Guten Abend, zur berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes gibt es verschiedene Messgeräte. Diese kosten meist mehrere hundert Euro... Für Baufirmen sinnvoll, für Privatanwender um einmal 1-2 Messungen durchzuführen eher nicht... Gibt es Geräte < 100Euro die sinnvolle Ergebnisse im Bereich 0-30Ohm mit einer Auflösung von 0,5Ohm liefern? Ist eine DIY Lösung sinnvoll unter der Annahme, dass zu Hause präzise "Standard" Multimeter vorhanden sind?
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Von einer Berührungslosen Widerstandsmessung habe ich noch nie gehört, kannst Du konkrete Geräte oder einen Artikel zeigen wo das gemacht wird?
Frederic S. schrieb: > Von einer Berührungslosen Widerstandsmessung habe ich noch nie gehört, > kannst Du konkrete Geräte oder einen Artikel zeigen wo das gemacht wird? Nennt sich Erdschleifenmesszange. https://www.fluke.com/de-de/produkt/elektrische-pruefungen/erdungsmessgeraete/fluke-1630-2-fc-earth-ground-clamp https://www.gmc-instruments.de/produkte/mess-und-prueftechnik/prueftechnik/erdung-isolation-niederohm/erdungsmessung/metraclip-earth/ Ansonsten würde ich für 1-2 Messungen im Jahr dazu tendieren, mir von einem Unternehmen so ein Messgerät für ein paar Euro in die Kaffeekasse zu leihen, ist vermutlich am einfachsten.
Es geht doch nicht um irgendeine Widerstandsmessungen, sondern um eine in einem Standard genormte Messung. Und in dem Standard (DIN VDE 0413, Teil 5/EN 61 557-5) ist auch festgelegt, mit welchen Prüfstrom, Kontakten etc. zu messen ist, weil ja bekanntlich viel Mist gemessen wird. Deshalb sollte man für eine Prüfung/Abnahme schon ein dafür zugelassenes (kalibriertes) Messgerät verwenden. Die Bullerei kann ja auch nicht einen mit einer beliebigen Stoppuhrmessung zu ner Strafe wegen "zu tief geflogen" verdonnern, die muss ein Messgerät mit allen möglichen gültigen Plaketten verwenden ;-) Geht es dagegen nur darum irgendwas zu messen mag ne Eigenkonstruktion ausreichend sein, weil nicht Gerichtsfest. > Ansonsten würde ich für 1-2 Messungen im Jahr dazu tendieren, mir von > einem Unternehmen so ein Messgerät für ein paar Euro in die Kaffeekasse > zu leihen, ist vermutlich am einfachsten. Die Benienung/Auswertung eines solches Messgerätes muss nicht unbedingt "idiotensicher" sein. Deshalb würde ich statt dem blanken Gerät gleich das für die Benutzung geschulte Personal (bspw. Bauelektriker) ausleihen, respektiv bitten mal mit dem magischen Kasten vorbeizuschauen. Da mal ein älterer Zeitungsartikel dazu: https://www.elektropraktiker.de/ep-2007-01-38-41.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=7730&hash=02495c67b694161c9b62de72f1d5882d
Sebastian R. schrieb: > Ansonsten würde ich für 1-2 Messungen im Jahr dazu tendieren, mir von > einem Unternehmen so ein Messgerät für ein paar Euro in die Kaffeekasse > zu leihen, ist vermutlich am einfachsten. So so, zeig mir mal wie einfach. Die leihen dir nicht mal einen Schraubendreher wenn du mit verrecktem Fahrzeug vor'm Tor stehst.
Michael B. schrieb: > So so, zeig mir mal wie einfach. Anekdotische Evidenz hilft dir doch auch nicht. Ansonsten hätte ich für mich zwei Unternehmen, bei denen ich wüsste, dass ich binnen eines Tages so ein Messgerät bekommen würde. Ich denke, nahezu jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der an so ein Messgerät kommt. Und natürlich hängt dort ein normativer Rattenschwanz inkl. Kompetenzen dran, aber ich denke, dessen ist sich jemand, der so ein Messgerät benötigt, bewusst.
Michael B. schrieb: > Die leihen dir nicht mal einen Schraubendreher wenn du mit verrecktem > Fahrzeug vor'm Tor stehst. Wie will man auch mit einem Schraubendreher ein Fahrzeug ent-recken?
