Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CD Player: NO DISC


von Helmut H. (65sc02)


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Hallo,

im Repair Cafe hat mir eine Dame ihren alten CD Spieler gebracht.
1
Typ Tevion MCD 304
2
EAN 23196636
Radio spielt, Anzeige ist auch OK, also µC geht, NT (wird von außen mit 
14V, 3A aus einem Stecker-NT versorgt) geht.

Sofort aufgefallen ist, dass der Sieb-Elko (6800µF, 16V) kaputt war, da 
oben das Sicherheitsventil aufgegangen war. ESR-Meter sagte 1 Ohm und 
leaky. Den habe ich ersetzt, was aber nichts geändert hat.

Die CD wird eingezogen und dreht an. Aber nach einiger Zeit kommt eben 
"NO DISC".

Ich habe schon mehrere kommerziell gepresste CDs probiert: NO DISC.

Ohne CD kommt das "NO DISC" wesentlich schneller.

Der Schlitten für den Laser kann verfahren: ich habe ihn manuell ganz 
nach außen gefahren und er fährt dann wieder in die Mitte.

Ich habe die Führung des Schlittens und die Zahnräder gereinigt und neu 
mit ganz wenig Sprühöl 88 geschmiert. Das Verfahren von Hand geht 
überraschend schwer, was aber auch an der großen Übersetzung liegen 
kann, ich habe da keine Erfahrungswerte.

Linse habe ich mit Isopropanol und Q-Tip gereinigt (war aber kein Dreck 
zu sehen). Sieht wirklich klar aus.

Das kleine Poti für den Laserstrom (auf dem Schlitten) habe ich 
testweise (nach Anzeichnen der Werkseinstellung) minimal nach links und 
nach rechts verdreht: keine Änderung.

Ich habe ein Oszi und könnte das Augendiagramm darstellen, nur weiß ich 
nicht wo anschliessen. Ich habe keine Unterlagen zum Gerät.

Ich habe auch keine Erfahrung mit CD-Spielern. Hat vielleicht jemand 
einen Tipp?

Danke im Voraus

Helmut

: Bearbeitet durch User
von Harry L. (mysth)


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Hier kannst du Einiges darüber lernen, welche Probleme typischerweise 
auftreten können:
https://www.youtube.com/watch?v=_AEKV2X2tqw
https://www.youtube.com/watch?v=W6s7LZtOdyU

von Wastl (hartundweichware)


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Helmut H. schrieb:
> Ich habe auch keine Erfahrung mit CD-Spielern. Hat vielleicht jemand
> einen Tipp?

Gute CD Player haben einen justierbaren Laser der sich durch
die Elektronik in seiner Höhe zur CD optimal einstellt. Sollte
eigentlich immer selbstjustierend sein ....

Billige CD Player haben als Ersatz dafür einen Laser der statisch
auf einer bestimmten Höhe "fährt" und damit in seiner Abtast-
Empfindlichkeit schon mal daneben liegen kann. Bei solchen
Versionen gibt es eine Schraube zum "Nachstellen". Wenn man die
Schraube findet kann man ja mal sein Glück versuchen.

von Jörg R. (solar77)


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Harry L. schrieb:
> Hier kannst du Einiges darüber lernen, welche Probleme
> typischerweise
> auftreten können:
> https://www.youtube.com/watch?v=_AEKV2X2tqw

Aus meiner Sicht einer der besten Youtuber überhaupt. Ruhig, sachlich, 
kompetent. Keine nervige Musik, keine nervige Kameraführung, angenehme 
Stimme.

@TO
Mit ihm würde ich an Deiner Stelle Kontakt aufnehmen. Vielleicht hat er 
Unterlagen, oder zumindest einen Tipp wo Du sie bekommen kannst. 
Vielleicht kennt er das Gerät auch und kann direkt Hinweise geben.

Er hat selbst mal in einem Repaircafe gearbeitet, betreibt aber seit 
einiger Zeit seinen eigenen Youtube-Kanal.

Vielleicht kannst Du ja auch Kontakt zu anderen Repaircafe‘s aufnehmen.
Seit ihr untereinander vernetzt?

von Michael B. (laberkopp)


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Helmut H. schrieb:
> Hat vielleicht jemand einen Tipp?

Linsendreck mit Isoprop angeklebt, Laser verstellt, Führungen geölt 
statt mit plastikverträglichem Fett gefettet: um den Laser-Pickup musst 
du dich nicht mehr kümmern  der ist hin.

Bau ein neues Laser-Pickup ein, die üblichen (KSS213) gibt es für wenige 
EUR in mieser chinesischer Nachbauqualität und wenn man die richtige 
Typennummer nimmt ist eine Justage nicht erforderlich.

Allerdings hilft das nicht in allen Fällen, hatte auch schon schlechte 
Netzteile und sich selbst ausgelötete Motortreiber...

Richtige Justage von Tracking, Focus, Augendiagramm geht nur mit Test-CD 
und manche CD-Player haben gar keine Trimmpotis mehr spulen das digitale 
Testprogramm selber ab.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Helmut H. schrieb:
> Die CD wird eingezogen und dreht an.

Bedeutet, dass der Laser auf die Reflektionsschicht fokusiert.

Helmut H. schrieb:
> Ich habe ein Oszi und könnte das Augendiagramm darstellen, nur weiß ich
> nicht wo anschliessen. Ich habe keine Unterlagen zum Gerät.

Mach doch mal (scharfe, gut aufgelöste) Fotos. Welche Chips sind 
verbaut?
Hat das Gerät Tracking-(Gain+Offset)-Potis?

Tevion sagt mir gar nichts, davon Serviceunterlagen zu bekommen, ist ehr 
unwahrscheinlich.

Gruß
Jobst

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wastl schrieb:
> Billige CD Player haben als Ersatz dafür einen Laser der statisch
> auf einer bestimmten Höhe "fährt" und damit in seiner Abtast-
> Empfindlichkeit schon mal daneben liegen kann.

Das ist Unsinn. Jeder, aber auch wirklich jeder CD Player hat ein 
Laserpickup, das mittels Spulen in der Höhe und leicht seitlich 
eingestellt wird. Das ist schon deswegen nötig, weil jede CD einen 
Höhenschlag haben kann und auch leichtes 'Eiern' vom Player toleriert 
werden muss. Das beruht auf einem Regelwerk, den die Hersteller von CDs 
und Playern erschaffen haben, weil die Fertigung der CDs sonst 
unerträglich teuer würde und auch nicht langzeitstabil wäre.
Die entsprechenden Regler finden sich unter F-Gain (Focus Gain) und 
T-Gain (Tracking Gain). Dazu guckt man sich aber erstmal an, was ein 
Oszilloskop am RF Messpunkt macht. Da sieht man im Idealfall eine HF, 
die konstante Amplitude hat und bei jeder Umdrehung der CD leichte 
Buckel hat. Starke Einbrüche deuten auf Focus Probleme oder generell zu 
wenig Pegel vom Pickup hin. Überschwinger pro Umdrehung sind eher ein 
Tracking Problem.

Natürlich ist Tracking in zwei Regelkreise aufgeteilt. Fein Tracking 
wird mit der Tracking Spule im Pickup erledigt und Grobtracking per 
Schlittenmotor.
Bessere Player benutzen 3 Laserbeams, um das Tracking zu verbessern. So 
muss die Tracking Logik die Richtung nicht 'raten', sondern benutzt dazu 
die Infos der beiden Begleitbeams.

Am Laserstrom verstellt man erstmal gar nix, ohne das RF Signal dabei zu 
beobachten. Alte Sony Player wurden oft mit zu hohem Strom ausgeliefert. 
Das funktioniert einige Zeit, macht aber das Pickup mit der Zeit kaputt. 
(ich sage nur KSS190 oder KSS210)

Jobst M. schrieb:
> Tevion sagt mir gar nichts

Wimre ist das eine Marke, die es in Läden gibt, die sonst Kaffee 
verkaufen.

: Bearbeitet durch User
von Tobias W. (hacker-tobi)


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Ich hatte so etwas an einem anderen Tevion Gerät auch schon im Repair 
Café.

Fehlerbild: Anlage schaltet kaum noch ein, und wenn brummt das Radio und 
CD wurden nicht erkannt.

Hier war der Motor des spindeltriebs defekt (drehte noch aber zu langsam 
und wurde 80 grad heiss) und das Flachbandkabel der laser Einheit fing 
an einzureissen .
Auch der grosse Siebelko im Netzteil war platt

Beides war noch zu bekommen, aber Schlussendlich wurde seitens der 
Besitzer auf eine Reparatur des cd laufwerk verzichtet ob des geringen 
zeitwerts. Daher hab ich den Motor abgeklemmt, das Flachbandkabel 
entfernt und den Elko ersetzt. Damit blieb das Radio nutzbar und das 
Laufwerk zumindest reparabel.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich habe auch keine Erfahrung mit CD-Spielern. Hat vielleicht jemand
> einen Tipp?

Wenn du also keine Ahnung hast, wieso bastelst du dann an anderer
Leute Technik rum?

Dein Player versucht auf die CD zu fokussieren und schafft es nicht.
Reinigen der Linse ist da das erste, aber das hast du schon gemacht.

Der naechste Schritt waere nun das du dein Oszi an den RF-Ausgang 
haengst
und mal den Pegel dort mit den Angaben im Servicemanual vergleichst.
Daran siehst du dann ob du einen neuen Pickup brauchst oder nicht.

Ausserdem sei noch gesagt das gepresste CDs einen deutlich hoeheren
Signalpegel liefern als gebrannte oder gar die beknackten CD-RWs.
Getestet wird also immer mit einer gekauften CD, spaeter eingestellt
dann mit einer gebrannten.

> Ich habe die Führung des Schlittens und die Zahnräder gereinigt und neu
> mit ganz wenig Sprühöl 88 geschmiert. Das Verfahren von Hand geht
> überraschend schwer, was aber auch an der großen Übersetzung liegen
> kann, ich habe da keine Erfahrungswerte.

Dort sollte sich eigentlich ein weisses Fett befinden. Das kann im laufe 
der Zeit fest werden, dann muss man das sauber machen und neu fetten, 
aber sicher nicht mit Spruehoel!

> Das kleine Poti für den Laserstrom (auf dem Schlitten) habe ich
> testweise (nach Anzeichnen der Werkseinstellung) minimal nach links und
> nach rechts verdreht: keine Änderung.

Das kann schon ausgereicht haben um die Diode zu zerstoeren.

> Ich habe ein Oszi und könnte das Augendiagramm darstellen, nur weiß ich
> nicht wo anschliessen. Ich habe keine Unterlagen zum Gerät.

