Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehspulmesswerk schützen


von Dominik (koelner)


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Hallo,

ich habe nun nach gut 2 Monaten Wartezeit 2 50uA Drehspulmesswerke von 
Aliexpress erhalten. Ein unipolares (0-50uA) und ein bipolares (-50 - 0 
- +50uA mit Mittelstellung)

Erste Messung ergibt, dass bei Vollausschlag jeweils 200mV über den 
Instrument abfallen. Mit einer Si-Diode mit 0,7V wäre das Messwerk schon 
um Faktor 3,5 überlastet. Deshalb habe ich ein zusätzlichen 
Vorwiderstand errechnet:

               1N4001
      +-------- -|<-----------+
      |                       |
 + o--+---------->|-----------+--o -
      |           _           |
      |          / \    _   |
      +---------( A )--|___|--+
                 \_/     Rx

Rx=(0,7V-200mV)/50uA=20K
Im Test (0-10V 200K Vorwiderstand) ergibt sich, dass mit obiger 
Schaltung bei 50uA nun nicht mal mehr die Hälfte des Messbereichs 
erreicht wird. Das war wohl etwas zu vorsichtig. Das klappt so wohl 
nicht, wenn ich noch irgendwas sinnvolles damit messen möchte. Setze ich 
ein 10k Poti für Rx ein, so verhält sich der Ausschlag ziemlich linear 
zur Poti-Stellung. Ich muss das Instrument wohl oder übel etwas 
überlasten, um erst dann in den nichtlinearen U_F_Knick der 
Diodenkennlinie zu kommen?

Ideen: 2 Schottky statt Si-Dioden (U_F=300mV) ohne Rx, was "nur" 1,5x 
Überlastung wäre. Klingt schon etwas besser. Spricht grundsätzlich etwas 
gegen Schottky-Dioden als Schutzbeschaltung? Ist 1,5x kurzzeitig wohl 
schon zuviel?

Jetzt setze ich dem ganzen noch die Krone auf: Das unipolare 
Messinstrument soll auch gegen Verpolung geschützt werden. Das ist m.E. 
sogar wichtiger als gegen Überlastung. Letzteres tritt nur ein, wenn die 
Vorwiderstände versagen würden.
Kann man eine Schottky vielleicht parallel zu den Si-verwenden?
Also:

               1N4001
      +-------- -|<-----------+
      |                       |
 + o--+---------->|-----------+--o -
      |            _          |
      |         + / \ -       |
      +---->|----( A )--------+
          BAT43   \_/


Direkt seriell möchte ich ungern eine Diode setzen, weil bei kompletter 
Sperrung sonst eine sehr hohe Spannung an der Diode abfallen könnte 
(Spannungsumkehr nach Lichtbogenüberschlag).
Ich plane das unipolare Instrument mit insgesamt 100M-Vorwiderstände an 
bis zu 5kV zu betreiben.

Das bipolare soll dagegen nur Schrittspannungen mittels 2-Erdsonden 
messen. Da ist ein brauchbarer Messwert eher Nebensache. Bei 
(geschützten) Vollausschlag würde ich via Poti (Vorwiderstand) dann in 
Echtzeit nachregeln und würde im empfindlichsten Fall ohne Vorwiderstand 
messen. Vermutlich reicht die Empfindlichkeit aber auch schon nicht, so 
dass ich später gar noch eine OP-Amp-Schaltung benötige.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Dominik schrieb:
> Erste Messung ergibt, dass bei Vollausschlag jeweils 200mV über den
> Instrument abfallen. Mit einer Si-Diode mit 0,7V wäre das Messwerk schon
> um Faktor 3,5 überlastet.

Millionen analoger Multimeter vergangener Zeiten hatten zwei 
antiparallele Germaniumdioden über dem Meßwerk, das geht auch für das 
bipolare.

Eine gewisse kurzzeitige Überlastung vertragen die Dinger, ich würde 
Schottky-Dioden dranbasteln. Wer noch Germanen AA_hundert_irgendwas in 
der Schublade hat, könnte ja mal an denen messen.

