Hallo, ich (kein Elektronik-Profi) habe einen ATtiny, der (um Strom zu sparen) nur bei Bedarf die Stromversorgung (LM2596-Modul) für weitere Komponenten mittels IRLML6402 aktivieren soll. Bei dem LM2596-Module handelt es sich um folgendes: https://www.az-delivery.de/en/products/lm2596s-dc-dc-step-down-modul-1 Ich weiß, es ist nicht das effizienteste, aber ich habe es rumliegen und in meinem Anwendungsfall wird es nur sehr selten aktiviert. Der LM2596 hat lt. Datenblatt 73% Effizens (VIN 12V, VOUT 3V, ILOAD 3A). Die zu versorgenden Komponenten benötigen 3.3V und max. 1.5A Falls ich das richtig rechne komme ich auf folgende Werte die ich mit dem IRLML6402 schalten muss: Verlust LM2596: ~375mA (3.3V 12V 0.73) weitere Komponenten: ~410mA (1.5A * 3.3V / 12V) Ergebnis: ~800mA bei 12V Hier nun meine Fragen: 1) Ist die Schaltung korrekt? 2) Ist die obige Rechnung korrekt? 3) Schafft das der winzige IRLML6402 ohne Kühlkörper? salute Thomas
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Thomas F. schrieb: > LM2596 Der LM2596 hat doch einen on/off Pin! Den kann man problemlos an 3,3V betreiben. So kommst du ohne Zusatzbauteile runter auf 80 µA Das reicht dir nicht?
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Arduino F. schrieb: > Der LM2596 hat doch einen on/off Pin! > Den kann man problemlos an 3,3V betreiben. Das wäre ja zu schön um wahr zu sein :) Ich finde leider keinen Schaltplan für das Modul. Kann ich davon ausgehen dass ich im Modul einfach Pin 5 ablöte und mit < 1.3V an- und > 1.3V abschalte? Wieviel Strom verbraucht dann ggf. der Rest des Moduls? Ich kann es erst in 10 Tagen messen, also falls das schon mal jemand exerziert hat, wären Erfahrungen willkommen! salute Thomas
Thomas F. schrieb: > Arduino F. schrieb: >> Der LM2596 hat doch einen on/off Pin! >> Den kann man problemlos an 3,3V betreiben. > > Das wäre ja zu schön um wahr zu sein :) > > Ich finde leider keinen Schaltplan für das Modul. > Kann ich davon ausgehen dass ich im Modul einfach Pin 5 ablöte und mit < > 1.3V an- und > 1.3V abschalte? Ja. > Wieviel Strom verbraucht dann ggf. der Rest des Moduls? Typisch 80uA, max. 200uA lt. DB.
Jörg R. schrieb: > Typisch 80uA, max. 200uA lt. DB. Perfetto! Ich hoffe der Hersteller des Moduls hat keinen Unsinn gemacht und den Wert hochgetrieben. Da hilft dann nur messen. Danke Euch beiden! salute Thomas
Thomas F. schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Typisch 80uA, max. 200uA lt. DB. > > Perfetto! > Ich hoffe der Hersteller des Moduls hat keinen Unsinn gemacht und den > Wert hochgetrieben. Da hilft dann nur messen. Schade dass der Hersteller deines Moduls den Anschluss fest verdrahtet hat, anstatt ihn ansteuerbar herauszuführen.
Thomas F. schrieb: > Ergebnis: ~800mA bei 12V > > Hier nun meine Fragen: > - 2) Ist die obige Rechnung korrekt? > - 3) Schafft das der winzige IRLML6402 ohne Kühlkörper? zu 2) ja, aber unvollständig. Viel interessanter ist die Verlustleistung und somit die Erwärmung des IRLML6402. - exaktere Werte kannst du dir selbst aus dem Datenblatt ermitteln, aber erstmal überschlägig: - RDS(on) = 0.065Ω * 0,8A = 0,052V * 0,8A = 41,6mW - RθJA = 100°C/W => 4,16°C über Ambiente Somit kannst du dir Frage 3 beantworten... Nebenbei, Absolut Maximum Rating: Ugs = 12V. Das Teil dauerhaft mit 12V zu betreiben finde ich schon arg Harakiri. - https://www.infineon.com/dgdl/irlml6402pbf.pdf?fileId=5546d462533600a401535668d5c2263c
Bedenke, dass dein Spannungswandler Modul einen dicken Kondensator am Eingang hat. Wenn du den wie geplant ohne Strombegrenzung auf 12V legst (auflädst), fließt für einen kurzen Moment ein sehr hohen Strom, der nicht nur deinen MOSFET gefährdet, sondern auch die 12V Stromversorgung herunter zieht, instabil macht. Ich rate ebenfalls zu einem Spannungswandler mit Enable-Eingang.
