Forum: Fahrzeugelektronik Zündung Thyristor und Optokoppler gehen kaputt


von Dirk R. (dork507)


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Hallo,

im Anhang ist der Leistungsteil einer Zündanlage, welcher von einem 
Microcontroller gesteuert wird. Einigen wird das bekannt vorkommen.

Ich habe das Problem, dass bei hohen Drehzahlen des Motors (2 Takter), 
so hohe Ladespannungen entstehen, dass mir der Optokoppler (600V) und 
der Triac (800V) zerstört werden.
Es sind bei 10.000Umin-1 ca. 1000V, wenn der Triac nicht zündet. Solange 
richtig gezündet wird, liegt die Kondensatorspannung bei 400V. Damit ist 
die Spannung noch in der Bauteilnorm. Der Kondensator lädt sich aber 
weiter auf, wenn die Position durch Störeinflüsse nicht richtig erkannt 
wird und dadurch nicht gezündet wird.

Wie würdet ihr jetzt die Bauteile gegen solche Überspannungen schützen 
bzw. "härten"?

Was haltet ihr davon den Optokoppler gegen ein anderen auszutauschen, 
der von der Batteriespannung (12V) gespeist wird? Ich vermute, dass 
dieser die Hauptursache ist, weil dieser bei hohen Spannungen 
durchschlägt.

Oder einfach eine Zwangsentladung, gesteuert durch Z-Dioden parallel zum 
Gate?

Vielleicht habt ihr bessere Ideen.

Vielen Dank

von H. H. (Gast)


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Optokoppler weg lassen, Thyristor statt Triac.

Und über Parallelregler kann man nachdenken wenn der Kurzschlusstrom der 
Ladewicklung bekannt ist.

von Dirk R. (dork507)


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H. H. schrieb:
> Optokoppler weg lassen, Thyristor statt Triac.
>
> Und über Parallelregler kann man nachdenken wenn der Kurzschlusstrom der
> Ladewicklung bekannt ist.

Danke für die Empfehlung.

Warum den Triac zum Thyristor machen? Hat der Triac hier einen Nachteil?

von H. H. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Warum den Triac zum Thyristor machen? Hat der Triac hier einen Nachteil?

Thyristoren sind robuster und sie brauchen weniger Zündstrom.

von Peter L. (oe6loe)


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Optokoppler PC4D10  oder ähnlich
Gatedriver TC4426  oder ähnlich
IGBT  ISL9V3040  so gut wie unkaputtbar

von Dirk R. (dork507)


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Peter L. schrieb:
> Optokoppler PC4D10  oder ähnlich
> Gatedriver TC4426  oder ähnlich
> IGBT  ISL9V3040  so gut wie unkaputtbar

Die Bauteile helfen mir nicht weiter. Sie vertragen ja noch weniger 
Spannungen. Der IGBT ist auch nur für 400V.

von H. H. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Peter L. schrieb:
>> Optokoppler PC4D10  oder ähnlich
>> Gatedriver TC4426  oder ähnlich
>> IGBT  ISL9V3040  so gut wie unkaputtbar
>
> Die Bauteile helfen mir nicht weiter. Sie vertragen ja noch weniger
> Spannungen. Der IGBT ist auch nur für 400V.

Dieser IGBT begrenzt die Spannung selbst.

Ob er an deiner Zündung noch in der SOA liegt, weiß man erst nach 
messung des Kurzschlussstroms.

von Dirk R. (dork507)


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>> Die Bauteile helfen mir nicht weiter. Sie vertragen ja noch weniger
>> Spannungen. Der IGBT ist auch nur für 400V.
>
> Dieser IGBT begrenzt die Spannung selbst.

Oh... Das habe ich so nicht aus dem Datenblatt gelesen, aber das wäre 
gut.

> Ob er an deiner Zündung noch in der SOA liegt, weiß man erst nach
> messung des Kurzschlussstroms.

Ich stehe auf dem Schlauch. Was meinst du mit SOA?

von H. H. (Gast)


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Dirk R. schrieb:

> Ich stehe auf dem Schlauch. Was meinst du mit SOA?

Safe Operating Area

Sprich, ob er den Kurzschlussstrom bei 400V verträgt.