Die Frage bleibt, ob es überhaupt zu einer Überlast kommen kann. Deine 
Meßwerke werden in einer Schaltung sitzen, die sowieso per Widerstand an 
das Meßwerk angepasst ist, da könnte man evtl. schon davor die Spannung 
klemmen.

von Dominik (koelner)


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Danke für den Tipp. Sind Germaniumdioden denn heutzutage noch irgendwo 
verbaut? Ansonsten müsste ich noch mal schauen, ob ich alte, analoge 
Multimeter finde und ausschlachten kann. Waren deren Messwerke denn alle 
immer überwiegend auf 200mV ausgelegt?

von Jörg B. (joergb2)


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Ich gehe mal davon aus, das die Wicklung von so einem Drehspulinstrument 
vielleicht schon 100 mW verträgt. Der Widerstand von der Drehspule ist 
wohl R=200 mV/50 µA=4 kOhm. Also wäre die Maximalspannung an der Spule 
U=SQR(0.1W*4000 Ohm)= 20 V.
Antiparallele 1N4148 sind gerade so noch ok als Schutz, aber bei 
erhöhter Temperatur könnte schon ein messbarer Fehler entstehen, siehe 
https://www.mouser.de/datasheet/2/308/1N914_D-1801484.pdf
Von Schottky- oder Germaniumdioden parallel kann ich nur abraten, die 
Dinger haben signifikant Leckströme. Man baut sich damit nur ein 
Grobschätzeisen mit temperaturabhängig halblogarithmischer Skala.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dominik schrieb:
> Sind Germaniumdioden denn heutzutage noch irgendwo verbaut?

Das halte ich für unwahrscheinlich.

Mache doch einfach einen Test mit Schottkydioden, ich erwarte, dass das 
genug Schutz bietet.

> Ansonsten müsste ich noch mal schauen, ob ich alte, analoge
> Multimeter finde und ausschlachten kann.

Frevel an historischem Gut. Benutzt zwar niemand mehr, aber irgendwann 
freut man sich, noch zeigen zu können, wie das früher mal war - siehe 
Radiomuseum.

> Waren deren Messwerke denn alle immer überwiegend auf 200mV ausgelegt?

Vermutlich waren sie überwiegend auf solch kleine Spanungen ausgelegt. 
Wie ich schon sagte, etwas Überstrom überleben die Dinger.

Mal gucken: Ich habe einen alten Japaner "Exacta 5-20" zur Hand, bei 
Vollausschlag stehen 70mV am Meßwerk. Vorsätzlich überfahren, bekomme 
ich bis zu 500mV - und es lebt noch.

Jörg B. schrieb:
> Von Schottky- oder Germaniumdioden parallel kann ich nur abraten, die
> Dinger haben signifikant Leckströme.

Soweit die Theorie, die von den Herstellern erfolgreich ignoriert wurde, 
Germaniumdioden waren üblich.

Das ist einfach Quatsch, immer wieder auf den Leckströmem von Schottkys 
zu reiten, ohne diese mal selbst gemessen zu haben. Mache mal einen 
Meßaufbau mit ein paar BA_irgendwas bei 1 Volt und wundere Dich, dass Du 
diesen nicht messen kannst.

Leckstrom ist eh egal, es wird die Durchlassrichtung genutzt.
Mal schauen, was ich so greifbar habe:

BA127 0,05µA @ 290 mV - wäre brauchbar.
BAY61 0,08µA @ 200 mV - geht auch.
BA148 0,12µA @ 200 mV - 0,25% vom Vollausschlag.
BYS21   68µA @ 200 mV - geht garnicht.

Vielleicht doch besser eine 1N4148 oder ähnlich.

von Harald W. (wilhelms)


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Dominik schrieb:

> Waren deren Messwerke denn alle
> immer überwiegend auf 200mV ausgelegt?

Teilweise deutlich niedriger, z.B. 10mV. Allerdings hat man oft
einen Widerstand in Reihe geschaltet, weil der Spannungausschlag
dieser Instrumente temperaturabhängig war.

von Hp M. (nachtmix)


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Dominik schrieb:
> Ich plane das unipolare Instrument mit insgesamt 100M-Vorwiderstände an
> bis zu 5kV zu betreiben.

Dominik schrieb:
> Erste Messung ergibt, dass bei Vollausschlag jeweils 200mV über den
> Instrument abfallen. Mit einer Si-Diode mit 0,7V wäre das Messwerk schon
> um Faktor 3,5 überlastet.

Wenn du so hohe Meßspannungen hast, kannst du ja einen Teil des 
Vorwiderstands so wählen, dass du dort z.B. bei ca. 5V Vollausschlag 
hast (100k).
Dort setzt du dann eine 6,2V oder 6,8V Zenerdiode hin, die bei 
Überspannung den Strom am Instrument vorbeileitet.
Die ZD haben einen sehr viel schärferen Kennlinienknick als simple 
Dioden, und in der Gegend von 6V auch einen sehr kleinen 
Temperaturkoeffizienten.

