Hallo, ich habe hier ein 400W ATX Netzteil, was diesem Schaltplan von danyk.cz sehr ähnlich ist. Erst sah die Sache recht einfach aus, weil das Teil die Elko-Pest hatte und ich die Elkos mit dicken Backen getauscht habe. Die 5V Vsb (Schlafspannung) liegen an. R36, über den das Management IC an Pin 1 versorgt wird, war unleserlich schwarz. Dank des gefundenen Schaltplanes hab ich ih mit 10 Ohm ersetzt. Leider tut sich immer noch nichts. Es spricht alles dafür, das das Mangement IC über den Jordan ist, denn an Pin 1 liegen lediglich 0,7V an. Welcher Typ ist das IC überhaupt? Es steht lediglich groß 2003 darauf und in der 2. Reihe BAY33390342H. Nur finde ich im Netz nichts dazu, außer jemanden in Südamerika, der ebenfalls ein defektes Schaltnetzteil mit dem Ding hat. Der Bereich des Hilfsnetzteiles für die 5V Hilfsspannung hat teils eine gesunde Bräune entwickelt. Ebenfalls ein Indiz dafür, das dessen Strom im Mangement IC verheizt wurde. Die dicken Doppel-Schottkys sind in Ordnung, die hatte ich ausgelötet und getestet, weil die im eingelöteten Zustand über die Ausgangswicklung Messwerte, wie kurzgeschlossen hatten. Die Gleichrichterbrücke ist ebenfalls in Ordung. Nur gehen mir langsam die Ideen aus und ohne den IC Typ zu kennen, komme ich nicht mehr weiter. Der Optokoppler und die Referenzspannungsquelle, die auch manchmal kaputtgehen, sind ja bei mir in der Hilfsspannungserzeugung, die funktioniert.
Gerald B. schrieb: > denn an Pin 1 liegen lediglich 0,7V > an. Das würde bedeuten, daß DR-B2003 einen internen Kurzschluss hat und der R36 ganz schön abbrät. Bekannte Controller wie die Welttrend Dinger haben leider ein völlig anderes Pinout und bräuchten eine Adapterplatine. WT7514 sollte so gut wie alle Funktionen des DR-B2003 ersetzen können.
Matthias S. schrieb: > Bekannte Controller wie die Welttrend Dinger haben leider ein völlig > anderes Pinout und bräuchten eine Adapterplatine. WT7514 sollte so gut > wie alle Funktionen des DR-B2003 ersetzen können. Ich habe mir für den WT7514 mal das DB gezogen, sieht recht verständlich aus. Nur bräuchte ich eigentlich für den DR-B2003 ebenfalls ein DB, damit ich aus den realen Werten die Schaltfrequenz den NT ausrechnen kann und dann mit der Schaltfrequenz das neue IC dimensionieren kann. Ein typisches Henne-Ei Problem :-/
> die Schaltfrequenz
Die steht doch in dem Bild oben drin, bzw. eine Periodendauer von 34µs
an Pin 7 und 8. Wenn man das umrechnet erhält man 29,4kHz. Ich hätte
etwas mehr erwartet (so 35..40kHz), aber 30kHz sind ein plausibler Wert
und es ist auch keine besonders schnelle Treiberstufe.
Die Schaltung sieht schon etwas komisch aus, da oben links der Leistungsteil nach der GB nur die halbe U Btr. ? Dazu in Reihe noch mal ein 1 µF C u. die Steuer-Wicklung vom T2, u. da sollen 400 W ergo der gesamte Strom drüber gehen? Der Trafo bekommt ja immer nur die 1/2 U ? Der SB-Teil sieht dagegen prinzipiell ja recht logisch aus, was die Trafo-Beschaltung bzgl. Stromfluß betrifft.
Erst mal danke, für die konstruktiven Tipps. Ich bin momentan etwas hin und hergerissen, ob ich das Ding beerdigen soll, oder ob ich mir von Ali den WT7514 hole und per Lochraster da reinfrickele. Einerseits sind bis auf C1, C2, C5 und C6 jetzt alle Elkos in besserer Qualität erneuert, andererseits soll man gutes Geld nicht schlechtem Geld hinterherwerfen. Wobei, was kann schon passieren? Maximal, das sich das Ding als Knallfrosch verabschiedet :-)
Der Leistungsteil ist total glaubwürdig, so sehen viele ältere PC-Netzteile aus, der Trafo läuft mit etwa +-160V. Der Trick mit der Wicklung auf dem Steuertrafo (sind nur 1..2 Windungen) ist der, daß sich die Leistungsstufe auf diese Weise ihren eigenen Steuerstrom erzeugt. Allerdings enthält der Schaltplan einen Fehler im 3,3V-Regelkreis, die Spule L1 gehört in die Verbindung zwischen D25 und T1, da über diese Spule ein Teil der Spannungsimpulse der 5V-Wicklung durch ein entgegengerichtetes Magnetfeld für die 3,3V-Siebdrossel ausgeblendet oder gedämpft werden. So wie das hier gezeichnet wurde, verschwindet der Steuerstrom wirkungslos in T1. Üblicherweise wurde dieser Regelteil mit einem TL431 aufgebaut (den hat man hier wegrationalisiert) und da findet man auch den korrekten Schaltplan.