Dazu gibt es ein Diagramm im Datenblatt.

von Gerald B. (gerald_b)


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von Max M. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Was meinst du mit SOA?

Safe Operating Area.
Ein Diagramm im Datenblatt das eine Aussage darüber trifft welcher 
Strom, bei welcher Spannung über welchen Zeitbereich noch nicht zum 
sofortigen Ableben führt.

Bleib beim Triac / Thyristor.
Such Dir einen spannungsfesteren aus oder einen der Überkopfzündung 
überlebt.

von Dirk R. (dork507)


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Lieben Dank für die Antworten bzw. Erklärungen.

Ich denke, ich verstehe.

Den Innenwiderstand der Spule kann ich leicht ausmessen ... Sind 500Ohm.
Bei 400V sind das 0,8A.

Max M. schrieb:
> Bleib beim Triac / Thyristor.
> Such Dir einen spannungsfesteren aus oder einen der Überkopfzündung
> überlebt.
Auf dem Weg bin ich gerade. Nun habe ich mir einen Thyristor mit 1600V 
ausgesucht.

Hoffentlich hält dieser länger durch, um vernünftige Messungen zu 
machen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Triacs sind ungünstig, was die maximale Spannungsanstiegsgeschwindigkeit 
betrifft. Nach dem Sperren sind noch Ladungsträger im Halbleiter, die 
bei einem zu schnellen Anstieg ein Überkopfzünden ermöglichen und den 
Triac so zerstören.
Thyristoren sind da schneller. Dies ist bedingt durch ihre konstruktive 
Ausführung. Stelle dir als Ersatzschaltbild den Triac bestehend aus 2 
antiparallalelen Thyristoren vor.
Wenn jetzt der eine durch Nulldurchgang sperrt, sind noch Ladungsträger 
im Kristall, verteilt auf beide Thyristorstrukturen.
Bei 2 räumlich getrennten Thyristoren besteht dieses Problem nicht. In 
deinem Fall bringt der der Triac mehr Probleme, als er nützt.

von Dirk R. (dork507)


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Gerald B. schrieb:
> Triacs sind ungünstig, was die maximale Spannungsanstiegsgeschwindigkeit
> betrifft. Nach dem Sperren sind noch Ladungsträger im Halbleiter, die
> bei einem zu schnellen Anstieg ein Überkopfzünden ermöglichen und den
> Triac so zerstören.
> Thyristoren sind da schneller. Dies ist bedingt durch ihre konstruktive
> Ausführung. Stelle dir als Ersatzschaltbild den Triac bestehend aus 2
> antiparallalelen Thyristoren vor.
> Wenn jetzt der eine durch Nulldurchgang sperrt, sind noch Ladungsträger
> im Kristall, verteilt auf beide Thyristorstrukturen.
> Bei 2 räumlich getrennten Thyristoren besteht dieses Problem nicht. In
> deinem Fall bringt der der Triac mehr Probleme, als er nützt.

Danke für die Aufklärung.
Ich hatte den Triac aus Preisgründen "gewählt" und weil er eine 
SMD-Ausführung ist. In einer ähnlichen Schaltung, wo die Spannungen 
nicht so hoch werden, funktionierte er ohne Probleme.

Sogar eine 1000V-Ausführung ist mir gerade wieder kaputt gegangen. Ich 
denke, es wird schon das Problem sein, was du beschreibst.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Nicht der schnelle Anstieg sondern der Durchbruch bei Überspannung 
scheinen den zu killen.
Wie währe es mit einem Varistor zum Schutz?

Wieso eigentlich ein OK mit Nulldurchgangsschaltung?
Das der nicht zündet wenn er keinen Nulldurchgang erkennt ist ja klar.

von Dirk R. (dork507)


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Max M. schrieb:
> Nicht der schnelle Anstieg sondern der Durchbruch bei Überspannung
> scheinen den zu killen.
> Wie währe es mit einem Varistor zum Schutz?

Den Varistor hatte ich schon parallel. Hat nix geholfen.

> Wieso eigentlich ein OK mit Nulldurchgangsschaltung?
> Das der nicht zündet wenn er keinen Nulldurchgang erkennt ist ja klar.