Für ein- zweimal im Jahr reicht ein Multimeter, Sonden und viel Leitung (kann schon eine einfache 230 Volt Leitungstrommel sein!). Dann muß man halt rechnen, hat aber dann auch das Prinzip und mögliche Fehler(quellen) erkannt. Wird schon bei Wiki genau beschrieben und ist genau so sicher/zuverlässig wie die Kalibrierung des verwendeten Multimeters. Die berührungslose Messung ist in den USA sehr verbreitet weil man da nicht gern rechnet und oft auch keinen Platz für Sonden etc. hat. An JEDEM Masttrafo (und davon gibt es in jedem Wohngebiet dutzende) ist eine Erde, die der Mensch von Edison damit routinemäßig mißt (das muß er auch: bei uns ist der Erder des 20kV/400Volt Ortnetztrafos geschützt unter oder direkt um das Häuschen, in den USA ist schon die Ableitung vom hoch hängenden Trafo nicht gegen Vandalismus geschützt). Mit unseren üblichen Verfahren würde das einfach zu lange dauern und da ist der hohe Preis der Geräte dann auch egal.
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Thomas R. schrieb: > Die berührungslose Messung ist in den USA sehr verbreitet weil man da > nicht gern rechnet und oft auch keinen Platz für Sonden etc. hat. An > JEDEM Masttrafo (und davon gibt es in jedem Wohngebiet dutzende) ist > eine Erde, die der Mensch von Edison damit routinemäßig mißt Wenn man sich den Masttrafo im Wiki anschaut, werden die 10kV nur einandrig geführt: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Single-phase-pole-transformer-d335.jpg Bei Erdleiterproblemen hat man dann alle Steckdosen auf bis 10kV gegen Erde, das dürfte äußerst ungesund sein.
von Robert B. schrieb: >zur berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes gibt >es verschiedene Messgeräte. Nein, gibt es nicht, ist nicht möglich. Du meinst warscheinlich eine Strommeßzange. Damit läst sich aber nur ein Strom messen und kein Widerstand. https://www.testo.com/de-DE/produkte/stromzange Erdwiderstand läst sich am einfachsten messen, in dem man einen bestimmten Wechselstrom in die Erde fließen läst, zum Beispiel 230V über einen Schutzwiderstand (zum Beispiel eine Glühbirne) in die Erde. Die 230V darf aber kein FI-Schutzschalter haben, der löst sonst aus. Dann mißt man die Spannung zwischen Erder und einen Hilfserder der einen größeren Abstand zum zu messenden Erder hat, und rechnet R = Spannung durch Strom. So habe ich das schon öfters gemacht. >mit einer Auflösung von 0,5Ohm liefern? Der Widerstand ändert sich sowieso, abhängig vom Wetter, ob es nass oder trocken ist. https://docplayer.org/docview/66/55357774/#file=/storage/66/55357774/55357774.pdf
Günter L. schrieb: > von Robert B. schrieb: >>zur berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes gibt >>es verschiedene Messgeräte. > > Nein, gibt es nicht, ist nicht möglich. [...] und > https://docplayer.org/docview/66/55357774/#file=/storage/66/55357774/55357774.pdf Hast du dir dort auch einmal Kapitel 10.8.4. angesehen?
Günter L. schrieb: > Nein, gibt es nicht, ist nicht möglich. Du meinst > warscheinlich eine Strommeßzange. Damit läst sich > aber nur ein Strom messen und kein Widerstand. Steht auch so in der Beschreibung des verlinkten Gerätes. Mit "Erdungswiderstand messen" hat das alles überhaupt nichts zu tun. Fluke 1630-2 FC : Erdschlussstrommessung (Leckstrom gegen Erde) Sie können Leckströme über die Erdung messen, ohne den Tiefenerder vom Erdungssystem zu trennen...
Irgend W. schrieb: > Fluke 1630-2 FC : Erdschlussstrommessung (Leckstrom gegen Erde) > Sie können Leckströme über die Erdung messen, ohne den Tiefenerder vom > Erdungssystem zu trennen... Kann das denn nicht jede Leckstromzange? Die Erdschleifenzange ist noch etwas anders aufgebaut, da sie 2 Spulen hat: Eine speist den Strom in die zu messende Schleife und die andere misst ihn dann. Zur Erdungswiderstandsmessung taugt das aber alles nur sehr bedingt. Vorraussetzung ist, dass neben dem zu messenden Erder ein weiterer, sehr niederohmiger Erder vorhanden ist, den man vernachlässigen kann. Ist ein TN-Netz greifbar, dann eignet sich manchmal der Mittelpunktleiter(PEN) dazu. Ansonsten eignet sich ggf. auch ein bekannter Erder, den man dann aus der Schleife rausrechnen kann. Aber woher soll er bekannt sein?