Ueblicherweise steht da irgendwo RF dran. Die Sollspannung liegt 
irgendwo bei 1-2V, aber ohne Servicemanual kann man das nicht sicher 
sagen.

Vanye

von Wastl (hartundweichware)


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Matthias S. schrieb:
> Das ist Unsinn. Jeder, aber auch wirklich jeder CD Player hat ein
> Laserpickup, das mittels Spulen in der Höhe und leicht seitlich
> eingestellt wird.

Nur weil du noch keinen starren Laser im CDPlayer gesehen hast
heisst das nicht dass es die nicht gibt. Ich dagegen habe
solche schon gesehen und mit der Höhenjustierung einen un-
sensiblen Player wieder zum Funktionieren gebracht.

Sonst würde ich keinen solchen "Unsinn" zum Besten geben.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Nur weil du noch keinen starren Laser im CDPlayer gesehen hast

Dann erzaehl doch mal wie der hiess. Ich hab eigentlich auch schon
ein paar Player von innen gesehen und auch noch keinen gesehen
wo nicht ueber die Hoehe fokussiert wuerde. Schliesslich kommt
es da auf wenige Mikrometer an. Da sind ja schon die Disks
selber ungenauer.

Vanye

von Cyblord -. (cyblord)


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Vanye R. schrieb:
> Wenn du also keine Ahnung hast, wieso bastelst du dann an anderer
> Leute Technik rum?

Das finde ich auch immer wieder amüsant. Da gibt man sich gegenüber 
Laien als der Profi aus und nimmt deren Technik zur Reparatur, um dann 
hier zu erklären, man kenne sich ja gar nicht damit aus.
Ja dann sag das doch gleich und nimm das Ding gar nicht erst an!

von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Wenn du also keine Ahnung hast, wieso bastelst du dann an anderer
>> Leute Technik rum?
>
> Das finde ich auch immer wieder amüsant. Da gibt man sich gegenüber
> Laien als der Profi aus und nimmt deren Technik zur Reparatur,

Da finde ich viel amüsanter, dass ihr Experten scheinbar alle mit eurem 
kompletten Erfahrungsschatz geboren wurdet. Denn ohne Erfahrung darf man 
nicht an sowas ran, kann also auch keine Erfahrung sammeln.

von Helmut H. (65sc02)


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Jobst M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Die CD wird eingezogen und dreht an.
>
> Bedeutet, dass der Laser auf die Reflektionsschicht fokusiert.
>
> Helmut H. schrieb:
>> Ich habe ein Oszi und könnte das Augendiagramm darstellen, nur weiß ich
>> nicht wo anschliessen. Ich habe keine Unterlagen zum Gerät.

Ich habe keinen Testpunkt "RF" oder "HF" gefunden.

>
> Mach doch mal (scharfe, gut aufgelöste) Fotos. Welche Chips sind
> verbaut?

Siehe anbei. Das 16-polige Flachbandkabel von der Laser-Einheit kommt in 
der Mitte der Platine hoch. Es ist dann scharf abgeknickt (war so) und 
eingesteckt. Ich sehe keine Ver-/Ent-Riegelung für das Flachbandkabel, 
die lösen könnte, um es mal zu entfernen.

> Hat das Gerät Tracking-(Gain+Offset)-Potis?

Nein, nichts zu sehen.

>
> Tevion sagt mir gar nichts, davon Serviceunterlagen zu bekommen, ist ehr
> unwahrscheinlich.

Ich weiß. Das ist eher eine Billigmarke.

>
> Gruß
> Jobst

von Harald K. (kirnbichler)


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Wastl schrieb:
> Nur weil du noch keinen starren Laser im CDPlayer gesehen hast
> heisst das nicht dass es die nicht gibt.

Nur weil Du noch keine achtköpfigen Aliens gesehen hast, heißt das 
nicht, daß es die nicht gibt.

> Ich dagegen habe solche schon gesehen

Nein. Hast Du nicht. Oder Du hast nicht verstanden, was Du da gesehen 
hast und reimst Dir eine falsche Erklärung zusammen. CD-Player (und 
andere optische Laufwerke) können ohne dynamische Focussierung des 
Lasers nicht funktionieren, das ist absolut ausgeschlossen. Die 
dynamische Focussierung ist das Kernelement, das die Konstruktion 
derartiger Geräte überhaupt erst möglich gemacht hat.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Helmut H. schrieb:
> Siehe anbei. Das 16-polige Flachbandkabel von der Laser-Einheit kommt in
> der Mitte der Platine hoch. Es ist dann scharf abgeknickt (war so) und
> eingesteckt. Ich sehe keine Ver-/Ent-Riegelung für das Flachbandkabel,
> die lösen könnte, um es mal zu entfernen.

Es könnte sein, das die Flex (Kabel) fest in dem Ding sitzt, es könnte 
aber auch sein, dass Du sie mit etwas vorsichtiger Gewalt herausziehen 
kannst.
Wenn es steckbar ist, ist die Anzahl der Zyklen aber sehr begrenzt!
Es heraus zu ziehen ergibt meines Erachtens kaum einen Sinn.

>> Tevion sagt mir gar nichts, davon Serviceunterlagen zu bekommen, ist ehr
>> unwahrscheinlich.
>
> Ich weiß. Das ist eher eine Billigmarke.

Die Chips selbst ja auch schon ...

Naja, das ist eben die Strafe dafür, wenn man seine Elektronik beim 
Kaffeeröster kauft.

"Hören Sie, junger Mann! Ich kaufe dort IMMER meinen Kaffee! Da gab es 
nie etwas zu beanstanden! **mecker*"

Viel Spaß mit dem Ding ...

So, ich fahre nun zum Klempner. Kartoffeln kaufen ...

Gruß
Jobst

von Harald K. (kirnbichler)


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Jobst M. schrieb:
> Tevion sagt mir gar nichts, davon Serviceunterlagen zu bekommen, ist ehr
> unwahrscheinlich.

Das ist eine Handelsmarke von Aldi-Süd.

von Peter K. (chips)


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wenn ich mich herablassen würde, so einen Ch...Schrott anzufassen, würde 
ich folgendes probieren:
Motore: mit Ohmmeter prüfen und langsam drehen - bei bestimmten 
Drehwinkel R zu niedrig oder zu hoch ?
Elkos: da sind Schaltregler auf dem Board mit minderwertigen Elkos - mit 
versauten Spannungen kommt die Elektronik fürs Laufwerk vielleicht nicht 
klar ?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Wastl schrieb:
> Billige CD Player haben als Ersatz dafür einen Laser der statisch
> auf einer bestimmten Höhe "fährt" und damit in seiner Abtast-
> Empfindlichkeit schon mal daneben liegen kann.

Das klingt für mich nach einem Märchen. Alleine schon wegen der üblichen 
Materialstreuungen und Vibrationen ist eine ständige Korrektur des Fokus 
erforderlich.

: Bearbeitet durch User
von Helmut H. (65sc02)


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Vanye R. schrieb:
>> Ich habe auch keine Erfahrung mit CD-Spielern. Hat vielleicht jemand
>> einen Tipp?
>
> Wenn du also keine Ahnung hast, wieso bastelst du dann an anderer
> Leute Technik rum?

Seriously, jetzt aber?!?

Ich hab keine Erfahrung mit CD Spielern, Elektronik allgemein schon. 
Irgendwann muss ja jeder mal anfangen -- wie @chaoskind ja auch meinte. 
Drum frage ich ja auch hier -- wenn ich schon alles weiß, komme ich 
nicht hierher um Rat.

Die Dame hat nichts zu verlieren: CD geht jetzt nicht, wenn ich da was 
kaputt mache, dann geht sie hinterher auch nicht. Für einen 
Rundfunktechniker, der sowas vielleicht täglich macht (bzw. gemacht hat, 
weil heute CD Spieler nicht mehr so verbreitet sind) lohnt die Reparatur 
sowieso nicht, Zeitwert des ganzen Geräts ist wohl unter 10€, deshalb 
kommt sie ja ins Repair Cafe, wo wir das kostenlos machen, aber halt mit 
der Einschränkung, dass wir auch mal was versehentlich kaputt machen 
können. Das ist ihr bewusst, das wurde ihr gesagt, das hat sie mit 
Unterschrift bestätigt. Die Dame kann also nur gewinnen, dann nämlich, 
wenn ich es doch hinbringe, auch wenn ich das noch nie gemacht habe.

Daher finde ich auch so Foren wie dieses hier so gut (bis auf die 
toxischen Auswüchse, seufz). Im Idealfall bekommt die Dame einen 
funktionierenden CD Spieler zurück und ich habe Erfahrung in der 
Reparatur von CD-Spielern gewonnen und was dazugelernt. Win-Win.

Die folgenden Ratschläge sind dann ja durchaus wieder konstruktiv - 
danke! Ich komm mal wieder runter ... ;-)

>
> Dein Player versucht auf die CD zu fokussieren und schafft es nicht.
> Reinigen der Linse ist da das erste, aber das hast du schon gemacht.

Yup.

>
> Der naechste Schritt waere nun das du dein Oszi an den RF-Ausgang
> haengst
> und mal den Pegel dort mit den Angaben im Servicemanual vergleichst.
> Daran siehst du dann ob du einen neuen Pickup brauchst oder nicht.

OK. Nur leider kann ich den RF-Ausgang nicht identifizieren :-( Ich sehe 
jedenfalls auf der Platine keinen solchen Aufdruck.

>
> Ausserdem sei noch gesagt das gepresste CDs einen deutlich hoeheren
> Signalpegel liefern als gebrannte oder gar die beknackten CD-RWs.
> Getestet wird also immer mit einer gekauften CD, spaeter eingestellt
> dann mit einer gebrannten.

Yup. Hab ich ja oben schon geschrieben, dass ich mehrere gepresste CDs 
probiert habe.

>
>> Ich habe die Führung des Schlittens und die Zahnräder gereinigt und neu
>> mit ganz wenig Sprühöl 88 geschmiert. Das Verfahren von Hand geht
>> überraschend schwer, was aber auch an der großen Übersetzung liegen
>> kann, ich habe da keine Erfahrungswerte.
>
> Dort sollte sich eigentlich ein weisses Fett befinden. Das kann im laufe
> der Zeit fest werden, dann muss man das sauber machen und neu fetten,
> aber sicher nicht mit Spruehoel!

Das läßt sich sicher noch nachholen, wenn er denn dann mal funktioniert. 
Für den Moment ist das Sprühöl (auf Q-Tip, damit die Gleitbahn 
eingerieben) auch gut. Also nichts überflutet hier, falls du das meinst.

