Forum: Platinen Löten mit Heißplatte - Erste Probleme


von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Hey Leute,

ich bin bei Amazon über etwas gestoßen und dachte mir, ich bestell es 
mal mit und probiere es mal aus. Erste Versuche wirkten garnicht so 
verkehrt, aber ich muss nochmal gucken nach "Optimierungsmöglichkeiten".

Aber erstmal zum Artikel:

https://www.amazon.de/L%C3%B6tplatte-Konstante-Temperatur-Heizplatte-Schwei%C3%9Fstation/dp/B08X9ZP225/

Zur Steuerung habe ich mir folgendes mit bestellt:

https://www.amazon.de/KETOTEK-Temperaturregler-Temperaturw%C3%A4chter-Thermostatregler-Temperatursensor/dp/B083DTRYC7/

An sich funktioniert alles wie ich es mir vorstelle. Lediglich was mich 
etwas stört, ist der Temperatursensor in der "Kappsel". Der rutscht hin 
und her. Ich habe mir temperaturbeständiges Klebeband bestellt, aber das 
ist noch nicht da. was zusätzlich etwas zum Problem werden könnte, ich 
habe bei mir am Löt und Bastelplatz als Tischplatte eine 
"Mehrzweckplatte / Arbeitsplatte" vom Baumarkt (eine von den 
"Standartplatten" welche es für kleines Geld mit einfachem Dekor gibt. 
Und bei den ersten versuchen, musste ich feststellen, dass die Füße doch 
auch Ordentlich Temperatur nach unten bringen. Auf Dauer könnte das ggf. 
zu unschönen Flecken auf der Holzplatte kommen.

Daher meine Frage, vielleicht nutzt von euch auch diese oder eine 
ähnliche Heißplatte und hat ggf. eine Idee? Ich muss mir eh noch etwas 
gedanken machen, da alles noch in ein Gehäuse muss. Also zumindest was 
Kabelzeug und Steuerung angeht.

Geplant war die Platte zum löten von SMD Platinen. Ich habe in letzter 
Zeit immer wieder Platinen selber auch fertigen lassen, wo immer mehr 
SMD zum Einsatz kommt. Die großen kann man relativ problemlos noch mit 
dem Lötkolben löten, wenn es aber mal etwas kleineres sein soll wird es 
schnell Eng.


Michael

PS: Wo ich hier gerade so ans schreiben komme, fällt mein Blick auf ein 
anderes Projekt mit einem Gehäuse, vielleicht wäre sowas in der Art eine 
Möglichkeit? Was meint Ihr?

Link zum Gehäuse: 
https://www.amazon.de/Eisengeh%C3%A4use-Metallgeh%C3%A4use-Tischgeh%C3%A4use-Bahar-Enclosure/dp/B08TR3X2HY

Ggf. mit Abstanzhalter und längeren Schrauben auf dem Deckel montiert 
die Heißplatte und vorne das "Steuergerät" und ein Netzschalter zum 
Einbauen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Da hast du aber viel Geld ausgegeben. Für etwa den gleichen Preis habe 
ich mit eine Warmhalteplatte für die Gastronomie gekauft, die hat eine 
viel größere Oberfläche aus Glas und eine integrierte 
Temperatur-Regelung.

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Ja kann sein, dass es sicherlich nicht die günstigste Lösung war. Aber 
meine Platinen sind in der Regel nicht so groß und mein Platz am 
Arbeitsplatz ist begrenzt. Daher war das ein Kompromis mit 
Einschränkungen gewesen.

Meine Platinen die ich bislang gefertigt hatte waren nicht größer als 
10x10cm gewesen.


Michael

von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

wollte noch ein Bild nachreichen.

Michael N. schrieb:
> Und bei den ersten versuchen, musste ich feststellen, dass die Füße doch
> auch Ordentlich Temperatur nach unten bringen.

Ich würde die Füße deiner Platte durch Türknöpfe aus Holz ersetzen und 
eine Isoliermatte (z.B. auf Filz) darunter legen.

von Ingolf O. (headshotzombie)


Lesenswert?

Diese Platte bei aliepress kostet unter 4,50EUR zzgl. 2EUR VK.
Stelle die 4 Füße auf tönerne Untersetzer o. irgendwas aus Keramik.

