Hallo, ich benötige ein paar spannungsfestere Widerstände für ein 3-5kV Projekt. In den letzten Monaten habe ich einige HV-Platinen aus alten Laserdruckern "gerettet". Ursprünglich war die Idee daraus eine 3-5kV Spannungsquelle zu bauen. Da die allerdings nur im einstelligen uA-Bereich können, habe ich die Idee wieder verworfen. Allerdings habe ich vor allem die "schnellen" HV-Dioden daraus gesammelt, sowie die 2-6kV Kerkos. Damit lassen sich sicher schöne Kaskaden bauen. Nun frage ich mich, wie spannungsfest die Widerstände daraus wohl sind. "normale" Widerstände >10MOhm sind so schon eher selten. Bei manchen Boards sind gleich eine ganze Reihe großer blauer und kleiner leicht rosafarbende drin. Diese Boards sind von der Bestückung erstaunlich ähnlich und haben z.T. sogar die gleichen Nummerierungen der Widerstände. Wie schätzt ihr die Spannungsfestigkeit: R213,R305,R413,R414 = 100M, 50M, 10M, 30M - (blau wie Drahtwiderstände ca. l=10mm d=3mm) R514,R518 = 15M (braun wie Kohleschicht, l=12mm, d=3,5mm) Und direkt vor den HV-Ausgängen in Serie: R212,R426,R516,R519 = 100K, 100K, 50K, 50K (blass rosa ca. l=6mm d=2mm)
Manche HV-Boards haben auch Trafos die wie kleien Zeilentrafos von Röhrenbildschirmen aussehen. Leider haben die oft nur eine SMD-Widerstandskaskade, statt hochwertiger Bauteile.
Ich habe Angaben zu "glassierten" HV Widerstände gefunden, welche sich RI40 nennen. Auch werden solche oft als "Dickschichtwiderstände" bezeichnet. Leider sind die hier schwer zu bekommen und nicht günstig. Richtige HV-Widerstände 5-10kV sind neu kaum unter 10EUR zu kriegen, selbst aus China mit Versand kaum günstiger. Ich möchte die gerne für Spannungsteiler nutzen, um Spannungen 2-5kV zu messen. Außerdem bräuchte ich die wohl auch zur Regelung über eine Rückkopplung. Seit Monaten versuche ich ebenfalls vergeblich einen alten 1000:1 Tastkopf zur Anodenspannungsmessung von Röhrenfernseher günstig zu bekommen. Außerdem denke ich an ein 50uA Drehspulinstrument mit 100M Vorwiderstand.
R213 o.ä. könnten vielleicht VR37 Widerstände sein, die können 3.5 kV. VR37 bzw. VR68 sind relativ preiswerte Hochohm-Hochspannungswiderstände von Vishay. Ist halt nicht die perfekte Präzision. Für niederohmig-pulsfest gehen entweder OX/OY von Ohmite oder manche Drahtwiderstände.
Auf den Platinen in alten HP-Druckern waren flache Keramikwiderstände, optisch ähnlich wie Hybridschaltungen, mit 20, 30 mm Länge. Offenbar schafft man es nun, die nötige Spannungsfestigkeit mit eher "normalen" Widerständen zu erreichen.