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Sehr schönes Lehrvideo zum Setzen von amerikanischen Erdern: https://youtu.be/q2unxhsXvH0 Und hier ein Kurzvideo zur Funktionsweise des berührungslosen Erdungstesters: https://www.youtube.com/watch?v=ceP4Kf2MHXA Kein Hexenwerk: die Dinger erzeugen ihr eigenes Signal, das über die eine Spule in den Erdleiter eingekoppelt wird und über eine andere (im gleichen Gehäuse) empfangen wird. Die Höhe des Widerstandes ergibt sich aus den Verlusten des Sendesignal im Boden. Das Verfahren ist noch relativ neu (10 Jahre) und hier bei uns noch selten angewandt. Ein anderer Erder ist für die Messung NICHT erforderlich.
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Sebastian R. schrieb: > Ich denke, nahezu jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der an so > ein Messgerät kommt. Ich persönlich habe so einiges an teurer und kalibrierter Gerätschaft herumstehen, da würd ich den Teufel tun auch nur eine davon in Amateurhände zu geben. Und aus Sicherheitsgründen gilt hier JEDER als Amateur von dessen Kompetenz ich nicht persönlich überzeugt bin. Da wird die Wahl also eng, Freunde von Kumpels gilt hier nicht. Wir reden ja nicht von einer Schubkarre... Gruß, DerSchmied
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Thomas R. schrieb: > Ein anderer Erder ist für die Messung NICHT erforderlich. Das bezweifle ich, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Angenommen ich haue nur einen Kreuzerder in dem Boden, welcher an nichts angeschlossen ist! Also ohne Kabel zu weiteren örtlichen Erdern oder gar irgendwelche gerdeten Leitern aus dem öffentlichen Netz zu den Betiebserden der Energieversorger, bzw. zusätzlich den Anlagenerdern der Nachbarn (in TN-Netzen ja der Fall) Wie wird nun berührungslos der Erdungswiderstand gemessen. Gibt es da ein HF verfahren? Mit den klassischen Erdschleifenzangen, die es schon wesentlich länger als 10 Jahre gibt (sowohl als 1Zangenversion mit 2 Spulen oder 2 sepparate Zangen) geht das nur über eine geschlossene Schleife. Dazu ist min. 1 weiterer Erder nötig, sonst hat man ja keinen Rückleiter, bzw. geschlossenen Stromkreis. Das sagt ja gerade das Wort "Schleife" in dem Verfahren schon.
Ich selbst würde ein Gerät >1000Euro nicht einmal an gute Bekannte ausleihen, sondern die Messungen für die beim Biertrinken selbst durchführen. Deshalb hatte ich nach günstigeren Alternativen gefragt. Auf Ali gibt es brauchbare Geräte um 70Euro (DY4100 oder Aneng MH14) mit 3 Kabel - Messverfahren. Für ca. 200Euro bekommt man das FR2000C mit kontaktlosen Verfahren. Laut diversen Youtube-Videos liefern diese Geräte durchaus brauchbare und reproduzierbare Ergebnisse. Leider habe ich kein Video gefunden, wo die Messwerte mit Fluke & Co. verglichen werden.
3-Kabel Messverfahren geht auch ziemlich einfach mit einem (besser 2) Multimeter, einer kleinen Stromquelle (z.B. kleiner 12V-Akku oder ein paar Batterien) und 2 längeren Messstrippen (idealerweise min. 20m): 1. Im Abstand von min. 20m vom zu messenden Erder einen weiteren Hilfserder setzen, der nicht allzu schlecht ist. 2. Stromquelle zwischen den beiden Erdern anschließen. Dabei ein Multimeter zur Strommessung in Reihe einbauen. 3. Eine weitere Mess-Sonde min. 20m entfernt zu den beiden Erdern setzen. Die Richtung ist dabei egal. 4. Mit dem zweiten Multimeter die Spannung zwischen zu messenden Erder und der Sonde messen. 5. Beide Werte möglichst zeitgleich ablesen (rasch nacheinander geht zur Not auch) und Erdungswiderstand einfach ausrechnen R=U/I. Das ist wirklich kein Hexenwerk und braucht keine teuren Messgeräte, die m.E. auch kaum genauer sind.