Lasse dich nicht vom Schaltbild von Eagle verwirren. Der verlötete 
MOC3052 hat kein Nulldurchgangserkennung. ;-)

von Max M. (Gast)


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Nachtrag:
Ein 1600V Thyristor mit 600V OK auf diese Art angesteuert ist auch nur 
600V fest.
Der auf 400V aufgeladene Kondensator wird über 1K aufs Gate gelegt = 
0,4A Gatestrom und 160W peak im 1K.

Werf den sinnlosen OK raus und steuere direkt das Gate mit Kleinspannung 
an

von Dirk R. (dork507)


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Max M. schrieb:
> Nachtrag:
> Ein 1600V Thyristor mit 600V OK auf diese Art angesteuert ist auch nur
> 600V fest.
> Der auf 400V aufgeladene Kondensator wird über 1K aufs Gate gelegt =
> 0,4A Gatestrom und 160W peak im 1K.
>
> Werf den sinnlosen OK raus und steuere direkt das Gate mit Kleinspannung
> an

Genau, da bin ich auch gerade dabei. Ich wollte nur den uController 
schützen. Soll ich diesen jetzt direkt "befeuern"?

von Max M. (Gast)


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https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0407191.htm

Wo siehst Du bei der Basis des Transistors etwas vor dem die MCU 
geschützt werden muss?
Ja, Du kannst den Thyristor direkt mit der MCU ansteuern, wenn die den 
nötigen Zündstrom liefern kann.
Ansonsten eben mit NPN / PNP Treiberstufe.

von Dirk R. (dork507)


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Max M. schrieb:
> https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0407191.htm
>
> Wo siehst Du bei der Basis des Transistors etwas vor dem die MCU
> geschützt werden muss?
> Ja, Du kannst den Thyristor direkt mit der MCU ansteuern, wenn die den
> nötigen Zündstrom liefern kann.
> Ansonsten eben mit NPN / PNP Treiberstufe.

Du hast völlig recht, wenn der Thyristor nicht zerstört wird und den 
Controller mitnimmt.  ;-)

Aber prinzipiell habt ihr Recht, mit dem Thyristor statt Triac und ohne 
Optokoppler.

Ich habe gerade versuchsweise einen Thyristor (800V) mit 
Direktansteuerung probiert. Er lebt noch, obwohl ich schon bei 
12.000Umin-1 (ca. 1200V) war und dann ein Kondensator ausgefallen ist.

von H. H. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Den Innenwiderstand der Spule kann ich leicht ausmessen ...

Das war nicht zu messen.

von H. H. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Den Varistor hatte ich schon parallel.

Wohl ZnO, die sind dafür untauglich. SiC sind allerdings schwer zu 
bekommen.

von H. H. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Ich habe gerade versuchsweise einen Thyristor (800V) mit
> Direktansteuerung probiert. Er lebt noch, obwohl ich schon bei
> 12.000Umin-1 (ca. 1200V) war und dann ein Kondensator ausgefallen ist.

Auch deine Zündspule hat eine begrenzte Spannungsfestigkeit.

Beitrag #7402504 wurde vom Autor gelöscht.
von Dirk R. (dork507)


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H. H. schrieb:
> Dirk R. schrieb:
>> Den Varistor hatte ich schon parallel.
>
> Wohl ZnO, die sind dafür untauglich. SiC sind allerdings schwer zu
> bekommen.

Genau, es war ein Zinkoxid-Varistor.

von Max M. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Zinkoxid-Varistor
Mit Serienwiderstand geht der auch.

Mess doch die Spannung an der MCU und löse einen Puls aus wenn die zu 
hoch wird.

Die MCU könnte aber auch aus den kausalen Zusammenhängen ermitteln das 
ein bei 10KU/min laufender Motor wohl nicht ruckartig stehengeblieben 
ist, wenn der Impuls ausbleibt.
Die könnte also bei Verzug auch ohne Signal einen Zündimpuls auslösen.
Kommt zwar spät, verbrennt aber das Gemisch trotzdem bevor es sich im 
Auspuff entzündet.

von H. H. (Gast)


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Max M. schrieb:
>> Zinkoxid-Varistor
> Mit Serienwiderstand geht der auch.

Der steckt doch schon im Generator. Aber auch so ist das nicht haltbar.

von Max M. (Gast)


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H. H. schrieb:
>> Mit Serienwiderstand geht der auch.
> Der steckt doch schon im Generator.
Nicht wenn sich der 1uF entlädt.

