Geräte die ich kenne die für Live-Einsatz konzipiert sind. So Sachen wie Multitrack-Recording lassen sich dann auch relativ einfach umsetzen wenn man dann auf ner Standard PC-Hardware aufbaut und ein Linux das ganze USB-Stack etc. mitbringt. Mit USB 3 und ner SSD mit Sicherheit kein Problem, 40 Kanäle parallel im WAV-Format aufzunehmen.
Stefan R. schrieb: > Als Hobbyprojekt würde gerne ein relativ kompaktes digitales Mischpult > für Synthesizer und andere Instrumente bauen. Ja, die geile Idee hatte ich vor 20 Jahren auch mal: http://www.96khz.org/htm/audiodsp.htm Meine SPEC sah ganz ähnlich aus, allerdings wollte ich direkt alles im FPGA machen. Stefan R. schrieb: > - Was gibt es sonst noch für Alternativen um die Wandler angebunden zu > kriegen? Ein $25 FPGA macht das alles. Ansonsten die Kanäle aufteilen, damit ein DSP eine Gruppe managen kann, soweit es seine Interfaces erlauben. Grundsätzlich geht das easy, weil jeder die gleiche Firmware mit Effekten bekommt, es gibt aber dann wieder Routingprobleme untereinander. Ich habe daher alle Audio- und Effekt-Mischfunktionen in einem FPGA. Der ist aber aufgrund der Vielzahl der Kanäle auch mit mehr als einer Leitung mit den Nachbarn verbunden. (wegen der Frage der seriellen Anbindung). Man muss auch schauen, wie es (bei TDM) mit der Bandbreite aussieht: Dann kannst nicht beliebig viele Kanäle mit beliebig hoher Abtastrate einmultiplexen. Der DSP dürfte da das Nadelöhr werden. Ich erlaube mir die Bemerkung, dass der Bau von weniger als 192kHz aus heutiger Sicht ein Schritt in die Vergangenheit ist. Zum Thema MIDI ist wenig zu sagen. Das ist wohl das trivialste. Für den Arduino gibt es ein fertige Lib, die man portieren könnte. Der Digitalteil ist aber eh das kleinste Problem, von möglichen Effektprozessoren und Mathe mal abgesehen. Die Wandler brauchen vorne auch ein gutes Analogfrontend. Wenn das nicht sehr gut gebaut ist, hast du eine so reduzierte Qualität, dass das digitale Mischen keinen Vorteil bringt. Da ist es besser, ein mittelprächtiges Analogpult zu nutzen. Das war dann auch damals bei meinem System der Hinkefuss. Ich habe dann mal einfach ein MINDPRINT-Modul (DI-MOD) gekauft und über S/PDIF angeschlossen. Dann hatte ich auch Qualität im System. Ab da hatte es sich mit Selberbau. Ich benutze seither die Studiowandler, z.B. den ANDI, Lucid, Tascam und mein Zeug von RME - am Ende alles über ADAT angebunden. (Den TASCAM über Konverter). Ehrlich gesamt, käme ich nicht mehr auf die Idee, ein Pult als isoliertes Gerät zu bauen, weil der letzliche Mix meistens im PC erfolgt und die heute extrem leistungsfähig sind und die SW alles kann. Die meisten Klangerzeuger haben einen analogen Ausgang und sofern sie es nicht haben und man digital mischen könnte, muss man die Geräte synchronisieren! Dann und nur dann bist du wirklich besser, als analog. Du solltest also über einen word clock und/oder digitale S/PDIF-Ausgänge nachdenken, auf die sich deine Geräte synchen können. Mein Tascam-Pult z.B. fahre ich so. Der synched sich auf meinen S/PDIF - also durchaus den gefakten mit 25MHz * 29/59 und zieht den angeschlossenen Wandler