Forum: HF, Funk und Felder Einladung (Bürger-)Notfunk-Workshop Online am 26.03.2023


von Jens P. (jensp)


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http://deutschland-funkt.de/index.php

Notfunk-Workshop 01/23
Thema: Das Ahrtal und seine Bedeutung für den Notfunk
Macht mit und gestaltet den Not- und Katastrophenfunks in der 
Bundesrepublik Deutschland aktiv mit!
Programm
Eröffnung des Workshops: Aktive Teilnehmer werden gebeten, sich kurz 
vorzustellen.
Vortrag: Kommunikation im Ahrtal aus der Sicht eines 
DRK-IuK-Mitarbeiters
Diskussion zum Vortrag
Präsentation: CB-Notfunk-Paket, eine Idee durch die Ahrtal-Katastrophe 
inspiriert
Ideensammlung für den Notfunk in ähnlichen Situationen
Abschluß und Zusammenfassung
Infos zur Veranstaltung
Wir rechnen mit einer Dauer von 2-3 Stunden.
Es ist KEINE Anmeldung / Voranmeldung notwendig.
Links zur Teilnahme
Die Teilnahme ist mit JEDEM Endgerät und JEDEM Internet-Browser möglich. 
Es muss KEIN Client und keine Software installiert werden.

Link zum Konferenz-Raum für aktive und passive Teilnehmer:
https://bbb.rlp.net/b/pla-6v8-lzx-h2d

Man kann sich den Workshop auch im reinen Stream unseres 
Youtube-Channels anschauen: https://www.youtube.com/@Deutschland_funkt

von Karl (Gast)


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Jens P. schrieb:
> Das Ahrtal und seine Bedeutung für den Notfunk

Nichts gegen Notfunk zur Vorsorge, die Katastrophe ist bekannt, die 
Rolle des AFus auch, aber suggeriert diese Retro-BilderWerbung nicht 
einem Normalo, daß er gegenüber seinen beiden Nachbarn mit nur Iphone, 
daß er evtl. mit zuwenig Antennenstummel ausgestattet ist oder auch bei 
besserer Effizienz umgekehrt?

von Kilo S. (kilo_s)


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Abgesehen davon, im Wiki wird für SRD (433MHz LPD) die falsche 
sendeleistung (10mW NICHT 100mW!) Angegeben.


100mW SRD gibt's erst ab 24,00-24,25 GHz.

Karl schrieb:
> mit zuwenig Antennenstummel ausgestattet ist oder auch bei besserer
> Effizienz umgekehrt?

Zu viel Effizienz bei einer Antenne? Sowas gibt's nicht. ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja. Netter Versuch, aber schwierig. Erstens müsste man dann eine 
Verbindung zwischen diesem Notfunknetz und den Behörden herstellen, ohne 
daß man denen damit auf den Sack geht oder sie bei ihrem nicht gerade 
leichten Einsatz stört.

Zweitens bringt es nichts, wenn das Netz nicht funktioniert, weil gerade 
eine essentiell wichtige Person schläft oder so.

Drittens ist es gerade in solchen Gebieten wie dem Ahrtal schwierig, wer 
schon mal mit CB mobil oder portable versucht hat, in ein Tal 
hineinzukommen oder aus einem Tal heraus, der weiß was ich meine. Und da 
darf man mit relativ satten 4W senden, nicht nur mit mickrigen 10 
Milliwättchen. Ich könnte mir vorstellen, daß der Amateurfunk die 
gleichen Probleme hat, die kochen auch nur mit Wasser, allerdings dürfen 
die manches Wasser mit 750W kochen. Vorausgesetzt, der Herd ist bei der 
zugrunde liegenden Katastrophe stehen geblieben.

Ich finde die Überlegung im Sinne des Zivilschutzes gut, aber ich halte 
satellitengestützte Kommunikation (bspw. Iridium) in diesem Fall für 
zielführender.

von Kilo S. (kilo_s)


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Ben B. schrieb:
> nicht nur mit mickrigen 10 Milliwättchen.

Die 10mW gelten nur für LPD/SRD im 433MHz Bereich.

Aktuell sieht's so aus:
CB: 40 Kanäle AM, 4W Sendeleistung. 80 Kanäle FMN, 4W Sendeleistung. 40 
Kanäle SSB mit 12W Sendeleistung.

Freenet: 6 FMN/12 Digitale Kanäle, 1W Sendeleistung. (12 bei 
Digitalgeräten)

PMR: 16 FMN/16 DMR(Tier 1)/32 FDMA (dPMR) Kanäle, 0,5W Sendeleistung. 
(Kanalzwang Entfallen, es darf also überall im zugeteilten Bereich, auch 
zwischen den Kanälen gefunkt werden! Es gibt sogar VFO Geräte dafür.)

LPD/SRD: 69 Kanäle FMN, 10mW Sendeleistung.

PMR/LPD ohne externe Antenne, bei Freenet geduldet so lange 1W ERP 
eingehalten werden. (Nur der Vollständigkeit halber..)

von Jens B. (dasjens)


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Für sowas müssen Behörden und AFU zusammenarbeiten. Da helfen 
irgendwelche Vorträge kaum. Und Behörden sind wohl arg eigen.

Und wenn man die paar Kommentare bisher liest, dann lieber in die Wüste 
ziehen, als zu hoffen, daß in D noch irgendetwas geht in sachen Notfunk.

Irgendwie sind die Amis da wohl kompetenter und williger als die 
spiessigen Deutschen.

OT Zum Funk: In Radeberg wurde heute gegen einen neuen Funkmast 
Demonstriert, weil 5G macht Krank.
Also lieber absaufen als 5G. (jaja, nicht in Radeberg, ausser man fällt 
in den Braukessel igitt)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zum Thema Funkmast gibt's eine hübsche urban legend... Eine Firma stellt 
einen Funkmast auf ein Feld neben einem Dorf. Sofort häufen sich 
merkwürdige Erkrankungen, die alle auf die Strahlung dieses Funkmastes 
zurückgeführt werden. Genervt davon entschließt sich die Firma, den Mast 
zurückzubauen und fragt sich, wie schlimm es eigentlich geworden wäre, 
wenn man den Funkmast auch noch eingeschaltet hätte...

