Hallo zusammen, ich möchte ein batteriebetriebenen 70er/80er Jahre Handheld Game bauen. Für die, die nicht dabei waren, es handelt sich hierbei um handflächengroße Pocket-Spiele mit einem sehr rudimentären NICHT-Matrix LCD Display und total limitierten Interahtionsmöglichkeiten. (Siehe Foto eines typischen spiels im Anhang) Ich habe zwei gute Anleitungen gefunden wie man 1-Pixel LCDs baut [*1,*2] Problematisch wirds für mich als "e-Bastler und nicht Elektrotechniker" bei der Ansteuerung von mehreren Pixeln. Ich möchte das Display mit 11 schönen runden selbstgemalten Pixeln betreiben. Steuernde Kraft soll ein ESP Mikrocontroller sein, weil ich mit diesen schon etwas Erfahrung habe. Mein Problem: "Blanke" LCD Pixel brauchen 5V niederfrequenter Wechselspannung. Hat jemand eine Idee wie ich - möglichst Bauteilarm - zum schalten und walten komme? Bin für jeden Tip dankbar. LG Rene PS: Achja, mir ist natürlich klar, dass das Projekt eine total bescheuerte Idee ist. Für mich ist es die Chance was zu lernen und was nerdiges zu basteln. *1) https://www.fluessigkristalle.com/2019/12/23/selbstbau-einer-funktionsfaehigen-fluessigkristallanzeige/ *2) https://www.youtube.com/watch?v=L8D3SuZpI-0
Ja, mit einem Treiber. Manche μCs haben einen integriert, für viele brauchst du einen externen.
Rene M. schrieb: > Mein Problem: > "Blanke" LCD Pixel brauchen 5V niederfrequenter Wechselspannung. Nicht unbedingt, es gibt auch Flüssigkristalle für 3.3V > Hat jemand eine Idee wie ich - möglichst Bauteilarm - zum schalten und > walten komme? Direkt dran, wenn dein ESP 12 Pins übrig hat. Ansonsten brauchst du eh einen CMOS-Treiber wie 74HCT595 die gleich die Wandlung von 3.3V auf 5V machen könnten falls dein LCD 5V braucht.
Rene M. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie ich - möglichst Bauteilarm - zum schalten und > walten komme? Ja es gibt speziell dafür LCD Treiber ICs, in deinem Fall wären wohl Segmenttreiber angesagt wie hier https://www.nxp.com/products/peripherals-and-logic/lcd-drivers/lcd-segment-drivers/universal-lcd-driver-for-multiplex-rates-up-to-1-8:PCF8545
Keks F. schrieb: > Ja, mit einem Treiber. > Manche μCs haben einen integriert, für viele brauchst du einen externen. Geht auch ohne, z.B. mit Interrupt alle 10ms. Da werden dann jeweils alle Ausgangssignale fürs Display invertiert, incl der Backplane. Ängstliche Naturen schalten noch kleine Kondensatoren in Reihe.
> Ja es gibt speziell dafür LCD Treiber ICs, in deinem Fall wären wohl > Segmenttreiber angesagt wie hier Ich dachte Segmentanzeigen sind LED technologie also Gleichstom.
> Direkt dran, wenn dein ESP 12 Pins übrig hat. Ansonsten brauchst du eh
Ich hab die ganze Palette 8266/32/32S/32S2.
Direkt dran wäre natürlich supi. Ich dachte der uC hätte nur
unbelastbare I/Os mit ein wenig Gleichstrom.
Rene M. schrieb: >> Ja es gibt speziell dafür LCD Treiber ICs, in deinem Fall wären > wohl >> Segmenttreiber angesagt wie hier > > Ich dachte Segmentanzeigen sind LED technologie also Gleichstom. Falsch gedacht, das gibt es bei diversen Displaytechnologien.
H. H. schrieb: > Keks F. schrieb: >> Ja, mit einem Treiber. >> Manche μCs haben einen integriert, für viele brauchst du einen externen. > > Geht auch ohne, z.B. mit Interrupt alle 10ms. Da werden dann jeweils > alle Ausgangssignale fürs Display invertiert, incl der Backplane. > Ängstliche Naturen schalten noch kleine Kondensatoren in Reihe. Welches Backplane? Sind ja nur nackte Zellen ohne driver.
Rene M. schrieb: > Ich dachte der uC hätte nur > unbelastbare I/Os mit ein wenig Gleichstrom. Für die paar nA reichts locker.