mit. Damit sind alle 16 digitalen Kanäle und die 8 anlogen, die er noch mitwandelt, synchron im System. Das ganze parallel mit den Mindpint-Geräten. Wenn das nicht genutzt wird, bleibt kein Vorteil für das digitale Mischen. Demzufolge bestehen die meisten Digitalmischer auch aus 60% Analog-Anbindung, 30% Bedienfunktionalität und 10% digitaler Mischleistung. Die ist nämlich trivial. Daher muss man sich auch genau ansehen, was die jeweilige Konsole kann: Die ganzen Kompakt-Digitalmixer verkaufen überwiegend Convenience und USB-Anbindung und weniger gute Analogqualtiät. Wenn man da genau draufschaut, sind €50-€100 je Kanal fällig, man darf also bei einem guten digitalen Mischer mit gutem Analogfrontend ähnliche Summen ausgeben, wie mit guten externen Wandlern. Wir sprechen da von 2k aufwärts. Geräte im Consumerbereich liegen da deutlich drunter, sind aber trotzdem noch von einer Qualität, die man selber nicht einfach nachzubauen oder gar übertreffen kann. Man ist aber aufgrund der Verbreitung der Geräte und deren hohen Stückzahl allein beim Materialeinkauf mal locker doppelt so teuer. Ich empfehle daher entweder ein gutes Analogpult und eine hochwertigen Wandler zu nehmen, der 8 Kanäle kann, um 8 Subgruppen parallel aufzuzeichnen oder man nimmt einen 2-Kanal-Top-Wandler und zieht sich die Stereokanäle beim Produzieren einzeln nacheinander rein. Das Einspielen und Komponieren erfolgt voll parallel mit allen Kanälen, die man über billige Analogmischer fährt, damit man alles hören kann. Ich habe meine ganzen Synthies (allein 5 von e-MU) über mittlerweile 5 Rackmischer und 2 analoge Pulte angeschlossen, einiges geht über die ADAT-Wandler rein. Insgesamt weit über 100 Kanaäle gleichzeitig angeschlossen und hörbar. Aufgenommen wird 2-4 kanalog über einen ADI-8 und demnächst den hier: https://www.rme-audio.de/de_adi-2-pro-fs-be.html Wenn du etwas bauen willst, was es wirklich braucht, dann wäre das ein Mischpult, dass auch komfortable Delays drin hat, um Quellen, die ungleichmäßig auf MIDI reagieren und beim Audio-Loop andere Latenzen haben, zu synchen. Das kann man auch nutzen, um ein phasenbasiertes Stereo aufzuziehen. Diese beiden Punkte waren u.a. Motivator für die Konstruktion meines FPGA-Mixers, weil spätestens da Ende ist mit DSP. Zum Thema "Open Source Effekte einbinden" wäre die Anbindung oder Integration eines 56303-Emulators gut. Dafür gibt es bereits Projekte und massig Code, z.B. für den hier: https://dsp56300.wordpress.com/ Den als hardware in einem FPGA um die gestorbene Chami wiederzubeleben: http://www.96khz.org/htm/chameleonsynth.htm Man müsste sozusagen einige dieser Emulatoren parallel als Insert, oder Send-Return fahren, um dann die verfügbaren Effekte draufzuladen. Daneben gibt es nach wie vor kein taugliches System, mit dem man mehrere USB-Geräte am MIDI anschließen kann. Es bräuchte da eine Platine mit mal wenigstens 4-8 USB-hosts, die von einem DSP/Controller gefahren werden, der diese Ports auch isoliert und autark verwalten kann, um die Daten an Standard-MIDI anzubinden, damit man seine MIDI-Geräte in Echtzeit ohne PC oder weiteren Vermittler anfahren kann.