Die Amis sind eine andere Kultur, das Land ist bei weitem nicht so dicht 
bevölkert wie Deutschland. Da wird von den Einwohnern fast schon 
erwartet, daß sie die Behörden unterstützen, vor allem abseits der 
Städte. Da haben die Behörden gar nicht so viele Kräfte wie sie 
eigentlich bräuchten. Da werden Einwohner, die die Behörden aktiv 
unterstützen, deutlich mehr akzeptiert als hier, weil sie denen einen 
Teil der fehlenden Kräfte ausgleichen. In den großen Städten ist es 
nicht viel anders als hier, ich glaube, da haben sie sogar eine höhere 
Präsenz der Behörden als wir hier.

von Kurt (heliosh)


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Ben B. schrieb:
> Drittens ist es gerade in solchen Gebieten wie dem Ahrtal schwierig, wer
> schon mal mit CB mobil oder portable versucht hat, in ein Tal
> hineinzukommen oder aus einem Tal heraus, der weiß was ich meine. Und da
> darf man mit relativ satten 4W senden, nicht nur mit mickrigen 10
> Milliwättchen. Ich könnte mir vorstellen, daß der Amateurfunk die
> gleichen Probleme hat, die kochen auch nur mit Wasser, allerdings dürfen
> die manches Wasser mit 750W kochen. Vorausgesetzt, der Herd ist bei der
> zugrunde liegenden Katastrophe stehen geblieben.

Ich wohne in einem Alpental und tatsächlich ist es so dass man mit CB 
Funk ohne überreichweiten hier nirgendwo hinkommt, da sind einfach die 
Berge im Weg.

Mit 100W auf 10m schaffe ich nicht mal die 15 km in's Nachbartal, ausser 
über Reflexion an Flugzeugen.

Für Notfunk aus Tälern bräuchte es NVIS ( 
https://en.wikipedia.org/wiki/Near_vertical_incidence_skywave ), das 
geht nur auf niedrigen Frequenzen und ist damit dem Amateurfunk 
vorbehalten. Aber portabel ist das schwierig.

von Kilo S. (kilo_s)


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Die Idee find ich an und für sich gut.

Es fehlt aber leider nicht nur an Leuten mit Funkgeräten, sondern auch 
an Leuten die diese auch tatsächlich benutzen Können!

Mir graust es schon jetzt vor dem ganzen Durcheinander weil ich hier im 
Umkreis von 10-15km nahezu jedes PMR Gerät empfangen kann, die vielen 
PMR Nutzer sich aber oft aus verschiedenen richtungen nicht gegenseitig.

Freenet funktioniert schon besser, wäre auch aufgrund der bereits 
handhabbar kompakten Antennen und der Ausbreitungsbedingungen mein 
Favorit für sowas.

CB kannst man aktuell für sowas nicht gut nutzen, Sonnenzyklus besser 
als erwartet und vorhergesagt, viele sporadische aber teils anhaltende 
Überreichweiten.Antennen unhandlich oder mit geringem Wirkungsgrad. 
Vermieter/Hausverwaltung sind die pest bei dem Thema. Für lokalfunk 
suboptimal! Die maximale Reichweite wäre dank SSB zwar höher, der 
Sonnenzyklus und die Ablehnung der Antennen steht dem aber im Weg.

Dann wäre da noch der Beschaffungsaufwand für die Behörden... 2/70fmn 
Kisten gibt's für unter 100€, die müssen keine BOS Standard erfüllen, 
nur keine Störungen im Tetra machen! Ne einfache 49cm lange GP an den eh 
vorhandenen mast größerer Wachen. Die ist von sich aus Duobandfähig.. 
Aber das wird vermutlich alles nicht passieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt schrieb:
> Für Notfunk aus Tälern bräuchte es NVIS (
> https://en.wikipedia.org/wiki/Near_vertical_incidence_skywave ), das
> geht nur auf niedrigen Frequenzen und ist damit dem Amateurfunk
> vorbehalten. Aber portabel ist das schwierig.

Geht schon. Ich habe hier nur einen 13 m langen Dipol auf dem Dach, 
damit kann man auf 60 m schon bissel Kommunikation bekommen. 13 m 
bekommt man auch noch portabel hingespannt.  SSB habe ich noch nicht 
groß gemacht, aber wenn CW geht, dann sollte auch sowas wie PSK31 gehen.

von Jens P. (jensp)


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Ben B. schrieb:
> Naja. Netter Versuch, aber schwierig. Erstens müsste man dann eine
> Verbindung zwischen diesem Notfunknetz und den Behörden herstellen, ohne
> daß man denen damit auf den Sack geht oder sie bei ihrem nicht gerade
> leichten Einsatz stört.
>
> Zweitens bringt es nichts, wenn das Netz nicht funktioniert, weil gerade
> eine essentiell wichtige Person schläft oder so.
>
> Drittens ist es gerade in solchen Gebieten wie dem Ahrtal schwierig, wer
> schon mal mit CB mobil oder portable versucht hat, in ein Tal
> hineinzukommen oder aus einem Tal heraus, der weiß was ich meine. Und da
> darf man mit relativ satten 4W senden, nicht nur mit mickrigen 10
> Milliwättchen. Ich könnte mir vorstellen, daß der Amateurfunk die
> gleichen Probleme hat, die kochen auch nur mit Wasser, allerdings dürfen
> die manches Wasser mit 750W kochen. Vorausgesetzt, der Herd ist bei der
> zugrunde liegenden Katastrophe stehen geblieben.
>
> Ich finde die Überlegung im Sinne des Zivilschutzes gut, aber ich halte
> satellitengestützte Kommunikation (bspw. Iridium) in diesem Fall für
> zielführender.