H. H. schrieb:
> Aber auch so ist das nicht haltbar.
Hängt wohl im wesentlichen davon ab welche Leistung der Generator 
überhaupt noch liefert bei der Spannung, wie groß der Vorwiderstand des 
Varistors damit sein darf damit die nicht weiter steigt und wie groß der 
Varistor dann sein muss, um das dauerhaft zu halten.

Also ich kenne diese Daten alle nicht. Du?

von H. H. (Gast)


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Max M. schrieb:
> H. H. schrieb:
>>> Mit Serienwiderstand geht der auch.
>> Der steckt doch schon im Generator.
> Nicht wenn sich der 1uF entlädt.

Fallende Spannung ist recht unkritisch.


> H. H. schrieb:
>> Aber auch so ist das nicht haltbar.
> Hängt wohl im wesentlichen davon ab welche Leistung der Generator
> überhaupt noch liefert bei der Spannung, wie groß der Vorwiderstand des
> Varistors damit sein darf damit die nicht weiter steigt und wie groß der
> Varistor dann sein muss, um das dauerhaft zu halten.
>
> Also ich kenne diese Daten alle nicht. Du?

Weshalb wohl riet ich dem TE zu messen...

von Dirk R. (dork507)


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Max M. schrieb:
> Dirk R. schrieb:
>> Zinkoxid-Varistor
> Mit Serienwiderstand geht der auch.
>
> Mess doch die Spannung an der MCU und löse einen Puls aus wenn die zu
> hoch wird.
>
> Die MCU könnte aber auch aus den kausalen Zusammenhängen ermitteln das
> ein bei 10KU/min laufender Motor wohl nicht ruckartig stehengeblieben
> ist, wenn der Impuls ausbleibt.
> Die könnte also bei Verzug auch ohne Signal einen Zündimpuls auslösen.
> Kommt zwar spät, verbrennt aber das Gemisch trotzdem bevor es sich im
> Auspuff entzündet.

So etwas ähnliches habe ich schon im Programm, falls keine Zündung eine 
Runde erfolgte soll er im unteren Totpunkt zünden.
Leider hilft das nicht. Die Bauteile sterben, wie die Fliegen.

Den 800V Thyristor hat es jetzt auch wieder entschärft.

von Max M. (Gast)


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Zeig mal den Spannungs- und Stromverlauf am Thyristor bei 
unterschiedlichen Drehzahlen, mit und ohne Fehler + die aktuelle 
Schaltung.

Zünden vor dem Avalanche Durchbruch wäre gut statt erst im UT.

Zwangszündung mit Z-Diode zum Gate, wenn Du weder das Timing hinbekommst 
noch die Spannungsbegrenzung.

von Dirk R. (dork507)


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Max M. schrieb:
> Zeig mal den Spannungs- und Stromverlauf am Thyristor bei
> unterschiedlichen Drehzahlen, mit und ohne Fehler + die aktuelle
> Schaltung.

Wenn die neuen Thyristoren da sind kann ich das zumindest für den 
Spannungsverlauf machen, wenn alles funktioniert. Mit Fehler wird 
schwierig, da müsste ich mit Absicht etwas in das Programm einbauen.
Eine Stromzange habe ich nicht.

Max M. schrieb:
> Zünden vor dem Avalanche Durchbruch wäre gut statt erst im UT.
Richtig und deshalb eine halbe Umdrehung (UT) später. Da bin ich noch 
lange nicht bei 800V.

Mein Problem ist eben auch die Positionserkennung. Ich habe da einen 
speziellen Algorithmus und dafür müssen eben die Eingangssignale sauber 
sein. Wenn da was schief läuft, kann ich nicht mal an UT zünden.

von Max M. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Eine Stromzange habe ich nicht.

Einen Strommesswiderstand + Oszi auch nicht?

Dirk R. schrieb:
> Wenn da was schief läuft, kann ich nicht mal an UT zünden.
Wenn bei 10KU/min die Zeit zwischen zwei Pulsen 100us dauert und dann 
kommt nix mehr, dann kannst Du jederzeit nach 150us auslösen, weil der 
Motor nicht während einer Umdrehung seine Drehzahl so deutlich verändert 
haben wird.

