Forum: Platinen KiCad 7 - Wo am dümmsten Bauteil Bestellnummer hinterlegen?


von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

habe soeben mit dem Plugin:
https://github.com/openscopeproject/InteractiveHtmlBom
Fetzt.  :-)

Jetzt fehlen noch Bestellnummern. Wie macht ihr das in KiCad?
Schreibt ihr das im Schaltplan jedesmal neu beim Symbol dazu?
Neu Zeile, Nummer rein usw.?

: Bearbeitet durch User
von 🕵︎ Joachim L. (Gast)


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Also ich wuerde das erstmal hier anfragen:

https://forum.kicad.info/t/interactive-html-bom-plugin-for-kicad/11713/339

Cooles Plugin, danke fuer den Tip.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

vorläufiger Weg. Im Schaltplan, Doppelklick auf das Symbol, neue Zeile 
hinzufügen, mit Mouser, Digikey oder was weiß ich benennen, P/N 
dahinter.
PCB updaten. Plugin aufrufen, Tab Field > angelegten Eintrag mit 
auswählen, BOM erstellen.
Die jeweils letzte Nummer in der BOM hat ein Komma am Ende. Vielleicht 
ein Miniaturbug. :-) Keine Ahnung.

Die eigentliche Frage war wo die Profis ihre Bestellnummern hinterlegen? 
Direkt im Projekt im Bauteil oder jedesmal nachträglich in der BOM 
hinzugefügt?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Im Prinzip schon im Bauteil, aber es ist einfacher, alles zusammen in 
der Tabelle bearbeiten.
Klick mal das Tabellensymbol im Schaltplaneditor an (das gibt es schon 
seit KiCad 6).

von Bauform B. (bauformb)


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Bestellnummern im Schaltplan sind ungünstig. Es bedeutet, dass es einen 
neuen Schaltplan gibt. Wie unterscheidet man, ob das eine echte Revision 
war oder ob Farnell mal wieder nicht liefern konnte? Nachträglich in 
der BOM ändern kommt auf das selbe raus.

Man sollte in einer Kopie der BOM ändern. Die Kopien kann man auch 
aufheben. Wenn dann Geräte aus dem Sommer 2013 öfter repariert werden 
müssen, kann man nachträglich feststellen "billig != preiswert".

Man kann die Bestellnummern u.ä. auch in einer "Datenbank" pflegen. Wenn 
man eine BOM braucht, erzeugt man die aus originalen CAD-Daten 
kombiniert mit den aktuellen Daten aus der Datenbank. Das lohnt sich vor 
allem, wenn man auf mehreren Platinen die gleichen Bauteile verwendet. 
Und noch mehr, wenn die Datenbank beliebig viele Lieferanten pro 
Bauteile kann.

von Andreas M. (amesser)


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Veit D. schrieb:
> Die eigentliche Frage war wo die Profis ihre Bestellnummern hinterlegen?
> Direkt im Projekt im Bauteil oder jedesmal nachträglich in der BOM
> hinzugefügt?

Weder noch. Echte "Profis" (Was ist das?) verwenden im Schaltplan 
interne Teilekennungen z.B. "10k 1%" + Bauform. Damit geht es dann ins 
Warenwirtschaftssystem wo unter "10k 1%" / Bauform die aktuellen 
Lagerbestände, zukünftige Bedarfe etc. aufgeführt sind. Da sind dann 
mehrere Lieferanten und Alternativteile unterschiedlicher Hersteller mit 
Bestellnumer hinterlegt. Gekauft wird da wo gerade verfügbar und am 
günstigsten ist.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bauform B.

Bauform B. schrieb:
> Bestellnummern im Schaltplan sind ungünstig. Es bedeutet, dass es einen
> neuen Schaltplan gibt. Wie unterscheidet man, ob das eine echte Revision
> war oder ob Farnell mal wieder nicht liefern konnte? Nachträglich in
> der BOM ändern kommt auf das selbe raus.

Richtig.

>
> Man sollte in einer Kopie der BOM ändern. Die Kopien kann man auch
> aufheben. Wenn dann Geräte aus dem Sommer 2013 öfter repariert werden
> müssen, kann man nachträglich feststellen "billig != preiswert".