Besten Dank für die aufschlussreichen Empfehlungen! Echt spitze! Hubert schrieb: > - FPGA wird in der Regel verwendet um Signalrouting (zwischen DSP, ADC, > DAC, USB, etc..) zu regeln und kümmert sich um das korrekte clocking > aller ICs Jürgen S. schrieb: > Ein $25 FPGA macht das alles. Ansonsten die Kanäle aufteilen, damit ein > DSP eine Gruppe managen kann, soweit es seine Interfaces erlauben. > Grundsätzlich geht das easy, weil jeder die gleiche Firmware mit > Effekten bekommt, es gibt aber dann wieder Routingprobleme > untereinander. Ich habe daher alle Audio- und Effekt-Mischfunktionen in > einem FPGA. Der ist aber aufgrund der Vielzahl der Kanäle auch mit mehr > als einer Leitung mit den Nachbarn verbunden. (wegen der Frage der > seriellen Anbindung). Man muss auch schauen, wie es (bei TDM) mit der > Bandbreite aussieht: Dann kannst nicht beliebig viele Kanäle mit > beliebig hoher Abtastrate einmultiplexen. Der DSP dürfte da das Nadelöhr > werden. Ich erlaube mir die Bemerkung, dass der Bau von weniger als > 192kHz aus heutiger Sicht ein Schritt in die Vergangenheit ist. Den Ansatz über ein FPGA werde ich prüfen! Bis jetzt habe ich etwas davon zurückgeschreckt, aber scheint wohl der vernünftigste Weg zu sein unabhängig davon, wo die DSP-Berechnung stattfindet. Hubert schrieb: > Am besten ist, du schaust einfach mal rein wie kommerzielle Lösungen das > in der Regel implementiert haben (z.B. ein X32) Ich hab mir vor gängig bereits das Service Manual von X32 angeschaut. Behringer verwendet da die SHARC-DSPs (ADSP-21371) um die Wandler anzuschliessen und vermutlich auch die Berechnungen vorzunehmen. Das Problem damit ist jedoch, dass die Kosten für ein Sharc-Board, Debugger/Emulator und Visual-DSP sehr hoch scheinen (glaub über 5000 Euro). Das ist mir für den Anfang dann doch eine Nummer zu gross. Hubert schrieb: > Wenn ich mit sowas anfangen müsste, würde ich glaube ich auch diesen > Ansatz nehmen: Am besten ein FPGA-Board mit GBit Ethernet nehmen und was > bauen, was die 40 Audio-Ströme IN/OUT irgendwie auf ein UDP-Interface > umsetzen und dann schauen dass man das mit möglichst niedriger Latenz > irgendwie in einen PC zum processing kriegt und dann ein Linux mit > Realtime-Kernel. Diesen Ansatz fahren schon einige Pro-Audio Geräte die > ich kenne die für Live-Einsatz konzipiert sind. > So Sachen wie Multitrack-Recording lassen sich dann auch relativ einfach > umsetzen wenn man dann auf ner Standard PC-Hardware aufbaut und ein > Linux das ganze USB-Stack etc. mitbringt. Mit USB 3 und ner SSD mit > Sicherheit kein Problem, 40 Kanäle parallel im WAV-Format aufzunehmen. Für den Anfang wäre dies sicherlich mal interessant um die Strecke Analog-Wandler-FPGA zu prüfen. Für den finalen Wurf hätte ich allerdings lieber keinen X86-Computer verbaut wegen Strom-,Platzbedarf und Lautstärke. Hubert schrieb: > - USB Audio Interface -> XMOS hat da quasi eine "Fertiglösung" die man > einfach so integriert und dann per TDM an den FPGA zum Signalrouting > anbindet. Das müsste ich auch mal prüfen! Jürgen S. schrieb: > Ja, die geile Idee hatte ich vor 20 Jahren auch mal: > http://www.96khz.org/htm/audiodsp.htm > > Meine SPEC sah ganz ähnlich aus, allerdings wollte ich direkt alles im > FPGA machen. Sehr cool, da warst ja richtig früh dran mit FPGA im Musikbereich! :D Gibt