Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik XLR Mic Mute Box


von Peter R. (jumbo1250)


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Hallo an alle

Ich würde mir gerne eine kleine Box bauen, mit 3 XLR Eingängen und 3 XLR 
Ausgängen,
Es soll drei schalter geben, jeder dieser schaltet schaltet einen Kanakl 
auf Mute.

Grund, ich habe 3 Sennheiser Sprechkombi Headsets. Die waren sehr teuer, 
funktionieren jedoch extrem gut. Einziges Problem, meine Freunde können 
sich selber nicht "muten", jedes unsinnige Geplapper hört jeder.

Nun dachten wir uns, so eine kleine Box die am Tisch steht, drei 
Schalter (für jeden einer) und jeder kannt sich muten.

Ich würde gerne Ein/Aus Wippschalter verwenden.
Wie verkable ich das am besten?? Muss ich Widerstände oder ähnliches 
einbauen, damit es nicht "blobbt/knackt" beim ein/ausschalten??

Ich hätte an so etwas gedacht
https://amzn.eu/d/2rK8iMy

Das signal soll jedoch nicht schlecht werden.

Könnt ihr mir hierbei helfen?`

VIELEN DANK

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Peter R. schrieb:
> Wie verkable ich das am besten?? Muss ich Widerstände oder ähnliches
> einbauen, damit es nicht "blobbt/knackt" beim ein/ausschalten??

Mit Reed-Relais!

Ist zumindest eine der einfachsten und saubersten Möglichkeiten, 
Audio-Signale zu schalten.

2 Relais pro Kanal (Positiv und Negativ, der Schirm bleibt verbunden) 
und mit deinem Schalter schaltest du dann die (z.B.) 5V für die beiden 
Relais.

Als Beispiel:
https://www.reichelt.de/reed-relais-5-v-dc-10-w-1-no-co-3570-1331-051-p340176.html?&trstct=pol_16&nbc=1

Und wenn man eh schon 5V für's Gerät braucht, kann man dem Ganzen auch 
ein paar LEDs zur Signalisierung spendieren.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (jumbo1250)


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Hallo

Könntest du mir Grob skizzieren wie ich das Teil mit dem Schalter und 
den XLR In/Out verlöten kann. Ich würde dann eine DC Einbaubbüchse 
einlöten.

Wir hatten gehofft, dass es ohne zusätzlicher Stromquelle auch 
funktioniert.
Gibt es eine brauchbare Lösung auch ohne Netzteil??

LG

von Horst V. (hoschti)


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Peter R. schrieb:
> Ich hätte an so etwas gedacht
> https://amzn.eu/d/2rK8iMy

Sollen die so groß und klobig sein?
Da gibt es auch elegantere Teile. Z.B. solche:
https://www.amazon.de/Taiss-MTS-202-Terminals-Position-Kippschalter/dp/B07RVJHJ5B/ref=mp_s_a_1_3
Die sind auch deutlich billiger!
Gibt es auch bei den üblichen Elektronik-Versendern.

Dir Lösung mit Relais ist zwar möglich, aber deutlich aufwendiger (extra 
Stomversorgung, mehr Teile).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter R. schrieb:
> Gibt es eine brauchbare Lösung auch ohne Netzteil??

Wenn das DC-lose symmetrische Signale sind, reicht das Brücken von Heiss 
und Kalt mittels Schalter. Macht jedes Shure Mikro so.

von Peter R. (jumbo1250)


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Matthias S. schrieb:
> Peter R. schrieb:
>> Gibt es eine brauchbare Lösung auch ohne Netzteil??
>
> Wenn das DC-lose symmetrische Signale sind, reicht das Brücken von Heiss
> und Kalt mittels Schalter. Macht jedes Shure Mikro so.

Es sind einfache Dynamische Mikros die mittels XLR verbunden sind.
Gibt es einen Grund wieso heiß und klat geschalten werden müssen und 
nicht nur eines der beiden Signale?

XLR ist ja 3 polig. (Heiß,Kalt,Schirm)
Wodurch ensteht dieses Knacken wenn man manche Audio Geräte ausschaltet. 
Ich hatte angst, das dies bei den Mikros auch der Fall ist.
Ich wusste natürlich nicht, ob das der Fall ist, weil ich bis dato noch 
nie einen Mute schalter in ein dynamisches mikro eingebaut habe.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter R. schrieb:
> Gibt es einen Grund wieso heiß und klat geschalten werden müssen und
> nicht nur eines der beiden Signale?

