Hallo zusammen, es gibt von der Firma DGT Schachbretter, die Figuren über einen LC-Schwingkreis in der Figur erkennen können. Die Firma TASC hatte damals ein ähnliches System in Produktion. Bei diesen Brettern gibt es wohl unter einer Zeile des Brettes und unter einer Spalte Spulen, die über einen Verstärker rückgekoppelt sind. Befindet sich nun eine Figur mit einem LC-Schwingkreis auf dem Feld, an dem sich die Spulen kreuzen, schwingt das System in einer figurentypischen Frequenz. Hier das Patent: https://patents.google.com/patent/US6168158B1/en So sehen die Spulen aus: https://www.chessprogramming.org/DGT_Board Ein paar Detailaufnahmen der Platine: https://www.chess.com/clubs/forum/view/adjusting-the-sensitivity-of-a-dgt-e-board Und die TASC-Figuren im Detail: https://www.michael-lang-schach.de/index.php?n=Main.TascR30 Ich wollte das System gerne nachbauen, jedoch nicht als Schachbrett, sondern nur für ein einzelnes Feld (also ohne das Multiplexen von Zeilen/Spalten, wie es im Patent beschrieben wird). Dann hätte ich unter dem einen Feld also zwei Spulen, eine "Sendespule" und eine "Empfangsspule". Leider findet man keine detaillierten Informationen darüber, wie die Schaltung genau aufgebaut ist, geschweige denn, welche Komponenten verbaut werden. Ich bin bei der Suche nach einem geeigneten Aufbau über den sogenannten "Reinartz-Oszillator" gestolpert, der sich für diesen Zweck eventuell anbietet: https://www.nutsvolts.com/magazine/article/bipolar_transistor_cookbook_part_5 (Fig. 11) Dazu habe ich eine kleine Simulation in LTSpice zusammengebaut (siehe Anhang). Grün das Signal nach dem Comparator LT1016, Rot das Signal vor dem Komparator an der unteren Spule, Blau die Referenzspannung am Comparator. Die Resonanzfrequenzen liegen je nach Wahl der Kapazität in dem LC-Schwingkreis bei 2-10 MHz. Ich habe aber noch ein paar Fragen an die Experten, die sich mit der Technik besser auskennen als ich: 1) Bin ich mit dem Reinartz-Oszillator überhaupt auf dem richtigen Weg, oder kann man das eleganter lösen? 2) Ist der Kopplungsfaktor von 0.2 (habe ich einfach mal geschätzt) bei den unterschiedlichen Luftspulen überhaupt realistisch? 3) Das System schwingt nur an, wenn es einen äußeren Impuls, wie z.B. das Einschalten der Spannung zu Beginn gibt - es wäre in der Realität natürlich gut, wenn das System von selbst zu schwingen beginnt, sobald eine Kopplung zwischen dem LC-Schwingkreis und den anderen beiden Spulen gibt - wie kann man das realisieren? Würde mich freuen, wenn man mir hier weiterhelfen könnte! Viele Grüße Joachim
Wenn du nur ein Feld brauchst, warum nicht RFID. Gibt es nahezu fertig. Es sei denn du willst gerne sebst basteln.
Ich wollte schon gerne basteln - RFID geht natürlich auch, aber ich bin an der Technik mit den Schwingkreisen interessiert. Außerdem könnte man damit Induktivitäten bei bekanntem C oder Kapazitäten bei bekanntem L messen. Off Topic: Schachbretter wären sicher auch mit RFID realisierbar, es gibt eine gute Application Note von Texas Instruments zum Multiplexen von NFC-Reader-Antennen ;)
Joachim S. schrieb: > Ich wollte das System gerne nachbauen, jedoch nicht als Schachbrett, > sondern nur für ein einzelnes Feld schreib doch mal was es werden soll, nicht wie du dir die Lösung vorstellst. Für ein Feld reicht ein Reedkontakt oder ein LDR. Wer mag bestellt sich Einweg RFID Fahrkarten der griechischen Verkehrsbetriebe.
Ich bin diesem System interessiert, weil ich den Ansatz, LC-Schwingkreise als eine Art Tag zu benutzen, ganz interessant finde und an den technischen Details interessiert bin - und bei der Realisierung eines Nachbaus idealerweise noch was lernen kann.
Hallo, ich könnte mir vorstellen daß das mit einem DIP-Meter funktionieren könnte. Zusammen mit einem Multiplexer kriegst du maximal 32 Frequenzen. Dort wo keine Figuren stehen gibt es keinen Ausschlag und dort wo eine Figur steht gibt es eine passende Frequenz. https://de.wikipedia.org/wiki/Dipmeter https://www.darc.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Grundlagen_klassischer_Dipmeter_mit_Bildern.PDF
Ein Schwingkreis entzieht dem DIP Meter auf seiner Resonanzfrequenz Energie, man müsste also ein Sweep Signal auf die Felder legen und den 'Dip' auswerten. Habe ich mal für einen Sensor entwickelt, ist aber seit RFID überholt. Und ich hatte damals nur die Rechenleistung eines 8048 zur Verfügung.
