Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Master oder Trainee


von Frank (wiiiilii)


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Hallo,

ich mache seit einem Monat ein Traineeprogramm und bin nicht so ganz 
zufrieden.

Nun stellt sich mir die Frage ob ich es nicht abbrechen soll und lieber 
meinen Master machen soll.

Kurze Fakten zu mir aktuell:
24 Jahre alt
Wing Bachelor
Note 2,6 in 11 Semestern
Praxissemester in der Automobilindustrie DAX30
Werkstudent und Bachelorarbeit in einem anderen unternehmen aus der 
Automobilindustrie DAX30

Trainee 2 Jahre befristet
42.000€ Gehalt
Inkl. Vertrauensarbeitszeit und Überstunden mit dem Gehalt abgegolten
Branche: Chemische Industrie
Geplant sind verschiedene Standorte inkl. Auslandseinsatz
45km einfache Strecke zur Arbeit
Kein Home-Office
1 Stunde Pause ist ein „muss“ und dazu 8 Stunden arbeiten (40-Stunden 
Woche) (AT-Vertrag), also ca. 7-16 Uhr arbeiten.
Ich könnte mein Wing Master in diesem kommenden Sommersemester starten 
und der ginge dann drei Semester.
Wäre dann inkl Thesis im Sommer 2024 fertig, dann halt dementsprechend 
der Berufseinstieg.

Erhalte dann ebenfalls während der Studienzeit 850€ Bafög und eventuell 
450€ Job, also komplett 1300€ im Monat.

Wie würdet ihr euch entscheiden? Ich habe nach meinem Bachelor sehr sehr 
viele Bewerbungen geschrieben und nur zwei Zusagen erhalten (ÖD und 
Trainee), meine Bachelor thesis habe ich auch nur mit 2,5 bestanden. Was 
für das Trainee sprechen würde, wären Berufserfahrung, Auslandseinsatz 
und die chemische Industrie.

: Verschoben durch Moderator
von Achim M. (minifloat)


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Frank schrieb:
> Was für das Trainee sprechen würde, wären Berufserfahrung,
> Auslandseinsatz

Durchziehen und danach bei den DAX30 Unternehmen vorsprechen.

mfg mf

von Frank (wiiiilii)


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Achim M. schrieb:
> Frank schrieb:
>> Was für das Trainee sprechen würde, wären Berufserfahrung,
>> Auslandseinsatz
>
> Durchziehen und danach bei den DAX30 Unternehmen vorsprechen.
>
> mfg mf

Ich möchte aber nicht in die Automobilindustrie, da es dort nicht 
wirklich sicher ist (ja ich weiß nirgends ist es sicher, aber trotzdem). 
Möchte da schon in die chemische Industrie und ich sag mal mit ein paar 
Monaten in der Chemie könnte man es eventuell auch als Praktikum ansehen 
und der Einstieg in die Chemie wäre nach dem Master einfacher. 
Alternativ könnte man auch zum Wintersemester starten und somit fast ein 
Jahr Berufserfahrung in der Chemie sammeln, wobei eventuell andere 
Standorte des Unternehmens weniger mit der Chemie sondern mehr mit der 
Verwaltung hätten.

von DSGV-Violator (Gast)


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Frank schrieb:

> Trainee 2 Jahre befristet
> 42.000€ Gehalt
> Inkl. Vertrauensarbeitszeit und Überstunden mit dem Gehalt abgegolten
> Branche: Chemische Industrie
> Geplant sind verschiedene Standorte inkl. Auslandseinsatz
> 45km einfache Strecke zur Arbeit

> Ich könnte mein Wing Master in diesem kommenden Sommersemester starten
> und der ginge dann drei Semester.
> Wäre dann inkl Thesis im Sommer 2024 fertig, dann halt dementsprechend
> der Berufseinstieg.

Nein, der Berufseinstieg liegt nach deiner Schilderung bereits hinter 
dir.
Das nach dem Master wäre dann ein Karriereschritt nach 
Weiterqualifizierung.