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Ich habe ja an so ein Gehäuse gedacht, weil so gleich die "Steuerung" 
und so in einem Gehäuse verschwindet.

Das andere "Problem" ist auch das mit dem Temperatursensor. Aber ich 
gucke mal ob es mit dem Temperaturbeständigen Klebeband besser wird. 
Also das der nicht so durch die gegend fliegt.


Michael

von Helmut -. (dc3yc)


Lesenswert?

Ich würde eine Bodenfliese drunterstellen. Hab ich bei meinem 3D-Drucker 
auch.

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

@dc3yc und @headshotzombie also eher Gehäuse und "Heißplatte" getrennt 
von einander unterbringen?

: Bearbeitet durch User
von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Theoretisch dürfte so ein Teil für die Temperaturmessung auch den Zweck 
erfüllen oder?

https://www.ebay.de/itm/145038628930

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Michael N. schrieb:
> Theoretisch dürfte so ein Teil für die Temperaturmessung auch den Zweck
> erfüllen oder?

Ja.
Vielleicht.
Nein.

Niemand weiß, ob die Kennlinie der NTC passt, kannst Du nur blind kaufen 
und probieren.

von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> wollte noch ein Bild nachreichen.

Ein Link auf das Produkt wäre noch interessanter ...

> Da hast du aber viel Geld ausgegeben.
Der TO hat rund 45€ eingesetzt, aber Glaskeramik und Gastro liegen z.T. 
weit im dreistelligen €-Bereich?

von Keks F. (keksliebhaber)


Lesenswert?

Bin auch auf den Link gespannt.
Dachte so eine Warmhalteplatte schafft keine 250°C.

von Peter K. (chips)


Lesenswert?

Michael N. schrieb:
> Theoretisch dürfte so ein Teil für die Temperaturmessung auch den Zweck
> erfüllen oder?
>
> https://www.ebay.de/itm/145038628930

theoretisch ja, praktisch würde ich dem nicht viel über 100°C zumuten

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Im küchenzubehör, wenn wir schon dabei sind, gibts so ca 3mm starke 
Matten aus Silikon, die dienen eigentlich als Backpapierersatz, eignen 
sich aber auch gut um heisse Gegenstände thermisch isoliert 
aufzustellen.
Die sind gegebenenfalls auch leichter zu verräumen als z.B. ein 
Pizzastein.

von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Michael N. schrieb:
> Aber erstmal zum Artikel:
>
> 
https://www.amazon.de/L%C3%B6tplatte-Konstante-Temperatur-Heizplatte-Schwei%C3%9Fstation/dp/B08X9ZP225/

die habe ich auch, aber zum Löten von PCB taugt das nicht. Das 
Heizelement ist ein schmaler Streifen in der Mitte, das wird also sehr 
ungleichmäßig warm. Dann dauert es zu lange und für ein Temperaturprofil 
müsste man eine eigene Steuerung bauen.
Für kleine Platinen gibt es so etwas fertig als MHP30. Aber zu sehr 
unterschiedlichen Preisen, ich weiß nicht was da gut oder eine billige 
Kopie ist. Vielleicht hat hier schon jemand dieses Teil eingesetzt?
Es gibt auch größere geregelte Heizplatten vom Chinesen, die machen 
durch den Lack der sehr heiß wird viel Gestank und für ein Profil haben 
die auch zu wenig Power. Ich habe damit trotzdem mal eine Platine 
gelötet, nachdem die Lötpaste geschmolzen war die Platine dann 
vorsichtig zur Seite geschoben. Es musste aber auch einiges nachgelötet 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Paul (Firma: None) (rettungssani)


Lesenswert?

Schick den Bums zurück wenn du noch kannst und hol dir ne uyue 946 1010

Hab auch zuerst mit diesen ptc Elementen rumgespielt. Bevor man da was 
ordentliches hat kann man auch direkt die eben erwähnte für 50€ kaufen. 
Verarbeitung war bei meiner auch gut. Hab extra reingeguckt ob alles 
vernünftig geerdet und isoliert ist.

von Keks F. (keksliebhaber)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> die habe ich auch, aber zum Löten von PCB taugt das nicht. Das
> Heizelement ist ein schmaler Streifen in der Mitte, das wird also sehr
> ungleichmäßig warm.