Alle Schachfiguren die fehlen, haben keinen Schwingkreis, also fehlen C1 und L3. Dann schwingt der Oszillator nicht und der LT1016 gibt kein Signal aus. Ist aber am Kreuzungspunkt des Multiplexer ein Schwingkreis, dann schwingt der Oszillator und der LT1016 gibt die Frequenz der Figur aus. Damit ist die Figur und deren Position erkannt. Dazu braucht kein Sweep Signal.
Viele Schachbretter kommen ohne Figurcode aus. Sie merken sich einfach, wo eine Figur hochgenommen und wo eine abgesetzt wurde. Und für eine Analyse setzt man die benötigten Figuren zuerst auf ihre Ausgangspositionen.
Thomas R. schrieb: > Alle Schachfiguren die fehlen, haben keinen Schwingkreis, also fehlen C1 > und L3. > Dann schwingt der Oszillator nicht und der LT1016 gibt kein Signal aus. > > Ist aber am Kreuzungspunkt des Multiplexer ein Schwingkreis, dann > schwingt der Oszillator und der LT1016 gibt die Frequenz der Figur aus. > > Damit ist die Figur und deren Position erkannt. Ja das Prinzip ist an sich klar, es geht mir eher darum, ob die Schaltung, die ich da nach ein bisschen Recherche zusammengebastelt habe, für den Zweck geeignet ist oder ob es da bessere Schaltungen für gibt. Sicher geht das auch mit RFID, Reed oder was weiß ich, aber das ist nicht das Ziel - es geht mir explizit um den Ansatz mit Schwingkreisen. Die Lösung mit DIP-Meter ist an sich auch interessant, da werde ich mich mal ein wenig einlesen.
In einem der Franzis Fachbüchlein aus den 70er Jahren (Radio Praktiker Bücherei, ich glaube der Autor war Lothar Sabrowsky) wurde ein "geheimes Türschloß" zum Nachbau vorgestellt das genau dieses Prinzip nutzt. Hinter einem Loch in der Tür (oder wo auch immer der Leser sein soll) ist eine Antennenspule von einer MW Ferritantenne, nur ohne Ferrit. Die Auswerteschaltung schwingt vor sich hin oder es wird durch das Einführen des passenden Ferritstabes hinten ein Kontakt betätigt der die Stromversorgung schaltet. Da jeder Ferritstab in der Spule eine leicht andere Resonanzfrequenz erzeugt, wird nur der "richtige" Stab akzeptiert und das Türschloß geschaltet. Ziemlich blöd wenn der "Schlüssel" mal hinfällt ;-)
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Hallo, ich hätte jetzt gar keine Schwingung bei der Ansteuerung erwartet. Schliesslich will man ja den gekoppelten Schwingkreis frei schwingen lassen. Durch die induktiver Rückkopplung kann man dann die Frequenz dieses Schwingkreises messen. Eine Stimmgabel wird ja auch nicht geschüttelt, sondern angeschlagen. Gruß Gunther
Thomas R. schrieb: > In einem der Franzis Fachbüchlein aus den 70er Jahren (Radio Praktiker > Bücherei, ich glaube der Autor war Lothar Sabrowsky) wurde ein "geheimes > Türschloß" zum Nachbau vorgestellt das genau dieses Prinzip nutzt. Danke für den Hinweis! Das hört sich interessant an, da könnte ich an einem Nachbau Spaß haben - ich nehme an, die Schaltung verwendet dann z.B. einfach einen "normalen" Oszillator, z.B. Hartley, Colpitts oder Meißner? Gunther M. schrieb: > ich hätte jetzt gar keine Schwingung bei der Ansteuerung erwartet. > Schliesslich will man ja den gekoppelten Schwingkreis frei schwingen > lassen. > Durch die induktiver Rückkopplung kann man dann die Frequenz dieses > Schwingkreises messen. Eine Stimmgabel wird ja auch nicht geschüttelt, > sondern angeschlagen. Danke Gunther für die Antwort, das sieht tatsächlich nach der Art von Lösung aus, die ich suche - wobei die Schwingung hier natürlich recht schnell abnimmt, wenn die Spulen noch einen Widerstand bekommen. Da müsste man dann recht schnell die Frequenz messen. Oder gibt es eine Möglichkeit, weiter Energie einzuspeisen, so dass die Amplitude konstant bleibt? Grüße Joachim
Was ist denn an einer großen Luftspule unter dem Spielfeld kombiniert mit einem Resonanzkreis in der Spielfigur so schwer?? Resonanzkreis codiert durch passende Kondis mit einer Standard-Induktivität auf Rollenkern. Also simples Loch von unten in die Figur und zwei Lötstellen, wie bei einem 58kHz Anti-thaft-Tag. Zentral ein Oszillator, der via zwei 1:8 Analogmultiplexer durchs Spielfeld rotiert. Prozessor mißt Schwingfrequenz, die vom individuellen Kondi bestimmt wird. Kondis gibt es engtoleriert fertig von der Stange.
