News Arduino IDE 2.1 / MicroPython 1.2 erschienen


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Sowohl die Arduino-Entwickler als auch das hinter MicroPython stehende Entwicklerteam bieten Nutzern neue Versionen ihrer Arbeitsumgebungen an. Im Hause MicroPython liegt der Fokus auf einem neuen Paketmanagementsystem, neuen Ports und dem Raspberry Pi Pico W, während Arduino IDE 2.1 die Cloudintegration verbessert.

Arduino IDE 2.1 verbessert Cloudintegration

Arduino arbeitet seit einiger Zeit daran, die Nutzer der hauseigenen Prozessrechner enger an die ebenfalls im Haus angebotenen Cloudfunktionen zu binden. Neuerung Nummero eins ist die Möglichkeit, Sketches in der Cloud zu speichern. In Tests des Autors funktionierte dies eher leidlich – das Anmelden bei der Cloud setzte mehrere Anläufe voraus. Im Sketchbook findet sich danach allerdings wie in der Abbildung gezeigt eine neue Rubrik, die das Hochladen des Sketches in die Cloud erlaubt.

Bildquelle: Autor

Headline-Neuerung Nummero zwei betrifft den (einst von Microchip beigetragenen) Library Manager, der im Hintergrund nun mit einer genaueren Suchengine arbeitet. In der Dokumentation verspricht das Entwicklerteam auch die Möglichkeit zum Zugriff auf zu Bibliotheken gehörende Beispiele – dies geht über die Liste mit den drei Punkten neben den Bibliotheken.

Bildquelle: Autor

Wer die IDE ab Sofort ausprobieren möchte, findet unter https://www.arduino.cc/en/software Downloads für Windows, Mac OS und Linux. Eine detaillierte Liste der Änderungen und Korrekturen findet sich auf GitHub unter der URL https://github.com/arduino/arduino-ide/releases/tag/2.1.0. In Tests des Autors funktionierte das Upgrade mit der AppImage-Datei problemlos – es reicht aus, die neue Datei als Executable zu markieren und auszuführen:

1
tamhan@TAMHAN18:~/Downloads$ chmod +x arduino-ide_2.1.0_Linux_64bit.AppImage
2
tamhan@TAMHAN18:~/Downloads$ ./arduino-ide_2.1.0_Linux_64bit.AppImage
3
Arduino IDE 2.1.0
4
. . .

MicroPython 1.2 – jetzt mit Bibliotheksmanager, neuer Hardware und Unterstützung für Pi Pico W

Ob der Nähe zwischen Adafruit und der Raspberry Pi Foundation dürfte der Gutteil der Entwicklung für den Pi Pico mit CircuitPython erfolgen. Wer die leistungsfähigere Python-Variante MicroPython bevorzugt, findet in Version 1.2 der Runtime Unterstützung für das WLAN-Modul vor:

1
The rp2 port sees the integration of the CYW43xx WiFi driver which is used in the new Pico W board, a board similar to the Pico but with WiFi support. Other new boards include W5500_EVB_PICO, WEACTSTUDIO and the nullbits Bit-C PRO board

Neuerung Nummero zwei betrifft einen neuen Paketmanager, der direkt auf die Bedürfnisse von MicroPython optimiert ist:

1
This release of MicroPython introduces a new lightweight package manager called mip, which uses a custom protocol to query and install packages that is optimised for embedded systems. It is intended to take over the role of upip and supports installing packages from micropython-lib as well as any URL. Mip can be run directly on a device (with network connectivity) or via mpremote. As part of this, all pure-Python drivers have been moved from the micropython repository to the micropython-lib repository, making it easier to install the packages needed for a given project.

Im Hause STM stehen Erweiterungen für verschiedene STM32-Kerne an (“The stm32 port sees support added for STM32L1xx MCUs, STM32H723, USB on STM32G0xx and mboot support for STM32G0xx. ”). Das Entwicklerteam nutzte diese Gelegenheit auch zur Standardisierung einiger APIs, was die Interoperabilität von Micropython-Code auf verschiedenen Systemen erleichtert.

Wer MicroPython in andere Systeme einbinden möchte, kann dies durch einen neuen, als embed bezeichneten Port bewerkstelligen:

1
A new port has been added, the "embed" port, which is a port of MicroPython that targets the C language and outputs a set of self-contained .c and .h files for embedding into a wider project. An example is provided to show how this works.

Diverse Optimierungen im Hintergrund führten außerdem zu Verkleinerung mancher Ports – das Mehr an freiem Speicher lässt sich (logischerweise) in mehr Pythoncode umsetzen:

1
   bare-arm:   -1124  -1.934%
2
minimal x86:   -4322  -2.967%
3
   unix x64: +264181 +50.533% standard
4
      stm32:   -3592  -0.906% PYBV10
5
     cc3200:   -1832  -0.990%
6
    esp8266:   -2284  -0.327% GENERIC
7
      esp32:   +9659  +0.632% GENERIC
8
        nrf:     -84  -0.045% pca10040
9
        rp2:  +13096  +4.291% PICO
10
       samd: +127776 +90.488% ADAFRUIT_ITSYBITSY_M4_EXPRESS

Weitere Informationen hierzu finden sich auch unter der URL https://github.com/micropython/micropython/releases/tag/v1.20.0.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Harald K. (kirnbichler)


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> Arduino arbeitet seit einiger Zeit daran, die Nutzer der hauseigenen
> Prozessrechner enger an die ebenfalls im Haus angebotenen
> Cloudfunktionen zu binden.