Vorab: Ich bin bei der Veranstaltung der Videotechniker, aber nicht 
Gründer/Initiator/Redner und spreche daher für mich persönlich und nicht 
für die Initiative.

Unter dem Begriff "Notfunk" kann man sich ja so einiges Vorstellen.
Bei Deutschland Funkt! geht es ja primär um die Kommunikation innerorts.
Als Beispiel: Verschiedene Stellen im Dorf, die nicht mit BOS Funk 
ausgestattet sind, kommunizieren untereinander über Freenet.
Bürger haben PMR und können damit im näheren Umkreis, in der 
Nachbarschaft o.ä. Hilfe erreichen oder im Idealfall den nächsten 
Kat-Leuchtturm erreichen.

Es geht ja nicht darum, mit der Handgurke direkt den ADAC-Heli zu 
kontakten.
Es geht darum, wie man mit wenig Vorbereitung schon viel mit günstigen 
und möglichst einfach zu bedienenden PMR Geräten erreichen kann.

Überregionale Infos austauschen, da kommt dann Afu oder CB ins Spiel, da 
kann man Hoffen in Ketten Infos zur Großlage vernünftig durchzubekommen.
Das ist aber eine andere Karte und hier eher nicht gemeint, auch wenn 
natürlich beides gut ineinander greifen oder sich ergänzen kann.

Natürlich gibt es den Punkt, an dem ein Satellitentelefon total 
hilfreich wäre. Aber wer hat das schon? Wäre aber vielleicht praktisch, 
wenn man den einen mit dem Satellitentelefon per PMR/Freenet erreichen 
kann und der bei einem lebensbedrohlichen Notfall eben darüber Versucht 
Hilfe zu holen.

Es lassen sich viele Szenarien ausdenken, hier geht's eben darum, was 
man mit einfachsten Mitteln schon sinnvoll gestalten kann.

In diesen beiden Videos wird es auch nochmal ausführlicher dargestellt:
ganz schnelle Übersicht:
https://www.youtube.com/watch?v=NWR2j9G4erM

ganz ausführlich:
https://www.youtube.com/watch?v=Tb0yevvOMss&t=111s

Gemeindenetz einzeln erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=NRsDq5tsl74

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Jens P. schrieb:
> Es geht ja nicht darum, mit der Handgurke direkt den ADAC-Heli zu
> kontakten.

Sagt ja auch keiner.

Mir fehlt die Möglichkeit das sinnvoll umzusetzen. Das fängt bei zu 
wenigen Kanälen insgesamt für Freenet und PMR an, Antennenwahl, 
Funkdisziplin usw.

Was macht der Kat-Leuchtturm wenn er auf allen Kanälen unterschiedlich 
viele Leute gleichzeitig hört? Nix, kann er ja auch nicht weil er kein 
Wort verstehen kann.

Da hilft auch kein CTCSS/DCS.

Und die Kommunikation zwischen den Leuten wird ähnlich chaotisch 
ablaufen weil viele vielleicht nicht verstehen das man zum hören die 
Taste auch loslassen muss. Die sind eben Handy gewöhnt. (Kein Witz! Auch 
bei erwachsenen schon erlebt.)
Dann stehen da dauerhaft Träger mit oder ohne Geräusche im Hintergrund 
an.

Ich wäre voll dafür das es klappt, hab aber so meine Bedenken.

Beitrag #7372920 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7372921 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also für mich ist der Punkt eindeutig der, daß es eine Frage der 
Katastrophe ist, die man da abdecken möchte.

Daher mal zwei Szenarien, als erstes den Stromausfall wegen der 
durchgebohrten 110kV Erdkabel, wodurch ganz Berlin-Köpenick etwas über 
einen Tag lang komplett ohne Strom war. Sowas ist für mich mit etwas 
gutem Willen und etwas Menschenverstand recht einfach in den Griff zu 
bekommen. Sowas, was die Feuerwehr gemacht hat und massenweise Handys an 
Lichtmasten auf irgendwelchen Kreuzungen aufgeladen hat - das könnte ich 
auch. Dafür reicht ein LED-Strahler, ein Wechselrichter, bißchen 
Verlängerungsschnur und ein vollgetanktes Auto. Damit ließe sich in der 
Nachbarschaft sogar das eine oder andere Aquarium retten und man würde 
es wenn nötig auch über mehrere Tage durchhalten wenn man leichte 
Unterstützung wegen neuem Diesel oder vielleicht mal schlafen erhält. 
Ich hätte auch einen "richtigen" Generator besorgen und mich damit auf 
einer Kreuzung postieren können, damit könnte man in der Nachbarschaft 
noch ein paar Gefrierschrank-Inhalt retten. Soweit die technische Seite. 
Die zweite Seite nenne ich mal Kümmern um die Menschen selbst. 
Angenommen jemand wird krank oder verletzt sich schwerer (z.B. bricht 
sich einen Arm oder ein Bein) und muss in ein Krankenhaus - ja dann muss 
den halt jemand ins Auto laden, möglichst in ein großes wo man ihn 
hineinlegen kann und in ein Krankenhaus fahren. Am besten in eines, 
welches nicht vom Stromausfall betroffen ist. Das geht schneller als 
wenn man da erst versucht, einen Krankenwagen zu organisieren. Einen 
Krankenwagen muss man organisieren wenn man einen echten Notfall wie 
einen vermuteten Herzinfarkt oder nicht transportfähige Personen hat und 
das sollte mit z.B. einem Satellitentelefon von diesen 
generatorversorgten "Licht- und Strom-Stationen" aus möglich sein.

