Forum: Offtopic Russentrimmer


von Al. K. (alterknacker)


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Langsam kann ich in viele Schächtelchen schauen.
Welches Einsatzgebiet war wohl für Dieses Teil gedacht?
13*13 mm   100 Ohm


MfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von T. K. (Firma: keine) (t-k)


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Einstellregler höchster Präzision, gefrästes Alu-Gehäuse, massive
Anschlüsse, hermetisch dichtes Gehäuse, gebaut für die Ewigkeit,
absolut resistent gegen Vibration und externe Einflüsse.
Besser als diese Bauweise geht kaum.

von Thomas R. (Gast)


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Al. K. schrieb:
> Welches Einsatzgebiet war wohl für Dieses Teil gedacht?

Mit diesen Trimmern werden bei den Sojus-Raketen die Antriebs-Düsen 
eingestellt. Bei richtigem Abgleich läuft die Rakete gerade, sonst 
krumm.

von Peter D. (peda)


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Die kannst Du durch die blauen liegenden Spindeltrimmer ersetzen. Das 
Footprint müßte passen.

https://www.digikey.de/de/products/detail/bourns-inc/3296P-1-102LF/1088026

von Al. K. (alterknacker)


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Peter D. schrieb:
> Die kannst Du durch die blauen liegenden Spindeltrimmer ersetzen. Das
> Footprint müßte passen.

Ich habe solche noch in einiger Anzahl.
Mich hätte nur das Einsatzgebiet und Alter der Russentrimmer 
interessiert.

MfG
alterknacker

Beitrag #7361465 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7361807 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald W. (wilhelms)


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Al. K. schrieb:

> Welches Einsatzgebiet war wohl für Dieses Teil gedacht?

Ich würde sagen, genau das gleiche, wie die entsprechenden Teile
aus westlicher Fertigung, die vermutlich als Vorbild genommen
wurden.

Beitrag #7361872 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas U. (charley10)


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Al. K. schrieb:
> Langsam kann ich in viele Schächtelchen schauen.
> Welches Einsatzgebiet war wohl für Dieses Teil gedacht?
> 13*13 mm   100 Ohm
>
>
> MfG
> alterknacker

Diese Ausführung kenne ich noch mit ca. 3cm langen, Teflon isolierten 
Anschussdrähten!

Beitrag #7361925 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7361932 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd G. (Gast)


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Sind übrigens Drahttrimmer. Der Widerstandsdraht ist auf einen 
kreisbogenförmigen dicken Draht aufgewickelt. Also nix für kHz.

von DSGV-Violator (Gast)


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Das scheint noch vom Iwan bei Moskau gefertigt zu werden:
https://russian-electronics.com/products/resistors/:sp5-2v-15-kom-5

Gibts bei ebay für weniger als einen Euro:
https://parts4laptops.eu/en/retro-electronic-components/2852-trimmer-potentiometer-sp5-2-various-values-1-piece.html

T. K. schrieb:

> Besser als diese Bauweise geht kaum.
Bullshit! Oder gemeingefährlicher Sarkasmus.

> Einstellregler höchster Präzision, gefrästes Alu-Gehäuse, massive
> Anschlüsse, hermetisch dichtes Gehäuse, gebaut für die Ewigkeit,

Bei 10% Genauigkeit nach Datenblatt kann man nicht mal ansatzweise von 
Präzesion reden. Gefräst ist weniger bruchfest als gegossen oder hier 
gesintert hies es zumindest vor Jahrzehnten in der Schulausbildung. Ob 
hermetisch dicht, steht zu bezweifeln, jedenfalls ist keine passende 
IP-Klasse wie IPEx angegeben. Und bei 20000h min. Betriebsdauer und 15 
Jahre Lager kann man auch nicht "für die Ewigkeit" reden, das ist immer 
noch Kategorie "Consumerscheiss", wenn auch etwas besser als 
China-billigstscheiße.
Einfach mal nachrechnen: Medizintechnik im Spital läuft 7d 24h und das 
für 20 Jahre, das wären dann knapp 180000h und damit das Neunfache von 
der Betriebsgarantie. Temperaturbereich bis +70°C ist jetzt auch eher 
weniger.