>
>> Das kleine Poti für den Laserstrom (auf dem Schlitten) habe ich
>> testweise (nach Anzeichnen der Werkseinstellung) minimal nach links und
>> nach rechts verdreht: keine Änderung.
>
> Das kann schon ausgereicht haben um die Diode zu zerstoeren.

Es war wirklich sehr wenig, vielleicht 1 Grad. Und wenn, dann sei es 
halt so, siehe oben.

>
>> Ich habe ein Oszi und könnte das Augendiagramm darstellen, nur weiß ich
>> nicht wo anschliessen. Ich habe keine Unterlagen zum Gerät.
>
> Ueblicherweise steht da irgendwo RF dran. Die Sollspannung liegt
> irgendwo bei 1-2V, aber ohne Servicemanual kann man das nicht sicher
> sagen.

Ja, und wie andere auch schon sagten: es ist sehr unwahrscheinlich, ein 
Service-Manual aufzutreiben. :-(

>
> Vanye

von Helmut H. (65sc02)


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Peter K. schrieb:
> Elkos: da sind Schaltregler auf dem Board mit minderwertigen Elkos - mit
> versauten Spannungen kommt die Elektronik fürs Laufwerk vielleicht nicht
> klar ?

Ich glaube nicht, dass da Schaltregler drauf sind (wo wären die 
Induktivitäten?). Es kommen hier 14V vom Steckernetzteil an. Die vier 
Induktivitäten gehören wohl eher zur Stereo-Endstufe, vermutlich im 
Klasse-D Betrieb. Aber ja, versaute Spannung war auch mein erster 
Gedanke, daher habe ich als erstes den defekten Elko ersetzt. Hat nur 
nichts gebracht -- der Fehler liegt wo anders.

Auf dem 1. Bild sieht man den originalen C mit offenem Ventil, auf dem 
2. Bild habe ich ihn schon ersetzt.

Aber, ja, nachdem keine CD-Spieler spezifischen Tipps mehr kommen, werde 
ich mal wie üblich vorgehen: Betriebsspannung anschauen, 
Motor-Spannungen anschauen, Cs auslöten und prüfen, etc.

von Peter K. (chips)


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Peter K. schrieb:
> Motore: mit Ohmmeter prüfen und langsam drehen - bei bestimmten
> Drehwinkel R zu niedrig oder zu hoch ?

das war durchaus ein CD-Spieler spezifischer Tipp - habe lange Zeit UE 
repariert beruflich - wieso das negative Bewertungen bringt, versteh ich 
nicht

von Peter K. (chips)


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Helmut H. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass da Schaltregler drauf sind

das müsste mMn einer sein

von Cyblord -. (cyblord)


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Peter K. schrieb:
> Peter K. schrieb:
>> Motore: mit Ohmmeter prüfen und langsam drehen - bei bestimmten
>> Drehwinkel R zu niedrig oder zu hoch ?
>
> das war durchaus ein CD-Spieler spezifischer Tipp - habe lange Zeit UE
> repariert beruflich - wieso das negative Bewertungen bringt, versteh ich
> nicht

Ja aber was bringts? Jetzt wäre vielleicht der Motor hinüber. Und dann? 
Will man den austauschen?

Wenn man schon zugibt, dass der Zeitwert bei nahe 0 liegt und die Dame 
das Ding nur zur Reparatur abgibt, muss man den Sinn solcher Repaircafes 
in Frage stellen.
Es wäre noch nachvollziehbar, wenn da ambitionierte Bastler kommen, die 
Hilfe brauchen,  sich austauschen wollen, aber trotzdem selbst Hand 
anlegen.
Aber einfach abgeben und machen LASSEN? Aber muss natürlich jeder Wissen 
wie er sich zum Affen machen lässt.

von Peter K. (chips)


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a: einer der Motoren spinnt -> kann man evt. freibrennen am 
Labornetzteil,
bzw. man spart sich weitere unnötige Zeit zur Fehlersuche
b: Motoren sind gut - anderen Fehler suchen
immerhin läuft das LW ja schon an, also ist das Pickup nicht ganz tot
Sequenz sollte sein:
- Schlitten läuft auf Anfang
- Schlitten läuft auf TOC
- Laser an, Focus search ok
- Focusservo an, Trackingservo an, Disc Motor Servo an
- Discmotor Servo PLL locked - das scheint nicht zu klappen
- TOC einlesen

von Michael B. (laberkopp)


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Cyblord -. schrieb:
> Wenn man schon zugibt, dass der Zeitwert bei nahe 0 liegt und die Dame
> das Ding nur zur Reparatur abgibt, muss man den Sinn solcher Repaircafes
> in Frage stellen

Ist halt ähnlich fraglich, wie Foren zu betreiben, in denen Frustbolzen 
kostenlos ihren Frust abladen können, in dem sie anderen Leuten sagen, 
wie dumm diese doch sind, und man sich alleine für den Schlauesten hält.

von Axel R. (axlr)


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Da wird der kleine Anschlagschalter (meist ein kleiner, offener Kontakt, 
der vom Schlitten betätigt wird) dreckig sein oder dejustiert.

Zur allegenemeinen Diskussion beitragend: Ich halte reapaircafés auch 
eher für suspekt und komplett unnötig. Hab das selbst mal begeleitet und 
ich wahr schon sehr "überrascht", was dort wie abging. Hauptsache
 - Fördergelder
 - niemand ist illegal
 - jedem wird geholfen
von Leuten, sie selbst kaum Erfahrung haben.
Kurz vor Feierabend kommen dann immer die, die es sich am ehesten 
leisten könnten, einfach in einer fachwerkstatt die erbrachte Leistung 
zu bezahlen und schnorren sich durch, wurdern sich dann, wenn man leicht 
verstimmt reagiert.
Ich habe mich da ganz schnell wieder zurückgezogen. Ist aber 
wahrscheinlich so'n Generationen-Ding und ich bin schlicht zu alt für 
"sowas".

von Cyblord -. (cyblord)


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Michael B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Wenn man schon zugibt, dass der Zeitwert bei nahe 0 liegt und die Dame
>> das Ding nur zur Reparatur abgibt, muss man den Sinn solcher Repaircafes
>> in Frage stellen
>
> Ist halt ähnlich fraglich, wie Foren zu betreiben, in denen Frustbolzen
> kostenlos ihren Frust abladen können, in dem sie anderen Leuten sagen,
> wie dumm diese doch sind, und man sich alleine für den Schlauesten hält.

Natürlich ist das Forum dazu eine gute Analogie. Es lebt vom 
gegenseitigen Austausch.
Leute die reinkommen und fordern. "Mach mir XYZ", bringen nichts. Und so 
funktioniert das dann auch nicht.

> Kurz vor Feierabend kommen dann immer die, die es sich am ehesten
> leisten könnten, einfach in einer fachwerkstatt die erbrachte Leistung
> zu bezahlen und schnorren sich durch, wurdern sich dann, wenn man leicht
> verstimmt reagiert.

Na entweder man bietet kostenlosen Service oder halt nicht. Aber dann 
wieder nach Status und Geld zu unterscheiden ist auch nicht richtig.
Aber ja, will man seine Freizeit für den reichen SUV Fahrer opfern, als 
Veganer Alternativer Fahrradfahrer ohne Asche?

Also sind diese Cafes doch eher nicht zum abgeben. Fire and Forget? 
Sondern eher zum mitmachen? Aber halt nicht die arme Frau die ja keine 
Ahnung hat?

Ist halt so ähnlich wie die Cafes in denen man selbst den Preis 
bestimmen kann. Bestimmt jemand zu wenig, dann reagieren die Aggressiv. 
Dann stimmt wohl mit dem Konzept was nicht.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Axel R. schrieb:

> Zur allegenemeinen Diskussion beitragend: Ich halte reapaircafés auch
> eher für suspekt und komplett unnötig. Hab das selbst mal begeleitet und

Ich finde die Idee gut. Statt Elektro(nik)geräte mit kleinen Fehlern in 
den (Recycling-)Müll zu geben, warum nicht vorher checken, ob es nur ein 
kleiner Defekt ist? Die Qualität eines RCs steht und fällt immer mit der 
Kompetenz der Mitarbeiter.

Natürlich muss man immer abwägen, und so ein Ding wie diesen CD-Player 
zu reparieren (abseits von geplatzten Elkos und anderen einfachen 
Fehlern) kann man eigentlich nur noch mit Forschungsdrang begründen, 
sinnvoll ist das nicht mehr.

Ich hatte damals mal so eine All-In-One-Anlage von Medion für meine 
Mutter gekauft, regelmäßig nach ein paar Monaten Benutzung hatte der 
CD-Player genau diese Symptome gezeigt, war dann auf Garantie mehrmals 
in Reparatur diese Gurke. Auch nach anderen Erfahrungen mit dieser Marke 
- nie wieder Medion (oder ähnliches).

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Natürlich muss man immer abwägen, und so ein Ding wie diesen CD-Player
> zu reparieren (abseits von geplatzten Elkos und anderen einfachen
> Fehlern) kann man eigentlich nur noch mit Forschungsdrang begründen,
> sinnvoll ist das nicht mehr.

Also ich hab schon ollen Scheiss repariert, aber der ist dann aus dem 
Familienumfeld oder Freundeskreis und dann auch nur mit noergeln. :)
Aber wenn ich oben die Fotos der Platine sehe dann muss man kotzen
weil einfach alles nach billig und wirf mich weg schreit.

Das absolute Gegenteil ist dann z.B ein Sony DTC-77. Wo alles einfach
cool und toll ist, jede Reparatur Spass macht, du am ende aber etwas
hast was du wohl so nicht mehr verwenden wirst. :-D
BTW: Die alten Sony CD-Player hatten Custom-File. Da konnte man neben 
vielen
anderen Sachen auch die Einschaltmeldung umprogrammieren. Wuerde
meiner eine CD nicht finden dann stuende da "Fuck you!" .-)

Aber wenn bei mir einer ankommt mit einem Geraet aus den letzten 
20Jahren
wo ich kein Servicemanual finde und es ist nicht von vornherein banal,
dann sag ich immer NEIN!
Denn wenn man schon etwas umsonst macht dann muss es Spass machen, sonst
koennte ich in der Zeit mein Auto waschen oder Rasen maehen.