Dominik schrieb: > Seit Monaten versuche ich ebenfalls vergeblich einen alten > 1000:1 Tastkopf zur Anodenspannungsmessung von Röhrenfernseher günstig > zu bekommen. Ich habe mir damals einen 20KV festen 900M Vorwiderstand aus Einzelwiderständen zusammengebraten und im HP Rohr vergossen. Klemmt man den vor einen 100/1 Tastkopf hat man seinen HV festen 1000/1. Natürlich verschlechtert sich die Bandbreite, aber der war 100mal besser als die billigen HV Tastköpfe und 100mal billiger als die guten ;-) Die 2,5KV Testec Tastköpfe sind übrigend nicht dauerhaft 2,5KV fest. Und da so ziemlich alles in der 'nicht Tektronix Quali' aus der gleichen China Schmiede zu kommen scheint und nur mit unterschiedlichen Labels weiterverscherbelt wird, gilt das wohl für die meisten günstigen 2,5KV Tastköpfe. HV scheint es Dir ja gerade schwer angetan zu haben. Wenn es etwas mit mehr Wumms sein darf, besorg Dir eine Zündspule vom Schrott. NE555 + Fet an der Primärseite, HV regelung über Pulsweite und DC eingangsspannung. 20KV sind schnell erreicht. Im Stecker befindet sich übrigens ein Vorwiderstand den Du entfernen musst (aufschneiden) wenn Du Leistung haben willst. MW Trafos haben mehr Leistung, bei weniger Spannung und sind nochmal deutlich gefährlicher. HV Bauteile sind rar und teuer und Reihenschaltungen normaler Bauteile tun es ohne Probleme. Luft und Kriechstrecken kann man mit Lackierung / Verguss deutlich verbessern. HV hat sicher seinen Reiz, aber was willst Du damit machen? Nachdem man Luft Ozonisiert, genug Funken gezogen und Dinge angekokelt hat, bleibt das so als Frage übrig. Ich setze einfach mal vorraus das Du alt genug bist die Risiken einzuschätzen und eigenverantwortlich zu handeln.
Bei Oppermann (https://oppermann-electronic.de/html/widerstande.html) gibt es noch sowas Höchstohm-Widerstände in axialer Bauform diese Hochspannungswiderstände sind mit Gießharz isoliert. Sie sind spannungsfest und vollisoliert. Einsatz als Hochspannungsteiler, Meßwiderstand usw Typ Wert Leistung Tol. Maße 1 St. € MVW 47M 47 MOhm 0,75 W 5 % Durchm. 14 x 44 mm 2,40 € rechnerisch U=SQRT(P*R) müsste der Widerstand dann für knapp 6kV geeignet sein.
Hm, sowas hat wohl jeder in der Bastelkiste mit der imaginären Aufschrift "super interessant" zu liegen - ohne dann jemals tatsächlich was damit anzufangen. Außer Bauteile für andere Projekte klauen.
Ben B. schrieb: > Hm, sowas hat wohl jeder in der Bastelkiste mit der imaginären > Aufschrift "super interessant" zu liegen - ohne dann jemals tatsächlich > was damit anzufangen. Außer Bauteile für andere Projekte klauen. Guter Punkt. Gaaanz früher hatte ich einen Ölheizungszündtrafo und dahinter 8 parallele grüne TV-Kaskaden. Reihe geht ja leider nicht, weil nötige Anschlußstelle vergossen. Gab hübsche Funken. Dann bestimmt 20 Jahre später fiel mir der ganze Kram wieder ein, vor allem daß ich auch 4 blaue Kaskaden hatte, bei denen ich mittlerweile herausgefunden hatte, wo man fräsen muß, um sie in Reihe schalten zu können. Kurze Bastelei und es gelang mir, entlag eines Geodreiecks 70 mm lange Funken zu ziehen. Die meiste Energie verschwand aber eindeutig in Elmsfeuern und Ozonproduktion. Seitdem hätte ich statt Ölheizungstrafo mit 50 Hz die wesentlich besser geeignete Platine eines Heinzinger 20kV/20mA mit passendem vergossenen Ferrittrafo. Aber irgendwie ist der Reiz im Alter weg, ob man nun nochmal einen zehn Millimeter längeren Funken ziehen kann. Außerdem hatte ich mal ein, allerdings nicht einstellbares, Heinzinger mit seriösen 150kV gefunden. Es gehörte zu einer Abwandlung eines Elektronenmikroskops, mit der man irgendwelche Metallfehler oder so feststellen kann. Beim Rausziehen aus dem 19"-Rack stellte sich heraus, daß es wohl mit Blei ausgegossen war. Ich konnte es jedenfalls kaum hantieren, geschweige denn wegtragen. Drehstrom hätte ich zuhause auch keinen gehabt, so berauschte ich mich kurz am Gedanken und unterließ dann die Tat. :) Allerdings habe ich noch 4 Meßwandler 100V:10kV herumstehen. Wenn mir mal zu wohl wird, baue ich die auf und habe dann 40kV mit Bums. An die Vorführung im Deutschen Museum komme ich damit aber trotzdem nicht heran. Und ich bin mir sicher, daß es nach spätestens 10 Minuten langweilig wird.