Das ist dann auch gleich die Vorstufe zu einem Qualitätsmanagement. Da 
sollten solche Sachen dokumentiert sein.


>
> Man kann die Bestellnummern u.ä. auch in einer "Datenbank" pflegen. Wenn
> man eine BOM braucht, erzeugt man die aus originalen CAD-Daten
> kombiniert mit den aktuellen Daten aus der Datenbank. Das lohnt sich vor
> allem, wenn man auf mehreren Platinen die gleichen Bauteile verwendet.
> Und noch mehr, wenn die Datenbank beliebig viele Lieferanten pro
> Bauteile kann.

Die "Datenbank" ist oft Teil eines Warenwirtschaftssystems. Die BOM 
verweist dann auf eine Sachnummer im Warenwirtschaftssystem, und dort 
sind dann die Bestellnummern der verschiedenen
Herstelleralternativen und Lieferanten hinterlegt. Sollte sich 
herausstellen, das bestimte Herstelleralternativen für eine Aufgabe 
nicht geeignet sind, für andere aber schon, bekommen sie dann 
verschiedene Sachnummern.
Wenn sich bei den Sachnummern etwas gravierend ändert, können sie auch 
in einem Index hochgezählt werden....so kann auch ein Übergang auf eine 
moderneres, geeigneteres oder billigeres, besser beschaffbares Bauteil 
gekennzeichnet werden.

In der BOM muss dann auch nicht mehr das konkrete Bauteil stehen, 
sondern nur dessen Eigenschaften. z.B: N-Fet 150V 15A TO247 generisch 
oder MLCC 10nF 100V 1206 generisch . Detailierteres nur, wenn sich 
herausstellt, dass das unbedingt nötig ist.

Die einfachste "Datenbank" ist ein Spreadsheet. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.dem

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

die Tabelle "Symbol Fields Table" kannte ich noch nicht. Danke für den 
Hinweis.

Wegen den Bestellnummern. Ich habe mir schon länger eine Exceltabelle 
erstellt was sich an Bauteilen so angesammelt hat und in welcher Kiste 
diese liegen. Darin steht unter anderem auch die Bestellnummer von 
Conrad, Mouser & Co drin.

Also habt ihr das im Grunde auch so ähnlich und ergänzt die BOM danach 
erst mit den Bestelldaten. Oder bei manchen wird das mit extra Software 
kombiniert.

Ich hatte gedacht ich könnte mir in Zukunft eine händische Eintragung 
bzw. Übertragung ersparen und lege neue Bauteile in KiCad mit allen 
Daten an. Sind ja eigentlich nur Einzelstücke die ich baue. Nur ändert 
sich eine Bestellnummer muss ich das überall ändern. Auch nicht schön.

Mit "Profi" meinte ich Leute die damit Geld verdienen, wo alles 
effizient und durchdacht sein muss im gesamten Ablauf. Da könnte man 
gewisse Dinge die auf einen passen übernehmen.

Danke für Eure Meinungen zum Thema. Jetzt muss ich das für mich und mit 
mir ausmachen. :-)
Danke.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Veit.

Veit D. schrieb:

> Mit "Profi" meinte ich Leute die damit Geld verdienen, wo alles
> effizient und durchdacht sein muss im gesamten Ablauf. Da könnte man
> gewisse Dinge die auf einen passen übernehmen.

"Professionell" zu sein heisst zwar, das man für Geld arbeitet, aber das 
heisst noch lange nicht, dass das was man da macht auch gut ist. ;O)

Mit freundlichem Gruß:Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Die Profis sind faul und nehmen den bequemsten Weg.

https://www.mouser.de/help/tools/how-to-create-a-new-bom

Dazu die BOM entsprechen einmal bauen und testen danach ist es deutlich 
weniger Aufwand, wenn es mal nicht hinhaut dann manuell raussuchen.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Die BOM wird bei uns nicht editiert. So kann sie bei Änderungen 
jederzeit neu aus den CAD-Daten ausgeleitet werden.
Neue Teile werden in der entsprechenden Lib angelegt. Dazu bekommen sie 
eine hausinterne eindeutige Artikelnummer und die Lieferantenangaben.
Leider ändern die Lieferanten gerne mal ihre Bestellnummern, dann muß 
die Lib nachgepflegt werden.
Muß z.B. ein Transistor ersetzt werden, dann wird ein neuer Artikel 
angelegt, da die Daten ja nie komplett identisch sind. Der alte wird 
dann in der Lib als gesperrt markiert und auf den Ersatztyp verwiesen.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