Robert B. schrieb: > Gibt es Geräte < 100Euro die sinnvolle Ergebnisse im Bereich 0-30Ohm mit > einer Auflösung von 0,5Ohm liefern? Sowas: https://www.tomtop.com/de/p-k15998.html?currency=EUR&Warehouse=CN&aid=gttpmaxdeth&gclid=CjwKCAjw3POhBhBQEiwAqTCuBql0XzSJ1o2q6KdFDG0DV-rY08qSnwe0Akv3ZuIylUIXpk0wQ1sGoBoC5lUQAvD_BwE Aber ob das was ist? Eine Erdungsanlage sollte schon mit richtiger Spannung (Stromfluß) belegt werden > Ist eine DIY Lösung sinnvoll unter der Annahme, dass zu Hause präzise > "Standard" Multimeter vorhanden sind? Ja, vor dem FI (UV-Einspeisung) nach den Zähler kannste zwischen Phase und Erdungsband einen ohmschen Verbraucher (Heizlüfter) anschließen. Dann mißt du den Spannungsabfall U (heiz) (über den Heizlüfter) und den Strom I (heiz) Spannung Aussenleiter gegen Neutralleiter U(N-L) Den Spannungsabfall Erde U erde bekommste aus U(N-L)- U(heiz). Widerstand Erdung R erde = U erde/ I heiz . So einfache ist E-technik!
DSGV-Violator schrieb: > die muss ein Messgerät mit allen möglichen > gültigen Plaketten verwenden ;-) Hast du schon mal dir die Plaketten zeigen lassen beim lezten "Polizeifoto".
DSGV-Violator schrieb: > Wie will man auch mit einem Schraubendreher ein Fahrzeug ent-recken? z.B. Mit den Schraubendreher den Anlasser brücken!
Peter D. schrieb: > Bei Erdleiterproblemen hat man dann alle Steckdosen auf bis 10kV gegen > Erde, das dürfte äußerst ungesund sein Is aber ned so!
Cha-woma M. schrieb: > DSGV-Violator schrieb: >> Wie will man auch mit einem Schraubendreher ein Fahrzeug ent-recken? > > z.B. Mit den Schraubendreher den Anlasser brücken! Und das bringt was, ausser einen fetten Feuerwerk?
Cha-woma M. schrieb: > Hast du schon mal dir die Plaketten zeigen lassen beim lezten > "Polizeifoto". Die Dinger sind nunmal zertifiziert & kalibriert. Auch ohne Aufkleber. Der Vergleich mit der Stoppuhr war schon richtig so. Cha-woma M. schrieb: > .z.B. Mit den Schraubendreher den Anlasser brücken! Nuja, wenn Du einem Schraubendreher so wenig Nutzen unterstellst, weshalb hast Du dann welche im Sortiment? Ein Schraubendreher ist eher essentiell für die Reparatur eines Fahrzeugs. Da muss ich DSGV-Violator schon recht geben. Aber wir schweifen mal wieder vom Thema ab... Gruss, DerSchmied
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> Ja, vor dem FI (UV-Einspeisung) nach den Zähler kannste zwischen Phase > und Erdungsband einen ohmschen Verbraucher (Heizlüfter) anschließen. > Dann mißt du den Spannungsabfall U (heiz) (über den Heizlüfter) und den > Strom I (heiz) > Spannung Aussenleiter gegen Neutralleiter U(N-L) > Den Spannungsabfall Erde U erde bekommste aus U(N-L)- U(heiz). > Widerstand Erdung R erde = U erde/ I heiz . > So einfache ist E-technik! Ein 230V-Wechselrichter, der an eine 24V-Batterie angeschlossen ist, sollte doch auch funktionieren, oder?
> Ein 230V-Wechselrichter, der an eine 24V-Batterie angeschlossen ist, > sollte doch auch funktionieren, oder? Nein eben nicht. Es sei denn Dein Wechselrichter hat eine sehr guten Betriebserder außerdehalb des Spannungstrichters Deines zu messenden Erders. Die in meinen Augen u.U. gefährliche Messmethode mit dem Heizlüfter (ich würde davon dringend abraten) an Netzspannung basiert ja gerade wieder auf einen guten Erder des Netzbetreibers. Den kann man aber nur im dicht bebauten Gebieten mit TN-Netz (wo jeder unmittelbare Nachbar noch den PEN mitstützt) annehmen. Im TT-Netzen nur, wenn die Umspannstation in Deiner Nähe ist. Und selbst dort kann die Betriebserdung R_B u.U. noch bis zu 2 Ohm haben.