Nein, du schliesst mit dem Schalter Heiss und Kalt kurz. Es reicht also 
ein simpler Ein/Aus Schalter, der an die beiden Tonadern geht. So machts 
praktisch jedes dynamische Mikro, nicht nur Shure, sondern z.B. auch 
Sennheiser, AKG oder EV.
Es gibt übrigens auch einen Grund, der 'Phantomspeisung' heisst. Hast du 
wahrscheinlich nicht, kommt aber oft vor. Das Mikro benötigt sie nicht, 
erzeugt aber ein Ungleichgewicht, wenn nur eine Ader geschaltet wird. 
Das würde knacksen. Schliesst du die beiden Adern kurz, werden sie 
zwangsweise auf dem gleichen Potenzial gehalten - kein Knacks.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (jumbo1250)


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Ich hab ziemlich viele Schalter aber mit denen kann ich nur ein Signal 
schalten.
Das bedeutet die kommen nicht in Frage, oder??

Lg und vielen Dank

von H. H. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Ich hab ziemlich viele Schalter aber mit denen kann ich nur ein Signal
> schalten.

Mit denen kann man kein Signal schalten, das sind Leistungsschalter.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter R. schrieb:
> Ich hab ziemlich viele Schalter aber mit denen kann ich nur ein Signal
> schalten.

Du hast immer noch nicht verstanden, das keine Leitung unterbrochen 
wird, sondern lediglich Heiss und Kalt mit einem einfachen Ein/Aus 
Schalter verbunden werden. Ist der Schalter geschlossen, ist das Mikro 
stumm.
1
 +----------+---------> XLR Pin 3
2
 |          |
3
 |+         | 
4
+--+        O  / Mute 
5
Kapsel        /  Schalter
6
+--+        O/
7
 |          |
8
 |          |
9
 +----------+---------> XLR Pin 2

H. H. schrieb:
> Mit denen kann man kein Signal schalten, das sind Leistungsschalter.

Naja, lass uns mal keine Haare spalten, das wird schon klappen. 
Allerdings sind Schalter für kleinere Ströme sicher sinnvoll. In den 
billigen DI Boxen sind aber auch Kippschalter für 250V verbaut und das 
klappt.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (jumbo1250)


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Matthias S. schrieb:
> Peter R. schrieb:
>> Ich hab ziemlich viele Schalter aber mit denen kann ich nur ein Signal
>> schalten.
>
> Du hast immer noch nicht verstanden, das keine Leitung unterbrochen
> wird, sondern lediglich Heiss und Kalt mit einem einfachen Ein/Aus
> Schalter verbunden werden. Ist der Schalter geschlossen, ist das Mikro
> stumm.
>
>
1
>  +----------+---------> XLR Pin 3
2
>  |          |
3
>  |+         |
4
> +--+        O  / Mute
5
> Kapsel        /  Schalter
6
> +--+        O/
7
>  |          |
8
>  |          |
9
>  +----------+---------> XLR Pin 2
10
>

Nur nochmal zur Sicherheit, nicht das ich etwas falsch mache, weil ich 
es nicht verstanden habe.

XLR
Pin 1 = Schirm, den zieh ich durch
Pin 2 = heiß, den lass ich über den Schalter zum Ausgang laufen
Pin 3 = kalt, den lass ich auch über den Schalter zum Ausgang laufen

Betätige ich den Schalter, würde ich dann heiß + kalt zusammenschließen.
Dann entsteht doch ein Kurzschluss, oder??

von H. H. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Betätige ich den Schalter, würde ich dann heiß + kalt zusammenschließen.
> Dann entsteht doch ein Kurzschluss, oder??

Und genau so soll es sein.

von Peter R. (jumbo1250)


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Okay perfekt. DANKEEEEE
Muss ich da keinen Widerstand oder ähnliches mit reinpacken?? Ich hatte 
gedacht, dass das Mischpult kaputt geht, wenn ich 2+3 Kurzschliese… bin 
nur Laie..