:
Bearbeitet durch User
> mit Blei ausgegossen
Dann entsteht da drin wohl eine nicht zu knappe Menge an
Röntgenstrahlung.
Deine Elmsfeuer-Problematik finde ich merkwürdig. Das hatte ich
eigentlich nur wenn ich mit HF herumgespielt habe, in Richtung
CW-Teslaspule usw. aber nicht mit DC. Zumal die HF-Flamme einmal
gezündet verdammt heiß ist und aus jeder spitzen Elektrode praktisch
sofort eine Kugel macht. Oder wenn ich an die Spielereien mit
Influenzmaschinen zurückdenke, die haben kaum Leistung, aber auch wenig
Probleme mit Koronaentladungen. Vielleicht waren bei Dir die Elektroden
flächenmäßig zu groß und zu dicht beieinander, evtl. Luftfeuchtigkeit
sehr hoch. Dann entstehen beträchtliche Koronaentladungen und ein
verhältnismäßig hoher Stromfluss, der dann natürlich Leistung sehen
möchte. Nach diesem Prinzip funktionieren fast alle Ozon-Erzeuger zu
Desinfektionszwecken oder um irgendwelche Gerüche loszuwerden. Mit
UV-Lampen habe ich da schon lange nichts mehr gesehen bzw. nur im
Poolbereich. Da will man aber kein Ozon, sondern das UV-Licht direkt.
Von Vishay gibt es die VR-Serie für 1.6, 3.5 und 10kV: https://www.digikey.de/de/ptm/v/vishay-bc-components/vr25-vr37-vr68-high-ohmic-high-voltage-metal-glaze-leaded-resistors
Peter D. schrieb: > Von Vishay gibt es die VR-Serie für 1.6, 3.5 und 10kV: Die kenne ich auch, und man kann die recht leicht beschaffen. Preisgünstig. Z.B. über die großen Distributoren, oder halt im E... schauen. Jedoch sind diese Typen gedacht als Ballast-/Entlade-/Symmetrierwiderstände. Das sind kein Messwiderstände. Diese Erfahrung habe ich zu meinem Leidwesen gemacht. Ein VR68 mit 4,7 Meg mit Nennlast < 1 h belastet hat sich um ca. 0,1% geändert, bleibend. Wenn man damit leben kann, und ohne Prognose der Langzeitstabilität, dann OK. Ansonsten muss man eine größere Münze einwerfen: https://www.ebay.de/itm/281010055520?hash=item416d812960:g:syQAAMXQ-KRRhlUS&amdata=enc%3AAQAHAAAAwI4c1K4kx5JivpeFolais71ObpWf2Oe784NYf78PpZXHF6LvfM2YPu3J3N7EpiwLWQs514N55IoYI84c1WH179ia6dDPtqHT%2Fc%2BKIOK1k2xxDofkpNOAc%2B%2B5UfCTd1CDydk4HsMoChaZm8M0JnShcxNZ2PDaGTKpSLjB4ghc2Z%2BIvf%2BDIaRgqDE%2FIrcVxK4KVhoFzajk006sY%2F7vDYJ4NHnWz%2BOJ2ToScxdpLF63XW1PIvQpt7A4GOUnD1SChQKT4Q%3D%3D%7Ctkp%3ABk9SR9Tb3PDcYQ Die 20 Meg 5 W 1% habe ich und auch gemessen, und die sind enorm stabil. M.E. das Geld wert.
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