Robert B. schrieb: > Ein 230V-Wechselrichter, der an eine 24V-Batterie angeschlossen ist, > sollte doch auch funktionieren, oder? Wenn er die 24V der Batt. abkann! Aber!!!! Du brauchst dann noch einen Staberder damit auch Strom fließ. Und da der Staberder den du letzlich in den Boden rammst auch wieder einen Widerstand hat. Mußt du deinen Mess-Staberder zuvor abstimmen, also ermitteln wie hoch der Widerstand deines Messstaberders ist. Eine andere Möglichkeit wäre den Erdungswiderstand über den Kurzschlußstrom zuberechnen. Damit kannste aber nur den Robert B. schrieb: > zur berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes gibt es verschiedene > Messgeräte. Diese kosten meist mehrere hundert Euro... Für Baufirmen > sinnvoll, Baufirma????? Für Was? Blitzschutzerdung?????? Fundamenterder?????? Potentialerder??????? Erdung für Überspannungsschutzgerät??????? > für Privatanwender um einmal 1-2 Messungen durchzuführen eher > nicht... Berührungslos??????? Mit Stromzangen????? Das ist aber nur für Blitzschutzsysteme ein zugelassenes Verfahren! Weis du überhaupt was "Erdung" in der Elektrotechnik bedeutet?
John D. schrieb: > Hast du dir dort auch einmal Kapitel 10.8.4. angesehen? Nun, da hat man nichtmal eine Windung zur Einspeisung der Meßspannung. Bei 50Hz ist daher die Spannung sehr gering und damit die Messung stark fehlerbehaftet. Mit höherer Frequenz steigt zwar die Spannung, aber auch der Einfluß von L und C der Erdschleife. Es erfolgt daher weniger eine Messung, sondern bestenfalls eine grobe Schätzung. Da ja nur einen qualitative Beurteilung ausreicht, ist ein Fehler von +/-50% durchaus noch tolerabel. Viel besser wird es wohl nicht.
Peter D. schrieb: > John D. schrieb: >> Hast du dir dort auch einmal Kapitel 10.8.4. angesehen? > > Nun, da hat man nichtmal eine Windung zur Einspeisung der Meßspannung. > Bei 50Hz ist daher die Spannung sehr gering und damit die Messung stark > fehlerbehaftet. > Mit höherer Frequenz steigt zwar die Spannung, aber auch der Einfluß von > L und C der Erdschleife. > Es erfolgt daher weniger eine Messung, sondern bestenfalls eine grobe > Schätzung. Da ja nur einen qualitative Beurteilung ausreicht, ist ein > Fehler von +/-50% durchaus noch tolerabel. Viel besser wird es wohl > nicht. Nur zur Info! Um eine Spannung zu induzieren zu können braucht man eine geschlossen Schleife um dann auch einen Stromfluss zu erhalten. Die ganzen "berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes" geht nur dort wo man eine Schleife hat. Bei Blitzschutzanlagen sind die Fangeinrichtungen auf dem Dach miteinander verbunden. Hat man zwei Ableitungs-"Fahnen" die zu verschiedenen Erdern führen wird die Schleife geschlossen ( unter Bedingungen !). Jetzt kommt es drauf an um was für Erder es sich handelt. Sind es Staberder, so schließt sich die Schleife über die Erde. Eine Messung der "Erdung" ist möglich. Führen die Ableitungsfahnen zu "Erdern" die mit Bandeisen verbunden sind (Fundamenterder) hat man eine "wundervolle" Schleife. Aber die Erdung kann trotdem hundsminserabel sein! Was man mit der "berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes" prüft ist die durchgänige Verbindung einzelner Ableitung-Fahnen mit der Blitzschutzfangeinrichtung. Bei einer Ableitung in den Erdboden wo nur eine Ableitungsfahne besteht, kann man "mangels" Schleife nix Messen. Sollte in solch einen Fall trotzdem was "gemessen" werden git es noch eine zusätzliche "versteckte" Ableitung oder man hat einfach nur Mist-Messung oder Mist-Gerät!
