Forum: PC Hard- und Software IOMEGA 100 ZIP USB : Reparaturversuch


von Carl Mikael B. (Firma: Held der Arbeit) (lochball)


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Mir ist obiges Laufwerk mit Brandgeruch auf den Tisch gekommen. Ich habe 
es jetzt zerlegt und die Platine frei vor mir liegen. Offensichtlich hat 
der Vorbesitzer bei der Stromversorgung des Gerätes einen Fehler 
gemacht, der zur Zerstörung von CR1 (Si-Diode, SMD ?) führte und damit 
das Gerät unbrauchbar machte.

Ich würde gerne das Gerät wieder herrichten und einen Reparaturversuch 
starten.

Kann mir jemand vielleicht sagen, welcher Diodentyp hier ausgetauscht 
werden müsste? Hat vielleicht jemand einen Stromlaufplan für dieses 
Gerät?

Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wahrscheinlich Verpolschutzdiode. Funktioniert das Ding wenn Du die 
Diode komplett entfernst, ist die Sicherung F1 intakt geblieben?

von Carl Mikael B. (Firma: Held der Arbeit) (lochball)


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Ich habe hier noch ein Foto mit der Beschriftung dieses Bauteils. 
Vielleicht hilft es weiter...

Nein, ich habe bisher noch keine weiteren Messungen oder Ausbauten 
versucht. Kommt heute Nachmittag aber an die Reihe.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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CR deutet auf Kondensator hin. mit nem Widerstand drin.

also ein Snubber

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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CR könnte auch für irgendwas wie current rectifier stehen, könnte eine 
Überspannungsschutzdiode gewesen sein oder so.

Wenn ich das nächste mal ein ZIP-Laufwerk im Schrott finde, rupf ich die 
Platine raus...

von Christian M. (likeme)


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Man nutzt gerne irgendein rumliegendes Netzteil wenn man die Kontrolle/ 
Überblick über sein Equipment verloren hat.

von Erni (pudding)


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Marking Code ZHN: SMAZ6V2 (Z-Diode 6V2)
https://www.hotenda.com/marking-code/search/list/ZHN.html

CR=Crowbar?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Man nutzt gerne irgendein rumliegendes Netzteil wenn man die Kontrolle/
> Überblick über sein Equipment verloren hat.

wahrscheinlich hat wieder ein 19V Laptopnetzteil gepasst

von Ge L. (Gast)


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Erni schrieb:

> CR=Crowbar?

Crystal Rectifier. Die Abkürzung stammt noch aus der Zeit, als normale 
Dioden Vakuum enthielten und Kristalloden bzw Halbleiterbauteile was 
neues waren.

Den Tantal neben der Diode würde ich mit ersetzen. Wenn der die 
Überspannung auch gesehen hat, ist das für seine weitere Zuverlässigkeit 
nicht förderlich.

von Carl Mikael B. (Firma: Held der Arbeit) (lochball)


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Ich habe zwischenzeitlich die defekte Diode ausgebaut und einen 
bedrahteten Ersatz eingelötet. Danach kann ich das Laufwerk am USB schön 
identifizieren. Aber leider dreht sich der Motor nicht, stattdessen wird 
der zugeordnete Chip für die Motorsteuerung sehr heiß, so dass man ihn 
nicht mehr mit den Fingern (> 70°C) anfassen kann. Damit ist für mich 
der Reparaturversuch bereits beendet und das Gerät befindet sich im 
Elektroschrott.

Vielen Dank für die netten und hilfreichen Kommentare und Vorschläge. 
Ich hatte gehofft, dass keine weiteren Bauteile beschädigt sein würden. 
Dies war wohl eine naive aber verständliche Hoffnung.

