Hallo, aus dem Nachlass meiner Mutter habe ich eine Eismaschine von Unold. Sie ist mit einem Kompressor und einem Aufsatzrührwerk ausgestattet. Ich weiß noch, schon damals nach dem ersten Eismachversuch blieb der Motor ratternd stehen. Beim nächsten Einschalten des Rührwerkes passierte das noch früher, bis dann gar nichts mehr ging. Auch ein Ersatzrührwerk hatte kurz darauf denselben Fehler, größtenteils funktioniert es aber noch. Das Problem besteht darin, dass das Eis gerne mal zu früh zu fest wird (Zubereitung erfolgt nur nach Timer, und auch die kleinste Einstellung kann zu lang sein), und der Motor einfach weiterdreht, bis der Widerstand des Eises zu groß wird. Beide Motoren kann ich von Hand problemlos drehen. Die Rührwerkwelle hat beim defekten Motor mehr Widerstand, beim noch funktionierenden kann ich ohne Hebel mit einer Hand noch gerade so die Welle drehen. Das Übersetzungsverhältnis ist bei beiden Motoren gleich, und auch an dem Getriebe kann ich keine Probleme sehen. Leider ist ein Hineinschauen im Betrieb nicht möglich, was mir dann genau zeigen würde, wo die mechanische Schwachstelle/die Beschädigung ist. Das Kunststoffgehäuse hätte ich aus PETG transparent nachdrucken können, aber das Getriebe ist in einem Metallgehäuse. Gerne würde ich eine Möglichkeit finden das Problem am Auftreten zu hindern. Idealerweise möchte ich eine Stromüberwachung einbauen, bei gewisser Last des Motors schaltet die Maschine dann verfrüht ab. Beim Öffnen des Rührwerkes kommt mir ein bürstenloser Motor entgegen, den ich so noch nicht gesehen habe. Ebenso sind von den 4 benutzten Konnektoren 2 vom Trafo ausgehend mit mir unbekannter Funktion. Ich erhoffe mir, dass meine Frage sehr einfach (lies "blöd") ist, und mir daher ein erfahrener Mitleser sagen kann, wofür die beiden anderen Anschlüsse sind bzw. die Funktonsweise des Motors an sich. Die Kupferbahnen durch den Trafokern sind nämlich mit dem restlichen Körper/untereinander kurzgeschlossen. Auf dem Motor ist ein Typenschild (230V / 20W), eines der beiden Anschlusspaare ist eindeutig als L und N beschriftet. Anbei sind Bilder des Rührwerkes und des Motors. Widerstandsmessungen sind im Bild eingetragen. Die 230V Anschlüsse sind mit den anderen beiden Anschlüssen nicht verbunden, Widerstandsmessung zeigt "offen". Vielen Dank!
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Sehe ich das richtig, dass das zweite Anschlusspaar zur Stromüberwachung des Motors benutzt wird? Also was heißt "benutzt". Wenn dem so ist, pfeift die Maschine darauf und macht sich lieber das Rührwerk kaputt.
Keks F. schrieb: > zweite Anschlusspaar Ich sehe keines. Machmal wird der Motor auch noch als Netztrafo missbraucht, dann gibt es eine zweite Wicklung über der Netzwicklung.
Ah, Verzeihung, das wird auf den Fotos gar nicht eindeutig ersichtlich. Das hier im Ausschnitt gezeigte Adernpaar folgt dem jeweils einem dickeren Kabel und geht dann auch in den "Trafo". In "7img.jpg" erkennt man unten eines der dünnen schwarzen Kabel.
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Wie sieht denn der Rest des Gerätes/Schaltung aus?
Was bei der Eismaschine noch denkbar wäre: Das Ende der Eisbereitung wird über die Temperatur der Wicklung detektiert, die steigt ja mit zunehmender Last an. Dann wäre das wohl ein NTC, der an der Wicklung anliegt.