Überdies leitet eine ZD in der anderen Richtung wie eine normale Diode 
und begrenzt bei Falschpolung die Spannung an dem +5V-Punkt auf -0,7V.
Damit wäre auch dein anderes Problem gelöst.

http://praktische-elektronik.dr-k.de/Praktikum/Analog/DiodenTransistoren/Kennlinie-Z-Dioden.png

https://www.mikrocontroller.net/attachment/139878/Z-Diode.gif

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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P.S.:

Dominik schrieb:
> 100M-Vorwiderstände an
> bis zu 5kV

Vermeide Kanten und Spitzen und mach runde Lötstellen.
Auch an den auf "Masse" liegenden Teilen, wenn sie den auf hohem 
Potential liegenden nahekommen.
Negativ geladene Leiter führen bei viel kleineren Spannungen schon zu 
Sprühentladungen als positive.
Mehrere hintereinandergeschaltete Widerstände in einen 
Kunststoffschlauch einbauen. Lackieren hilft auch.

Sonst zweifelst du eines Tages vllt. an der Gültigkeit des Ohmschen 
Gesetzes.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> bis zu 5kV
Das ist sowieso so eine Sache. Was immer er da vor hat, aber sollte es 
in dieser Anwendung zu einer "Überlastung" des Messwerks kommen, sind 
die Widerstände bereits zerstört oder übersprungen. Dann bleibt vom 
Messwerk nur ein Dummy übrig. Sieht aus wie ein Messinstrument, misst 
aber selbst wenn man viel misst nicht mal mehr Mist.

von Karl B. (gustav)


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Dominik schrieb:
> Direkt seriell möchte ich ungern eine Diode setzen,

Wird aber oft so gemacht...
Siehe Bild.

ciao
gustav

von Ge L. (Gast)


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Dominik schrieb:
> Danke für den Tipp. Sind Germaniumdioden denn heutzutage noch irgendwo
> verbaut? Ansonsten müsste ich noch mal schauen, ob ich alte, analoge
> Multimeter finde und ausschlachten kann. Waren deren Messwerke denn alle
> immer überwiegend auf 200mV ausgelegt?

Hier liegt ein Monacor MT250 herum, das hat auch 20kOhm/V. Kannst Du 
gegen Portoerstattung haben und dann die Schutzdioden ausbauen.

von Carypt C. (carypt)


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hmm, mich hat nun diese parallelschaltung von diode und widerstand zum 
grübeln gebracht, wieviel strom denn wirklich über das 
drehspulinstrument gehen. ich weiß es eigentlich nicht, und habe 3 
versionen von berechnung beigefügt.
zum einen teilt der vorwiderstand 200k die spannung so auf, daß ohne 
paralleldiode  ca 1,07V über dem drehspul-4k + 20k anstehen würden. 
jetzt läßt die diode von den 1,07V aber nur noch 0,37V übrig. wie teilt 
sich der strom zwischen drehspule und diode auf ? den widerstand der 
diode gibts ja wohl nicht wirklich?

am plausibesten zu den (unscharfen) messwerten scheint mir die 
berechnung zum reihenwiderstand zur drehspule 0,7V/50µA = 14kOhm. 4k 
drehspule + 10k.

geht gar kein strom des spannungsteilerweges 200k+24k durch die 
drehspule ?
wie berechnet man eine gemischte seriell/parallelschaltung mit dioden ?

von Dominik (koelner)


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Hp M. schrieb:

> Wenn du so hohe Meßspannungen hast, kannst du ja einen Teil des
> Vorwiderstands so wählen, dass du dort z.B. bei ca. 5V Vollausschlag
> hast (100k).
> Dort setzt du dann eine 6,2V oder 6,8V Zenerdiode hin, die bei
> Überspannung den Strom am Instrument vorbeileitet.
> Die ZD haben einen sehr viel schärferen Kennlinienknick als simple
> Dioden, und in der Gegend von 6V auch einen sehr kleinen
> Temperaturkoeffizienten.
>
> Überdies leitet eine ZD in der anderen Richtung wie eine normale Diode
> und begrenzt bei Falschpolung die Spannung an dem +5V-Punkt auf -0,7V.
> Damit wäre auch dein anderes Problem gelöst.