Wenn Du  jetzt das Traineeprogramm abbrichst, dann zeigt das, das du das 
Berufsleben nicht auf die Reihe kriegst.
Das was du als Berufsschwierigleiten anklingen lässt (Pendelstrecke 
Präsenzarbeit statt Home-Office, Außer-Hauszeit) sind auf das 
Durchschnittliche Berufsleben gesehen absolute Lappalien. Daran 
zerbrechen nur Waschlappen. Wenn man bedenkt, welche Belastung der 
Militärdienst jahrzehntelang üblich war ...
https://youtu.be/US_rQjweMzk?t=25

Ganz zu schweigen von der Walz für Handwerksburschen und -madel: 
https://www.youtube.com/watch?v=tboCSNJ1vSk

von Achim M. (minifloat)


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Frank schrieb:
>> Durchziehen und danach bei den DAX30 Unternehmen vorsprechen.
>> mfg mf
>
> Ich möchte aber nicht in die Automobilindustrie, da es dort nicht
> wirklich sicher ist

DAX30 ist nicht zwingend Automobilindustrie, oder?

mfg mf

von DSGV-Violator (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Frank schrieb:
>>> Durchziehen und danach bei den DAX30 Unternehmen vorsprechen.
>>> mfg mf
>>
>> Ich möchte aber nicht in die Automobilindustrie, da es dort nicht
>> wirklich sicher ist
>
> DAX30 ist nicht zwingend Automobilindustrie, oder?


bestatter und juristen sind sichere Berufw aber nicht im DAX30.
Wirecard war DAX30 und ist insolvent.

Und aus den DAX 30 fliegen jedes Jahr Unternehmen, in der Chemie finden 
sich auch immer wieder Börsenversager, zuletzt ist wohl Bayer fast an 
monsantos verreckt. Oder vielleicht verreckt er noch

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Pharmariese-Bayer-macht-erneut-Verlust-article23505569.html

von Manfred P. (pruckelfred)


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Frank schrieb:
> Ich möchte aber nicht in die Automobilindustrie, da es dort nicht
> wirklich sicher ist (ja ich weiß nirgends ist es sicher, aber trotzdem).
> Möchte da schon in die chemische Industrie

Dann recherchiere mal, wie viel chenische und pharmazeutische Produktion 
ins Ausland verlegt wird. Da könnte Automobil mit IGM sicherer sein.

Leider ist der Ansatz "sicher" total falsch, Du suchst Dir gefälligst 
ein Berufsfeld, was Deinen Neigungen entspricht. Nur dort kannst Du 
vernünftige Arbeit abliefern, geldgeile Nichtsnutze mit 
Beamtenmentalität braucht keine Firma.

von Frank (wiiiilii)


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> Das was du als Berufsschwierigleiten anklingen lässt (Pendelstrecke
> Präsenzarbeit statt Home-Office, Außer-Hauszeit) sind auf das
> Durchschnittliche Berufsleben gesehen absolute Lappalien. Daran
> zerbrechen nur Waschlappen. Wenn man bedenkt, welche Belastung der
> Militärdienst jahrzehntelang üblich war ...
> https://youtu.be/US_rQjweMzk?t=25

Pendelstrecke, kein Home-Office usw. ist ja alles kein Problem. 
Lediglich die teilweise Erwartung am Wochenende zu arbeiten stört mich.

von Frank (wiiiilii)


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> Dann recherchiere mal, wie viel chenische und pharmazeutische Produktion
> ins Ausland verlegt wird. Da könnte Automobil mit IGM sicherer sein.
>
> Leider ist der Ansatz "sicher" total falsch, Du suchst Dir gefälligst
> ein Berufsfeld, was Deinen Neigungen entspricht. Nur dort kannst Du
> vernünftige Arbeit abliefern, geldgeile Nichtsnutze mit
> Beamtenmentalität braucht keine Firma.

Naja in der Chemie hört man kaum von Stellenabbau oder Kurzarbeit. In 
der Automobilindustrie ist das leider normal inklusive Einstellungsstopp 
etc.

