Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welcher Li-Ion Akku für elektronisches Gadget


von Nicht B. (florian01)


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Hallo,

ich entwickle nicht-gewerblich ein elektronisches Gadget, möchte aber 
gerne möglichst allen die auf die Idee kommen sollten es nachzubauen 
dies auch ermöglichen. Da das Gerät einen Akku benötigt, habe ich mich 
gefragt, welcher sich dafür am besten eignet.

Klar, NiMH AA Zellen sind sicher der absolute Standard und wären für 
jeden problemlos zu bekommen.

Ich möchte aber gerne einen Li-Ion Akku verwenden. Hier hat sich für 
mich schonmal die Frage aufgetan ob es nicht gleich LiFePO Zellen sein 
sollten?

Primär hänge ich aber am Formfaktor. Am nächsten an der AA Zelle, die 
mir von der Größe auch gut passen würden, wären 14500 Rundzellen. Diese 
sind aber schon gar nicht mal so einfach und überall zu bekommen wie ich 
gedacht hätte.
Alternativ hatte ich prismatische LiPo Zellen angeschaut, die es 
wiederum in unendlich vielen Größen und für mich keinem ersichtlichen 
Standard gibt.

Was würdet ihr verwenden?

Viele Dank Euch und Grüße
Florian

: Verschoben durch Moderator
von Peter K. (Gast)


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Die Prismatischen haben ja meisten schon eine Über/Unterspannungsschutz 
sind also gut geeignet, WENN sichergestellt ist, dass die Zellen nicht 
bei Untertemperatur geladen werden z.B
Auch sind die Prismatischen(ich vermute Du meinst POUCH Zellen?, 
mechanisch sehr empfindlich sind.

von Nicht B. (florian01)


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Ja berechtigter Hinweis, ich bin von Pouch Zellen ausgegangen. Danke.

von Jack V. (jackv)


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Nicht B. schrieb:
> Am nächsten an der AA Zelle, die
> mir von der Größe auch gut passen würden, wären 14500 Rundzellen. Diese
> sind aber schon gar nicht mal so einfach und überall zu bekommen wie ich
> gedacht hätte.

14500er LiFePO₄-Zellen gibt’s bei den renommierten Shops, und selbst 
Pollin haut die Dinger für drei Münzen das Stück raus, wobei die 
Qualität zu stimmen scheint. Wenn du eine passende Ladeschaltung für 
sowas hast und die 600mAh bei 3,2V ausreichen, ist 14500er LiFePO₄ nicht 
die schlechteste Wahl.

von Nicht B. (florian01)


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Danke Dir. Ja die Laderegler dafür sind nicht ganz so verbreitet aber 
das sollte zu lösen sein.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Nicht B. schrieb:
> Was würdet ihr verwenden?

Einen Akkutyp, der für das unbekannte Gerät geeignet ist.

> Ich möchte aber gerne einen Li-Ion Akku verwenden. Hier hat sich für
> mich schonmal die Frage aufgetan ob es nicht gleich LiFePO Zellen sein
> sollten?

Kommt drauf an, welche Spannung und wie viel Strom das unbekannte 
Gerät braucht.

Peter K. schrieb:
> Die Prismatischen haben ja meisten schon eine Über/Unterspannungsschutz

Oder auch nicht.

> Auch sind die Prismatischen(ich vermute Du meinst POUCH Zellen?,
> mechanisch sehr empfindlich sind.

Wir verbauen in einem Seriengerät (5-stellig pro Jahr) prismatische 
Zellen um 600mAh mit Blechmantel. Da kommt eine eigene Platine mit 
Schutzschaltung drauf. Da diese aber nur ein Schutz ist, überwacht das 
Gerät selbst die Akkuspannung, warnt den Benutzer und schaltet sich dann 
ab. Eine Akkuschutzschaltung soll vor Brand / Explosion schützen, sie 
ist nicht für den Regelbetrieb zuständig!

Jack V. schrieb:
> und die 600mAh bei 3,2V ausreichen, ist 14500er LiFePO₄ nicht
> die schlechteste Wahl.

Die gibt es auch als LiIon mit 750mAh, brauchbar als Ersatz anstatt drei 
NiMH in Reihe.

Generell sind auch LiIon mit einem sparsamen LDO (MCP1702) eine gute 
Idee, die 5µA Querstrom tun nicht weh, machen gerade mal 45mAh pro Jahr 
aus. Sowas habe ich mehrfach im Einsatz und es hat sich bewährt.

Beispiel: Meine Küchenwaage mit CR2032 hat mich mit einem instabilen 
Nullpunkt geärgert. Seit fast 6 Jahren klebt da eine 650mAh-LiIon samt 
MCP1702-3002 drin, klaglos drei Jahre. Ich muß natürlich aufpassen, weil 
ich keinen Tiefentladeschutz dran habe.

Ein Eigenbaugerät, Spannungslogger, wird aus einer 18650 versorgt, über 
einen MCP1702-3302 (3,3V). Der AT328 könnte direkt dran, seine 
Peripherie aber weder mit LiIon noch LiFePO3. Da misst das Gerät seine 
eigene Versorgung und trennt sich per P-FET vom Akku, um den zu schützen 
oder wegen Unterspannung Unfug zu messen.

Wem die Microchip MCP1702/1703 zu teuer sind, darf auch zum Chinesen 
HT78xx greifen, die sind vergleichbar sparsam.

Geladen wird per USB über den klassischen Chinesen TP4056. Die 
Chinaplatinchen für xx-Cent samt Schutzschaltung tun auch nicht weh. Ich 
weiß nicht mehr, in welchem Thread ich das mal gezeigt hatte, deren 
Ruhestrom habe ich unter 5µA gemessen.

