Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welcher Atmega zur USB/RS232 Kommunikation


von Kevin X. (kevin_x)


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Hallo Zusammen,

Ich bin auf der suche nach einem ATmega IC, welche eine USB 
unterstützung hat und die Daten als Seriellen Test an eine RS232 
Schnittstelle ausgibt. Quasi der USB Anschluss direkt an den µC 
Angeschlossen werden kann und die Daten dort am USART Ausgegeben werden?

Der Weg wäre dann USB -> IC -> RS232 und das gleiche wieder zurück; Ich 
glaube das heißt USART oder?
Welcher Atmega kann das denn von Haus aus?

Ich möchte ungern einen FT232RL verbauen, allein schon deswegen dass ich 
kein SMD Verlöten kann.

Beste Grüße,
Kevin

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Die ATmega32U Serie hat sowohl eine native USB Schnittstelle als auch 
eine serielle. Aber den USB-UART Adapter muss man (wie bei allen 
Mikrocontrollern üblich) in Software implementieren.

Ich habe noch einen Mikrocontroller in DIP Format gesehen, der mit USB 
Schnittstelle ausgestattet ist. Auf einer guten exakt passenden Platine 
sind SMD Bauteile dank des Lötstopp-Lacks sogar ohne spezielles Werkzeug 
einfach zu löten. Du brauchst nur einen geregelten Lötkolben mit einer 
2-3 mm breiten Meißel-Spitze und reichlich Flussmittel.

Dort kannst du ATmega32U4 Boards fertig bestückt kaufen: 
https://www.chip45.com/products/crumb32u4-1.0_avr_atmega_modul_board_atmega32u4_usb-2.0-controller.php

von Kevin X. (kevin_x)


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Darf ich frage, was unter einer Nativen Schnittstelle zu verstehen ist?

Mir gehts eigentlich darum, ich möchte später über ein Programm 
Steuerbefehle über einen COM-Port (Bei USB ja Virtueller COM-Port) an 
den µC der diese daten dann an einem UART ausgibt.

Ich will damit halt diesen FT232 umgehen, da wie gesagt, ich kein SMD 
Löten kann, und der Chip dann auch noch andere Dinge tun soll ^^ :D

von Stefan F. (Gast)


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Kevin X. schrieb:
> Darf ich frage, was unter einer Nativen Schnittstelle zu verstehen ist?

Eine in Hardware implementierte Schnittstelle.

Das Gegenteil wären zwei "dumme" I/O Pins, die per Software gesteuert 
und gelesen werden, wie du das vielleicht von USBASP Programmieradaptern 
her kennst.

von Stefan F. (Gast)


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Kevin X. schrieb:
> Ich will damit halt diesen FT232 umgehen, da wie gesagt, ich kein SMD
> Löten kann

Dann nimm halt ein Crumb32U4 Board, oder einen Arduino Micro.

von Oliver S. (oliverso)


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Kevin X. schrieb:
> Welcher Atmega kann das denn von Haus aus?
>
> Ich möchte ungern einen FT232RL verbauen, allein schon deswegen dass ich
> kein SMD Verlöten kann.

AVRs mit USB im DIL-Gehäuse gibts nicht.

Oliver

von Rahul D. (rahul)


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Kevin X. schrieb:
> Darf ich frage, was unter einer Nativen Schnittstelle zu verstehen ist?

Sie ist in Hardware vorhanden.
Es gibt auch reine Software-Inplementierungen, die den Controller mehr 
mit der USB-Kommunikation auslasten.

Kevin X. schrieb:
> Ich will damit halt diesen FT232 umgehen, da wie gesagt, ich kein SMD
> Löten kann, und der Chip dann auch noch andere Dinge tun soll ^^ :D

Dazu müsstest du einen ATmega im PDIP-Gehäuse haben.

Stefan F. schrieb:
> Die ATmega32U Serie hat sowohl eine native USB Schnittstelle als auch
> eine serielle.
Gilt das nicht für alle U-ATmegas (z.B. auch den ATm16U)?

von Mario M. (thelonging)


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Kevin X. schrieb:
> Mir gehts eigentlich darum, ich möchte später über ein Programm
> Steuerbefehle über einen COM-Port (Bei USB ja Virtueller COM-Port) an
> den µC der diese daten dann an einem UART ausgibt.

Dann nimm doch einen fertigen USB zu TTL-seriell-Wandler.
https://www.ebay.de/itm/352935627633

von Kevin X. (kevin_x)


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okey jetzt wirds klarer. Und was ist mit dem Atmega2560, der hat doch 
die USB Funktion drin, oder habe ich das Falsch gelesen?

Diese USB Funktion muss ihm ja per Software "beigebracht" werden, wäre 
das Geringste Problem.

Aber damit kann ich doch diese Daten ausgeben und ihm dann an dem UART 
Ausgeben lassen oder etwa nicht ?

von Stefan F. (Gast)


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Rahul D. schrieb:
> Gilt das nicht für alle U-ATmegas (z.B. auch den ATm16U)?

Vielleicht. Schau halt ins Datenblatt. Ich empfehle nur Bauteile, die 
ich kenne.

von Rahul D. (rahul)


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Kevin X. schrieb:
> okey jetzt wirds klarer. Und was ist mit dem Atmega2560, der hat doch
> die USB Funktion drin, oder habe ich das Falsch gelesen?
ja.

> Diese USB Funktion muss ihm ja per Software "beigebracht" werden, wäre
> das Geringste Problem.
Genau mein Humor...

