Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2kW Staubsauger Phasenanschnitt Reperatur


von Max (minimum)


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Hallo Forum,
 ich hab hier einen Staubsauger von Progress mit einem 
Phasenanschnittmodul, das natürlich kaputt ist.
Ich hatte das vor ein paar Jahren schon mal repariert, da war der 
Kondensator kaputt - konnte man gut sehen.
Nun ist es leider etwas anderes.
Das Gerät stotterte und läuft nun gar nicht mehr.
Den Triac hatte ich schon neu gekauft, aber der ist es nicht:
Brücke ich seine Beinchen läuft das 2000W Monster schrill los.
Bauteile habe ich eigentlich schon alle durchgemessen, beim Betrachten 
des Bilder fiel mir gerade der rote Widerstand auf, den gucke ich morgen 
mal an.
Und bei der Zehner bin ich mir nicht sicher was ich am Multi ablesen 
darf 0.7/2.2V je nach Richtung ?
Am meisten nervt mich der 501-8P (0960nab02 e3) Baustein, über diesen 
finde ich nicht viel.

Scheinbar hat der DirtDevil DD 7710 eine sehr ähnliche Platine verbaut:
https://www.repdata.de/wbb2/forum/index.php?thread/80795-staubsauger-dirt-devil-dd-7710-saugkraftregulierung-funktioniert-nicht-mehr-501b/&postID=525937
Der U2008B scheint aber nicht Pinkompatibel zu sein, zumindest kann ich 
es da nicht nachvollziehen.
Hat jemand eine Idee zum 501-8P? Ich stehe kurz davor aufzugeben und 
einen M 028 zu kaufen.
Gruß,
 Max

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Max schrieb:
> Am meisten nervt mich der 501-8P Baustein, über diesen finde ich nicht
> viel.

Das ist wohl ein µC aus der PIC12-Reihe.

von Michael B. (laberkopp)


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Max schrieb:
> Am meisten nervt mich der 501-8P (0960nab02 e3) Baustein, über diesen
> finde ich nicht viel.

Ein Mikrocontroller. Der braucht recht viel Strom um den TRIAC zu 
zünden, 2 Ausgangspins parallel. Wenn das Kondensatornetzteil nicht 
genug liefert, bricht die Versorgungsspannung ein. Miss nach, mit 
Oszilloskop, Achtung Netzspannnung.

von H. H. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Kondensatornetzteil

Gibts hier nicht, der Kondensator ist nur zur Funkentstörung. Die zwei 
10k Keramikwiderstände machen den Job hier.

Tauber Elko wäre durchaus eine mögliche Fehlerquelle.

von Ralf K. (kurtx)


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Warum reparieren?
Deinen alten 2 kW-Sauger dürftest du mit einem aktuellem 500 W-Sauger 
ersetzen können. Da hat die EU mal was messbar Gutes verabschiedet!

Luftstrom, statt Verlustleistung!

Das bissel Unterdruck, was schlecht konstruierte Staubsauger vor einigen 
Jahren bei 2 kW erzeugen durften, bekommst du heute mit etwa 1/4 der 
Leistungsaufnahme. Der Abluftstrom (nach wenigen Minuten Laufzeit) ist 
bei gleichem Luftstrom spürbar kühler!

von Nils S. (wall-e)


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Mal kurz durchrechnen:
Nutzungsdauer geschätzt 1h/Woche.
Macht 100kWh gegenüber 25kWh beim Neuen pro Jahr.
Das sind ca. 30€ pro Jahr Ersparnis.

Supi, dafür kauft man sich einen neuen Staubsauger der zu seiner 
Herstellung auch erhebliche Energie benötigt?

Klares Nein zum Neukauf. Hier ist Reparieren angesagt.

von Armin X. (werweiswas)


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Ralf K. schrieb:
> Deinen alten 2 kW-Sauger

Niemals nicht! Allenfalls PMPO. Oder wenn der Motor ohne Triac startet.
Für eine 2kW Turbine bräuchte es auf jeden Fall einen Kühlkörper am 
Triac. Ohne wäre der zum sicheren Tod verurteilt.
Manche 2000W Sauger hatten die 2000W in Kombination mit einer 
optionalen, aber meist nie mitgekauften, Bodenbürste....

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Miß mal R4 und R5 mit 10 Megohm. Die gehen direkt in den 
Mikrocontroller. Ich hatte mal einen Siemens-Sauger, der hatte auch eine 
Leitung von einer Phase über 1 Megohm direkt in den Mikrocontroller. 
Wohl zur Nulldurchgangsbestimmung, und dieser Widerstand war hochohmig 
geworden, da er nur 200 V vertrug, aber wohl ständig jenseits der 300 
anlagen. Ohne Nulldurchgang gabs keine Zündung und der Sauger stand.

Wenn Du mit Kondensator repariert den Elko meinst, dann miß mal den 
gelben Kondensator, der könnte auch fällig sein. Und das rote Ding ist 
ebenfalls ein Kondensator, kein Widerstand.

: Bearbeitet durch User
von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Max schrieb:

> Das Gerät stotterte und läuft nun gar nicht mehr.
(...)
> Am meisten nervt mich der 501-8P (0960nab02 e3) Baustein, über diesen
> finde ich nicht viel.

Ich würde den IC-Sockel in Verbindung mit den verzinnten Beinen des ICs 
als Ursache vermuten. Diese idiotischen Billig-Sockel habe ich schon 
seit bald 40 Jahren aus meiner "Bastelkiste" verbannt, nachdem sie zu 
zahlreichen Fehlern führen.