Das dachte ich mir auch schon. Ich würde gerne mal wissen, wie das genau 
aufgebaut ist. Das wird aus den Produktbildern nicht wirklich sichtbar.
Ich nehme an das Heizelement ist im Alugehäuse verklebt? Grundsätzlich 
wäre es doch kein Problem diese Dinger nackt zu verwenden, also da 
rauszubekommen, und in Mehrzahl auf eine größere Aluplatte anzubringen. 
Mit kleinerem Alugehäuse sind die auch billiger. Feingefräste Aluplatte 
oder dickes Alublech kostet im 10x10cm Bereich auch nicht viel, da ist 
der Versand das teuerste.
Ich ärgere mich damals beim Sperrmüll nicht ein kleines 
Aufstell-Ceranfeld mitgenommen zu haben...

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Danke an alle, die mir hier geholfen haben. Ich muss gucken ob Amazon 
alles zurück nimmt. Leichte spuren vom ersten Test sind auf der 
Heizfläche zurück geblieben. Aber naja mal gucken.

Also wäre der Tipp auf sowas wie "uyue 946 1010" zu gehen? Oder ist das 
auch nur "bedingt" zu gebrauchen? Wenn man schon ein paar € mehr in die 
Hand nehmen muss, kann man auch mal zumindest darüber gucken und 
sprechen.

Die Heizplatte mit dem Steuerkästchen, war einfach ein "Schnellschuß" 
aus der Hüfte, manchmal gibt es Dinge, die ich sehe und denke, probier 
ich mal aus und guck was passiert.

Werde gucken Heizplatte und Steuerung zurück zu schicken.

Michael

PS: Heiß war die Platte am Rand an sich schon, wie heiß kann ich nicht 
genau sagen. Man hat es auf jedem Fall an den Fingern gemerkt, beim dran 
packen ;-)

Dieses Modul habe ich so gefunden als Beispiel für fast 40€

https://de.aliexpress.com/item/1005004961952345.html?pdp_npi=2%40dis!EUR!%E2%82%AC%2030.97!%E2%82%AC%2030.66!!!!

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Michael N. schrieb:
> Daher meine Frage, vielleicht nutzt von euch auch diese oder eine
> ähnliche Heißplatte und hat ggf. eine Idee?

Den Temperatursensor würde ich ganz gepflegt anschrauben oder mit einer 
Klammer festsetzen - die Gehäuseform vom Sensor ist dafür direkt 
allerdings schlecht geeignet. Also nimm dir einen kleinen Aluklotz und 
versenke den Sensor darin (knappes Loch, Wärmeleitpaste und 
Entlüftungsbohrung nicht vergessen). Den Klotz befestigst du dann - 
ebenfalls unter Verwendung von Wärmeleitpaste - solide an der Platte. 
Irgendwelche Klebebandexperimente kannst du vergessen. Eventuell 
isolierst du den Klotz noch mit einem temperaturfesten Isolierstoff, 
damit er besser der Plattentemperatur folgt.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Klaus H. schrieb:
> Ein Link auf das Produkt wäre noch interessanter

Hätte ich gemacht, aber ich habe "meine" nicht mehr wieder gefunden. 
Gibt's vielleicht nicht mehr.

Keks F. schrieb:
> Bin auch auf den Link gespannt.
> Dachte so eine Warmhalteplatte schafft keine 250°C.

Zum Löten benutze ich immer noch einen Lötkolben. Die Warmhalteplatte 
stelle ich auf ca 50°C ein.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Michael N. schrieb:
> Und bei den ersten versuchen, musste ich feststellen, dass die Füße doch
> auch Ordentlich Temperatur nach unten bringen.

Dann verwende eben Füße mit geringerer Wärmeleitfähigkeit und größerer 
Fläche. Falls da Alu-Abstabsrollen verbaut sind, so genau sieht man das 
auf dem Bild nicht, darfst du dich nicht wundern. Alu ist ein recht 
guter Wärmeleiter. Und schon Edenstahlschrauben aus V2A dürften einen 
Faktor 2 schlechter leiten als billige Stahlschrauben. Wenn du dann den 
Füßen noch eine größere Platte als Standfläche verpasst, werden die ihre 
Wärme auch noch besser los (z.B. kleine Kühlkörper mit flacher Seite 
nach unten als Standfläche).