> Aber damit kann ich doch diese Daten ausgeben und ihm dann an dem UART
> Ausgeben lassen oder etwa nicht ?
Was diese Aussage auch immer bedeuten soll.

Stefan F. schrieb:
> Vielleicht. Schau halt ins Datenblatt. Ich empfehle nur Bauteile, die
> ich kenne.
Und ich dachte immer, du seist allwissend, so wie du dich hier aufführst 
(und andere beleidigst).

von Oliver S. (oliverso)


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Kevin X. schrieb:
> Und was ist mit dem Atmega2560, der hat
> doch
> die USB Funktion drin, oder habe ich das Falsch gelesen?

Drin hat der wie die alle anderen AVRs ohne „U“ im Namen bzgl. USB gar 
nichts.

Und löten wollen kannst du den bestimmt nicht.


> Diese USB Funktion muss ihm ja per Software "beigebracht" werden, wäre
> das Geringste Problem.

Software-USB ist mit einem AVR nicht trivial.

Oliver

von Kevin X. (kevin_x)


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Warum ich diesen FT232 meiden will liegt einfach darin, ich arbeite sehr 
ungern mit diesen MiniDingern, gerade in Testaufbauten. Da ist mir das 
mit Grobmotoriker Bauteilen lieber, die kann man einfacher wechseln ohne 
Großen Aufwand.

Deswegen ist mir das Bauteil im DIP Format wesentlich sympatischer.

von Rahul D. (rahul)


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Kevin X. schrieb:
> Warum ich diesen FT232 meiden will liegt einfach darin, ich
> arbeite sehr
> ungern mit diesen MiniDingern, gerade in Testaufbauten. Da ist mir das
> mit Grobmotoriker Bauteilen lieber, die kann man einfacher wechseln ohne
> Großen Aufwand.
>
> Deswegen ist mir das Bauteil im DIP Format wesentlich sympatischer.

In Testaufbauten verwendet man doch normalerweise irgendwelche 
funktionieren de Adapterplatinen, um mögliche Fehlerquellen zu 
minimieren.

von Stefan F. (Gast)


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Kevin X. schrieb:
> Warum ich diesen FT232 meiden will liegt einfach darin, ich arbeite sehr
> ungern mit diesen MiniDingern, gerade in Testaufbauten. Da ist mir das
> mit Grobmotoriker Bauteilen lieber, die kann man einfacher wechseln ohne
> Großen Aufwand.

Da könnte der MCP2221 für dich interessant sein.

von G. 4. (g457)


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> Deswegen ist mir das Bauteil im DIP Format wesentlich sympatischer.

Falls du nur USB-uart brauchst: Die Baugruppen gibt es günstig fertig, 
Stichwort für die Suche (z.B. im großen Fluß) ist "usb ttl" (kein 
Scherz!). Da kannst Du dann den bevorzugten AVR dranhängen, der noch 
zusätzliche Sachen macht. Falls der atmega auch gleich mit drauf sein 
darf, dann schau dir doch mal die Aruino-Nano-Klone an, die haben USB, 
USB-Seriell-Wandler, einen atmega328, und sie kommen in einem 
riesen-DIP-artigen Formfaktor. Und günstig sind sie auch.

HTH

von Rainer W. (rawi)


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Kevin X. schrieb:
> Der Weg wäre dann USB -> IC -> RS232 und das gleiche wieder zurück; Ich
> glaube das heißt USART oder?

Ein USART liefert bestimmt keine RS-232 Signale. So ein USART arbeitet 
normalerweise mit 3.3 oder 5V.

von Stefan F. (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Ein USART liefert bestimmt keine RS-232 Signale. So ein USART arbeitet
> normalerweise mit 3.3 oder 5V.

USART, RS-232, TTL, CMOS wird alles wild durcheinander geworfen. Nicht 
nur von Laien, sondern auch von Händlern, die es besser wissen sollten. 
Ich habe mich daran gewöhnt.

von Frank K. (fchk)


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Kevin X. schrieb:
> Warum ich diesen FT232 meiden will liegt einfach darin, ich arbeite sehr
> ungern mit diesen MiniDingern, gerade in Testaufbauten. Da ist mir das
> mit Grobmotoriker Bauteilen lieber, die kann man einfacher wechseln ohne
> Großen Aufwand.
>
> Deswegen ist mir das Bauteil im DIP Format wesentlich sympatischer.

Microchip hat da für Dich was passendes. Ist halt kein AVR.

PIC24FJ64GB002-I/SP
https://www.microchip.com/en-us/product/PIC24FJ64GB002

Ist im DIL28-Gehäuse, hat Hardware USB 2.0 Fullspeed Host/Device/OTG und 
zwei UARTs. Im Prinzip genau das, was Du brauchst.

fchk

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Was spricht dagegen, einen fertiges USB->RS232 Kabel zu benutzen und 
dann einen MAX232 (in DIL) neben Deinen Controller zu setzen?

Oder eins dieser FTDI-Kabel, die direkt UART auf losen Drähten ausgeben?

Dann hast Du doch, was Du willst und musst Dich mit dem blöden, bösen 
SMD nicht herumschlagen.

Ansonsten musst Du die Prozessorfamilie wechseln.
PIC24 wurde schon genannt.
Es gibt auch PIC18 mit USB in DIL
PIC32 auch.

Bei anderen Herstellern wird es aber eng. DIL ist nicht mehr so angesagt 
und ist derzeit im Begriff zu verschwinden.


Gruß
Jobst

von Kevin X. (kevin_x)


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Das ist doch supeer :) Wenn der sich ja genauso Porgrammieren lässt wie 
die Atmegags, wäre das top :)

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