Rene M. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie ich - möglichst Bauteilarm - zum schalten und > walten komme? Per Software und mit genügend I/O-Pins? Für ein einzelnes Segment brauchst Du zwei I/O-Pins, die Du zyklisch gleichzeitig invertierst. Bei mehreren Segmenten wirst Du eine "ground plane" haben, die entgegen ihres Namens aber nicht mit Ground, sondern mit einem I/O-Pin verbunden wird. Jedes Segment hängt ebenfalls an seinem eigenen I/O-Pin. Und auch hier musst Du nur zyklisch alle I/O-Pins invertieren. Vom grundlegenden Softwareaufbau her kannst Du das so organisieren: Eine Variable enthält den anzuzeigenden Zustand aller Segmente. Diese Variable wird von Deinem Programm quasi als "frame buffer" angesteuert. In einem Timerinterrupthandler, der mit der Ansteuerfrequenz des LC-Displays aufgerufen wird, wird der Inhalt dieser Variable an alle I/O-Pins ausgegeben, bei jedem zweiten Aufruf des Handlers halt invertiert. Um das zu steuern, wird in einer Variable gespeichert, ob gerade invertiert wurde oder nicht, und im nächsten Durchlauf anhand dieser Variable entschieden, ob invertiert werden muss oder nicht.
H. H. schrieb: > Rene M. schrieb: >> Ich dachte der uC hätte nur >> unbelastbare I/Os mit ein wenig Gleichstrom. > > Für die paar nA reichts locker. Dann versuche ich es erstmal mit direktem Anschluss. Toll, vielen Dank für euren Input (!)
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Puh, also am einfachen natürlich direkt mit einem uController. Also einem Atmega238 oder so, was kleines was direkt LCD Displays unterstützt wäre wohl das einfachste oder halt einen passenden Arduino der LCD unterstützt. Ohne diese Unterstützung geht es aber auch Willst Du in Basic, Pascal oder C Programmieren?
Rene M. schrieb: > Welches Backplane? Sind ja nur nackte Zellen ohne driver. Du solltest dich mal informieren wie ein LCD funktioniert. Jede "Zelle" hat zwei Anschlüsse. Einer davon ist allen gemeinsam und auf der einen der beiden Glasscheiben. Das ist die Backplane. Die anderen Anschlüsse sind dann auf dem anderen Glas.
Peter K. schrieb: > Puh, also am einfachen natürlich direkt mit einem uController. > Also einem Atmega238 oder so, was kleines was direkt LCD Displays > unterstützt wäre wohl das einfachste oder halt einen passenden Arduino > der LCD unterstützt. > Ohne diese Unterstützung geht es aber auch > Willst Du in Basic, Pascal oder C Programmieren? C läuft inzwischen ganz ok. Hab gerade gefunden das der ESP laut Doku LCD Displays "mit mehreren Timings" unterstützt. Danke für den Tip in diese Richtung!
H. H. schrieb: > Rene M. schrieb: > >> Welches Backplane? Sind ja nur nackte Zellen ohne driver. > > Du solltest dich mal informieren wie ein LCD funktioniert. > > Jede "Zelle" hat zwei Anschlüsse. Einer davon ist allen gemeinsam und > auf der einen der beiden Glasscheiben. Das ist die Backplane. Die > anderen Anschlüsse sind dann auf dem anderen Glas. Achso klar. Habs mit dem Backlight von "normalen" displays verechselt.
> Per Software ...zyklisch gleichzeitig invertierst...Variable wird von Deinem
Programm quasi als "frame buffer"...Timerinterrupthandler...invertiert werden muss
oder nicht.
Das klingt nach einem sehr guten Plan (dem ich auch soweit folgen
konnte).
Ich werde mal berichten wie es läuft. Vielen Dank!
Rene M. schrieb: > Hab gerade gefunden das der ESP laut Doku LCD Displays "mit mehreren > Timings" unterstützt. Das sind sicher nicht nackte Gläser gemeint, sondern solche mit eigenem Controller.