Vanye

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich kann dem TE allerdings nicht den Vorwurf ersparen, das er sich vor 
einem Reparaturversuch zumindest damit vertraut macht, wie ein CD Player 
funktioniert. Das habe ich damals Anfang der 80er auch machen müssen 
(und auch mit Videorecordern) um dann sinnvoll zu messen und evtl. zu 
justieren oder zu reinigen.
Vielfach übersieht man z.B. Dreck auf dem Teller. Dann bekommt die CD 
einen Höhenschlag, den die Fokusspule nicht mehr ausregeln kann. 
Leichtgängig muss z.B. auch der Schlitten sein, in den gefetten 
Zahnrädern bleibt z.B. ab und zu ein Körnchen Dreck hängen. Linse nur 
trocken putzen. Erst, wenn das alles gemacht ist, kann man mit Hilfe 
eines Oszilloskops mal vorsichtig justieren. Wenn RF nicht beschriftet 
ist, kann man sich auch die Tracking- und Fokusspulen zum Messen nehmen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Helmut H. schrieb:
> Siehe anbei. Das 16-polige Flachbandkabel von der Laser-Einheit kommt in
> der Mitte der Platine hoch. Es ist dann scharf abgeknickt (war so) und
> eingesteckt.

Die im Foto

    IMG_5814.jpeg
    230 KB


gezeigte Führung des empfindlichem Flachbandkabels mit dem eleganten 
Knick in die Unterwelt zeugt von überragendem Geschick der Konstrukteure 
dieses kompakten Kombigerätes. Man sollte dahinter noch Bewegung durch 
den Laserschlitten haben, damit das Material seine vorzügliche Zähigkeit 
zeigen kann.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Helmut H. (65sc02)


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Matthias S. schrieb:
> Ich kann dem TE allerdings nicht den Vorwurf ersparen, das er sich vor
> einem Reparaturversuch zumindest damit vertraut macht, wie ein CD Player
> funktioniert.

Ich weiß grob wie er funktioniert, ich habe nur gesagt, dass ich noch 
nie einen repariert habe -- irgendwann ist immer das erste Mal. Das ist 
schon ein Unterschied. Ich hab halt (aus Erfahrung) kein Gefühl dafür, 
wie schwer oder leicht der Schlitten gleiten muss. Aber er fährt in die 
Endposition, soviel ist sicher. Und es ist auch kein Sand im Getriebe: 
alles smooth.

Morgen hab ich mehr Zeit für Messungen. Ich werde berichten.

hh

von Jobst M. (jobstens-de)


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Prinzipiell finde ich Repair-Cafes eine gute Idee. Aber nicht, weil 
einem dort für kleines Geld etwas wieder instandgesetzt wird, sondern 
weil so einem Gerät die Chance gegeben wird weiter zu arbeiten und nicht 
auf dem Müll zu landen um unsere Umwelt zu belasten, welches eben aus 
wirtschaftlichen Gründen der häufigere Weg ist.

Leider kaufen die Leute aber eben nicht nur hochwertige Geräte, sondern 
auch den letzten Dreck für den keinerlei Dokumentation verfügbar ist. 
Meist, weil sie keine Ahnung haben oder weil es einfach billig sein 
muss. Oder weil sie den rosa Plastik glitzer Chichi daran so mögen.
Und dann meinen sie auch noch, dass das reparierbar sein muss. Ist aber 
eben nicht so. Dieses Gerät ist dafür ausgelegt, nicht mehr repariert 
werden zu können. Klar wird es immer wieder einfache Fehler geben, die 
man beheben kann. Defekten Elko z.B.  Aber eine systematische 
Fehlersuche mit einem garantierten Ergebnis und der Beschaffbarkeit von 
Ersatzteilen ist hier nicht vorgesehen.
Das ist ärgerlich, dass es solche Geräte gibt, aber wir sind selbst 
daran Schuld.

Ich habe u.a. R+FS-Techniker gelernt und habe bis auf die EFM-Codes und 
die Reihenfolge des Interleavings die komplette Funktion eines 
CD-Players im Kopf. Und leider sehe ich hier nur wenig Chance für eine 
Reparatur - also auch für mich nur gering! Das ist ja nicht böse 
gemeint.


Matthias S. schrieb:
> Wastl schrieb:
>> Billige CD Player haben als Ersatz dafür einen Laser der statisch
>> auf einer bestimmten Höhe "fährt" und damit in seiner Abtast-
>> Empfindlichkeit schon mal daneben liegen kann.
>
> Das ist Unsinn. Jeder, aber auch wirklich jeder CD Player hat ein
> Laserpickup, das mittels Spulen in der Höhe und leicht seitlich
> eingestellt wird.

Richtig. Die Behauptung mit statischem Fokus ist Mumpitz!


> Natürlich ist Tracking in zwei Regelkreise aufgeteilt. Fein Tracking
> wird mit der Tracking Spule im Pickup erledigt und Grobtracking per
> Schlittenmotor.

Naja, es ist eigentlich schon nur ein Regelkreis und der Schlittenmotor 
bekommt das selbe Signal wie die Tracking Spule nur nach einem Tiefpass.


> Bessere Player benutzen 3 Laserbeams, um das Tracking zu verbessern. So
> muss die Tracking Logik die Richtung nicht 'raten', sondern benutzt dazu
> die Infos der beiden Begleitbeams.

Nein, auch bei Einstrahl-Pickups wird nicht geraten. Der Strahl gelangt 
nach der Reflektion von der CD auf 4 Fotodioden, welche Rautenförmig 
angeordnet sind. Durch Verformung des Strahls in eine ovale Form wird 
auf diesen 4 Dioden der Fokus erkannt und durch Verschiebung Tracking.


> Am Laserstrom verstellt man erstmal gar nix

Richtig. Entweder verschlechtert sich das Ergebnis oder es zerstört den 
Laser. Was auch eine Verschlechterung ist.
Nur für kurze Zeit kann man evtl. eine Verbesserung erreichen. Aber auch 
dafür benötigt man Erfahrung.


Vanye R. schrieb:
> Dein Player versucht auf die CD zu fokussieren und schafft es nicht.

Nein, das ist nicht korrekt. Würde er keinen Fokuspunkt finden, würde 
die CD nicht andrehen.


Helmut H. schrieb:
> Nur leider kann ich den RF-Ausgang nicht identifizieren :-(

Dann musst Du so lange probieren, bis Du ihn hast.
Im blödesten Fall ist das Signal aber nur innerhalb des Chips vorhanden. 
Und rein gehen nur die 4-6 Diodenspannungen.
Welches Pick-Up ist denn verbaut? Sind da noch irgendwelche ICs (außer 
der Laser-Stromquelle mit Deinem Poti) drauf?


Axel R. schrieb:
> Da wird der kleine Anschlagschalter (meist ein kleiner, offener Kontakt,
> der vom Schlitten betätigt wird) dreckig sein oder dejustiert.

Gute Idee! Den sollte man mal prüfen.


Noch eine Frage: Ist das ein "Rauchergerät"?


Gruß
Jobst

von Stefan F. (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Leider kaufen die Leute aber eben nicht nur hochwertige Geräte, sondern
> auch den letzten Dreck für den keinerlei Dokumentation verfügbar ist.

Leider ist es eine reine Glückssache, ob man "Dreck" oder etwas 
hochwertiges bekommt. Weder Preis noch Markennamen taugen als Indiz. Und 
ernsthafte Erfahrungsberichte nach einigen Monaten Benutzung helfen oft 
auch nicht, weil man das erfahrene Produkt dann schon nicht mehr kaufen 
kann.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stefan F. schrieb:
> Leider ist es eine reine Glückssache, ob man "Dreck" oder etwas
> hochwertiges bekommt. Weder Preis noch Markennamen taugen als Indiz.

Falsch. Bei einem Markennamen kann ich mir sicher sein ein Service 
Manual und Ersatzteile dafür zu bekommen.

Gruß
Jobst

von Stefan F. (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Bei einem Markennamen kann ich mir sicher sein ein Service
> Manual und Ersatzteile dafür zu bekommen.

Schön wäre das. Vor 30 Jahren war das auch noch üblich. Heute nicht 
mehr.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jobst M. schrieb:
> Der Strahl gelangt
> nach der Reflektion von der CD auf 4 Fotodioden, welche Rautenförmig
> angeordnet sind.

Da hast du natürlich recht. Mann, ist doch schon wieder lange her :-P

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Stefan F. schrieb:
> Schön wäre das. Vor 30 Jahren war das auch noch üblich. Heute nicht
> mehr.

Es gibt einfach weniger Markenhersteller ...
Aber bei Sony, Philips, etc. wirst Du immer eins bekommen.

Grundig und Telefunken sind KEINE Markenhersteller mehr.

Nachtrag: Aber ich gebe Dir soweit Recht, dass sich der ganze Markt 
inkl. Service verändert hat.

Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Nachtrag: Aber ich gebe Dir soweit Recht, dass sich der ganze Markt
> inkl. Service verändert hat.

Wenn man mal kurz bei Amazon schaut, das billigste Radio mit
integrierten CD-Player liegt heute so bei 35 bis 50Euro.
Es gibt niemanden in Deutschland der fuer diese Kohle so
eine Kiste auch nur aufschrauben kann. Von reparieren
reden wir da gar nicht.
Eine Reparatur ist nur bei Sachen >500 oder 1000Euro
sinnvoll. Jetzt kann man natuerlich sagen, das ist mir zu teuer
ich kaufe nur billig. Das ist okay! Allerdings ist das dann doof
wenn die Leute im Repaircaffe aufschlagen und diese Ekelkisten
trotzdem repariert haben wollen.

Man kann diese Entwicklung anprangern, was ich auch tue, und fordern
das alles problemlos repariert werden koennen muss. Das es fuer alles
wieder Unterlagen gibt, das man Ersatzteile bekommt, das sich Geraete
einfach aufschrauben lassen. Aber das heisst dann auch das es keinen
CD-Player fuer 50Euro mehr geben wird, der muss dann 500Euro kosten.
Und das billigste Handy bei Aldi wuerde dann 2000Euro kosten.
Ich bin mir sicher dann wuerde auch der eine oder andere hier wieder
jammern oder? :-D
Der Vorteil waere aber das es wieder eine gewisse Wertschaetzung
fuer Produkte geben wuerde...

Vanye

von Helmut H. (65sc02)


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Jobst M. schrieb:
> Noch eine Frage: Ist das ein "Rauchergerät"?

Nein

von Helmut H. (65sc02)


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Jobst M. schrieb:
> Nein, das ist nicht korrekt. Würde er keinen Fokuspunkt finden, würde
> die CD nicht andrehen.

Sehr gut, das sind die Infos, die ich brauche :-)
Das sind die Erfahrungswerte, die mir fehlen. Ich weiß, wie das Ding im 
Prinzip funktioniert, aber wie es die Hersteller im Detail machen, ist 
mir unbekannt. Danke!