Irgend W. schrieb: > - exaktere Werte kannst du dir selbst aus dem Datenblatt ermitteln, aber > erstmal überschlägig: > - RDS(on) = 0.065Ω * 0,8A = 0,052V * 0,8A = 41,6mW > - RθJA = 100°C/W => 4,16°C über Ambiente Ich schau jedesmal auf diese vielen Abkürzungen wie ein Schwein ins Uhrwerk. So eine kleine Besipielformel wirkt dann wie ein kleiner Zauber. > Nebenbei, Absolut Maximum Rating: Ugs = 12V. Oha, dann muss ich nach einen anderen LLL P-MOSFET auschau halten, falls der Vorschlag mit ON/OFF nicht praktikabel werden sollte. Dankeschön Thomas
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Wenn du von Wandler genauso 3.3 Volt brauchst wie VCC von Kontroller, kannst du das alles einfacher machen: 1x P-MOSFET, 1x Widerstand zwischen Gate und Port - und das reicht.
Maxim B. schrieb: > Wenn du von Wandler genauso 3.3 Volt brauchst wie VCC von Kontroller, > kannst du das alles einfacher machen: 1x P-MOSFET, 1x Widerstand > zwischen Gate und Port - und das reicht. Du meinst die Stromversorgung des µC auch für die weiteren Komponenten nutzen? Das geht leider nicht, da habe ich einen TLS850C2TEV33, der liefert nur 150mA. salute Thomas
Wenn ohne Wandler nicht geht, dann warum diese alten und uneffizienten LM2596 aus Mittelalter? Nimm lieber etwas ohne Diode, mit mehr Wirkungsgrad. Z.B. ich nehme gerne für sowas TS 3552 CS und AOZ3015AI, bis 2 und 3 A geeignet, in SO-8. Die haben auch Enable-Eingang.
Maxim B. schrieb: > warum diese alten und uneffizienten > LM2596 aus Mittelalter? Davon gibt es die kleinen Platinchen für ganz wenig Kleingeld.
H. H. schrieb: > Davon gibt es die kleinen Platinchen für ganz wenig Kleingeld. Diese sind auch nicht teuer (ich habe die für 37 bzw. 45 Cent pro Stück gekauft). Und man kann viel Platz sparen, da diese kleine Teile einschließlich kleine L (dank 350 bzw. 500 kHz gegen 150 kHz von LM2596) leichter auf PCB zu platzieren sind als fertige Module. Übrigens, AOZ3015AI hat schon ab 10 mA mehr als 80% Effizienz, so kann man sie als einzigen Spannungsregler auch für Kontroller nehmen.
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H. H. schrieb: > Du überschätzt die Fähigkeiten des TE ganz enorm. Man muß irgendwann auch Steckplatine verlassen und weiter Richtung jlcpcb gehen :) Ich habe auch diesen Weg gemacht...
Steve van de Grens schrieb: > Ich rate ebenfalls zu einem Spannungswandler mit Enable-Eingang. Er hat doch einen - den LM2596! Nur muss er den fest auf GND gelegten Pin ablöten, anheben, vielleicht einen 0603 10k PullDown drunter machen und einen Anschluss anbringen.
Klaus H. schrieb: > Er hat doch einen - den LM2596! Ein Versuch damit hat schon Sinn... Um danach weiter zu gehen...
Klaus H. schrieb: > vielleicht einen 0603 10k PullDown drunter machen Der braucht einen Pullup um nicht automatisch anzulaufen.