Beim Unternehmen wo ich meine Thesis geschrieben habe, wollte man mich 
übernehmen, jedoch ging das aufgrund der aktuellen Situation nicht 
(Zulieferer für Verbrenner).

von DSGV-Violator (Gast)


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Frank schrieb:
> Pendelstrecke, kein Home-Office usw. ist ja alles kein Problem.
> Lediglich die teilweise Erwartung am Wochenende zu arbeiten stört mich.

Davon lese ich aber nichts in deinen Posts? Und wenn Duden Trainee jetzt 
wegwirfst und dafür wieder ins Studium wechselst, ist Arbeit am 
Wochenende deutlich wahrscheinlicher (Haus-/Abschlussarbeiten, Nebenjobs 
zum Geldverdienen).

Und eine Chemieanlage kennt kein Wochenende die läuft durch. Und gerade 
Wochenendarbeit in der Anlage und sei es nur Bereitschaft wird extra 
vergütet, da haben sich manche Infineon-Mitarbeiter eine goldene Nase 
verdient.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Frank schrieb:
> ich mache seit einem Monat ein Traineeprogramm und bin nicht so ganz
> zufrieden.

Traineeprogramme sind Durchlauferhitzer für Poser die möglichst schnell 
ins mittlere Management wollen. Also woran liegt's? Überfordert? Nicht 
hitzefest genug für den Durchlauferhitzer?

> Wing Bachelor

Wing, also keinen Bock auf richtigen Ingenieur gehabt.

> Note 2,6 in 11 Semestern

Keine berauschende Note und 5,5 Jahre für einen Bachelor. Kandidaten für 
Durchlauferhitzer sehen eigentlich anders aus. Allerdings bist du mit 
der Note und der Studienzeit auch kein Kandidat für einen Master.

> Praxissemester in der Automobilindustrie DAX30

Also Daimler, BMW oder Porsche in unterschiedlichen Firmierungen.

> Werkstudent und Bachelorarbeit in einem anderen unternehmen aus der
> Automobilindustrie DAX30

Merkwürdige Fixierung auf Automobilindustrie und DAX30. Kann es sein 
dass du in der lokalen Wing-Blase gelebt hast? So eine wo die Studenten, 
befeuert von den Professoren, sich gegenseitig heiß gemacht haben was 
für naturpralle Prachtkerle sie sind und wie super es nach dem Studium 
in einem örtlichen DAX30 Unternehmen wird?

Ich würde so was von auf Ländle und Uni Stuttgart tippen, und die 
Unternehmen waren Daimler und Porsche, oder?

> Trainee 2 Jahre befristet

Dann sieh mal zu dass du die Befristung überstehst.

> 42.000€ Gehalt

Na ja, vielleicht wegen deiner Note und Studienzeit. Der Topf voll Gold 
steht am Ende des Trainee-Regenbogens.

> Branche: Chemische Industrie

Brutaler Wechsel aus der Automobilindustrie raus. Wie du unten 
bestätigst, nicht freiwillig, sondern du hast in der Automobilindustrie 
nichts bekommen.

> Geplant sind verschiedene Standorte inkl. Auslandseinsatz

Trainee-Durchlauferhitzung.

> Ich könnte mein Wing Master in diesem kommenden Sommersemester starten
> und der ginge dann drei Semester.
> Wäre dann inkl Thesis im Sommer 2024 fertig, dann halt dementsprechend
> der Berufseinstieg.

Nein, du hättest deinen Berufseinstieg abgebrochen und würdest es ein 
zweites Mal versuchen. Aber wie ich oben schon schrieb, Note und 
Studienzeit machen dich nicht zu einem bevorzugten Kandidaten für einen 
Master.

> Wie würdet ihr euch entscheiden? Ich habe nach meinem Bachelor sehr sehr
> viele Bewerbungen geschrieben und nur zwei Zusagen erhalten (ÖD und
> Trainee), meine Bachelor thesis habe ich auch nur mit 2,5 bestanden.

Ich wundere mich nicht über die wenigen Zusagen. Ich wundere mich eher 
dass du den Trainee-Job bekommen hast. Da war Glück dabei.