Bau die Füße auseinander, stelle fest, was für Materialen und welche 
Querschnitte auftreten und dann kann man überlegen, wie sich das mit 
möglichst wenig Aufwand verbessern lässt.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Klaus H. schrieb:
> Der TO hat rund 45€ eingesetzt, aber Glaskeramik und Gastro liegen z.T.
> weit im dreistelligen €-Bereich?

Ich habe zwischen 50 und 60 Euro bezahlt.

Vielleicht haben wir da aneinander vorbei geredet. Eine Warmhalteplatte 
nutze ich zum Vorwärmen der Platine und Bauteile. Damit geht das Löten 
schneller und ordentlicher, als ohne.

Falls der Michael mit der Platte das Lot schmelzen will - das geht mit 
so einer Warmhalteplatte aus dem Gastronomie Bereich nicht. Die 
erreichen nicht viel mehr als 100°C.

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

@stefanus: Das war der Plan gewesen. mit dem Miniteil ist die Lötpaste 
schön verlaufen und hat die Pads verzinnt. Habe nicht gleich eine 
"richtige" Projektplatine genommen, sondern eine einfach 
Lochrasterplatine und dort bischen Paste und 2 Widerstände drauf 
gepackt.

Ich habe öfters gesehen, bei Youtube, wie Leute sich alte Bügeleisen 
auseinander gebaut haben und damit die Platinen "verlötet" haben. Nur 
wenn ich das Bügeleisen von meiner Frau zerlege, gibt es lange Ohren ;-)


Michael

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Die Warmhalteplatte stelle ich auf ca 50°C ein.

Und wobei soll das helfen? 50° ist ja nur knapp oberhalb von 
Raumtemperatur ...

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Und wobei soll das helfen?

Habe ich bereits geschrieben. Musst du ja nicht nachmachen, wenn du 
nicht dran glaubst.

von Keks F. (keksliebhaber)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Vielleicht haben wir da aneinander vorbei geredet. Eine Warmhalteplatte
> nutze ich zum Vorwärmen der Platine und Bauteile. Damit geht das Löten
> schneller und ordentlicher, als ohne.

Jo, ihm, und auch mir, geht es explizit um eine Lösung um die Platine 
automagisch zu verlöten/backen. Er schreibt ja auch, dass er bei kleinen 
Komponenten Probleme hat. Ein selbstgebauter Reflow-Ofen eben, nur 
offen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Harald.

Harald K. schrieb:

> Und wobei soll das helfen? 50° ist ja nur knapp oberhalb von
> Raumtemperatur ...

Nicht jeder lebt im Tropenhaus. ;O)

Aber ein paar dutzend Grad mehr durch die Platte großflächig in der 
Platine machen schon, dass dir weniger in große Kupferflächen aus der 
Lötstelle abfließt und du erreichst die Löttemperatur eben leichter.
Das ist schon eine Hilfe, wenn auch nicht das was möglich wäre.

Auf der anderen Seite begrenzt Dir die Temperatur, die Deine Bauteile 
vertragen die maximal mögliche Vorheitztemperatur für diese doch 
längeren Zeiträume nach oben.

Das sind aber dann weniger Halbleiter, als vielmehr die Kunststoffteile 
von z.B. Steckern oder Relais. PVC wird ab ca. 70°C schon weich, d.h. es 
fängt an, ganz langsam unter Belastung zu fliessen.
Eine typische Temperatur, auf die Preheater eingestellt werden ist darum 
80-90°C.
Das können die meisten Bauteile für die Dauer der Bearbeitungszeit 
aushalten.


Wenn er mit 50° C gut ausskommt, ist das mit Sicherheit sehr 
bauteilschonend, und selbst wenn das kein Problem ist, man verbrennt 
sich an 50°C nicht so leicht die Finger wie an 90°C. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Keks F. (keksliebhaber)


Lesenswert?

Um mal zur ursprünglichen Frage zurückzukommen.
Was empfiehlt die Schwarmintelligenz des Forums für den Selbstbau einer 
solchen Heizplatte?
Bestimmte PTC-Module bei Ali?
Kochplatte?
Bügeleisen?