Arduino F. schrieb: > Der braucht einen Pullup um nicht automatisch anzulaufen. Den Pullup kann ich auch gegen +12V legen – oder? Ich will sichergehen, dass der nicht angeht wenn der µC bzw. seine Stromversorgung ausfällt und keine +3.3V am ON/OFF liegen. salute Thomas
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Thomas F. schrieb: > Den Pullup kann ich auch gegen +12V legen – oder? Klar. Nur Schade um Kontroller, der dabei unbedingt kaputt geht... Ansonsten darfs du, wenn im Datenblatt nicht ausdrücklich anders geschrieben, die Ausgänge von Kontroller nur bis VCC belasten. Genauer zu sehen, was passiert: struckturbedingt haben (fast) alle Pins Schutzdioden zwischen Pin und VCC und GND. Somit wird dein Kontroller 12 Volt über Widerstand und Schutzdiode als VCC bekommen. Da aber Kontroller nur für 3.3 bzw. 5 Volt berechnet ist, geht er natürlich kaputt. Würde Kontroller nicht kaputt gehen: P-MOSFET bekommt auf Gate nur VCC von Kontroller (bei dir 3.3 Volt), d.h. 12-3.3=8.7 Volt auf Gate. D.h. MOSFET bleibt offen in jedem Fall.
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Thomas F. schrieb: > Den Pullup kann ich auch gegen +12V legen – oder? Wenn du die erste Stufe deiner Transistorschaltung an Enable verwendest, dann ja. Sonst: Rauch! Ein 47k Pullup sollte reichen.
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Maxim B. schrieb: > Klar. Nur Schade um Kontroller, […] Arduino F. schrieb: > Wenn du die erste Stufe deiner Transistorschaltung an Enable verwendest, > dann ja. Sonst: Rauch! > Ein 47k Pullup sollte reichen. Danke Euch beiden. Also quasi wie abgebildet? salute Thomas
Thomas F. schrieb: > Den Pullup kann ich auch gegen +12V legen – oder? > Ich will sichergehen, dass der nicht angeht wenn der µC bzw. seine > Stromversorgung ausfällt und keine +3.3V am ON/OFF liegen. Dann geht der Regler auch an, weil über die Schutzdioden das /ON-OFF-Signal mit runter gezogen wird. Der µC wird dann über den Pullup am Enable versorgt, entweder mit zu viel Spannung (PU klein, dann geht OFF) oder es reicht nicht (PU groß) für OFF. Neben möglicher Rauchentwicklung auch ziemlich undefiniert und so kaum lösbar ... Als saubere Lösung hilft nur: Arduino F. schrieb: > Wenn du die erste Stufe deiner Transistorschaltung an Enable verwendest, > dann ja. Dann hast du auch wieder die alte Logik, HIGH am Controller = EIN.
Thomas F. schrieb: > Maxim B. schrieb: >> Klar. Nur Schade um Kontroller, […] > > Arduino F. schrieb: >> Wenn du die erste Stufe deiner Transistorschaltung an Enable verwendest, >> dann ja. Sonst: Rauch! >> Ein 47k Pullup sollte reichen. > > Danke Euch beiden. Also quasi wie abgebildet? Du kannst den on/off-Pin der LM2596 direkt mit dem GPIO des Attiny verbinden, der on/off-Eingang hat eine Threshold-Schwelle von 1,3 Volt, darunter ist der LM2596 on, darüber off. Kannst Du im Datenblatt auf Seite 4 lesen: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm2596.pdf
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Ich habe auch noch ein paar dieser LM2596-Platinen herumliegen, der on/off ist per Durchkontaktierung mit GND auf der Unterseite verbunden. Du brauchst nur die beiden markierten Durchkontaktierungen mit einem dünnen Bohrer auszubohren, dann kannst Du an der Oberseite eine Litze anlöten und fröhlich on/off ausprobieren.
Stephan S. schrieb: > Du kannst den on/off-Pin der LM2596 direkt mit dem GPIO des Attiny > verbinden Jippi! Wieder ein paar Bauteile weniger. Die vielen unterschiedlichen Meinungen kosten einem Newbie wir mir ganz schön viele Nerven 🥴 Ich hab auch jemanden gefunden der exakt das gleiche gemacht hat: https://www.reddit.com/r/arduino/comments/10biazs/ Stephan S. schrieb: > Du brauchst nur […] Ah, OK, jetzt hab ich zwei gefunden :) Danke!