H. H. schrieb: > Rene M. schrieb: >> Hab gerade gefunden das der ESP laut Doku LCD Displays "mit mehreren >> Timings" unterstützt. > > Das sind sicher nicht nackte Gläser gemeint, sondern solche mit eigenem > Controller. Zizat: "ESP chips can generate various kinds of timings that needed by common LCDs on the market, like SPI LCD, I80 LCD (a.k.a Intel 8080 parallel LCD), RGB/SRGB LCD, I2C LCD, etc. The esp_lcd component is officially to support those LCDs with a group of universal APIs across chips." ... "LCD Panel IO Operations - provides a set of APIs to operate the LCD panel, like turning on/off the display, setting the orientation, etc. These operations are common for either controller-based LCD panel driver or RGB LCD panel driver." Ich interpretiere "controller based" als direkt vom ESP gesteuert und würde "driver based" als pendant zu einem extra-chip erwarten. Oder lese ich das falsch? NACHTRAG: In der Doku ist oft die Rede von Panel-based"
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Mit RGB/SRGB sind keine nackten Gläser gemeint, sondern Displays ohne eigenen Bildspeicher.
Michael B. schrieb: > Rene M. schrieb: >> Mein Problem: >> "Blanke" LCD Pixel brauchen 5V niederfrequenter Wechselspannung. > > Nicht unbedingt, es gibt auch Flüssigkristalle für 3.3V > Hast du eine Übersicht oder Ahnung welche genau oder gar eine Bezugsquelle für mich? Ich finde nur diesen Lehrerversuch und den Chemiegiganten Merck, wo man mit Goldbarren bezahlen muss. Und ich forsche schon seit einer Woche :-(
Rene M. schrieb: > Ich habe zwei gute Anleitungen gefunden wie man 1-Pixel LCDs baut Verstehe ich dich richtig: Du willst das LCD selbst bauen, als das Ding aus Glas? Bist du sicher, dass du dazu praktisch fähig bist? Bevor du da großartig Zeit in Elektronik und Software versenkst, besorge erst mal das nötige Material. Ich wünsche dir sehr viel Glück dabei.
Rene M. schrieb: > Bezugsquelle für mich? Was genau suchst du denn nun? Nackte Gläser gibt es von der Stange nur als 7-Segment in verschiednen Größen. Man kann sich natürlich auch kundenspezifische herstellen lassen. https://www.youtube.com/watch?v=ZYvxgl-9tNM
Stefan F. schrieb: > Rene M. schrieb: >> Ich habe zwei gute Anleitungen gefunden wie man 1-Pixel LCDs baut > > Verstehe ich dich richtig: Du willst das LCD selbst bauen, als das Ding > aus Glas mit aufgedampften Kontakten und der reaktiven Flüssigkeit > dazwischen? Bist du sicher, dass du dazu praktisch fähig bist? :-) Jau. Eigentlich schon. In den Videos und Anleitungen scheint mir alles soweit plausibel und schlüssig. Ich vermute es wird so gut werden wie das Erste und das hundertste dann hundertmal besser ;-) Ich bringe Erfahrungen aus 40 Jahren e-bastelei mit. Dazu noch eine Portion Jahrelanger Softwarentwicklung. Löten, Platinen ätzen, uC programmieren schon öfter gemacht. Das problem ist halt das mir das Studiom etechnik fehlt. Letztes Jahr hab ich für meine Tochter ein 2048 Spiel gebaut (Arduino+Display+3D-Druck) Wenns nicht klappt Schicksal. Aber zu lernen gibts immer was.
> Hat jemand eine Idee wie ich - möglichst Bauteilarm - > zum schalten und walten komme? Auf der *1) Webseite ist doch eine Beispielschaltung gezeigt. Damit kannst du erst mal anfangen. Für die nächsten Schritte könnte dieses Dokument Anreize liefern: https://www.st.com/resource/en/application_note/an2656-stm32f10xxx-lcd-glass-driver-firmware-stmicroelectronics.pdf
Rene M. schrieb: > > Ich möchte das Display mit 11 schönen runden selbstgemalten Pixeln > betreiben. > > Mein Problem: > "Blanke" LCD Pixel brauchen 5V niederfrequenter Wechselspannung. > Die gleichstromfreie Ansteuerung ist Dir klar? Ich nehme an, dass da nur eine COM-Elektrode vorhanden ist? Ich würde mal mit CD4054 beginnen, da die meisten CPUs nur noch 3V-LCDs ansteuern können. Bei 12 Anschlüssen könnte auch ein direct drive a la AVR241 oder AVR340 möglich sein. Gruß Gunther
H. H. schrieb: > Rene M. schrieb: >> Bezugsquelle für mich? > Was genau suchst du denn nun? > Nackte Gläser gibt es von der Stange nur als 7-Segment in verschiednen > Größen. > Man kann sich natürlich auch kundenspezifische herstellen lassen. Custom LCD gibts tatsächlich bei Ali. Setupkosten von 2K sind aber nicht drin für mich. Ich werd mit Corel ein paar "hüpsche" Vectoren malen, die mit "Positiv 20" auf Glas oder ein paar fertig Induim-Zinn beschichtete Glasplatten (Ali 8€) überragen, in 3% Salzsäure den rest wegätzen und nach dem einbringen des Flüssigkristalls mit Kleber versiegeln. Durch die hier sich langsam erschließende Magie mit einem ESP verdrahten und ein simples Game alá fang den Hotdog oder so programmieren und das mit einem selstgestaltetem Gehäuse aus meinen 3D Druckern finalisieren. Zusammengefasst Kiste auf - Magie rein - Kiste zu ;-) Das LCD bauen ist - wenn man die Induim-Zinn beschichteten Glasplatten nicht selbst herstellt - machbar. Schwieriger empfinde ich die Beschaffung des Kristalls und die Brücke zwischen LCD-Kontakt und ESP. Da brauche ich halt ein paar Tipps....