Dirk R. schrieb:
> Mit Fehler wird
> schwierig, da müsste ich mit Absicht etwas in das Programm einbauen.
Du ballerst eine Menge Halbleiter durch, hast aber keine Messung im 
Fehlerfall. Direkt verursachen willst Du den aber auch nicht.
Weißt du überhaupt was da passiert bei Fehler oder ist das alles nur 
geraten?

von Dirk R. (dork507)


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Max M. schrieb:
> Einen Strommesswiderstand + Oszi auch nicht?

Doch das könnte ich installieren. Sehe aber gerade den Sinn nicht. Den 
Ladestrom des Kondensators zumessen, wenn durch Spannung andere Bauteile 
zerstört werden.

Max M. schrieb:
> Wenn bei 10KU/min die Zeit zwischen zwei Pulsen 100us dauert und dann
> kommt nix mehr, dann kannst Du jederzeit nach 150us auslösen, weil der
> Motor nicht während einer Umdrehung seine Drehzahl so deutlich verändert
> haben wird.

Klar, ist eine Variante. ;-)

Max M. schrieb:
> Du ballerst eine Menge Halbleiter durch, hast aber keine Messung im
> Fehlerfall. Direkt verursachen willst Du den aber auch nicht.
> Weißt du überhaupt was da passiert bei Fehler oder ist das alles nur
> geraten?

Genau, hier bin ich doch gerade erst dran, den Fehlerfall aufzudecken. 
Wie ich schon sagte, ich erkenne die Rotorposition nicht nur aus einem 
Geberimpuls pro Umdrehung sondern sondern zusätzlich anders.

Jetzt kommt erst mal ein "starker" Thyristor rein und dann wird auf 
Fehlersuche in der Positionsbestimmung gegangen. Dazu muss aber der 
Thyristor drin sein. Das hängt zusammen. Genauer möchte ich hier 
öffentlich nicht eingehen.

Ich danke euch für die vielen Hinweise.

von H. H. (Gast)


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Also gehts weiter auf dem Holzweg...

von Dirk R. (dork507)


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H. H. schrieb:
> Also gehts weiter auf dem Holzweg...
Du wolltest gerne den Kurzschlussstrom gemessen haben.
Warum? Damit du weißt, ob der IGBT-Regler eingesetzt werden kann.

Warum der berechnete Kurzschlusstrom nicht ausreicht, hast du noch nicht 
geschrieben.

Kläre mich bitte mal vollständig auf.

von H. H. (Gast)


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EOT

von Dirk R. (dork507)


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So... Der Kurzschlussstrom beträgt bei 15.000Umin-1 110mA (RMS).
Jetzt habe ich selber was gelernt. Danke ;-)

Was bedeutet EOT?

: Bearbeitet durch User
von Dirk R. (dork507)


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Ist es richtig, dass der ISL9V3040 am Arbeitspunkt von ca. 400V den 
zusätzlichen Strom, welcher der Generator liefert verbraten muss. Das 
ist im Höchstfall der Kurzschlussstrom, den ich messen sollte.

Ich habe 110mA RMS gemessen. Davon muss ich noch die negative Halbwelle 
abziehen, weil der ISL9V3040 diesen nicht zu sehen bekommt.
Damit bin ich mit 400V x 0,055mA = 22W an einem Arbeitspunkt, welcher 
weit unter 150W (max. Leistung ISL9V3040) liegt. Diesen könnte ich dafür 
einsetzen, wenn auch die Umgebungstemperaturen dazu passen.

von Max M. (Gast)


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Dirk R. schrieb:
> Was bedeutet EOT?