Joachim S. schrieb: > Danke für den Hinweis! Das hört sich interessant an, da könnte ich an > einem Nachbau Spaß haben - ich nehme an, die Schaltung verwendet dann > z.B. einfach einen "normalen" Oszillator, z.B. Hartley, Colpitts oder > Meißner? > Nach einigem Suchen habe ich vermutlich das richtige Buch antiquarisch gefunden und gekauft. Wenn es hier ist kann ich dir das Kapitel per PM zukommen lassen. Hier Einstellen dürfte wohl das Urheberrecht verletzen?
Thomas R. schrieb: > Dazu braucht kein Sweep Signal. Du hast mit dem Grid Dipper angefangen. Ich habe nur erklärt, das ein Grid Dipper nicht anfängt zu schwingen, wenn man einen Schwingkreis in die Nähe hält. Im Gegenteil ist der Dipper ein Oszillator, mit dem man Schwingkreise anmessen kann. Willst du also mit einem Dipper Schwingkreise nach Frequenz finden, brauchts doch ein Sweep Signal. Der TE sucht allerdings nach einem Ozillator, der erst schwingt, wenn man einen Schwingkreis in die Nähe bringt. Ich vermute aber, das ein real aufgebauter Oszillator ohne Schwingkreis wild irgendwo in VHF oder UHF schwingt.
Abdul K. schrieb: > Was ist denn an einer großen Luftspule unter dem Spielfeld kombiniert > mit einem Resonanzkreis in der Spielfigur so schwer?? > > Resonanzkreis codiert durch passende Kondis mit einer > Standard-Induktivität auf Rollenkern. Also simples Loch von unten in die > Figur und zwei Lötstellen, wie bei einem 58kHz Anti-thaft-Tag. > > Zentral ein Oszillator, der via zwei 1:8 Analogmultiplexer durchs > Spielfeld rotiert. Prozessor mißt Schwingfrequenz, die vom individuellen > Kondi bestimmt wird. Kondis gibt es engtoleriert fertig von der Stange. Heißt das, ich könnte z.B. einen simplen Colpitts-Oszillator bauen und der würde durch die bloße Anwesenheit eines LC-Schwingkreises messbar und verlässlich verstimmt? Oder muss es hier eine spezielle Konstruktion sein? Wie gesagt, multiplexen muss noch nichtmal sein, mir reicht es, wenn ein Versuchsaufbau erstmal für ein Feld funktioniert - Multiplexen macht das ganze ja wieder komplizierter. Der 74HC4060 hört sich schon brauchbar an, wenn man was zum Zählen da hat!
Du brauchst einen LC-Oszillator, der aud einer Bestimmten Frequenz schwingt. Bringst Du nun in die Nähe dessen Spule einen auf die gleche Frequenz einen abgestimmten Schwingkreis, so bedämpft diesewr deinen Oszillator, wenn die beiden Frequenzen überinstimmen. Den Sprung (also den DIP) in der Stromaufnahme deines Oszillators wertest Du aus. Willst Du unterschiedliche Schwingkreise mit den Oszillator erkennen so muß, wie schon gesagt, dieser sweepen, etwa als VCO mit ner Sägezahnspannung. In dem Augenblick, wo dein Schwingkreis mit der Frequenz des Oszillators übereinstimmt erfolgt dann der "DIP", die Zeit zwischen dem Beginn des Sägezahns bis zum Dip ist die Frequenz des Schwingkreises. mfg
Der 4060 ist nur ein Beispiel, wo eben eine Oszillatorschaltng im DB beschrieben ist. Die läuft auch mit LC Bestückung.
Abdul K. schrieb: > Der 4060 ist nur ein Beispiel, wo eben eine Oszillatorschaltng im DB > beschrieben ist. Die läuft auch mit LC Bestückung. Also würde ich den Quartz durch einen Widerstand, eine Induktivität und eine Kapazität in Serie ersetzen? Würde sich in dem Fall denn die Frequenz groß ändern, wenn ein weiterer LC Schwingkreis mit der Induktivität gekoppelt wird?
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