Rene M. schrieb: > Das LCD bauen ist - wenn man die Induim-Zinn beschichteten Glasplatten > nicht selbst herstellt - machbar. Du hast auch schon die nötige Vakuumtechnik und die Spacer und den Kleber? > Schwieriger empfinde ich die Beschaffung des Kristalls und die Brücke > zwischen LCD-Kontakt und ESP. Die Flüssigkristalle gibts im Laborchemikalienfachhandel, aber an Privat verkaufen die nicht. Kontaktieren geht mit Zebragummi recht einfach.
Gunther M. schrieb: > Die gleichstromfreie Ansteuerung ist Dir klar? Ich nehme an, dass da nur > eine COM-Elektrode vorhanden ist? Ich würde mal mit CD4054 beginnen, da > die meisten CPUs nur noch 3V-LCDs ansteuern können. Bei 12 Anschlüssen > könnte auch ein direct drive a la AVR241 oder AVR340 möglich sein. Vielen Dank Gunther, die Datenblätter sehen spannend aus, die werde ich mal genauer studieren. Meinst du mit "gleichstromfreie Ansteuerung" den Vorschlag von Harald? Das muss ich mir auch noch genauer ansehen. Das Wörtchen invertieren kenne ich bisher nur aus der Softwareentwicklung oder Logik-Tabellen. Wenn hier die Prinzipien der negativen Spannungen gemeint sind ist das für mich komplettes Neuland. #IconFuerTotaleRatlosigkeit#
Rene M. schrieb: > und nach dem einbringen des Flüssigkristalls mit Kleber versiegeln Na ja, erst die Gläser mit UV Epoxy zusammenkleben bis auf ein kleines Loch, dann die Scheibe im Exsiccator senkrecht in ein Becherglas mit Flüssigkristall stellen, evakuieren, das Flüssigkristall einsaugen lassen, peinlichst sauber abwischen und dann versiegeln. Denn Kleber hält auf Flüssigkristall nicht. Rene M. schrieb: > Das LCD bauen ist - wenn man die Induim-Zinn beschichteten Glasplatten > nicht selbst herstellt - machbar Vor allem wenn man die Backplane nicht auf die andere Glasscheibe rüberführen muss wegen Kontaktierung. Man muss halt photographische Reproduktion beherrschen.
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H. H. schrieb: > Du hast auch schon die nötige Vakuumtechnik und die Spacer und den > Kleber? In den Videos und dem Schülerprojekt gehts ohne Vakuum. Als spacer verwenden die entweder einen Tropfen 2-Komponentenkleber oder einen Abschnitt der Folie von Zigarettenpackungen, die sind die gewünschten 10um dick. > Die Flüssigkristalle gibts im Laborchemikalienfachhandel, aber an Privat > verkaufen die nicht. Der Lehrerversand (Link in meinem 1. Post) verkauft auch an "Interessierte". Laborchemikalienfachhandel könnte ein Tipp sein, hab noch nicht dran gedacht. Hier in Köln gibts welche die an privat verkaufen. Da werd ich mal auflaufen. > Kontaktieren geht mit Zebragummi recht einfach. Das ist ein super hilfreicher Tipp! Kannte ich bisher gar nicht. Vielen Dank!
Rene M. schrieb: > In den Videos und dem Schülerprojekt geht es auch nur darum, ein Funktionsmodell zu schaffen, das nur 5 Minuten lang funktionieren muss.