End of Transmission.
In dem Zusammenhang eine Umschreibung das auf dieser Basis eine weitere 
Diskussion nicht zielführend ist und aus Gründen der geistigen 
Gesundheit beendet wird.
Etwas dem ich mich anschliesse.
Wenn denn irgendwann mal von Dir belastbare Oszi Bilder kommen die mehr 
zulassen als munter weiter Halbleiter zu grillen bis man durch Zufall 
richtig geraten hat, kann man ja wieder einsteigen.

von Martin L. (makersting)


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Ich habe in einer Zündschaltung gesehen, dass die Zündladespannung, 
durch Reihenschaltung mehrerer Z-Dioden gegen Masse, begrenzt wurde. 
Könnte das hier helfen?

von Dirk R. (dork507)


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Anbei der Verlauf der Generatorspannung.

von Dirk R. (dork507)


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Anbei der Verlauf der Generatorspannung.
Das Gelbe ist das Signal vom Geber.

von Dirk R. (dork507)


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Der Generatorstrom. Die Einteilung ist 50mA/Div. Die Drehzahl beträgt 
ca. 4500Umin-1. Auch bei der zuvor geposteten Spannung.

: Bearbeitet durch User
von Hans (piaggio)


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Möglicherweise sind die Beschreibungen und Schaltpläne von diversen 
existierenden CDI-Zündboxen zur Problemlösung hilfreich:
https://www.motelek.net/zundanlagen/cdi/cdi_lektion2.html

von Dirk R. (dork507)


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Hans schrieb:
> Möglicherweise sind die Beschreibungen und Schaltpläne von
> diversen existierenden CDI-Zündboxen zur Problemlösung hilfreich:
> https://www.motelek.net/zundanlagen/cdi/cdi_lektion2.html

Danke für den Link.

von Dirk R. (dork507)


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Anbei noch mal Spannung- und Stromverlauf bei 9000Umin-1.

Das Weglassen des Optotriacs hat schon sehr viel bewirkt.
Bisher ist auch kein Thyristor mehr defekt gegangen. Ich schrieb zwar 
dass sich ein 800V Thyristor verabschiedet hatte, das war aber eine 
Fehler meinerseits.

Ich steuere jetzt den Thyristor über einen 100Ohm Widerstand direkt vom 
uC  an (3,3V).
Offensichtlich gefällt das den uC nicht wirklich. Bei einen bestimmten 
Zündwinkel kann es vorkommen, dass er in den Stopp geht.
Also muss ich diesen noch entkoppeln.

von Lutz S. (lutzs)


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Max M. schrieb:
> Wenn bei 10KU/min die Zeit zwischen zwei Pulsen 100us dauert

Ist das nicht um Faktor 60 zu kurz?

von Hans (piaggio)


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Lutz S. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Wenn bei 10KU/min die Zeit zwischen zwei Pulsen 100us dauert
> Ist das nicht um Faktor 60 zu kurz?

Ja, bei 10000 RPM sind es 6 ms/U.
Was mir auch noch problematisch vorkommt:
Bei der ursprünglichen Schaltung mit Optokoppler:
Bei 400V und R7 = 1k ist eine Stromspitze von 400mA zu erwarten. Aber 
der MOC ist nur bis max. 100mA spezifiziert (Dauerstrom bei 40°C - und 
nur 40mA bei 80°C).
Auch die dauerhaft zulässige Gate-Verlustleistung des Thyristors könnte 
bei hohen Drehzahlen knapp werden. (hab's aber nicht nachgerechnet)
Der R7=1k müsste eine Spannungsfestigkeit von wesentlich mehr als 400 V 
haben. Ist das der Fall?
In der neuen Schaltung wird der Thyristor direkt (über R=100 Ohm) vom 
µC-Pin angesteuert - Da sind "Probleme" erwartbar.

von Dirk R. (dork507)


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Hans schrieb:
> Lutz S. schrieb:
>> Max M. schrieb:
>>> Wenn bei 10KU/min die Zeit zwischen zwei Pulsen 100us dauert
>> Ist das nicht um Faktor 60 zu kurz?
>
> Ja, bei 10000 RPM sind es 6 ms/U.
> Was mir auch noch problematisch vorkommt:
> Bei der ursprünglichen Schaltung mit Optokoppler:
> Bei 400V und R7 = 1k ist eine Stromspitze von 400mA zu erwarten. Aber
> der MOC ist nur bis max. 100mA spezifiziert (Dauerstrom bei 40°C - und
> nur 40mA bei 80°C).
> Auch die dauerhaft zulässige Gate-Verlustleistung des Thyristors könnte
> bei hohen Drehzahlen knapp werden. (hab's aber nicht nachgerechnet)
> Der R7=1k müsste eine Spannungsfestigkeit von wesentlich mehr als 400 V
> haben. Ist das der Fall?
> In der neuen Schaltung wird der Thyristor direkt (über R=100 Ohm) vom
> µC-Pin angesteuert - Da sind "Probleme" erwartbar.