> für das Trainee sprechen würde, wären Berufserfahrung, Auslandseinsatz

Na ja, deine Leitung muss dafür reichen dass dich die Firma übernimmt. 
Der Abschluss des Traineeprogramm ist bei anderen Firmen erst mal nicht 
viel wert, da Traineeprogramm bewusst speziell auf die jeweilige Firma 
zugeschnitten sind.

> und die chemische Industrie.

Ist bestenfalls egal.

Note und Studienzeit sprechen weder für das Traineeprogramm noch einen 
Master. Schwierig. Ich würde aus einem einzigen Grund sagen mach das 
Traineeprogramm erfolgreich zu Ende: Die Industrie mag Leute die etwas 
nicht zu Ende bringen nicht besonders.

Dritte Möglichkeit: Bewirb dich nebenbei weiter, und zwar auf Stellen 
die deiner Leistung angemessen sind. Schon jetzt für den Notfall dass du 
aus dem Traineeprogramm geworfen wirst und später für den Fall dass du 
nicht übernommen wirst.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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liest sich alles trollig, aber nun gut schauen wir mal objektiv ohne 
Vorverurteilung.

Frank schrieb:
> Wing Bachelor
> Note 2,6 in 11 Semestern
Hannes J. schrieb:
> Keine berauschende Note und 5,5 Jahre für einen Bachelor. Kandidaten für
> Durchlauferhitzer sehen eigentlich anders aus. Allerdings bist du mit
> der Note und der Studienzeit auch kein Kandidat für einen Master.

sehe ich auch so +1

Frank schrieb:
> 42.000€ Gehalt
> Inkl. Vertrauensarbeitszeit und Überstunden mit dem Gehalt abgegolten
> Branche: Chemische Industrie
> Geplant sind verschiedene Standorte inkl. Auslandseinsatz
> 45km einfache Strecke zur Arbeit
> Kein Home-Office
> 1 Stunde Pause ist ein „muss“ und dazu 8 Stunden arbeiten (40-Stunden
> Woche) (AT-Vertrag), also ca. 7-16 Uhr arbeiten.

42000€ für ein AT mit 48h/Woche scheint mir mies zu sein.
Das 42k waren damals meist weit weniger als Tarifende und ein AT Vertrag 
sollte mindestens 30% über AT liegen, wer bezahlt denn so mies und wer 
lässt sich auf sowas ein?

Frank schrieb:
> Ich möchte aber nicht in die Automobilindustrie, da es dort nicht
> wirklich sicher ist

sicher ist erst mal nichts, also gehe in den ÖD oder mache was was dir 
Spass macht wo du besser werden kannst als jetzt, denn nur wenn du Spass 
hast wirst du besser und wenn du besser wirst hast du immer dein 
Auskommen.

: Bearbeitet durch User
von Frank (wiiiilii)


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> Traineeprogramme sind Durchlauferhitzer für Poser die möglichst schnell
> ins mittlere Management wollen. Also woran liegt's? Überfordert? Nicht
> hitzefest genug für den Durchlauferhitzer?

Überfordert ganz und gar nicht, nur wie gesagt, sind die 
Arbeitsbedingungen nicht sehr angenehm für das Gehalt. Neben den 
täglichen 7-16 Uhr kommt noch meistens mindestens 30min an Überstunde 
dazu. Und wenn man mich fragt ob ich doch auch am Wochenende komme und 
ich dann nein sage weil ich auch mal Zeit für mich haben möchte, dann 
wird komisch geguckt und dumme Kommentare abgegeben, wie z.B. „wer was 
erreichen will muss auch sowas machen können“. Wenn ich denn mal in der 
Verantwortung bin und in der nötigen Position, dann wäre das für mich 
auch selbstverständlich.

>> Note 2,6 in 11 Semestern
>
> Keine berauschende Note und 5,5 Jahre für einen Bachelor. Kandidaten für
> Durchlauferhitzer sehen eigentlich anders aus. Allerdings bist du mit
> der Note und der Studienzeit auch kein Kandidat für einen Master.