> Mich hätte nur das Einsatzgebiet und Alter der Russentrimmer
> interessiert.
Alter kann dir vielleicht der Hersteller anhand der Chargenprägung 
nennen. Als Einsatzgebiet tippe ich wegen dem geringen Temperaturbereich 
und geringer Präzision auf Consumerbereich ohne besonder Ansprüche auf 
Zuverlässigkeit. Also typisch klobiger Russenskram. Für Sibirien könnt 
man wegen den -60° untere Temperaturgrenze an diese Würfelzucker denken.

von Peter D. (peda)


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T. K. schrieb:
> hermetisch dichtes Gehäuse

Eher nicht, die rote Grundplatte sieht nur angenietet aus.
Und die Einstellschraube kriegt man auch nicht wirklich dicht. Eine 
Gummidichtung altert.
Wir haben Drehdurchführungen für Vakuum, die arbeiten magnetisch oder 
über ne Balgenmembran.

von Bernd G. (Gast)


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Und den üblichen toten Gang von ca einer Schraubenumdrehung bei 
Drehrichtungsumkehr haben sie auch noch. Das war mal Militaryzeugs. 
Alter: die habe ich schon 1972 auf dem Schwarzmarkt in Awtowo gekauft.
Damals war es allerdings das beste, was man trimmermäßig bekommen 
konnte.

von Thomas U. (charley10)


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Bernd G. schrieb:
> Und den üblichen toten Gang von ca einer Schraubenumdrehung bei
> Drehrichtungsumkehr haben sie auch noch. Das war mal Militaryzeugs.
> Alter: die habe ich schon 1972 auf dem Schwarzmarkt in Awtowo gekauft.
> Damals war es allerdings das beste, was man trimmermäßig bekommen
> konnte.

Trotz aller möglichen 'Nachteile' hat das 'Zeugs' zum Einsatz in der 
MiG21 anscheinend genügt...

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas U. schrieb:
> Trotz aller möglichen 'Nachteile' hat das 'Zeugs' zum Einsatz in der
> MiG21 anscheinend genügt...

Was jetzt auch nichts heißt.

von Peter D. (peda)


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Ich hab schon ewig keine Trimmpotis mehr eingesetzt. Ich speichere den 
Gain- und Offsetabgleich im EEPROM des MCs.
Es gibt doch schöne 8-fach DACs, z.B. AD5668.

von Lotta  . (mercedes)


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Hatten die Mig's nicht sogar Röhrentechnik drinne um
sie EMP-fest zu machen?
Die Röhren waren ja zum Einlöten, um die Fassung
als Störquelle auszuschließen.

mfg

von Lotta  . (mercedes)


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Peter D. schrieb:
> Ich hab schon ewig keine Trimmpotis mehr eingesetzt. Ich speichere den
> Gain- und Offsetabgleich im EEPROM des MCs.
> Es gibt doch schöne 8-fach DACs, z.B. AD5668.


Klar!
aber Deine Methode hat auch Nachteile:

Ich kann mein Poti mit uraltem Wellenschalteröl
von Herrn Granowski wieder gängig und betriebsbereit machen.
Deine Arbeit ist spätestens dann weg, wenn Du die Firma verläßt
und deine intelligenz mitgenommen hast. :-((
Welche Firma bezahlt heut noch Archivarbeit?

mfg

von Peter D. (peda)


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Lotta  . schrieb:
> Welche Firma bezahlt heut noch Archivarbeit?

Jede, die schon länger am Markt ist und es bleiben will.
Review und SVN werden benutzt.
Natürlich werden auch Abgleichtools für die Produktion erstellt und 
versioniert.

von Thomas U. (charley10)


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Lotta  . schrieb:
> Hatten die Mig's nicht sogar Röhrentechnik drinne um
> sie EMP-fest zu machen?
> Die Röhren waren ja zum Einlöten, um die Fassung
> als Störquelle auszuschließen.
>
> mfg