Wären die Schalter besser…
https://amzn.eu/d/7HS2SVE
Lg

von Lothar K. (megastatic)


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Peter R. schrieb:
> Wären die Schalter besser…
> https://amzn.eu/d/7HS2SVE

Overkill!
Außerdem muss das Gehäuse dann sehr schwer werden, sonst muss man mit 
der Hand gegenhalten, so schwergängig sind diese Schalter.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter R. schrieb:
> Ich hatte
> gedacht, dass das Mischpult kaputt geht, wenn ich 2+3 Kurzschliese

Falsch gedacht, oder hast du schon mal erlebt, das ein Mischpult 
explodiert, wenn jemand sein Mikro mutet? Wie gesagt, in jedem 
dynamischen Mikrofon mit Mute Schalter ist das so gelöst, wie 
beschrieben.

Peter R. schrieb:
> Wären die Schalter besser…
> https://amzn.eu/d/7HS2SVE

Für absolute Grobmotoriker ok, aber sowas hier tuts auch:
https://www.amazon.de/Gebildet-Mini-Kippschalter-Ausschalter-Armaturenbrett-Elektronische/dp/B0BGNT36HB/
oder
https://www.amazon.de/ALLNICE-Dunkelblau-Position-Mini-Kippschalter-Einzelanschluss/dp/B07KK78RRX/

Erstere scheinen klüger zu sein, die sind immerhin gebildet :-)

Peter R. schrieb:
> Pin 1 = Schirm, den zieh ich durch
> Pin 2 = heiß, den lass ich über den Schalter zum Ausgang laufen
> Pin 3 = kalt, den lass ich auch über den Schalter zum Ausgang laufen

Nur nebenbei, das war mal die alte deutsche Studionorm, aber heute legt 
man Heiss auf Pin 3.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (jumbo1250)


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Hallo

Okay, perfekt.
Ich muss jedoch noch zwei Fragen stellen.
Was ist den das Problem von den anderen Schaltern (mein Bild weit oben 
im Beitrag)die auf 230v ausgelegt sind??

Sollte ich alle XLR Kabeln die ich selber zusammengelötet habe, zur 
Sicherheit umlöten. Ich verwende die jedoch schon seit länger.
Macht es ein Problem wenn ich es nicht umlöte und neue XLR Adapter 
verwende??

Lg

von Klaus H. (hildek)


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Die Schalter gibt es auch eingebaut in weibliche XLR-Stecker. Das macht 
ein Mikro ohne Schalter zu einem mit Schalter.
https://www.thomann.de/de/neutrik_nc3fxs.htm
Jedenfalls zeigt das Produkt, dass einem Pult damit nichts passiert. 
Sonst gäbe es das nicht. Da drin werden auch nur die Pins 2 und 3 
kurzgeschlossen.
Das wolltest du so zwar nicht; eine Schalterbox für drei Leute sind 
auch nur sinnvoll, wenn die drei quasi in einem engen Kreis sitzen, so 
dass jeder auch den Schalter erreichen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Naja, so dicke Schalter oxidieren mit der Zeit, wenn sie beim Schalten 
nie Strom sehen, denn der pustet die Kontakte frei (salopp ausgedrückt). 
Es kann also sein, das so ein Schalter einen Übergangswiderstand 
bekommt, der das Mikro nicht mehr zuverlässig mutet.
Meiner Erfahrung nach passiert das aber erst nach Jahren oder nie.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (jumbo1250)


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Sorry aber einmal muss ich noch stören.
Auf der Suche nach einer fertigen Box habe ich durch Zufall gesehen, 
dass jemand an SHURE eine ähnliche Frage gestellt hat, und zwar mit 
phantomspeisung.
Die haben dann einen Widerstand mit reingepackt. Liegt das an der 
phantomspeisung???
Was würde passieren wenn ich 2+3 Brücke, jedoch ohne Widerstand bei 
phantomspeisung???

von H. H. (Gast)


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Steht doch da! Das Poti dient dazu den Ein/Aus-Plopp zu minimieren.

von Klaus H. (hildek)


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Peter R. schrieb:
> Was würde passieren wenn ich 2+3 Brücke, jedoch ohne Widerstand bei
> phantomspeisung???

