Ich messe mit einem 100Meg Gitterwiderstand den Anodenstrom. Nun schließe das Gitter kurz mit 0,0Ohm nach 0V und messe nun wieder den Anodenstrom. Kann ich über die "Anodenstromänderung" und der Steilheit nach Datenblatt EF86 2mA/V sicher den Gitterstrom und die Gitterspannung Spannung berechnen? (am Gitter direkt Messen ist nicht einfach) Anodenstrom-Änderung ca. 14uA d.h. das ergibt die Gitterspannungsänderung 14µA / 2mA/V = 6,364mV über 100Meg ergibt das eine Gitterstromänderung von: I= U/R = 6,364mV/100Meg = 63,64pA Ist 63,64pA plausibel für EF86 denn im Datenblatt steht da "max. 1µA" Ist dieses Messverfahren Okay? Vorab Simulieren mit LTspice geht wohl nicht, da mein Röhren Modell wohl keinen Gitterstrom hat.
Andy schrieb: > Ich messe mit einem 100Meg Gitterwiderstand den Anodenstrom. > > Nun schließe das Gitter kurz mit 0,0Ohm nach 0V und messe nun wieder den > Anodenstrom. > > Kann ich über die "Anodenstromänderung" und der Steilheit nach > Datenblatt EF86 2mA/V sicher den Gitterstrom und die Gitterspannung > Spannung berechnen? > (am Gitter direkt Messen ist nicht einfach) > > … > > Vorab Simulieren mit LTspice geht wohl nicht, da mein Röhren Modell wohl > keinen Gitterstrom hat. Die in den Datenblättern angegebene Steilheit ist ein typischer Wert bei den dafür angegebenen (typischen) Betriebswerten (Ua, Ug2, Ug2 und Ug1). Mit anderen Betriebswerten verändert sich auch die Steilheit, die keine Konstante für beliebige Betriebswerte. Außerdem ist der typische Wert für die Steilheit mit einer Toleranz von (wenigstens) +/-10% anzusehen, je nach Hersteller, dem Herstellungslos und dem Alter der Röhre. Zusätzlich sind 100Meg G1 Ableitwiderstand höher als der im Datenblatt angegebene Höchstwert dafür. Wofür soll überhaupt die „genaue“ Bestimmung des Steuergitter(anlauf)stromes bei einer Pentode sinnvoll sein? Das ist höchstwahrscheinlich ein noch mehr vom Hersteller, Herstellungslos und Alter der Röhre abhängiger Wert. Simulationsmodelle der EF86, die das berücksichtigen, sind mir nicht bekannt. Vom Prinzip her müßte man neben der Pentodenfunktion zusätzlich die Diodenfunktion der Diode Kathode-Steuergitter (richtig) modellieren können.
"Wofür soll überhaupt die „genaue“ Bestimmung des Steuergitter(anlauf)stromes bei einer Pentode sinnvoll sein?" 1. reine Neugier und Irritation wegen Real "64pA" zu Datenblatt "1µA". 2. Die vielen Röhren unterscheiden sich eventuell dramatisch, keine Ahnung, da nirgends bzw. selten bestimmt oder gemessen wird oder damals wurde. "leistungslose Steuerung ist ein sehr dehnbarer Begriff" Gibt es Unterschiede bei "Pentoden in Trioden-Schaltung" zu "echten Trioden" Also wenn ja, welche? 3. z.B. für die Selektion von Röhren zur Eignung in Röhren-Mikrofonen. Da darf die Röhre möglichst keine Ladung von der Kapsel abziehen. Jazz-Musiker lieben den Röhrensound immer noch sehr.
In welchem Datenblatt einer EF86 wird ein maximaler G1 Strom von 1µA für welche Betriebsbedingungen angegeben? Was man in einigen Datenblättern zur EF86 findet, ist der Gittereinsatzstrompunkt (Ig1<=0,3µA) bei maximal Ug1e=-1,3V als Grenzwert. Oberhalb von den -1,3V Steuergitterspannung muss man also mit einer drastischen Zunahme des Gitterstromes rechnen. Einige Messungen mit der russischen 6J32P (Äquivalent zur EF86) hat mal jemand gemacht http://www.klausmobile.narod.ru/testerfiles/6j32p.htm Man beachte die Legende zur den Kurven und die roten (maximal?) Werte für I-Grid.
Andy schrieb: > Ist 63,64pA plausibel für EF86 denn im Datenblatt steht da "max. 1µA" > Ist dieses Messverfahren Okay? Ich habe mal gelernt, dass man die Gitterspannung nicht direkt messen kann. Man geht davon aus, dass kein Gitterstrom fließt, es also dank Widerstand auf GND liegt. Die Gittervorspannung entspricht dann jener, die am Kathodenwiderstand liegt. Bei typischen 1MegOhm und max. 1µA (Fehlerstrom) würde das einen Fehler von 1 Volt ergeben, was bei 40V Sollwert niemanden interessiert. Ersatzweise betrachte eine Triode wie einen selbstleitenden FET, etwa BF245. Jüngere Leute bekamen in der Berufsschule gelehrt, dass früher übliche Röhren wie ein FET funktioniert hätten.
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