Hallo, vielen Dank für die weiteren Ideen! Ich habe heute nicht mehr Zeit gehabt mich mit dem Gerät (viel) auseinanderzusetzen. Ich durfte meinen Vater heute leider zum Krankenhaus bringen müssen. Thomas R. schrieb: > Wie sieht denn der Rest des Gerätes/Schaltung aus? Also, wie gesagt, das Hauptgerät habe ich (noch) nicht geöffnet. Das ist ein Riesenteil, schwer, und leider auch sehr unförmig, ich glaube das kann nicht mal alleine vernünftig auf dem Kopf stehen. Darauf wird das aber denke ich so oder so hinauslaufen. H. H. schrieb: > Das Ende der Eisbereitung wird über die Temperatur der Wicklung > detektiert, die steigt ja mit zunehmender Last an. Dann wäre das wohl > ein NTC, der an der Wicklung anliegt. Ja, die Idee finde ich gut. Vorab, nochmals, der Ablauf der Maschine ist leider so: Auf dem Display wird mir nur die Temperatur des Kompressors angezeigt. Dazu kann ich die Zubereitungszeit einstellen. Beim Starten der Zubereitung läuft der Kompressor erstmal kurz an, danach schaltet sich das Rührwerk ein. Leider läuft dieses, wie gesagt, dann komplett bis zum Runterlaufen der Zeit durch!!! Irgendwann bleibt dann, wenn das Eis zu hart geworden ist, das Rührwerk komplett stehen, der Motor läuft aber noch! Es ist ein lautes Knacken zu hören. Kann das bei dem Motor auch elektrischer Ursache sein? Weil ich wie gesagt keine Schäden an den Rädern sehen kann. (Spule wird zu heiß -> Nimmt dauerhaften Schaden -> Leistungsfähigkeit des Motors nimmt ab. Frage, wo kommt dann das Klacken her? Der Motor schafft die "Ausrichtung" nicht mehr und wechselt vor und zurück? Das wäre dann wegen der Übersetzung von ~56:1 am Rührwerk gar nicht sichtbar) Ich werde am Montag mal Sahne kaufen und mein Schokoeis machen. Dann kann ich mal den kaputt(er)en Motor nehmen und gucken ob der Motorlüfter, der direkt an der Motorwelle ist, noch dreht, wenn das Rührwerk stehen bleibt. Der Ansatz von H.H. ist wirklich klasse, ich habe vorhin den Motor in eine Mülltüte gepackt und in die Tiefkühltruhe gesteckt. Bei Raumtemperatur kam ich auch 106k (gestern waren das mehr, der stand aber im kälteren Keller), nach 45 Minuten habe ich nochmal gemessen, 500k!!! Es scheint also ein 100K NTC zu sein. Der Widerstand des Motortrafos hat sich von 120 auf 110 verringert. Dass die Eismaschine da die Temperatur nicht überwacht und einfach abschaltet, ist eine absolute Frechheit und ein typischer Auswuchs geplanter Obsoleszenz! Der NTC ist wahrscheinlich nur drin, weil dieses Rührwerk wohl modell- und markenübergreifend verwendet wird. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich in der Hauptplatine der Maschine einen Controller anbringen werde um durch Temperaturüberwachung den Motor sicherheitshalber abzuschalten. Am liebsten wäre mir aber eigentlich eine Strommessung, das kann man aber selbstverständlich auch zusätzlich einbauen und machen. Vielen Dank!
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Keks F. schrieb: > eine Eismaschine von Unold. Sie > blieb der Motor ratternd stehen. So eine hatte ich auch, ein Scheißding, kaum zu gebrauchen. Ich hatte die linke Variante mit LCD und Folientastatur. > kann ich keine Probleme sehen Da gibt es auch nichts zu sehen, die Maschine ist einfach bescheuert konstruiert. Der Antrieb für den Rührer ist zu schwach und wenn er stärker wäre, würde der Rührer zerbrechen. Der Becher friert von außen nach innen zu, bis der Motor blockiert. Danach kristallisiert das ganze Eis durch und wird steinhart. Früher aus machen ist aber auch keine Option, weil das Eis zu diesem Zeitpunkt innen noch flüssig ist. > Es ist ein lautes Knacken zu hören. Das war bei mir nicht der Fall. Mein Motor blieb einfach immer stehen und wurde dann mangels Belüftung heiß. Hat vielleicht jemand mal zu grob manuell am Rührer gedreht und dadurch das Getriebe beschädigt? > Dass die Eismaschine da die Temperatur nicht überwacht und einfach > abschaltet, ist eine absolute Frechheit und ein typischer Auswuchs > geplanter Obsoleszenz! Allerdings. Man kann die Temperatur auch nicht einstellen. Für mich war das hinaus geworfenes Geld. Nach zahlreichen mangelhaften Ergebnissen habe ich meine Maschine verschenkt. Und derjenige hat sie auch wieder verschenkt. > Beim Öffnen des Rührwerkes kommt mir ein bürstenloser Motor > entgegen, den ich so noch nicht gesehen habe. Das ist ein ganz gewöhnlicher Spaltpolmotor, die Funktionsweise ist bei Wikipedia erklärt. https://de.wikipedia.org/wiki/Spaltpolmotor
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Es ist die linke! Die mit dem schwarzen Rührwerk!!! LCD, und Folientastatur, ja. Das Rührwerk ist zu schwach, ja. Ich meine man hätte an der Übersetzung noch was machen können und den Rührer anders machen, der hat ja extrem viel Fläche. Stefan F. schrieb: > Das war bei mir nicht der Fall. Mein Motor blieb einfach immer stehen > und wurde dann mangels Belüftung heiß. Hat vielleicht jemand mal zu grob > manuell am Rührer gedreht und dadurch das Getriebe beschädigt? Nein! Keineswegs! Das trat auch bei beiden auf. Ich kann ja nochmal schauen am Montag, wenn ich die Zutaten zusammen habe, ob der Lüfter sich noch mitdreht. War denn bei dir dann kein Geräusch zu hören? Ich habe mir auch gestern noch das Getriebe angesehen. Null Probleme. Damals auch schonmal angeguckt. Habe es auch nochmal gefettet zur Sicherheit. Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass beim ersten, was eher knackt, die Rührwerkachse schwieriger zu drehen ist. Ich kann mir aber nicht erklären, warum. Das Verschenken kann ich auch absolut nachvollziehen. Als ich noch ein Kind war, hatte meine Mutter eine von Philips gehabt, mit Kühlschüssel zum vorher einfrieren. Das Teil funktioniert heute noch, allerdings leckte mal Kühlflüssigkeit an der Naht aus. Das konnte ich nach den Jahren jetzt aber nicht reproduzieren. Naja, die Maschine ist da, war wie gesagt von meiner Mutter. Ich weiß noch, damals war ich auch nicht begeistert. Aber schau mal, ich hab sie, und ich lerne jetzt durch das Teil, wenn auch notgedrungen, dazu. Vielleicht kann ich ja auch die Hauptplatine komplett auswechseln, oder je nach Controller das Teil flashen. Mit Glück ist irgendein AVR oder STM drin.