Die Pins 2 und 3 tragen bez. der Phantomspeisung das selbe Potential: 
48V mit je einem 6.8k Serienwiderstand. Siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Phantomspeisung#/media/Datei:P48a.png

Es mag sein, dass bei nicht perfekt gleichen Eingangswiderständen 
(hauptsächlich der Kondensatoren) des angeschlossenen Vorverstärkers 
oder von der Symmetrie der Schaltung bei C-Mikros der Plopp etwas größer 
ist. Bei dyn. Mikros ist das m.E. unabhängig von mit oder ohne 
Phantomspeisung. Durch diese fließt eh kein Strom von der 
Phantomspeisung.

von Peter R. (jumbo1250)


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H. H. schrieb:
> Steht doch da! Das Poti dient dazu den Ein/Aus-Plopp zu minimieren.

Hallo

Ja das hab ich schon so verstanden, aber wozu das Poti??Ich hoffte ein 
fixer Widerstand >100kohm reicht.

Ich bin gerade am Überlegen ob ich das gleich so baue, das C-Mikros auch 
funktionieren.....
Ich denke ich probiere es mal ohne Wiederstand und notier mir das es nur 
für Dynamische Mikros funktioniert.

Durch den Poti wird doch das Signal auch geschwächt, sprich es kommt 
weniger beim Mischpult an, oder??

Ich danke euch sehr

: Bearbeitet durch User
von N. H. (anybody)


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mein Gott, bau es halt einfach und schau dann. Dann lernt man auch noch 
etwas.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (hildek)


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Peter R. schrieb:
> Ja das hab ich schon so verstanden, aber wozu das Poti??Ich hoffte ein
> fixer Widerstand >100kohm reicht.

Nun, der mittlere Potianschluss liegt ja an Masse. Damit ist ein 
Symmetrieabgleich möglich.
Ein einzelner Widerstand nützt da nichts, wenn schon, dann zwei gleiche, 
die in der Mitte an Masse liegen. Aber die bringen eben nicht die 
Abgleichmöglichkeit. Mag sein, dass es auch eine leichte Verbesserung 
bringt.
Ich habe einige Mikros (Shure, Sennheiser, AKG)  mit Schalter, da wird 
lediglich die Mikrofonspule kurzgeschlossen (also Pin 2 und Pin 3) und 
die haben kein Poti und keinen Widerstand drin.

Warum machst du nicht einfach eine kleine Versuchsreihe um die 
Auswirkungen und Effekte selber beurteilen zu können? Ist doch kein 
Aufwand!

Peter R. schrieb:
> Durch den Poti wird doch das Signal auch geschwächt, sprich es kommt
> weniger beim Mischpult an, oder??
Ja, du hast einen Spannungsteiler mit 600Ω und 100kΩ. Aber merken wirst 
du das nicht.

Peter R. schrieb:
> Ich bin gerade am Überlegen ob ich das gleich so baue, das C-Mikros auch
> funktionieren.....
Du reduzierst durch das Poti die Phantomspeisung um rund 10%, sonst 
funktioniert das auch.

> Ich denke ich probiere es mal ohne Wiederstand und notier mir das es nur
> für Dynamische Mikros funktioniert.

Lass das Zeug einfach weg.

von Peter R. (jumbo1250)


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Perfekt, ich hab schon alles bestellt.

Ich stell dann eine kurze Doku on.

Danke euch

von Karl B. (gustav)


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Klaus H. schrieb:
> Du reduzierst durch das Poti die Phantomspeisung um rund 10%, sonst
> funktioniert das auch.

BTW:
Ja, sogar je mehr Mikros an bestimmten Mischpulten angeschlossen werden, 
desto mehr bricht bei denen dann die Phantomspannung ein. Das ist völlig 
normal.
Die meisten Kondensatormikros haben aber einen großen Toleranzbereich.
Denen macht das nichts.

https://de-de.sennheiser.com/kondensator-mikrofonmodul-systems-k-6
Akku (Lithium-Polymer-Akku)

    Phantomspeisung 12 - 48 V oder Batterie 1x AA/Mignon

ciao
gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich finde das Poti eher kontraproduktiv, weil es erstens die 
Phantomspeisung unnötig belastet und zweitens die Erdfreiheit des 
dynamischen Mikros aushebelt. Wenn überhaupt, würde ich das nur bei 
gespeisten Mikros anwenden.

Aber ehrlich mal, das Poti ist völlig unnötig. Beim dynamischen Mikro 
sind die beiden Adern sowieso mit dem Gleichstromwiderstand der Kapsel 
untereinender verbunden, so das praktisch keine Differenz entsteht. 
Schlechte Pulte erkennste daran, das es 'thumpt', wenn du ein 
dynamischen Mikro auf den Eingang steckst.

von Peter R. (jumbo1250)


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Also, es ist bereits alles Bestellt.