Also können wir daraus schlussfolgern, dass
* ich den Laser bisher nicht umgebracht habe, entgegen anders lautender 
Anschuldigungen ;-) (da sonst kein Fokus)
* die Schwingspulen sicher und der Fokus-Regelkreis wahrscheinlich 
funktionieren
* die Linse nicht (total) dreckig ist

Da hier viele in Richtung Spindelmotor zeigen, werde ich jetzt mal da zu 
messen anfangen. Und, ja, ich hab mir die Videos von Harry L. (mysth) 
aus der ersten Antwort angeschaut. Auch da Spindelmotor. OK.

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Hier

http://heller.dyndns1.de/~heller/test/spindel.mov

habe ich die Spannung am Spindelmotor dargestellt.
* Y: 0.5V/cm
* X: 10ms/cm
* Nulllinie ist bei +1cm.

Zuerst ist der Motor aus, dann lasse ich die Schublade einfahren. 
Motorspannung geht auf 1.5V hoch, er dreht an. Dann geht er wohl in die 
Regelung bei ca. 0.8V. Man sieht Impulse hoch auf 1.5V und runter auf 
0V. Das sieht erst mal für mich OK aus, wobei mir Vergleichserfahrung 
fehlt. Jedenfalls keine spurious spikes.

Könnte das jemand mit CD Erfahrung kommentieren? Irgendwas 
Ungewöhnliches?

hh

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Sehr gut, das sind die Infos, die ich brauche :-)

Jein, Das gilt fuer 95% der Geraete. Normalerweise fokussieren, sie
wenn Fokus da dann Motor ein. Es gab aber auch welche die haben den
Motor gleichzeitig eingeschaltet.

> * die Schwingspulen sicher und der Fokus-Regelkreis wahrscheinlich
> funktionieren

Nicht zwangslaeufig. Es kann auch sein das der nur halb laeuft.
Denkbar z.B bei einer unsauberen Versorgungsspannung oder halt wenn
RF-Signal zu schwach.
Die richtige Einstellung der Regelung gehoert uebrigens zu den lustigen 
Dingen. Schraub nicht ahnunglos an Trimmern rum. .-)
Dafuer gab es dann spezielle CDs oder auch manchmal extra Hardware
die man an Testpunkten anloeten musste.

> Da hier viele in Richtung Spindelmotor zeigen, werde ich jetzt
> mal da zu messen anfangen.

Was willst du da messen? Du kannst mechanisch pruefen ob der 
ausgeschlagene
Lager hat. Du kannst den vielleicht auch abloeten und mal an 3V an ein 
Netzteil haengen und schauen ob er sauber hochdreht und eine CD dreht.

Aber das erste ist eigentlich das du das RF Signal betrachtest und das 
suchst bis du es findest und nicht erst alle unwahrscheinlichen Dingen 
nachgehst weil dir das eine zu schwierig erscheint.

Vanye

von Tobias W. (hacker-tobi)


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Kannst du den motorstrom messen? Wird der Motor heiss?

Ansonsten wird es wie mein vorredner schon sagte auf eine Messung der RF 
heraus laufen.

: Bearbeitet durch User
von Helmut H. (65sc02)


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Hier nun die Spannung am Trackmotor:

http://heller.dyndns1.de/~heller/test/track.mov

* Y: 1V/cm
* X: 20ms/cm
* Nullinie diesmal in der Mitte (weil der nach beiden Seiten angesteuert 
wird)

Ich habe den Schlitten von Hand ganz nach außen bewegt. Daher ist der 
Motor zuerst lange mit einem negativen Signal von 2V an, weil er nach 
innen fährt.

Wir können festhalten: der Motortreiber kann den Motor nach +2V und -2V 
schalten, das sieht also gut aus.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Axel R. schrieb:
> Ich halte Reapaircafés auch
> eher für suspekt und komplett unnötig. Hab das selbst mal begleitet und
> ich wahr schon sehr "überrascht", was dort wie abging. Hauptsache
>  - Fördergelder
>  - niemand ist illegal
>  - jedem wird geholfen
(...)
> Ich habe mich da ganz schnell wieder zurückgezogen.

Ich hab da auch mal mitgemacht.
überwiegend kommen Leute mit Billigstgeräten an und erwarten Wunder.
Genietete Toaster und sowas...
Und gerne auch mit nach Hause nehmen und dort reparieren.

Kann ich schon deswegen nicht machen,
weil sowas mit in Schrottschlachtungen zu rutschen droht

:-]

von Helmut H. (65sc02)


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Vanye R. schrieb:
>> Da hier viele in Richtung Spindelmotor zeigen, werde ich jetzt
>> mal da zu messen anfangen.
>
> Was willst du da messen?

Na, eben Spannung und Strom, ob da vielleicht unerwartete Spitzen sind 
(siehe Video von VE99 Online). Drehzahl (zu hoch, zu niedrig?). 
Schwankungen der Drehzahl?

von Michael B. (laberkopp)


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Helmut H. schrieb:
> ob da vielleicht unerwartete Spitzen sind (siehe Video von VE99 Online).
> Drehzahl (zu hoch, zu niedrig?). Schwankungen der Drehzahl

Das hat aber alles nichts mit dem Motor oder dessen Ansteuerung zu tun 
sondern der PLL die die Drehzahl zu den dots und pits auf der CD Spur 
anpassen soll, damit die Musik im richtigen Tempo kommt.

Und die PLL setzt halt aus, wenn der Laser nicht mehr richtig gucken 
kann.

Ok, alternativ wenn die CD auf der Achse durchrutscht, auch schon 
gehabt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Helmut H. schrieb:
> Na, eben Spannung und Strom, ob da vielleicht unerwartete Spitzen sind
> (siehe Video von VE99 Online). Drehzahl (zu hoch, zu niedrig?).
> Schwankungen der Drehzahl?

Und falls da ein Problem sichtbar wird? Was dann?

von Harald K. (kirnbichler)


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Jobst M. schrieb:
> Falsch. Bei einem Markennamen kann ich mir sicher sein ein Service
> Manual und Ersatzteile dafür zu bekommen.

Nein. Tevion ist ein Markenname.

von Helmut H. (65sc02)


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Michael B. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> ob da vielleicht unerwartete Spitzen sind (siehe Video von VE99 Online).
>> Drehzahl (zu hoch, zu niedrig?). Schwankungen der Drehzahl
>
> Das hat aber alles nichts mit dem Motor


Schau dir mal das Video von dem VE99 an: der hatte einen Motor mit 
Kollektorfeuer bzw. einem mechanischen Problem, das konnte man im Oszi 
recht gut sehen. Schaut bei mir aber nicht danach aus.

Harry L. meinte ja, dass das typische Probleme sind (obwohl VE99 das 
eher nicht so sieht), drum hab ich da geschaut. Ist schon klar, dass 
jeder hier seinen eigenen Favoriten an Fehlern hat und alles andere als 
Unsinn abtut. Aber irgendwo muss ich ja mal anfangen.

> oder dessen Ansteuerung zu tun
> sondern der PLL die die Drehzahl zu den dots und pits auf der CD Spur
> anpassen soll, damit die Musik im richtigen Tempo kommt.
>
> Und die PLL setzt halt aus, wenn der Laser nicht mehr richtig gucken
> kann.

Siehst Du auf dem Oszillogram davon was oder ist das nur eine allgemeine 
Feststellung?

>
> Ok, alternativ wenn die CD auf der Achse durchrutscht, auch schon
> gehabt.

von Thomas W. (goaty)


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Hier der Prozessor Tamul S5L8035
http://www.tamulm.com/?page_id=1845#p01

Hier der verwendet auch den Tamul Prozessor (LG MAX220UB)
https://www.manualslib.com/manual/1194220/Lg-Max220ub.html?page=32#

Evtl die Elkos alle mal In-Circuit auf ESR und Kapazität checken.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jobst M. schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Schön wäre das. Vor 30 Jahren war das auch noch üblich. Heute nicht
>> mehr.
>
> Es gibt einfach weniger Markenhersteller ...
> Aber bei Sony, Philips, etc. wirst Du immer eins bekommen.

Das "immer" stimmt nicht!
Ich habe einen nicht gerade billigen BlueRay-Player T 557 von NAD bei 
einem Fachhändler gekauft und ausgemacht, das er mir Service-Unterlagen 
besorgt. Das ist ihm aber nicht gelungen - oder vielleicht  hat er sich 
doch nicht ernsthaft bemüht?

von Helmut H. (65sc02)


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Cyblord -. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Na, eben Spannung und Strom, ob da vielleicht unerwartete Spitzen sind
>> (siehe Video von VE99 Online). Drehzahl (zu hoch, zu niedrig?).
>> Schwankungen der Drehzahl?
>
> Und falls da ein Problem sichtbar wird? Was dann?

Je nach identifiziertem Problem: falls reparabel, reparieren, und wenn 
nicht, dann Reparatur abbrechen. Wenn was gesehen wird, kann ich 
wenigstens das weiter zurückverfolgen. Vielleicht ist es ein Elko im 
Regelkreis? Aber wenn der Motor hin ist (sieht mir aber nicht danach 
aus), dann ist Ende Gelände.

In jedem Fall bin ich danach einen Schritt weiter.


Ich weiß schon, worauf du raus willst: dass es keine 
(Spezial-)Ersatzteile (wie den Motor) gibt. Klar. Aber vielleicht ist es 
ja auch ganz was anderes! Das muss ich DIR doch wirklich nicht erklären, 
oder?

von Cyblord -. (cyblord)


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Helmut H. schrieb:
> Ich weiß schon, worauf du raus willst: dass es keine
> (Spezial-)Ersatzteile (wie den Motor) gibt. Klar. Aber vielleicht ist es
> ja auch ganz was anderes! Das muss ich DIR doch wirklich nicht erklären,
> oder?

Naja ich will darauf hinaus, dass selbst wenn man mit viel Aufwand die 
Ursache finden würde, was schon unwahrscheinlich ist. Aber falls, dann 
könnte man das noch lange nicht reparieren. Gerade wenn der Motor defekt 
ist. Willst du den austauschen?
Also macht intensive Fehlersuche, an Stellen die man ohnehin nicht 
reparieren könnte, überhaupt Sinn?

von Thomas W. (goaty)


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Hier die Pins für das CD Interface.

von Helmut H. (65sc02)


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Cyblord -. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Ich weiß schon, worauf du raus willst: dass es keine
>> (Spezial-)Ersatzteile (wie den Motor) gibt. Klar. Aber vielleicht ist es
>> ja auch ganz was anderes! Das muss ich DIR doch wirklich nicht erklären,
>> oder?
>
> Naja ich will darauf hinaus, dass selbst wenn man mit viel Aufwand die
> Ursache finden würde, was schon unwahrscheinlich ist. Aber falls, dann
> könnte man das noch lange nicht reparieren.