Natürlich. Meist als Nuvistoren. Soviel mir bekannt ist (war nur als 
Techniker T/Z beschäftigt), waren die einzigen Transistoren im AGD 
(Kreiselkompass) zur Drehzahlstabilisierung eingesetzt. Am lautesten 
waren die Umformer Motor-Generator, die aus den 28V DC die 110V AC mit 
400 Hz erzeugten.

von Peter D. (peda)


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Lotta  . schrieb:
> aber Deine Methode hat auch Nachteile:

Ich sehe keinerlei Nachteile.
Den Menschen, der den halben Tag mit Abgleichstift und Multimeter im 
Gerät rumfuhrwerkt und womöglich abrutscht und was kaputtmacht oder 
einen gewischt kriegt, den will keiner mehr bezahlen.
Auch kann der Mensch Fehler machen, z.B. einen Wert falsch ablesen oder 
am falschen Punkt messen.

Das produzierte Gerät wird an die Testbox gestöpselt, die Testsoftware 
gestartet und die liefert irgendwann ein pass oder fail. Das 
Abgleichprotokoll wird in eine Datenbank geschrieben mit der 
Seriennummer zusammen. Als effektive Arbeitszeit fällt dabei nur noch 
das An- und Abstöpseln an.

Und auch der Arbeitsschutz ist happy, da nicht am offenen Gerät 
gearbeitet werden muß, wo die 5000V anliegen.
Und bei einer Reparatur kann man erstmal den Test durchlaufen lassen und 
damit den Defekt schonmal eingrenzen.

Nur Vorteile über Vorteile.

Lotta  . schrieb:
> Deine Arbeit ist spätestens dann weg, wenn Du die Firma verläßt
> und deine intelligenz mitgenommen hast. :-((

Wenn das der Stand in einer Firma ist, dann sollte man sie baldigst 
wieder verlassen. Sie hat keine Zukunft.

von Lotta  . (mercedes)


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Geile Diskussion!

Peter d. meinte:
>> Lotta  . schrieb:
>> Deine Arbeit ist spätestens dann weg, wenn Du die Firma verläßt
>> und deine intelligenz mitgenommen hast. :-((

>> Wenn das der Stand in einer Firma ist, dann sollte man sie baldigst
>> wieder verlassen. Sie hat keine Zukunft.

Ist aber bei AG's oft so, wie ich merken mußte.
Jeder Chef denkt nur ne Legistraturperiode lang und
will nur die Taschen der Firmenleitung und der Aktionäre füllen.
"Zukunft" steht da oft nur in den Werbebroschüren. :-(

Ist Dein Gerät eigendlich vernetzt?
Dann sehe ich noch nen Nachteil:
Mein Poti kann keiner aus der Ferne einstellen.
Dein AD-Converter über die Umgebungsintelligenz schon. :-))

mfg

von Thomas U. (charley10)


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Lotta  . schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Ich hab schon ewig keine Trimmpotis mehr eingesetzt. Ich speichere den
>> Gain- und Offsetabgleich im EEPROM des MCs.
>> Es gibt doch schöne 8-fach DACs, z.B. AD5668.
>
>
> Klar!
> aber Deine Methode hat auch Nachteile:
>
> Ich kann mein Poti mit uraltem Wellenschalteröl
> von Herrn Granowski wieder gängig und betriebsbereit machen.

Prinzipell JA. Aber bitte nicht mit Granowskis 'Haaröl'! Das verharzt 
und macht nach kurzer Zeit deine Mühe zur Sau!

> Deine Arbeit ist spätestens dann weg, wenn Du die Firma verläßt
> und deine intelligenz mitgenommen hast. :-((
> Welche Firma bezahlt heut noch Archivarbeit?
>
> mfg

Mit einigen Preziosen kann ich auch noch dienen:
Beim Typ nach TGL gilt: "Die DDR Mikroelektronik ist nicht klein zu 
kriegen!" ;-))

von Thomas U. (charley10)


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Lotta  . schrieb:
...
...
>
> Ist Dein Gerät eigendlich vernetzt?
> Dann sehe ich noch nen Nachteil:
> Mein Poti kann keiner aus der Ferne einstellen.
> Dein AD-Converter über die Umgebungsintelligenz schon. :-))
>
> mfg

Nix gegen elektronischen Abgleich.
Bei einer Reparatur ist Onkel Otto leider aufgeschmissen. Der kann ohne 
SW vom Hersteller nur Geräte mit Trimmer.

von Peter D. (peda)


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Lotta  . schrieb:
> Ist Dein Gerät eigendlich vernetzt?
> Dann sehe ich noch nen Nachteil:
> Mein Poti kann keiner aus der Ferne einstellen.