Zweites Szenario, Ahrtal. Also eine Katastrophe mit komplett zerstörter 
Infrastruktur, die mindestens tagelang nicht von normalen 
Behördenfahrzeugen passiert werden kann und die Menschen wirklich so 
lange auf sich selbst gestellt sind, kein sauberes Wasser, kein Strom, 
keine Heizung. Könnte durch sowas wie hier ein Unwetter, aber auch durch 
Erdbeben oder außergewöhnliche Schneefälle eintreten. Ich finde da geht 
es in erster Linie darum, zu retten was zu retten ist, in erster Linie 
durchzuhalten bis Hilfe eintrifft. Da geht es mir nicht mehr drum, den 
Goldfisch im letzten trockenen Haus zu retten während der Rest vom Dorf 
komplett dem Erdboden gleich gemacht wurde. Wenn der Goldfisch noch lebt 
wenn alle in Sicherheit sind, ja dann kann man sich als Bonus um den 
kümmern, etwa mit etwas Strom aus einem Generator in der Nähe. Aber 
zuerst müssen die Menschen versorgt sein, muss man schauen, daß man 
sauberes Wasser und Wärme bekommt wenn's kalt ist. Also habe ich noch 
ein Gebäude wo sich alle drin sammeln können und was mindestens als 
Wetterschutz reicht, wo bekomme ich Generatoren her, wo bekomme ich 
dafür Kraftstoff für drei Tage her, was ist noch stehengeblieben oder 
liegt herum, was ich dafür gebrauchen kann. Oder schaffe ich es, mit ein 
paar Männern vielleicht noch Eingeschlossene zu erreichen, wobei man 
dabei leider auch viele Dinge finden wird, die nicht schön und nicht 
gesund sind oder schwer zu verkraften sein werden. Oder kann man es mit 
der zur Verfügung stehenden Technik schon gefahrlos schaffen, 
Zugangswege frei zu machen, damit schneller Hilfe kommen kann. Kann man 
schon gefahrlos mit Aufräumarbeiten an manchen weniger stark betroffenen 
Häusern anfangen - für sowas bekommt man dann relativ viel Zeit und es 
lenkt die Menschen ab wenn sie etwas Sinnvolles zu tun haben. Was bringt 
mir da ein Notfunknetz... im Prinzip nicht mehr als ein 
Satellitentelefon oder als Bonus evtl. noch irgend eine Art 
Daten-Uplink. Weil Hilfe wird in der ersten Zeit nur in Ausnahmefällen 
überhaupt verfügbar sein. Der Notarzt kann nur mit dem Hubschrauber 
kommen - aber der wird überall gleichzeitig gebraucht und kann auch nur 
bei passendem Wetter fliegen. Etwas dichter Nebel reicht, dann kommt 
nicht mal ein Hubschrauber. Das muss den Leuten diesem Fall klar sein, 
es kann niemand zaubern und man ist nicht der einzige, der dringend 
Hilfe braucht. Diese Notfunk-Stellen werden sich mit der Priorisierung 
der Hilfe auseinandersetzen müssen und klarmachen müssen, Hilfe durch 
Hubschrauber gibt's nur für absolute lebensbedrohliche Notfälle, alles 
andere muss leider warten und es können auch nicht alle sofort 
ausgeflogen werden. Das wird ein sehr undankbarer Job. Wenn ich noch 
einen Daten-Uplink habe, könnte man alle Namen der anwesenden Personen 
schicken und damit viele Angehörige beruhigen, aber das war's dann 
praktisch. Danach braucht man wirklich essentielle Versorgung, notfalls 
aus der Luft (Wasser, Verpflegung, evtl. Kraftstoffe) aber auf jeden 
Fall durch irgend eine behördliche Stelle koordiniert. Das ist die 
einzige (Funk)Verbindung, die man wirklich braucht. Wo man sich z.B. 
melden kann wenn jemand wirklich einen Rettungshubschrauber braucht oder 
wo man sagen kann wir haben noch Trinkwasser für 6..7 Stunden. Mehr 
braucht man nicht bis behördliche Hilfe eintrifft. Sowas wie ein Radio 
ist evtl. nützlich um allgemeine Informationen (auch der Behörden) zu 
bekommen, aber letztlich kann man damit auch nicht besonders viel 
anfangen, es kommt keine Hilfe durch das Radio.

Mit Laien finde ich erreicht man da gar nichts. Man braucht jemanden, 
der die Übersicht ganz gut behält und dann braucht man Leute, die sich 
mit sowas auskennen. Ärzte wären toll, Ahnung von 
Motoren/Generatoren/Strom (auf diesem Gebiet könnte ich mich z.B. gut 
anbieten), mit etwas Glück steht mir schweres Gerät wie Baumaschinen zur 
Verfügung und Leute, die damit umgehen können, vielleicht kennt sich 
jemand mit Statik aus, der sagen kann in dieses Gebäude geht besser 
niemand mehr hinein. Auch für die Kommunikation bräuchte man wen, der 
weiß wie das Satellitentelefon funktioniert. Wenn ich z.B. nur ein 
Funkgerät finde und dieses sogar bedienen könnte, wüsste ich aber gar 
nicht auf welcher Frequenz ich um Hilfe rufen sollte - und ob dieser 
Hilferuf in schwierigem Gelände überhaupt weit kommt. Ein 
Satellitentelefon ist da einfacher und zuverlässiger.

Es bringt meiner Meinung nach nichts, sich gegen eine Zombie-Apokalypse 
oder einen ausgedehnten Atomkrieg vorzubereiten. Ersteres ist Phantasie, 
bei zweitem ist der komplette Planet sowieso im Arsch. Wer die ersten 
Stunden überlebt, stirbt spätestens wenn er nach ein paar Monaten aus 
seinem Bunker hervorkommt durch die Verstrahlung. Für den Fall, daß die 
Verstrahlung nicht jeden Menschen auf kurz oder lang tötet, kann auch 
niemand abschätzen, was von der Welt nach so einem Ereignis tatsächlich 
noch übrig wäre. Hier wo ich wohne, bliebe ganz sicher kein Stein auf 
dem anderen. Ein größerer Meteoriteneinschlag hätte das gleiche 
Ergebnis, bei sowas wie dem KT-Impakt ginge es uns genau wie den Dinos. 
Nach ein paar Monaten ist für die Überlebenden des Einschlags nichts 
mehr zu essen da weil nirgendwo mehr was wachsen kann - und das war's 
dann.