Stefan F. schrieb: > Rene M. schrieb: >> In den Videos und dem Schülerprojekt > > geht es auch nur darum, ein Funktionsmodell zu schaffen, das nur 5 > Minuten lang funktionieren muss. So ist es.
H. H. schrieb: > Stefan F. schrieb: >> Rene M. schrieb: >>> In den Videos und dem Schülerprojekt >> >> geht es auch nur darum, ein Funktionsmodell zu schaffen, das nur 5 >> Minuten lang funktionieren muss. > > So ist es. OK das macht mich nachdenklich. Wozu außer dem bedampfen der Gläser braucht es denn noch das Vakuum? Der Kristall zieht sich in den Videos perfekt durch die Kapilarkraft zwischen die Gläser. Wenn das versiegelt ist müsste doch gut sein oder?
Rene M. schrieb: > Wenn das versiegelt ist müsste doch gut sein oder? Die Betonung liegt auf "wenn". Wenn du die Verklebung nicht 100% dicht kriegst, wird sich im Laufe der Zeit der Flüssigkristall chemisch verändern, so das er eben nicht mehr das tut, was er soll. Derartige Ausfallbilder, die am Rand anfangen, gibt es im Internet und als Anfrage kann ich mich auch hier im Forum dran erinnern. Die Produzenten mußten auch erst lernen, diese Technologie zu beherrschen. Damit haben sie nun aber 40 Jahre Vorsprung, vor dir ;-) Was alles auch noch hier mit reinspielen kann: - Vergütung der Gläser, damit 100% UV-Strahlung absorbiert wird (sonst sterben dir ebenfalls irgendwann die Flüssigkristalle) - Die Hersteller verwenden als Flüssigkristalle irgendwelche optimierten Mixturen, die natürlich gut gehütetes Betriebsgeheimnis sind - die Zebragummis mußt du irgendwie dauerhaft mechanisch mit konstanter Kraft andrücken (setzt eine Rahmenkonstruktion voraus). Wenn du mal ein Display bei Kontaktproblemen zerlegt und gereinigt hast und es hinterher noch schlimmer war, wirst du verstehen, wovon ich rede ;-)
H. H. schrieb: > Keks F. schrieb: >> Ja, mit einem Treiber. >> Manche μCs haben einen integriert, für viele brauchst du einen externen. > > Geht auch ohne, z.B. mit Interrupt alle 10ms. Da werden dann jeweils > alle Ausgangssignale fürs Display invertiert, incl der Backplane. > Ängstliche Naturen schalten noch kleine Kondensatoren in Reihe. Danke, das ist sehr clever und behalte ich mir für eine Gelegenheit vor. Dir noch einen schönen Samstag!
Rene M. schrieb: > Meinst du mit "gleichstromfreie Ansteuerung" den Vorschlag von Harald? > Das muss ich mir auch noch genauer ansehen. Genau. Du kannst Dir das so vorstellen, dass die Flüssigkristalle ohne angelegte Spannung parallel zum Glas zu liegen kommen. Wenn Du die Spannung anlegst, richten die sich zum E-Feld aus, also senkrecht zwischen den Gläsern sind. Da macht dann den Unterschied zwischen dunklem Pixel und hellen Pixel aus. Dummerweise zersetzen sich die Flüssigkristalle wenn die Spannung länger anliegt. Macht aber nichts, denn Du kannst die Spannung umkehren, dann liegen die Kristalle anders herum senkrecht zu den Gläsern. Daher also alle x ms die Spannung umkehren bei allen dunklen Pixeln und für helle Pixel keine Spannung anlegen. Steht aber in den Appnotes. > Das Wörtchen invertieren kenne ich bisher nur aus der > Softwareentwicklung oder Logik-Tabellen. Wenn hier die Prinzipien der ----> + - +5V 0V high low P1.0 P1.1 Wenn du die Portpins wie oben schaltest, so bekommst Du eine Spannung von 5V (je nach IO-Spannungs des Prozessors) zwischen Port 1 Bit0 und Port 1 Bit 1. Invertierst Du die Bits mit z.B. P1OUT ^= 3;, so bekommst Du <----- - + 0V +5V low high P1.0 P1.1 Gruß Gunther
Gunther M. schrieb: > .... Macht aber nichts, > denn Du kannst die Spannung umkehren, dann liegen die Kristalle anders > herum senkrecht zu den Gläsern..... > ... Invertierst Du die Bits mit z.B. P1OUT ^= 3;, so bekommst > Du > <----- > - + > 0V +5V > low high > P1.0 P1.1 Jay, verstanden! Ich probiere das mal aus! Gruß Rene
Geiles Projekt, versprich uns dass Du die Resultate hier einstellst. Thread ist abonniert.
