Forum: HF, Funk und Felder PV Modulverdrahtung


von J. V. (janvi)


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Sollte man beim seriellen Verbinden von Modul-Strings eher auf minimale 
Kabellänge (ohmsche Verluste) oder auf minimale Schleifenöffnung 
(ähnlich einer Verlegung mit verdrilltem Kabel) achten ?

Wie sind die Prognosen, sich durch große Leiterschleifen (etwa 
Dachgröße)  Überspannungschäden durch atmosphärische Störungen 
einzukoppeln ?

von Michael B. (laberkopp)


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Viele werden (wegen der teuren Kabel) auf minimale Leitungslänge gebaut.

Ich würde (aka: habe), eben wegen Induktionsschleife, auf minimale 
Schleifenöffnung, also Rückleiter parallel zum Hinleiter, bauen. PV 
Module sind sehr niederohmig, die Überspannung wird also sowieso sehr 
gut begrenzt.

So bald die Leitungen UV geschützt sind, braucht man kein teures 
Solarkabel. Und PV Module sind so billig, dass Verluste in 1.5 oder 2.5 
mm2 billiger durch mehr Solarfläche ausgleichbar sind als durch 4 oder 
6mm2.

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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> PV Module sind sehr niederohmig,

PV Module sind hochohmig, werden deshalb auf Leistungsanpassung gefahren
Leider gucken die Kabel zwischen den Modulen immer irgendwo raus, so daß 
man doch UV geschütztes Kabel nehmen sollte. Ich habe einen Kunden mit 
Gewächshaus das eine Katastrophe ist. Nach 10 Jahren zerbröselt das NYM 
wie Keks inkl der Verteilerdosen wo es verklemmt ist. Die gibt es 
deshalb auch UV fest, nicht nur für den PV Markt wo es momentan sowieso 
nix gibt.

Von Fronius gibt es auch eine Untersuchung, daß die Verluste auf der AC 
Leitung vom WR zum Trafo höher sind als die auf der DC Leitung vom Modul 
zum WR. Deshalb gibts den Tauro für Freifeldanlagen in zwei 
verschiedenen Ausführungen -P / - D aber das war hier nicht die Frage.

von Pete K. (pete77)


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Normalerweise haben die Module doch schon ein Kabel mit MC4 Stecker dran 
und werden dann nur noch zusammengesteckt. Ist das hier eine 
theoretische Frage?
Ansonsten gibt es ja extra Solarkabel, welches UV-beständig ist.

von Pete K. (pete77)


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J. V. schrieb:
> Von Fronius gibt es auch eine Untersuchung, daß die Verluste auf der AC
> Leitung vom WR zum Trafo höher sind als die auf der DC Leitung vom Modul
> zum WR.

Leitungsverluste hängen ja wohl immer noch vom Querschnitt der Leitungen 
ab.

von Rainer W. (rawi)


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J. V. schrieb:
> Von Fronius gibt es auch eine Untersuchung, daß die Verluste auf der AC
> Leitung vom WR zum Trafo höher sind als die auf der DC Leitung vom Modul
> zum WR.

So etwas kann man ausrechnen.

Dafür braucht man keine ominösen Untersuchungen mit günstigstenfalls 
passenden Werten von Spannung, Strom, Leitungsquerschnitt und Länge.

von J. V. (janvi)


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Ja, aber auf DC werden sie vom MPPT durch Nachführen der Anpassung 
weitgehend kompensiert und auf AC ist die Leistung einfach weg. Bei 
modernen Wechselrichtern sind die DC Spannungen auch mehr als doppelt so 
hoch wie AC

von Michael B. (laberkopp)


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J. V. schrieb:
>> PV Module sind sehr niederohmig,
>
> PV Module sind hochohmig

Unsinn.

PV Module sind Dioden in Leitrichtung.

Da bekommst du keine höhere Spannung als 1V x Zellenanzahl dran, und die 
Diodenchips sind sehr gross, können also viel Leistung ab, besser als 
jede Transil oder VDR, eher geht die Verdrahtung kaputt. Und in 
Gegenrichtung gibt es Bypassdioden, soe niederohmig wie eine Diode in 
Leitrichtung.