Das kommt halt drauf an, WAS es dann wirklich ist.

> Gerade wenn der Motor defekt
> ist. Willst du den austauschen?

Wie ich oben schon geschrieben habe: Ende Gelände. Das heisst "NEIN", 
natürlich nicht. Und auch ein Ersatzlaufwerk wird sich nicht rentieren. 
Da ist dann halt Schluss.

> Also macht intensive Fehlersuche, an Stellen die man ohnehin nicht
> reparieren könnte, überhaupt Sinn?

Es könnte ja auch eine Stelle sein, die man dann doch reparieren kann. 
Noch wissen wir es ja nicht, was hin ist. Drum suche ich jetzt erst mal 
weiter. Noch macht es mir Spass und ich lerne was dazu. Passt (für mich)

von Michael B. (laberkopp)


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Helmut H. schrieb:
> Siehst Du auf dem Oszillogram davon

Nein, ich kann keine MOV sehen, wie kommt der Postende auch darauf, dass 
überall das geht was sein Gerät kann.

Aber man hört schon wenn die PLL nicht greift.

von Helmut H. (65sc02)


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Thomas W. schrieb:
> Hier der Prozessor Tamul S5L8035
> http://www.tamulm.com/?page_id=1845#p01
>
> Hier der verwendet auch den Tamul Prozessor (LG MAX220UB)
> https://www.manualslib.com/manual/1194220/Lg-Max220ub.html?page=32#
>

Vielen Dank, Thomas! Aber es scheint dann so, als ob das ganze signal 
processing im TAMUL stattfindet und man an das RF/HF Signal garnicht 
rankommt, richtig? Ich hab das bei den Signal-Pins jetzt nicht gesehen 
-- oder hab ich es übersehen?

> Evtl die Elkos alle mal In-Circuit auf ESR und Kapazität checken.

Ja, ja, das kommt noch, klar.

Jetzt muss ich mal mehr messen und weniger tippen! :-)

von Helmut H. (65sc02)


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Michael B. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Siehst Du auf dem Oszillogram davon
>
> Nein, ich kann keine MOV sehen, wie kommt der Postende auch darauf, dass
> überall das geht was sein Gerät kann.

Oh Mann, da kann wieder einer keine mov files anschauen! Hast Du keinen 
VLC installiert? Das ist heute doch Standard...
Wie kommt der Postende laberkopp auch drauf, dass alle Welt movies so zu 
posten hat, wie er sie sich anschauen kann? ;-)

Was kannst Du denn an movies anschauen, laberkopp?

>
> Aber man hört schon wenn die PLL nicht greift.

Ja, hier hört man nichts, Motor dreht ruhig. Also wird die PLL schon 
rasten.

von Helmut H. (65sc02)


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Jobst M. schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Da wird der kleine Anschlagschalter (meist ein kleiner, offener Kontakt,
>> der vom Schlitten betätigt wird) dreckig sein oder dejustiert.
>
> Gute Idee! Den sollte man mal prüfen.

Schalter schaltet. Zuerst habe ich etwas Kontaktprellen bemerkt, 
Schalter mit Kontaktspray behandelt, jetzt schaltet er wirklich gut (am 
Ohmmeter).

Im Betrieb die Spannung über dem Schalter gemessen:
* zuerst 3V (oder 3.3V, nicht genau gemessen, nur Oszi), also Schalter 
offen
* dann Schublade rausfahren: 0V. Ich vermute aber, dass er da den 
Schalter garnicht mehr abfragt, weil ohne CD ist es ja egal, wo der 
Schlitten steht
* dann Schublade rein: ....

Gerade bemerke ich, dass da wohl ein Wackelkontakt ist, oder der 
Schalter ist grad ganz auf der Kippe und reagiert auf Vibrationen. 
Jedenfalls springt der Pegel zwischen 0V, 0.35V, 0.6V (stand by), ..., 
3.0V. Ah ja, es ist wohl der Schalter, zuerst dachte ich an eine 
Unterbrechung im Flachbandkabel, aber wenn ich den Schlitten 
zurückziehe, der Schalter also sicher offen ist, dann ist die Spannung 
stabil bei 3.0V, auch wenn ich am Flachbandkabel wackle.

Wenn der Motor den Schlitten aber in Position bringt, dann schliesst der 
Schalter erst mal und öffnet dann wohl ein klein wenig, sodass sich eine 
undefinierte mittlere Spannung am Schalter zwischen 0.3V und 3.0V 
einstellt. Und wenn ich da dann am Flachbandkabel ganz leicht drücke, 
dann verschiebt das wohl den Schlitten um ein paar µm und entsprechend 
fluktuiert dann die Spannung am Schalter.

Ich würde mal sagen, das ist für einen mechanischen Schalter OK, damit 
muss die Elektronik zurechtkommen. Oder seht ihr das anders? Darf der 
Schalter keine Zwischenzustände haben?

Wie ist das denn im normalen Betrieb: bestimmt die Position des 
Schalters auf den µm die Position des innersten Tracks (glaub ich eher 
nicht) oder dient das nur grob dazu, zu verhindern, dass der Schlitten 
in die mechanische Begrenzung fährt?

hh

von Helmut H. (65sc02)


Angehängte Dateien:

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Peter K. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Ich glaube nicht, dass da Schaltregler drauf sind
>
> das müsste mMn einer sein

Ja, da hast Du recht, das könnte einer sein. Da ist auch eine 
Induktivität daneben. Anbei ein besseres Bild der Stelle. Aber ich finde 
kein data sheet für das IC. Mehr steht da wirklich nicht drauf. Hab's 
unter verschiedenen Licht-Einfallswinkeln probiert.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Helmut H. schrieb:
> Vielen Dank, Thomas! Aber es scheint dann so, als ob das ganze signal
> processing im TAMUL stattfindet und man an das RF/HF Signal garnicht
> rankommt, richtig?

Soweit ich es blicke, und das ist wenig, ist das RF Signal vom Pickup 
auf dem Flachbandkabel. Kann mich aber komplett täuschen.

von Helmut H. (65sc02)


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Peter K. schrieb:
> - Discmotor Servo PLL locked - das scheint nicht zu klappen

Meinst Du? Warum?

Also im Spannungs-Oszillogram sieht man kein dauerndes hin und her, nur 
eher gelegentlich mal einen Stellimpuls, mal schneller, mal langsamer. 
Man hört auch nichts von dauernden Geschwindigkeitsänderungen der 
Spindel. Das deutet für mich eher darauf hin, dass die PLL eingerastet 
ist und ihr Ding macht => es liegt nicht an der Spindel.

Oder übersehe ich was?

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Axel R. schrieb:
> Da wird der kleine Anschlagschalter (meist ein kleiner, offener Kontakt,
> der vom Schlitten betätigt wird) dreckig sein oder dejustiert.

Der kleine Schalter sitzt in einer transparenten Plastikeinhausung. 
Diese wird vom Schlitten bewegt, was dann den Schalter betätigt. Man 
kommt also nicht direkt an die Kontakte ran, um diese zu reinigen.

Was meinst du aus der Praxis: muss dieser Schalter an/aus schalten, 
ohne Zwischenzustände, oder kommt die Elektronik damit zurecht, dass er 
bei hauchfeinem Antippen seinen Widerstand eher fliessend ändert?

Oder ist das der Fehler, den es zu beseitigen gilt?

hh

von Axel R. (axlr)


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Ins Service-Menue und den Schalter so justieren, dass im Display ein 
Wert um 300 ±70 rum angezeigt wird. Ohne die genaue Position/Justage 
dieses kleinen Schalter wird das nix.

von Axel R. (axlr)


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Helmut H. schrieb:
> Was meinst du aus der Praxis: muss dieser Schalter an/aus schalten,
> ohne Zwischenzustände, oder kommt die Elektronik damit zurecht, dass er
> bei hauchfeinem Antippen seinen Widerstand eher fliessend ändert?

Der Schalter muss anständig an und ausschalten und das in der richtigen 
Position relativ zum Schlitten. Der lässt sich justieren, wie ich ebn 
schon schrieb. Haste keinen berfeundeten RFT-fritzen, der sich damit 
auskennt? das führt doch hier zu nix. Ist doch kein 
Smaragd-Spulentonband.

von Helmut H. (65sc02)


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Cyblord -. schrieb:
> Also sind diese Cafes doch eher nicht zum abgeben. Fire and Forget?
> Sondern eher zum mitmachen? Aber halt nicht die arme Frau die ja keine
> Ahnung hat?

Ja, Anspruch und Realität klaffen da auseinander.

Eigentlich ist es so gedacht, dass wir den Besitzern helfen, ihre 
Geräte selbst zu reparieren. Ich hatte auch schon einige (ältere 
Herren), bei denen das so geklappt hat und die super froh waren, was 
gelernt zu haben. Das ist wohl das Ideal, so sollte es sein.

Aber das klappt halt nicht immer. Die Dame, die keine Ahnung von 
Elektronik hat (ja, sogar noch weniger als ich!) -- der kann ich nicht 
sagen, "Schrauben Sie das mal auf, na, wo wird wohl der Fehler sein? 
Vielleicht in der PLL? Sehen Sie den ausgelaufenen Elko? ...". Ja, da 
kannst Du dann sagen "mach ich nicht", klar. Oder mir macht es Spass zu 
helfen und ich sage "na, ich probier's mal". Jeder wie er mag.

Und dann ist da noch die Komponente, wo sich die Reparierer gegenseitig 
helfen und zusammen was anschauen. Das macht mir am meisten Spass, aber 
es kommen immer so viele Geräte rein, dass dafür kaum Zeit ist, leider.

hh

von Helmut H. (65sc02)


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Tobias W. schrieb:
> Kannst du den motorstrom messen? Wird der Motor heiss?

Mit Aufkratzen einer Leiterbahn ja, aber was könnte ich daraus lernen?

Motor bleibt absolut kalt. Allein schon, weil er ja nach dem 
vergeblichen Leseversuch abgeschaltet wird. Er läuft also vielleicht nur 
so 10 Sekunden.

von Helmut H. (65sc02)


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Axel R. schrieb:
> Ins Service-Menue und den Schalter so justieren, dass im Display ein
> Wert um 300 ±70 rum angezeigt wird. Ohne die genaue Position/Justage
> dieses kleinen Schalter wird das nix.

Service Menue! Wie komme ich da rein? Gibt es da typische Wege (Schalter 
X und Y gleichzeitig drücken?), wie ich so ein Service Menue aufrufe? 
Was könnte ich probieren?

hh

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Service Menue! Wie komme ich da rein?