es zu dem Projekt noch weitere Informationen? Finde gerade nicht besonders viel dazu auf der Website. Jürgen S. schrieb: > Ich erlaube mir die Bemerkung, dass der Bau von weniger als > 192kHz aus heutiger Sicht ein Schritt in die Vergangenheit ist. > > Der Digitalteil ist aber eh das kleinste Problem, von möglichen > Effektprozessoren und Mathe mal abgesehen. Die Wandler brauchen vorne > auch ein gutes Analogfrontend. Wenn das nicht sehr gut gebaut ist, hast > du eine so reduzierte Qualität, dass das digitale Mischen keinen Vorteil > bringt. Da ist es besser, ein mittelprächtiges Analogpult zu nutzen. Das > war dann auch damals bei meinem System der Hinkefuss. Ich habe dann mal > einfach ein MINDPRINT-Modul (DI-MOD) gekauft und über S/PDIF > angeschlossen. Dann hatte ich auch Qualität im System. Ab da hatte es > sich mit Selberbau. Ich benutze seither die Studiowandler, z.B. den > ANDI, Lucid, Tascam und mein Zeug von RME - am Ende alles über ADAT > angebunden. (Den TASCAM über Konverter). > > Ehrlich gesamt, käme ich nicht mehr auf die Idee, ein Pult als > isoliertes Gerät zu bauen, weil der letzliche Mix meistens im PC erfolgt > und die heute extrem leistungsfähig sind und die SW alles kann. Ich teile deine Ambitionen aber realistisch betrachtet werde ich kaum was auf die Beine stellen, was bezüglich Audio-Qualität an kommerzielle Lösungen herankommt. Meine Zielsetzung ist hier weniger das beste digitale Mischpult in Bezug auf die Audioqualität zu erstellen und allen möglichen Features. Es geht mir eher darum das man ein Musik-Setup mit vielen Synthesizer ohne Computer (DAWLESS :D) speicherbar und relativ kompakt kriegt und hier auch ein Routing aller angeschlossenen Geräte pro Speicherplatz definieren kann. Dennoch wäre es ganz nett, damit auch Aufnahmen machen zu können damit man die Projekte doch noch am PC fertigstellen kann. Ich wäre einer analogen Lösung auch nicht abgeneigt, aber ich vermute ein Speichern aller Lautstärken und Routing-Einstellungen wird analog ähnlich kompliziert werden? Oder irre ich mich da? Jürgen S. schrieb: > Wenn du etwas bauen willst, was es wirklich braucht, dann wäre das ein > Mischpult, dass auch komfortable Delays drin hat, um Quellen, die > ungleichmäßig auf MIDI reagieren und beim Audio-Loop andere Latenzen > haben, zu synchen. Das kann man auch nutzen, um ein phasenbasiertes > Stereo aufzuziehen. Diese beiden Punkte waren u.a. Motivator für die > Konstruktion meines FPGA-Mixers, weil spätestens da Ende ist mit DSP. Ja, so was wäre genial! Das nehme ich als Idee mal mit! Doofe Frage aber warum ist da Ende mit DSP? Wegen dem Ram für das Delay? Jürgen S. schrieb: > Zum Thema "Open Source Effekte einbinden" wäre die Anbindung oder > Integration eines 56303-Emulators gut. Dafür gibt es bereits Projekte > und massig Code, z.B. für den hier: > https://dsp56300.wordpress.com/ > Den als hardware in einem FPGA um die gestorbene Chami wiederzubeleben: > http://www.96khz.org/htm/chameleonsynth.htm Coole Idee! Nehme ich auch mal mit. Ich denke allgemein fehlt mir noch sehr viel Know-How. Im ersten Schritt werde ich mal probieren ein paar Wandler-Boards aus China an ein FPGA zu kriegen und mal schauen wie ich damit ein Routing hinkriegen kann. Gleichzeitig muss ich mich zu Thema analog Frontend mal einarbeiten. Vielen Dank nochmals!