Eventuell sollte ich hierbei erwähnen, dass das Studium „nebenbei“ 
gemacht wurde und ich eher nur gearbeitet habe. Im ersten Semester 
wurden beispielsweise gar keine Module belegt. Somit habe ich mir auch 
kaum Zeit fürs lernen genommen, was sich nun an der Note zeigt.

> Nein, du hättest deinen Berufseinstieg abgebrochen und würdest es ein
> zweites Mal versuchen. Aber wie ich oben schon schrieb, Note und
> Studienzeit machen dich nicht zu einem bevorzugten Kandidaten für einen
> Master.

Ich habe aus den Fehlern vom Bachelor gelernt und würde, wenn es dazu 
kommen würde, Studium > Arbeit. Einen Master Platz habe ich bereits.

> Ich wundere mich nicht über die wenigen Zusagen. Ich wundere mich eher
> dass du den Trainee-Job bekommen hast. Da war Glück dabei.

Ich konnte hier direkt mit meiner Persönlichkeit punkten. Wenn ich mich 
normal beworben hätte, wäre ich denke ich direkt aussortiert werden.

von Frank (wiiiilii)


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Joachim B. schrieb:
> liest sich alles trollig, aber nun gut schauen wir mal objektiv ohne
> Vorverurteilung.

Das ist leider die Realität.

> Frank schrieb:
>> 42.000€ Gehalt
>> Inkl. Vertrauensarbeitszeit und Überstunden mit dem Gehalt abgegolten
>> Branche: Chemische Industrie
>> Geplant sind verschiedene Standorte inkl. Auslandseinsatz
>> 45km einfache Strecke zur Arbeit
>> Kein Home-Office
>> 1 Stunde Pause ist ein „muss“ und dazu 8 Stunden arbeiten (40-Stunden
>> Woche) (AT-Vertrag), also ca. 7-16 Uhr arbeiten.
>
> 42000€ für ein AT mit 48h/Woche scheint mir mies zu sein.

40h/Woche, ich weiß nicht woher du die 48h her hast.

> Das 42k waren damals meist weit weniger als Tarifende und ein AT Vertrag
> sollte mindestens 30% über AT liegen, wer bezahlt denn so mies und wer
> lässt sich auf sowas ein?

AT muss ja nicht unbedingt heißen, dass es am oberen Ende des Tarifs 
losgeht. Kann auch, wie in meinem Fall, heißen, dass das Gehalt 
“verhandelt“ wird und man somit nicht im Tarif einsteigt.

> Frank schrieb:
>> Ich möchte aber nicht in die Automobilindustrie, da es dort nicht
>> wirklich sicher ist
>
> sicher ist erst mal nichts, also gehe in den ÖD oder mache was was dir
> Spass macht wo du besser werden kannst als jetzt, denn nur wenn du Spass
> hast wirst du besser und wenn du besser wirst hast du immer dein
> Auskommen.

In der Chemie gab es z.B. keine bzw. kaum Kurzarbeit, jedoch in der 
Automobilindustrie fast überall.

von Reinhard S. (rezz)


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Frank schrieb:
> Neben den
> täglichen 7-16 Uhr kommt noch meistens mindestens 30min an Überstunde
> dazu. Und wenn man mich fragt ob ich doch auch am Wochenende komme und
> ich dann nein sage weil ich auch mal Zeit für mich haben möchte, dann
> wird komisch geguckt und dumme Kommentare abgegeben, wie z.B. „wer was
> erreichen will muss auch sowas machen können“.

Das alles wären für mich gute Gründe, da weg zu wollen. Zudem noch bei 
dem Geld. Da bekomme ich als Facharbeiter in 4-Tage-Woche (40h) mehr, 
ohne Wochenendarbeit.

von DSGV-Violator (Gast)


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Frank schrieb:

> Überfordert ganz und gar nicht, nur wie gesagt, sind die
> Arbeitsbedingungen nicht sehr angenehm für das Gehalt.