Ja, Vernetzung ist gefordert.
Typisch sind die Geräte Teil eines komplexen Meßsystems, d.h. viele 
Einzelgeräte müssen synchron gesteuert werden und von einem Meßplatz aus 
bedienbar sein. Meßjobs können durchaus Tage dauern und müssen daher 
automatisiert ablaufen können.
Es ist sogar so, daß die Frontplattenbedienung bei neuen Geräten 
komplett eingespart wird. Kunden, die noch eine vor Ort Bedienung 
wünschen, bekommen einen Tablet-PC dazu.

von Lotta  . (mercedes)


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Peter D. schrieb:
> Lotta  . schrieb:
>> Ist Dein Gerät eigendlich vernetzt?
>> Dann sehe ich noch nen Nachteil:
>> Mein Poti kann keiner aus der Ferne einstellen.
>
> Ja, Vernetzung ist gefordert.
> Typisch sind die Geräte Teil eines komplexen Meßsystems, d.h. viele
> Einzelgeräte müssen synchron gesteuert werden und von einem Meßplatz aus
> bedienbar sein. Meßjobs können durchaus Tage dauern und müssen daher
> automatisiert ablaufen können.
> Es ist sogar so, daß die Frontplattenbedienung bei neuen Geräten
> komplett eingespart wird. Kunden, die noch eine vor Ort Bedienung
> wünschen, bekommen einen Tablet-PC dazu.

Nicht schlecht. Ist ja mächtig gewaltig.
Macht Ihr Leitstandsanlagen für Chemieunternehmen,
Atomkraftwerke oder die Bahn?

mfg

von Thomas U. (charley10)


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Lotta  . schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Lotta  . schrieb:
>>> Ist Dein Gerät eigendlich vernetzt?
>>> Dann sehe ich noch nen Nachteil:
>>> Mein Poti kann keiner aus der Ferne einstellen.
>>
>> Ja, Vernetzung ist gefordert.
>> Typisch sind die Geräte Teil eines komplexen Meßsystems, d.h. viele
>> Einzelgeräte müssen synchron gesteuert werden und von einem Meßplatz aus
>> bedienbar sein. Meßjobs können durchaus Tage dauern und müssen daher
>> automatisiert ablaufen können.
>> Es ist sogar so, daß die Frontplattenbedienung bei neuen Geräten
>> komplett eingespart wird. Kunden, die noch eine vor Ort Bedienung
>> wünschen, bekommen einen Tablet-PC dazu.
>
> Nicht schlecht. Ist ja mächtig gewaltig.
> Macht Ihr Leitstandsanlagen für Chemieunternehmen,
> Atomkraftwerke oder die Bahn?
>
> mfg

Das wäre logisch. Dabei können die Bediener ihr angerichtetes Chaos aus 
sicherer Entfernung beobachten.
"Ich war das nicht!"

von Lothar J. (black-bird)


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Lotta  . schrieb:
> Hatten die Mig's nicht sogar Röhrentechnik drinne um
> sie EMP-fest zu machen?

Nur die MIG-25 hat komplett Röhrentechnik.

Blackbird

von DSGV-Violator (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Hatten die Mig's nicht sogar Röhrentechnik drinne um
> sie EMP-fest zu machen?

Stirbt denn diese urbane Legende nie aus :-(

Das mit dem EMP ist doch lediglich eine Ausrede/Notlüge um sich den 
technischen Rückstand in der Elektronikfertigung nicht eingestehen zu 
müßen.

Das mit dem EMP wäre der einzige Vorteil gegenüber dutzenden Nachteilen 
(Gewicht, gerinmge Lebensdauer, geringe Leistungsfähigkeit, 
Hitzeprobleme, ...) und zu mal tritt dieser "Vorteil" nur in einem 
Szenario ein (Atomschlag) auf, das im gesamten Mig-Zeitalter kein 
einziges Mal auftrat.