Aeh...das mach jeder Hersteller komplett anders! Bei manchen
muss man eine Loetbruecke schliessen, bei anderen eine oder mehrere
Tasten beim einschalten gedrueckt halten. Wieder andere haben dafuer
eine spezielle IR-FB.
Das sind halt die Dinge die im Servicemanual stehen!

Vanye

von Axel R. (axlr)


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Helmut H. schrieb:
> Service Menue! Wie komme ich da rein?

ich gebe ja zu, das mein Post etwas provokant war und zum Ziel haben 
sollte, Einsicht zu gewinnen, dass es eben soo einfach nicht ist.
Ich habe anfang der 90er gaaanz viel mit dem Kram zu tun gehabt. Da hat 
so ein CD-Player aber auch gut 300DM gekostet.
Service-manual vom Sony
https://elektrotanya.com/sony_cdp-195_cdp-295_cdp-491_sm.pdf/download.html

von Axel R. (axlr)


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von Helmut H. (65sc02)


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Axel R. schrieb:
> ich gebe ja zu, das mein Post etwas provokant war und zum Ziel haben
> sollte, Einsicht zu gewinnen, dass es eben soo einfach nicht ist.

Ha ha ha! :-)

Dass es nicht so einfach ist, weiß ich ja!
Aber danke für das Manual. Ich les' mir das mal durch.

hh

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> hier noch die passende Test-CD

Bist du sicher? Da ist doch nur Musik und Testsignale drauf.
Hatten diese CDs nicht auch spezielle Spuren fuer die kalibrierung
der Regler oder auch Fehlerstellen?

Vanye

von Axel R. (axlr)


Angehängte Dateien:

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Beim Sony musste man die entsprechende Testpunkte etweder mit VCC oder 
eben mit GND verbinden und das Gerät neu am Netzschalter einschalten.

von Axel R. (axlr)


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Vanye R. schrieb:
> Bist du sicher?

aber ja. Hab ja damit gearbeitet. Ich geb ja zu, das wir keine 
Raketentechnik in unserem kleinen Laden damit entwickelt haben. Aber war 
von Sony ganz exakt so vorgegeben. Ist auch knapp 30 Jahre her. Man möge 
mir verzeihen, dass, wenn ich schon "vonn'sden Krieg" erzähle, ich auch 
nicht mehr alles zusammenbekomme. Wie ich den LIMIT-Switch justiert 
habe, weiss ich zar noch ganz genau, ich weiss aber nicht mehr, wann 
diese Zahlenanzeige im Display für diesen Einstellschritt zu sehen war, 
bzw. welche Brücke man wie setzen musste...

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (axlr)


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Man könnte den CD-Player ja mal "etwas unsaft" auf den Tisch aufsetzen 
lassen. Dann gehta sicha wieda ;)

Sind denn die Betriebsspannungen alle da und plausibel?

von Helmut H. (65sc02)


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Axel R. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Service Menue! Wie komme ich da rein?
>
> ich gebe ja zu, das mein Post etwas provokant war und zum Ziel haben
> sollte, Einsicht zu gewinnen, dass es eben soo einfach nicht ist.
> Ich habe anfang der 90er gaaanz viel mit dem Kram zu tun gehabt. Da hat
> so ein CD-Player aber auch gut 300DM gekostet.
> Service-manual vom Sony
> https://elektrotanya.com/sony_cdp-195_cdp-295_cdp-491_sm.pdf/download.html

Im Service Manual hab ich aber zum Service Menue jetzt nichts gesehen.

von Helmut H. (65sc02)


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Helmut H. schrieb:
> Peter K. schrieb:
>> Helmut H. schrieb:
>>> Ich glaube nicht, dass da Schaltregler drauf sind
>>
>> das müsste mMn einer sein
>
> Ja, da hast Du recht, das könnte einer sein. Da ist auch eine
> Induktivität daneben. Anbei ein besseres Bild der Stelle. Aber ich finde
> kein data sheet für das IC. Mehr steht da wirklich nicht drauf. Hab's
> unter verschiedenen Licht-Einfallswinkeln probiert.

Ich hab die beiden Elkos ausgelötet und geprüft: Kapazität passt und ESR 
auch. Wieder eingelötet. Also es scheinen nicht alle Elkos dieses Geräts 
defekt zu sein.

von Helmut H. (65sc02)


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Jobst M. schrieb:
> Welches Pick-Up ist denn verbaut? Sind da noch irgendwelche ICs (außer
> der Laser-Stromquelle mit Deinem Poti) drauf?

Ich sehe nur ein IC, siehe Bild.

von Helmut H. (65sc02)


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Axel R. schrieb:
> Sind denn die Betriebsspannungen alle da und plausibel?

Sieht gut aus:

* ca. 13V (statt 14V) gehen rein (vom Steckernetzteil). Die Spannung ist 
absolut sauber und stabil, auch wenn die CD dreht oder die Schublade 
aufgeht.
* der Schaltregler (!) macht die +5V. Das ist etwas mager, nur ca. 4.8V. 
Es ist kein Poti zum einstellen da. Aber ich denke mal, dass die 4% 
Abweichung OK sein sollten. Es ist auf der Spannung vom Schaltregler 
(Welligkeit, etc.) nichts zu sehen: absolut stabil und sauber.
* aus den 5V werden die 3.0V erzeugt (Linearregler). Ebenfalls stabil 
und super-sauber.
* aus den 3V werden noch 1.0V erzeugt. Nochmal ein Linearregler. 1V 
erscheint mir eher ungewöhnlich -- was sagen die Experten dazu? 
Plausibel? Ebenfalls stabil und sauber.

von Helmut H. (65sc02)


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Axel R. schrieb:
> Beim Sony musste man die entsprechende Testpunkte etweder mit VCC oder
> eben mit GND verbinden und das Gerät neu am Netzschalter einschalten.

Ah, also nichts mit Tastenkombination, sondern Testpunkte löten. 
Verstehe. Na, das ist hier natürlich anders. Keine Testpunkte da.

von Helmut H. (65sc02)


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Thomas W. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Vielen Dank, Thomas! Aber es scheint dann so, als ob das ganze signal
>> processing im TAMUL stattfindet und man an das RF/HF Signal garnicht
>> rankommt, richtig?
>
> Soweit ich es blicke, und das ist wenig, ist das RF Signal vom Pickup
> auf dem Flachbandkabel. Kann mich aber komplett täuschen.

Na ja, irgendwie muss es ja von den Empfangsdioden zur Elektronik kommen 
und da würde ich auch annehmen, dass es schon auf einer dieser 16 
Leitungen sein muss.

Also habe ich alle gegen Masse mit 10MOhm (1:10 Tastkopf) angeschaut.
* Viele haben einen Ruhepegel von ca. 1.4V oder 1.5V gegen Masse. 
Überraschend, aber von mir aus.
* ich sehe langsame Regelsignale, vermutlich für die Fokus- und 
Tracking-Spulen.
* ich sehe (echte) Masse und +3.0V
* was ich nicht sehe ist das RF Signal. Ausser, das ist im mV Bereich, 
dann entgeht es mir einfach.

Ist die Belegung dieses 16-poligen Flachbandkabels irgendwie "genormt" 
oder zumindest "bei vielen gleich"?

von Thomas W. (goaty)


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Helmut H. schrieb:
> Also habe ich alle gegen Masse mit 10MOhm (1:10 Tastkopf) angeschaut.
> * Viele haben einen Ruhepegel von ca. 1.4V oder 1.5V gegen Masse.
> Überraschend, aber von mir aus.
> * ich sehe langsame Regelsignale, vermutlich für die Fokus- und
> Tracking-Spulen.
> * ich sehe (echte) Masse und +3.0V
> * was ich nicht sehe ist das RF Signal. Ausser, das ist im mV Bereich,
> dann entgeht es mir einfach.
>
> Ist die Belegung dieses 16-poligen Flachbandkabels irgendwie "genormt"
> oder zumindest "bei vielen gleich"?
Sicher nicht, vielleicht ähnlich, aber nicht genormt.
Ich würde die 16 pins zu den Pins am Chip mappen, um zu sehen, was wohin 
geht.
Dann müßte man die Abkürzungen etwas klären. Was ist A bis F, LD, PD und 
FMF/AMF.
Könnte auch der Chip oder Pickup komplett tot sein.
Oder ein MLCC hat kurzschluß ? Meß auchmal im Diodenmodus gegen Masse.

von Thomas W. (goaty)


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Übrigens: Beim "Hersteller" Globaltronics gibt es hier:
https://www.gt-support.de/download.php?l=1
ein Update "Firmwareupdate "AUDIO-CD-Fix" - V211 - Nur ALDI-Süd Modell 
aus 2010"
könnte ja sein...

von Helmut H. (65sc02)


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Thomas W. schrieb:
> Hier der Prozessor Tamul S5L8035
> http://www.tamulm.com/?page_id=1845#p01
>
> Hier der verwendet auch den Tamul Prozessor (LG MAX220UB)
> https://www.manualslib.com/manual/1194220/Lg-Max220ub.html?page=32#

Leider ist das nur ein Überblick, aber nicht das Datenblatt der CPU.
Das Datenblatt hab ich noch nicht gefunden. Diese Seite

https://download.csdn.net/download/feil008/3840846?spm=1003.2122.3001.6634.1

bietet zwar einen download an, aber dann kommt ein Chinesisches pop-up 
das ich nicht übersetzen kann. Vermutlich müsste ich irgendwas in Yen 
bezahlen. Da hört die Liebe dann auf ;-)

An dieser Stelle bin ich bereit, aufzugeben.

>
> Evtl die Elkos alle mal In-Circuit auf ESR und Kapazität checken.

Ich komme an die Platine zum auslöten/einlöten so schlecht ran, solange 
das Flachbandkabel drin steckt (und ich bekomme es nicht raus), um alle 
Elkos zu prüfen. Kann leicht sein, dass einer leaky ist.

Vielleicht ist das pickup ja doch kaputt, wenn ich auf den 16 pins 
nichts RF-mässiges messen kann. Dann ist eh Schicht im Schacht (=> 
ENDE).

Ich habe doch noch viele der Elkos durchgemessen. Dazu habe ich -- was 
habe ich zu verlieren? -- das Flachbandkabel mit dosierter Gewalt aus 
dem Verbinder gezogen. Ging ohne sichtbare Beschädigung. Dann kam ich an 
die Unterseite ran. Die Elko-Gruppe beim Flachband-Verbinder habe ich 
alle ausgelötet und geprüft: ALLE OK! Gutes ESR im Bereich von 0.16 bis 
.3 je nach Kapazität und diese bei allen ein paar µF zu klein, aber im 
Bereich (45µF statt 47µF). Von den anderen hab ich in-circuit gemessen, 
was ging und einige ausgelötet und geprüft: alle ok. Ich habe nicht alle 
gemessen (die im Tuner erscheinen mir irrelevant, etc.), aber ich denke, 
es liegt nicht an den Cs.