Wenn das Gehalt nicht stimmt, kämpft man zuerst um eine Gehaltserhöhung 
und rennt nicht nach einem Monat weg, zumal in eine unbezahlte 
Weiterqualifikation.


> Trainee 2 Jahre befristet
                  ^^^^^^^^^
Hinsichtlich der rechtlichen Folgen der Befristung solltest du Dich 
schneslstens schlau machen, eine Befristung 'erschwert' für beide Seiten 
die Kündigung. Innerhalb der Befristung, eventuell besteht sogar die 
zwei -Wochen-frist der probezeit nicht.

https://www.absolventa.de/karriereguide/vertragsarten/kuendigung-befristeter-arbeitsvertrag

Insofern ist deine Planung mit Start zum Sommersemester 2023 u.U. 
komplett illusorisch.

von Joachim B. (jar)


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Frank schrieb:
> 40h/Woche, ich weiß nicht woher du die 48h her hast.

Frank schrieb:
> Überstunden mit dem Gehalt abgegolten

mit sowas wurde ich auch mal betrogen, in der dunklen Ecke erklärte man 
mir wer nur 40h arbeitet ist ein fauler Sack und überlebt die Probezeit 
nicht, da ich aber keine Wahl hatte und Vorzugsaktien winkten machte ich 
50h/Woche.

NIE wieder sollte man sich auf sowas einlassen.

: Bearbeitet durch User
von Frank (wiiiilii)


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DSGV-Violator schrieb:
> Frank schrieb:
>
>> Überfordert ganz und gar nicht, nur wie gesagt, sind die
>> Arbeitsbedingungen nicht sehr angenehm für das Gehalt.
>
> Wenn das Gehalt nicht stimmt, kämpft man zuerst um eine Gehaltserhöhung
> und rennt nicht nach einem Monat weg, zumal in eine unbezahlte
> Weiterqualifikation.

Im ÖD hätte ich ja ein Angebot von 46.500€ im ersten Jahr und ab dem 
zweiten Jahr 49.500€, bzw. nach den kommenden Tarifverhandlungen sogar 
50.000€, wenn nicht mehr.

Selbst mit diesen Infos war leider nichts möglich. Auch nicht auf eine 
Vereinbarung durch eine Erhöhung nach einem Jahr oder nach der 
Probezeit. 42k für zwei Jahre oder nichts.

Gleiches bestätigen auch auf Kollegen, dass eine Verhandlung nicht 
möglich war und nach dem Motto „friss oder stirb“ gehandelt wird.

Wohl gemerkt, trotz Personalmangel.

>> Trainee 2 Jahre befristet
>                   ^^^^^^^^^
> Hinsichtlich der rechtlichen Folgen der Befristung solltest du Dich
> schneslstens schlau machen, eine Befristung 'erschwert' für beide Seiten
> die Kündigung. Innerhalb der Befristung, eventuell besteht sogar die
> zwei -Wochen-frist der probezeit nicht.
>
> 
https://www.absolventa.de/karriereguide/vertragsarten/kuendigung-befristeter-arbeitsvertrag
>
> Insofern ist deine Planung mit Start zum Sommersemester 2023 u.U.
> komplett illusorisch.

Darüber habe ich mich schon schlau gemacht. Laut Vertrag in der 
Probezeit eine Frist von zwei Wochen. Danach übliche gesetzliche 
Kündigungsfristen.

von Frank (wiiiilii)


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Joachim B. schrieb:
> Frank schrieb:
>> 40h/Woche, ich weiß nicht woher du die 48h her hast.
>
> Frank schrieb:
>> Überstunden mit dem Gehalt abgegolten
>
> mit sowas wurde ich auch mal betrogen, in der dunklen Ecke erklärte man
> mir wer nur 40h arbeitet ist ein fauler Sack und überlebt die Probezeit
> nicht, da ich aber keine Wahl hatte und Vorzugsaktien winkten machte ich
> 50h/Woche.
>
> NIE wieder sollte man sich auf sowas einlassen.