Stefan R. schrieb: > Gibt es zu dem Projekt noch weitere Informationen? Nur das was auf der Seite drauf ist. Unten dem Link "Platform Overwiew" / "DSP Structure" und dann "Enter old site" folgen. Stefan R. schrieb: > ein Speichern aller Lautstärken und Routing-Einstellungen deshalb nehmen alle den PC. Das Problem ist nämlich auch, die in der DAW oder sonst wo gespeicherten Mix-Automations-Kommandos anzuwenden: Beliebig viel bekommt man über MIDI nicht nach unten. Daher mache ich auch das hier: http://www.96khz.org/oldpages/enhancedmiditransmission.htm
Jürgen S. schrieb: > Stefan R. schrieb: >> ein Speichern aller Lautstärken und Routing-Einstellungen > deshalb nehmen alle den PC. Das Problem ist nämlich auch, die in der DAW > oder sonst wo gespeicherten Mix-Automations-Kommandos anzuwenden: > Beliebig viel bekommt man über MIDI nicht nach unten. Daher mache ich > auch das hier: > http://www.96khz.org/oldpages/enhancedmiditransmission.htm Mhh also ich denke, dass das Speichern der Parameter in den Mischpulten im Regelfall dadurch gelöst wird, einfach regelmäßig (nach einer Änderung) die Daten irgendwo intern in einem Flash abzulegen. Wichtig hierbei ist natürlich, dass man auf Wear-Leveling achtet, da man ja konstant Daten in den Flash schreibt, damit man nicht irgendwann defekte Sektoren o.ä. kriegt.
Na klar, dass machen einige. Andere aber auch nicht - eben wegen der Flashthematik. Die meisten sind aber deshalb im Gebrauch, weil sie eben per MIDI ein- und ausgelesen werden können. Daher sind die gut in die DAW integrierbar. Allerdings hat das seine Grenzen: Der TE möchte eventuell nur "Einstellungen speichern", aber der Punkt ist eigentlich der, dass wir bei der MIX-Automation WÄHREND des Abmischen die Regler bedienen und damit die Mischung herstellen. Das trifft auf den downmix und das Mastering zu und wird insbesondere beim DJ-ing so gemacht, wo ganze Tracks gemuted werden oder massix Einblendungen unterliegen. DAS ist der Hauptaspket der digitalen Regler und nicht nur die letzte Einstellung, die sich auf gfs einen anderen Mix von vorgestern bezieht. Dieses erfordert aber sehr viel MIDI-Kommunikation und ist daher limitiert. Nimmt man USB hat man Latzenzen, nimmt man MIDI31250 ist das ein Flaschenhals. Deshalb gingen die Produzenten irgendwann mal auf den PC. PC-Integration ist daher der Hauptaspekt, wenn man ein System in Mixes bringen will. Dort kann man nämlich alles an Einstellungen für die Klangerzeuger speichern. Die Mischeinstellungen alleine bringen noch nicht viel.
Da hast du dir was vorgenommen... Stefan R. schrieb: > Damit sollten alle Mikrokontroller/SBC aus dem Hobby-Bereich wegfallen. > (Teensy, Raspberry Pi und so) Naja, die STM32H7 können beim SAI Interface TDM, gugst du: https://www.st.com/content/ccc/resource/training/technical/product_training/group0/d3/c0/b0/0e/fe/eb/40/a9/STM32H7-Peripheral-Serial-Audio-Interface_SAI/files/STM32H7-Peripheral-Serial-Audio-Interface_SAI.pdf/_jcr_content/translations/en.STM32H7-Peripheral-Serial-Audio-Interface_SAI.pdf Das habe ich aber selbst noch nicht probiert. Gleichzeitig könnte man mit SPI mehrere STM32H7 koppeln. Einer wird wohl zu schwach für deine 40 Kanäle sein (hängt von den Effekten ab, die du pro Spur haben willst). Mischen