Die Zündimpulse sind nur 50us kurz.
Aber ja, die Leistung ist schon sehr hoch.
Das Weglassen des Optotriacs hat das Sterben des Triacs/Thyristor 
beendet.

> Bei 400V und R7 = 1k ist eine Stromspitze von 400mA zu erwarten.
Du hast Recht. Hier habe ich mich offensichtlich um eine 10er Potenz 
verrechnet.

von Hans (piaggio)


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Dirk R. schrieb:
> Die Zündimpulse sind nur 50us kurz.

Aber leitet nicht der opto-triac weiter - bis der Kondensator leer ist.
-Egal, diese Schaltung wurde ja verworfen.

Den Strom für's Gate würde ich nicht von der 3,3V Versorgung nehmen,
sondern vorsichtshalber von 12V ? und z.B. über eine 
npn+pnp/Transistorkombination schalten.

von Dirk R. (dork507)


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Hans schrieb:
> Aber leitet nicht der opto-triac weiter - bis der Kondensator leer ist.

Sollte er nicht. Da er vom Triac/Thyristor kurzgeschlossen wird.

Hans schrieb:
> Den Strom für's Gate würde ich nicht von der 3,3V Versorgung nehmen,
> sondern vorsichtshalber von 12V ? und z.B. über eine
> npn+pnp/Transistorkombination schalten.

Warum nicht direkt von 3,3V? Welche Probleme erwartest du? 🤔
Die 12V/14,4V wären dann unstabilisiert.

von Hans (piaggio)


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Dirk R. schrieb:
> Warum nicht direkt von 3,3V? Welche Probleme erwartest du? 🤔

Aus Vorsicht. Der Thyristor schaltet immerhin eineige hundert Volt bei 
hoher Flankensteilheit. Mögliche Rückwirkungen auf die 3,3V würde ich so 
gut es geht fernhalten.
Versorgung aus 3,3V wird auch funktionieren aber das muss man sich dann 
genau ansehen. Im Fehlerfall könnte dann auch gleich der µC defekt 
werden. Da wird die Entwicklung entsprechend mühsamer.
Hauptfrage ist auch, welche Sicherheits- und 
Zuverlässigkeitsanforderungen für die Anwendung bestehen. (Rasenmäher? 
Motorrad im Straßenverkehr? Boot?......)

von Dirk R. (dork507)


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Hans schrieb:
> Dirk R. schrieb:
>> Warum nicht direkt von 3,3V? Welche Probleme erwartest du? 🤔
>
> Aus Vorsicht. Der Thyristor schaltet immerhin eineige hundert Volt bei
> hoher Flankensteilheit. Mögliche Rückwirkungen auf die 3,3V würde ich so
> gut es geht fernhalten.
> Versorgung aus 3,3V wird auch funktionieren aber das muss man sich dann
> genau ansehen. Im Fehlerfall könnte dann auch gleich der µC defekt
> werden. Da wird die Entwicklung entsprechend mühsamer.
> Hauptfrage ist auch, welche Sicherheits- und
> Zuverlässigkeitsanforderungen für die Anwendung bestehen. (Rasenmäher?
> Motorrad im Straßenverkehr? Boot?......)

Danke für deine Gedanken. So ähnlich denke ich auch. Ja, wie ich schon 
schrieb, werde ich die Entkopplung noch herstellen.

Der Einsatz ist in einem 2-Takter Moped gedacht.

von Hans (piaggio)


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Dirk R. schrieb:
> Der Einsatz ist in einem 2-Takter Moped gedacht.

Aufpassen! Wenn man noch schnell vor dem herankommenden Querverkehr 
anfährt...
Obwohl Profis viel Ahnung haben und viel Erprobungsaufwand treiben 
gibt's doch auch Rückrufe!
Auf Vibrationsfestigkeit, Spitzwasserdichtheit, Kondensation, Eis, 
weiten Temperaturbereich etc. achten.
Bauteile für Consumer-Elektronik erfüllen nicht unbedingt auch 
"automotive-grade".
Murphys Gesetze gelten universell. :)

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