Hallo zusammen, nächstes Jahr schließe ich mein Abitur ab und möchte ein duales Elektrotechnikstudium beginnen. Dafür bewerbe ich mich bei größeren Firmen. Um mein Interesse für die Elektrotechnik zum Ausdruck zu bringen, habe ich mir ein Arduino gekauft und möchte ein paar Projekte machen, diese auf Youtube hochladen oder zum Vorstellungsgespräch mitnehmen. Ist es eine gute Idee, "Arduino" im Anschreiben/Vorstellungsgespräch anzusprechen? Oder schreckt man die Personaler eher ab, da Arduinoprojekte "nur" für Jugendliche sind? + Habt ihr sonstige Tipps für die Bewerbung? Danke im Voraus! VG Tobias
Nimmst du Lego mit zum Vorstellungsgespräch als Maurer ?
Tobias schrieb: > und möchte ein paar Projekte machen, diese > auf Youtube hochladen oder zum Vorstellungsgespräch mitnehmen. Ich weiß nicht, wie die "Personaler" ticken, Youtube wäre für mich ein Negativkriterium. > Ist es eine gute Idee, "Arduino" im Anschreiben/Vorstellungsgespräch > anzusprechen? Arduino namentlich ganz sicher nicht. Etwas undifferenzierter "Ich habe mich mit einem Mikrocontroller beschäftigt und verschiedene Dinge aufgebaut." Wenn es später zum Gespräch mit einem Fachmann kommt, musst Du natürlich Farbe bekennen - ob es nur eine Lauflichtkette oder etwas anspruchsvoller ist. "Ich habe Shields auf den UNO gesteckt .." macht dann wenig Eindruck.
Moin, Tobias schrieb: > und möchte ein paar Projekte machen, Ja, wenn du Spass dran hast, ist das ne gute Idee. Aber: Mach' erstmal "ein paar" Projekte fertig. Dann kannst du dir immernoch ueberlegen, ob/wo du die im Netz hochladen willst oder wem du die im Rahmen einer Bewerbung zeigen willst. Gruss WK
Tobias schrieb: > Ist es eine gute Idee, "Arduino" im Anschreiben/Vorstellungsgespräch > anzusprechen? Oder schreckt man die Personaler eher ab, da > Arduinoprojekte "nur" für Jugendliche sind? Ich kenne keinen unserer 30 Personaler, der mit Arduino auch nur im Ansatz etwas anfangen kann. Die laden dich ein, wenn ihnen dein Bild/Anschreiben etc gefällt. Schreib irgendwas rein mit Teamsport und zweiter Fremdsprache, dass zieht eher als Arduino. Ich kenne viele, sehr fähige Ingenieure, die die Arduino Hardware im Alltag für kleine Aufgaben nutzen und dann ihn einfach in C programmieren. Billiger bekommt man fast kein Entwicklungsboard und das Ergebnis zählt. Niemand auf Arbeit zahlt dir 2 Tage Schaltplan, Layout, PCB wenn es das ganze für 15 Euro bei Conrad gibt. Das "Bastler Image" hat der Arduino, aber nur verbitterte Entwickler geilen sich daran auf. Die anderen erkennen einfach die Vorteile der Standard Hardware und wenn der 8 bit Controller reicht, warum nicht nutzen. Schau dich mal hier um, der Kollege ist wirklich mit Passion dabei. https://www.zabex.de/site/167teehase.html und auch er nutzt hin und wieder die Arduino Plattform. Wenn du dann eingeladen wirst dann hast du dein Vorstellungsgespräch in der Regel mit dem Teamleiter und einem möglichen Betreuer für dich. Da kann man sowas dann schon mal mitnehmen, aber es muss ansprechend aussehen. 15 lose Kabel und drei Shields aufeinander gesteckt bringen nicht den gewünschten Effekt (das könnte ja auch nur copy&paste aus dem Netz sein) Eine eigene kleine Platine (JLCPCB ist dein Freund) mit Prozessor, Spannungsregler und ein paar anderen Bauteilen dürfen es schon sein. Die Funktion darf überraschen, wie bei einem Zaubertrick, dass bleibt im Gedächtnis. Mit meinem ersten Chef habe ich heute noch Kontakt, er erinnert sich an noch an unser erstes Vorstellungsgespräch ;). War aber mit AVR, Arduino gab es da noch nicht ;). Viel Erfolg und viel Spaß beim Studium!
Tobias schrieb: > nächstes Jahr schließe ich mein Abitur ab und möchte ein duales > Elektrotechnikstudium beginnen. Dafür bewerbe ich mich bei größeren > Firmen. > Ist es eine gute Idee, "Arduino" im Anschreiben/Vorstellungsgespräch > anzusprechen? Oder schreckt man die Personaler eher ab, da > Arduinoprojekte "nur" für Jugendliche sind? Da es hier um eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz geht, ist es eine sehr gute Idee vorhandenes Interesse und Talent für die angestrebte Elektronikausbildung durch eine Arbeitsprobe wie hier die praktische Beschäftigung mit einem niedrigschwelligen Evalsystem nachzuweisen.