sollte er problemlos schaffen. Dank der FPU könnten auch Effekte einfach berechnet werden, eine Übersicht ist hier zu finden: http://www.spinsemi.com/knowledge_base/effects.html oder im Audio EQ Cookbook. https://www.musicdsp.org/en/latest/Filters/197-rbj-audio-eq-cookbook.html Das meiste ist relativ einfach (BTDT), lediglich (gute) Reverb Algorithmen sind schwierig zu finden. Ich möchte anmerken, dass eine FPU für DSP Effekte natürlich nicht unbedingt nötig ist, das geht auch mit Festkomma, vereinfacht die Sache aber aus meiner Sicht deutlich. Hier meinte jemand, dass wohl auch ein RPi Pico TDM mit dem PIO könnte. https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=321213 Der RPi Pico ist billig, gut verfügbar, könnte aber nur Festkomma. Er hätte aber zwei SPI Lines, d.h. man könnte auch hier eine SPI für der TDM nehmen (wenn das ginge) und die andere um ihn mit weiter Picos zu koppeln. Unabhängig davon: Geht es dir um Erkenntnis Gewinn oder um Geld zu sparen? Ich habe (Behringer hin oder her) mit dem X32 bzw. mit der Midas Variante eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht. Ein Monat ist schnell rum um einen lauffähigen Prototypen zusammenzuschustern, der zumindest mischen könnte, vom Gehäuse, Effekte usw. mal ganz abgesehen. In der Zeit könnte man auch das Geld verdienen, was ein Fertiggerät kostet. Du darfst auch nicht vergessen, dass du wohl mehrere µC, DSPs koppeln oder einen FPGA verwenden müsstest, um überhaupt die 40 Kanäle verarbeiten zu können. Das vereinfacht das Debuging nicht, ein (schneller) LogicAnalyzer wird fast Pflicht.
Ich frage mal so frech in die Runde: Wer hätte denn Lust, ernsthaft mal einen Digitalmixer anzugehen? Ich wollte das schonmal mit einem Bekannten machen (wir wollten damals auf Xilinx Zynq als Platform gehen). Ob der ZC702 mit seinen zwei A9's ausreicht sei mal dahingestellt. Das ist in Sachen Audio mit Sicherheit nicht auf Augenhöhe mit hochoptimierten Sharc-DSP's. Allerdings darf man nicht vergessen, dass man viel von den Processing in den FPGA auslagern kann. Wir bzw. ich (ich war für HW verantwortlich) hatte sogar PCB Schematic- sowie Layout für Preamps mit digital steuerbarem Gain sowie Phantomspeisung und Ausgangsstufen soweit fertig. Das ganze hätte man dann an ein Digilent Arty Board angedockt. Hat sich dann irgendwie verlaufen aufgrund von Zeitmangel und anderen Projekten im Leben... Mir schwebt das immer noch nach wie vor im Kopf vor um ehrlich zu sein - allerdings würde ich mich diesmal mehr auf Software bzw Logicware direkt fokussieren. Das Analog I/O kriegt man ja faktisch fertig (siehe z.B. Behringer S32 bzw Midas DL32 oder von Presonus die AVB Stageboxen). Man müsste sich dann mal ein Adapter bauen um AES50 kommunizieren zu können (soweit mir bekannt ist, ist das einfach nur 100 MBit Ethernet + zwei Sample-Clock Signale). Ich würde das gerne so ein bisschen im Stil dann von Midas MR18 bzw. Soundcraft UI24 machen. Über Software per Netzwerk bedienbar... Gibt sogar recht gute Apps wie z.B. Mixing-Station mit der man das Thema GUI dann erschlagen kann um sich direkt auf den DSP-Kernel zu fokussieren. Für mich wäre definitiv Multitrack-Recording direkt auf USB-Disk sowie integrierter MP3-Player noch ein habe-muss.