Was aus meiner Sicht mehr Sinn macht, sind die aktuellen Bemühungen in 
Sachen Warnung der Bevölkerung. Aber da muss die Bevölkerung auch 
mitziehen und solche Warnungen immer ernst nehmen - auch wenn es oft bei 
weitem nicht so schlimm wird wie angekündigt. Meine, ich wohne in Berlin 
und weiß allein durch die DWD-Webseite, daß mindestens zwei Tage vor der 
Katastrophe im Ahrtal vor extremen Regenfällen in diesem Gebiet gewarnt 
wurde. Hätte ich in der Gegend gewohnt, hätte ich in dieser Nacht gar 
nicht ruhig am Fluss schlafen können, sondern ich hätte mir mein Auto 
geschnappt und wäre an einen sichereren Ort gefahren, bei Bedarf hätte 
ich auch Nachbarn mitgenommen. In so einer Situation abzuwarten bis der 
Arsch dann auch wirklich brennt... Naja dann darf man sich nicht wundern 
wenn der Arsch heißer wird als man gedacht hat. Meiner Meinung nach hat 
allein diese Ignoranz der Menschen zu den vielen Opfern geführt. Wenn da 
jemand warnt "macht mal lieber, daß ihr da sicherheitshalber weg kommt", 
kriegt man doch nur zu hören "so'n Blödsinn, hier ist die letzten 100 
Jahre nichts passiert". Was soll ich da machen? Soll ich als Behörde 
jetzt alle Leute dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Mich hinterher 
dem Ärger aussetzen, wenn die Häuser am nächsten Tag noch stehen und 
nicht verschwunden oder komplett überflutet sind? Jetzt hinterher ist 
klar, daß das vielleicht besser gewesen und viele Menschen (186 Tote in 
Deutschland) gerettet hätte, aber man muss freien, mündigen Bürgern 
solche Entscheidungen auch selbst zutrauen können. Es wird immer wieder 
zu solchen Ereignissen kommen wenn Warnungen nicht ernst genommen 
werden. Oder zu dem tollen Spruch "wir wurden gar nicht gewarnt", der im 
Zuge der Ahrtal-Katastrophe aufkam: Erstens stimmt's nicht und zweitens 
wie denn? Was soll man denn machen wenn sich niemand für solche 
Warnungen interessiert? In meinem Dorf nahe Berlin gibt's nicht mal mehr 
'ne Sirene, hier kann niemand gewarnt werden wenn sich eine solche 
Katastrophe anbahnt. Klar, so 'ne Sirene ist laut und geht auch mal los 
wenn's nicht bei einem selbst zuhause brennt. Ist natürlich ärgerlich 
wenn das nachts um drei passiert weil sich regelmäßig irgendwelche 
Berliner Möchtegern-Schumis auf der nahen Autobahn oder Landstraße 
überschätzen und die Grundgesetze der Physik auf die harte Tour 
kennenlernen. Und genau diese Idioten, die sich deswegen gegen so eine 
Sirene aussprechen oder das Ding am liebsten mit Bauschaum dicht machen 
würden und weiterschlafen weil's ja nur beim Nachbarn brennt, die krähen 
hinterher am lautesten, daß man sie ja nicht gewarnt hätte. Sorry, aber 
Blödheit in Person. Das sind auch die Lieblinge der Rettungsleitstelle. 
Das halbe Dorf ist komplett weg, keine Straße mehr vorhanden, aber nun 
soll die Feuerwehr kommen, ihnen 3cm Wasser aus dem Keller pumpen und am 
besten noch mit Notstrom versorgen, aber nicht so laut, damit sie in 
Ruhe DSDS schauen können. So, und nun viel Spaß dabei, unter solchen 
Bedingungen ein tragfähiges Notfunknetz aufzubauen! Oder wenn man 
solchen Leuten klarmachen muss, daß man jetzt keine Feuerwehr ruft um 
3cm Wasser aus dem Keller zu pumpen, weil die gerade viele wichtigere 
Dinge zu tun hat, wie beispielsweise großflächig Menschenleben retten 
und den Ort mangels passierbarer Zufahrten sowieso erst in 3..4 Tagen 
mit schwerem Gerät erreichen wird. Und hinterher schreien die dann auch 
wieder rum, Ihnen hätte niemand geholfen, der Notfunker hätte ihnen 
rechtmäßig zustehende Hilfe verweigert - natürlich soll er den Schaden 
am Haus nun bezahlen - und wählen dann noch eine kürzlich leider schon 
10 Jahre alt gewordene Partei weil alle anderen ja unfähig wären. 
Willkommen in Deutschland, so ist das nunmal.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jens B. schrieb:
> Für sowas müssen Behörden und AFU zusammenarbeiten. Da helfen
> irgendwelche Vorträge kaum. Und Behörden sind wohl arg eigen.

Weil die eigenwilligen Notfunkern sich ja gerade nicht in 
Hilfsorganisationen integrieren wollen und denen dadurch bei ihrer 
Arbeit mehr im Weg stehen?

> Und wenn man die paar Kommentare bisher liest, dann lieber in die Wüste
> ziehen, als zu hoffen, daß in D noch irgendetwas geht in sachen Notfunk.

Also Notfunk als Selbstzweck, damit man sich gut fühlen kann, ohne 
Aufwand "was gemacht hat", und "denen da oben mal zeigt" wie es geht?

> Irgendwie sind die Amis da wohl kompetenter und williger als die
> spiessigen Deutschen.

Die Anzahl der aktive Feuerwehrleute in Deutschland ist über eine 
Million. Über 90% davon Freiwillige. Dazu noch alle anderen 
Hilfsorganisationen.