Stephan S. schrieb: > die beiden markierten Durchkontaktierungen Erstaunlich, da würde ja eine völlig ausreichen.
Irgend W. schrieb: > Nebenbei, Absolut Maximum Rating: Ugs = 12V. Das Teil dauerhaft mit 12V > zu betreiben finde ich schon arg Harakiri. Für den Fall dass ich noch was anderes mit P-MOSFET bei 12V schalten will: Passt der IRFU9024 dann besser in der obigen Schaltung? https://www.conrad.de/de/p/162730.html salute Thomas
Thomas F. schrieb: > Passt der IRFU9024 dann besser in der obigen Schaltung? 60V Spannungsfestigkeit sind für 12V übertrieben viel.
H. H. schrieb: > 60V Spannungsfestigkeit sind für 12V übertrieben viel. Die 12V kommen vom "unsauberen" KFZ-Netz, da wollte ich lieber sicher gehen.
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Thomas F. schrieb: > H. H. schrieb: >> 60V Spannungsfestigkeit sind für 12V übertrieben viel. > > Die 12V kommen vom "unsauberen" KFZ-Netz, da wollte ich lieber sicher > gehen. Und hinter dem MOSFET stören die "Unsauberkeiten" nicht mehr? U_gs max sind sowieso nur +/-20V.
H. H. schrieb: > Erstaunlich, da würde ja eine völlig ausreichen. Ja, und das gibt zu denken! Ich habe auch ein paar (mit blauem Lötstopplack) in dem Format rumliegen und die haben drei Dukos - allerdings kleinere. Stephan S. schrieb: > Du brauchst nur die beiden markierten Durchkontaktierungen mit einem > dünnen Bohrer auszubohren, dann kannst Du an der Oberseite eine Litze > anlöten und fröhlich on/off ausprobieren. Ich würde definitiv nicht aufbohren. Erstens gibt es mehrere Varianten und es ist nicht sicher, ob diese Masseleitung nicht doch noch irgendwo verwendet wird. Bei meinem Modulen geht sie unter der Spule weiter - unklar wohin.
H. H. schrieb: > Stephan S. schrieb: >> die beiden markierten Durchkontaktierungen > > Erstaunlich, da würde ja eine völlig ausreichen. Wahrscheinlich Redundanz, falls eine DuKo bei der Fertigung versagt ;-)
Thomas F. schrieb: > Passt der IRFU9024 dann besser in der obigen Schaltung? Vielleicht liest du dir mal meinen Aufsatz zu dem Thema durch, dann kannst du solche Fragen künftig selbst beantworten. http://stefanfrings.de/transistoren/index.html
Stefan F. schrieb: > Vielleicht liest du dir mal meinen Aufsatz zu dem Thema durch, dann > kannst du solche Fragen künftig selbst beantworten. > http://stefanfrings.de/transistoren/index.html Danke für Deine tolle Seite! Ich habe in den letzten Wochen so viel zum Thema Elektronik gelesen dass mir der Schädel brummt. Dazu noch viele Diskussionen hier im Forum, wo es oft n Experten aber n+x Meinungen gibt … am Ende ist man recht verunsichert. Ich hab's jetzt an Hand Deiner Seite mofifiziert. salute Thomas
Thomas F. schrieb: > Ich hab's jetzt an Hand Deiner Seite mofifiziert. Noch eine Z-Diode parallel zu R11.
H. H. schrieb: > Noch eine Z-Diode parallel zu R11. Danke! Hat etwas gedauert um herauszufinden warum und vor allem wie herum sie rein muss 🙄 Am Ende bin ich hier fündig geworden: https://www.homofaciens.de/technics-physical-computing-P-channel-MOSFETs_ge.htm (Abbildung 16) Habe ich es recht verstanden, dass ich eine 10V Z-Diode benötige?
Thomas F. schrieb: > Habe ich es recht verstanden, dass ich eine 10V Z-Diode benötige? 10..15V sind angemessen.
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