Danke Euch. Ich habe mich dazu entschieden die Bestellnummern erstmal in 
die Bauteil Lib zu schreiben. So oft kommen Änderungen bei mir nicht 
vor.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Veit D. schrieb:
> Ich habe mich dazu entschieden die Bestellnummern erstmal in
> die Bauteil Lib zu schreiben.

Dann würde ich das aber nicht in den originalen libs machen, sondern die 
entsprechenden kopieren.
Das nächste KICAD Update kommt bestimmt. ;-)

von Max M. (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Ich habe mich dazu entschieden die Bestellnummern erstmal in
> die Bauteil Lib zu schreiben.

Der schlechtmöglichste Ort sowas zu tun.
Statt unendlicher Freiheit wieder an dem Punkt an dem jeder popelige 
0603 Widerstand aus der E96er Reihe ein eigenes Bauteil bekommt und der 
1206 und der 0603 und die ganzen bedrahteten Varianten und das in 
freudloser Dauerschleife bis zum letzten Bauteil durchexerziert.
Tausende Bauteile zu erstellen statt einfach über die Kombination Symbol 
+ Footprint + Wert und einer intern vergebenen Artikelnr 
'RSMD9k1_0603_1%' zu arbeiten.

Also ich rühre die Kicad Libs nicht an. Die sind RO und die bleiben RO.
Ich pflege nur meine eigenen Libs.

Selbstverständlich steht alles im Schaltplan.
In der BOM und da gebe ich so viele Felder ein wie ich brauche um 
mittels Python Script beliebige Varianten davon zu erstellen.
Gibt es z.B. für ein Bauteil das Feld 'Variante1', wird das Script für 
'Bestückungsvariante1' Wert und Artikelnummer des Bauteils abweichend 
aus diesem Feld beziehen, bzw. bei Wert 'NB' das Bauteil aus der Bom 
ausschliessen.

Was der Wert RSMD9k1_0603_1% genau ist, steht an einer ganz anderen 
Stelle.
Ich ändere doch nicht jedesmal die CAD LIB wenn der Yageo nicht 
lieferbar ist, Vishay dreimal so teurer, KOA wegen einer minimalen 
Änderung eine andere Typnummer vergeben hat oder diesmal Bürklin liefert 
statt TME, Schukat, Mouser, Digikey, Farnell, RS .....

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

jetzt habe ich für Verwirrung gesorgt. In der Bauteil Lib geht nicht, 
weil read only. Macht keinen Sinn genau wie du/ihr schreibst. Ich habe 
es in den Schaltplansymbolen hinterlegt. Sorry für die Verwechslung.

von Bauform B. (bauformb)


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Veit D. schrieb:
> In der Bauteil Lib geht nicht,
> weil read only. Macht keinen Sinn genau wie du/ihr schreibst. Ich habe
> es in den Schaltplansymbolen hinterlegt. Sorry für die Verwechslung.

Auch dafür gilt sinngemäß:
Max M. schrieb:
> Der schlechtmöglichste Ort sowas zu tun.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Auch dafür gilt sinngemäß:
> Max M. schrieb:
>> Der schlechtmöglichste Ort sowas zu tun.

Jein. Wie immer kommt es darauf an.

Für den, der das mehr oder weniger professionell machst, lohnt sich 
natürlich der Aufwand mit den eigens gepflegten Bibliotheken und dem 
Verweis von Widerstandswert über eigene Sachnummer hin zu den 
Lieferantennummern.

Für denjenigen, der zweimal im Jahr eine Leiterplatte macht, geht es 
auch einfacher. Ich habe im Schaltplan an jedem Bauelement ein Feld 
"Mouser" und ein Feld "LCSC", daraus kann ich dann ziemlich direkt 
bestellen. Wenn ich dann nachbestellen muss, kann es halt sein, dass ich 
nach Ersatzbauteilen schauen muss. Damit kann ich leben.

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