Rubble C. schrieb: > Geiles Projekt, versprich uns dass Du die Resultate hier einstellst. > Thread ist abonniert. Bestellungen von Ali dauern natürlich etwas und ich hab jetzt eine ganze Menge zu lesen und zu erforschen. Aber ja, hab ja schon geschrieben das ich meine Ergebnisse teile ;-)
Vielleicht hat noch jemand einen Tipp?: Ich dachte mir heute morgen das es vorteilhaft wäre die Displays austauschbar zu machen, bzw etwas Modularer zu verwenden. Z.B. wenn ich Platinenrandkontaktstecker verwende. Dann könnte ich das Backplane des Displays mit den Kontakten wie ein Cartridge einstecken. Defekte Displays oder neuere Versionen könnte ich dann Plug n Play austauschen. Nur schwarnt mir, dass ich auf diese Art und weise die Zinn-Indium Beschichtung beim einstecken abkratzen könnte. Gibt es vielleicht - außer des bereits vorgeschlagenen Zebragummis - noch einen Tipp von euch wie ich das lötfrei kontaktieren könnte? LG Rene´ PS: Ansonsten ist der Status: ->Indium-Zinn beschichtete Gläser bestellt (Ali, 10 Stück, 5x5cm 11€) ->Flüssigkristall bestellt (20g 40€, von dem Lehrer der das Projekt im Video macht) ->Altes Laptop Display auseinandergenommen und eine 17" großen Polfilterfolie gewonnen
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Die Lernkurve sollte besser schrittweise erfolgen: - LED ansteuern - 7Segment LED ansteuern - Text-LCD ansteuern - Grafik-LCD ansteuern - nacktes LCD ansteuern Geht schneller und man hat Erfolgserlebnisse.
Es gibt auch mehrstellige 7 Segenmet Displays mit DIL Anschluss, wo über das Glas eine Art Klammer geschoben ist. Ein Federkontakt, mit dem Pin halt. Nach diesem Prinzip könntest du Steckerleisten, wie sie für PC Steckkarten üblich sind, verwenden. Also ISA-Slots z.B. 1x reinstecken funktioniert schon. Kritisch wird es wohl erst ab 10 Steckzyklen. Oder sowas hier, war früher wohl für Floppys oder Festplatten: https://www.tme.eu/de/katalog/idc-steckverbinder_112943/?productListOrderBy=1000014¶ms=6%3A17093c%2BSteckverbinder-Typ%3ARandart
Rene M. schrieb: > Gibt es vielleicht - außer des bereits vorgeschlagenen Zebragummis - > noch einen Tipp von euch wie ich das lötfrei kontaktieren könnte? Zebragummis sind schon das beste, andere Varianten (Metallfedern, Klammern etc.) können allesamt die Metallisierung beschädigen. Wenn Du die Kontakte ausreichend groß machst, kannst Du Zebragummi auch durch einzelne Stücke leitfähigen Gummis ersetzen, die Du z.B. in Krokodilklemmmen einsetzen kannst (jeweils zwei Stücke, um das Glas in Gummi zu klemmen). Leitfähiges Gummi wird beispielsweise in Fernbedienungen eingesetzt, dort aber leider flächig mit nicht leitfähigem Gummi (der Tastatur) verklebt.
Rene M. schrieb: > Gibt es vielleicht - außer des bereits vorgeschlagenen Zebragummis - > noch einen Tipp von euch wie ich das lötfrei kontaktieren könnte? Üblich sind Pins, die draufgeschoben werden und dann mit UV härtendem Epoxy fixiert werden. https://leadframes.co.uk/ https://www.digikey.com/en/products/filter/connectors-interconnects/416 https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.11 Aber Zebra ist sicher leichter.