Nachtrag: > Ich bin momentan etwas hin und hergerissen, ob ich das Ding > beerdigen soll, oder ob ich mir von Ali den WT7514 hole und > per Lochraster da reinfrickele. Die Frage hätte ich mir bei dem Ding schon ganz am Anfang gestellt, ob es sich lohnt, sowas zu reparieren. Das würde ich heute nur noch bei besonders hochwertigen Netzteilen machen oder wenn die Dinger eine schwer erhältliche (oder deswegen sehr teure) Gehäuse-Bauform haben. Irgendwelche LC-Blower-ATX-Netzteile mit 400W bekommt man für 10..20 Euro hinterhergeschmissen (eine befreundete PC-Firma hat die Dinger am Ende entsorgt wenn nur der Lüfter defekt war, weil sich nicht mal der Austausch des Lüfters gelohnt hätte) und für einen Office-PC oder kleineren Gaming-PC ist sowas durchaus brauchbar. Für eine Highend-Kiste mit dicker GPU usw. sollte man das vielleicht lassen, also auf den Dingern steht zwar 400W drauf, aber so wie's da drinnen aussieht, sind reale 200..250W genug für die Dinger. > Einerseits sind bis auf C1, C2, C5 und C6 jetzt alle Elkos in > besserer Qualität erneuert Die lassen sich ja wieder retten. > andererseits soll man gutes Geld nicht schlechtem > Geld hinterherwerfen. So kann man das nicht sehen, Bastelarbeit ist selten wirtschaftlich. Bei Autos z.B. bekommt man auch nur ganz selten das Geld wieder raus, was man irgendwann mal reingesteckt hat. > Wobei, was kann schon passieren? Maximal, das sich > das Ding als Knallfrosch verabschiedet :-) Du solltest Dir die Frage stellen, ob Du was über Schaltnetzteile lernen willst oder nicht. Ich habe mit Schaltnetzteilbasteln angefangen, als ich einen Server-PC vor ~25 Jahren zwecks PV-Strom-Verwurstung an 12V betreiben wollte. Das war am Ende ein P3 Tualatin mit 1400MHz und der brauchte so 50..80W Spitze, da war bei mir die Grenze von Linearreglern erreicht und ich habe es auch nie gemocht wenn Netzteile (und später Endstufen) mehr Strom verheizen als hinten wieder rauskommt. Damals gab es auch recht wenig Informationen über Schaltnetzteile, also angefangen, ein ATX-Netzteil per reverse engineering zu erforschen. Da kamen dann so Fragen, was denn ein TL431 für ein verdammter Transistor ist, über den man nirgendwo Informationen findet und über den einem niemand was sagen kann... bis man rauskriegt, daß TO-92 Dreibeiner durchaus auch ICs sein könnten... aha, so funktioniert der Scheiß also. Das Netzteil bestand am Ende ungefähr aus einem 7805 für die 5V standby (da war so gut wie keine Last drauf, hat sich nicht gelohnt dafür auch noch ein Schaltnetzteil zu bauen, obwohl für sowas bereits passende und gut dokumentierte ICs im TO-220-5 Gehäuse verfügbar waren), dem sekundären Leistungsteil aus einem ATX-Netzteil und einer primären 12V-Treiberstufe, die mit dem Aufbau aus KFZ-Endstufen vergleichbar war und mit einem TL494 gesteuert wurde. Schutzschaltung? Blödsinn, 10A Sicherung in der 12V-Zuleitung muss reichen, erstmal muss das Ding laufen. Der Lochrasteraufbau aus größtenteils wiederverwendeten Bauteilen war so gut, daß er die 80W Dauerlast ohne Lüfter konnte und das Ding ist über etliche Jahre ohne Probleme durchgelaufen. Heute bekommt man solche Netzteile auch für ganz wenig Geld auf einer Mini-Platine zu kaufen, ein paar Monate Forschungs- und Entwicklungsarbeit lassen sich da nicht mehr mit rechtfertigen. Als Halbstarker hatte ich aber deutlich mehr Zeit als Taschengeld, derartige Technik war entweder gar nicht verfügbar oder unbezahlbar teuer und ich wollte auch sehr gerne wissen, wie solche Netzteile 20A schaffen ohne heiß zu werden. Alle älteren Bastler, die ich damals über den CB-Funk usw. kannte, verwendeten dafür noch 20kg schwere Anordnungen mit vielen 2N3055, auf denen man morgens auch mitten in einem Blizzard sein Brot drauf hätte toasten können und ebenfalls unbezahlbar teuer waren. Das war einfach nicht das, was ich wollte. Du musst Dir die Frage stellen, ob Du Ähnliches auch wissen möchtest. Dann ist es den Reparaturversuch auf jeden Fall wert, denn das Gefühl wenn das ganze Geraffel nach dem dritten Atompilz über dem Basteltisch (ist mir einige Male mit Endstufen passiert, weil 1kW rms sind einfach geil, gabs aber auch nicht einfach mal so für 100 Geld von ebay) endlich mal funktioniert, ist klasse. Pass nur einfach mit den 230V Netzspannung und 340Vdc im Zwischenkreis auf und bedenke, daß Kondensatoren so kleine fiese Biester sind, die auch noch eine ganze Weile nach Ziehen des Netzsteckers geladen bleiben und nur darauf warten, Dir ihre Ladung durch die Pfoten zu jagen.
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