Die Statistik für die USA kann man sich auf der Zunge zergehen lassen:
National Fire Protection Association, 
https://www.nfpa.org/News-and-Research/Data-research-and-tools/Emergency-Responders/US-fire-department-profile
>> NFPA estimates there were an estimated 1,041,200 career and volunteer
>> firefighters in the United States in 2020. Of the total number of
>> firefighters 364,300 (35%) were career firefighters and 676,900 (65%)
>> were volunteer firefighters.

Grob gerundet haben die für ihr riesiges Land mit einer fast vier mal 
größeren Bevölkerung genau so viele Feuerwehrleute wie das kleine 
Deutschland. Ja Scheiße aber auch.

Wenn du in Deutschland Notfunk machen willst, weil es dir ein Anliegen 
ist zu helfen, statt nur den langen Spargel raushängen zu lassen, dann 
geh in eine Hilfsorganisation und sieh zu dass du dort im Funkzug oder 
ähnlichem landest.

Wenn dir deutsche Organisationen zu blöd sind dann nimm eine 
internationale.

von Karl (Gast)


Angehängte Dateien:

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Zwei Fragen seien höflich gestattet, die erste zum Zitat aus dem Link:

> Notwendig sind jedenfalls Geräte mit wechselbaren AAA-Batterien oder 
AA-Batterien

> (keine Geräte mit fest verbauten Akkus!) oder einem Anschluss an die 
Autobatterie.

Ist die Autobatterie jetzt eine positive oder eine negative Empfehlung?

https://notfunkforum.de/

Ist das alles neu?

ansonsten lesenswert:

https://www.dl4no.de/thema/katastr0.htm

von Kilo S. (kilo_s)



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Karl schrieb:
> https://notfunkforum.de/

Witz komm raus, oh gar kein Witz da!
(Siehe Bild!)

Ben B. schrieb:
> das sollte mit z.B. einem Satellitentelefon von diesen
> generatorversorgten "Licht- und Strom-Stationen" aus möglich sein.

Nächstes Problem: Wenn ich mich mit meinem großen (15m²) Zelt hier unten 
auf die Wiese an der Kreuzung Stelle, einen Generator laufen habe und 
die Leute mit heißem Kaffee und Strom für Taschenlampen und Handy 
versorge, weißt du was passiert? Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit 
aufgefordert abzubauen und zu gehen!

Allerdings versteh ich nicht was du dauern mit dem Satellitentelefon 
hast, dir ist scheinbar nicht klar daß dies in einer Katastrophe 
möglicherweise gar keinen nennenswerten Vorteil bringt, da Gespräche im 
Inland je nach Art und Ausmaß der Katastrophe gar nicht möglich sind!
Hat die nächste Bodenstation die in der Lage ist dich ins deutsche 
Telefonnetz zu vermitteln keinen Strom ist Essig mit RTW Anrufen. Dann 
kannst du es im Ausland versuchen.

von Jens P. (jensp)


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Karl schrieb:
> Zwei Fragen seien höflich gestattet, die erste zum Zitat aus dem Link:
>
>> Notwendig sind jedenfalls Geräte mit wechselbaren AAA-Batterien oder
> AA-Batterien
>
>> (keine Geräte mit fest verbauten Akkus!) oder einem Anschluss an die
> Autobatterie.
>
> Ist die Autobatterie jetzt eine positive oder eine negative Empfehlung?
>
> https://notfunkforum.de/
>
> Ist das alles neu?
>
> ansonsten lesenswert:
>
> https://www.dl4no.de/thema/katastr0.htm

Karl schrieb:
> Zwei Fragen seien höflich gestattet, die erste zum Zitat aus dem
> Link:
>
>> Notwendig sind jedenfalls Geräte mit wechselbaren AAA-Batterien oder
> AA-Batterien
>
>> (keine Geräte mit fest verbauten Akkus!) oder einem Anschluss an die
> Autobatterie.
>
> Ist die Autobatterie jetzt eine positive oder eine negative Empfehlung?
>
> https://notfunkforum.de/
>
> Ist das alles neu?
>
> ansonsten lesenswert:
>
> https://www.dl4no.de/thema/katastr0.htm

Also den Satz mit der Autobatterie finde ich jetzt schon eindeutig, man 
kann es auch absichtlich falsch verstehen wollen.

Zum Link: Wo hast du den her, ist der noch irgendwo auf der Seite? Dann 
würde ich das dem Betreiber weiter geben.

Aktuell im Neuaufbau hier:
http://forum.deutschland-funkt.de/forum/

von Jens P. (jensp)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn du in Deutschland Notfunk machen willst, weil es dir ein Anliegen
> ist zu helfen, statt nur den langen Spargel raushängen zu lassen, dann
> geh in eine Hilfsorganisation und sieh zu dass du dort im Funkzug oder
> ähnlichem landest.
>
> Wenn dir deutsche Organisationen zu blöd sind dann nimm eine
> internationale.

Also die hauptsächlichen Akteure der Geschichte haben ja gerade einen 
Kat/DRK-Hintergrund. Bei mir erlaubt die berufliche und private 
Situation derzeit einfach keine BOS-Tätigkeit. Ich würde mich in einigen 
Jahren schon beim THW sehen, aber halt nicht in einer Phase in der ich 
so schon keine freie Minute habe und meine Hobbies zu kurz kommen. Jetzt 
kann ich mich entweder bei sowas ein wenig mit einbringen, oder ich mach 
halt gar nix. Man kann auch einfach alles schlecht reden, das hat schon 
immer am meisten geholfen.

von Jens P. (jensp)


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Im Landkreis Soest wird so etwas übrigens offiziell betrieben:
https://www.kreis-soest.de/sicherheit-ordnung/alle-themen/buergernotfunk

Und wie gesagt, da geht es um das, was "Fußgänger" so machen können, 
niemand will hier den Backbone der BOS ersetzen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Jens P. schrieb:
> Also den Satz mit der Autobatterie finde ich jetzt schon eindeutig, man
> kann es auch absichtlich falsch verstehen wollen.