Markus W. schrieb: > Wir bzw. ich (ich war für HW verantwortlich) hatte sogar PCB Schematic- > sowie Layout für Preamps mit digital steuerbarem Gain sowie > Phantomspeisung und Ausgangsstufen soweit fertig. Das ganze hätte man > dann an ein Digilent Arty Board angedockt. Für industrielle Messtechnik gibt es das fix und fertig, allerdings zu Apothekenpreisen. Es wäre wünschenswert, das als DIY-Unit zu bekommen. Am Besten skalierbar mit Wandlern bis zu 1 MHz. Markus W. schrieb: > Für mich wäre definitiv Multitrack-Recording direkt auf USB-Disk sowie > integrierter MP3-Player noch ein habe-muss. In der Band benutzen wir ein Tascam Model 24. Der kann direkt auf MC-card. Auch die Presonus-Geräte können das.
Wenn man nicht wirklich schon sehr fit ist mit FPGA, finde ich eine Mixing Console damit schon sehr ambitioniert. Der Programmieraufwand dürfte immens sein. Ich halte die Lösung mit ADAU1452/146x für deutlich effizienter als Einzelstück. Mit SIGMA STUDIO kommt man da sehr schnell zu Ergebnissen. Solange man keine immensen Delay Settings braucht oder gar FIR Filter, kommt man damit sehr gut zurecht. Man hat dann immer genug Biquads für die ganzen Filter. Man kann zum Beispiel 4 ADAU nehmen und untereinander per I2S verbinden. Als Wandler funktionieren 8-Kanal ADC und DAC von AKM recht gut (und klingen nebenbei auch noch besser als der ganze CIRRUS Kram, Sorry, isso....), das Aurora freeDSP Projekt zeigt wie diese eingebunden werden können. Eine komplette Stagebox bauen ist noch einmal eine besondere Hausnummer wegen der Netzwerkgeschichte :) "AES50 ist ein bischen 100Mbit mit Clock" unterschätzt die Sache komplett. Aber als Ansatz wäre hier eventuell die Verwendung von AES67 Modulen interesant, sowas bekommt man locker von Alibaba: https://www.alibaba.com/product-detail/Audiocom-Dante-AES67-32IN-32OUT-Audio_1600706009810.html?spm=a2700.galleryofferlist.normal_offer.d_title.6e085311XjgbD4
Markus W. schrieb: > Man müsste sich dann mal ein Adapter bauen um AES50 kommunizieren zu > können (soweit mir bekannt ist, ist das einfach nur 100 MBit Ethernet + > zwei Sample-Clock Signale). Hatte ich mir schon mal angesehen. Ist sicher mit einem FPGA leicht zu implementieren, allerdings steht es wohl noch unter Patentschutz und es ist behringerspezifisch. In der Tat scheint es 100Mbit Ethernet zu sein, was sofort die Frage aufwirft, wieso man nicht "normales" ein 1GB Netz verwendet und es direkt über TCP/IP sendet. Ich nehme an, die Klarktec-Komponente setzt es in ein zyklisches und damit latenzarmes Format um. Rechnerisch kann ich so die 96kHz x 192 Kanäle nachvollziehen, wenn man keine Redundanz hat, was ich auf der Bühne aber fordern würde - insbesondere, wenn es über WLAN laufen soll. Wenn da 100MBit reichen, braucht es für 1GB kein spezielles optimiertes Format. Wie auch immer: Aus meiner Sicht ist die Übertragung über CAT nur sinnvoll, wenn man wirklich Bühnentechnik bauen und nutzen will. Dazu braucht es aber nichts Neues und Eigenes. Die 900,- für die 16er Stagebox sind ja super günstig. Wenn, würde ich etwas fürs Studio brauchen und dann aber für die Eingänge was Hochwertigeres einsetzen, als das MIDAS oder gar das Behringer. (Ja, die so tollen MIDAS-Eingänge sind so super gut nicht - sie sind nur besser, als das, was Behringer zuvor hatte, bevor sie es gekauft haben). Im Zweifel fände ich ADAT praktischer! Diese Boxen haben ja oft auch ADAT Ausgang und eine PC-Karte