Forum: HF, Funk und Felder Interner Aufbau einer SAT Flachantenne


von Thomas R. (thomasr)


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Bei dieser Selfsat Antenne war durch UV das gesamte Gehäuse zerstört, so 
daß ich die aus reiner Neugier aufgemacht und zerlegt habe. Der LNB hat 
bis zuletzt funktioniert....

von GHz N. (ghz-nerd)


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cool, danke für die Bilder. Ich habe vor einigen Jahren auch mal eine 
zerlegt, die sah innen ganz ähnlich aus.
Schöne Waveguide-Spielereien :)
Die Herstellung aus metallisiertem Spritzguss ist sehr interessant, aber 
leider wohl nur für Projekte mit grösseren Stückzahlen sinnvoll.
...Oder weiss jemand ob es diesbezüglich einfache Prototyping 
Möglichkeiten gibt?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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GHz N. schrieb:

> Die Herstellung aus metallisiertem Spritzguss ist sehr interessant, aber
> leider wohl nur für Projekte mit grösseren Stückzahlen sinnvoll.
> ...Oder weiss jemand ob es diesbezüglich einfache Prototyping
> Möglichkeiten gibt?

3D-Drucker? Aber vermutlich sind die Oberflächen aus einem FDM-Drucker 
ohne Nachbearbeitung nicht glatt genug, oder? Als Material käme evtl. 
leitfähiges Filament in Frage, oder man beschichtet mit 
Silbernitrat-Lösung ...

von Thomas R. (thomasr)


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Mich hat allein schon die Anzahl Schrauben geschockt mit denen die 
einzelnen Lagen verschraubt waren. Wenn jemand mehr wissen möchte: noch 
liegen die Teile hier herum….

von GHz N. (ghz-nerd)


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Frank E. schrieb:
> 3D-Drucker? Aber vermutlich sind die Oberflächen aus einem FDM-Drucker
> ohne Nachbearbeitung nicht glatt genug, oder? Als Material käme evtl.
> leitfähiges Filament in Frage, oder man beschichtet mit
> Silbernitrat-Lösung ...

Das mit dem 3D Druck und leitfähigem Filament habe ich schon mal 
ausprobiert... kommt leider nicht seht gut. auch 'leitfähiges' Filament 
ist nicht leitfähig genug, weder zum direkt verwenden noch als 
leitfähige Schicht fürs Electroplating.
Zudem war bei meinen Versuchen die Rauigkeit des FDM-Drucks tatsächlich 
ein Problem, aber weniger aus HF-Sicht (die paar Zehntel dB würden mich 
für einen Prototyp nicht stören), sondern weil das Aufbringen einer 
durchgehenden leitfähigen Schicht fürs anschliessende Plating dadurch 
enorm erschwert wird. Zudem tendieren FDM-Materialien sich mit dem 
Elektrolyt vollzusaugen etc...
Fazit: 3D-Druck + Beschichten geht sicher irgendwie, aber der Prozess 
muss sehr gut austariert und optimiert sein.

von Klaus B. (forrestjump)


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statt FDM ginge ja auch SLA Druck. Im Auto oder anderswo gibt es 
genügend Beispiel Plaste Teile die spiegelglatt verchromt wurden, also 
vorher verkupfert.
Es wäre schon schön, sich per 3 D Druck an kleine kompliziertere 
Antennenformen z.B. Arrays heranzutasten, wenn man zu Haus halbwegs 
ungiftig und günstig verkupfern könnte. Ich glaube Spray oder Farbe 
enthält im Verhältnis zuviel andere Binde und Füll Mittel was für gute 
HF Eigenschaften und der Lötbarkeit abträglich ist. Zum Beispiel eine 
auf den mm präzise Patchandenne gleich mit Halterung Ausdrucken und dann 
ausreichend dick verkupfern zu können, wäre doch ein Träumchen, oder 
etwa nicht. Oder kleine Dipol Arrays, Fractale usw.

Hab gerade gesehen das es genügend Angebote zum selbst galvanisieren von 
Plastik gibt.

: Bearbeitet durch User
von Kay-Uwe R. (dfias)


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Es sind demnach 16 x 16 Einzelstrahler?! Kann man dann grob mit 24 dB 
Gewinn rechnen? Ein einzelnes Element wird schon etwas Gewinn 
mitbringen, aber durch die Verteilung geht sicher auch ein Teil 
verloren. Letzteres, also der Verlust, hätte allerdings 
überproportionale Nachteile beim Empfang, da neben dem Nutzsignalverlust 
auch noch thermisches Rauschen hinzukommt. Die Rauschzahl des ansonsten 
im unteren Kelvin-Bereich arbeitenden LNBs wird somit schlagartig in die 
Höhe getrieben. 1 dB Dämpfung entsprächen bei Umgebungstemperatur (die 
Antenne wird ja nicht heruntergekühlt) 30 K Extrarauschen. Liegt der LNB 
selbst bei 30 K wäre das eine Verdopplung auf 60 K und damit wird aus 1 
dB Dämpfung eine Verschlechterung um 4 dB (3 dB Rauschen plus 1 dB 
Nutzsignaldämpfung).

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Thomas R. schrieb:
> Mich hat allein schon die Anzahl Schrauben geschockt

Schraub mal alte Teile von R&S ('Rostig u. Schwer') auf. Die einzelnen 
Baugruppen sind so gut verschraubt, dass man fast glaubt, es sind mehr 
Schrauben als elektronische Bauelemente.

73
Wilhelm

von Kay-Uwe R. (dfias)


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GHz N. schrieb:
> Das mit dem 3D Druck und leitfähigem Filament habe ich schon mal
> ausprobiert... kommt leider nicht seht gut. auch 'leitfähiges' Filament
> ist nicht leitfähig genug, weder zum direkt verwenden noch als
> leitfähige Schicht fürs Electroplating.
Bloß nicht auch noch Zeit in solche Fehlkonstruktion investieren! Als 
Sat-Empfangsantenne halte ich diese Bauweise für die denkbar 
schlechteste aus bereits genannten Gründen (Antennenrauschen). Das geht 
in dieser Größe nur (meistens) gut, weil Astra ordentlich powert und es 
nicht immer Katzen und Hunde regnet. Reserve bleibt hier nicht viel.

von Thomas R. (thomasr)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Es sind demnach 16 x 16 Einzelstrahler?!

Von vorne zähle ich 8x16x2 einzelne "Hörnchen" die in drei Ebenen 
zusammen auf zwei Öffnungen des LNB geführt werden. Vermutlich einmal 
128 für Vertikal und einmal 128 für Horizontal.

Wenn es keine weiteren Fragen gibt oder jemand Teile daraus benötigt 
kommt das nun in die Tonne.

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