Beim direkten Ansteuern von LCD-Gläsern über µC-Pins peinlich genau darauf achten, daß das Tastverhältnis von 50% beim Invertieren der Segment- und Backplane-Leitungen exakt eingehalten wird. Schon bei geringen Abweichungen bleibt ein kleiner DC-Anteil, der zur Zersetzung des Flüssigkristalls führt. Die Ansteuerung am Glas muß unbedingt gleichspannungsfrei mit reiner Wechselspannung erfolgen. Auch beim Debuggen muß man entsprechend aufpassen, daß man keine statische Spannung am LCD-Glas anstehen läßt, wenn man z.B. den Controller in einem Breakpoint anhält... Ähnlich auch wie bei der Ansteuerung von gemultiplexten LED-Anzeigen, wo das Anhalten des Programms ggf. zum Durchbrennen der LEDs führen kann, wenn die Ansteuerung statisch anliegt. In beiden Fällen kann Kondensatorkopplung vor Beschädigung durch statische Ansteuerung helfen.
hhinz schrieb: > Man kann sich natürlich auch kundenspezifische herstellen lassen. > https://www.youtube.com/watch?v=ZYvxgl-9tNM Etwas früher hatte Dave auch ein Video mit Titel "How To Drive an LCD" gemacht: http://www.youtube.com/watch?v=ZP0KxZl5N2o Er hat dann auch noch einen Langzeitversuch mit statischer DC-Ansteuerung gestartet. Nach mehreren Monaten waren noch keinerlei negativen Auswirkungen zu erkennen. Wie das bei einem selbstgebastelten Display aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Ich hab daraus mitgenommen, dass man beim Experimentieren keine Angst vor einer eventuellen DC-Ansteuerung haben muß - die Teile gehen nicht sofort kaputt, ist ein Langzeiteffekt.
Foobar schrieb: > Er hat dann auch noch einen Langzeitversuch mit statischer > DC-Ansteuerung gestartet. Nach mehreren Monaten waren noch keinerlei > negativen Auswirkungen zu erkennen. Das wird sicherlich stark von der Chemie der Flüssigkristalle abhängen. Ich habe auch schon anderes gehört, das die Dinger nach einem Tag DC breit waren. Die DDR hatte auf der Leipziger Messe stolz ihre ersten LCDs als Muster ausgestellt. Jeden Abend nach Feierabend, wurden die Displays getauscht, weil die mit DC angesteuert wurden, weil man damals noch nicht wußte, das die AC brauchen.
Einfach das negieren in eine hochpriorisierte Interruptroutine legen. Dann kann der Rest Abschmieren und nichts geht kaputt. Eventuell erst mal mit einer gekauften nackten 7-Segment-Anzeige testen. Die sind erstaunlich zäh, was DC und zu hohe Spannungen (statische Aufladungen) angeht. Da machst du im schlimmsten Fall nicht gleich dein mühsam selbstgebautes LCD kaputt. Bernd
Gerald B. schrieb: > Die DDR hatte auf der Leipziger Messe stolz ihre ersten LCDs als Muster > ausgestellt. Jeden Abend nach Feierabend, wurden die Displays getauscht, > weil die mit DC angesteuert wurden, weil man damals noch nicht wußte, > das die AC brauchen. Halte ich für eine Legende.
Gerald B. schrieb: > Die DDR hatte auf der Leipziger Messe stolz ihre ersten LCDs als Muster > ausgestellt. Jeden Abend nach Feierabend, wurden die Displays getauscht, > weil die mit DC angesteuert wurden, weil man damals noch nicht wußte, > das die AC brauchen. Grenzenloser Schwachsinn. Tatsache ist vielmehr, dass die ersten LCDs in der DDR entwickelt wurden (und deren Entwickler natürlich durchaus wussten, dass denen DC nicht gut tut). Tragisch ist, dass die Führung der DDR über alle Ebenen bezüglich dieser LCDs völlig versagt hat. Die wurden de facto als nutzlose Spielerei abgetan. Es gab zunächst keine Mittel mehr, um sie zu einem vermarktbaren Produkt weiter zu entwickeln und auch keine Mittel für irgendwelche internationalen Patentanmeldungen. Das beides haben dann die Japaner innerhalb von ca. 3 Jahren erledigt. Deren Manager waren ganz offensichtlich nicht so bekloppt wie die DDR-Nomenklatur... Erst nach dem Erfolg der Japaner durften dann auch die Erfinder der Sache in der DDR wieder tätig werden, hatten aber natürlich gegenüber den Japanern keine Chance mehr. Deren Patente waren nach westlichem Recht unanfechtbar und sie hatten obendrein mittlerweile eben auch ca. 3 Jahre Entwicklungszeit Vorsprung. Getauscht wurden die LCDs auf der Messe also nicht, weil sie aus Unkenntnis mit DC betrieben wurden, sondern weil die LCDs selber chemisch nicht hinreichend stabil waren. Die bessere Mischung der Japaner wurde dann später zwar "rückgeklaut", womit im Binnenmarkt des Ostblocks das Problem gelöst war, aber die Kohle bei der internationalen Vermarktung haben natürlich weiter die Japaner eingefahren. So lautet die wahre Geschichte.