Genug. Ich kapituliere.

Ich danke euch allen für die Hilfe!!

Servus

Helmut

von Helmut H. (65sc02)


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Thomas W. schrieb:
> Übrigens: Beim "Hersteller" Globaltronics gibt es hier:
> https://www.gt-support.de/download.php?l=1
> ein Update "Firmwareupdate "AUDIO-CD-Fix" - V211 - Nur ALDI-Süd Modell
> aus 2010"
> könnte ja sein...

Ist ja Wahnsinn, was Du noch entdeckt hast! :-)

Ich frag mal einen Repair-Cafe Kollegen, ob er weiss, wie man so ein 
upgrade aufspielt. Aber ich glaube nicht, dass es das ist, wenn es 
plötzlich garnicht mehr geht. Aber wer weiss.... Vorstellbar ist alles!

hh

von Thomas W. (goaty)


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Den "echten" Hersteller rauszubekommen ist aber dann eher was für Leute 
wie hinz, da geb ich auf.
Ich würde als allerletztes das USB-Update noch probieren, schaden kann 
es nicht.

von Helmut H. (65sc02)


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Thomas W. schrieb:
> Ich würde als allerletztes das USB-Update noch probieren, schaden kann
> es nicht.

Ja, mach ich noch. Aber in den release notes steht:

> Versionsinfo V211:
> - Startverzögerung Tonausgabe bei AUDIO CDs korrigiert
> - keine weiteren Änderungen –

das ist also nur ein minor bug. Aber wer weiss. Kann ja ein bit im flash 
umgefallen sein.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Thomas W. schrieb:
> Hier der verwendet auch den Tamul Prozessor (LG MAX220UB)

Aber der hat gar kein CD-Laufwerk ... :-/


Dietrich L. schrieb:
>> Aber bei Sony, Philips, etc. wirst Du immer eins bekommen.
>
> Das "immer" stimmt nicht!
> Ich habe einen nicht gerade billigen BlueRay-Player T 557 von NAD bei
> einem Fachhändler gekauft

Der ist schon kein NAD mehr. Der wurde von irgendeiner der anderen 
Firmen, die zur Lenbrook-Gruppe gehören entwickelt und gebaut.

Ich möchte im übrigen meine Aussage zu Philips korrigieren. Philips 
selbst macht nur noch Medizingeräte und Haushaltskleingeräte 
(Rasierapparate & Co.) selbst.
Philips Hifi sollte zunächst an Funai verkauft werden. Nun werden aber 
Geräte mit Philips-Logo von irgendeinem Chinesen (TPV) entwickelt und 
gebaut.

Helmut H. schrieb:
> und man an das RF/HF Signal garnicht
> rankommt

Doch, an Pin 83 und 82 sollte es liegen (EFMI)


Vanye R. schrieb:
> Hatten diese CDs nicht auch spezielle Spuren fuer die kalibrierung
> der Regler oder auch Fehlerstellen?

Die Justage von Tracking oder Focus ist komplett ohne spezielle CD 
möglich. Denn die Spuren sind nicht an festen Positionen. Folgen müssen 
die Servos immer.
Es gab auch Mess-CDs mit Fehlerstellen. Sowohl optisch, als auch im 
Datenstrom.
Ist hier aber nicht relevant.
Nimm für die Feinjustage evtl. die schlechteste CD, die Du finden 
kannst.


Axel R. schrieb:
> Zahlenanzeige im Display für diesen Einstellschritt

Ist ja aber auch Sony-Spezifisch und hier nicht anwendbar.

Helmut H. schrieb:
> Im Service Manual hab ich aber zum Service Menue jetzt nichts gesehen.

Bringt Dir ja auch nur Wenig. Wäre nur ein Beispiel. Angehängtes Bild 
zeigt  dies für einen Denon DCD-1420. Hilft Dir aber auch nicht.

Helmut H. schrieb:
> Ich sehe nur ein IC, siehe Bild.

DAS ist der optische Sensor mit den 6 Fotodioden (A-F) drauf.
Natürlich nur die Rückansicht.

Aber steht da nicht irgendwo eine Typenbezeichnung für das gesamte 
Pickup?
Vielleicht KSS... ?


Helmut H. schrieb:
> Ist die Belegung dieses 16-poligen Flachbandkabels irgendwie "genormt"
> oder zumindest "bei vielen gleich"?

Nein. Hier herrscht fröhliche Eigenbrödlerei.


Thomas W. schrieb:
> Dann müßte man die Abkürzungen etwas klären. Was ist A bis F, LD, PD und
> FMF/AMF.

A-F sind die Fotodioden ; A-D für Einstrahltracking+Fokus ; E+F für 
Dreistrahltracking.
LD = Strom für Laserdiode
PD = Power detector zur Leistungsregelung für die Laserdiode

FMF und AMF ist (die PLL?) für den Radioempfänger. Der Chip kann nämlich 
wesentlich mehr: Neben CD und Radio mindestens noch USB, iPod, I²S.

Ach ja: Die Dioden, vor allem die Laserdiode ist höchst empfindlich 
gegen ESD. Auf dem Pickup gibt es einen Lötjumper, welcher vor 
Entfernung des Kabels geschlossen und bei Einbau erst nach Verbindung 
wieder geöffnet werden sollte.


Gruß
Jobst

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Jobst M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> und man an das RF/HF Signal garnicht
>> rankommt
>
> Doch, an Pin 83 und 82 sollte es liegen (EFMI)

Ja, Pin 82 sollte es sein. Man kann versuchen das Servicemanual vom 
LCF610IR (LG) zu Rate zu ziehen: 
https://elektrotanya.com/lg_lcf610ir_afn75512856.pdf/download.html

Das Gerät verwendet ebenfalls den S5L8035.


Die interessanten Infos finden sich dort:

  Seite 2-11 (PDF S.20): "CDP ERROR CORRECTION FLOW CHART"
  Seite 2-35 (PDF S.39): "CDP CIRCUIT DIAGRAM"

von Helmut H. (65sc02)


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Helmut H. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Ich würde als allerletztes das USB-Update noch probieren, schaden kann
>> es nicht.
>
> Ja, mach ich noch. Aber in den release notes steht:
>
>> Versionsinfo V211:
>> - Startverzögerung Tonausgabe bei AUDIO CDs korrigiert
>> - keine weiteren Änderungen –
>
> das ist also nur ein minor bug. Aber wer weiss. Kann ja ein bit im flash
> umgefallen sein.

Update hat nicht geklappt. hab das file auf einen USB stick kopiert, 
aber es wurde nicht als update-file erkannt, sondern er hat versucht, 
das abzuspielen, was natürlich schief ging.

Ich habe den stick als MS-DOS (FAT) file system formatiert, aber der 
lange file name passt da garnicht rein (8.3 Konvention). Jetzt mog I 
nimma.

hh

von Thomas W. (goaty)


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Hey gib nicht so schnell auf.
Meine Keithley SMU liegt hier schon seit fünf Jahren und wartet auf 
Reparatur😀.

von Helmut H. (65sc02)


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Jobst M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> und man an das RF/HF Signal garnicht
>> rankommt
>
> Doch, an Pin 83 und 82 sollte es liegen (EFMI)

Ah ja. Das wäre noch ein Test gewesen. Jetzt hab ich schon zugeschraubt 
und damit abgeschlossen. Trotzdem danke, Jobst!

> Helmut H. schrieb:
>> Ich sehe nur ein IC, siehe Bild.
>
> DAS ist der optische Sensor mit den 6 Fotodioden (A-F) drauf.
> Natürlich nur die Rückansicht.

Aha! Wieder was gelernt :-)

>
> Aber steht da nicht irgendwo eine Typenbezeichnung für das gesamte
> Pickup?
> Vielleicht KSS... ?

Das pickup ist ziemlich "verbaut", man sieht nicht überall hin.

>
>
> Helmut H. schrieb:
>> Ist die Belegung dieses 16-poligen Flachbandkabels irgendwie "genormt"
>> oder zumindest "bei vielen gleich"?
>
> Nein. Hier herrscht fröhliche Eigenbrödlerei.

Grrr. OK.

>
>
> Thomas W. schrieb:
>> Dann müßte man die Abkürzungen etwas klären. Was ist A bis F, LD, PD und
>> FMF/AMF.
>
> A-F sind die Fotodioden ; A-D für Einstrahltracking+Fokus ; E+F für
> Dreistrahltracking.
> LD = Strom für Laserdiode
> PD = Power detector zur Leistungsregelung für die Laserdiode

Aha! Interessant! TNX!

>
> FMF und AMF ist (die PLL?) für den Radioempfänger. Der Chip kann nämlich
> wesentlich mehr: Neben CD und Radio mindestens noch USB, iPod, I²S.

Ja, das ganze Gerät bietet auch mehr: CD, Radio, iPOD, USB, SD-Karte, 
AUX.

> Gruß
> Jobst

Danke Dir für die wichtigen Infos! Für's nächste Gerät :-)

hh

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich hatte mal eine Laserlinse, in der sich kleine Blasen gebildet 
hatten.

die Scheibe dreht auch kurz an und dann "No Disc"

evtl mal genau mit ner Lupe in die Linse rein schauen.
Stromlos natürlich

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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An den halbdurchlässigen Spiegel unter der Linse kommt man halt meist 
nicht ran. Gerade bei Playern aus staubigen oder rauchigen Umgebungen 
legt sich da ein Dreckfilm ab, der den Pegel u.U. zu sehr reduziert. Da 
hilft halt putzen der Linse nix.
Ich hatte mal einen Player, der sich sozusagen selbst zerstört hat. 
Blinder Laser hat die Linse bis zum Aufsetzen auf die CD gefahren und 
dabei Späne gebildet, die dann ins Pickup gerieselt sind. Die CDs sahen 
dann auch entsprechend aus und waren putt.

von Tobias W. (hacker-tobi)


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Hi,

wenn du magst und es auch für die Besitzerin ok ist, kannst du mir das 
gerät gern einmal zusenden.

Mir ist klar, das das gemessen am wert des Gerät aberwitzig ist, aber es 
ist interessant, zumindest den Fehler zu ermitteln und da kann ein 
frisches paar Augen nicht schaden.

Alles weitere gern per PN.

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