Ich sitze schon an der Konstruktion für das Gehäuse, das Drucke ich 
vorab mal mit dem 3D Drucker.

Hier wurde schon sehr viel Energie in die Beiträge gesteckt, aufgrund 
dessen möchte ich die Chance nutzen und den Vergleich zum Poti testen.

Plan wäre es, das Poti mittels Schalter wegzuschalten, sodass ich den 
direkt vergleich habe.
Reicht das wenn ich beim Poti eine Verbindung schalte, oder muss ich es 
mit einem 4poligen Schalter das Poti komplett rausnehmen??

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Peter R. schrieb:
> aber wozu das Poti??Ich hoffte ein fixer Widerstand >100kohm reicht.

Das Ziel ist ja, das Signal auf 0 zu bringen. Dazu musst du das Mikrofon 
kurz schließen. Ein Widerstand mit 100 kΩ belastet es nur marginal, 
schließt es nicht kurz.

Wenn du ein Audio-Signal während des Gespräches schlagartig auf Null 
schaltest, dann knackt es zwangsläufig. Selbst ohne Gespräche hat man 
immer irgend ein Signal, mindestens etwas Rauschen. Mit einem 
Potentiometer kannst du Lautstärke jedoch allmählich herunter drehen, 
das knackt nicht.

In deinem Anwendungsfall schätze ich, dass ein einfacher Schalter 
dennoch gut genug ist. Letztendlich musst du selbst anhand deiner 
Ansprüche entscheiden.

Peter R. schrieb:
> Plan wäre es, das Poti mittels Schalter wegzuschalten, sodass ich den
> direkt vergleich habe.

Das wird doch unpraktisch. Probiere erst mal einen einfachen Schalter. 
Aber einen für kleine Stromstärken, nicht den oben vorgeschlagenen 
Netzschalter. Denn diese benötigen eine nennenswerte Belastung (meist 
einige mA) um langfristig gut zu funktionieren. Schaltkontakte für 
geringe Ströme haben ein anderes Material auf den Kontakten (irgendwas 
mit Gold glaube ich).

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter R. schrieb:
> SCHALTPLAN.JPG

Nee, also jetzt stimmt der Plan gar nicht mehr. Du verbindest nun Pin 1 
des Eingangs mit Pin 2 des Ausgangs und Pin 2 Input mit Pin 1 Output. So 
funktioniert nix mehr. Und lass das Poti einfach weg. Wenn überhaupt, 
leg einen Schalter dafür in die Leitung zum Schleifer (Pin 1 = GND).

von Uwe B. (uwebre)


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Steve van de Grens schrieb:
> Wenn du ein Audio-Signal während des Gespräches schlagartig auf Null
> schaltest, dann knackt es zwangsläufig.

Warum sollte es?
Knacken passiert wenn es einen DC-Offset gibt und geschaltet wird, das 
dürfte an dieser Stelle nicht sein.

Uwe

von H. H. (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Steve van de Grens schrieb:
>> Wenn du ein Audio-Signal während des Gespräches schlagartig auf Null
>> schaltest, dann knackt es zwangsläufig.
>
> Warum sollte es?
> Knacken passiert wenn es einen DC-Offset gibt und geschaltet wird, das
> dürfte an dieser Stelle nicht sein.

Aus dem Datenblatt des THAT1646:

Output DC offset
Because  the  1646's  outputs  are  connected
directly  to  their  respective  sense  inputs,  this  circuit
may  produce  up  to  250 mV  of  common-mode  dc
offset  at  its  outputs.  As  shown,  the  outputs  are  DC
coupled  to  the  output  connector,  so  this  dc  will
appear directly at the output of the system.

von Uwe B. (uwebre)


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H. H. schrieb:
> Output DC offset

Output, der TO werkelt am Eingang.
Nebenbei, in Profigeräten folgt dem Opamp ein Kondensator um den normal 
unvermeidlichen DC-Offset zu filtern. Die "Puristen" mögen verzeihen.

Eine Gleichspannung zwischen den Phasen würde das Mikrofon auch nicht 
wirklich mögen...

Alle dynamischen Mikrofone welche einen Schalter haben schließen die 
Kapsel kurz.