Auf die Schnelle: IC-Beine reinigen und den IC mehrmals in den Sockel 
stecken und wieder herausziehen.

Für langfristigen Erfolg: Billig-Sockel durch einen hochwertigen mit 
gedrehten und an den Kontaktflächen vergoldeten Kontakten ersetzen.

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Max (minimum)


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Danke für eure Beiträge schon mal.
Ach, ein µC, da wäre ich nicht drauf gekommen.
Der Rest ist so lowcost, da hätte ich so was nicht erwartet.
Die Kondensatoren habe ich alle per Multi die Kapazität gemessen, bis 
auf den roten - mach ich gleich.
Ach, das ist die Diode mit den 2x10 in Reihe, ein Netzteil.
Oszi kann ich leider nicht mit dienen - Wechselspannung ist nicht mein 
Gebiet, ich mag eher Gleichspannung bis 48V.

Lösung des 2000W Rätsel: Ein Kühlköper ist normal am Triac dran, der ist 
aber zur Demontage der Platine auch ab - der ist sogar per Blech mit in 
das Turbinengehäuse ganz clever gekühlt.

1. Roter Kondensator messen
2. Versorgungsspannung messen

Ich wollte auch einen neuen Staubsauger kaufen, aber meine Frau bat mich 
um die Reparatur - aus sentimentalen Gründen :)

von Michael B. (laberkopp)


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Max schrieb:
> Ich wollte auch einen neuen Staubsauger kaufen,

Die Theorie, dass neue Staubsauger besser sind, ist leider ein Irrtum, 
nur teurer.

Meist sind sie nun homöopatisch klein mit winzigen überteuerten 
Staubbeuteln "Prinzip Druckertintenpatrone", oder haben eine 
Saugleistung (bevorzugt Akkumodelle) mit denen man Staubkörner einzeln 
aufheben muss.

Lediglich Wertstattsauger aka Industriesauger und Waschsauger wie 
Kärcher 4001 haben ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Aber was Miele, 
AEG und Siemens anbieten ist für den Preis eine Frechheit.

Und selbst hundeteure Akkumodelle wie Dyson leiden nach 3 Jahren an 
defektem Akku und damit 30EUR/Jahr Folgekosten, der wird bei 450W 
einfach zu sehr gestresst.

von Tobias W. (hacker-tobi)


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Ganz klar reparieren.

Wenn nicht grad der yC defekt ist ist das Teil einfach wieder zu 
beleben.

Die richtigen Tips dazu gab es schon.

von H. H. (Gast)


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Tobias W. schrieb:
> Wenn nicht grad der yC defekt ist ist das Teil einfach wieder zu
> beleben.

Selbst den zu ersetzen ist kein großes Problem, es gibt eine fast genau 
passene AN von Microchip.

von Carypt C. (carypt)


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was ist unter dem rohs aufkleber ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fädele doch bitte erstmal die Lötstelle am Elko nach. Das sieht ja sehr 
schlecht aus. Staubsauger unterliegen nämlich Erschütterungen, da 
wackelt sich so eie miese Lötstelle schnell mal los.

Max schrieb:
> Ach, ein µC, da wäre ich nicht drauf gekommen.
> Der Rest ist so lowcost,

Es gibt mittlerweile MC, die billiger sind als ein 555.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt mittlerweile MC, die billiger sind als ein 555.

Naja, 555 gibts für 1ct, uC für 5ct.

von Max (minimum)


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(Die Lötstelle am großen ElKo hab ich ja auch selbst gemacht) :)

Hab es gelöst, vielen Dank.

Die Kondensatoren waren alle gut von ihren Messwerten her.
Also musste ich doch die Versorgungsspannung mal messen "alive",
was ich gar nicht mag bei 230V.
Aber es war doch gut, denn dann sah ich nur 0.6V und dank des 
Datenblatts wusste ich das ist doch sehr niedrig. Also hab ich mein 
Netzteil (Diode und 2x10k Ohm) durch gemessen und dann war doch bei 
einem 10k das Drahbeinchen nach dem Zinn abgebrochen. Hab ich aber nicht 
vorher gemerkt, weil habe direkt am Widerstand gemessen.
Also nochmal neu verlötet und der Sauger saugt wieder mit Sanftanlauf 
und regelbarer Leistung.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> mit Sanftanlauf und regelbarer Leistung
Immer diese störenden Extras.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Max schrieb:
> ... und dann war doch bei
> einem 10k das Drahbeinchen nach dem Zinn abgebrochen.

Ich finde solche Rückmeldungen wichtig und spannend, weil man jedesmal 
eine Grundannahme über Bord werfen muß. In diesem Fall: Anschlußdrähte 
leiten von ihrem Ende bis zum Bauteil.

Vielleicht war dieses Ende des Widerstands gerade in Resonanz mit dem 
Motor, oder es hatte eine fertigungsbedingte Kerbe. Beim Satellitenbau 
hat man in den 80ern die Bauteile rollenweise unter dem Mikroskop auf 
solche Beschädigungen hin untersucht und dabei Berge von Ausschuß 
gehabt.

Der verrückte Australier hat auch schon davon berichtet, daß Bauteile in 
TO-220 oder größer in Geräten auf Rollwägelchen nach einigem Gerüttel 
gerne mal abbrachen. Besonders wenn sie freischwebend oder gar noch mit 
einem aufgeklemmten losen Kühlkörper herumhingen.

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