Nochmals vielen Dank in die Runde.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja, dann hat der Schaltkreis bereits Schaden genommen, wahrscheinlich 
war die Diode schwächer als das Netzteil und das Netzteil nicht stark 
genug für die Sicherung. Schade drum, aber sowas zu reparieren macht 
meistens keinen Sinn.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> sowas zu reparieren macht
> meistens keinen Sinn.

es sei denn, man hat eine Musikworkstation daheim rumstehen, die mit 
solchen Disks arbeitet und die ab und an gebootet und mit Sounds 
besaftet werden will und man muss das aus dem Netz laden und irgendwie 
auf die ZIP bringen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jürgen S. schrieb:
> es sei denn, man hat eine Musikworkstation daheim rumstehen, die mit
> solchen Disks arbeitet

Dann wäre zu klären, ob man der Musiskworkstation nicht vielleicht auch 
andere Wechsellaufwerke unterjubeln kann; es gibt/gab ja auch 
zuverlässigeres als die Click-of-Death-Zip-Disks.

Ist zwar ein paar Jahrzehnte her, aber im 3.5"-Format gab es auch 
magnetooptische Laufwerke, sowohl mit SCSI- als auch mit IDE-anschluss, 
für Medien bis 2.3 GByte Kapazität. Auf dem Gebrauchtmarkt kann man 
derartige Laufwerke und Medien noch bekommen.

Hier (willkürliches Beispiel) ein 640-MB-SCSI-Laufwerk:

https://www.ebay.de/itm/304892891360


Ein anderer Ansatz wäre es, das Laufwerk durch einen SD-Adapter zu 
ersetzen, auch die gibt es mit IDE- und SCSI-Schnittstelle.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald K. schrieb:
> Ein anderer Ansatz wäre es, das Laufwerk durch einen SD-Adapter zu
> ersetzen, auch die gibt es mit IDE- und SCSI-Schnittstelle.

Habe ich in meinem SE/30 drin und spielt perfekt. Das Dings (SCSI2SD) 
wird auch für diverse Synthies und Sampler empfohlen. Tatsächlich ist 
das seit mindestens 15 Jahren brachliegende Syquest 3,5" SCSI mit 105Mb 
pro Disk aber mit nur geringen Anlaufproblemen immer noch brauchbar, was 
mich sehr wunderte.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Matthias S. schrieb:
> was mich sehr wunderte.

Das ist ja noch 'ne echte Wechselplatte und keine Zip-Disk.

Ich hab eine alte 300-MB-SCSI-Platte von 1990 oder so im Schrank liegen, 
die funktioniert auch noch (mit einem Höllenlärm).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die alten Platten liefen bei mir meist nur noch an, wenn man sie 
unfreundlich mit Klaps überredete. Irgendwie habens die Leute damals 
nicht geschafft, die Köpfe von der Disk zu heben.
Und ehrlich, was willste heute noch mit einer 850Mb Conner Platte? (ja, 
liebe Kinder, die Firma gabs mal)

von Harald K. (kirnbichler)


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Matthias S. schrieb:
> Irgendwie habens die Leute damals
> nicht geschafft, die Köpfe von der Disk zu heben.

Das tun Festplatten auch heute nicht unbedingt. Heutige Festplatten aber 
haben im Landebereich eine eigens aufgerauhte Oberfläche, damit die 
Köpfe nicht mehr kleben - natürlich nur bei den Modellen, die die Köpfe 
nicht abheben. 2.5"-Platten heben schon sehr lange alle die Köpfe ab, 
aber etliche 3.5"-Platten tuns nicht.

Schonender als ein "Klaps" ist eine ruckartige Drehbewegung um die 
Spindelachse.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald K. schrieb:
> Schonender als ein "Klaps" ist eine ruckartige Drehbewegung um die
> Spindelachse.

Jaja, aber die Platten, die sowas nötig hatten, gibts hier nun nicht 
mehr.
Und mach das mal bei einer eingebauten Platte :-P

Ich hatte für die Apples noch die eine oder andere SCSI Platte 
aufgehoben, aber mittlerweile hats sichs ausgelärmt. Auch die 
Apfeltasche hat heute ne M.2 mit PATA Adapterplatine. Alle anderen 
Rechner nur noch SATA-SSD.

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