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Keks F. schrieb: > War denn bei dir dann kein Geräusch zu hören? Nein, Motor und Lüfter blieben einfach stehen. Das war von Anfang an so, und später auch. Ich habe den Antrieb allerdings immer ab genommen wenn ich mitbekam, dass er stecken bliebt. Mir hat nämlich immer Sorgen bereitet, dass er so heiß wurde. Keks F. schrieb: > Als ich noch ein Kind war, hatte meine Mutter eine von > Philips gehabt, mit Kühlschüssel zum vorher einfrieren. Ein Gerät dieser Art hatte ich vorher. Funktionierte deutlich besser, aber ich habe nur ein kleines Eisfach, das mit anderen Sachen belegt ist. Deswegen konnte ich mit dem Gerät wenig anfangen. Der Kompressor von der Unold Maschine ist ja nicht schlecht, im Gegenteil Der hat reichlich Leistung. Es scheitert bloß an der Steuerung, schätze ich. Wenn die Leute in der Eisdiele ihr fertiges Eis aus ihrer Maschine holen, ist das weich wie Margarine bei Zimmertemperatur. Also schätzungsweise nur knapp unter Null Grad. Nicht steinhart gefroren, wie in der Unold Maschine.
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Keks F. schrieb: > Am liebsten wäre mir aber > eigentlich eine Strommessung, das kann man aber selbstverständlich auch > zusätzlich einbauen und machen. Geht mit einem billigen Stromwandler.
Spaltpolmotoren werden immer recht heiß, die haben oft keine richtige Kühlung (wenn ein Hersteller einen kleinen Kühllüfter dranbaut, dann braucht das Ding diesen auch, um die Garantiezeit zu überleben) und wegen der Kurzschlusswicklungen einen miesen Wirkungsgrad. Wenn so ein Ding mit 110°C läuft, ist das völlig normal und die Hersteller freuen sich über die entsprechend schnelle Alterung des Schmiermittels in den Gleitlagern. Spaltpolmotoren mit abschaltbaren Kurzschlusswicklungen (wodurch der Motor nach dem Anlauf mit vergleichsweise gutem Wirkungsgrad weiterläuft) werden heute so gut wie gar nicht mehr gebaut.
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Stefan F. schrieb: > Nein, Motor und Lüfter blieben einfach stehen. Das war von Anfang an so, > und später auch. Ich habe den Antrieb allerdings immer ab genommen wenn > ich mitbekam, dass er stecken bliebt. Mir hat nämlich immer Sorgen > bereitet, dass er so heiß wurde. Das ist interessant. Vielleicht schaltete der bei dir ja ab, machte aber nichts weiter... Ich weiß noch ich blieb dann immer bei der Maschine. Aber das ist doch dann auch doof. Stefan F. schrieb: > Ein Gerät dieser Art hatte ich vorher. Funktionierte deutlich besser, > aber ich habe nur ein kleines Eisfach, das mit anderen Sachen belegt > ist. Deswegen konnte ich mit dem Gerät wenig anfangen. Ja, dito. Das war auch immer doof. Stefan F. schrieb: > Der Kompressor von der Unold Maschine ist ja nicht schlecht, im > Gegenteil Das ärgert mich auch. Der Kompressor ist "geil". Ich schaue mal ob es von der Leistung des Motors reicht, wenn ich die Schaufel änder (die haben auch eine andere mit weniger Querschnittsfläche) und ggf. die Übersetzung durch selbstgedruckte Räder ändere. Was mich aber am meisten beschäftigt an dem Teil, den Motor dann temperatur- oder leistungsbedingt abzuschalten. Daran möchte ich mich setzen. Bei mir ratterte es dann wie gesagt. Als das auftrat war das Eis so weich wie du es beschrieben hattest. Das würde mir aber persönlich nicht reichen. Das konnte selbst die alte Maschine von Philips besser. Da war als Schaufel wirklich nur, naja, du Achse mit Schaufel war im Prinzip ein "W" bzw. ein "|_|_|", da wurden nur Boden und Wand abgekratzt, die Bodenpartien waren nach oben angeschrägt, dadurch konnte man auf die gesamte Höhe umrühren. Wieso man ein anderes Design dafür verwendet, wie bei der Unold, naja, Idioten...
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