Hallo liebe Community, Ich habe eine praktische Frage. Vor mir liegt ein Umrichter für Drehstrommotoren. Er ist für ein 60V Batteriesystem ausgelegt und kann etwa 4-5kW. Es wird eine Asynchronmaschine angetrieben mit einem open loop FOC control. Ich würde gerne am Ausgang des Umrichters Wirk- und Blindleistung ermitteln. Ich hab kein Leistungsmessgerät. Aber ein achtkanaliges Oszilloskop mit vielen Stromzangen und Differenzialtastköpfen. Das Oszi hat umfangreiche math. Funktionen. Für Anregungen und Ideen wäre ich sehr dankbar. Vielen Dank im Voraus. LG Joe
Wenn die Belastung symmetrisch ist, messe eine Phase Strom und Spannung gegen N, multipliziere und rechne x3. Wenn nicht symmetrisch, dann messe das 3x. Wenn kein N abgeschlossen ist, reichen 2 (Aaron-schaltug)
Hi Bruno, danke für die Antwort. Ich weiß leider nicht ob der Motor in Stern oder Delta Konfiguration verschaltet ist (Der Motor ist komplett gekapselt). Es muss allerdings symmetrisch sein, da es keinen Rückleiter gibt. Die Aronschaltung habe ich schonmal durchgeführt. Bin mir aber nicht ganz sicher ob ich alles richtig gemacht habe. Ich habe die Werte über einen kurzen Zeitraum mit dem Oszi aufgezeichnet, den zeitlichen Verlauf von u und i multipliziert und von dieser neu gewonnen Funktion (die der Leistung entspricht) den math. Mittelwert errechnet. Das ganze für die zweite Phase wiederholt und beides addiert. Vorausgesetzt ich habe alles richtig gemacht, habe ich dann Schein oder Wirkleistung ermittelt ? Wie bekomme ich cosPhi raus ?
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Luqman K. schrieb: > den zeitlichen Verlauf von u und i multipliziert und von > dieser neu gewonnen Funktion (die der Leistung entspricht) den math. > Mittelwert errechnet. Luqman K. schrieb: > Vorausgesetzt ich habe alles richtig gemacht, habe ich dann Schein oder > Wirkleistung ermittelt ? Wirkleistung. Für die Scheinleistung Effektiv von Spannung und Strom multiplizieren. Für cosPhi: https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsfaktor
Luqman K. schrieb: > Das Oszi hat umfangreiche math. Funktionen. Schön. Vielleicht sogar die passenden. Miss halt eine 1/50 Sekunde lang. Was Wirk- und Scheinleistung sind, hat man dir doch sicher beigebracht, Blindleistung kommt dabei raus.
Luqman K. schrieb: > Aber ein achtkanaliges Oszilloskop mit > vielen Stromzangen und Differenzialtastköpfen. Das Oszi hat umfangreiche > math. Funktionen. P=U*I über die Periodenlänge aufintegrieren (da kann man teilweise einen Moving-Average Filter nehmen.. dafür musst du über die Samplingfrequenz die Samples/Periode ausrechnen). U bekommst du über den Sternpunkt. Hast du den nicht, dann klemm 3 Widerstände an die Phase und mach dir deinen eigenen. Die Leistungen der 3 Phasen addierst du zusammen...sollte eine horizontale Linie ergeben, wenn du einen Ohmschen Verbraucher hast. 73
Luqman K. schrieb: > Ich weiß leider nicht ob der Motor in Stern oder Delta Konfiguration > verschaltet ist (Der Motor ist komplett gekapselt). Das ist auch egal. Wenn Du nur L1, L2 und L3 hast, kannst Du 3 Aufbauten wählen A) Strom L1 und Spannung zu N der Versorgung und das ganze Mal 3. B) 3 Mal (Strom * Spannung), also U(L1-N)*I(L1) + U(L2-N)*I(L2) + U(L3-N)*I(L3) C) Strom und Spannung von L2/L3 bezogen auf L1: U(L2-L1)*IL2 + U(L3-L1)*IL3 Wenn alle 3 Stränge gleich belastet werden, liefern alle 3 das gleiche. Wenn die 3 Stränge unterschiedlich belastet werden (weil zwischen L1 und L2 noch ein Heizelement sitzt, z.B.), dann messen nur B und C richtig.
Bruno V. schrieb: > A) Strom L1 und Spannung zu N der Versorgung und das ganze Mal 3. > > B) 3 Mal (Strom * Spannung), also U(L1-N)*I(L1) + U(L2-N)*I(L2) + > U(L3-N)*I(L3) > > C) Strom und Spannung von L2/L3 bezogen auf L1: U(L2-L1)*IL2 + > U(L3-L1)*IL3 Und da es beim TE keinen N gibt, kommt nur C in Frage.