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Das würde mich auch interessieren. Vor allem gehts bei mir in erster 
Linie um Bauteile wie Widerstände, Dioden, LEDs, Transistoren, Mosfets 
und ein paar ICs.

Klemmen, Stecker und Relais habe ich bislang immer im 
durchsteckdingsbums (THT) gemacht.

Und wie gesagt, ob es nachher um 50€ geht oder eher Richtung 100€ wäre 
mir zweitrangig.

Michael

von Thomas T. (runout)


Lesenswert?

sowas hier funktioniert ganz gut:

https://www.amazon.de/Mikrocomputer-Elektrische-Heizplatte-Vorw%C3%A4rmstation-Laborplatte/dp/B092JB8G8S/ref=sr_1_16?keywords=plc+heat+plate&qid=1682596106&sr=8-16

Auf 90-100°C vorheizen, den Rest mit der Heißluftstation.

Grüße
Runout

von Keks F. (keksliebhaber)


Lesenswert?

Ich rede jetzt nur für mich. Vielleicht will der TE das etwas anders 
bzw. ist mit Heißluft zufrieden.

Das ist immernoch eine Vorwärmstation...
Heißluft müsste ich dann entweder ganz ganz schwach machen um nicht die 
Paste durch die Gegend zu verteilen, oder von unten.

Ich kann die Dinger auch alle von Hand löten, das ist für mich kein 
Problem. Ob mit Kolben oder Heißluft, liegt nicht an mir, sondern am 
Package und der Platine.

Mir geht es wirklich nur darum die Dinger aufzulegen (dann lohnt es sich 
auch das mit Paste und Schablone zu machen), das Gerät anzuschalten und 
nicht mehr darüber nachdenken zu müssen.

Ansonsten, klar, vorverzinnen, Komponente fixieren, Heißluft.
In Sachen Leistung, Fläche und Preis ist ein Bügeleisen + SSR + 
Thermistor etc. noch am günstigsten, das ist mein Eindruck bis jetzt. 
Kochfeld verteilt je nach Bügeleisen wohl die Hitze besser. Dazu müsste 
ich mal ein Eisen aufmachen.

Ob das mit der Platte auch geht? Du benutzt sie zum Vorheizen, in den 
Produktbeschreibungen steht, man kann die viel viel höher heizen lassen.
In Auseinanderbau-Videos sieht man, dass das einfache PTC-Heizpatronen 
sind, die in zwei Reihen angeordnet unter der Platte angebracht sind. 
Also auch recht viel Distanz.

Es gibt auch einen Platinenersatz/ein Projekt dafür.
Kosten belaufen sich schätze ich auf 25€.
https://github.com/DurandA/reflow946

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Keks F.

Keks F. schrieb:
> Um mal zur ursprünglichen Frage zurückzukommen.
> Was empfiehlt die Schwarmintelligenz des Forums für den Selbstbau einer
> solchen Heizplatte?

Dicke Aluplatte (ca 10mm oder mehr) von unten mit Lastwiderständen 
heizen, die idealerweise selber eine Flanschverbindung für die 
Wärmeanbindung haben.
Also sowas: 
https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-100-w-150-ohm-5--arc-hs100-150r-j-p233379.html 
Ist nur ein Beispi8el, gibt es von zig Herstellern.
Für viele Fälle würde vermutlich der Flansch selber als Platte langen.
Widerstandswert nach der vorhandenen Energiequelle wählen.

Als Regler langt irgendein Schaltregler der einen MOSFET oder IGBT 
treibt. Temperaturfühler die beliebten KTY81 oder KTY84. Ok, die sind 
alle ersatzlos abgekündigt. Darum vieleicht besser Pt100 oder PT1000 
wählen, oder einen volldigitalen mit I2C Schnittstelle.

Zur Sicherheit einen zusätzlichen Knackfrosch Temperaturschalter  zu den 
Widerständen in Reihe schalten und nochmal zwei schmelzende 
Temperatursicherung  ebenfalls in Reihe zu den Heizwiderständen.

Denke daran, die Temperatur an verschiedenen Stellen zu messen. Du 
willst in erster Linie die Temperatur der Platine wissen, nicht der 
Heizplatte. Also musst Du in erster linie darauf regeln. Die 
Plattentemperatur nur (an verschiedenen Stellen) überwachen, damit sie 
nicht entgleist.