Und das Röhrenboardradar der Mig-23 war so groß und schwer, das man es 
in der Mig-27 gleich wegließ. Die Sowjettaktik beruhte ohnehin darauf, 
das der Pilot nach Sicht oder nach Funk mit der Bodenleitstation flog.

--
>> Trotz aller möglichen 'Nachteile' hat das 'Zeugs' zum Einsatz in der
>> MiG21 anscheinend genügt...

> Was jetzt auch nichts heißt.
 Naja, es heisst das diese Trümmertrimmer in Baugruppen verbaut worden, 
die aller paar Stunden intensivst gewartet wurden und dennoch kaum auf 
Einsatzzeiten jenseits der 10000 Stunden kamen. Kein Indiz für 
Langlebigkeit/Robustheit.

https://en.wikipedia.org/wiki/RP-21_Sapfir

von Manfred P. (pruckelfred)


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Lotta  . schrieb:
> Hatten die Mig's nicht sogar Röhrentechnik drinne um
> sie EMP-fest zu machen?

DSGV-Violator schrieb:
> Das mit dem EMP ist doch lediglich eine Ausrede/Notlüge um sich den
> technischen Rückstand in der Elektronikfertigung nicht eingestehen zu
> müßen.

Es ist viele Jahre her, dass genau gegenüber des Telefunken-Werks die 
Bundeswehr einen Tag der offenen Tür hatte. Das war eine 
Aufklärungseinheit, die irgendwelche Raketenartigen Dinger verschossen 
hat, nannten sie Drohne.

Das waren massive Blechchassis mit vielen Röhren in Sockeln mit 
Halteklammer und jeder Lötanschluß sorgfältig gewickelt. Die 
handwerkliche Ausführung hat mich sehr beeindruckt, die Vorführung des 
Röhrentestgerätes eher weniger.

Zu der Zeit waren im Werk Röhren längst Vergangenheit, also die 
Technologie mit Halbleitern verfügbar.

Mitte der 70er / Anfang 80er waren bei der EloKa noch Empfängersätze 
AN-MLQ65 (?) mit Röhren im Einsatz, die ursprünglich mal für 
US-Jagdflugzeuge entwickelt worden sein sollen.

Militärtechnik hängt immer Jahre zurück, egal, ob West oder Ost.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die SEM25 Funkgeräte hatten 1988 auch noch Röhren drin. Liefen 
einwandfrei.

von DSGV-Violator (Gast)


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Manfred P. schrieb:

> Militärtechnik hängt immer Jahre zurück, egal, ob West oder Ost.

Offensichtlich sind es aber bei der russischen Militärtechnik etliche 
Jahrzehnte mehr an "Rücksprung" und die Qualität/Zuverlässigkeit 
rangiert auch am unteren Ende des Verfügbaren.

> Das waren massive Blechchassis mit vielen Röhren in Sockeln mit
> Halteklammer und jeder Lötanschluß sorgfältig gewickelt.

Schon im zweiten Weltkrieg hat man Elektronik in Geschosse verbauen 
können, Stichwort "Annäherungszünder" (en.:proximity-Fuze) 
https://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsz%C3%BCnder#Funkgest%C3%BCtzter_Abstandsz%C3%BCnder

> und jeder Lötanschluß sorgfältig gewickelt.
gewickelt oder gelötet? "Wire-wrap" war lange zeit standard im Bereich 
Flugelektronik, weil die Vibrationen besser abkönnen als 
Lötverbindungen.


Gründe für die lange Verwendung von Röhren in der Funk(-meß-)technik war 
auch die späte Entwicklung von Leistungshalbleitern oder Verfahren, die 
mit geringer HF-(Impuls-)Leistung gute Ortung erlaubten (Pulse 
compression, Chirp). 
https://de.wikipedia.org/wiki/Pulskompressionsverfahren_(Ortung)#Arbeitsweise_eines_Radars_mit_Pulskompression

...aber damit dürfte man die Diskussion um die Anwendung des gezeigten 
Russentrimmer-trümmers endgültig verlassen haben

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