Das klang einfach zu schön um wahr zu sein. Problem scheint aber wieder 
der Leckstrom zu sein. Ich habe mit 66k Vorwiderstand getestet, um etwas 
unter 5V zu bleiben und einer 5V1 Z-Diode (habe gerade leider keine 6,X 
zu Hand). Im Vollausschlag fallen 3,5V über Vorwiderstand+Messinstrument 
ab. Stecke ich die Z-Diode (natürlich in Sperrrichtung) parallel bei, so 
sind es nur noch 3,2V und das Instrument geht gleich mehrere 
Teilungseinheiten zurück. Offenbar haben auch Z-Dioden Leckströme. Auch 
habe ich hier gelesen, dass Dioden bei kleinen Strömen (geschrieben 
wurde allerdings von unter 10uA) gar nicht richtig arbeiten könnten.

Danke erst mal für die vielen Antworten, Tipps, Meinungen. Berufs- und 
kinderbedingt habe ich gerade wenig Zeit alles auszuprobieren. 
Spätestens am WE werde ich das hoffentlich nachholen können. Vielleicht 
habe ich bis dahin auch ein altes Analogmultimeter gefunden. Irgendwo 
müsste ich noch eines haben, falls ich es nicht schon selbst entsorgt 
habe.

: Bearbeitet durch User
von Dominik (koelner)


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Hallo,
mal ein erster Fortschritt: Ich habe nun ein Multimeter rausgekramt, das 
auch einen 400uA Messbereich hat. Alle Z-Dioden, die ich hier für 
kleinere Spannungen habe (2V7 3V0 4V7 5V1) haben z.T. schon enorme 
Leckströme 1-2V unter Durchbruchs-Nennspannung. Dafür habe ich jetzt 
aber die passende gefunden: Eine C15 PH (oder PH C15) hat 0uA Leckstrom 
und bricht bei 14,8V sehr steil durch. Der Test mit 300MOhm (15V/50uA) 
in Serie zum Instrument war sehr erfolgreich. Der Zeiger endet "weich" 
am Skalenende. Bei Polaritätsumkehr gibt es - wie gewünscht - nur einen 
minimalen Ausschlag des Instruments.

Danke noch mal insbesondere an Hp M. für die Lösung!
Als nächstes werde ich mich noch mal mit den Schutz des bipolaren 
beschäftigen. Werde dann mal den Leckstrom meiner Schottkys messen. Auf 
eine quantitative Genauigkeit kommt es mir da nicht so an. Ich habe 
diese Woche leider noch kein analoges Multimeter zum Ausschlachten 
gefunden. Mein altes, kleines habe ich wohl doch schon mal ausgemustert. 
In den nächsten Wochen/Monaten werde ich in den Schrottkisten die Augen 
offen halten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn Du solche Messungen machst, kannst Du evtl. einmal testen wie sich 
ein TL431A an dieser Stelle verhält? Das ist eine einstellbare 
2,5V-Z-Diode, die in extrem vielen Netzteilen als Spannungsreferenz 
dient.

von Hp M. (nachtmix)


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Ben B. schrieb:
> kannst Du evtl. einmal testen wie sich
> ein TL431A an dieser Stelle verhält?

Keine gute Idee.
Das ist ja keine ZD, sondern ein IC, und die durch die Regelschaltung 
bedingte Stromaufnahme steigt zwischen 1V und 2,5V auf 400µA.
Erst ab da wird der Shunt-Transistor leitend und stabilisiert die 
Klemmenspannung. Aus diesem Grund soll dieser Shunt-Regler auch mit 
mindestens 1mA betrieben werden.

von Michael B. (laberkopp)


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Dominik schrieb:
> so dass ich später gar noch eine OP-Amp-Schaltung benötige.

Klar der beste Schutz eines Drehspulmesswerks. Wenn erst har nicht mehr 
Strom fliessen kann als für Vollausschlag nötig, erreicht durch die 
Betriebsspannung des OpAmps und nachfolgenden Widerstand vor dem 
Messinstrument. Da ist auch der Begrenzungseinsatz scharf und verfälscht 
darunter nicht das Messergebnis.

von Dominik (koelner)


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Hp M. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> kannst Du evtl. einmal testen wie sich
>> ein TL431A an dieser Stelle verhält?
>
> Keine gute Idee.
> Das ist ja keine ZD, sondern ein IC, und die durch die Regelschaltung
> bedingte Stromaufnahme steigt zwischen 1V und 2,5V auf 400µA.
> Erst ab da wird der Shunt-Transistor leitend und stabilisiert die
> Klemmenspannung. Aus diesem Grund soll dieser Shunt-Regler auch mit
> mindestens 1mA betrieben werden.