Man kann auch Sachen schreiben die heute kaum mehr zutreffend sind.
Für allen mist kann man sich heute Ladegeräte (DC/DC Wandler) fürs Auto 
kaufen: Laptop, Handy, Spielzeuge usw.. und selbst bei Baofeng ist man 
so weit das die eigentlichen 10-12V Netzteile der Ladeschale durch ein 
USB Kabel und einen Stepup im inneren ersetzt wurden. Ich kann also eine 
Afu Baofeng locker über meine Powerbank laden. Außerdem (OK das ist 
unfair als Vergleich, ich habe nur relativ "Professionelle" Geräte im 
Einsatz) habe ich Testweise auch schon "Ladeschalen" anderer Hersteller 
einfach an meine USV (13,8V) angeschlossen. Das überleben die meisten 
ganz locker weil V_in je nach verwendetem IC bis 15V geht.

Das Argument "Nur Batterien" ist obsolet, dafür sind wir technisch weit 
genug entwickelt.

Und wenn Empfiehlt doch wenigstens Eneloop zu Verwenden, das sind Akkus 
die wirklich tauglich für "Notfunkgeräte" sind. Auch und vor allem die 
von Ikea (Ladda) die hab ich seit jahren in der CB Handfunke.

von Ich A. (alopecosa)


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Jens P. schrieb:
> Im Landkreis Soest wird so etwas übrigens offiziell betrieben:
> https://www.kreis-soest.de/sicherheit-ordnung/alle-themen/buergernotfunk
>
> Und wie gesagt, da geht es um das, was "Fußgänger" so machen können,
> niemand will hier den Backbone der BOS ersetzen.

Das ist hier ähnlich. Es gibt Pläne und "willige" Funkamateure sind 
aufgerufen sich zu melden um in einer Liste zu landen. Im Fall der Fälle 
werden die dann aufgesucht.

Der Plan ist das ggf. einer der Funker eine Basis im 
Feuerwehrgerätehaus, etc. errichtet und dort als "Relais" zwischen dem 
"Bürgerfunk" und den öffentlichen Stellen agiert.

Wurde auch schon das eine oder andere mal beprobt und funktioniert 
(abseits der reellen Katastrophe) gut.

Ben B. schrieb:
> Ich finde die Überlegung im Sinne des Zivilschutzes gut, aber ich halte
> satellitengestützte Kommunikation (bspw. Iridium) in diesem Fall für
> zielführender.
1
Unterbrechungsfreiheit ist bei klarer Sicht zum Himmel in alle Richtungen ab einem Höhenwinkel von 8,2° gegeben.[6] Um eine einwandfreie, unterbrechungsfreie Kommunikation mit Iridium sicherzustellen, darf kein Objekt ab einem Höhenwinkel von 8,2° die Sicht zum Himmel stören.

Viel Spaß mit Iridium im Tal ;)


All diese Themen sind gewiss nicht neu, aber nach Ende des kalten 
Krieges wähnte man sich viel zu sehr auf der Insel der Glückseeligen 
(Auflösung der Warnämter und Sirennenetze, etc.). Und jetzt mit den 
vergangenen Katastrophen und dem Krieg in der Ukraine wird offenbar 
einigen schmerzhaft bewusst das wir eben nicht auf jener Insel leben und 
ein funktionierendes System vielleicht ganz angebracht wäre. Auch wenns 
Geld kost.


Kilo S. schrieb:
> Ich kann also eine
> Afu Baofeng locker über meine Powerbank laden.

Und die Powerbank lädst du dann über was? ;)

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Ich A. schrieb:
> Und die Powerbank lädst du dann über was? ;)

Zigarettenanzünder im Auto, Solar, Generator und Netzteil wie vom Handy 
gewöhnt, Kurbelgenerator ect...

Im übrigen habe ich experimentell vor kurzem mit einem AGM Akku (der 
alten USV) ein Experiment gemacht. Der Innenwiderstand ist höher was den 
maximalen Strom begrenzt, er ist nicht mehr lageunabhängig und muss nun 
zwingend ab und an mit ein paar Tropfen destilliertem Wasser nachgefüllt 
werden, hat aber aktuell eine Kapazität von 16Ah. (eigentlich ein 12Ah) 
Bissl frische Säure, Wasser und ein mal bis 1/10C bei 15V "Durchkochen", 
schon isser ein Nassakku.

Und so lange wie ich irgendwo einen Akku mit einer Spannung von >6V 
finde, dazu vielleicht noch irgendwo ein kleines Solarpanel zusätzlich 
oder zwei von den etwas besseren großen Solarleuchten, kann ich 
theoretisch IMMER laden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Allerdings versteh ich nicht was du dauern mit dem Satellitentelefon
> hast, dir ist scheinbar nicht klar daß dies in einer Katastrophe
> möglicherweise gar keinen nennenswerten Vorteil bringt [..]
Sagen wir's mal so, ich gebe einem Satellitentelefon nach so einer 
Katastrophe eine höhere Funktionsfähigkeitswahrscheinlichkeit als 
irgendwelchen Notfunknetzen, die von Privatleuten betrieben werden. Oder 
wenn die Katastrophe so groß ist, daß nicht mal die 
Satellitenkommunikation mehr funktioniert, ja dann bin ich mit einem 
Notfunknetz wahrscheinlich genau so im Arsch weil ich nur noch Leute 
erreiche, die in genau der gleichen misslichen Lage stecken wie ich 
selbst und die mir deswegen leider auch nicht helfen können.

Und ja, Iridium hat seine Schwächen. Man müsste mal eine Karte solcher 
Täler sehen, an welchen Orten Iridium mit hoher Wahrscheinlichkeit 
verfügbar ist und wo es Probleme geben könnte. Optimalerweise begibt man 
sich dann zu einem Ort in der Nähe, der gut genug abgedeckt ist.

Abgesehen davon hätte ein Notfunknetz im bergigen Gelände die gleichen 
Probleme, das schrieb ich bereits weiter oben.