Ich wiederhole mich: Die Frage macht keinen Sinn, solange die Schaltung 
des Gerätes nicht auf dem Tisch liegt.

von Jack V. (jackv)


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Manfred P. schrieb:
> Ich wiederhole mich: Die Frage macht keinen Sinn, solange die Schaltung
> des Gerätes nicht auf dem Tisch liegt.

Ist dir nicht die Idee gekommen, dass „ich entwickle nicht-gewerblich 
ein elektronisches Gadget“ (Eingangsbeitrag) die Stelle sein kann, an 
der man möglicherweise noch keine feste Schaltung hat, und so die zu 
entwickelnde Schaltung frei auf den final gewählten Akkutyp zuschneiden 
kann?

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (Gast)


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Auf solche Gedanken kommen viele hier nicht.
Man fragt sich generell was in einigen der Köpfen von den Nerd vor sich 
geht.
Auffällig ist auch, das fast immer wenn irgendjemand eine Frage zu was 
auch immer stellt, etliche nicht lesenswert Klicks bekommt.
Da fragt man sich auch nur, was um alles in der Welt, stimmt mit diesen 
Menschen nicht :-)

von Keks F. (keksliebhaber)


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Jack V. schrieb:
> Ist dir nicht die Idee gekommen, dass „ich entwickle nicht-gewerblich
> ein elektronisches Gadget“ (Eingangsbeitrag) die Stelle sein kann, an
> der man möglicherweise noch keine feste Schaltung hat, und so die zu
> entwickelnde Schaltung frei auf den final gewählten Akkutyp zuschneiden
> kann?

Dann kann man die Frage nicht beantworten.
Faktoren sind Laufzeit, Spannungsbereich, Spitzenströme, Größe, 
Ladereglung im Gerät drin oder nicht (bei NIMH nein, bei Lithium Akkus 
eher ja, welcher Anwender hat eine Ladevorrichtung für 18650 oder 
sonstige Zellen?), Preis.
Als grobe Orientierung würde ich mich erstmal im Haushalt nach Geräten 
mit ähnlichen Anforderungen umsehen und schauen, womit die betrieben 
werden.
Es ist eigentlich gar nicht möglich deine Frage vernünftig zu 
beantworten. Sie ist so breit aufgestellt, für's erste kriegst ein gutes 
Anfangsverständnis, indem du lange, ausführliche Artikel liest, die 
schon irgendwo online geschrieben worden sind, und besser, als jeder 
Forist hier selber meint das zeitlich und qualitativ lohnenswert 
niederschreiben zu können.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Nicht B. schrieb:
> Was würdet ihr verwenden?

Leg doch erstmal fest welche Kapazität Du brauchst für welche avisierte 
Laufzeit.
Die 14500 bekommt man übrigens geradezu nachgeworfen.

von Nicht B. (florian01)


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Max M. schrieb:
> Nicht B. schrieb:
>> Was würdet ihr verwenden?
>
> Leg doch erstmal fest welche Kapazität Du brauchst für welche avisierte
> Laufzeit.
> Die 14500 bekommt man übrigens geradezu nachgeworfen.

Hast Du einen Link wo die günstig zu bekommen sind?

von Max M. (Gast)


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Nicht B. schrieb:
> Hast Du einen Link wo die günstig zu bekommen sind?
Amazon 4€/stk.

von Nicht B. (florian01)


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Sprichst Du von LiFePo4 Zellen?

von Max M. (Gast)


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Bei Amazon '14500 lifepo' einzutippen überfordert Dich?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich habe von diesen blauen LiFePO4 hier ein paar seit wohl gut 2 Jahren 
im Einsatz. Private Basteleien, mehr oder weniger alles Einzelstücke.
14430 - 400mAh, 14500 - 600mAh, 18650 - 1500mAh
Stichproben beim Kauf zeigten bei allen ca. +5% der Nennkapazität.
Sporadische Mißhandlungen meinerseits: Tiefentladung bis ca. 1,4V,
mein externes Ladegerät erkennt die dann als NiMH, 30s bis "voll" 
Meldung kommt, kurz raus und wieder rein und auf LiFePO4 gestellt, alles 
ok.
Versehentliches Laden als Li-IO bis 4,2V, keine sonderliche Erwärmung 
dabei, Spannung steigt relativ schnell ab 3,6V auf die 4,2V 
Abschaltspannung.
Nach ca. 2-3 Stunden rumliegen lassen ist die Spannung wieder auf rund 
3,6V gefallen.
Kapazitätstest dieser Zellen nach wohl gut ein Jahr Nutzung rund 90%.
Für mich sind diese Zellen für Bastelprojekte seitdem "unkaputtbar"...
Die 18650 ist in einem WLAN-Sensor auf dem Balkon, Laufzeit im Winter 
praktisch nicht geringer als im Sommer.

Gruß aus Berlin
Michael

von Uli S. (uli12us)


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Es gibt auch die 13350 Li-ion, die kosten praktisch nix, weil in vielen
Wegwerf-vapes enthalten. Haben halt lediglich irgendwas um die 300mAh.
Axo, die 18500 kosten bei Nkon.nl grade mal 89 Doppelpfennig.

: Bearbeitet durch User
von Nicht B. (florian01)


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Max M. schrieb:
> Bei Amazon '14500 lifepo' einzutippen überfordert Dich?

Danke für die Beantwortung der eigentlichen Frage ;-)

von Nicht B. (florian01)


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Michael U. schrieb:
> Hallo,
>
> ...
>
> Gruß aus Berlin
> Michael

Danke Michael für den informativen Erfahrungsbericht.

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