Stephan schrieb: > Luqman K. schrieb: >> den zeitlichen Verlauf von u und i multipliziert und von >> dieser neu gewonnen Funktion (die der Leistung entspricht) den math. >> Mittelwert errechnet. > > Luqman K. schrieb: >> Vorausgesetzt ich habe alles richtig gemacht, habe ich dann Schein oder >> Wirkleistung ermittelt ? > > Wirkleistung. > Für die Scheinleistung Effektiv von Spannung und Strom multiplizieren. > > Für cosPhi: https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsfaktor Hi Stephan, vielen Dank für deine Antwort. Ohje, cosPhi wird natürlich genauso berechnet wie im einphasigen System. Ich stand auf dem Schlauch. Danke für den Wikilink. Für die Scheinleistung: Kann ich das einfach so machen mit einer Rechteckförmigen pulsierenden Gleichspannung und einem sinusförmigen Strom ? Also nochmal zum Zusammenfassen: Der Messaufbau wird nach Aron gemacht mit zwei Stromzangen und zwei Tastköpfen. Ich messe i_v(t) , i_w(t), u_vu(t) und u_wu(t) p(t)= u(t) * i(t) P=Mittelwert(p(t)) S= RMS(u(t)) * RMS(i(t)) Q=S-P Das ganze jeweils für beide Phasen machen und addieren.
Q² = S² - P² https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinleistung#Scheinleistung_bei_sinusf%C3%B6rmigen_Gr%C3%B6%C3%9Fen
U. B. schrieb: > Q² = S² - P² > > https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinleistung#Scheinleistung_bei_sinusf%C3%B6rmigen_Gr%C3%B6%C3%9Fen Jep. Hatte ich vergessen. Danke.
H. H. schrieb: > Und da es beim TE keinen N gibt, kommt nur C in Frage. Der Motor hat keinen N. Seine Steckdose (oder das Kabel von der Sicherung) vermutlich doch. Notfalls geht auch Erde (PE) (oder irgend ein anderes Bezugspotential). Da am N keine Strommessung erfolgt oder notwendig ist und die Darstellung als Dreiphasen-Drehstrom viel vertrauter ist, würde ich B vorziehen, wenn ich genügend Kanäle habe.
Luqman K. schrieb: > Vorausgesetzt ich habe alles richtig gemacht, habe ich dann Schein oder > Wirkleistung ermittelt ? Ich tipppe auf Blindleistung! > Wie bekomme ich cosPhi raus ? Da brauchts du den sinPhi, der ist der kleine Bruder vom cosi!
Bruno V. schrieb: > wenn ich genügend Kanäle habe Ups, mit der Aaron-schaltung spart er ja max 1xStrom. Spannung braucht er eh von allen drei L und muss für die Mathematik noch 2 Differenzen zusätzlich bilden.
Übrigens (auch wenn es das irritiert): Die Wirkleistung ist die MITTLERE Leistung, die die Quelle an den Verbraucher liefert. Die sog. "Blindleistung" ist die AMPLITUDE der Leistung, die zwischen Quelle und Verbraucher hin- und her pendelt.
Bruno V. schrieb: > Bruno V. schrieb: >> wenn ich genügend Kanäle habe > > Ups, mit der Aaron-schaltung spart er ja max 1xStrom. Spannung braucht > er eh von allen drei L und muss für die Mathematik noch 2 Differenzen > zusätzlich bilden. Daher habe ich oben gemeint, man solle sich den virtuellen N mit 3 Widerständen basteln. Das geht dann mit Diff-Tastköpfen ultra easy. Dann noch 3 Stromzangen und fertig. Am Scope hast du dann nur U*I + Integration/Mittelung über die Periode pro Phase. Alles zusammenzählen und du hast Scheinleistung am Eingang. Mittel ist Wirkleistung, der Rest ist der Blindanteil. BTDT 73
Bruno V. schrieb: > H. H. schrieb: >> Und da es beim TE keinen N gibt, kommt nur C in Frage. > > Der Motor hat keinen N. Seine Steckdose (oder das Kabel von der > Sicherung) vermutlich doch. Notfalls geht auch Erde (PE) (oder irgend > ein anderes Bezugspotential). Da am N keine Strommessung erfolgt oder > notwendig ist und die Darstellung als Dreiphasen-Drehstrom viel > vertrauter ist, würde ich B vorziehen, wenn ich genügend Kanäle habe. Ist ein Batteriebetriebenes System !
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