Bei meinem VG in 1997 brachte ich ein selbstgebautes Labornetzgerät mit. Die zukünftigen Kollegen fanden das Teil interessant genug um das Innenleben sehen zu dürfen. Das war vor 25 Jahren und der Rest ist Geschichte:-)
Michael B. schrieb: > Nimmst du Lego mit zum Vorstellungsgespräch als Maurer ? Hirnloser Bullshit-Vergleich. Lego ist für Kinder für die Grundmotorik (IQ > 65). Und Mikrocontroller-Evalboards sind für Jugendliche mit Grips im Schädel (IQ > 115).
Habe so etwas schon gemacht und ein kleines nettes Projekt gezeigt, tatsächlich sogar mit einem Olimexino-STM32. Habe den Job auf der Stelle bekommen 🤷♂️ PS: Habt ihr wirklich Vorstellungsgespräche ohne Fachabteilung nur mit Personalern? Selbst bei Bewerbungen im Konzern waren bei mir direkt zu Anfang immer schon die zukünftigen technischen Kollegen aus der Fachabteilung dabei.
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DSGV-Violator schrieb: > Da es hier um eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz Klingt wie aus dem gerade gehypten Bot gefallen.
Ich vermute mal, dass der Personalchef einer größeren Firma eine Arduino-Platine garnicht einordnen kann, weder positiv noch negativ. Ein möglicher Adressat wäre dann höchstens der Verantwortliche für die fachliche Ausbildung. Eine Ausbildung/Studium beginnt man übrigens nicht, weil man schon alles (besser) weiß. Ich würde das bei einem Bewerber positiv werten.
Michael B. schrieb: > Nimmst du Lego mit zum Vorstellungsgespräch als Maurer ? Vielleicht sollte das witzig sein, aber für mich klingt das ziemlich arrogant. Auch in einem (größeren) Lego-Projekt muss man die Steine richtig setzen, um Stabilität zu erhalten. Erinnert mich an einen alten Film mit Hardy Krüger, "Der Flug des Phoenix". Da stürzen einige Leute in der Wüste mit einem ziemlich großen Flugzeug ab. Weil das nicht vollkommen zerstört ist, kommt die Idee auf, aus den Trümmern eine Art Mini-Flieger zu bauen, um wegzukommen. Einer der Passagiere sagt, er sei Flugzeugkonstrukteur und soll daraufhin die Arbeiten leiten. Nach einiger Zeit kommt heraus, dass er Modellflugzeuge konstuiert, was einige seiner Mitstreiter zu dummen und bösen Angriffen veranlasst, er mache ja nur "Spielzeug". Mühsam kann er diese davon überzeugen, dass Modellflugzeuge sogar viel genauer gebaut werden müssen, weil kein Pilot an Bord ist, der eingreifen kann (in den 30er Jahren gab es wohl noch keine Modell-Fernsteuerungen).
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Wendels B. schrieb: > DSGV-Violator schrieb: >> Da es hier um eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz > > Klingt wie aus dem gerade gehypten Bot gefallen. Ist es aber nicht. Und falls Du selbst den Test mit eine KI gemacht hättest, wäre dir das auch klar. Aber statt fundierter Recherche betreibst Du hier nun billigen Stunk. Unterlass das bitte!
Mein Sohn hat sich von der Realschule weg bei Continental beworben. Ich habe ihn ein wenig fachlich gedrillt, die Fragenbögen waren grenzwertig schwer, auch für mich! Entscheidend war dann die Vorstellung in der großen Gruppe, zusammen mit den anderen Bewerbern. Kriterium 2 war ein brauchbares Zeugnis mit einem Schnitt zwischen 2-3. Kriterium 1, also am wichtigsten, das die Jugendlichen nicht total verpeilt (Handy, zocken) waren, richtige Hobbys hatten, das nicht gerade in die Richtung "Influencer" ging, sondern irgendwas, auch entfernt, mit dem Beruf zu tun hatte. Selbst das erfolgreiche Reparieren eines Platten oder das Einstellen der Schaltung am Rad zählt heutzutage schon als herausragendes Talent! Zu meiner Zeit vor 30 Jahren was sowas nicht erwähnenswerte Talente. PS: Du bist wenig älter also selbe Kriterien, erzähl was du kannst, Gesellenstücke braucht es nicht!
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DSGV-Violator schrieb: > Hirnloser Bullshit-Vergleich. Es gibt hier genau Einen, der regelmässig unflätige Beiträge absondert (die hin und wieder auch gelöscht werden), dass deine inhaltlichen Aussagen genau so ein Unsinn sind, passt zur Ausdrucksweise.
Christian M. schrieb: > Selbst das erfolgreiche Reparieren eines Platten > oder das Einstellen der Schaltung am Rad zählt heutzutage schon als > herausragendes Talent! Zu meiner Zeit vor 30 Jahren was sowas nicht > erwähnenswerte Talente. Ich kenn genug Boomer welche weder das können, noch eine e-Mail schicken, eine App installieren, eine Lampe aufhängen, ein Curry kochen oder die Steuererklärung selbst machen.