Die Diskussion über die Wahl des Akkus zeigt auch schon wieder sehr 
schön, wie das mit sowas in Deutschland aussieht. Ich finde in einer 
echten Notlage ist es völlig egal wo der Strom herkommt, Hauptsache das 
Gerät funktioniert und das sollte eine entsprechend sachkundige Person 
sicherstellen können.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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das Geochse bei der Flut im Ahrtal und Umgegend hat eindeutig gezeigt,
dass da zuviele Leute überall mitreden sollen.
Das deutet auch auf ein Zuviel des Föderalismus hin.
Aber wer das kritisiert ist in diesem Land NATÜRLICH immer gleich ein 
Nazi.

Es müssen kurze, klare "knackige" Ansagen möglich sein.
Dann muss auch ein einzelner Bürgermeister sowas wie den
Notstand für die Gemeinde ausrufen können,
ohne am besten erst den Landrat aus dem Urlaub holen zu müssen,
der das dann noch absegnen muss.

Die Meldekette ist schlicht zu lang

von Kilo S. (kilo_s)


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Ben B. schrieb:
> Sagen wir's mal so, ich gebe einem Satellitentelefon nach so einer
> Katastrophe eine höhere Funktionsfähigkeitswahrscheinlichkeit als
> irgendwelchen Notfunknetzen, die von Privatleuten betrieben werden.

Ins Ausland ja, im Inland telefonieren 50/50.

Ben B. schrieb:
> Die Diskussion über die Wahl des Akkus zeigt auch schon wieder sehr
> schön, wie das mit sowas in Deutschland aussieht. Ich finde in einer
> echten Notlage ist es völlig egal wo der Strom herkommt, Hauptsache das
> Gerät funktioniert und das sollte eine entsprechend sachkundige Person
> sicherstellen können.

Ja. Ich kann das, du sicher auch und optimistisch gesagt wohl auch 99% 
der Leute hier im Forum.
Das Problem ist sowas für die breite Öffentlichkeit auch zur Verfügung 
zu stellen.
Echte, Feste und mit passender Versorgung (Brunnen/Wasser, 
Solar/Generator) ausgestattete Anlaufstellen gibt es meines Wissens nach 
keine. (Mehr, es gab ja mal Zivilschutzbunker in Betrieb.)

Wie weit wäre denn der "Hebel" der verantwortlichen dieses Projekt in 
Richtung Bundesnetzagentur zb. ?

Würden die es durchkriegen das man beispielsweise  zusätzliche Kanäle im 
2m/70cm band frei Macht und sowas wie in Vorarlberg baut: 
https://vorarlberg.at/-/ofu

von Karl (Gast)


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Jens P. schrieb:
> Also den Satz mit der Autobatterie finde ich jetzt schon eindeutig, man
> kann es auch absichtlich falsch verstehen wollen.

Ist die Autobatterie Deiner Meinung nach jetzt gut oder schlecht?

> Zum Link: Wo hast du den her, ist der noch irgendwo auf der Seite?

Erfunden hab ich ihn nicht.

Noch ein Zitat:

> Für den Bürgernotfunk sind alle möglichen Geräte geeignet. PMR-, FreeNet- und 
CB-Funkgeräte ... Es reicht, ein Gerät im Haus zu haben.

Eins von jeder Sorte wären dann fünf oder wie ist das gemeint?

Auch die Aufklapp-Spoiler (+-Zeichen)auf der Webseite 
http://deutschland-funkt.de/index.php sind nicht gerade übersichtlich im 
Notfall.

Beitrag #7373213 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7373244 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kilo S. (kilo_s)


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Karl schrieb:
> Eins von jeder Sorte wären dann fünf oder wie ist das gemeint?

Zwei wenn nur LPD+PMR+Freenet und CB, allerdings nur Analoges FM und 
AM/FM  auf CB, je nach Geldbeutel auch SSB auf CB.(AE2990 zb.)

Team Tecom Duo zb. nach Erweiterung für LPD ist das aber eigentlich ein 
Afu Gerät. Da kann man gleich ne Baofeng Nehmen, weniger Aufwand die 
Software zum erweitern zu bekommen.

Beitrag #7373483 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl (Gast)


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Jens P. schrieb:
> Im Landkreis Soest wird so etwas übrigens offiziell betrieben:
> https://www.kreis-soest.de/sicherheit-ordnung/alle-themen/buergernotfunk

Die behördliche Seite hält deshalb für solche Ausnahmefälle 
PMR-Funkgeräte vor. Und das Schild mit PMR K1 und Notfallanweisung ist 
hier:
https://www.kreis-soest.de/fileadmin/user_upload/01_kreis-soest.de/Sicherheit_und_Ordnung/Sicherheit/Buergernotfunk/PDF/Buergernotfunk-Anlaufstelle_Schild_110822.pdf

> PMR-Kanal 1 (446.00625 MHz) schalten.

Kilo S. schrieb:
> Zwei wenn nur LPD+PMR+Freenet und CB, allerdings nur Analoges FM und
> AM/FM  auf CB, je nach Geldbeutel auch SSB auf CB.(AE2990 zb.)
>
> Team Tecom Duo zb. nach Erweiterung für LPD ist das aber eigentlich ein
> Afu Gerät. Da kann man gleich ne Baofeng Nehmen, weniger Aufwand die
> Software zum erweitern zu bekommen.

Immerhin sind beide Entwürfe Soest und deutschland-funkt.de sind aus 
derselben Feder:
> Es reicht, ein Gerät im Haus zu haben.
Nur Soest macht eine präzisere Budgetangabe.
> Die preiswertesten Ausführungen der PMR446-Geräte gibt es ab 20 Euro.

Viel Glück auf hoher See!

von Kilo S. (kilo_s)


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Ach 20€? Typ "Baumarkt", Oval bis Eiförmig, Silber oder Schwarz mit 
6-8cm Stummelantenne.
Kann man Machen, besser als nix. Vor allem aber leicht verständlich.

Ich hoffe allerdings das die Behörden selbst deutlich bessere Geräte 
besorgt haben.

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