Jetzt hast Du meine Idee kaputt gemacht :(
Ich hatte eigentlich noch vor mit einer TL431 meine billige 
Hochspannungsquelle auf 1-5kV zu regeln. Ich hatte da einige Schaltungen 
gesehen. Also hochohmiger Spannungsteiler auf den TL431 und damit einen 
FET im Linearbetrieb an den Eingang der Hochspannungsquelle. Der 
Spannungsteiler sollte da auch möglichst hochohmig sein und keine 1mA 
bringen. Dann hätte ich ja wieder die halbe Ausgangsleistung des kleinen 
Hochspannungsgenerators für die Regelung verbraten. :(

von Dominik (koelner)


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Manfred P. schrieb:

> Leckstrom ist eh egal, es wird die Durchlassrichtung genutzt.
> Mal schauen, was ich so greifbar habe:
>
> BA127 0,05µA @ 290 mV - wäre brauchbar.
> BAY61 0,08µA @ 200 mV - geht auch.
> BA148 0,12µA @ 200 mV - 0,25% vom Vollausschlag.
> BYS21   68µA @ 200 mV - geht garnicht.
>
> Vielleicht doch besser eine 1N4148 oder ähnlich.

Deine Messungen wären für mich Wunschwerte. Ich komme in 
Durchlassrichtung nicht annährend auf so kleine Ströme. Irgendwie ist 
bei mir gerade der Wurm drin. Meine schöne Vorstellung der 
Schottky-Kennlinie ist gerade dahin. Sie sollte eigentlich so aussehen, 
wie aus der Afu-Prüfung im Anhang (1= Schottky, 2=Germanium 3=Silizium)

: Bearbeitet durch User
von Dominik (koelner)


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So, jetzt mal eine anständige Messreihe @200mV (laut Multimeter). Immer 
5 Dioden von jeder Art getestet (auf 10er gerundet)

SB130 360-490uA
BAT43 130-150uA
1N5819 300-380uA
BAT85 210-240uA
10SQ045 500-600uA

Das schlimme dabei ist jedoch, dass wenn ich der Strom erhöhe in den 
100er mA Bereich, die Spannung auf 300mV bis gar über 500mV (bei 1000mA 
SB130) parallel zur Diode steigt. Das wäre mit der steilen 
Lehrbuch-Schottky Kennlinie eigentlich unvereinbar.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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An Vorschlägen hätte ich noch:
1. JFET Gate-Diode und
2. bipolar B mit C kurzgeschlossen
3. (rote?) LED

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Dominik schrieb:
>
> Das schlimme dabei ist jedoch, dass wenn ich der Strom erhöhe in den
> 100er mA Bereich, die Spannung auf 300mV bis gar über 500mV (bei 1000mA
> SB130) parallel zur Diode steigt. Das wäre mit der steilen
> Lehrbuch-Schottky Kennlinie eigentlich unvereinbar.

Tja, da halten sich die Dioden wohl ans Datenblatt.
Hilft schon das richtig zu lesen.

von Dominik (koelner)


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Andrew T. schrieb:
> Tja, da halten sich die Dioden wohl ans Datenblatt.
> Hilft schon das richtig zu lesen.

Was fällt denen auch ein, das zu tun. ;) Können die sich nicht an der 
Kennlinie aus dem Lehrbuch halten?

Sehe jetzt auch erst, dass die ersten 3 getesten Dioden von Mandred, 
also die, die bei 200mV halbwegs brauchbar waren, gar keine Schottkys 
sind. Und Si-Dioden möchte ich dem Messwerk eigentlich nicht antun.
Sehe jetzt 2 Möglichkeiten. Das bipolare Messwerk mit entsprechenden 
Vorwiderstand an einen Opamp als Komperator oder, wie ursprünglich 
geplant, direkt ein kleinen Oszilloskop nehmen, um Stromrichtung und 
Amplitude der Schrittspannung zu vergleichen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dominik schrieb:
> Sehe jetzt auch erst, dass die ersten 3 getesten Dioden von Mandred,
> also die, die bei 200mV halbwegs brauchbar waren, gar keine Schottkys
> sind.

Danke für den Hinweis, da war ich wirklich neben der Spur. Eigentlich 
wollte ich Schottkys messen ...

Heißt letztendlich, dass der direkte Schutz mit Schotten nicht machbar 
ist, schade. Aber auch gut, dass das durch konkrete Messungen geklärt 
ist.

Dominik schrieb:
> Und Si-Dioden möchte ich dem Messwerk eigentlich nicht antun.

Besser als garnichts.

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