Wer will das schon? Die Klaut kann mir gerne geklaut bleiben.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

ich würde auch gern einmal wissen wer und warum seine Projekte in der 
Cloud speichert. Arduino wäre gut beraten endlich den Wunsch der meisten 
Anwender anzugehen und IDE 2.x Portable zu machen. Das wäre ein echter 
Mehrwert.

von J. S. (jojos)


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Millionen Entwickler machen das. Aber über den Standard git.
Gut, Arduino bietet noch andere Cloudfunktionen als nur Code zu 
speichern.

von Harald K. (kirnbichler)


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J. S. schrieb:
> Millionen Entwickler machen das. Aber über den Standard git.

Git ist nicht Klaut. Und man kann sich auch jederzeit einen eigenen 
Git-Server installieren, sei es als Addon für sein NAS oder wie auch 
immer.

Bei der Arduino-Klaut kann man aber nicht einstellen, daß das Ding z.B. 
die eigene Homecloud (owncloud, nextcloud o.ä.) nutzen soll.

von PD D. (seeers)


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Veit D. schrieb:
> Hallo,
>
> ich würde auch gern einmal wissen wer und warum seine Projekte in der
> Cloud speichert. Arduino wäre gut beraten endlich den Wunsch der meisten
> Anwender anzugehen und IDE 2.x Portable zu machen. Das wäre ein echter
> Mehrwert.

Dazu habe ich auch mal einen Eintrag im Arduino Forum erstellt. Leider 
wird bis jetzt nicht daran gearbeitet.
Ohne Portable Funktion werde ich nicht auf die 2.x umsteigen. Aber die 
1.x Versionen funktionieren ja auch ausreichend, also erstmal halb so 
Wild :)

von Rudolph R. (rudolph)


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Die Frage ist doch eher, warum es überhaupt eine Arduino "IDE" 2.0 gibt 
und keine Kooperation mit PlatformIO.

von Jürgen M. (mheimer)


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Dazu kommt noch, dass die Arduino IDE selbst auf einem Rysen 9 5900X 
auch bei kleinen Projekten minutenlang kompiliert, was bei VSC mit 
PlatformIO nur einige Sekunden dauert.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Jürgen M. schrieb:
> Dazu kommt noch, dass die Arduino IDE selbst auf einem Rysen 9 5900X
> auch bei kleinen Projekten minutenlang kompiliert

Tatsächlich ist der Compiler viel früher fertig, nur die IDE gibt sich 
Mühe, das ganze möglichst langsam anzuzeigen. Da sind vermutlich ein 
paar Schichten Softwareabstraktionslayer zu viel übereinandergekippt 
worden.

Das ist nur ein Anzeigefehler in der (sonst nicht mehr ganz so 
grottigen) IDE. Aber vermutlich sind die dafür Verantwortlichen nicht in 
der Lage, einen entsprechenden Fehlerreport zu verstehen.

von Christian B. (cb1969)


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Eine Entwicklung die ich verabscheue und boykottiere wo immer ich kann.
Ich will weder etwas in irgendeiner Cloud speichern, noch eine 
Zwangsanmeldung durchmachen wenn ich ein Gerät oder Software gekauft 
habe (Software nur im Abo zu mieten kommt für mich ohnedies nicht in 
Frage).

Das Resultat:
Ich kaufe keine HP-Drucker mehr, wechsle von Windows und Office zu 
Alternativen und habe eben noch die alte Arduino-IDE.

von Harald K. (kirnbichler)


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Christian B. schrieb:
> und habe eben noch die alte Arduino-IDE.

Zumindest die Version 2.0 zwang einen nicht dazu, irgendeinen 
Klautkwatsch zu benutzen, und ist in einigen Punkten doch empfindlich 
besser als der Dreck, den sie einem mit den 1.x-Versionen zumuten.

von Jürgen M. (mheimer)


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Es würde auch reichen, wenn man schon mal minutenlang compiliert hat, 
dieses beim Hochladen nicht noch einmal zu compilieren. Das machte das 
alte 1.x auch schon immer.

: Bearbeitet durch User
von X. H. (shadow0815)


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* Arduino IDE 2 ist portabel als AppImage verfügbar

* Arduino IDE 2 basiert auf Eclipse Theia (open source clone von vscode)

PlatformIO ist besser.

von Veit D. (devil-elec)


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X. H. schrieb:
> * Arduino IDE 2 ist portabel als AppImage verfügbar

Das hat mit "Portable" leider nichts zu tun.

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