> Bestimmte PTC-Module bei Ali?
> Kochplatte?
> Bügeleisen?

Ideal wäre es, wenn Du ein altes Ceran Kochfeld verwerten könntest. Die 
Platte ist aber vermutlich anspruchsvoll zu schneiden.....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Thomas T. (runout)


Lesenswert?

hier, einen Perfektionisten:
https://www.youtube.com/watch?v=rsN_m0cRzTU

runout

von Keks F. (keksliebhaber)


Lesenswert?

Okay, das Video ist sehr eindrucksvoll.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Ich würde ne ganz gewöhnliche altmodische Gusseisen Kochplatte nehmen.
Mithilfe nem billigen Thermostat lässt sich die ganz simpel regeln.
Mit dem Einstellregler kann man schon mal ganz grob die 
Maximaltemperatur einstellen, den Rest überlässt man dem Thermostat.
So ein Teil nimmts auch nicht krumm, wenn da mal was drauffällt.
Eventuell kann man sich dann noch ne Aluplatte nehmen, da ein Loch für 
den Temperaturfühler reinbohren und das ganze dann da draufstellen.

Es wär im übrigen nicht verkehrt, da nen Kochtopf verkehrt rum 
draufzugeben, damit die ganze Hitze auch da bleibt, wo sie sein soll.
Noch schöner wär so ein glaskeramikpott, damit man sieht, wann da was 
schmilzt.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> Schick den Bums zurück wenn du noch kannst und hol dir ne uyue 946 1010

400 Grad Celsius d.h. man kann damit bestücken? Wäre ne Überlegung wert 
da bei Tastern und Elkos mit Heißluft das Plastik abfackelt.

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

Ich habe mir folgendes Gerät geholt und erste Tests gemacht.

Hier ein Foto des Artikels, den Link selber finde ich gerade nicht:

https://m.media-amazon.com/images/I/51+ULni--SL._AC_SL1001_.jpg

Habe damit erste Tests durchgeführt und mit dem Ergebnis war ich sehr 
zufrieden. Habe ein paar LEDs mit Vorwiderständen und paar Elkos drauf 
gelötet und es funktioniert alles wie es gewollt. Einziger Manko war, 
die Dosierung der Lötplaste, da ich da noch nicht so erfahren bin und 
ohne Stancil gemacht habe, war es an manchen Stellen etwas zu viel an 
manchen etwas zu wenig.


Danke trotzdem für euren Zahlreichen Tipps, Hinweise und Ideen.

Michael

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Da hast du aber viel Geld ausgegeben. Für etwa den gleichen Preis habe
> ich mit eine Warmhalteplatte für die Gastronomie gekauft, die hat eine
> viel größere Oberfläche aus Glas und eine integrierte
> Temperatur-Regelung.

Bin ich mir nicht sicher, ob ich dir das glauben kann ...^^ 
Normalerweise trollst du ja nicht, daher frag ich nochmal nach.

Das Ding kann 200°C+, die man zum Löten braucht? 😳 Und billiger als 50€? 
😳

Eine Platte aus der Gastronomie zum Warmhalten von Speisen? 😳

Hast du zufällig eine Modellnummer oder so von dem Ding? Das hört sich 
interessant an 🤔

Als Pre-Heater vlt und wenn man sowas im Elektroschrott findet ... Aber 
als Heiße Platte zum SMD Löten kommt mir das schon fast unglaubwürdig 
vor 🤔

: Bearbeitet durch User
von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas T. schrieb:
> Auf 90-100°C vorheizen, den Rest mit der Heißluftstation.

Hmm, tbh, Pre-Heater bringt eigentlich nur was, wenn man BGAs hat und 
man nicht von oben draufbrennen will wie blöd, bis sich die Wärme zu den 
Balls vorgearbeitet hat. (btdt, BGA hatte es überlebt, hab dann aber 
einen Pre-Heater gekauft für die nächsten Versuche 😂)

Mit Pre-Heater wird es viel schonender.

Ansonsten bringt es eigentlich garnichts und du kannst gleich alles mit 
Heißluftstation löten.

Das macht schon Sinn, was der OP möchte - er möchte mit einer heißen 
Platte in einem Rutsch einfach alles löten - vlt weil er keine 50€ 
Heißluftstation wie die günstige aber bewährte 858D hat.