Peter möge den XLR Stecker aufschrauben und Pin 2 und Pin 3 verbinden, 
mit einem Schraubendreher z.B. Es wird Stille sein, es wird nicht 
knacken.

Uwe

von Peter R. (jumbo1250)


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Hallo an alle

kurzes update, ich hab 3 einzelne Boxen gefertigt.
Diese Woche werde ich das ganze mal testen und hier noch berichten.

Letztendlich habe ich nur Pin 2+3 gebrückt.

LG an alle

von Carypt C. (carypt)


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das thema scheint ja schon durch, aber eigentlich ist es ja die frage 
nach einem widerstand, der auf druck reagiert und dabei kontinuierlich 
den widerstand verliert. so mit sanftem übergang.

es gibt ja potis und fader, die fangen an zu kratzen, meist wenn der 
staub die leitung komplett unterbricht.

es gibt auch drucksensoren und kraftsensoren, die aber meist in einem 
ganz anderen  (tasten-)druckbereich arbeiten, 
https://www.amazon.de/VBESTLIFE-D%C3%BCnnschicht-Drucksensor-hochpr%C3%A4ziser-kraftempfindlicher-druckempfindlich-0-2-kg/dp/B08XMP4JKM 
.

die funktionieren wohl ähnlich einer kohlenstaubbüchse die 
zusammengedrückt wird , wobei sich der widerstand verringert, (regulator 
obrotov, nähmaschine) oder auch kohlemikrofon.

es gibt aber auch auf amr-effekt aufbauende sensoren : 
https://www.repo.uni-hannover.de/bitstream/handle/123456789/10030/46_Prediger_Flexibel%20und%20druckempfindlich.pdf?sequence=2&isAllowed=y

man könnte eine kegelförmige elektrode langsam in eine salzlösung 
tauchen um den widerstand ohne plopp und kratzen zu verringern.

man könnte auch eine photozelle langsam aufdimmen .... filmton.

aber das problem bleibt doch, auch bei der anschlagsdynamischen 
klaviatur , manchmal mit "fernbedienungsknöpfen" realisiert, oder wie 
wäre die rubberdome tastatur. gibt es rubberdome-schalter irgendwo 
einzeln zu kaufen, mir wird nur gaming-keyboard-sche... angezeigt.


nebenbei was ist der bräunliche klumpen auf der werkbank neben dem 
lötzinn ? bienenwachs zum schrauben schmieren ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Carypt C. schrieb:
> nebenbei was ist der bräunliche klumpen auf der werkbank neben dem
> lötzinn

Sieht aus wie Kolophonium.

> aber eigentlich ist es ja die frage
> nach einem widerstand, der auf druck reagiert und dabei kontinuierlich
> den widerstand verliert
Nur für dich anscheinend. Hat hier niemand sonst verlangt. Und braucht 
man hier auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Carypt C. schrieb:
> das thema scheint ja schon durch, aber eigentlich ist es ja die frage
> nach einem widerstand, der auf druck reagiert und dabei kontinuierlich
> den widerstand verliert. so mit sanftem übergang.

Nein, die Frage war nach einer "Schaltung" mit der man ein Mikrofon 
abschalten kann. (Mute-Funktion)
>
> es gibt ja potis und fader, die fangen an zu kratzen, meist wenn der
> staub die leitung komplett unterbricht.

Kratzende Potis passieren wenn es in der Schaltung einen 
Gleichspannungsoffset gibt. An Mikrofoneingängen gibt es keinen 
Gleichspannungsoffset.

[Der abenteuerliche Rest unkommentiert]

Uwe

von Klaus H. (hildek)


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Uwe B. schrieb:
> Kratzende Potis passieren wenn es in der Schaltung einen
> Gleichspannungsoffset gibt. An Mikrofoneingängen gibt es keinen
> Gleichspannungsoffset.

Das ist zwar richtig, aber auch wenn man ein Signal ohne Offset 
außerhalb des Nulldurchgangs abschaltet, wird man ein leichtes Knacken 
wahrnehmen können.

von Uwe B. (uwebre)


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Klaus H. schrieb:
> auch wenn man ein Signal ohne Offset
> außerhalb des Nulldurchgangs abschaltet, wird man ein leichtes Knacken
> wahrnehmen können.

Da müsste man aber sehr sensible Ohren haben...

Uwe

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