Ich vermute stark, dass der Ausbildungsleiter von den jeweiligen Bereich mit dabei sein wird.
Ums Zeugnis mache ich mir keine Sorgen. Bin ein guter 2 Kandidat. Lieblingsfächer sind Mathe und Physik, wo ich gut und gern auch 1er bekomme. Vielen Dank an alle für eure Antworten! Mache mich dann mal die Wochen an mein Arduinoset ran und tobe mich aus.
Niklas G. schrieb: > PS: Habt ihr wirklich Vorstellungsgespräche ohne Fachabteilung nur mit > Personalern? Selbst bei Bewerbungen im Konzern waren bei mir direkt zu > Anfang immer schon die zukünftigen technischen Kollegen aus der > Fachabteilung dabei. Ja, hatte ich auch schon zwei mal. Waren beides grössere Firmen wo das erste Gespräch nur mit der Personalerin stattfindet und erst beim zweiten Gespräch zukünftige Arbeitskollegen, Teamleiter dabei war. Ist zäh so was und fühlte sich jedesmal wie verschwendete Zeit an, aber da musst du durch, du willst ja zum zweiten Gespräch eingeladen werden :-) Bei einen der zwei Firmen wollte ich dann nicht arbeiten, bei der zweiten hat sich dann nach längerem rumdrucksen herausgestellt, dass die Stelle gar nicht bewilligt war und auch nach längerem betteln darum kein Budget für meine Stelle gesprochen wurde, tja.
Tobias schrieb: > Ist es eine gute Idee, "Arduino" im Anschreiben/Vorstellungsgespräch > anzusprechen? Oder schreckt man die Personaler eher ab, da > Arduinoprojekte "nur" für Jugendliche sind? Ja. Alles ist besser als Nichts! Mir ist ein, aus eigenem Antrieb heraus entstandener Arduino-Bastler tausend mal lieber als ein "ich wollte TikTok-Star werden, aber Papa meinte, als Ing gibt es die fette Kohle drum bin ich hier"-Typ. Und wie bereits gelesen: solche Teile (z.B. Arduino, RasPi, Teensy) nutzen auch Entwickler als Hilfsmittel. Alles, was deine Behauptung "Interesse für die Elektrotechnik" stützt, solltest du aufzeigen können. Bedeutet: schreibe es mit in die Bewerbung und auf Nachfrage(!) stellst du deine Projekte vor. Projektdokumentation ist dabei von Vorteil, zeigt es doch eine strukturierte Arbeitsweise: Was ist das Ziel? Was ist der geplante Weg dahin? Was hat nicht geklappt? (passiert immer bei den ersten Projekten) Was wurde daraufhin geändert? Was wurde letztendlich erreicht? Dies unterscheidet dann den Bastler vom Entwickler ;) Viel Erfolg!
Hallo als jemand, der seit 11 Jahren einstellt, kann ich nur sagen: Mach es! Ich persönlich fand es immer einen dicken Positiv-Punkt, wenn ein Kandidat seine "Werke" zum Anschauen und Zeigen mitgebracht hat. Bring das Ding mit und versprühe die Begeisterung, die es dir macht, damit Dinge zu realisieren! Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass nur ein Personaler anwesend ist, wird der deine Begeisterung wahrnehmen und positiv verbuchen! Er wird ahnen, dass es einen gewissen Aufwand und Hartnäckigkeit braucht, sich da reinzufuchsen, und wenn du das mit echter, spürbarer Begeisterung darstellen kannst: prima! Und im unwahrscheinlichen Fall, dass sie mit Langweile, "Kinderkram" oder "interessiert uns nicht" kommen, auch gut. Dann hast du nämlich die Erkenntnis gewonnen, dass ihr offenbar nicht zusammen passt und du das Weite suchen solltest. Btw. Arduino und der Raspi werden inzwischen auch in industriellen Versionen "professionell" in größerem Umfang eingesetzt, von daher würde eine Bezeichnung als "Kinderkram" von arger Unkenntnis zeugen... Viel Erfolg bei deinem Gespräch! Grüße Gruppenleiter
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Marco schrieb: > Mach es! Zustimmung! Tobias schrieb: > Oder schreckt man die Personaler eher ab, da > Arduinoprojekte "nur" für Jugendliche sind? Die meisten Personaler werden das nicht negativ sehen.
Das ist mal eine positive Abwechslung zu den mittlerweile üblichen "Wörk-Life-Balancern" mit Halbtagsstelle und eigenen Bällebad.
Michael X. schrieb: > Das ist mal eine positive Abwechslung zu den mittlerweile üblichen > "Wörk-Life-Balancern" mit Halbtagsstelle und eigenen Bällebad. Wer kompetent und leistungsfähig ist, kann in Teilzeit das schaffen was ein Workaholic in seinen übermüdeten Überstunden nicht hinbekommt 💁♂️
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