Da würde ich dann aber bismuthhaltige Lötpaste verwenden, die bei 135°C 
schon zum Schmelzen anfängt, damit es für die Platine schonender ist. 
Denen gefällt es eigentlich nicht bei 250°C auf einer heißen Platte.


edit: Falls ich jemals wieder mein Equipment aufrüste, würde ich mir 
einen T962 holen und die bewährten Modifikationen dafür machen 🤔

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Mampf F. schrieb:
> Normalerweise trollst du ja nicht, daher frag ich nochmal nach.
> Das Ding kann 200°C+, die man zum Löten braucht? 😳 Und billiger als
> 50€?

Dein falscher Eindruck kommt daher, dass du dir zu schnell ein Urteil 
erlaubt hast, bevor du die weiteren Infos dazu gelesen hast.

Zum Einen war ich davon ausgegangen, dass der TO (wie ich) die Platine 
damit nur vorheizen möchte. Zum Anderen habe ich geschrieben, dass meine 
Heizplatte "etwa den gleichen" Preis hatte. Von unter 50 Euro war keine 
Rede. Ich glaube sie hatte 60 gekostet. Aktuelle Angebote bei Amazon 
beginnen ab 50 Euro, z.B. 
https://www.amazon.de/Warmhalteplatte-WHP-8472-Warmhalten-Edelstahl-Bauweise-Aufheizzeit/dp/B0772PGNHG

Wir haben bereits geklärt, dass der TO etwas anderes braucht.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Zum Einen war ich davon ausgegangen, dass der TO (wie ich) die Platine
> damit nur vorheizen möchte.

k, das erklärt es 😅

Nur mal so am Rande ... wofür sind denn solche Preheater wie der MHP30 
gedacht?

30mm x 30mm ist ja wirklich extrem klein ... Wäre allerdings groß genug, 
um BGAs von der anderen Seite zu pre-heaten 🤔🤔🤔🤔

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


Lesenswert?

Naja, da ist einer Opfer aus Wunschdenken und Übersetzungsfehler 
geworden,
das Ding taugt zum "Ent-löten", aber nicht zum Löten. Steht auch so in 
der Beschreibung wenn man die mit ein bisserl Hintergrundwissen liest " 
... Heizplatte, Heizplatte LED Entferner Chip ..." .


> Jo, ihm, und auch mir, geht es explizit um eine Lösung um die Platine
> automagisch zu verlöten/backen. Er schreibt ja auch, dass er bei kleinen
> Komponenten Probleme hat. Ein selbstgebauter Reflow-Ofen eben, nur
> offen.

🤦 Facepalm! 🤦
Ein IR-Reflow-Ofen ... nur ohne IR und alles offen...

(BTW: Einen 'Ofen', der nicht ein geschlossener Raum mit Abzug ist, 
nennt man nicht 'Ofen' sondern Grill)

Warum muss man da an strunzdumme Balltreter mit ihren Sprüchen wie:
"Fussball is wie Schach nur ohne Würfel" denken....

Um damit vernünftig SMD löten zu können (Beidseitig bestückt, BGA und 
ähnliches), müsste man das in Richtung Dampf-phase (Vapor-phase) 
umnutzen:
https://shadowcode.io/diy-vapour-phase-soldering/

Aber dabei ist die Heizplatte noch das billigste Teil.

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

https://www.amazon.de/Vorw%C3%A4rmstation-Mikrocomputer-Elektrische-Heizplatte-Laborplatte/dp/B07XQ982WF

Ist zwar ein Chinakracher, funktioniert aber schon seit Jahren sehr gut.

von Michael N. (lwl2012)


Lesenswert?

@derwisch: Genau das Gerät habe ich und für meine bisherigen Versuche 
und Einsätze hat sich das Teil echt bezahlt gemacht. Es ist zwar etwas 
größer als ich eigentlich geplant habe, aber nun muss ich ein Platz am 
Schreibtisch / Bastelplatz finden, wo ich das Gerät verstauen kann, da 
der Platz wie bei vermutlich vielen etwas "begrenzt" ist. Ggf. eine 
Schublade bietet sich förmlich an. Aber das ist ein anderes Thema.

Wie gesagt, danke an alle.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.