Du musst lernen, Verbraucherbetrieb von Erzeugerbetrieb intellektuell zu 
trennen. Halbwissen reicht nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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J. V. schrieb:
> Ja, aber auf DC werden sie vom MPPT durch Nachführen der Anpassung
> weitgehend kompensiert und auf AC ist die Leistung einfach weg

Nochmal Unsinn.

Du solltest dir vor dem Widersprechen erst mal angewöhnen, eine dritte 
Meinung einzuholen durch Recherche im Web.
Das spart entweder die Blamage als dumm da zu stehen weil du Unsinn 
postest, oder liefert die Belege deine Meinung zu untermauern, damit sie 
nicht nur als Gegenrede auf Kindergartenniveau da steht - nein - doch - 
nein doch doch - 3 x nein...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meistens wird das so gelöst, daß die Module sowieso schon eigene Stecker 
mitbringen. Diese werden einfach aneinander geclipst bis der String 
fertig ist und das Ganze wird dann auf ziemlich direktem Wege mit dem 
Wechselrichter verbunden.

Klar ließen sich ein paar Watt mehr herauskitzeln wenn man statt 2,5mm² 
oder 4mm² auf 6mm² setzt, aber viel ist das nicht. Der Trend ging schon 
vor 20 Jahren zu hohen Stringspannungen bis 800..900V, im Leerlauf noch 
darüber, so daß der Strom in einem String selten über 10A liegt. Da 
braucht man schon richtig große Module für.

Wenn man mehrere gleichartige (und unverschattete) Strings hat, werden 
die in einem Generatoranschlusskasten zusammengefasst und von dort aus 
führt ein dickeres Kabel ohne große Verluste zum Wechselrichter.

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Der Trend ging schon vor 20 Jahren zu hohen Stringspannungen

Heute geht er eher zu 1 (MPPT) Wechselrichter pro Modul.

Hohe Stringspannungen sind out.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja nee. Da muss man betrachten was man will, viele einzelne 
Mini-Wechselrichter haben einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als 
ein großer mit der kompletten Leistung.

Viele Mini-Wechselrichter machen nur bei starker ungleichmäßiger 
Verschattung oder Ausrichtung Sinn, wenn sich kein großer String 
aufbauen lässt. Und bei sowas gibt's dann auch wieder die Lösung der vor 
allem beim Amateurfunk heiß begehrter Modul-Optimizer, die das jeweilige 
Modul mit maximaler Leistung in einen langen String integrieren.

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> viele einzelne Mini-Wechselrichter haben einen deutlich schlechteren
> Wirkungsgrad als ein großer mit der kompletten Leistung.

Ja, z.B. 93 zu 97%.

Die 4% sind seit der spottbilligen Modulpreise irrelevant.

man hat nur gelernt, dass Strings eine weit geringere Leistung haben als 
berechnet (zusammengewünscht), weil immer irgendwas ist: Verschattung, 
Modulteildefekt, Laub, Vogelkacke, Staub, ungleichmäßige Beleuchtung 
wegen weisser Wand oder Fensterreflektion.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schon richtig. Aber auf dem Dach sind die Bedingungen für Elektronik 
nicht gerade günstig. Ich denke, die Boxen werden reihenweise ausfallen. 
Und dann such und tausch mal...

Schnöde Kabel sind da deutlich anwendungsfreundlicher. Der 
Wechselrichter kann eventuell sogar in den Innenraum und brauch dann nur 
eine geringe Schutzklasse.

von Michael B. (laberkopp)


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Abdul K. schrieb:
> Aber auf dem Dach sind die Bedingungen für Elektronik nicht gerade
> günstig. Ich denke, die Boxen werden reihenweise ausfallen. Und dann
> such und tausch mal

Ja, ich habe meine MPPT geschützt zugänglich im Haus, die Vorteile (z.B. 
billigere nicht wetterfest) wiegen die paar Prozent Verlust durchs Kabel 
auf.

von Thomas B. (thombde)


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J. V. schrieb:
> Wie sind die Prognosen, sich durch große Leiterschleifen (etwa
> Dachgröße)  Überspannungschäden durch atmosphärische Störungen
> einzukoppeln ?

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