Ich stehe um ca. 05:30 Uhr auf und komme um 07:00 Uhr an und mache 
meisten so 16:30 Uhr Feierabend. Komme dann so ca. 17:30 Uhr zuhause an. 
Schlafen tu ich dann nach vier Stunden Freizeit für Sport und Familie um 
21:30 Uhr. So komme ich grade noch auf meine acht Stunden Schlaf. Und 
das alles für 42.000€ im Jahr bzw. 3.500€ im Monat bzw. 2.300€ netto im 
Monat.

von Reinhard S. (rezz)


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DSGV-Violator schrieb:
> eine Befristung 'erschwert' für beide Seiten
> die Kündigung.

Hast du da genauere Quellen? Der übliche BGB-Paragraph §622 schränkt da 
nichts ein.

Frank schrieb:
> So komme ich grade noch auf meine acht Stunden Schlaf. Und
> das alles für 42.000€ im Jahr bzw. 3.500€ im Monat bzw. 2.300€ netto im
> Monat.

Du hast die Wochenendarbeit vergessen.

von Frank (wiiiilii)


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Reinhard S. schrieb:
> Frank schrieb:
>> So komme ich grade noch auf meine acht Stunden Schlaf. Und
>> das alles für 42.000€ im Jahr bzw. 3.500€ im Monat bzw. 2.300€ netto im
>> Monat.
>
> Du hast die Wochenendarbeit vergessen.

Die Wochenendarbeit hab ich sofort abgelehnt. Würde niemals am 
Wochenende arbeiten, außer es ist mein eigenes Unternehmen oder habe 
eine Verantwortungsvolle Führungsposition mit einem sehr hohen Gehalt.

von Reinhard S. (rezz)


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Frank schrieb:
> Die Wochenendarbeit hab ich sofort abgelehnt.

Ach so, das kam bisher nicht klar genug rüber. Dann vergiss den Punkt 
von mir.

von DSGV-Violator (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> eine Befristung 'erschwert' für beide Seiten
>> die Kündigung.
>
> Hast du da genauere Quellen? Der übliche BGB-Paragraph §622 schränkt da
> nichts ein.

Schau dir mal die Fussnote 3 im Absatz (5) zum BGB-Paragraph §622 an:
"Die einzelvertragliche Vereinbarung längerer als der in den Absätzen 
1 bis 3 genannten Kündigungsfristen bleibt hiervon unberührt."
Ebenso TzBfG (s.u.)

Eine persönliche Anwaltliche Auskunft habe ich dazu nicht, was hier auch 
irrelevant wäre, weil sich diese Kündigungsfristen immer auf den 
individuellen Vertrag beziehen. Da ist halt entscheidend, was im Vertrag 
des TO steht.

Insbesonders über welche Frist sich die Probezeit ersstreckt, da kann 
man nicht  pauschal von 6 Monaten ausgehen. Manchmal wird auf die 
Probezeit vertraglich verzichtet, weil man den Arbeitnehmer bereits 
kennt (Werksstudent, Anschlussvertrag).


Unter 
https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/befristeter-arbeitsvertrag-beendigung-2-kuendigung-waehrend-der-laufzeit-des-befristeten-arbeitsvertrags_idesk_PI42323_HI1722394.html
(nach meiner Erfahrung ist Haufe eine der reputabelsten Quellen zu 
aktuellen Auslegungen im Arbeitsrecht) findet sich:

"Ist im Arbeitsvertrag oder einem Tarifvertrag das Recht zur 
ordentlichen Kündigung nicht vorbehalten worden, dann ist für beide 
Seiten gemäß § 15 Abs. 4 TzBfG

während der gesamten Laufzeit des befristeten Arbeitsverhältnisses eine 
ordentliche Kündigung ausgeschlossen."

Hinweis: das bezieht sich auf das "Teilzeit- und Befristungsgesetz - 
TzBfG", das sollte man neben dem angesprochenen BGB-§ kennen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Teilzeit-_und_Befristungsgesetz

Aber natürlich gibt es neben der Vertrags-Kündigung noch die 
Vertrags-Auflösung, aber da müßen eben beide Seiten damit einverstanden 
sein.

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