Günter L. schrieb: > von Robert B. schrieb: >>zur berührungslosen Messung des Erdungswiderstandes gibt >>es verschiedene Messgeräte. > Nein, gibt es nicht, ist nicht möglich. Du meinst > warscheinlich eine Strommeßzange. Damit läst sich > aber nur ein Strom messen und kein Widerstand. Korrekt, man braucht immer irgendwelche Sonden. Wie man die Messspannungen/-ströme in die Sonden einbringt ist eine andere Frage. Thomas R. schrieb: > Für ein- zweimal im Jahr reicht ein Multimeter, Sonden und viel Leitung > (kann schon eine einfache 230 Volt Leitungstrommel sein!). Nein. Der TS möchte kleine Widerstände sehr genau messen (etwa 0,5 Ohm, wozu eigentlich?). Eine Messung mit Gleichstrom/-spannung fällt aus aufgrung möglicher galvanischer Einflüsse. Wechselstrommessungen mit Netzfrequenz fallen ebenso aus wegen möglicher Einflüsse durch mehr oder weniger weit entfernter fremder Erder und deren Ableitströmen. Üblich sind Messungen mit Frequenzen oberhalb 50(60)Hz. Die mir bekannten Messgeräte arbeiten zwischen 80 und 200Hz. Höher sollten die Frequenzen nicht sein, um kapazitive oder induktive Einflüsse zu minimieren.
Dominik schrieb: > Die in meinen Augen u.U. gefährliche Messmethode mit dem > Heizlüfter (ich würde davon dringend abraten) an Netzspannung basiert ja > gerade wieder auf einen guten Erder des Netzbetreibers. Is wohl ein Witz? Wenn der Netzbetreiber keine guten Erder hat, dann hat der ein vermurkstes IT-Netz! Der Erste Buchstabe gibt an wie die Stromquelle mit Erde verbunden ist. Der Zweite Buchstabe gibt an wie Verbraucher und leitfähige Teile mit Erde verbunden sind. I steht für Impèdance , T für Terrè und N für Neutre. Dir ist aber schon klar das die öffentlichen Versorgungsnetze TN-Netze sind. Die weiter als TN-C mit PEN als Sternpunkt oder als TN-S getrennt in N und PE Leiter ausgeführt werden. > Den kann man > aber nur im dicht bebauten Gebieten mit TN-Netz (wo jeder unmittelbare > Nachbar noch den PEN mitstützt) annehmen. Was sind das für Ansichten? Es ist trivial das engmaschige Netze geringe Leitungswiderstände haben als Netze im offenen Gelände. In TT, TN-S und TN-C gibt es keine (leitungsbeführte) Verbindung des Sternpunktes mit der Erdung der Verbraucher. Im TN-C Netzt besteht bei Bruch des N-Leiters im Verteilnetz die Gefahr (wg. asymet. Last) der Spannungs asymetrien die zu Schäden an den Verbrauchern führen können. Durch die Erdung des N-Leiters in den Verbraucheranlagen wird der N noch zusätzliche geerdet und gefährliche Spannungüberhöhungen zu vermeiden. Aus dem TN-C Netz wird durch die Erdung in der Verbraucheranlage (HAK) ein TN-C-S Netz. Wird aber nicht überall gemacht, da ja u.U. eine einzelne Erdung einer Hausanlage die Schifflast von 100 Nachbarhäusern abbekommt! > Umspannstation in Deiner Nähe ist. Und selbst dort kann die > Betriebserdung R_B u.U. noch bis zu 2 Ohm haben. 2 Ohm sind NIX! Bei 220V ist der Ik dauer 110A. 24,2 kW Max auf einer Phase.
Beitrag #7395631 wurde von einem Moderator gelöscht.