C-hater schrieb: > Tatsache ist vielmehr, dass die ersten LCDs in der DDR entwickelt wurden Gibt es dafür irgendeinen Beleg außer der wohlmeinenden Erinnerung früherer Insassen der DDR?
Harald K. schrieb: > C-hater schrieb: >> Tatsache ist vielmehr, dass die ersten LCDs in der DDR entwickelt wurden > > Gibt es dafür irgendeinen Beleg außer der wohlmeinenden Erinnerung > früherer Insassen der DDR? Ja. Wirst du aber vermutlich nicht online finden. Wir reden hier über die späten 60er des letzten Jahrhunderts. Da musst du schon deinen Arsch in die Archive mit dem Papierzeug bewegen.
C-hater schrieb: > Grenzenloser Schwachsinn. War das als Überschrift für den nachfolgenden Text gedacht? Man kann zwar auf Wikipedia nicht immer bedingungslos vertrauen, aber in diesem Falle kann man recht gut den langen Prozess erkennen, der - teils durch öffentlich finanzierte und damit auch öffentlich zugängliche Grundlagenforschung, teils durch parallele, unabhängige und gleichzeitige Entwicklungsschritte - am Ende schließlich zu einem Produkt geführt hat. Alles andere ist DDR-Romantik, verbunden mit einer ebenso romantisierten Vorstellung von Forschung.
Nun, für manche Zeitgenossen haben sie in der DDR alles erfunden. Halbleiter, alle Mikroprozessoren, das Farbfernsehen, Kernfusion, Antigravitation, Levitation ... Alles haben sie da erfunden.
Abschließend Danke für den geschichtlichen Hinweis, ob urban legend oder nicht. Ich komme nochmal zum Thema zurück: Meine trockenversuche des invertierens sind leidgeplagt. Beim Atmel scheint es durch die PORTs einfach durchzuführen zu sein, ich möchte aber ja mit dem ESP ans ziel kommen. Nun scheint es das die Registerprogrammierung bei jedem Chip möglich, aber konkret ein heilloses durcheinander zu sein. Am Stück simultan schreiben geht wohl nur in aufeinander folgende GPIOs. Zumindest scheint das für die ESP8266 und ESP32 zu gelten. Ab dem ESP32-S2 gibt es wohl -sofern richtig verstanden- die Möglichkeit des GPIO-Bundlings. Mein erstes Ziel (ohne LCD) ist erstmal die pseudo AC Wellenform auf meinem DSO318 Minioszi zu sehen. Ich habe eine breite Auswahl an ESPs: ESP-01 mit Programmer/Breakoutboard ESP-8266 mit Programmer/Breakoutboard ESP32 DEV Module ESP32-S2 "nackt". (Kann ich derzeit nicht anschließen) z.Z versuche/versage ich leider beim direkten schreiben in die register des "ESP32 DEV Module". Port 25 soll laut liste völlig frei nutzbar sein. Hier mein Code:
1 | void setup() { |
2 | REG_WRITE (GPIO_ENABLE_REG, BIT25); // Define GPIO25 as output |
3 | REG_WRITE (GPIO_FUNC25_OUT_SEL_CFG_REG, 0x100); // Special peripheral index value (0x100) |
4 | }
|
5 | |
6 | void loop() { |
7 | REG_WRITE (GPIO_OUT_W1TS_REG, BIT25); // GPIO25 HIGH (set) |
8 | delay(50); |
9 | REG_WRITE (GPIO_OUT_W1TC_REG, BIT25); // GPIO25 LOW (clear) |
10 | }
|
Hat jemand eine Idee woran es liegt, oder die Grundfrage betreffend wie ich das ohne bundling machen kann? UPDATE: code läuft jetzt. Hab den delay am Ende vergessen. War wohl schon zu spät gestern ;-)
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Bearbeitet durch User
Rene M. schrieb: > void loop() { > REG_WRITE (GPIO_OUT_W1TS_REG, BIT25); // GPIO25 HIGH (set) > delay(50); > REG_WRITE (GPIO_OUT_W1TC_REG, BIT25); // GPIO25 LOW (clear) > } Da fehlt ein zweites Delay. Abgesehen davon, nutze doch einfach die Arduino Funktionen pinMode() und digitalWrite().
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