mit ADAT ist super günstig und weit verbreitet. ADAT kriege ich auch leicht ins FPGA und ist für Studioverkabelung oder Homerecording praktischer. Wenn man sich selber was bauen will, wäre noch 192kHz S/PDIF als 4fach TDM sinnvoll. Sind auch 8 Kanäle und liefert ein praktisches 8-Kanal-WAV, das jede DAW verarbeiten kann. Ich wäre da auch fähig und bereit was zu liefern, sehe aber den Benefit bei den hier genannten Entwürfen einfach nicht: In meiner DAW habe ich ja einen Digital-Mixer und zwar einen der 1024 Kanäle mit 192kHz Ausgang mischen kann. Ausgelastet ist er momentan mit den 256 Stereokanälen (64 Kanal-Stereo-Mischer und einem gleich großen Bündel an Return-Channeln, der Effekte und Loops) sowie 50% Reserve für ein weiteres potentielles Synthese FPGA board. Aufgebaut ist er aus insgesamt 8 parallelen Multipliern für die 8 Gruppenausgänge und verschlingt damit gewaltige 2% aller Multiplier und 1% aller BRAMs im FPGA -> Kosten in der Größenordnung von weniger als einem Euro. Die Leistung besteht also darin, in einem einzigen Chip eine Masse von Kanälen verteilen, mit Effekten belegen und 8-kanalig auf Ausgänge mischen zu können, was man sonst nur mit mehreren kaskadierten Pulten könnte. Nur noch einen weiteren kleinen digitalen Mixer braucht eigentlich keiner. Man braucht nur ein Summe an preisgünstigen und hochwertigen ADAT-Wandlern, die man bei Bedarf auf 192kHz schalten und in den Stereobetrieb nehmen kann und einen FPGA mit mehreren ADAT-Eingängen. Das ist das was ich als Audio-Frontend momentan noch plane, damit nicht nur MIDI in Klang verwandelt und in breiter Masse in den Mischer fließen kann, sondern auch Externes eingelesen werden kann, was momentan in Masse nur über den PC geht. (Mein Audiomixer hat nur 2 S/PDIF Eingänge). Was geplant ist, wäre ein board mit 16 optischen Eingängen, die alternativ auf Coax umschaltbar sind und jeweils bis zu 768kHz Stereo 24 Bit verarbeiten können und es über ein serielles IF an den Mischer-FPGA übertragen. Technisch machbar wäre es mit den 720er Trenz-Modulen, die 250Mbps können und damit sogar 16 Kanäle zu 192kHz gleichzeitig packen. Eventuell bekommt man dann von den Eingängen her auch noch die MIDI-Matrix und die Eingänge mit rein. Das wäre etwas, was es so nicht zu kaufen gibt.
Thomas F. schrieb: > Ich halte die Lösung mit ADAU1452/146x für deutlich > effizienter als Einzelstück. Mit SIGMA STUDIO kommt man da sehr schnell > zu Ergebnissen. Ja das scheint mir auch die vernünftigste Lösung für den Moment. Für einen ersten Versuch hab ich mir ein ADAU1452-Dev-Board aus China bestellt. Dazu noch 4 Codec Boards (CS42448) mit je 6 in/8out. Die angedachten 24 Eingänge und 16 Ausgänge sollten damit machbar sein. Ich habe mal mit SigmaDSP herumgespielt. Equalizer pro Kanal und Mixing/Routing scheint von der DSP-Leistung schon mal zu gehen. Der Plan ist dann, die ADAU-DSP über ein Teensy oder so zu steuern und die ganze Peripherie darüber laufen zu lassen. Aktuell prüfe ich ob ich zusätzlich noch 8 Kanäle aus der ADAU-DSP rauskriege und über den Teensy abgreifen kann. Damit wäre dann eventuell Audio über Ethernet/USB oder zumindest eine Aufnahme auf eine SD-Karte möglich. Wenn das Ganze mal so mehr oder weniger läuft, würde ich mir vermutlich eine eigene PCB designen für die ganzen Wandler und Buchsen und ein paar Header für die Verbindung zum Teensy und ADAU1452-Board.
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