Cha-woma M. schrieb: > Dir ist aber schon klar das die öffentlichen Versorgungsnetze TN-Netze > sind. > [Erklärugen der Netzformen ohne Zweckbeschreibung] Nein, es kommt ganz auf die Örtlichkeit an, was der Netzbetreiber vorschreibt. In städtischen Gebieten sollte es i.d.R. schon TN (zumindest sofern es dort keine Freileitungen mit Dachständeranschlüssen mehr gibt) sein. In Dörfern muss man sich genau informieren. Nichtsdestotrotz würde ich generell privat jeden nur davon abraten Erdungsmessungen mit Hilfe des öffentlichen Versorgungsnetz durchzuführen. > Was sind das für Ansichten? > Es ist trivial das engmaschige Netze geringe Leitungswiderstände haben Ist aber eben nicht überall so. Nicht jeder wohnt in der Stadt und gilt vor allem nicht für das TT-Netz, weil dort der Sternpunktleiter eben NICHT gestützt werden darf von den Anlagenerdern der Kunden (also Deinen Nachbarn) wie im TN-Netz. [wieder Erklärung von Netzen, die im VNB so nicht gibt, sondern meist nur hausintern] > Aus dem TN-C Netz > wird durch die Erdung in der Verbraucheranlage (HAK) ein TN-C-S Netz. > Wird aber nicht überall gemacht, da ja u.U. eine einzelne Erdung einer > Hausanlage die Schifflast von 100 Nachbarhäusern abbekommt! Wenn es zu einer solchen Schieflast kommen kann, ist i.d.R TT-Netz gefordert. Und kein Kunde hängt in ausgedehnten TN-Netzen i.d.R. freiwillig einen superniederohmigen eigenen Erder ans Netz, der mit der Betriebserdung der Tafostation konkurieren kann. Es stimmt schon: Wenn man im Altbau keinen eigenen Anlagenerder hat, kann man das TN-Netz auch nicht stützen (früher ging das zumindest indirekt über die Wasserleitung). Wenn das keiner macht, gibt es ein Problem, sofern man nicht immer kurze Strecken zum nächsten Trafostation hat. Deshalb ist der Anlagenerder unter bestimmten Bedingungen sogar vorgeschrieben von Netzbetreibern. >> Umspannstation in Deiner Nähe ist. Und selbst dort kann die >> Betriebserdung R_B u.U. noch bis zu 2 Ohm haben. > 2 Ohm sind NIX! > Bei 220V ist der Ik dauer 110A. 24,2 kW Max auf einer Phase. Darum geht es aber nicht: Die 2 Ohm verfälscht die Erdungsmessung. Dazu kommen noch zusätzlich die Leitungswiderstände, die je nach Entfernung/Querschnitt und insbesondere zu Lastzeiten, auch nicht unerheblich sein können.
Dominik schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Ein anderer Erder ist für die Messung NICHT erforderlich. > > Das bezweifle ich, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. > > Wie wird nun berührungslos der Erdungswiderstand gemessen. Gibt es da > ein HF verfahren? > Mit den klassischen Erdschleifenzangen, die es schon wesentlich länger > als 10 Jahre gibt (sowohl als 1Zangenversion mit 2 Spulen oder 2 > sepparate Zangen) geht das nur über eine geschlossene Schleife. Dazu ist > min. 1 weiterer Erder nötig, sonst hat man ja keinen Rückleiter, bzw. > geschlossenen Stromkreis. Das sagt ja gerade das Wort "Schleife" in dem > Verfahren schon. Da habe ich mich wohl ungenau ausgedrückt: für die Messung wird kein weiterer Erder geschlagen oder Sonde gesetzt. Der Rückstrom (ja, das ist ein HF Verfahren) erfolgt durch die in der Anlage vorhandenen (Streu)Erdungen. Diese Clamp-On Meter gibt es auch von Fluke (1630-2 FC) und anderen namhaften Herstellern.
Dominik schrieb: > Darum geht es aber nicht: Die 2 Ohm verfälscht die Erdungsmessung. Dazu > kommen noch zusätzlich die Leitungswiderstände, die je nach > Entfernung/Querschnitt und insbesondere zu Lastzeiten, auch nicht > unerheblich sein können. Diese angenommenen 2 Ohm sind aber nur den Niederspannungsnetzbetreiber bekannt und können Erfragt werden. Der Installateur erfrägt den Widerstandswert der Schleifen-Impedanz bis zum HAK. Mit der Schleifenimpedanz von HAK zur entferntesten Punkt der geschützten Anlage errechnet er die Gesamtimpedanz. Aus dieser Gesamtimpedanz und der Netzspannung gegen geerdeten Schutzleiter wir der Ik ermittelt. Den Ik mit den Abschaltzeiten der Überstromeinrichtung abgleichen und Schutzwirkung bewertet werden. Die 2 Ohm die du nennst sind ein Erfahrungswert, für einen Banderder auf 100m ergeben sich bei Ton,Lehm oder Ackerboden Widerstände von 3 Ohm als Erfahrungswert. Für Fundamenterder werden Widerstände von 1 bis 15 Ohm angegeben als Erfahrungswert genannt.
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